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1. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 160

1854 - Leipzig : Hirschfeld
160 Moritz. Anderen auch der genannte Herzog von Mecklenburg in ihre Gefangen- schaft gerieth. Ohne die einzelnen Vorgänge bei dieser Belagerung aufzuzählen, bemerken wir nur, daß sich dieselbe 13 ganze Monate hinzog. Obschon Magdeburg sehr fest war, so hätte doch die Einnahme 'in viel kürzerer Zeit bewerkstelligt werden können, wenn cs nicht in dem Plane des Kurfürsten Moritz gelegen hätte, unterdessen Zeit und Mittel zum Sturze des Kaisers zu gewinnen. Um nämlich dieses sowie die Befreiung seines Schwiegervaters durchführen zu können, leitete Moritz inzwischen ein Bündniß mit mehren deutschen Fürsten ein, insbesondere mit dem jungen Landgrafen Wilhelm von Hessen, dem Markgrafen Johann von Brandenburg und dem Herzog Johann Al brecht von Mecklenburg, sowie selbst mit dem Könige von Frankreich Heinrich Ii. Der beim Kaiser Alles geltende Mi- nister Cardinal Granvella hatte zwar eine geringe Meinung von der Deutschen und somit auch von Moritzens Klugheit, indem er sogar sagte, „die tollen und vollen Deutschen könnten keinen Plan entwerfen, den er nicht sofort einsehen und vereiteln wolle," und er hatte daher, durch die lange Dauer der Belagerung und durch das viele Hin- und Herreisen des Kurfürsten während derselben in seinem Argwohne bestärkt, dem Letzteren in einem kaiserlichen Commissarius, dem Obersten Lazarus Sch wen di, einen Kundschafter an die Seite gestellt, der Anweisung erhalten hatte, alle Schritte desselben genau zu beobachten und von Zeit zu Zeit darüber Bericht an den kaiserlichen Hof zu erstatten. Doch Moritz, der diesen Kundschafter durchschaute, wußte sich klüglich zu halten. Uebrigens hatte der gefangene Herzog Georg von Mecklenburg die Magdeburger allmälig mit dein eigent- lichen Plane Moritz ens vertraut gemacht und sic wissen lassen, wes- sen sie sich von ihm zu versehen hätten. Als cs daher der Kurfürst für gut befand, drängte er endlich zur Uebergabe der Stadt, die denn auch vom 6. bis 9. November 1551 unter Bedingungen erfolgte, welche für eine geächtete Stadt als äußerst gclind erscheinen mußten. Nicht einmal die Festungswerke ließ Moritz abtragen, angeblich der Türken wegen (ihm konnten sie natürlich auch noch einmal nützlich werden!). Magdeburg gehörte selbstverständlich sofort zu den geheimen Verbünde- ten Moritzens. Das auf 2000 Mann Fußvolk und 130 Reiter sich belaufende Kriegsvolk der Stadt ward, nachdem es am 8. Novbr. abgelöhnt und abgezogen war, vom Herzog Georg von Mecklenburg wieder in Dienst genommen, was gleichviel war, als wäre es in des Kurfürsten Dienste getreten. Da die Jahreszeit bereits zu weit vorgerückt war, als daß Moritz zu einer Unternehmung hätte schreiten und mit seinen wahren Gesin- nungen hervortreten können, so mußte ihm jetzt Alles daran liegen, das Gewebe von Täuschungen so viel als möglich fortzusetzen und den etwa auftauchenden Argwohn des Kaisers thunlichst zu beschwichtigen, was ihm auch vollständig gelang. Karl V. wurde zwar vielfältig vor Moritz gewarnt, namentlich von mehren geistlichen Kurfürsten; doch traute er weder den „tollen" Deutschen so umfängliche List, noch dem von ihm erhöheten Moritz solchen Undank zu und wies jeden

2. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 235

1889 - Leipzig : Hirschfeld
Friedrich August der Gerechte. 235 ein eben so tiefer Kenner der Tonkunst in ihrem theoretischen Teile, wie er durch sein gewandtes Pianofortespiel die Bewunderung seiner nhern Umgebung erregte. Eine erheiternde Lieblingsbeschftigung blieb fr ihn bis an das Ende seiner Tage die Botanik. Als Friedrich August am 15. September 1768 selbstndig die Regierung seines Landes bernahm, blickte das Volk mit den freu-digsten Hoffnungen auf seinen Fürsten, der bei aller Jugend wissen-schaftliche Vorbildung, feste Redlichkeit, nngeheuchelte Religiositt und tchtige Gesinnung fr sein Volk mit auf den Thron brachte. Vter-liches Wohlwollen, Weisheit und Gerechtigkeit leiteten alle seine Hand-hingen, so da ihm der ehrende Beiname: der Gerechte", welchen ihm bereits 1799 der Oberhofprediger Reinhard in einer Landtags-predigt beilegte, in der Geschichte geblieben ist. Bald nach diesem seinem Regierungsantritte, den 29. Januar 1769 feierte der Kurfürst mit der am 10. Mai 1752 geborenen Prinzessin Maria Amalia Augusta, einer Tochter des Pfalzgrasen Friedrich von Zweibrcken, seine Vermhlung. Am 4. April 1769 fand zu Dresden die feierliche Erbhuldigung statt und spter ward dieselbe in den Kreisstdten der sieben erblndischen Kreise so-wie in den beiden Lausitzen vollzogen, auf welcher Reise die Kurfrstin ihren hohen Gemahl begleitete. Auch erteilte Friedrich August am 17. Juni dieses Jahres dem Lande die Versicherung der Aufrecht-Haltung der Staats- und Kirchenverfassung. Das gute Einvernehmen, welches bisher zwischen den Hfen zu Dresden und Wien bestanden hatte, wurde leider im Jahre 1777 in folge neuer Streitigkeiten gestrt, welche Graf Albrechtchristian Ernst von Schnburg zu Hinterglauchau durch die 1768 erneute Weigerung, die Hoheitsrechte Sachsens der das Haus Schnburg anzuerkennen, hervorgerufen hatte. Wenn nun auch der Kurfürst diese bereits 1740 durch einen Vertrag festgestellten Rechte wahrte, so unterlie er es doch aus Schonung gegen den Grafen, dieselben zunchst mit Ernst und Entschiedenheit geltend zu machen. Dies geschah erst im Frhjahre 1777, als er auf Ersuchen des preuischen Grafen von Finkenstein, des Schwiegersohnes Ernst von Schnburg's, welcher das ihm zugesicherte Heirats-gut von 20,000 Thalern nicht erhalten konnte, die Stadt Glauchau mit Exekutionstruppen besetzte. Da sich nun der Graf von Schn-brg um Schutz nach Wien wandte, so verlangte die Kaiserin Maria Theresia, statt ihn auf den Vertrag von 1740 zu verweisen, durch welchen die bhmischen Lehnsrechte in keiner Weise be-eintrchtigt worden waren, da in den schnburgisch-bhmischen Lehns-

3. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 130

1846 - Dresden : Arnoldi
130 nützen meist durch Fleisch, Cier und Federn. — Ente, zahme und wilde, fast in der ganzen alten Welt. Türkische oder indische, Löf- fel-, Brandente rc.; — Gans, die wilde kleiner, in nördlichen Ge- genden. Gänsezucht (Lausitz, Pommern). Gänsebrust, Leber; — Eidergans, auf Klippen in Island rc.. Haut zu Pelzwerk, Ei- derdunen; — Schwan, schwarze Füße, zur Zierde auf Teichen. Stummer, schwarzer, Singschwan; — Fettgans (Pinguin), flossenartige Flügel, hornartige Federn, im Süden; — Sturm- vogel, Schwalbengröße, auf Klippen im Meere. Riesensturmvogel; — Kropfgans (Pelikan), Schwangröße, beutelförmiger Kropf. Kleinasien, Osteuropa. Fleisch, Pelzwerk, Dunen, Abrichtung zum Fischfänge; — Freg atte, Huhngröße, frißt fliegende Fische; — Eistaucher, größer als Gans, im Norden; — Möven, viele Arten, oft in großen Scharen an Meeren und Flüssen; — See- schwalbe, an allen Meeren. C. Amphibien. 47. (Beidlebige) oder Reptilien (Kriecher), rothes kaltes Blut, Athemholen durch Lungen, einkammriges Herz, — kleines Gehirn, unvollkommner Blutumlauf, Lungen fast nur ein häutiger Sack, ' Athemholen willkürlicher, lange Ausdauer ohne Luft, — Nahrung wird ungekaut verschluckt, Zähne nur zum Feschalten, Zunge ange- heftet oder frei, Kehldeckel fehlt, Speiseröhre trichterförmig, Magen Erweiterung des Speisekanals, Darm kurz, Leber groß, Zwerchfell fehlt, — Nerven weniger vom Gehirn abhängig, inehr durch einzelne Knoten gesondert, Sinne wenig ausgebildet, Augen meist groß, Oh- ren mit einfachen innern Gehörwerkzeugen, Nase nahe an der Spitze des Mauls, Stimme meist fehlend, — Hautbedeckung entweder it'itr aus Drüsen abgesonderter Schleim oder Schuppen, oder Schilde und Platten. Zähes Leben, in Eisschollen rc. eingeschlossen nach Jahren, ohne Gehirn nach Monaten noch lebendig. Wiedererzeugungskraft (Reproduktion) und große Reizbarkeit der Muskeln nach dem Tode. — Zahlreiche Vermehrung, meist durch Eier. — Die meisten können im s Wasser und auf dem Lande leben. — Winterschlaf. — Nahrung: meist Thiere. Nutzen: Vertilgung lästiger Thiere, viele geben ge- sundes Fleisch, eßbare Eier, •— Haut, Schildpatt. — Wenige sind gefährlich. Giftzahn. — Kriechende (mit Füßen) und schleichende. 1) Frösche und Kröten. 48. Nackten, ungeschwänzten, rippenlosen Körper. Verwand- lung. Das aus den Froscheiern (Froschlaich) kriechende Junge (Kaulquappe) hat langen Schwanz, hornartigen Schnabel, Kiemen, keine Füße. Nach 14 Tagen Hinterfüße, Lungen, nach 2 Monaten Häutung, Schwanz verschrumpft, Froschgesialt. Im Winter in der Erde oder im Schlamme. Nahrung: Insekten. Der braune Gras- frosch, lauert im Grase; — grssne Wasserfrosch, eßbare Schen- kel; — Laubfrosch, Füße ohne Schwimmhaut, aber kleberigen Schleim, auf Sträuchern rc. Wetterprophet; — Kröte, dicken, war- zigen Körper, ätzenden Saft, mehr kriechend, an feuchten Oettern j —

4. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 76

1846 - Dresden : Arnoldi
76 Bucht), trennt Länder (Meerengen, Straßen, Sund, Kanal), an manchen Stellen seicht (an flachen Ufern. Sandbänke, Dünen), an andern über 16000 Fuß tief, zeigt auf seinem Grunde Erhöhungen und Vertiefungen wie das Festland (Inseln, Archipel, Felsenriffe).— Meerwasser specifisch schwerer als Flußwasser, bitter und salzig schmek- kend, gewöhnlich grünlich, in's Blaue spielend. — Leuchten des Meeres (Electricität, leuchtende Seewürmer, Phosphortheile). — Bewegungen des Meeres, hervorgebracht durch Winde (Wellen, Brandung), durch den Umschwung der Erde (Bewegung von Ost nach West am Aequator), durch Anziehungskraft des Mondes (Ebbe und Fluth, Spring-, Nipfluth). Strömungen, Meerstrudel. — Hauptmeere: 1) nördliches, 2) südliches Eismeer, 3) atlantischer (westlicher) Ocean (Nord-, Ostsee, Kanal, irländisches Meer, Mittel- mcer, äthiopisches Meer), 4) östlicher Oceau (stckles Meer, Südsee, chinesisches und japanisches Meer), 5) indischer Ocean (indisches, per- sisches und arabisches Meer). — Ausdünstung, Wolken, Regen, un- terirdische Wasserbehälter, Quellen, Bäche, Flüsse (Küsten-, Steppen- slüsse), Ströme. Immerwährender Kreislauf. — Landseen. 10. L a n d. Erdtheile: (Süd-, Mittel-, Nord-) Europa, Asien, Afrika, Amerika, Australien. Vom Meere mannichfach be- grenzt, zuweilen hinein sich erstreckend (Halbinsel, Land- oder Erd- zunge, Landenge). Verschiedenheit der Landsirecken in ihrem Ver- hältnisse zum Meeresspiegel. Hoch-, Tiefländer, a) Ebenen, nach Beschaffenheit des Bodens Marschland, Kleiboden, Geest- (Sand-) land, Steppen, Wüsten. Hoch-, Tiefebenen, Niederungen, b) Er- höhungen: (Fuß, Abhang, Rücken, Gipfel) Anhöhen, Hügel (Erd- rücken, Hügelkette), Berge, Gebirge (Bergkette, -rücken, -zug), Ge- birgszüge (Gebirgsstock, Gebirgszweige). Land-, Mittel-, Hochge- birge (oft mit Gletschern und Eisbergen). Vorgebirge (Cap). Vul- kane (Krater), feuer- und wasserspeiende. — Nach der Entstehungs- zeit: Ur-, Uebergangs-, Flötzgebirge, aufgeschwemmtes Land. Nach Bestandtheilen: Schiefer-, Kalk-, Gyps-, Steinkohlen-, Sandstein- gebirge k. c) Vertiefungen: Haupt-, Neben-, Längen-, Seiten- und Querthäler, Gebirgspässe, Schluchten, "Abgründe, Klüfte. —■ Das Innere der Erde, etwas über 3000 Fuß tief bekannt, hat Weitungen, Gänge, Höhlen (Baumanns-, Biels-, Fingalshöhle re. Tropfstein- oder Stalaktitenhöhlen). 0. Politische Geographie. 11. Asien, 800000 Q.m., 550 Mill. Eittw. a) Grenzen und Meere: nördliches Eismeer, Cooks- oder Beringsstraße, stiller Ocean (Meer von Kamtschatka, von Ochotsk, von Japan, gelbes Meer, chinesisches mit Meerbusen von Tunkin und Siam), indischer Ocean (Meerbusen von Bengalen, persisches Meer, persischer und arabischer Meerbusen), Landenge von Suez, Mittelmeer, Archipel,

5. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 133

1846 - Dresden : Arnoldi
133 heringsähnlich. Ost-, Nordsee, Mittelmeer. Einmarinirt, eingesal- zen; — Thunfis ch (Riesenmakrele), 2ly Fuß, Nordsee, Mittel- meer. Frisch und eingesalzen; — Scholle (Butte), ganz platt gedruckt, Augen auf einer Seite, meist auf dem Meeresboden. Ost-, Nordsee; — Spritz fisch, Oberkiefer in Röhre sich endigend. Ostindien; — Flußbarsch, 1 — 2 Fuß, in Seen und Flüssen; — Sandbarsch (Sander), 2 — 4 Fuß, Raubfisch; — Meerbarbe (Rothbart), Hering ähnlich; — Ka ulkopf, 4 — 6 Zoll, in Flüßchen, 4) Bauchfloss er. 56. Bauchstossen hinter Brustflossen. Schmerle, fingerlang, in Bächen; — Wels, größter Süßwasserfisch, 8—16 Fuß, fettes Fleisch. Donau,-Elbe rc.; Zitter wels, 1 — 2 Fuß, elektrische Schläge, in asrik, Flüssen; — Lachs (Salm), Rückenflosse ohne Gräten, lange spitze Zähne: der gemeine Lachs, 4 — 6 Fuß, geht zur Laichzeit in Flüsse z. B. Rhein, Elbe :c. Lachsfänge. Geräuchert, eingesalzen, marinirt; Forelle, schön bunt, in fri- schen Bergwässern; Lachsforelle, 8 — 10 Pfund, zartes Fleisch; — Hecht, 4 — 7 Fuß, lange vorstehende Kinnladen, spitze Zähne, sehr raubgierig, frißt Fische, Wasservögel, Ratten rc. Gutes Fleisch, Leber, aus Galle Farbe; — zu den Weißfischen ge- hören: Karpfen (Spiegel-, Lederkarpfen), in Teichen und Flüs- sen; Karausche, 6 — 10 Zoll, in schlammigen Gewässern; Schleie, 12 — 18 Zoll, in mehr stillstehenden; Barbe, 1 — 3 Fuß, in Flüssen, schädl. Rogen; Zärthe, 10 — 12 Zoll, marinirt; Gründling, 6 — 8 Zoll; Gold und Sil- berfisch, wird zahm. China, Südeuropa; — Hering, im atlantischen Meere, zur Laichzeit (Frühjahr, Sommer, Herbst) an den Küsten von Holland, Schweden, Norwegen, England in Heer- den von Millionen. Jährlich an 1000 Millionen gefangen. Einge- salzen, geräuchert (Böcklinge. Bökel (Buckclings) 1449), getrock- net. Düngemittel; — Sardelle, dem Heringe ähnlich, kleiner. Mittelmeer, Sardinien; — Anschovis, der Sardelle ähnlich; — fliegende Fisch, sehr lange Brustflossen. 5) Knorpelfische, 57. Statt der Gräten Knorpel, größtenthrils unregelmäßige Gestalt. Pricken (Neunaugen), aalförmig, am Halse 7 Oeffnun- gen: Flußpricke, 8—- 10 Zoll, eingesalzen, marinirt; Lam- prete, 1 — 3 -Fuß, Nordsee; — Rochen, dünnen, plattge- drückten Körper, Maul und 10 Oeffnungen auf der untern, Auge und Nase auf der obern Fläche, dünnen Schwanz, bei manchen mit Stacheln besetzt: Glatt roche, 150 -—- 200 Pfund, schmack- haftes Fleisch; Zitterroche, 20 Pfund, elektrisch, im Mittel- meere; — Haifische, lang gestreckt, an jeder Seite des Halses 5 Kiemenlöcher, hinter den Augen Spritzlöcher, Haut bei manchen mit zarten Stacheln besetzt, Maul bei einigen nach der Länge. Ham giebt Leder und Chagrin, die Leber Thran: Hundshai (Menschen- fresser), 20 — 30 Fuß, 4 — 5 tausend Pfund, 6 Reihen Zähne,

6. Der sächsische Kinderfreund - S. 109

1868 - Leipzig : Arnoldi
109 welche weit schwerer sind, im Meere zurück. Auf diese Weise können wir das reine Wasser trinken, da hingegen das Seewasier nicht getrunken werden kann, so daß die Schiffer sich mit Trinkwasser, das sie in Tonnen aufbewahren, versehen müssen, wenn sie eine weite Seereise unternehmen. Eine ganz eigenthümliche Erscheinung auf dem Meere ist die sogenannte Ebbe und Fluth. Man bemerkt nämlich in dem großen Weltmeere, daß das Seewasser binnen 24 Stunden zweimal steigt und fällt. Steigt es, so nennt man es Fluth; fällt es, Ebbe. 3. B. Mittags 12 Uhr fängt es an zu steigen, und Nachmittags 6 Uhr hat es die größte Höhe erreicht. Von 6 Uhr Nachmittags bis Mitter- nacht 12 Uhr sinkt es wieder so tief herab, als es Mittag 12 Uhr stand. -Jetzt fängt es wieder an, sich zu erheben bis Morgens 6 Uhr und fällt Dann bis Mittags 12 Uhr. Woher aber dieß? Ohne Zweifel von dem Monde, der eine anziehende Kraft hat. Steht daher der Mond näher der Erde zu als zu andern Zeiten, so findet man, daß die Fluth stärker ist, als gewöhnlich. Da auch die Sonne die Kraft besitzt, ge- wiffe Körper an sich zu ziehen, so hat sie unstreitig ebenfalls Einfluß aus die erwähnte Veränderung. Deßhalb findet man die stärksten Fluchen, welche man Springfluthen nennt, zur Zeit des Neu- und Vollmondes, weil dann Sonne, Mond und Erde fast in gerader Linie gegen einander stehen, und in dieser Stellung die anziehende Kraft der Sonne und des Mondes gemeinschaftlich auf das Meer wirkt. Zur Zeit des ersten oder letzten Mondviertels tritt die todte Fluth ein. Bei derselben steht nämlich der Mond im Mittagskreise des Ortes, und die Sonne im Horizont desselben. Durch diese Stellung bewirkt die Sonne, daß das Wasser der Ebbe nicht so tief sinken, folg- tich auch die Fluth nach dem Monde zu nicht so hoch steigen kann, als es geschehen würde, wenn der Mond allein und die Sonne gar nicht wirkte. Uebrigens dienen Ebbe und Fluth mit dazu, das Meer in Be- wegung zu setzen und es dadurch gegen die Fäulniß zu schützen. Nicht weniger wird durch das regelmäßige Steigen der See die Schiffahrt erleichtert, indem die Schiffe aus dem Meere in die Mündungen der Ströme gelangen können, wie dieß z. B. bei Hamburg mit der Elbe der Fall ist. Das Wasser. Das Wasser ist ein flüssiger und durchsichtiger Körper. Auch hat er weder Farbe, noch Geschmack. Allerdings giebt es verschiedene Arten desselben, die sich sowohl durch Farbe als durch Geruch und Geschmack unterscheiden. Zuweilen schmeckt es wie Kalk, nach Salz, nach Schwefel, nach Eisen, je nachdem es unter der Erde über Kalk, Salz, Schwefel oder Eisen hinwegläuft und folglich den Geschmack

7. Der sächsische Kinderfreund - S. 108

1868 - Leipzig : Arnoldi
108 welches te ir bewohnen, liegt in der nördlichen gemäßigten Zone; nur- im hohen Norden reicht ein kleiner Strich in die nördliche kalte Zone hinüber. Auf diese Weise sind wir vor der unerträglichen Gluth der Sonne, so wie vor der harten Strenge der Kälte geschützt, und die größte Manchfaltigkeit der lebenden Geschöpfe wird bei uns vorge- funden. Weil in den beiden gemäßigten Erdgürteln die größte Frucht- barkeit möglich ist, so hat der weise Schöpfer die Einrichtung getroffen, daß, wenn man die Oberfläche der Erde in 1000 gleiche Theile zer- legt, auf die heiße Zone 396, auf die beiden gemäßigten 520 und auf die beiden kalten Zonen 82 solcher Theile kommen. Das Meer. Der größte Theil unserer Erde ist mit Wasser bedeckt, und dieses große Wasser nennen wir das Meer. Warum hat aber der Schöpfer die Einrichtung getroffen, daß der Ocean drei Viertheile der Erd- oberfläche bedeckt? Wäre es nicht besser, wenn es mehr festes Land als Wasser gäbe? So fragen viele unverständige Leute. Ihr sollt sogleich hören, warum es Gott gerade so und nicht anders gemacht hat. Bekanntlich steigen aus dem Meere täglich eine Menge Dünste empor, nachdem sie von der erwärmenden Sonne verdünnt worden sind. Aus diesen Dünsten bilden sich die Wolken, die von dem Winde in alle Gegenden getrieben werden, uns Regen und fruchtbare Zeiten geben und unsere Herzen erfüllen mit Speise und Freude. Ohne Regen hätten die Quellen aus den Bergen keine Nahrung, und wir würden weder Bäche, noch Flüsse, noch Ströme haben. Wie viel müßten wir alsdann entbehren! Wäre nun eine geringere Masse von Seewasser vorhanden, so könnten nicht so viele wässerige Dünste in die Höhe steigen, und wir würden Mangel an Regen haben, so daß Pflanzen, Menschen und Thiere in kurzer Zeit verschmachten müßten. Als eine besondere Eigenschaft des Meerwassers ist zu erwähnen, daß es einen salzigen und ekelhaft bittern Geschmack hat. Der Salzgehalt kommt von den zahlreichen Steinsalzlagern, welche sich im innern Meeres- grunde befinden; und die Bitterkeit läßt sich leicht aus der zahllosen Menge verfaulter Thiere und Pflanzen erklären, welche das Meer, überall in sich enthält. Auch darin müssen wir die Weisheit Gottes anerkennen Denn da das Meer sich nicht bewegt wie das Wasser der Bäche, Flüsse und Ströme, so würde es bald faulig werden, böse Aus- dünstungen verursachen, die Luft verpesten und gefährliche Krankheiten erzeugen. Allein durch das Salz bleibt es vor jeder Fäulniß bewahrt. Gleichwohl hat der Regen, der aus deni Meere zu uns kommt, durch- aus keinen salzigen Geschmack. Denn nur die feinen und leichteren Wassertheilchen steigen aufwärts; dagegen bleiben die Salztheilchen^

8. Der sächsische Kinderfreund - S. 126

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
120 gäbe? So fragen viele unverständige Leute. Ihr sollt so- gleich hören, warum es Gott gerade so, und nicht anders gemacht hat. Bekanntlich steigen aus dem Meere täglich eine Menge Dünste empor, nachdem sie von der erwärmen- den Sonne verdünnt worden sind. Aus diesen Dünsten bilden sich die Wolken, die von dem Winde in alle Gegen- den getrieben werden, uns Regen und fruchtbare Zeiten geben, und unsre Herzen erfüllen mit Speise und Freude. Ohne Regen hatten dhe Q-uellen »auf den Bergen keine Nahrung, und wir würden weder Bache, noch Flüsse, noch Strome haben. Wie viel müßten wir alsdann entbehren? Ware nun eine geringere Masse von Seewasier vorhanden, so könnten nicht so viel wäßrige Dünste in die Höhe stei- gen, und wir würden Mangel an Regen haben, so daß die Pflanzen,, wje fck Menschen und Thiere in kurzer Zeit ver- schmachten müßten. Als eine besondere Eigenschaft des Meerwassers ist zu erwähnen, daß es einen salzigen Ge- schmack hat. Auch darin müssen wir die Weisheit Gottes anerkennen. Denn da das Meer sich nicht so bewegt, wie das Wasser der Bache, Flüsse und Ströme, so würde es bald faul werden, böse Ausdünstungen verursachen, die Luft verpesten und gefährliche Krankheiten per gefächen. Allein durch das Salz bleibt es vor jeder Faulniß verwahrt. Gleichwohl hat der Regen, der aus dem Meere zu uns komnit, durchaus keinen salzigen Geschmack. Denn nur die feinen und leichteren Wassertheilchen steigen aufwärts; dagegen bleiben die Salztheilchen, welche weit schwerer sind, im Meere zurück. Auf diese Weise können wir das reise Wasser trinken, da hingegen das Seewasser nicht getrunken werden kann, so daß die Schiffer sich mit Trinkwasser, das sie in Tonnen aufbewahren, versehen müssen, wenn sie eine weite Seereise unternehmen. Eine ganz eigenthümliche Erscheinung auf dem Meere ist die sogenannte Ebbe und K l u t h. Man bemerkt näm- lich in dem großen Weltmeere, daß das Seewasser binnen 24 Stunden zweimal steigt und fallt. Steigt es- so nennt man es Fluth; fällt es, Ebbe. Z. B. Mittags 12 Uhr fängt es an zu steigen, und Nachmittags 6 Uhr hat es die größte Höhe erreicht. Von 6 Uhr Nachmittags bis Mitternacht 12 Uhr sinkt cs wieder so tief herab, als i — * ' ' /f

9. Der sächsische Kinderfreund - S. 137

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
Flüsse, Bäche, Teiche mit Eis bedeckt sind. Wenn nun gleich das erkältete Wasser sich anfangs in einen engern Raum zusammenzieht, als cs im Zustande der Warme ein- nahm, so dehnt cs sich doch beträchtlich aus, sobald es durch das Gefrieren seine Flüssigkeit verliert, und diese Ausdehnung wird immer starker, je mehr die Kalte zu- nimmt. Dies muß man sich aus den Luftblaschen erklären, welche in dem Eise eingeschlossen sind. Der größeren Aus- dehnung des Eises ist cs zuzuschreiben, daß gläsern?) thbnerne und andere Gefäße, die mit Wasser angefüllt und verschlossen sind, zerspringen, sobald das Wasser darin ge- friert. Ja die Gewalt des Eises ist so groß, daß man Baume, .Steine und selbst metallene Kugeln damit aus ein- ander treiben kann. Weil das Eis sich ausdehnt, so schwimmt cs auf dem Wasser; denn cs wiegt nicht so viel, als die Wasserfläche, die es einnimmt. Davon kann man sich bei Eisfahrten leicht überzeugen; auch die größten Eis- schollen sinken niemals unter. Bel strenger Kälte nimmt die Festigkeit des Eises immer mehr zu. In dem kalten Winter des Jahres 1740 ließ die russische Kaiserin Anna ein Gebäude aufrichten, das ganz aus Eis bestand; alle Geräthschaften des Hauses, das verschiedene Zimmer hatte, mußten aus Eis gearbeitet seyn; sogar die Kanonen, die vor denl Gebäude standen, waren aus Eis gedreht und so fest, daß man wirklich daraus feuern konnte. Hierdurch kann man sich leicht überzeugen, welche Harte und Festig- keit das Eis durch die Kälte erlangt. Ehe ein Fluß zu- friert, sehen wir auf der Oberfläche desselben lockere Eis- schollen schwimmen, die unter dem Namen des Grund- eises bekannt sind. Dieses Grundeis entsteht auf dem Boden der Flüsse, reißt sich in größeren und kleineren Stücken los, schwimmt sodann in die Höhe, verbindet sich und zieht endlich eine feste Eisdecke über den Fluß. Bei gelinder Witterung wird diese Decke durch die Kraft des steigenden Flußwassers mit lautem Krachen zersprengt; größere und kleinere Schollen schwimmen nun fort, die sich nicht selten aufthürmen, den regelmäßigen Lauf des Wassers verhindern und auf diese Weise vic^,Schaden anrichten. Oft werden Brücken, und Häuser mit fortgerissen, Menschen,

10. Der sächsische Kinderfreund - S. 187

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
167 er immer auf dem Grunde des Wassers bleiben müssen. Die Eierch'en im Fische heißen R o g e n; die Anzahl dersel- den ist ungeheuer groß; man hat in einem großen Hechte über zwei mal hundert Tausend und in einem Karpfen über eine Million gefunden. Hat der Fisch seine Eierchen gelegt, so nennt man sie Laich, und die Zeit, wo dieß ge- schieht, die Laichzeit. Die Sonne brütet aus dem Laich junge Fischchen, die anfangs wie kleine Würmchen aussehen, aber in kurzer Zeit ihre eigentliche Gestalt bekommen. Welches ist aber die Nahrung der Fische? Einige nähren sich vom Schlamme und von Pflanzen; andere verschlingen kleinere Fische oder andere Thiere, und diese nennt man Raubfische, wohin z. B. der Hecht mit' semen scharfen Zähnen gehört. Uebrigens leben gewisse Gattungen nur im salzigen Meerwasser; andere verlassen niemals das süße Flußwasser; einige halten sich gewöhnlich im kalten Klima auf, andere im gemäßigten; wiederum andere wandern aus einer Gegend in die andere, so daß es eben so gut Zug- fische wie Zugvögel giebt. Man denke nur an den Hering, der aus dem nördlichen Eismeere in die deut- schen Meere herabschwimmt, wo er in den Monaten Juni und Juli von den Holländern, Engländern, Schweden und Dänen in ungeheuerer Anzahl mit Netzen gefangen, . und alsdann entweder geräuchert, oder eingesalzen und in'ton- nen fortgeschasst wird. Daß der Fisch für uns ein höchst nützliches Thier sey, ist bekannt. Wie viele derselben wer- den nicht von den Menschen gegessen! Der Hering, der Karpfen, der Hecht, die Barbe, die Forelle, der Lachs,' der Stockfisch, das Neunauge u. s. w. geben uns ein gutes Gericht und -die Völker, welche an dein Meere wohnen, nähren sich zuin großen Theile von den Fischen. Von dem Hausenfische bekommen wir einen feinen Leim, welcher unter dem Namen der H a u s e n b l a s e bekannt ist. Die Amphibien. Die Amphibien können sowohl im Wasser, als auch auf der Erde leben, weßhalb sie auch, zw eil obige Thiere heißen. Sie haben rothes kaltes Blut und dadurch unter- scheiden sie sich von den Säugethieren und Vögeln, Í
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