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1. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 2

1889 - Leipzig : Hirschfeld
^ I. Von den frheren hatte sich jedenfalls aus zurckgebliebenen Resten der alten Hermun-duren und der Teuriochaimen im Norden und Osten unsres Vater-landes der Staat der Thringer gebildet, welcher jedoch im Jahre 530 durch die Franken und Sachsen wieder vernichtet ward. Um dieselbe Zeit war jedenfalls das stlich von der Saale gelegene Land bereits im Besitze der Slaven. Die europische Urheimat derselben scheint das ganze Gebiet zwischen der Wolga, dem Dniester und Dnjeper, den Karpathen, der Weichsel und Ostsee gewesen zu sein. Bereits zu Ansang des 4. Jahrhunderts hatten sie wahrscheinlich die Oder berschritten, wo vor ihnen lhgische und keltische Nationen sehaft gewesen waren, deren Wanderstrae sie gleich den andern Vl-kern nach Sden und Westen fhrte. Die in jener Zeit nrdlich des vom Riesen- und Erzgebirge gebildeten Gebirgszuges vorgedrungenen Slaven zerfielen in drei Hauptstmme, von denen die Sorben oder Serben das Gebiet zwischen der Oder und Saale und von der Alt-und Mittelmark bis an das Erz- und Fichtelgebirge bewohnten. Ihnen gehrten auch die Milzener in der Ober- und die Lusizer in der Nie-derlausitz an. Der slavische Stamm der Czechen war zwischen 454 bis 495 in Bhmen eingedrungen. Das von den Sorben in dem sptern Markgrastnm Meien in Besitz genommene Land zerfiel ebenso wie das Gebiet stlich der Elbe, wo die Milzener und Lusizer sehaft waren, in mehrere Sudpanien,' d. h. Gerichtsherrschaften oder Gaue, unter denen, als die bedeutend-sten, zunchst die Sndpanien Glomazi und Nisani hervorgehoben wer-den mgen. Letztere, welche sich zu beiden Seiten der Elbe von Bh-men aus nordwrts bis gegen das heutige Scharfenberg hinzog, hatte als westliche Grenze die Auslufer des Erzgebirges, und hier schlo sich an diesen Gau bis ungefhr zum Chemnitzflchen die Sudpauie Glomazi an, welche auch Daleminzi genannt ward. Hier war, zwei Meilen von der Elbe entfernt, eine Quelle, welche einen wunderbaren See (den nicht mehr vorhandenen Pltzscher See bei Lommatzsch) bil-bete. Bedeckte sich sein Wasser mit Weizen, Hafer und Eicheln, so weissagten die Priester fruchtbare Zeit und Frieden; drohten aber wilde Kriegslufte, so gab auf ihm Blut und Asche gewisse Kunde der Zukunft. Auer den genannten slavischen Sndpanien verdienen noch westlich der Elbe der Gau Siusli auf beiden Seiten der Parthe bis gegen Grimma, der Gau Plisni in dem spteren Pleinerlande und dem Altenbnrgischen, und der Gau Chutizi oder Scutizi, welcher sich zwischen dem obern Laufe der Freiberger und Zwickauer Mulde in die Thalschluchten des alten Miriqnidi, d. h. Schwarzwaldes, unsres heutigen Erzgebirges, hinaufzog, eine Erwhnung. stlich der Elbe

2. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 11

1846 - Dresden : Arnoldi
11 66. Drei Briefe des Johannes. Verfasser der Evangelist. Erster Brief: Zeit und Ort der Abfassung unbestimmt, jedenfalls aber nach dem Evangelio von Kleinasien, vielleicht von Ephesus aus an die kleinasiatischeu Gemeinden geschrieben. Inhalt: Die hohe Würde Jesu, die Macht des Glaubens an Gott und Jesum, und die aus ihm entspringende beseligende Menschenliebe. Der zweite Brief ist ein kurzes Schreiben an eine Frau, Kyria (vielleicht eine Diakonissin), und der dritte, an Kajus (Gajus) gerichtet. — Beide Briefe warnen vor Verführung durch Jrrlehrer, ermuntern zur Menschenliebe und namentlich zur Gastfreundschaft. 67. Brief des Jakobus. Jakobus der Jüngere (Alphäus Sohn), bis 62 Vorstand der Gemeinde zu Jerusalem; der Hohe- priester Ananias ließ ihn steinigen. Der Brief regt zu einem frucht- baren, durch Liebe thätigen Glauben an. 68. Brief des Judas. Dieser Judas soll der Bruder Ja- kobus des Jüngeren gewesen sein (Thaddäus und Lebbäus genannt) und in Tyrus oder Sidon den Märtyrertod erlitten haben. Inhalt: Warnungen vor Jrrlehrern. 69. Offenbarung Johannis (Apokalypse). Das letzte Buch des neuen Testaments; Verfasser: der Evangelist Johannes; abgefaßt jedenfalls auf Pathmos (88 — 95 n. Chr.). Inhalt: Pro- phetische und dichterische Schilderung der Siege des Reiches Christi (des neuen Jerusalems) über das Judenthum (das alte Jerusalem) und über das Heidenthum (Babylon). Landes- und Verfaffungskunde von Palästina. A, Geographisches. 1. Große. Ei nth eilung. Grenzen. Palästina (gelobtes, d. h. verheißenes, jüdisches, heiliges Land, Kanaan, Land der He- bräer, Land Israel) in Asien.' —- Küstenland am mittelländischen Meere. — 450 Meilen und in der blühendsten Zeit 5mill. Einw. Zur Zeit Jesu durch den Jordan in's westliche oder diesseitige (Galiläa, Samaria, Judäa mit Jdumäa) und in's östliche oder jen- seitige (Peräa, bestehend aus Peräa im engern Sinne, Batanäa, Gaulonitis, Gamalltika, Jtnräa, Trachonitis) Palästina getheilt. Damalige äußere Grenzen: Nördlich: Syrien, — östlich: wüstes Arabien,—- südlich: steiniges Arabien und Aegypten,— westlich: das mittelländische Meer. 2. Gebirge und Berge. Nördlich: Libanon und Antili- banon mit dem Berge Hermon, •— östlich: Gebirge Hermon, Basan, Gilead, Abarim mit dem Berga Pisja, — westlich am mittelländischen Meere: Gebirge Karmel mit den Bergen Karmel, Thabor, Berg Christi, kleinem Hermon; Gebirge Ephraim mit den Bergen Gilboa, Gari- zim, Ebal, Silo, Luapantania; Gebirge Juda mit dem Oelberge und dem Karmel.

3. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 12

1846 - Dresden : Arnoldi
12 3. Gewäs.ser. Mittelländisches Meer; — Hauptfluß Jor- dan mit südlichem Laufe, entspringt auf Libanon, bildet den See Merom, Genezareth (galiläisches Meer, See Liberias), das todte Meer (Asphaltsee) mit dem Kidron und Arnon; -— Teich Bethesda; ^— Bäche r Kischon am Berge Karmel, Bach Aegyptens, Kidron bei Jerusalem, Krith rc.; — Quelle Siloah; — Jakobsbrunnen bei Sichern. 4. Ebenen und Thäler. Ebene von Jericho, —- Jesreel oder Esdrelon,—- Saron (Eichenwald), — Sephala. — Thal Kidron, Josaphat, Hinnom (Gehenna), Rephaim, Eskol. 5. Wüsten. Wüste von Jericho oder Quarantania (Fasten- platz, 40tägiges; durch diese Wüste führte der blutige Weg der Räu- der), Juda, Engeddi, Siph, Maon, Versaba. 6. Klima, Produkte rc. Zwei Jahreszeiten, heißer Sommer, nicht kalter Winter. — Frühregen (Octbr.— Saatzeit), Spätregen (März — Zeit der Reife). — Acker-, Wein-, Obst-, Qelbau, — Viehzucht, Fischerei. — Landplagen: Erdbeben, Gift- winde, Heuschrecken, Pest, Aussatz. 7. Vertheilung und Beherrschung des Landes. Vor den Israeliten Kanaan in viele kleine Reiche zerspalten: Ka- naniter, Hethiter, Jebusiter, Girgostter rc. —• Moses eroberte den östlichen Theil und vertheilte ihn an die Stämme: Rüben, Gab und 4- Manaste; Josua eroberte und vertheilte den westlichen Theil an die übrigen 9^ Stämme.— Stamm Levi ohne Land, 48 Städte, dar- unter: 6 Freistädte. ■— Hohepriester und Richter. ■— Könige. —• Theilung in Inda und Israel 975. — 'Letzteres 722 assyrisch, ersteres 588 babylonisch. -— Rückkehr durch Cyrus 536. —- Persische, griechisch - makedonische, ägyptische und syrische Oberherrschaft. — 100 Jahre Unabhängigkeit unter den Makkabäern. — Römerherr- schaft.— Herodes der Große, dessen Söhne: Archelaus (erhielt als Ethnarch sfürsts Judäa, Samaria und Jdumäa), Herodes Antipas (erhielt als Vierfürst stetrarch^ Galiläa, das südliche Peräa), Phi- lippus (erhielt als Tetrarch das nördliche Peräa). •— Römische Statt- halter zz Prokuratoren, Landpfleger. 8. Ortschaften. Provinz Galiläa: Dan, Kana, Nazareth, Endor, Rain, Bethsaida, Kapernaum, Magdala, Chorazin, Liberias (Hauptstadt der Provinz), Bethsan. — Provinz Samaria: Sichem (Hauptstadt der Prov.), Samaria, Enon, Siloh, Bethel. — Pro- vinz Judäa : Jerusalem (Hauptstadt der Prov. und des Landes), auch Salem, Jebus, heilige Stadt, Stadt Gottes, Stadt Davids, Zion. Sie war erbaut auf den Bergen Zion (mit Burg, Palast und Ober- stadt), — Moria (mit dem Tempel), — Akra (mit der Unterstadt), — Bezetha (mit der Neustadt und dem Palaste des Herodes). Je- rusalem hatte 10 Thore; in der Umgebung lagen Golgatha (Kal- varia), der Oelberg mit Gethsemane (Oelkelter), Hakeldama (Blut- acker), Bethphage (Feigenort) und Bethanien (Dattelort). — Außer- dem: Bethlehem, Jericho (Palmenstadt), Ephrem, Emgus, Cäsarea.

4. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 76

1846 - Dresden : Arnoldi
76 Bucht), trennt Länder (Meerengen, Straßen, Sund, Kanal), an manchen Stellen seicht (an flachen Ufern. Sandbänke, Dünen), an andern über 16000 Fuß tief, zeigt auf seinem Grunde Erhöhungen und Vertiefungen wie das Festland (Inseln, Archipel, Felsenriffe).— Meerwasser specifisch schwerer als Flußwasser, bitter und salzig schmek- kend, gewöhnlich grünlich, in's Blaue spielend. — Leuchten des Meeres (Electricität, leuchtende Seewürmer, Phosphortheile). — Bewegungen des Meeres, hervorgebracht durch Winde (Wellen, Brandung), durch den Umschwung der Erde (Bewegung von Ost nach West am Aequator), durch Anziehungskraft des Mondes (Ebbe und Fluth, Spring-, Nipfluth). Strömungen, Meerstrudel. — Hauptmeere: 1) nördliches, 2) südliches Eismeer, 3) atlantischer (westlicher) Ocean (Nord-, Ostsee, Kanal, irländisches Meer, Mittel- mcer, äthiopisches Meer), 4) östlicher Oceau (stckles Meer, Südsee, chinesisches und japanisches Meer), 5) indischer Ocean (indisches, per- sisches und arabisches Meer). — Ausdünstung, Wolken, Regen, un- terirdische Wasserbehälter, Quellen, Bäche, Flüsse (Küsten-, Steppen- slüsse), Ströme. Immerwährender Kreislauf. — Landseen. 10. L a n d. Erdtheile: (Süd-, Mittel-, Nord-) Europa, Asien, Afrika, Amerika, Australien. Vom Meere mannichfach be- grenzt, zuweilen hinein sich erstreckend (Halbinsel, Land- oder Erd- zunge, Landenge). Verschiedenheit der Landsirecken in ihrem Ver- hältnisse zum Meeresspiegel. Hoch-, Tiefländer, a) Ebenen, nach Beschaffenheit des Bodens Marschland, Kleiboden, Geest- (Sand-) land, Steppen, Wüsten. Hoch-, Tiefebenen, Niederungen, b) Er- höhungen: (Fuß, Abhang, Rücken, Gipfel) Anhöhen, Hügel (Erd- rücken, Hügelkette), Berge, Gebirge (Bergkette, -rücken, -zug), Ge- birgszüge (Gebirgsstock, Gebirgszweige). Land-, Mittel-, Hochge- birge (oft mit Gletschern und Eisbergen). Vorgebirge (Cap). Vul- kane (Krater), feuer- und wasserspeiende. — Nach der Entstehungs- zeit: Ur-, Uebergangs-, Flötzgebirge, aufgeschwemmtes Land. Nach Bestandtheilen: Schiefer-, Kalk-, Gyps-, Steinkohlen-, Sandstein- gebirge k. c) Vertiefungen: Haupt-, Neben-, Längen-, Seiten- und Querthäler, Gebirgspässe, Schluchten, "Abgründe, Klüfte. —■ Das Innere der Erde, etwas über 3000 Fuß tief bekannt, hat Weitungen, Gänge, Höhlen (Baumanns-, Biels-, Fingalshöhle re. Tropfstein- oder Stalaktitenhöhlen). 0. Politische Geographie. 11. Asien, 800000 Q.m., 550 Mill. Eittw. a) Grenzen und Meere: nördliches Eismeer, Cooks- oder Beringsstraße, stiller Ocean (Meer von Kamtschatka, von Ochotsk, von Japan, gelbes Meer, chinesisches mit Meerbusen von Tunkin und Siam), indischer Ocean (Meerbusen von Bengalen, persisches Meer, persischer und arabischer Meerbusen), Landenge von Suez, Mittelmeer, Archipel,

5. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 90

1846 - Dresden : Arnoldi
90 und Ackerbau als Fabrikwescu und Handel. Niedre, Volksklassen in großer Dürftigkeit. Mangel an Schulen. Katholische Religion. — Dublin, über 300000 Einw., wichtige Handelsstadt, Hafen, Fabriken, Universität. Cork, 130000 Einw., Hafen, Handel mit Fleisch, Fischen, Getreide. Limerick, 80000 Einw. Londonderry, 1200ö Einw., Riesendamm. Inseln: Malta und Helgoland. Festung Gibraltar. 35. D e u t s ch l a n d, unser Vaterland, in der Mitte Europa's, zwischen Preußen, Polen, Galizien, Ungarn, adriatischem Meere (Busen von Triest), Italien, Schweiz, Frankreich, Belgien, Holland, Nordsee, Dänemark und Ost- see (Stettiner Haff), — zerfällt in viele größere und kleinere Staa- ten, die zusammen den deutschen Bund bilden. Bundesacte. Bun- desversammlnng (Bundestag) zu Frankfurt a. M., weitere und en- gere Versammlung. Bundescontingent der Bevölkerung. 1 Kaiserthum: Oestreich; ■—■ 5 Königreiche: Preußen, Baiern, Sachsen, Hannover, Württemberg;— 1 Kurfürstenthum: Hessen- Kassel ; — 7 Großherzogthümer: Baden, Hessen-Darmstadt, Sach- sen-Weimar, Luxemburg, Oldenburg, Mecklenburg-Schwerin, Mecklen- burg-Strclitz; — 9 Herzogtümer: Nassau, Sachsen-Koburg-Gotha, Sachsen-Meiningen-Hilburghausen, Sachsen-Altenburg, Anhalt-Des- sau, Anhalt-Köthen, Auhalt-Bernburg, Braunschweig und Holstein mit Lauenburg; 10 Fürstenthümer: Liechtenstein, Hohenzollern-Hechin- gen, Hohenzollerit - Sigmaringen, Schwarzburg - Soudershausen, Schwarzbiirg - Rudolstadt, Reuß, ältere und jüngere Linie, Lippe- Detmold, Lippe/Schaumburg und Waldeck; — 1 Landgrafschaft: Hessen-Homburg; — 4 freie Städte: Hamburg, Bremen, Lübeck, Frankfurt a. M. 36. Süd- oder Hochdeutschland ist theils Gebirgsland, theils Hocheb.ene; Norddeutschland endigt in völliges Tiefland (Sandebenen, Heide, Moor, Waldungen und fruchtbare Strecken). Gebirge: Ty- roler (Orteles 12000 F.), illyrischen (Großglockner 11000 F.), stei- ermärkischen und östreichischen Alpen, Schwarzwald (Feldberg 4600 F.), rauhe Alp, Spessart, Fichtelgebirge (Schueeberg 3600 F>), Erz- gebirge (Keilberg 3800 F.), Sudeten (Lausitzer- und Niesengebirge, Schneekoppe 5000 F.), mährisches Gebirge (Schneeberg 4200 F.), Böhmer Wald (Arber 3800 F.), Thüringer Wald (Schneekopf 3000 F.), Rhöngebirge, Odenwald, Höhe (Taunus), Vogelsgebirge, Wester- wald, Eifel, Hundsrück, Harz (Brocken 3500 F.). — 5 Haupt- flüsse: Donau (Quelle: Donaueschingen am Schwarzwald; Ne- benflüsse: L^ch, Isar, Inn, Mur, Sau, Drau, March), Rssein (St. Gotthard in der Schweiz; Neckar, Ma^n, Lahn, Lippe, Mosel), Weser (Vereinigung der Werra — Thüringeowald — und Fulda — Rhöngebirge — bei Münden; Aller mit Ocker und Leine), Elbe (Riesengebirge; Moldau, Eger, Mulde, Saale, Havel mit Spree), Oder (Mährisches Gebirge; Wart^ die beiden Neißen, Katzbach, Bober). — Seen: Boden-, Schweriner-, Ratzeburger-, Zirknitzer- und Chiemsee. — Gemäßigtes Klima. Im Süden gedeiht der

6. Der sächsische Kinderfreund - S. 178

1868 - Leipzig : Arnoldi
178 Breite des Elbstromes ist nicht gleich. Bei gewöhnlichem Wasserstande ist die Elbe an der Dresdener Brücke 480 Ellen breit, an der Meissener Brücke 348, unterhalb Meissen 556 und an der böhmischen Grenze nur 161. Die grössten Ueber- schwemmungen der Elbe fanden in den Jahren 1432, 1501, 1555 und 1784 statt, wo der Strom in dem engen Thale bei dem Dorfe Zeichen oberhalb Pirna 21, und bei Dresden, wo das Thal weiter ist, 10 Ellen wuchs. Noch höher, als 1784, stand das Elbwasser den 31. März 1845. Kleinere Gewässer des Kreises sind die Briesnitz, Weisseritz, Müglitz, Polenz, Gottleube. An Sandsteinen, Steinkohlen, Getreide, Obst, Wein, Viehzucht und Manufacturen ist dieser Landes- strich sehr reich. Im südlichen Theile liegen auf dem rechten Elbufer: Schandau an der Elbe und Kirnitzsch, mit 1600 Ein- wohnern und einem mineralischen Bade; in diesem Städtchen übernachten viele Reisende, welche die sächsische Schweiz besuchen. Es giebt hier mehre Schiffsherren, die auf ihren Kähnen Holz, Steine, Obst und andere Gegenstände auf der Elbe stromabwärts schaffen. Durch den schönen Kirnitzsch- grund führt der Weg zum Kuhstall. Bei Schandau ergiesst sich der Kirnitzschbach, welcher in Böhmen entspringt und in Sachsen mehre Mühlen treibt, in die Elbe. Auch wird dieser Bach zum Flössen des Holzes benutzt. Fast bis nach Schandau zieht sich das Dorf Postei witz an der Elbe hin; zwischen hier und Schmilka, dem letzten sächsischen Dorfe an dem rechten Elbufer, liegen 22 Sandstein- brüche, welche die wichtigsten in Sachsen sind. Bei dem Städtchen Wehlen, das ebenfalls Elbhandel treibt, bricht man weissen Sandstein, der klar gepocht und als Sand verkauft wird. Ein Wolkenbruch richtete am 1. Sept. 1822 grossen Schaden an. Am 11. Mai 1830 ereignete sich das Unglück, dass eine 90 Ellen hohe Felsenwand zusammen- stürzte und 13 Steinbrecher begrub. Acht derselben wurden zerquetscht, 5 jedoch, mit Namen D ietz e, Zimmermann, Zschaler, Koch und Forkert, erhielten auf eine merk- würdige Weise ihr Leben. Sie kamen nämlich in eine Höhle zu liegen, die sich beim Zusammensturze der Felsen gebildet hatte. Sie mussten mehre Tage in diesem Grabe schmachten; der fürchterlichste Hunger und Durst quälte sie, so dass sie sich am 5ten Tage genöthigt sahen, ein Stück Fleisch von

7. Der sächsische Kinderfreund - S. 180

1868 - Leipzig : Arnoldi
180 Radeburg an der Röder bat 2000einwohner und starke Vieh- und Getreidemärkte. Radeberg, ebenfalls an der Röder, zählt 2000 Ein- wohner, worunter viele Posamentirer, Seidenband- und Lein- weber. Der Ort hat jährlich 4 Jahr- und Viehmärkte. In der Umgegend, besonders in Grossröhrsdorf, fertigt man leinene und baumwollene Bänder. Eine halbe Stunde von Radeberg liegt das Augustus- bad mit 6 verschiedenen Quellen, die sehr eisenhaltig sind. Es wurde 1717 durch den dasigen Bürgermeister Seidel entdeckt. Auf dem linken Elbufer findet man das Städtchen König - stein; der Elbhandel beschäftigt einen grossen Theil der Ein- wohner. Dabei liegt auf einem 439 Ellen hohen Sandstein- felsen König stein, die einzige Festung in Sachsen. Der obere Umfang derselben beträgt eine halbe Stunde; man findet Waldholz, einige Gärten, eine Kirche, ein Zeughaus nebst an- deren Gebäuden, auch einen tiefen Brunnen, der 600 Ellen tief in den Felsen gehauen ist. Auf dem gegenseitigen Elbufer ragt der Lilienstein her- vor, der 30 Ellen höher ist als der Königstein. Von beiden Höhen hat man die schönste Aussicht. In dem Dorfe Klein-Struppen ist seit dem Jahre 1822 eine Erziehungsanstalt für Kinder dienender oder verabschie- deter Soldaten errichtet, zu welchem Zwecke das dasige Ritter- gut für 72,000 Thaler gekauft worden ist. Die Zahl der Zög- linge, deren es 1822 nur 26 gab, ist auf 200 gestiegen. Die Kinder müssen theils auf den Feldern und in den Gärten ar- beiten, theils Schuhmacher und Schneiderarbeiten liefern, auch nähen, stricken, Flachs spinnen, Stroh flechten u. s. w. Nicht weit davon ist die Königsnase, ein Felsenvorsprung mit einer schönen Aussicht in das Elbthal. Pirna, an der Elbe, hat Cattundruckereien, eine Stein- gutfabrik, seit 1814 ein Waisenhaus und eine gut eingerichtete Bürgerschule, die 1830 eingeweiht wurde. In das Waisenhaus sollen aus der Dresdener Kreisdirection nur älternlose, und vaterlose Waisen erst dann aufgenommen werden, wenn die Mutter ihr Kind nicht erziehen kann. Die Zöglinge, die bei der Aufnahme wenigstens 5 Jahre alt sein müssen, bleiben bis zum erfüllten I4ten Jahre in der Anstalt. Ihre Zahl ist auf 60 bestimmt. Das verzinste Vermögen des Instituts beträgt 36,976 Thlr. 6 Gr. Der jährliche Unterhalt kostet 2900 Thlr.,

8. Der sächsische Kinderfreund - S. 171

1868 - Leipzig : Arnoldi
171 Darunter giebt es 30,000 Wenden, welche die wendische Sprache reden. Die Mehrzahl der Sachsen bekennt sich zur lutherischen Lehre; denn Sachsen war ja das Land, wo Luther das heilsame Werk der Reformation begann. Indeß giebt es auch viele Katholiken und Reformirte; unbedeutend ist die Zahl der Griechen und Juden. Man nimmt in Sachsen 310,841 schulfähige Kinder an, welche von 1917 Schullehrern unterrichtet werden; nämlich von 1668 lutherischen, 44 katholischen und 5 israelitischen. Die Zahl der Geist- lichen beläuft sich auf 1160; davon gehören 1086 der evangelisch- lutherischen Kirche, 67 der römisch-katholischen, 4 der evangelisch- reformirten, 1 der griechischen zu Leipzig und 5 der israelitischen Ge- meinde zu Dresden und Leipzig. Ueber das fleißige und biedere Sachsenvolk regiert mit Weisheit und Gerechtigkeit der König Johann, welcher den 10. August 1854 den Thron bestieg, nachdem sein herzlich geliebter Bruder Friedrich August Tages zuvor in Tyrol unerwartet seinen Tod gesunden hatte. 1) Die Barchener Kreisdirertion, mit einem Gebiet von 45x/4 Meilen, grenzt östlich an Preußen, südlich an Böhmen, westlich an Böhmen und die Dresdener Kreis- direction, nördlich an Preußen. Dieser Landestheil kam 1635 an Sachsen, weil Ferdinand Ii., Kaiser von Oesterreich, -die großen Kriegskosten nicht bezahlen konnte, welche der Churfürst von Sachsen, Georg I., als sein Bundesgenosse ihm berechnete. — Im südlichen Theile erhebt sich dah Lausitzer Gebirge, wovon die Lausche und der Oybin in der Gegend von Zittau und der Spitzberg bei Oder- witz die höchsten Berge sind. Man bricht hier den Sandstein, den Granit, den Basalt, den Porphyr; auch gräbt man Eisenstein; eben so findet man Torf und Braunkohlen. Flüsse sind: die Neiße, welche in die Oder geht, die Spree, die schwarze Elster und die Puls- nitz, welche der Elbe zuströmen. Die Quellen der Neiße liegen in Böhmen; sie überschreitet die sächsische Grenze hinter Zittau bei dem Dorfe Harthau, richtet ihren Lauf nach Norden und tritt nach einem Laufe von 3^ Meilen nach Preußen. Die Hauptquelle der Spree auf dem Vorwerke in Ebersbach, das dem Rathe zu Zittau gehört, geht in den preußischen Fluß Havel und diese bei Havelberg in die Elbe. Die schwarze Elster entspringt in der Oberlausitz, berührt die Stadt Camenz und nimmt die Pulsnitz aus, die ihren Ursprung oberhalb der Stadt Pulsnitz hat und großentheils die Grenze zwischen der Dresdener Kreisdirection und der Oberlausitz bildet. Natürlich wächst in den Gebirgsgegenden das Getreide und Obst sparsam, so daß die Lausitzer das fehlende Getreide aus Böhmen, Preußen und

9. Der sächsische Kinderfreund - S. 177

1868 - Leipzig : Arnoldi
177 gebe, baut der Kohlenbrenner einen sogenannten Meiler. Auf dem dazu bestimmten Erdboden errichtet er eine 6 bis 7 Ellen hohe Stange und legt das Holz in senkrechten Schichten um dieselbe herum und zwar so, daß der Holzhausen gegen 4 Ellen im Durchmesser enthält und der Gestalt eines Bienenkorbes gleicht. An der Seite bleibt eine kleine Oeffnung als Zündloch. Ist der Holzstoß aufgebaut, so wird er 3—4 Zoll hoch mit Erde und Rasen bedeckt und sodann angezündet. Oft verursacht die innere Hitze Löcher in dem Meiler; diese werden sogleich mit Erde zugefüllt, damit keine helle Flamme entstehe. — Sinkt der Meiler zusammen, dann weiß der Kohlenbrenner, daß alles Holz verkohlt ist; er nimmt die Erde allmählig hinweg und sondert die guten Kohlen von den schlechteren ab. Die beßten Kohlen sind schwer, klingen, und schwärzen wenig. Für die Schmiede, die Apotheker, die Gold- und Silberarbeiter sind die Holzkohlen unentbehrlich. Stolpen liegt auf einem Basaltfelsen. Der Basalt bildet starke Säulen, sieht schwarzblau aus und ist ungewöhnlich hart. Die Stadt hat 1250 Einwohner und liegt am linken Ufer der Wesenitz, die unterhalb Pirna in die Elbe fällt. Hier und in Lohmen giebt es Schäfereien, wo spanische Schafe gehalten werden. Durch diese Schä- fereien ist die Schafzucht in Sachsen veredelt worden, und die sächsische Schafwolle gehört zu der beßten. Bischofswerda, welches gute Tuchmanufacturen hat, ward im Mai 1813, als die französische Armee die Russen verfolgte, in Asche gelegt. Uebrigens sind jetzt die Städte: Bischofswerda, Bautzen (Budissin), Löba u und Zittau durch die sächsisch-schlesische Eisen- bahn verbunden. Von Löbau nach Zittau führt eine Zweigbahn. 2) Die Dresdener Kreisdirection, mit einem Gebiete von 78x/4 Qmeilen, greuzt nördlich an Preussen, östlich an die Lausitz und an Böhmen, westlich an die Zvvickauer und Leipziger Kreisdirection. Im südlichen Theile erhebt sich ein Gebirge, das Meissener Hochland oder die sächsische Schweiz genannt. Wegen ihrer Natur- schönheiten wird diese Gebirgsgegend häufig besucht. Die vorzüglichsten Punkte sind: die Bastei, der Kuhstall, der kleine und grosse Winterberg, der Lilienstein und Königstein. Durch diesen Landestheil zieht sich Sachsens Hauptstrom, die Elbe, die auf einer Wiese des Riesengebirges zwischen Böhmen und Schlesien aus mehren Quellen entspringt. Sie durchströmt das Land in verschiedenen Krümmungen in der Länge von 16 Meilen und nimmt alle Flüsse, mit Ausnahme der Neisse auf. Die Otto, Kinderfreund. 12

10. Der sächsische Kinderfreund - S. 179

1868 - Leipzig : Arnoldi
179 einem ihrer erschlagenen Mitarbeiter abzuschneiden und sich damit zu sättigen. Viele Leute waren damit beschäftigt, den Schutt hinwegzuschaffen. Endlich hörte man den Ruf der Ver- grabenen um Hilfe. Nun ward die Anstrengung verdoppelt, und wirklich erlebte man die Freude, die oben erwähnten fünf Leidensgefährten zu retten. In ihrer Noth hatten sie sich durch Gebet und durch das Singen trostvoller Liederverse gestärkt. Wer von ihnen ein Gebet wusste, der sprach es vor; und die Anderen sprachen es mit Andacht nach. Besonders gab ihnen folgender Vers neuen Muth: Ach Gott, verlass mich nicht In Nöthen und Gefahren, Und lass zu rechter Zeit Mir Hilfe widerfahren. Pillnitz, ein Dorf an der Elbe, hat ein schönes Schloss mit schönen Gärten, wo die königliche Familie sich im Sommer aufhält. Dabei liegt der Borsberg, bis zu dessen Spitze man eine Stunde zu steigen hat. Seine Höhe beträgt 113 Fuss über der Nordsee. Am Fusse des Berges ist eine Bergruine erbaut, von welcher man eine reizende Aussicht geniesst. Nicht weniger belohnend ist der Weg in die nahe Keppmühle und auf den sogenannten Zuckerhut, einen nahe gelegenen Bergkegel. Hohnstein, an dem Polenzbach, treibt Hopfenbau; in dem Schlosse zeigt man eine Folterkammer; vor 100 Jahren hegte man in einem Garten, der mit hohen Mauern umgeben war, eine Anzahl Bären. Jetzt befinden sich im Schlosse männliche Sträflinge, wie in Waldheim und Zwickau. Gegen- über liegt der Hockstein, die sonstige Vorfestung von dem befestigten Hohnstein. Das Schloss zu Moritzburg enthält neben vielen Zim- mern einen herrlichen Saal, der mit seltenen Hirschgeweihen geschmückt ist. In der Nähe werden wilde Schweine, Hirsche und Fasane gehegt. Die Moritzburger Teiche, deren man 53 zählt, liefern mehre hundert Centner Karpfen, Hechte und andere wohlschmeckende Fische. Zu Eisenb e rg bei Moritz- burg werden jährlich 3 Jahr- und Viehmärkte gehalten. Grossenhain an der Röder ist bekannt durch seine Tuchfabriken, so wie durch Wollspinnerei und Cattundruckerei. Bei dem Dorfe Zeithain hielt August der Starke 1730 ein grosses Lustlager, das eine Million Thaler kostete. 12*
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