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1. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 130

1846 - Dresden : Arnoldi
130 nützen meist durch Fleisch, Cier und Federn. — Ente, zahme und wilde, fast in der ganzen alten Welt. Türkische oder indische, Löf- fel-, Brandente rc.; — Gans, die wilde kleiner, in nördlichen Ge- genden. Gänsezucht (Lausitz, Pommern). Gänsebrust, Leber; — Eidergans, auf Klippen in Island rc.. Haut zu Pelzwerk, Ei- derdunen; — Schwan, schwarze Füße, zur Zierde auf Teichen. Stummer, schwarzer, Singschwan; — Fettgans (Pinguin), flossenartige Flügel, hornartige Federn, im Süden; — Sturm- vogel, Schwalbengröße, auf Klippen im Meere. Riesensturmvogel; — Kropfgans (Pelikan), Schwangröße, beutelförmiger Kropf. Kleinasien, Osteuropa. Fleisch, Pelzwerk, Dunen, Abrichtung zum Fischfänge; — Freg atte, Huhngröße, frißt fliegende Fische; — Eistaucher, größer als Gans, im Norden; — Möven, viele Arten, oft in großen Scharen an Meeren und Flüssen; — See- schwalbe, an allen Meeren. C. Amphibien. 47. (Beidlebige) oder Reptilien (Kriecher), rothes kaltes Blut, Athemholen durch Lungen, einkammriges Herz, — kleines Gehirn, unvollkommner Blutumlauf, Lungen fast nur ein häutiger Sack, ' Athemholen willkürlicher, lange Ausdauer ohne Luft, — Nahrung wird ungekaut verschluckt, Zähne nur zum Feschalten, Zunge ange- heftet oder frei, Kehldeckel fehlt, Speiseröhre trichterförmig, Magen Erweiterung des Speisekanals, Darm kurz, Leber groß, Zwerchfell fehlt, — Nerven weniger vom Gehirn abhängig, inehr durch einzelne Knoten gesondert, Sinne wenig ausgebildet, Augen meist groß, Oh- ren mit einfachen innern Gehörwerkzeugen, Nase nahe an der Spitze des Mauls, Stimme meist fehlend, — Hautbedeckung entweder it'itr aus Drüsen abgesonderter Schleim oder Schuppen, oder Schilde und Platten. Zähes Leben, in Eisschollen rc. eingeschlossen nach Jahren, ohne Gehirn nach Monaten noch lebendig. Wiedererzeugungskraft (Reproduktion) und große Reizbarkeit der Muskeln nach dem Tode. — Zahlreiche Vermehrung, meist durch Eier. — Die meisten können im s Wasser und auf dem Lande leben. — Winterschlaf. — Nahrung: meist Thiere. Nutzen: Vertilgung lästiger Thiere, viele geben ge- sundes Fleisch, eßbare Eier, •— Haut, Schildpatt. — Wenige sind gefährlich. Giftzahn. — Kriechende (mit Füßen) und schleichende. 1) Frösche und Kröten. 48. Nackten, ungeschwänzten, rippenlosen Körper. Verwand- lung. Das aus den Froscheiern (Froschlaich) kriechende Junge (Kaulquappe) hat langen Schwanz, hornartigen Schnabel, Kiemen, keine Füße. Nach 14 Tagen Hinterfüße, Lungen, nach 2 Monaten Häutung, Schwanz verschrumpft, Froschgesialt. Im Winter in der Erde oder im Schlamme. Nahrung: Insekten. Der braune Gras- frosch, lauert im Grase; — grssne Wasserfrosch, eßbare Schen- kel; — Laubfrosch, Füße ohne Schwimmhaut, aber kleberigen Schleim, auf Sträuchern rc. Wetterprophet; — Kröte, dicken, war- zigen Körper, ätzenden Saft, mehr kriechend, an feuchten Oettern j —

2. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 138

1846 - Dresden : Arnoldi
138 H. Pslanzenthiere (Zoophyten). 70. Keine ode»- nur undeutliche Nerven und Gefäße, Athmungs- organe fehlen, äußere Organe nicht nach zwei Seiten geordnet, mehr oder weniger strahlenförmig, viele den Pflanzen sehr ähnlich, a) Strahlthiere, athmen durch Röhren, kuglig, stern- oder walzen- förmig, von einer mit Spitzen versehenen Haut umgeben, äußere Organe gewöhnlich strahlenförmig. Seeigel, Seesterne, Seeanemo- nen. — b) Quallen (Medusen), kugel- oder scheibenförmigen, gallertartigen, nackten Körper, mit zahlreichen Fühlfäden, im Meere herumschwimmend, von kleinen Thieren sich nährend. Manche leuch- ten. Strahlen-, Faden-, Kreuz-, Teller-, Blasen-, Doppelqualle. — c) Polypen, den Pflanzen am ähnlichsten, gallertartig, walzen- oder kegelförmig, in kalkiger Röhre oder lederartiger Haut, Mund strahlenförmig von Fühlfäden umgeben, im Innern nur einfache Höhle, ohne Nerven und Athmungsorgane, die Jungen wie Zweige aus dem Mutterstamme hervorwachsend. Die eigentliche Seeseder, oft aus vielen 1000 kleineren Thieren bestehendes größeres Thier. Arm- polypen stellen belebte Pflanzen mit verschiedenartiger Bewegung und starker Wiedererzeugungskrast vor. Der grüne, der langarmige. Korallen, der weiche Körper in einem festsitzenden Gehäuse, viele an einem gemeinschaftlichen Stamme. Koralleninseln. Die rothen, ed- len Korallen dienen zu Schmuck und Kunstsachen. See- oder Ba- deschwamm, häufig im Mittelmeere, zeigt nur durch Zucken thierisches Leben. — d) Infusions - (Aufguß-) th ierchen, wegen ihrer Kleinheit nur durch Vergrößerungsgläser wahrnehmbar, im verdor- benen Wasser, Pflanzenschleime, thierischen Schleime w., die größ- ten 4- Linie, die kleinsten an Millionen in einem Tropfen, ver- schiedene Gestalt und Bewegung. Räder-, Kugel-, Punkt-, Strah- lenthierchen rc. Naturlehre (Physik). 1. Das-Wort Natur bezeichnet entweder Alles, was außer Gott da ist, oder die gesammte Körperwelt, oder den Inbegriff der Eigenschaften eines Dinges, oder die Alles hervorbringende Kraft. — In der Natur (Körperwelt) gehen fortwährend Veränderungen vor sich. Naturerscheinungen, Naturbegebenheiten, Phänomene. Durch Ursachen (Kräfte) hervorgebracht, richten sie sich nach bestimmten Gesetzen. Naturgesetze. Natürlich, wider-, übernatürlich. — Die Naturlehre lehrt die Naturerscheinungen, ihre Ursachen und die Na- turgesetze kennen. Beobachtungen, Versuche (Experimente), physika- lische Instrumente und Apparate. — Die Stoffe in der Körperwelt sind entweder wägbar (Ponderabilien: feste und flüssige Körper) oder

3. Der sächsische Kinderfreund - S. 1

1868 - Leipzig : Arnoldi
Sächsische Geschichte. Die alten Sachsen. Wir nennen uns Sachsen, meine Kinder, und daher muß es uns wichtig sein, zu erfahren, wo unsere Vorältern wohnten, wer sie waren und wie sie allmählig ein gebildetes Volk geworden sind. Schon im zweiten Jahrhunderte nach Christi Geburt kommt der Name Sachsen in der Geschichte vor. Früher lebten sie unbekannt unter den großen Völkern, welche damals in Deutschland wohnten. Ihren Namen haben sie entweder von dem Worte Sap, d. h. Messer oder Dolch, weil sie stets diese Waffe bei sich zu tragen pflegten, oder von Saßen, d. h. sitzen bleiben, weil sie sich an einem bestimmten Orte niederließen. Denn früher bewohnten unsre Vorfahren nicht etwa das Land, worin wir jetzt leben und das wir unter dem Namen des König- reichs Sachsen kennen, sondern sie hatten die Gegend im nördlichen Deutschland inne, welche von der Nordsee, der Elbe, der Schelde und dem Rheine umgeben ist. Seht euch nun um auf der Karte von Deutschland, und ihr werdet die ältesten Wohnsitze eurer Väter bald ausfindig machen. Die alten Sachsen waren ein sehr rohes Volk. Die Gegend, wo sie ihre Wohnsitze aufschlugen, hatte noch keine Städte und Dörfer, sondern weit und breit sah man nichts als einen großen Wald, der mit Bären, Wölfen, Elenthieren, Auerochsen und andern: Wild ange- füllt war. Um sich vor diesen wilden Thieren zu schützen und um ihr Fleisch zur Nahrung, ihre Häute zur Kleidung und Ruhestätte zu be- nutzen, waren sie genöthigt, auf die Jagd zu gehen. Die Jagd war eine ihrer liebsten Beschäftigungen. Kein Wunder, daß sie dadurch eben so muthig als abgehärtet wurden. Denn sie fürchteten weder den dicken Wald, noch den Angriff des reißenden Thieres, noch die rauheste Witterung. Nicht weniger bildeten sie sich dadurch zu tapfern Kriegern. Ueberall war damals die Tapferkeit der alten Sachsen bekannt, und wo der alte Sachse eine Schlacht lieferte, da war auch gewöhnlich der Sieg. Sein schönster Schmuck blieben daher die Waffen. Selten ging er ohne Lanze vor seine Hütte; den Wurfspieß wußte er sehr geschickt zu schleudern; mit dem Schilde, der gewöhnlich von Weidenruthen Otto, Kinderfreund. 1

4. Der sächsische Kinderfreund - S. 143

1868 - Leipzig : Arnoldi
143 reiche sind 1) das Thierreich, 2) das Pflanzenreich, 3) das Mineralreich. Ter Unterschied zwischen diesen Körpern ist dieser: Tie Thiere leben, waü sen und empfinden; die Pflanzen wachsen und leben; die Mineralien wachsen ohne zu leben und zu empfinden. Also lebt auch die Pflanze wie das Thier? Allerdings. Zeoe Pflanze ist nämlich so gebaut, daß sich in ihrem Innern die Säfte freiwillig be- wegen, welche Bewegung man das Leben zu neunen pflegt. Eben deß- wegen sagen wir, daß der Mensch, das Thier und die Pflanzen leben, weil sich in den festen Theilen dieser Körper flüssige Säfte hin- und herbewegen, so daß sie folglich todt sind, sobald jene flüssige Materie stillsteht. Anders ist das bei den Mineralien. Zwar wäck st auch der Stein; allein bei ihm setzt sich die Masse von Außen an, wodurch er größer wird, und an ern Leben und an eine Empfindung desselben ist gar nicht zu denken. Was nun zuerst das Thierreich betrifft, so gehört dazu auch der Mensch, welcher in Ansehung seines Körpers eine große Ähnlich- keit mit den Thieren hat. Tie Thiere selbst theilt man bequem in sechs Classen. Sie heißen vierfüßige Thiere, Bögel, Amphibien, Fische, Jusecten und Würmer. Tenn die Thiere haben ent- weder wirkliches rothes Blut, oker statt dessen nur einen Saft, den man auch weißes Blut zu nennen pflegt. Bon denen, bei welchen man rothes Blut antrifft, haben einige warmes, andere kaltes Blut. Die- jenigen, welche warmes Blut haben, gehen entweder auf vier oder auf zwei Füßen; jene sind die vierfüßigen Tbiere, diese die Bögel. Bon denen, welche kaltes Blut haben, sind einige mit Floßfedern ver- sehen, wie die Fische, noch andere haben keine Floßfedern, wie die Amphibien. Bon den Thieren, welche weißes Blut haben, tragen einige Fühlhörner am Krpfe, wie die Z u se cten. andere nicht, wie die Würmer. Die vierfüßigen Thiere bringen lebendige Zunge zur Welt, wie das Pferd, die Kuh. das C chaf, der Hund, die Katze u. f w.; auch nähren die Mütter ihre Zungen, indem sie dieselben an ihrer Brust saugen lasfin. Znsofern heißen sie E äugethiere. Weil nun dasselbe auch bei dem Walfische, der im Meere lebt, stattfindet, so zählt man ihn nicht zu den Ftschen, sondern zu den Säugethreren. Der Jtrti sch. Ueber die Thiere herrscht der Mensch, welchen Gott nach seinem Bilde geschaffen hat. Schon rücksichilich des Körpers steht der Menich Höher als jedes Thier; denn er hat eine aufrechte Stellung, so daß er frei zum Himmel blicken kann; er ist fähig, unter jedem Himmelsstriche zu leben, die verschiedensten Fertigkeiten mit seinen Glidern zu erlernen und srch vielseitige Geuüffe zu verschaffen. Auch erreicht er ein höheres

5. Der sächsische Kinderfreund - S. 154

1868 - Leipzig : Arnoldi
154 daß sie sich augenblicklich über Unpäßlichkeit beklagen, sobald ihre Ner- ven auf ungewöhnliche Weise berührt werden. Daß übrigens der Sinn des Gefühls, wie jeder andere Sinn, durch Uebung sehr gestärkt werden könne, das sieht man an den Blinden, die durch Hilfe des Ge- fühls die Körper von einander unterscheiden und sehr feine Arbeiten zu liefern im Stande sind. Die Säugethiere. Schon oben haben wir gelesen, daß man das ganze Thierreich in 6 Classen zerlegt, nämlich in vierfüßige Thiere, in Vögel, in Amphibien, in Fische, in Jnsecten und in Würmer. Jetzt wollen wir von jeder dieser Classen eine kurze Beschreibung geben. Was zuerst die viersüßigen Thiere betrifft, so haben sie alle rothes, warmes Blut und auf ihrem Körper entweder Haare, oder Schuppen, oder Stacheln, oder einen Panzer. Sie bringen lebendige Junge zur Welt und säugen sie, weshalb sie auch Säugethiere heißen. Eben so besitzen sie fünf Sinne wie der Mensch, nämlich Gefühl, Geschmack, Gesicht, Geruch und Gehör. Nimmt man auf die Beschaffenheit ihrer Füße Rücksicht, so haben einige vierfüßige Thiere Hufe, d. h. hornartige Schalen, womit der untere Theil des Fußes umgeben ist; andere haben Zehen, die mit Nägeln oder Klauen versehen sind. Daher theilt man die Säugethiere in einhu.fige, deren Huf nicht gespalten ist, wie bei dem Pferde, dem Esel, dem Maulesel, dem Zebra; in zweihufige, deren Huf in zwei Theile gespalten ist, wie bei dem Ochsen, der Kuh, dem Schafe, der Ziege, der Gemse, dem Steinbocke, dem Hirsche, dem Rehe, dem Elenthiere, demrennthiere; in dreihufige, z. B. das Nashorn; in vierhufige, z. B. das Flußpferd; in fünfchufige, z. B. der Elephant. Die mit Zehen versehenen haben entweder zwei Zehen, wie das Kameel oder Dromedar; oder drei Zehen, wie das Faul- thier; oder vier Zehen, wie die Hyäne, das Meerschwein, das Murmelthier; oder fünf Zehen, wie das Panzerthier, der Hase, das Eichhörnchen, die Ratte, die Maus, der Hamster, der Maulwurf, die Fledermaus, der Igel, der Affe, der Hund, der Wolf, der Fuchs, die Katze, der Tiger, der Löwe, der Bär. Bekanntlich leben die Säuge- thiere bald unter der Erde, wie der Hamster und der Maulwurf, balv auf der Erde und im Wasser abwechselnd, wie der Seebär und der Biber, bald einzig und allein auf der Erde, wie die meisten viersüßigen Thiere. Daß ihr Nutzen außerordentlich groß sei, ist bekannt. Wir essen das Fleisch des Ochsen, des Schweines, des Schafes, der Ziege, des Hasen, des Hirsches, des Rehes; ja hier und da dient das Fleisch des Pferdes und des Hundes dem Menschen zur Nahrung. Die Häute

6. Der sächsische Kinderfreund - S. 156

1868 - Leipzig : Arnoldi
156 seinen Federn, welche zunächst an der Haut sitzen, nennt man Flaum- federn. Jede Feder besteht nämlich aus zwei Haupttheilen, und zwar aus dem Kiele und aus der Fahne. Betrachtet man den Körperbau des Vogels, so nimmt man ebenfalls wahr, daß er zum Fluge am ge- schicktesten sei. Denn der spitzige Schnabel, der kleine Kopf und die längliche Gestalt des Leibes vermindern den Widerstand der Luft, so daß der Vogel an Geschwindigkeit seiner Bewegung alle übrigen Thiere weit übertrifft. Man bewundert schon die englischen Pferde, die in einer Stunde drei deutsche Meilen zurücklegen. Aber noch mehr wun- dert man sich, wenn man bedenkt, daß ein Vogel binnen drei Minuten eine halbe Meile zu durchfliegen vermag; also in einer einzigen Stunde zehn Meilen. Man beobachte nur den Flug der Schwalbe, und man hat sie bald aus dem Gesichte verloren. Die Lebensart der Vögel ist sehr verschieden. Einige leben am liebsten im Wasser, wie die Schwimmvögel, die zwischen ihren Zehen eine Schwimmhaut haben; hierher gehören der Schwan, die Gans, die Ente; andere suchen ihre Nahrung im Sumpfe, wie die Sumpfvögel, z.b. der Storch, der Kranich, der Reiher; andere fürch- ten das Element des Wassers, wie die Naubv ö g el, z. B. der Adler, der Geier, der Uhu, die Eule, der Falke oder wie die hühnerartigen Vögel, z. B. das Haushuhn, das Birkhuhn, das Perlhuhn, das Auer- huhn, das Rebhuhn; oder wie die spechtartigen Vögel, z. B. der Rabe, die Elster, der Wiedehopf, der Kuckuck, der Papagei; oder wie die Singvögel, z. B. die Lerche, der Sperling, der Finke, das Roth- kehlchen, die Meise, die Schwalbe, der Zeisig, die Nachtigall, die Gras- mücke, die Wachtel. Viele Vögel suchen ihre Nahrung blos in wärmeren Ländern aus, andere nur in kalten Gegenden, so daß sie ihren Aufenthaltsort nie- mals verändern. Einige Gattungen jedoch ziehen im rauhesten Herbste in warme Himmelsstriche, weil es ihnen sonst im Winter an Nahrung fehlen würde, und sie kehren erst mit dem Frühling an ihren vorigen Wohnort zurück. Weil sie hin und her ziehen, so hat man sie Zug- vögel genannt. Das sieht man deutlich in unserem Vaterlande. Nahet sich der Herbst, so treten der Staar, die Lerche, der Finke, die Schwalbe, das Rothkeblchen, der Rothschwanz, die Wachtel, der Kuckuck und andere Vögel ihre Rückreise in das südliche Deutschland oder Italien an, und wir hören ihren Gesang nicht eher wieder, als bis die warme Früh- lingssonne scheint. Wir freuen uns daher allemal auf ihre Wieder- kunft, weil sie uns sicher eine bessere Jahreszeit verkündigen. Eine große Geschicklichkeit und Klugheit zeigen die Vögel bei dem Baue ihrer Nester. Einige verstecken dieselben in hohle Bäume, damit sie von ihren Feinden nicht so leicht entdeckt werden können. Andere

7. Der sächsische Kinderfreund - S. 158

1868 - Leipzig : Arnoldi
158 bringen, weit beträchtlicher als der Nachtheil, den uns einige derselben verursachen. Die Amphibien. Die Amphibien können sowohl im Wasser, als auch auf der Erde leben, weßhalb sie zweilebige Thiere heißen. Sie haben rothes kaltes Blut, und dadurch unterscheiden sie sich von den Säuge- thieren und Vögeln, Lei denen sich rothes warmes Blut vorfindet. Jedoch schöpfen sie die Luft durch die Lungen, und insofern sind sie von den Fischen verschieden, welche durch die Kiemen athmen. Einige Amphibien sind vierfüßig, wohin man den Frosch, die gemeine Kröte, die Schildkröte, die Eidechse rechnet; ihr Gang ist langsam, und man nennt sie kriechende Amphibien. Zu den schleichenden rechnet man die Schlangen, die der Füße ganz entbehren und sich nur dadurch fortbewegen, daß sie ihren Körper zusammenziehen und wieder vor- wärts strecken. Bei einigen Amphibien ist der Körper blos mit einer Schleimhaut bedeckt, wie bei den Fröschen, Eidechsen, Kröten und Schlangen; bei andern finden wir eine Schuppendecke, wie bei dem Krokodill; bei noch andern ein starkes Schild, wie bei der Schildkröte. Viele Schlangen und Eidechsen finden wir mit einer schönen, buntge- sieckten Haut geziert. Das Leben der meisten Amphibien ist äußerst zäh. Eine Kröte kann mehre Monate hindurch in einem feuchten Keller zubringen, ohne zu verhungern, indem sie sich dann blos von der feuchten Kellerluft nährt; ja die Schildkröte vermag länger als ein ganzes Jahr zu hungern. Wegen dieser Zähigkeit läßt sich diese Thiergattung auch schwer tobten; denn die Eidechse bewegt sich noch lange fort, wenn man ihr auch den Kopf abgeschnitten hat. Im Winter fallen sie in eine Erstarrung, wo sie wie todt in kalten Mauern, in der starren Erde, oder in hohlen Bäumen liegen und nicht eher wieder erwachen, als bis der Frühling erscheint. Besonders merkwürdig bei ihnen bleibt der Umstand, daß die verlornen Glieder in einiger Zeit wieder wachsen. Mit Unrecht halten manche Leute die Kröte und Eidechse für giftige Thiere. Dieß gilt nur von einigen Schlangen, z. B. von der Klapper- schlange, von der Brillenschlange, die ihren Feind verwunden und durch das Gift, das in die Wunde stießt, tödten. Fast alle Amphibien legen Eier. Zu den größten Amphibien gehören die Riesenschildkröte, das Krokodill und die Riesenschlange. Die Riesenschildkröte, die von ihrer riesenhaften Größe den Namen hat, lebt im Meere und wird oft so groß, daß sie 800 Pfund wiegt. Am beßten fängt man sie, wenn sie an's Land gekommen ist und schläft. Man wendet sie dann plötzlich um, daß sie auf den Rücken zu liegen kommt; in dieser Lage kann sie sich schwer umwenden, und so schlägt man sie todt. Ihr Fleisch wird

8. Der sächsische Kinderfreund - S. 162

1868 - Leipzig : Arnoldi
162 Fliege giebt ein sehr wirksames Arzneimittel, die Biene sam- melt den Honig ein und liefert das uns so nützliche Wachs; die Seidenraupe spinnt die Seide, woraus die herrlichsten Zeuge gewebt werden, die Cochenille liefert die überaus schöne scharlachrothe Farbe. Nicht weniger nähren sich unzählige Thiere von den Insecten; man denke nur an die Vögel und Fische. Und welche Freude verursacht uns die Schönheit der Farben, womit Gott manches Insect geschmückt hat. Niemand wird die bunten Schmetterlinge betrachten, ohne von Bewunde- rung ergriffen zu werden. Ja selbst die Geschicklichkeit und der Fleiss jener Geschöpfe ist ein Gegenstand unserer aufmerk- samsten Betrachtung. Mit welcher Kunst bauen die Biene und die Wespe ihre Zellen! Mit welcher Emsigkeit arbeitet die Ameise! Schon die Bibel sagt: Gehe hin zur Ameise, du Fau- ler, siehe ihre Weise an und lerne! Die Würmer. Die Würmer haben, wie die Insecten, einen kalten, weissen Saft statt des Blutes, unterscheiden sich aber dadurch von jenen, dass ihnen die Füsse fehlen. Sie können sich daher nicht anders fortbewegen, als durch das Ausdehnen und Zusammenziehen ihres Körpers. Viele Würmer sind ganz nackt. Hierher gehört der Hautwurm oder Fadenwurm, der 2—5 Ellen lang ist, unter der Haut des menschlichen Körpers sich aufhält und eine schlimme Krankheit verursacht; man findet ihn besonders in Amerika und in den asiatischen Ländern Persien und Arabien; ferner der Spulwurm, welcher eine spulenförmige Gestalt hat, ungefähr eine halbe Elle lang wird, in den Eingeweiden der Menschen, namentlich der Kinder, sich aufhält und schwere Krankheiten erzeugt; ebenso der Regenwurm, der nach dem Regen aus der Erde hervorkommt, selten über eine Spanne lang wird, die zarten Wurzeln der Pflanzen abfrisst, aber auch Nutzen bringt, indem er die Erde auflockert; er dient den Enten, Hühnern und andern Vögeln zur Nahrung; der Blut- igel oder Blutegel, der im Wasser lebt, sich mit dem Maule an thierische Körper anhängt, um das Blut auszusaugen, und daher oft von den Aerzten benutzt wird, um entzündliche Krank- heiten zu entfernen; am Kopfe ist er schmäler als am hinteren Theile; in seinem Maule hat er drei scharfe Zähne, womit er die Haut der Menschen oder Thiere durchbohrt; oben ist er schwärzlich und mit acht gelben Ringen besetzt, unten aber aschgrau und mit gelben und schwarzen Flecken gezeichnet.

9. Der sächsische Kinderfreund - S. 161

1868 - Leipzig : Arnoldi
161 gleichsam eingeschnitten oder gekerbt zu sein scheint. An ihrem Kopfe sitzen bald zwei, bald vier, bald sechs und noch mehr Augen, aber ohne Augenlider. So hat z. B. die Spinne gemeiniglich acht Augen. Das Maul ist nicht bei allen Insec- ten gleich; denn viele müssen ihre Nahrung mit dem Rüssel suchen, der bald spitzig, bald stumpf ist. Eben so weichen sie rücksichtlich der Flügel von einander ab; denn bei einigen fin- det man nur zwei, bei andern wiederum vier Flügel. Die Zahl der Füsse ist wenigstens sechs; es giebt aber auch' Insecten, bei welchen man acht, zehn, zwölf, ja mehr als hundert Füsse wahrnimmt. Freilich bekommen sie diese Füsse nicht sogleich, wenn sie ins Leben treten, weil mit ihnen eine merkwürdige Verwandlung vorgeht, ehe sie sich vollkommen ausbilden. Denn die Insecten legen Eier; daraus entstehen ungeflügelte Würmchen, die man Larven nennt. In diesem Zustande strei- fen sie drei- bis viermal ihre Haut ab, und wenn sie ausge- wachsen sind, so spinnen sie sich ein und fertigen sich einen harten Ueberzug, worin sie so lange ohne Nahrung leben, bis ihr Körper völlig ausgebildet ist. Solche eingesponnene Insec- ten heissen Puppen. Nach erlangter Ausbildung durch- brechen sie ihre Hülle und fliegen als vollkommene Insecten davon. So ist es der Fall bei den Schmetterlingen, Fliegen, Wespen, Bienen u. s. w. Die Maden im Käse sind nichts Anderes, als Larven, woraus sich sodann die Fliegen bilden. Wie sehr sich die Insecten vermehren, das kann man daraus sehen, dass die Bienenkönigin mehr als 8000, und die Schmeiss- fliege mehr als 20,000 Eier legt. Gewisse Insecten wohnen nur im Wasser, wie der Krebs; die meisten auf dem trockenen Lande. Einige Larven halten sich unter der Erde auf; hierher gehört der Engerling, aus welchem später der Maikäfer her- vorgeht. Dass das Lebensalter der Kerbthiere sehr manchfal- tig sei, dafür spricht die tägliche Erfahrung; denn die meisten leben nur ein Jahr, einige kürzere Zeit, und die Eintagsfliege nur einen einzigen Tag. Der gemeine Mann pflegt gewöhnlich diese Thiergattung Ungeziefer zu nennen, welchen verächt- lichen Namen er ihr wegen des vielfachen Schadens gegeben hat, den sie stiftet. Allerdings verwüstet die Raupe in den Gärten sehr viel, und von dem Floh, der Laus, von der Wanze und anderen Geschöpfen der Art wissen wir schwerlich einen Nutzen aufzufinden. Allein dabei wollen wir die grossen Vor- theile nicht verkennen, die uns die Insecten gewähren. Der Krebs z. B. dient dem Menschen zur Nahrung; die spanische Otto, Kinderfreund. ll

10. Der sächsische Kinderfreund - S. 163

1868 - Leipzig : Arnoldi
163 Von den Würmern unterscheiden sich die nackten Schnecken durch die Fühlfäden, die sie bei der leisesten Berührung ein- ziehen; wahrscheinlich vertreten die schwarzen Punkte, die auf den Fühlfäden sich befinden, die Stelle der Augen. Unter den Erdschnecken richten die Garten- und Feldschnecken die grössten Verwüstungen in den Gärten und auf den Saatfeldern an. Je nässer die Witterung ist, desto beträchtlicher wird der Schaden ; oft werden von ihnen die Saaten so abgefressen, dass der Landmann seinen Acker von neuem bestellen muss. Mehre Schnecken bauen sich aus einem klebrigen Safte, der sich ver- härtet, ein künstliches Gehäuse, das sie auf dem Rücken tragen und in das sie sich verbergen. Auf eben diese Weise fertigen sich andere Würmer ein Paar Schaalen zu ihrer Wohnung, in der sie festsitzen; solche zweischaligewürmer heissenm u s c h e 1 - thi ere, and einige derselben dienen den Menschen zur Nahrung, wie die Austern, die in manchen europäischen Meeren in grosser Menge gefunden werden. Im persischen Meerbusen in Asien trifft man Muscheln an, in welchen die köstlichen P erl en wachsen, die um einen sehr hohen Preis verkauft werden; eben so erhalten wir von manchen Muschelarten das beliebte Perl- mutter, woraus man Knöpfe, Dosen und andere niedliche Geräthschaften fertigt. Wie bei den Amphibien, so macht man auch bei den Würmern die Bemerkung, dass die verlorenen Glieder nach einiger Zeit wieder wachsen; denn man kann den Regenwurm zerschneiden, ohne dass er desshalb stirbt. Das Pflanzenreich. Die Pflanzen haben zwar mit den Thieren eine Art von Leben gemein; allein es fehlt ihnen das Gefühl, und sie können sich nicht willkürlich von einem Orte zum andern bewegen, weil sie immer mit der Erde oder mit einem andern Körper zusammenhängen, von dem sie ihre Nahrung erhalten. Man theilt sie in B äume, Sträucher, Kräuter, Gräser, Schwämme und Moose. Der Baum hat einen Stamm, der eine Fortsetzung der Wurzeln ist; über dem Stamme breiten sich die Aeste und Zweige aus, an wel- chen sich Blätter oder Nadeln, Blüthen und Früchte erzeugen. Der oberhalb des Stammes bestndliche Theil heißt bei dem Baume die Krone. Unter der äußern starken Rinde sitzt eine feinere, die man den Bast nennt, woraus die Bastdecken geflochten werden; darauf folgt das weiche Holz, der Splint genannt, und dann das harte, in dessen Mitte das Mark eingeschlossen ist. Alle Bäume, welche genieß- bare Früchte tragen, rechnet man zu den Obstbäumen. Man denke
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