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1. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 40

1880 - Leipzig : Arnoldi
40 Zweiter Kursus. Iii. Die neuere Geschichte. 1629 kaiserliches Restitutionsedikt gegen die Protestanten. Lübecker Friede des Kaisers mit König Christian 4. 1630.Reichstag zu Regensburg: Wallenstein wird entlassen. — Letzter Hansetag: Verfall der deutschtitstaster^” 16^0 16;tö,gch wedisch-deutscher Krieg. Guatg.y Adolf Königv. Schweden^Schutzher7det?iilfehen Protestasfenl 1631 Brand Magdeburgs. Tilly. Pappenheim. — ßmcgtohd^T von -Brandenburg mid Jphaailjreorg von Sachsen ver-Qjind^n sich mit Gustav Adolf. ^ r Segt. 7/17_Schlacht bei Breitenfeld. Tilly geschlagen. äs1 -Lech. Vgallflnstpiin und Gustay Adolf"lagern bei Nürnberg. 1 —^-= Schlacht beplützen: Gustav Adolf f. Pappenheim Wallensteins "tüickzug nach^Böhmen. 1634 Wlüastßins Tod zueger.~^- Sieg~der Kai^lichen bei .^oidlingen über Bernhard von Sachsen-Weimar und den Schwede^ Horn. ^” "* -*■ ----- 1635 Prager Friede des Kaisers mit Kursachsen; die Lausitzen sächsisch. Brandenburg u. a. Reichsstände treten dem Frieden bei. 1635 1648 schwedisch-französischereroberungskrie0'. Axel Oxenstjerna. Richelieu. 1637 f Ferdinand 2. Kaiser Ferdinand 3 ( — Iit.:)T). — Da^ herzogliche Haus von Pommern stirbt aus. ' 1639 Bernhard von Weimar f am Oberrhein. Conde. Turenne. __________ Baner, schwedischer Oberfeldherr (f 1641). :l640 Friedrich Wilhelm v.brandenburg, der grofsekurfürst (—1688). — Portugal reifst sich von Spanien los. Das lange Parlament; englische Revolution. 1642 f Richelieu. — Piccolomini -wird bei Leipzig von dem Schweden Torstenson geschlagen. 1643 1715 Ludwig 14 (fünfjährig) König von Frankreich. Kardinal Mazarin. 1645 Sieg Torstensons bei Jankau in Böhmen. Karl 1 von England wird bei Naseby von dem Parlaments-■ heere besiegt. 1648 wes11 ä 1 ischer Friede zu Münster und Osnabrück. Lutheranern und Reformierten wird freie Religionsübun0, im ganzen Reiche zugesichert (1624 Normaljahr. Säkularisationen). Die Schweiz und die Niederlande werden als unabhängige Freistaaten anerkannt. Frankreich erhält den österreichischen Eisass, Schweden Vorpommern und Rügen, Wismar, Herzogtum Bremen und Verden.

2. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 41

1880 - Leipzig : Arnoldi
Zweiter Kursus. Iii. Die neuere Geschichte. 41 1649 König Karl 1 wird enthauptet; Republik Grofsbritannien. Oliver Cromwell, Protektor 1653 —1658. — Englische Navigationsakte (1651; aufgehoben 1849). 1654 Christine von Schweden verzichtet auf die Krone und wird katholisch. Karl 10 Gustav (von Pfalz-Zweibrücken). 1655—1660 nordischer Krieg Karls 10 Gustav gegen Polen und Dänemark. Höhestand der schwedischen Macht. — Leopold 1 wird als Kaiser gewählt (1658 — 1705). 1659 pyrenäischer Friede zwischen Spanien und Frankreich. 1660 Restauration der Stuarts in England. Monk. K. Karl 2. — Karl 10 Grustav f. Friedenschlüsse zu Oliva und Kopenhagen. Das Herzogtum Preußen souverän. 1661 y Mazarin. Ludwig 14 Selbstherrscher. 2. Bis auf den Tod Friedrichs des Grofsen 1786 und die französische Revolution 1789. 1661 Ludwig 14 Selbstherrscher. Colbert (f 1683). Louvois. 1663 ständiger Reichstag zu Regensburg (—1806). 1667—68 erster (Devolutions-) Krieg Ludwigs 14 gegen die spanischen Niederlande. Tripelallianz von Holland (Jan de Witt), England, Schweden. Aachener Friede. 1672—1678 zweiter Krieg Ludwigs 14 gegen die Vereinigten Niederlande (Spanien und Deutschland). Wilhelm 3 von Oranien Erbstatthalter. 1615 der große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg schlägt die Schweden bei Fehrbellin. — Turenne f. 1678 Friede zu Nymwegen (die Franche Comte an Frankreich). 1681 Strafsburg von den Franzosen besetzt. — Die Reunionen. 1683 Wiens zweite Belagerung durch die Türken unter Kara Mu-stapha. Schlacht vor Wien (12 Sept.): Karl v. Lothringen und das Reichsheer; Johann Sobieski, König von Polen. 1685 Ludwig 14 hebt das Edikt von Nantes auf; Dragonaden. Die Maintenon. — Karl 2 f. Jakob 2 (kath.) König v. England. 1088 dritter Krieg Ludwigs 14. — Verwüstung der Pfalz durch die Franzosen (Heidelberg, Mannheim, Speier, Worms). Zweite englische Revolution. Wilhelm 3 von Oranien. Jakob 2 flüchtet nach Frankreich. 1689 König Wilhelm 3 und Maria von England. Bill of Rights. Grofser Bund gegen Ludwig 14. System des politischen Gleichgewichts. — Czar Peter der Große erhebt Russland zur europäischen (irofsmacht.

3. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 109

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
Ablaß sollte, seiner anfänglichen Errichtung nach, nichts an- ders scyn, als eine nach geschehener Neue und Buße eines Sünders ihm crtheilte Vergebung seiner Ucbertretungen, doch mit dem Vorbehalt eines künftigen bessern Lebens- wandels, und nur für solche Sünden, von denen los zu .sprechen der Papst sich allein Vorbehalten hatte. Bald aber wurde der Ablaß auch auf alle übrigen Sünden, auf die Aufhebung gcthaner Gelübde, auf die Befreiung von kirch- lichen Gebräuchen ausgedehnt. Da mit dem Ablaß vieler Unfug getrieben und vieles Geld nach Rom gezogen wor- den war, so setzten sich doch die deutschen Fürsten zuweilen dagegen, und die Papste mußten von Zeit zu Zeit einen neuen Vorwand erfinden, um den Einspruch bei ihrem Ab- laßhandel zu vermeiden. Mehrmals hatte schon der Tür- ken krieg zum Vorwände dienen müssen, doch da das zu- sammengebrachte Geld nie dazu angewandt wurde, sondern stets in den Scckel des Papstes fiel, so war schon einmal 1501 dem Papst Alexander Vi. von den deutschen Für- sten die Bedingung vorgeschrieben worden, daß er § der Ablaßgelder in Deutschland lassen mußte. Dennoch versuchte der verschwenderische Papst Leo X. aufs Neue den Ablaßhandel in Gang zu bringen und nahm zum Vor- wand den Ausbau der Peterskirche zu Rom. Damit seine Geldschneiderei aber um so besser Fortgang haben möchte, so ernannte er den Kurfürsten Al brecht von Mainz, der auch zugleich Erzbischof von Magdeburg und Administra- tor von Halberstadt war, zu seinem Oberbevollmachtig- ten und ließ ihm einen Theil vom Gewinn. Kurfürst Alb- recht, ein Bruder des Kurfürsten Joachim von Bran- denburg, war ein verschwenderischer Herr, der seiner Prachtlicbe wegen mit den Einkünften seiner drei reichen Erzbisthümcr und Bisthümcr nicht auslangte, und dem daher der neue Zuschuß durch den Ablaßkram ganz er- wünscht kam. Er bestellte für die Lander Meißen und Thüringen den Dominikanermönch Johann Tezel, einen lasterhaften und frechen Menschen, der auf eine marktschreierische Weise den Leuten die Ablaßzettel auf- schwatzte und sie alle ohne Bedingung zur Buße und Bes- serung, ja sogar für Sünden, die sie noch begehen wollten, verkaufte. Dadurch machte er alles Gute, was gewissen-

4. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 154

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
154 mals Keinem recht war; doch hatte nun der Kurfürst schein- bar des Kaisers Willen erfüllt und auf die Einführung drang er nicht mit Strenge. Er wußte den schlauen und argwöhnischen Kaiser so listig zu täuschen, das derselbe ihm nicht nur gewogen blieb, sondern ihn sogar zum Feldherrn des Neichsheeres ernannte, welches die gegen die Stadt Magdeburg ausgesprochene Neichsacht vollziehen sollte. Es wurde deshalb nicht nur ein bedeutendes Heer unter sei- nen Befehl gestellt, sondern er erhielt auch aus derneichs- kaffe zur Ausrüstung 100,000 Goldgulden und zur Unter- haltung des Heeres monatlich 60,000. Der Kaiser ver- traute, dem Kurfürsten Moritz diese Unternehmung beson- ders darum, weil er diese Stadt, die der stärkste Stütz- punkt der Reformation war, unter jedem Beding zu über- wältigen und zu züchtigen wünschte, welches aber nur durch einen so einsichtsvollen und tapfern Feldherrn geschehen konnte, als Moritz es war, denn die Stadt war unge- mein befestigt und die Bevölkerung zahlreich und kriegerisch. Mit einem Heere von 18,000 Mann, welches aber nach und nach bis auf 25,000 Mann verstärkt wurde, begann Moritz am 29. November 1550 die Belagerung von Magdeburg, die er auf eine schlaue Weise in die Länge zu ziehen wußte, und während welcher er insgeheim Bünd- nisse mit dem jungen Landgrafen von Hessen, Wilhelm, mit Johann Al brecht von Mecklenburg, mit Al- brecht von Brandenburg - Kulmbach, endlich auch zu Friedewalde am 15. Oktober 1551 mit König Hein- rich Ii. von Frankreich zu Stande brachte. Dem letz- tem gestand ec leider die Eroberung der zum deutschen Reiche gehörigen Städte Cambray, Metz, Toul und Verdun mit ihren Gebieten zu, wodurch zuerst den Fran- zosen der Eingang zum deutschen Reiche geöffnet und der Anlaß zu jahrhundert langen Kriegen gegeben wurde. Der Kaiser hatte untecdeß mit Ungeduld auf die Eroberung von Magdeburg geharrt, und Moritz, der überdem von Kundschaftern umgeben war, durfte nun nicht länger zögern. Er war aber schon längst mit der Stadt im ge- heimen Einverständnisse und bewilligte ihr in der Kapitu- lation vom 9. November 1551 einen so billigen Vergleich, dass die kaiserliche Partei höchst unzufrieden darüber war.

5. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 203

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
203 konnte den polnischen Thron besteigen, aber dem war schon vorgebeugt, denn unerwartet war der Kurfürst nach Wien gereist und hatte am 23. Mai zu Baden der lu- therischen Religion entsagt und die katholische ange« nommen. Vor ihm hatte dieß schon sein Netter Christian August von Sachsen - Zeiz gethan, der Bischof von Raab geworden war, in dessen Hände er den Glauben seiner Väter abschwur. Vierunddreißigstes Capitel. Sachsen unter König August It. von Polen; von 1697 bis 1733. Die polnische Krone war um einen ungeheueren Preis erkauft worden; ohne die geheimen Bestechungen wur- den beinah öffentlich 10 Millionen polnische Gulden be- zahlt, dann war auch die Unterhaltung von 6000 Mann, die Errichtung einer adeligen Kriegsschule, der Neubau und die Instandsetzung einiger Festungen, alles'auf sächsische Kosten, versprochen worden. 8000 Sachsen dienten im kaiserlichen Heere, andere 8000 gingen nach Polen, um die Wahl zu unterstützen und die Krönung kostete abermals unermeßliche Summen, die Kleidung des Königs war allein über 1 Million Thaler an Werth. Das Alles mußte Kur- sachsen bezahlen, welches die Leidendes 30jährigen Kriegs noch bei Weitem nicht überwunden hatte und noch schwer von den Schulden, die der Aufwand seiner 3 letzten Landesherrn verursacht hatte, bedrückt wurde. Mehr noch, als durch die- ses wurden die Sachsen durch den Uebertritt ihres Landes- herrn zur katholischen Religion in Furcht und .Trauer versetzt, ohnehin, da der König den katholischen Fürsten Egon von Fürstend erg zu seinem Statthalter ernannte. Zwar beruhigte August Ii. durch wiederholte Reverse, daß in der Religion alles beim Alten verbleiben sollte, und entsagte dem Directorium der evangelischen Stande, welches anfangs der Herzog Friedrich von Gotha, dann der

6. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 204

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
204 Herzog Johann Georg von Sachsen - Weißen- sels übernahm, und das endlich dem evangelischen Geheimen- rath in Dresden übertragen wurde. Allein es blieb doch nicht ohne einige Zumuthungen, die nur durch die große Standhaftigkeit der geistlichen Behörden und der Stande ohne Folgen blieben. Auch wurde ein, die Rechte der Stande beeinträchtigender .Revisionsrath errichtet, der zu großen Beschwerden veranlaßte und dessen Aufhebung die Stände 1700 -durch die Bewilligung einer Million Gul- den erkauften. Wie nachtheilig die neue Krone dem Kurfürstenthume Sachsen wurde, ist aus den Veräußerungen ersichtlich, die Friedrich August machte, um das nöthige Geld zur Behauptung seiner Würde zu erhalten. Seine Ansprüche an das Herzogthum Sachsen Lauenburg verkaufte er an Braunschweig - Lünebur'g für 1 Million und 100.000 Gulden, die Erbvogtei über Quedlinburg und die Aemter Lauenburg, Levenberg, Gersdorf und das Reichsscholzenamt in Nord hausen für 300,000 Thaler an Brandenburg, und die Landeshoheit über den albertinischen Antheil an Henneberg am 4. September 1700 an den Herzog von Sachsen -Zeiz für 43.000 Thaler, am 10. März 1698 das Amt Petcrsberg, den letzten Rest der alten wetti nischen Stamm-Graf- schaft für 40,000 Thaler an Brandenburg auf Wieder- kauf, 1698 das Amt Borna an den Herzog von Gotha für 45,000 Gulden, das Amt Gräfen Hein ich en für 45.000 Thaler an die Fürstin Henriette von Anhalt- Dessau; an Hannover den Antheil an der Grafschaft Mansfeld für 600,000 Thaler 1707, an Sachsen- Weimar 1712 das Amt Pforta für 100,000 Gulden. Doch wurden diese 4 letzteren Veräußerungen spater wieder eingelöst. Noch andere Mittel, Geld aufzutreiben, wurden versucht, so unter andern die Errichtung der Depositen- bank, für welche die Geleits -Accise, Hütten - und Farben- werke zur Sicherheit verpfändet wurden, doch da die Stän- de mit Ernst darauf bestanden, daß keine gerichtlichen De- positen und Gelder von Unmündigen, Kirchen und frommen Stiftungen mit hineingezogen werden sollten, worüber sie

7. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 105

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
105 ausbrachen, wurde auch Kurfürst Friedrich einigermaßen verwickelt« Er hatte 1508 das Amt Kapcllendorf für 8000 Gulden wiederkauflich an sich gebracht, da der Ma- gistrat, wegen übler Verwaltung des Stadtvermögens, in große Schulden gerathen war. Die Bürgerschaft gerieth mit dem Rath in Zwiespalt, erregte Unruhen und die Stadt wandte sich an Main';; Friedrich aber ließ die Main- zer Abgeordneten auffangen und nach Hause senden. Es kam nun zum völligen Aufruhr, das sogenannte tolle Jahr; die Universität wurde geplündert und die Unruhen wahrten bis 1516. Kursachsen behauptete aber in dem Vergleich zu Naumburg seine Schutzgerechtigkeit über Erfurt und vermehrte seine Rechte. , Auf dem Reichstage zu Kostnih erlangte Kurfürst Friedrich die Anwartschaft auf die Erbfolge in das Her--/ zogthum Sachsen-Lauen bürg. Wichtiger aber war die Aussicht auf eine Landervermehrung, als 1511 Herzog ' Wilhelm von Jülich und Berg ohne männliche Nach- kommen starb. Sachsen hatte die mehrmals bestätigte Anwartschaft auf diese Lande, dennoch wurde der Herzog von Kleve damit belehnt und Sachsen mit der Ausflucht beschwichtigt, daß es wegen seiner Ansprüche binnen 2 Jah- ren befriedigt werden sollte, die Befriedigung erfolgte aber nicht und Sachsen fuhr fort, seine Ansprüche zu betreiben, ohne doch jemals zu seinem Rechte zu gelangen. Die Hemmung eingeriffener Mißbräuche und Herstel- lung guter Ordnung und Sitte ließ sich Kurfürst Fried- rich vorzüglich angelegen seyn, und veranstaltete deshalb in Gemeinschaft der albertinischen Linie auf dem Land- tage zu Naumburg 1488 eine geschärfte Landes- und Polizeiordnung; die Beobachtung der Feste und Feier- tage, die Abstellung des unmäßigen Trinkens, der über- triebene Kleideraufwand, die unmäßigen Schmaußercien, die Hegung der Landstreicher und anderer Verbrecher, das ungerechte Sportuliren der Advocaten, die zügellosen Sit- ten der Geistlichen waren Gegenstände dieser Polizeiordnung und ihre Uebertretung wurde mit harten Strafen belegt.

8. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 162

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
162 und Wappen der Burggrafen zu Meißen. Schon 1659 hatte er die Güter der Familie Berbisdorf, die später das Amt Laut erst ein bildeten, und zu gleicher Zeit von dem Grafen zu Schönburg die obere Grafschaft und einen Theil der Grafschaft Hartenstein gekauft. Wohl nur des dadurch zu erlangenden Vortheils we- gen bemächtigte sich August der Obervormundschaft über die Kinder des Herzogs Johann Wilhelm von Wei- mar 1573, zu welcher ihm kein Recht zustand, da der Ver- storbene in seinem Testamente den Pfalzgraftn Ludwig und den Herzog Alb recht von Mecklenburg zu Ober- vormündern ernannt hatte. Er erlangte dadurch die Hälfte der Grafschaft Henneberg nach dem Tode des letzten Grafen Ernst 1583. Damit die tief verschuldeten gräflich mansfeldischen Besitzungen, von denen ein Theil unter sächsischer Landeshoheit stand, nicht in fremde^ Hände gerathen möchten, brachte August, durch Verträge mit Magdeburg und Halberstadt, die Sequestration der Grafschaft Mansfeld an sich und erhielt dadurch seinen Nachkommen diese Besitzungen. In einem Streite mit dem Stifte Quedlinburg erwarb August 1574 J der Stifts, steuern mit der Erbvogtei des Stiftes und mit Schloß und Vozrei Lauenburg. Wichtige Erwerbungen waren die drei Hochstifter, Merseburg 1561, Naumburg 1565 und Meißen 1581. Zwar wurden diese Stifte noch nicht unmittelbar mit dem Kurstaate vereinigt, allein es mußten stets zu Administratoren, Prinzen aus dem sächsischen Hause, erwählt werden, und ihre Gebiete kamen unter kur- fürstliche Verwaltung. Wohlthätiger noch, wie durch seine Gebietserweiterun- gen, wirkte Kurfürst August durch seine Verbesserung der Gesetzgebung und Verwaltung seines Staates und hatte darin unter allen Fürsten seiner Zeit seines Gleichen nicht. Besonders rühmlich war es von ihm, daß er tüchtige Rätbe und Beamte zu wählen, und ihren Rath wohl zu benutzen wußte. Schon bald nach seinem Regierungsantritt mußte ihm der Hofrichter Melch i o r von O sse, ein alter treuer Diener, der schon unter vier Fürsten Sachsens gestam den hatte, eine Schrift entwerfen, worin alles das enthalten war, was dem Staate dienlich und nothwendig seyn konnte,

9. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 197

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
197 Eine Gelegenheit, die Stadt Erfurt an sich zu brin- gen, wenigstens seine Rechte darüber zu erweitern, ließ Jo- hann Georg H. nicht nur unbenutzt, sondern gab auch die von Alters her schon besessenen gegen geringe Entschädigung auf. Erfurt wollte sich reichsfrei machen, gerieth mit Kurmainz darüber in Streit und wurde von dem Kaiser 1663 mit der Reichsacht belegt. Diese zu vollziehen, ge- bührte dem Kurfürsten von Sachsen, der Kaiser trug sie aber Kur Mainz auf, welches die Stadt mit Kapitulation einnahm. Die kurfürstlichen Räche halten sich von Mainz bestechen lassen und bewogen den Kurfürsten 1667 zu Pforte, seinen Rechten zu entsagen. Dieser Kurfürst war so untha- tig in Regierungsgeschäften und so schwankend in feiner Politik als sein Vater. Seinen Ministern überließ er zu viel freien Willen und soll ihnen sogar Bogen mit seiner Namensunterschrift übergeben haben, auf die sie nach Gut- dünken Befehle oder Verordnungen oder auch Verträge setzen konnten. Für die Kaiserwahl Leopold's I. war er sehr thätig, schloß aber 1664 und 1667 Verträge mit Frank- reich und Schweden,, die allerdings nicht zum Vortheil -des Reiches waren. Darauf schloß er aber ein Bündniß mit dem Kaiser gegen Frankreich und sandte seinen Kur- prinzen mit einem Heerhaufen von 6,500 Mann gegen die Franzosen, die von 1673 bis 1679 im Felde standen; dagegen nahm er keinen Antheil an dem Reichskriege, als die Schweden Brandenburg überfielen, da ihm die wachsende Macht des brand enburgischen Kurfürsten zuwider war. Darauf verband er sich mit dem Kurfürsten von Baiern und mit Frankreich gegen den Kaiser, doch machte der nimweger Friede das Bündniß unnütz. Dieser Fürst war ein großer Freund der Pracht und der Lustbarkeiten und verwendete unermeßliche Summen dar- auf, die alle das entkräftete Land aufbringen mußte. Um die Noth des Landes und die Drangsale seines Volkes blieb er unbekümmert, wenn es nur fein lustig und glänzend bei Hofe zuging. Er hielt eine prächtig gekleidete und reich be- soldete Leibgarde von 100 Mann, hatte eine ganze Schaar Kammerherrn um sich, durch die er den ohnehin schon groß- ßen Hofstaat vermehrte, und die Hoflustbarkeiten, als Jag- den, Turniere, Thierhatzen, Feuerwerke, Maskenzüge, Opern,

10. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 264

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
264 I?n mit 2 Millionen 319,396 Seelen enthielt und spater noch durch Abtretungen von Oestreich und Preußen vergrößert wurde. Dieses neue Herzogthum war durch den Krieg und die großen Schenkungen an französische Marschalle völlig ausgesogen, und die Einkünfte, die dem König als Herzog von Warschau zugewiesen waren, hat er wohl nie völlig bezogen. Die Erwerbung des cottbußer Kreises war ein offenbarer Verlust, denn durch die Abtretung des Amtes Gommern, Ramis und Elm enan, die Grafschaft B ar b y mit Ausnahme von Walternienburg, das ganze sächsische Alansfeld mit Ausnahme von Artern, Vockstadt und Born- stadt und das Miteigenthum an der Grafschaft Tref- furt und der Vogtei Dorla, verlor die sächsische Staatskaffe an 60,000 Thlr. Einkünfte. Die Theilnahme an der Schutzherrschast über Danzig gewährte nicht nur keinen Vortheil, sondern mußte auch Sachsen in unange- nehme Weiterungen mit Preußen bringen. Der einzige wesentliche Vortheil für Sachsen waren die zollfreien tandelsstaaten durch das preußische Gebiet zwischen achsen und Polen. Schon gleich nach Abschluß des Friedens von Tilsit, vom 13.bis22.Juli, erschien Napo- leon zu Dresden, und ihm zu Ehren wurde der Orden her Nautenkrone gestiftet. Vom 11. November bis 27. December war Friedrich August selbst in seinem neuen Herzogthum, um die Huldigung zu empfangen. Früher schon am 2. October 1807 waren alle deutsche Beamte 7000 an der Zahl, der Stellen beraubt worden und dem unglücklichen Preußen zugewendet worden. Friedrich August handelte nicht aus eigenem Antriebe so hart, er war durch den Ariedensschluß und die Verfassung des Her- zogthums dazu gezwungen worden. Wie uneigennützig Friedrich August sein neues Herzogthum verwaltete, geht daraus hervor, daß er nicht das Mindeste von den ihm ausgesetzten 7 Millionen nach Sachsen zog, sondern aus eigenem Vermögen fast 5 Mil- lionen dem warschauer Staatsschatz vorschoß, und end- lich sogar 2^ Millionen polnischer Gulden aus den sächsischen Staatskassen nach Warschau sandte, die erst sein Nackfolger ersetzt erhielt. Eine feindselige Maßre-
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