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1. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 37

1880 - Leipzig : Arnoldi
Iii. Die Neuere Geschichte 1517—1871. 1. Von der Reformation 1517 bis auf den westfälischen Frieden 1648 und die Selbstregierung Ludwigs 14, 1661. 2. Bis auf den Tod Friedrichs des Gr of sen 1786 und die französische Revolution 1789. 3. Bis zur Wiederaufrichtung des deutschen Reiches 1871. 1. Von der Reformation 1517 bis auf den westfälischen Frieden 1648 und die Selbstregierung Ludwigs 14, 1661. 1517 Okt. 31. D. Martin Luthexs Thesen gegen daa_ablafs-—~ Leo 1(T Ttnrfiirst Friedrich der Weise von Sachsen (7 1525). 1519 | K. Max; sem~Enkel Karl 5 wird Kaiser. Übermacht der spanischen Monarchie. — Ferdinand Cortez in Mexico. Ulrich Zwingli Reformator zu Zürich. 1 59 I Luther vor de mr eich stage zu ^orihs (18 April), Erneuerung der’italienisch-burgundischen Kriege (—1559). Sultan Suleiman 2 erobert Belgrad und Rhodos. Gustav Wasa befreit Schweden von den Dänen. 1523 Franz von Sickingen und Ulrich von Hutten -J-. 1525 Schlacht bei Pavia. König Franz 1 gefangen. Bauernkrieg in Deutschland. Thomas Münzer. Herzogtum Preußen unter Albrecht von Brandenburg. 1526 Niederlage der Ungarn vor den Türken bei Mohacz. Ferdi- nand v. Österreich wird König von Böhmen und Ungarn. 1527 Rom von den Kaiserlichen erstürmt; Karl von Bourbon f. P. Clemens 7 gefangen. — Andr. Doria, Doge von Genua. 1529 die Lutheraner protestieren auf dem Reichstage zu Speier gegen ~die Beschlüsse der Mehrheit (19 April). Sultan Suleiman belagert Wien. 1530 Kaiserkrönung zu Bologna. — Reichstag zu Augsburg: augsburgische Konfession der Protestanten (25 Juni). Phil. Melanchthon. Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen (f 1532).

2. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 38

1880 - Leipzig : Arnoldi
38 Zweiter Kursus. Iii. Die neuere Geschichte. 1531 Schmalkaldischer Bund. — Zwingli f bei Cappel (11 Okt) *ranz Pizarro erobert Peru. 1534 die Biirgermeisterfehde. Georg Wullenweber von Lübeck. 1535 die Wiedertäufer in Münster. — Karl 5 erobert Tunis. Heinrich 8 Oberhaupt der englischen Kirche. 1540 der Jesuitenorden gestiftet von Ignatius Loyola. 1541 Karl 5 vor Algier. - Jo. Calvin, Reformator zu Genf. 1544 Karl 5 mit dem Reichsheere in Frankreich. Friede zu Crespy. 1545 das Tridentiner Konzil wird eröffnet. 1^4^j^Uth|r^Schmalkaldischer Krieg. Kurfürst Johann .b nednch der Grofsmüthige von Sachsen, Landgraf Philipp von Hessen. — Herzog Moriz von Sachsen. ^ 5”*^ ' Heinrich 8 u. Franz 1. Höhestand der osmanischen Macht. Schlacht bei Mühlberg. Kurfürst Jo. Friedrich gefangen. 15r>2 Kurfürst Moriz erzwingt den Passauer Vertrag (f 1553). Heinrich 2 von Frankreich besetzt Metz, Toul und Verdun! 1555 Augsburger Religionsfriede. Geistlich er Vorbehalt. 1556 Karl 5 legt die Regierung nieder. König Philipp 2 erbt die spanischen und die burgundischen Lande (—1598). 1558 Kaiser Ferdinand 1 (—1564). Karl 5 f im Kloster Yuste' Elisabeth, Königin von England (—1603j.-*' 1559 Friede zu Gateau-Cambresis: Ende der italienisch-burgun- dischen Kriege zwischen Spanien und Frankreich. Heinrich 2 von Frankreich f. Seine Wittwe Katharina Medici und deren Söhne Franz 2 —1560 (Gemahl der Maria Stuart), Karl 9 —1574, Heinrich 3 -1589. Die Guisen und Bourbonen. Hugenottenkriege. 156.» fechlufs des Tridentiner Konzils. Gegenreformationen. 1564 f Calvin. Kaiser Maximilian 2 —1576. Seine fürstlichen Freunde August von Sachsen, Christoph von Württemberg, Friedrich 3 von der Pfalz. 1565 die Johanniter vertheidigen Malta gegen die Türken. Der Grofsmeister la Valette. 1566 f Sultan Suleiman 2 vor Szigeth. Zriny. 1568 Egmont und Hoorn f. Herzog von Alba, spanischer Statthalter in den Niederlanden. — Don Carlos f. Königin Maria Stuart v. Schottland als Gefangene in England. 1571 Niederlage der Türken in der Seeschlacht bei Lepanto. Don Johann von Österreich (f 1578). 1572 Aug. 24. Pariser Bluthochzeit. Coligny f. — Aufstand derniederlande. Wilhelm von Oranien. — Polenwahlreich.

3. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 59

1880 - Leipzig : Arnoldi
Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. 59 154:! 7 Copernicus, der Gründer des wissenschaftlichen Weltsystems. Vesalius der Anatom. — Das sächsische Schulwesen : Phil. Melanchthon ‘praeceptor Germaniae‘(-j- 1560); die Fürstenschulen Pforte, Meissen, Grimma. J. Sturm Rektor zu Strafsburg (f 1589). Der Maler Luk. Kranach. 1555 Augsburger Religionsfriede. 1556 Laynez General der Jesuiten. — Der Geschichtschreiber Sleidanus f. — Universität Jena (1558). 1563 Schlufs des Tridentiner Konzils. Gegenreformation. — Palestrina’s Kirchenmusik. Heidelberger Katechismus der Reformierten. Theologischer Zwiespalt unter den Protestanten. 1564 Shakspere und Galilei geboren. 1566 römischer Katechismus durch P. Pius 5. 1572 die Pariser Bluthochzeit. — Französische Philologie: des Buchdruckers H. Stephanus Thesaurus linguae graecae. Joseph Scaliger ‘der Fürst der Philologen* (-f 1609). — Die Lusiaden von Camoes. 1575 Torquato Tasso’s befreites Jerusalem. — Der Satiriker Fischart (Gargantua). — Stiftung der Universität Leyden. 1580 das Konkordienbnch der lutherischen Kirche. 1582 Gregorianischer Kalender. 1585 P. Sixtus 5. Aquaviva’s Studienordnung der Jesuiten. Verfall der Wissenschaften in Italien. 1596 W. Shaksperes Hamlet und historische Dramen. — Indischer Handel der Holländer. 1598 das Edikt von Nantes zum Schutze der Hugenotten. Der Geschichtschreiber Thuanus (de Thou); der Philolog Casaubonus (f 1614). 1608 Erfindung des Fernrohrs. Der Astronom Galilei. 1616 y Shakspere und Cervantes (Don Quixote). Blüte des spanischen Dramas: Lope de Vega. Calderon. — Flämische Malerschule; Peter Paul Rubens 7 1640; van Dyk. 1618 der dreifsigjährige Krieg. — J. Kepler entdeckt die Gesetze planetarischer Bewegung (f 1630). 1620 Franc. Bacon: ‘novum organon seientiarum*. 1624 Martin Opitz: ‘Büchlein von der deutschen Poeterei*. Die Sprachgesellschaften und gelehrten Poeten. 1625 Hugo Grotius’ ‘de jure belli ac pacis‘ (f 1645). Salmasius der Polyhistor. 1631 der Jesuit Friedrich von Spee bekämpft die Hexenprozesse.

4. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 60

1880 - Leipzig : Arnoldi
60 Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. 1635 Kardinal Richelieu stiftet die französische Akademie. Der Cid von Corneille. 1640 die .Tansenisten von Port-Royal. Der Philosoph Descartes. — Holländische Malerschule: Rembrand vanrijn; van der Heist. Blüte der Landschaftsmalerei: Nie. Poussin, Claude Lorrain, Jac. Ruysdael. 1642 *j- Galilei. Isaak Newton geboren. 1648 westfalischer Friede. Herrschaft der französischen Sprache und Hofsitte. 1656 die Provinzialbriefe von Pascal (gegen die Jesuiten). — Holländische Philologie; J. F. Gronovius. 1661 Sam. Pufendorf, Professor des Natur- und Völkerrechts zu Heidelberg. Hobbes’ Theorie der absoluten Staatsgewalt. 1666 Colbert stiftet die Akademie der Wissenschaften zu Paris.— Newtons Gravitations- und Farbenlehre. 1667 Paul Gerhardts Haus- und Kirchenlieder. ‘Das verlorene Paradies' von John Milton (f 1674). 1673 f Moliere der Lustspieldichter. Das Zeitalter Ludwigs 14: die klassische Hofpoesie; Tragödien von Racine (f 1699). Boileau’s art poetique. Lafontaine’s Fabeln. Bossuet’s geistliche Beredsamkeit. 1675 G. W. Leibniz, der größte Gelehrte seiner Zeit, Begründer der deutschen Philosophie, erfindet die Differentialrechnung (-j- 1716). — Der Philosoph Spinoza j 1676. 1682 William Penn der Quäker gründet Philadelphia. 1685 Aufhebung des Edikts von Nantes. Verfolgung und Flucht der französischen Protestanten. 1694 Stiftung der Universität Halle. Ch. Thomasius hält deutsche Vorlesungen und bekämpft die Hexenprozesse. Ph. Spener und Aug. Herrn. Francke ‘die Pietisten*. Evangelische Heidenmission. — Dictionnaire de l’academie fran9aise. Fenelon’s Telemaque. 1697 Bayle’s dictionnaire historique et critique. John Locke; die Schule der materialistischen Philosophen. — Rich. Bentley’s philologische Kritik. — Peter der Große verpflanzt europäische Kultur nach Russland. 1700 Einführung des verbesserten Kalenders bei den Protestanten. — Stiftung der Akademie der Wissenschaften zu Berlin. 1708 Boerhave zu Leyden, Begründer der neueren Heilkunde. 1727 Zinzendorf stiftet die Herrnhuter Brüdergemeinde. Methodisten in England. — Protestantische Kirchenmusik des Kantors Jo. Sebast. Bach zu Leipzig.

5. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 5

1880 - Leipzig : Arnoldi
Erster Kursus. Iii. Die neuere Zeit 1517—1871. 5 Iii. Die neuere Zeit 1517—1871. 1517 Oct. 31. D. Martin Luthers Thesen gegen den Ablafshandel._ Anfang der Reformation. Papst Leo 10. 1519 Karl 5 von Spanien wird als Kaiser erwählt. König Franz 1 von Frankreich. Suleiman, Sultan der Osmanen. Ulrich Zwingli, Reformator in Zürich. 1521 Luther vor dem_reichstage zu Worms. Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen. 1530 Augsburgische Konfession der Protestanten. Philipp Me-lanchthon. Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen. 1540 Ignatius Loyola stiftet den Jesuitenorden. — Jo. Calvin, Reformator zu Genf. 1546 f Luther. Schmalkaldischer Krieg. Moriz wird Kurfürst von Sachsen. 1555 Augsburger Religionsfriede. 1558 f Kaiser Karl 5 im Kloster. Sein Sohn Philipp 2 folgt ihm in Spanien und den Niederlanden, sein Bruder Ferdinand 1 von Österreich als Kaiser. Königin Elisabeth von England. 1563 Schlufs des katholischen Konzils zu Trient. 1572 die Pariser Bluthochzeit. — Aufstand der Vereinigten Niederlande. Wilhelm von Oranien. 1588 die ‘unbesiegliche* spanische Armada geht an den britischen Küsten zu Grunde. 1589 Heinrich 4 Bourbon, König von Frankreich. 1618 der dreifsigj äh ri g^ Krjeg. — Kaiser Ferdinand 2. Kurfürst Maximilian von Baiern. 1631 Gustav Adolf, König von Schweden, schlägt den Tilly bei * ~Breitenfeld. 1632 Gustav Adolf.fällt in der Schlacht bei Lützen. Wallenstein. 1634 Wallensteins Tod za Eger. 1648 westfälischer Friede. Lutheraner und Reformierte erhalten freie Religionsübung. Franzosen und Schweden werden mit deutschen Reichslanden entschädigt. 1661—1715 Ludwig 14, regierender König von Frankreich. 1675 der große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg schlägt die Schweden bei Fehrbellin. 1683 Niederlage der Türken vor Wien. Karl von Lothringen. Johann Sobieski, König von Polen. — Prinz Eugen.

6. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 149

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
149 die aber nicht beachtet wurden; noch größere Schwierigkei- ten machte die Universität, doch wurden die heftigsten Eife- rer für die römische Kirche entfernt und an ihre Stelle Anhänger der neuen Lehre berufen, und da mußte sie sich, endlich fügen. In Dresden wurden seit dem 30. Juni alle katholischen Kirchengebräuche abgeschafft und um Pfing- sten war der evangelische Gottesdienst schon im Gang. Im Juli wurde die große allgemeine Kirchenvisitation ge- halten und in den Jahren 1540 und 1541 eine abermalige. Die Stände, die im November 1539, der großen Landes- schulden wegen, zusammenberufen werden mußten, führten große Beschwerden über die Neuerungen, beklagten sich über die Eingriffe der Visitatoren in ihre Patronatsrechte und über neue Bürden beim Unterbalt der Geistlichen und Schulen; sie erlangten in der Hauptsache aber weiter nichts, als daß über die Verwendung der geistlichen Güter ein stän- discher Ausschuß mit zugezogen werden sollte, damit die Einkünfte zur Verbesserung der Universität, der Kirchen und Schulen verwendet würden. Herzog Heinrich, seiner Gutmüthigkeit und der Be- förderung der Kirchenverbefferung wegen, der Fromme ge- nannt, verlor in der letzten Zeit seiner Regierung alle Lust zu Staatsgeschäften, er legte deshalb auch am 7. August die Negierung wirklich nieder, wohl weil er das Heranna- hcn seines baldigen Lebensende fühlen mochte, welches am 18. August 1541 auch wirklich erfolgte. Siebenundzwanzigstes Capitel. Begebenheiten des Herzogs und nachmaligen Kurfürsten Moritz. Die Befestigung der Reformation durch ihn. Herzog Moritz, der in seinem 2osten Jahre zur Ne- gierung gelangte, war durch ein merkwürdiges Jugendleben früh zum Manne herangereist, und hatte noch in seinen Jünglingsjahrcn die Welt von vielen Seiten kennen lernen. Sein Vater liebte die Ruhe und den Genuß der Tafel, da-

7. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 128

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
128 ernsthafte Weise beunruhigt. Das Glück des Kaisers gegen den König von Frankreich hatte den Fürsten, die der Reformation abgeneigt waren, neuen Muth zur Verfolgung der neuen Lehre gegeben, und die Mißverständnisse und Zwi- stigkeiten zwischen beiden Religionsparteien wurden immer größer. Nun erschien im Marz 152s Landgraf Philipp bei dem Kurfürsten und eröffnete ihm, daß mehrere der mächtigsten deutschen Fürsten zu Breßlau einen Bund geschlossen hätten, die lutherisch e Lehre auszurotten, und den Kurfürsten, wenn er seine Geistlichen nicht auslicferte, von Land und Leuten zu verjagen. Ein Gleiches sollte auch dem Landgrafen widerfahren. Diesem war der Bundcsver- trag von dem Kanzler des Herzogs Georg, Otto von Pach, mitgetheilt worden. Der Kurfürst und der Land- graf schloffen nun einen Vertrag, verpflichteten sich zu einer schleunigen Errichtung eines Heeres von 26,000 Mann, womit sie die Verbündeten unverweilt angreifen wollten. Zu diesen gehörten der König Ferdinand von Böh- men, die Kurfürsten von Mainz und Brandenburg, die Herzöge von Baiern und Sachsen, der Erzbischof von Salzburg, die Bischöfe von Bamberg und Würz- burg. Luther widerrieth diesen Krieg und auch die kur- fürstlichen Räthe und übrigen Geistlichen drangen darauf, daß vor dem Angriff wenigstens genauere Erkundigung ein- gezogen werden sollte, was es mit dem Bündnisse eigent- lich für eine Bewandtniß habe, und da ergab es sich denn, daß das Stattfinden eines solchen Bündnisses nicht erwiesen werden konnte. Obgleich die Gefahr eines blutigen Krieges nunmehr abgewendet war, so ließ die Spannung zwischen beiden Religionsparteien nicht nach, das zeigte sich besonders 1529 auf dem Reichstage zu Speier. Daselbst drangen die Katholiken darauf, daß der Verbreitung der neuen Lehre Einhalt gethan werden solle. Die Anhänger der Kirchen- verbcsserung setzten sich aber dawider und ließen am loten April 1529 eine öffentliche Protestation dagegen vorlesen. Von nun ab erhielten sie den Namen der Protestanten und ihre Partei erhielt mit dem Namen auch Zusam- menhang. Der Kaiser zeigte sich höchst ungehalten über die Pro- tcstation und ließ sogar die Gesandten, die sie ihm über-

8. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 129

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
129 brachten, verhaften. Da nunmehr ein Angriff der Katho- liken zu befürchten war, so wurde auf einer Versammlung zu Nodach 1529 ein allgemeines Bündniß der protestan- tischen Neichsstände vorgeschlagen, allein Luther verhin- derte den Abschluß des Bündnisses, da er seine Lehre nicht durch Waffengewalt verthcidigt wissen wollte. Nachtheiliger aber wurde eine Spaltung zwischen den Anhängern Lu- thers und denen, die sich zu Zwinglis Lehre bekannten und wegen einer Abweichung in der Lehre vom Abendmahl, die Sakramentirer genannt wurden. Obgleich der Streit nur über eine Worterklärung entstand, so blieben sie doch getrennt und feindselig einander gegenüber. Auch ein Neligionsgespräch zwischen Luther und Zwingli in Mar- b u rg im Oktober 1529 brachte keine Vereinigung zu Stande. Diese Spaltung schwächte die Protestanten und hat in Sach- sen selbst später große Unruhen zur Folge gehabt. Der Kurfürst ließ sich allerdings mehr als es gut war von seinen Geistlichen lenken, diese stimmten ihn stets zur Behutsam- keit und verhinderten jede rasche und kräftige Maßregel, die gerade damals nöthig gewesen wäre. Mehrere Zusam- menkünfte, die in Schwabach, Schmalkalden und Nürnberg gehalten wurden, blieben deshalb ohne alle Wirkung. Doch muthlos waren die Protestanten deshalb nicht geworden, das zeigten sie und besonders der Kurfürst Johann auf dem Reichstage zu Nürnberg 1530. Be- herzt trat er dem Kaiser, der ihm wegen der neuen Lehre Vorwürfe machte, entgegen, standhaft verweigerten es alle Protestanten, an der Frohnleichnamsprozession Theil zu nehmen, und darauf übergaben sie am 25sten Juni in offener Neichsversammlung ein, von Melanchton abge- faßtes, Glaubensbekenntniß, die berühmte Augsburger Confession. Durch diesen Schritt machten sie alle Lügen und Verläumdungen zu Schanden, die über ihren Glauben verbreitet worden waren und erwarben der guten Sache viele Anhänger. Dennoch ließ der Kaiser einen Neichstagsabschied bekannt machen, durch welchen er den Protestanten bis zum I5ten April des nächsten Jahres Bedenkzeit gab, sich mit der katholischen Kirche wieder zu vereinigen. Bis dahin sollten sie alle Neuerungen unterlassen, keine Schriften in Glaubenssachen verbreiten, die vertriebenen Klostergeistlichen 9

9. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 130

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
130 wieder einsetzen und sich mit dem Kaiser und Reich zur Unterdrückung der Sakra m en tirer und Wie der tau- fe r vereinigen. Die Protestanten nahmen aber diesen Reichs- tagsabschied nicht an. Bei der feindlichen Gesinnung wurde nunmehr ein Ver- theidigungsbündmß der Protestanten dringend nothwendig, und deshalb wurde eine Zusammenkunft zu Schmalkalden gehalten, und da diese sich nicht vereinigen konnte, eine zweite zusammen berufen, auf der denn endlich am 27sten Februar 1531 von 7 Fürsten, 2 Grafen und ii Städten auf 6 Jahre ein Bündniß geschloffen, gegen jeden, der die protestantische Lehre angreifen würde. Später, im Decem- der, wurden Kurfürst Johann und Landgraf Philipp zu Häuptern dieses Bundes gewählt und wegen der Rü- stungen die nöthigen Bestimmungen getroffen. Inmittelst bedurfte der Kaiser des Beistandes der Reichsstände gegen die Türken, auch wünschte er seinen Bruder Ferdinand als römischen König von den Protestanten anerkannt zu sehen, daher unterhandelte er mit ihnen den ersten soge- nannten Religio ns frieden, der am 23sten Juli 1532 zu Nürnberg geschlossen wurde. Der einzige Gewinn, den die Protestanten von diesem Frieden hatten, war eine Ruhe vor den Angriffen der Katholiken, von denen sie ohne- hin nichts zu fürchten gehabt hätten, wenn sie unter sich einig gewesen wären; dagegen hatten sie die Anhänger der Schweizerischen Lehrform von diesem Frieden ausschlic- sien und dadurch sich eines kräftigen Beistands berauben lassen. Wegen dieses Friedens erhob sich ein heftiger Streit zwischen dem Landgrafen Philipp und dem Kurprinzen Johann Friedrich, der durch ihre beiderseitigen Rathe dahin geschlichtet wurde, daß dieses Friedens von beiden Theilen keine Erwähnung gegen einander geschehen sollte. Bald darauf am löten August 1532 starb Kurfürst Johann, der seiner Anhänglichkeit wegen an der Kirchen- verbesserung, den Beinamen des Beständigen erhalten hat. Er war ein frommer, wohlgesinnter, rechtschaffener Fürst, von dem Luther/agte: „mit ihm sei die Redlich- keit, so wie mit seinem Bruder Friedrich die Weisheit zu Grabe gegangen; beide in einer Person vereinigt hätten ein Wunder von Menschen geben müssen. Seine Haupt-

10. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 153

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
153 was er einem andern Fürsten geraubt und was er unmög- lich für sich selbst behalten konnte; auch war das Geschenkte von geringem Werth wenn die landesherrlichen Gerechtsame der deutschen Fürsten und die Gewissensfreiheit dafür auf- geopfcrt werden sollte. So dachte Moritz, und da der Kaiser nicht hielt, was er in der Wahlkapitulation feier- lich versprochen hatte, sondern immer größere Eingriffe in dierechte der deutschen Fürsten machte, so hielt sich Moritz auch nicht langes zur Anhänglichkeit und Treue gegen ihn verpflichtet. Allein gegen den mächtigen und staatsklugen Kaiser, gegen den gewaltigen Herrn der reichsten Länder zweier Erdtheile konnte ein Kurfürst von Sachsen nicht so geradezu feindlich auftreten, dazu war alle nur mögliche Klugheit und Vorsicht nöthig, und Moritz suchte seinen Meister darin. Die mancherlei Forderungen des Kaisers an ihn, die der deutschen Freiheit und der evangelischen Reli- gion nachtheilig waren, verweigerte er nicht gerade zu, aber er wußte solche Ausreden zu machen, daß er dem Kaiser eigentlich nichts zugestand, und derselbe doch nicht an sei- nem guten Willen zweifelte und ihn fortwährend für seinen getreuesten Anhänger hielt. Das war besonders mit dem Interim der Fall. So hieß nemlich eine von zwei rö- misch-katholischen und einem protestantischen Geistlichen auf Befehl des Kaisers entworfene Vorschrift, wie es mit den Kirchengebräuchen, bis eine allgemeine Kirchenversamm- lung darüber entschieden haben würde, gehalten werden solle. Dieses Interim war so übel gerathen, daß cs weder den Katholiken noch den Protestanten zusagte; erstere glaubten, daß den Evangelischen zu viel eingeräumt sek, diese dagegen meinten, und wohl mit Recht, daß sie zu viel aufopfern sollten und ihnen zu wenig zugestanden wäre. Kurfürst Moritz antwortete auf das kaiserliche Ansinnen, das Interim in seinem Lande einzuführen, daß er aber zuvor mit seinen Ständen und Theologen darüber berathen müsse. Wirklich ließ er weitläufige Berathung darüber durch evangelische Geistliche, die nach Pegau, Torgau, Leipzig und Iüterbogk zusammen berufen wurden, anstellen und eine neue Kirchenordnung, das sogenannte Leipziger Interim, durch Melanchton entwerfen, welches zwar von dem kaiserlichen abweichend, doch aber-
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