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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 178

1868 - Leipzig : Arnoldi
178 Breite des Elbstromes ist nicht gleich. Bei gewöhnlichem Wasserstande ist die Elbe an der Dresdener Brücke 480 Ellen breit, an der Meissener Brücke 348, unterhalb Meissen 556 und an der böhmischen Grenze nur 161. Die grössten Ueber- schwemmungen der Elbe fanden in den Jahren 1432, 1501, 1555 und 1784 statt, wo der Strom in dem engen Thale bei dem Dorfe Zeichen oberhalb Pirna 21, und bei Dresden, wo das Thal weiter ist, 10 Ellen wuchs. Noch höher, als 1784, stand das Elbwasser den 31. März 1845. Kleinere Gewässer des Kreises sind die Briesnitz, Weisseritz, Müglitz, Polenz, Gottleube. An Sandsteinen, Steinkohlen, Getreide, Obst, Wein, Viehzucht und Manufacturen ist dieser Landes- strich sehr reich. Im südlichen Theile liegen auf dem rechten Elbufer: Schandau an der Elbe und Kirnitzsch, mit 1600 Ein- wohnern und einem mineralischen Bade; in diesem Städtchen übernachten viele Reisende, welche die sächsische Schweiz besuchen. Es giebt hier mehre Schiffsherren, die auf ihren Kähnen Holz, Steine, Obst und andere Gegenstände auf der Elbe stromabwärts schaffen. Durch den schönen Kirnitzsch- grund führt der Weg zum Kuhstall. Bei Schandau ergiesst sich der Kirnitzschbach, welcher in Böhmen entspringt und in Sachsen mehre Mühlen treibt, in die Elbe. Auch wird dieser Bach zum Flössen des Holzes benutzt. Fast bis nach Schandau zieht sich das Dorf Postei witz an der Elbe hin; zwischen hier und Schmilka, dem letzten sächsischen Dorfe an dem rechten Elbufer, liegen 22 Sandstein- brüche, welche die wichtigsten in Sachsen sind. Bei dem Städtchen Wehlen, das ebenfalls Elbhandel treibt, bricht man weissen Sandstein, der klar gepocht und als Sand verkauft wird. Ein Wolkenbruch richtete am 1. Sept. 1822 grossen Schaden an. Am 11. Mai 1830 ereignete sich das Unglück, dass eine 90 Ellen hohe Felsenwand zusammen- stürzte und 13 Steinbrecher begrub. Acht derselben wurden zerquetscht, 5 jedoch, mit Namen D ietz e, Zimmermann, Zschaler, Koch und Forkert, erhielten auf eine merk- würdige Weise ihr Leben. Sie kamen nämlich in eine Höhle zu liegen, die sich beim Zusammensturze der Felsen gebildet hatte. Sie mussten mehre Tage in diesem Grabe schmachten; der fürchterlichste Hunger und Durst quälte sie, so dass sie sich am 5ten Tage genöthigt sahen, ein Stück Fleisch von

2. Der sächsische Kinderfreund - S. 180

1868 - Leipzig : Arnoldi
180 Radeburg an der Röder bat 2000einwohner und starke Vieh- und Getreidemärkte. Radeberg, ebenfalls an der Röder, zählt 2000 Ein- wohner, worunter viele Posamentirer, Seidenband- und Lein- weber. Der Ort hat jährlich 4 Jahr- und Viehmärkte. In der Umgegend, besonders in Grossröhrsdorf, fertigt man leinene und baumwollene Bänder. Eine halbe Stunde von Radeberg liegt das Augustus- bad mit 6 verschiedenen Quellen, die sehr eisenhaltig sind. Es wurde 1717 durch den dasigen Bürgermeister Seidel entdeckt. Auf dem linken Elbufer findet man das Städtchen König - stein; der Elbhandel beschäftigt einen grossen Theil der Ein- wohner. Dabei liegt auf einem 439 Ellen hohen Sandstein- felsen König stein, die einzige Festung in Sachsen. Der obere Umfang derselben beträgt eine halbe Stunde; man findet Waldholz, einige Gärten, eine Kirche, ein Zeughaus nebst an- deren Gebäuden, auch einen tiefen Brunnen, der 600 Ellen tief in den Felsen gehauen ist. Auf dem gegenseitigen Elbufer ragt der Lilienstein her- vor, der 30 Ellen höher ist als der Königstein. Von beiden Höhen hat man die schönste Aussicht. In dem Dorfe Klein-Struppen ist seit dem Jahre 1822 eine Erziehungsanstalt für Kinder dienender oder verabschie- deter Soldaten errichtet, zu welchem Zwecke das dasige Ritter- gut für 72,000 Thaler gekauft worden ist. Die Zahl der Zög- linge, deren es 1822 nur 26 gab, ist auf 200 gestiegen. Die Kinder müssen theils auf den Feldern und in den Gärten ar- beiten, theils Schuhmacher und Schneiderarbeiten liefern, auch nähen, stricken, Flachs spinnen, Stroh flechten u. s. w. Nicht weit davon ist die Königsnase, ein Felsenvorsprung mit einer schönen Aussicht in das Elbthal. Pirna, an der Elbe, hat Cattundruckereien, eine Stein- gutfabrik, seit 1814 ein Waisenhaus und eine gut eingerichtete Bürgerschule, die 1830 eingeweiht wurde. In das Waisenhaus sollen aus der Dresdener Kreisdirection nur älternlose, und vaterlose Waisen erst dann aufgenommen werden, wenn die Mutter ihr Kind nicht erziehen kann. Die Zöglinge, die bei der Aufnahme wenigstens 5 Jahre alt sein müssen, bleiben bis zum erfüllten I4ten Jahre in der Anstalt. Ihre Zahl ist auf 60 bestimmt. Das verzinste Vermögen des Instituts beträgt 36,976 Thlr. 6 Gr. Der jährliche Unterhalt kostet 2900 Thlr.,

3. Der sächsische Kinderfreund - S. 171

1868 - Leipzig : Arnoldi
171 Darunter giebt es 30,000 Wenden, welche die wendische Sprache reden. Die Mehrzahl der Sachsen bekennt sich zur lutherischen Lehre; denn Sachsen war ja das Land, wo Luther das heilsame Werk der Reformation begann. Indeß giebt es auch viele Katholiken und Reformirte; unbedeutend ist die Zahl der Griechen und Juden. Man nimmt in Sachsen 310,841 schulfähige Kinder an, welche von 1917 Schullehrern unterrichtet werden; nämlich von 1668 lutherischen, 44 katholischen und 5 israelitischen. Die Zahl der Geist- lichen beläuft sich auf 1160; davon gehören 1086 der evangelisch- lutherischen Kirche, 67 der römisch-katholischen, 4 der evangelisch- reformirten, 1 der griechischen zu Leipzig und 5 der israelitischen Ge- meinde zu Dresden und Leipzig. Ueber das fleißige und biedere Sachsenvolk regiert mit Weisheit und Gerechtigkeit der König Johann, welcher den 10. August 1854 den Thron bestieg, nachdem sein herzlich geliebter Bruder Friedrich August Tages zuvor in Tyrol unerwartet seinen Tod gesunden hatte. 1) Die Barchener Kreisdirertion, mit einem Gebiet von 45x/4 Meilen, grenzt östlich an Preußen, südlich an Böhmen, westlich an Böhmen und die Dresdener Kreis- direction, nördlich an Preußen. Dieser Landestheil kam 1635 an Sachsen, weil Ferdinand Ii., Kaiser von Oesterreich, -die großen Kriegskosten nicht bezahlen konnte, welche der Churfürst von Sachsen, Georg I., als sein Bundesgenosse ihm berechnete. — Im südlichen Theile erhebt sich dah Lausitzer Gebirge, wovon die Lausche und der Oybin in der Gegend von Zittau und der Spitzberg bei Oder- witz die höchsten Berge sind. Man bricht hier den Sandstein, den Granit, den Basalt, den Porphyr; auch gräbt man Eisenstein; eben so findet man Torf und Braunkohlen. Flüsse sind: die Neiße, welche in die Oder geht, die Spree, die schwarze Elster und die Puls- nitz, welche der Elbe zuströmen. Die Quellen der Neiße liegen in Böhmen; sie überschreitet die sächsische Grenze hinter Zittau bei dem Dorfe Harthau, richtet ihren Lauf nach Norden und tritt nach einem Laufe von 3^ Meilen nach Preußen. Die Hauptquelle der Spree auf dem Vorwerke in Ebersbach, das dem Rathe zu Zittau gehört, geht in den preußischen Fluß Havel und diese bei Havelberg in die Elbe. Die schwarze Elster entspringt in der Oberlausitz, berührt die Stadt Camenz und nimmt die Pulsnitz aus, die ihren Ursprung oberhalb der Stadt Pulsnitz hat und großentheils die Grenze zwischen der Dresdener Kreisdirection und der Oberlausitz bildet. Natürlich wächst in den Gebirgsgegenden das Getreide und Obst sparsam, so daß die Lausitzer das fehlende Getreide aus Böhmen, Preußen und

4. Der sächsische Kinderfreund - S. 177

1868 - Leipzig : Arnoldi
177 gebe, baut der Kohlenbrenner einen sogenannten Meiler. Auf dem dazu bestimmten Erdboden errichtet er eine 6 bis 7 Ellen hohe Stange und legt das Holz in senkrechten Schichten um dieselbe herum und zwar so, daß der Holzhausen gegen 4 Ellen im Durchmesser enthält und der Gestalt eines Bienenkorbes gleicht. An der Seite bleibt eine kleine Oeffnung als Zündloch. Ist der Holzstoß aufgebaut, so wird er 3—4 Zoll hoch mit Erde und Rasen bedeckt und sodann angezündet. Oft verursacht die innere Hitze Löcher in dem Meiler; diese werden sogleich mit Erde zugefüllt, damit keine helle Flamme entstehe. — Sinkt der Meiler zusammen, dann weiß der Kohlenbrenner, daß alles Holz verkohlt ist; er nimmt die Erde allmählig hinweg und sondert die guten Kohlen von den schlechteren ab. Die beßten Kohlen sind schwer, klingen, und schwärzen wenig. Für die Schmiede, die Apotheker, die Gold- und Silberarbeiter sind die Holzkohlen unentbehrlich. Stolpen liegt auf einem Basaltfelsen. Der Basalt bildet starke Säulen, sieht schwarzblau aus und ist ungewöhnlich hart. Die Stadt hat 1250 Einwohner und liegt am linken Ufer der Wesenitz, die unterhalb Pirna in die Elbe fällt. Hier und in Lohmen giebt es Schäfereien, wo spanische Schafe gehalten werden. Durch diese Schä- fereien ist die Schafzucht in Sachsen veredelt worden, und die sächsische Schafwolle gehört zu der beßten. Bischofswerda, welches gute Tuchmanufacturen hat, ward im Mai 1813, als die französische Armee die Russen verfolgte, in Asche gelegt. Uebrigens sind jetzt die Städte: Bischofswerda, Bautzen (Budissin), Löba u und Zittau durch die sächsisch-schlesische Eisen- bahn verbunden. Von Löbau nach Zittau führt eine Zweigbahn. 2) Die Dresdener Kreisdirection, mit einem Gebiete von 78x/4 Qmeilen, greuzt nördlich an Preussen, östlich an die Lausitz und an Böhmen, westlich an die Zvvickauer und Leipziger Kreisdirection. Im südlichen Theile erhebt sich ein Gebirge, das Meissener Hochland oder die sächsische Schweiz genannt. Wegen ihrer Natur- schönheiten wird diese Gebirgsgegend häufig besucht. Die vorzüglichsten Punkte sind: die Bastei, der Kuhstall, der kleine und grosse Winterberg, der Lilienstein und Königstein. Durch diesen Landestheil zieht sich Sachsens Hauptstrom, die Elbe, die auf einer Wiese des Riesengebirges zwischen Böhmen und Schlesien aus mehren Quellen entspringt. Sie durchströmt das Land in verschiedenen Krümmungen in der Länge von 16 Meilen und nimmt alle Flüsse, mit Ausnahme der Neisse auf. Die Otto, Kinderfreund. 12

5. Der sächsische Kinderfreund - S. 179

1868 - Leipzig : Arnoldi
179 einem ihrer erschlagenen Mitarbeiter abzuschneiden und sich damit zu sättigen. Viele Leute waren damit beschäftigt, den Schutt hinwegzuschaffen. Endlich hörte man den Ruf der Ver- grabenen um Hilfe. Nun ward die Anstrengung verdoppelt, und wirklich erlebte man die Freude, die oben erwähnten fünf Leidensgefährten zu retten. In ihrer Noth hatten sie sich durch Gebet und durch das Singen trostvoller Liederverse gestärkt. Wer von ihnen ein Gebet wusste, der sprach es vor; und die Anderen sprachen es mit Andacht nach. Besonders gab ihnen folgender Vers neuen Muth: Ach Gott, verlass mich nicht In Nöthen und Gefahren, Und lass zu rechter Zeit Mir Hilfe widerfahren. Pillnitz, ein Dorf an der Elbe, hat ein schönes Schloss mit schönen Gärten, wo die königliche Familie sich im Sommer aufhält. Dabei liegt der Borsberg, bis zu dessen Spitze man eine Stunde zu steigen hat. Seine Höhe beträgt 113 Fuss über der Nordsee. Am Fusse des Berges ist eine Bergruine erbaut, von welcher man eine reizende Aussicht geniesst. Nicht weniger belohnend ist der Weg in die nahe Keppmühle und auf den sogenannten Zuckerhut, einen nahe gelegenen Bergkegel. Hohnstein, an dem Polenzbach, treibt Hopfenbau; in dem Schlosse zeigt man eine Folterkammer; vor 100 Jahren hegte man in einem Garten, der mit hohen Mauern umgeben war, eine Anzahl Bären. Jetzt befinden sich im Schlosse männliche Sträflinge, wie in Waldheim und Zwickau. Gegen- über liegt der Hockstein, die sonstige Vorfestung von dem befestigten Hohnstein. Das Schloss zu Moritzburg enthält neben vielen Zim- mern einen herrlichen Saal, der mit seltenen Hirschgeweihen geschmückt ist. In der Nähe werden wilde Schweine, Hirsche und Fasane gehegt. Die Moritzburger Teiche, deren man 53 zählt, liefern mehre hundert Centner Karpfen, Hechte und andere wohlschmeckende Fische. Zu Eisenb e rg bei Moritz- burg werden jährlich 3 Jahr- und Viehmärkte gehalten. Grossenhain an der Röder ist bekannt durch seine Tuchfabriken, so wie durch Wollspinnerei und Cattundruckerei. Bei dem Dorfe Zeithain hielt August der Starke 1730 ein grosses Lustlager, das eine Million Thaler kostete. 12*
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