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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 206

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
20t> Ein schon früher zwischen Kursachsen und Dänemark bestandenes Vertheidigungsbündniß wurde 1698 erneuert, und auch auf Polen ausgedehnt, und mit dem Czaren von Rußland am 21. November 1699 auch ein Angriffs- bündniß geschlossen. Den Vorwand zu einem Angriff Po- lens liehen die Eingriffe Schwedens in die Rechte der liefländi sch en Ritterschaft. Ein liefländischer Edel- mann , I o h a n n R e i n h o l d von P a t k u l trat in säch- sische Dienste, als er aus Liefland flüchten mußte, und bestärkte den König August in seinem Vorsatze, Liefland den Schweden zu entreißen. Friedrich August sand- te im Juli 1700 dem Könige von Dänemark 8000 Mann zu Hilfe. Diese wurden aber von den hannover- schen und z e l l i s ch e n Truppen zurückgeworfen, und schon im August sah sich der König von Dänemark zum Frie- den von Travendal genöthigt. In Liefland eröffnete der Graf von Flcmming im März 1700 den Krieg durch Eroberung einiger Schanzen und die Belagerung von Riga. Vergebens hatte August die Polen zur Theil- nahme an dem Kriege zu bewegen gesucht. Er ging nun selbst mit seinem Heere von 20,000 Mann über die Düna, um Riga anzugreifen, richtete aber nichts aus. Er mach- te nun Friedensvorschläge, mit denen es ihm aber kein Ernst war und die auch zurückgewiefen wurden. Mittlerweile war Karl Xll. mit 15,000 Mann bei Pernau gelandet, hatte am 30 November bei Narva das russische Heer von 80,000 Mann vernichtet und wandte sich nun gegen den König von Polen. Er schlug im Jahre 1701 die Sachsen unfern Riga, verfolgte sie durch Kurland, und befreite noch in demselben Jahre ganz Liefland von ihnen. König August ließ nun wiederholt Friedensvor- schläge thun, die der erzürnte Sieger aber alle zurückwies und einer polnischen Gesandtschaft die Antwort gab: „er wolle in Warschau sie anhören." König August hatte vergeblich Hilfe bei den Polen und bei Frankreich gesucht, nun ließ er in Sachsen für schweres Geld Mannschaft werben, aber es wurden, wahrscheinlich ohne sein Wissen, viele Leute gewaltsam aus- gehoben und eine Menge Familien um ihre Ernährer ge- bracht. 20,000 Mann brachen nach Polen auf, wurden

2. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 248

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
248 liebte auch der Kurfürst die Jagd, und die Forstbeamten hegten nun, um sich bei dem Herrn in Gunst zu setzen, das Wild zur Ungebühr, so daß es viele Verheerungen auf den Getraidefeldern anrichtete. Die Beschwerden der Land- leute darüber blieben meistens unbeachtet, da die Jager sie für ungegründet ausgaben, und so brachen denn auf einmal 14 Dörfer im Amte Hohenstein auf, und vertrieben und tödteten das Wild. Der Kurfürst ließ sogleich eine Unter- suchung halten, und, da die Klagen der Bauern nicht un- gegründet befunden wurden, das Wild niederschießen und den Wildschaden ersetzen. Dann aber erließ er strenge Verbote gegen die Selbsthilfe. So billig dachten und han- delten aber eine Menge adeliger Grundherrn nicht. Diese hatten viele Bauerhöfe, deren Besitzer verschuldet oder aus- gestorben waren, eingezogen, und die übrigen Bauern muß- ten die Frohnen davon übernehmen. 'Auch vermehrten die Adeligen ihren Viehstand und dehnten ihr Triftrecht auf den Feldern der Bauern so sehr aus, daß diese ihr eigenes Vieh nicht mehr ernähren konnten. Der Unmuth darüber, der durch andere Plackereien noch gesteigert worden war, kam zum Ausbruche, als durch den dürren Sommer 1790 die Bedrangniß des Landmanns vergrößert wurde. Da ge- rade zu der Zeit in Frankreich durch die Revolution alle Dienste und Leistungen aufgehoben waren, so glaubten die Bauern in Sachsen, daß es jetzt an der Zeit sei, sich auch aller Lasten zu entledigen. Es wurde unter ihnen der Plan entworfen, mit gewaffneter Hand den Kurfürsten von Pillnitz nach Dresden zu führen, und ihn zu Bewilli, gung mehrerer Forderungen zu bewegen, als Absetzung aller derer von ihren Aemtern, die Sachsen unglücklich gemacht hatten, Errichtung einer Nationalgarde, Veränderung des Accisewesens, Beschränkung der Vorrechte der adeligen Gutsbesitzer, Aufhebung der Hegung des Wildes, Abschaffung aller Rechtspraktikanten, die nicht wirkliche Gerichkshalter wären, Verfassungsregeln für das geistliche Ministerium und endlich Verminderung der Fleisch- und Tranksteuer, Diese Artikel wurden in Form einer Bittschrift dem Kurfürsten überbracht, der Ueberbringer aber ward nach Untersuchung eines Arztes für wahnsinnig erklärt und nach Torgau in Verwahrung gebracht. Einen Monat darauf, im August,

3. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 230

1854 - Leipzig : Hirschfeld
230 Kurfürst Friedrich August I. zu werden. Nachdem dieser Letztere Dänemark gedemüthigt und Ruß- land einstweilen gelahmt hatte, ging er nun auf seinen dritten Feind, den König von Polen, los. Trotz der außerordentlichen Tapferkeit, welche die Sachsen im Laufe des I. J 701 entwickelten, ging Liefland für Friedrich August verloren, und Karl Xii., der nun seinen Feind in Polen selbst aufsuchte, hatte sich fest vorgenommen, nicht eher die Waffen nicderzulegen, als bis er Friedrich August vom Throne gestoßen. Daher wies er alle Frietcnsvcrmittelungen (durch Holland, England re.) zurück. Der bedrängte König von Polen, wel- cher in der Eile mit schwerem Gelde ein Heer von 20,000 Mann in Sachsen hatte werben lassen, das ihm zugeführt werden sollte, zog sich, da der König von Schweden immer ernstlicher von Grodno nach War- schau zu ausbrach, nach Krakau zurück. Im Mai 1702 hielt Karl Xii., voll dem falschen und ränkevollen Cardinal-Primas und dessen Partei unterstützt, seinen Einzug in Warschau, knüpfte hier Unterhandlungen wegen Friedrich August's Entthronung und Wahl eines neuen Königs an und ging nun auf Krakau los, von wo ihm unser Kurfürst mit seinem stärkeren Heere entgegenzog. So kam es am 19. Juli 1702 zu dem Treffen bei Clissow, in welchem nach beiderseitigem schweren Verluste die Sachsen, trotz des ritterlichen Muthcs des Ge- nerals Grafen von der Sch ulen bürg, weichen mußten. Hierauf nahm Karl Xii. (Ii.aug. 1702) Krakau ein und schlug die Sachsen in der blutigen Schlacht bei Pultowsk (l.mai 1703). Nachdem auch Thorn, Posen, Elbing und Danzig in die Hände der Schweden gefallen waren, erklärte auf Karl's Xii. Forderung am 6. Febr. 1704 eine General-Eonföderation zu Warschau unter dem Vorsitze des treu- losen Radziejowski und des Kronfcldhcrrn Lub omirski den König August seines Thrones für verlustig, proclamirtc eine einstweilige Regentschaft und wollte eine neue Wahl angeordnet wissen. Vier- Tage darauf erklärte Friedrich August im Reichsrath zu Krakau sowie zu Sendomir in einer Conföderation der ihm treu gebliebenen Polen jene warschauer Beschlüsse für null und nichtig, die Gliedcr jcner Versammlung aber für Rebellen. Ja, er ließ sogar den von Karl Xii. zu seinem Nachfolger empfohlenen Prinzen Jacob So- bieski sden Sohn seines verstorbenen Vorgängers) auf einer Reise nach Breslau gefangen nehmen und auf der Plcißenburg, später auf dem Königstein, festhalten. Im März aber hätte Friedrich August fast das Schicksal dieses Prinzen thcilen müssen, indem er zu Krakau mitten unter Carncvalsfreuden vom schwedischen General R Hein sch ild (Rehnskiöld) überfallen wurde und mit genauer Noth nach Sen domir entkam. Am 14. Juli 1704 wurde der neue König von Polen ge- wählt. Karl Xii. erzwang cs, daß die Wahl aus den Woiwodcn (oder Palatin) von Posen, Stanislaus Lcsczinski, fiel, destcn Krönung am 4. Oct. 1705 erfolgte. Während nun Karl nach Galizien ging, wo er (am 7. August 1704) Lemberg eroberte, errangen die Sachsen und Polen in demselben Monate bei Posen und bci Somkos einen Sieg über die Schweden; ja Friedrich August brach im September nrit 30,000 Mann Polen

4. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 225

1889 - Leipzig : Hirschfeld
Kurfürst Friedrich August Ii. 225 ab, bei welchem 786 Stck Wild, darunter allein 414 Fchse und 282 Hasen erlegt wurden. Bei einem am 1. Mrz 1751 in der Stallbahn zu Dresden abgehaltenen Fuchsprellen wurden 1359 Stck Wild und darunter 687 Fchse, 34 Dachse und selbst 3 Wlfe er-legt. Wie groß mute demnach in jener Zeit der Wildreichtum un-sers Landes sein, wenn derartige Vergngungen, wie sie die Jagd erst eingefangener Tiere bot, veranstaltet werden konnten! Wurden doch 1734 bei einer in den Lauenstein'schen Waldungen abgehaltenen Jagd 287 Hirsche, bei einer andern 1738 im Rochlitzer Walde 600 Hirsche und Rehe, 1739 in den Frauensteiner Forsten der 800 Stck Rot- und Schwarzwild und 1753 im Colditzer Walde 240 wilde Schweine erbeutet. Das Könige. Sachsen und seine Fürsten. 2. Aufl. 15

5. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 45

1846 - Dresden : Arnoldi
45 mim 1256 — 73. Zwei Ausländer: Richard von Coruwallis f 1272 und Alfons X., König von Caftilien, waren Namenkönige. 2. Mongolen im nordöstlichen Asten. Anführer: Dschingis- Khan. Plan, die ganze Erde zu erobern. Von 1206 an fast ganz Asten überschwemmt. 1240 Rußland, Polen, Ungarn, Servien, Bosnien in ihren Händen. Fast alle Städte zerstört. 1241 Schlacht bei Liegnitz (Kloster Wahlsiatt). Herzog Heinrich Ii. v. Schlesien fällt. Mongolen ziehen sich unbesiegt zurück. Ihr Reich von China bis an die Oder. In das entvölkerte Preußen, Liefland, Esthland und Kurland gingen Deutsche. Mongolen später von Russen un- terjocht. 3. Türken, Verwandte der Tataren, wohnten am kaspischen Meere. Ein Stamm, die Selb schlicken, entreißenden Arabern Per- sien, Syrien, Kleinasien (1080). Chalif von Bagdad ihr Unterthan. Grausamkeit gegen die christlichen Pilgrime. Veranlassung zu den 4. Kreuz zögen. Verdienstlichkeit der Wallfahrten, beson- ders nach Jerusalem. Kirche aus dem heiligen Grabe und zu Beth- lehem von Helena. Einsiedler Peter v. Amiens 1094 vor Papst Urban 11. 1095 Kirchenversammlung in Clermont. Erster Kreuzzug 1096. Peter, und Walther ohne Habe im Frühjahre durch Ungarn, Bulgarien. Andere Züge begingen Grausamkeiten an den Juden. Bei Konstantinopel und in Klein- asien aufgerieben. Den 15. August Gottfried v. Bouillon, Herzog v. Niederlothringen. Gefahren: Hunger, glühende Hitze, Pest, Seldschuken. Kampf vor Antiochien. Die heilige Lanze. Den 14. Juli Sturm. Heiliger Georg. Den 15. fällt die Stadt. Gottfried: Schutzherr Jerusalems und des heiligen Grabes. 1100 ck Gottfried, und Balduin König von Jerusalem. Zweiter. 1147—49. Eroberungen der Seldschuken. Eu- gen 111. und Abt Bernhardt von Clairveaux bemühen sich, einen neuen Kreuzzug zu Stande zu bringen. Ludwig Vii. von Frank- reich *) und Konrad Iii. führen ihn aus. Unbeschreibliches Elend. Damaskus vergeblich belagert. Das ganze Unternehmen nutzlos. Dritter. 1189 — 91. Sultan Saladin von Aegypten er- obert 1187 Jerusalem. Friedrich Barbarossa durch Ungarn rc. Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz von England **) vereinigt zur See. Uneinigkeit bei Eroberung von Akre. Leopold von Oestreich gekränkt. Philipp August nach Frank- reich zurück. Richard's Bruder, Johann ohne Land, strebt nach der englischen Krone. Richard's Gefangenschaft in Wien. Fast an 2 Millionen Thaler Lösegeld an Heinrich Vi. Richard ck 1199 von einem Pfeile getroffen. Johann wird König, aber nach 17 Jahren verjagt. (1212 Kreuzzug deutscher und frattzösischer Kinder.) Vierter. 1217 —19. König Andreas 11. von Ungarn und °) Seit Hugo Eapet hier nichts Erwähnenswcrthes. “) Seit Wilhelm von der Normandie nichts Besonderes, als daß Ir- land zu England kam.

6. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 60

1846 - Dresden : Arnoldi
60 ! 15, auf dem Jagdschlösse Hubertusburg mit den andern Mächten. Friedrich gab Sachsen heraus und ihm verblieb Schlesien. Friedrich bot Alles auf, die geschlagenen Wunden in seinem Lande zu heilen. 7. Russen. Gründer des Reichs: Rurik. Wladimir!, ließ sich 988 taufen. Eroberungen der Mongolen. 1613 das Haus Romanow auf den .Thron. Aus diesem stammten die ränkesüchtige Sophie, Iwan und ihr Stiefbruder Peter (der Große.) Beide Brüder 1682 Czaren und Sophie Mitregentin. Peter 1689 Alleinherrscher. Sophie in ein Kloster gebracht. Peter hob den Seehandel mif dem weißen Meere, entriß Asow den Türken, bestrafte die Verschworenen Strelitzen, reiste 1697 durch Europa und erlernte die Schisssbaukunst in Saardam. Abermalige Empörung der Strelitzen. — Peter führte europäische Kleidung ein, legte Schulen u>rd Buchdruckereien an und erleichterte das Schicksal der Leibeignen. Krieg mit Schweden (s. unten). 1703 Petersburg angelegt. Handel mit Holland. Verbindung der Ostsee mit dem kaspischen und schwarzen Meere durch Kanäle. Aufnahme fremder Fabrikanten und Handwerker. Selbst Sibirien und Kamtschatka verbessert. 1716 neue Reisen durch Deutschland, Holland, Frank- reich. Traurige Erfahrungen an seinem Sohne Alexei, der 1718 starb. Titel Czar ging in Kaiser über. Peter -s den 25. Januar 1725. Katharinä !. 1725— 27. Neue Eroberungen in Persien. Peter Ii. 1727 — 30. Menzikoff gestürzt und nach Sibirien verwiesen. Peter ch 16 Jahr alt. A n n a, 1730—40, brach das Versprechen, die uneingeschränkte Macht beschränken zu lassen. (Iwan, 2 Monate alt als Kaiser ausgerufen. 1741 in's Gefängniß geworfen und 64 ermordet.) Elisabeth, Tochter Peter's des Großen 1741 — 61. (Theil- nahme am 7jährigen Kriege.) Aufhebung der Todesstrafe, aber andere Strafen desto qualvoller. Peter Iii. Schwach, unterschrieb eigenhändig die Erklärung, daß er untüchtig zur Regierung sei. Nach 6 Monaten ermordet. Seine Gemahlin Katharina Ii. 1762 — 96. Fortsetzung des Werkes, das Peter der Große begonnen. Katharina, klug und voll innerer Kraft, nahm viel Ausländer auf, gründete 200, Städte, errichtete Stif- tungen und Anstalten, hob den Handel, legte Straßen und Kanäle an, theilte das Reich in Statthalterschaften ein und erweiterte die Schifffahrt auf dem schwarzen Meere. Plan, die Türken aus Eu- ropa zu verjagen. 1770 Verbrennung der türkischen Flotte. Die Krim an Rußland, das bis an den Kaukasus erweitert wurde (11,000 □ Weil, hinzugekommen). 1787 unglaubliches Blend- werk ihres Günstlings Potemkin bei ihrer Reise durch Taurien. 9. Polen. (Einwohner ein slavischer Volksstamm. Gegen 900 ein eigenes Reich. Im Innern schwach, weil gesetzliche Ord- nung fehlte und sich der Edelmann für den alleinigen Staatsbürger hielt. Seit 1400 der Thron von 2em Adel verkauft und seit 1572

7. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 61

1846 - Dresden : Arnoldi
61 völliges Wahlreich. In unglücklichen Kriegen gegen Schweden und die Türkei verlor es große Provinzen. Dem edlen Johann Go- bi esky folgte der Kurfürst von Sachsen.) August Ii. 1697 — 1733. Große Körperstärke und Pracht- liebe. Uebertritt zum Katholicismus. Krieg mit Karl Xii., um Lief- land wieder zu erobern (s. unten). 1701 — 9 des Thrones verlustig. Vergebliches Bemühen, die königliche Gewalt, dem Adel gegenüber, zu vergrößern. Zunahme der Ueppigkeit und Sittenverderbniß. Au- gust ck den 1. Febr. 1733 in Warschau. August 111. 1733 gewählt, 36 allgemein anerkannt. Schwach. Gleiche Prachtliebe wie sein Vater. Abhängigkeit von Rußland. Sein Günstling, Graf Brühl, einer der mächtigsten Minister, regierte für ihn. Unordnungen, namentlich auf den Reichstagen, immer grö- ßer, denn August liebte Sachsen und war nur selten in Polen (Theil- nahme am 7jährigen Kriege). Polen von Katharina 11. genöthigt, Stanislaus Ponia- towsky zum Könige zu wählen. Consöderation (Bündniß) der Unzufriedenen. 1772 erste Theilung. Preußen erhielt: Westpreußen und Nordpvsen; Oestreich (Marie Theresia widersetzte sich der Theilung lange. Minister Kaunitz): Ostgallicien und Lodomirien; Rußland: Ostpolen. Polen wurde gezwungen, die Theiluug und den aufge- drungenen König anzuerkennen und seine elende Verfassung beizube- halten. Die Polen widersetzten sich dem Einflüsse Rußlands, schlos- sen mit Preußen ein Bündniß, vermehrten ihr Heer und schufen eine neue Verfassung. 1792 drangen die Russen ein und Preußen wurde wortbrüchig. Polen unterlag. 1793 zweite Theilung: Rußland erhielt 4500 □ Meilen und 3 Mill. Einw., Preußen 1000 Hj Meil. mit 1, 200,000 Einw. 1794 Empörung der Polen. Kosciusko von Suwarow geschlagen und gefangen. Den 9. Novbr. fiel Warschau und 20,000 Polen verloren ihr Leben. Stanislaus dankte 1795 ab, und Rußland, Oestreich und Preußen theilten den Rest des unglücklichen Reiches (dritte Theilung). Im Ganzen er- hielt: Rußland 9000, Oestreich 2200 und Preußen 2700 Meil. 9. Schweden. Unter der schwachen Christine das Land zerrüttet. Sie dankt selbst ab. Merkwürdig wurde Karl Xii. 1697 ■—1714, als läjähriger Jüngling auf dem Throne. Nordischer Krieg gegen Friedrich Iv. von Dänemark, Au- gust von Polen und Sachsen und Peter den Großen. 1700 Frie- drich zum Frieden genöthigt, in Esthland 80,000 Russen von 8000 Schweden geschlagen, Lithauen und fast ganz Polen erobert, 1701 die Polen an der Düna und 1702 zwischen Warschau und Krakau geschlagen. 1704—9 Stanislaus Lescinsky polnischer Kö- nig. Karl in Sachsen und 1706 Friede in Altranstädt. Karl's unglücklicher Zug in die Ukraine, wohin ihn der Hettmann Mazeppa rief. General Löwenstein und 1709 auch Karl bei Pultawa völ- lig geschlagen. Karl mit 169 Schweden zu Sultan Ach me t 111., der den Russen den Krieg erklärt, dessen Großvezier aber, von Ka-

8. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 165

1846 - Dresden : Arnoldi
165 vögel mit ehernen Flügeln und Schnabeln), fing einen wüthenden Stier und die wilden Pferde eines Königs, (die die Reisenden fra- ßen), holte das Wehrgehänge der Amazonen-Königin Hippolite, die Heerden eines dreiköpfigen Riesen, die goldenen Aepfcl aus den Gär- ten der Hesperiden und den Ceberus aus der Unterwelt. Verrich- tung anderer berühmter Thaten. Abbildung: Großer Mann mit Löwenhaut und einer Keule. 53. Jason holte das goldene Vließ in Kolchis, und erlegte mit Hilfe der Medea den Drachen, der das Vließ bewachte. — 54. Kastor und Pollux, unzertrennlich durch ihre Bruderliebe. Sternbild. — 55. Héctor, Sohn des trojanischen Königs Pria-- mus, tapferer Held, vertheidigte Troja, wurde von Achill getödtet und um die Stadtmauern geschleift. — 56. Agamemnon, Anführer der Griechen gegen Troja, durch Klugheit und Tapferkeit ausgezeichnet. 57. Achill, schnellfüßig, nur an den Fersen verwundbar, töd- tete den Héctor, wurde später aber von dessen Bruder, Paris, er- legt.— 58. Ulysses (Odysseus), nahm am Kriege gegen Troja Theil, erlebte besonders auf seiner Rückfahrt viele Abenteuer, und kam nach 20jähriger Abwesenheit in seine Heimath Jthaka, wo er seine Ge- mahlin Penelope und seinen Sohn Telcmach wieder fand. — Cen- tn» ren, riesenartige Wesen, deren Körper halb Pferde- und halb Menschengestalt hatten. — Pegasus, geflügeltes Roß, flog zum Sitze der Götter empor. ses heißt auch Dichter- oder Musenroß und den Pegasus satteln, nennt man zuweilen: dichten). Anhang. Was Königreich Sachsen. 1. Geschichte. 2. Geographie. 3. Verfassung. Geschichte. I. Das alte Sachsen bis zu seiner Zersplitterung 1180. 1. Sachsen bis zu Karl dem Großen. Lage des Landes: Nordwesten Deutschlands (Holstein, Hannover, Westpha- len), begrenzt theilwcise von der Ostsee, Elbe und Schelde. Name der Einwohner: Sax (langes Messer, Dolch), Sassen (Angeses- sene), Säs (Meer, Meeranwohner). Eintheilung: Ostphalen, Westphalen, Engern. Beschäftigungen: Ackerbau, Viehzucht, Jagd (Wälder mit Bären, Wölfen, Auerochsen, Elenthieren rc.),—

9. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 86

1846 - Dresden : Arnoldi
86 (Stambul), 600000 Einw., Serail, hohe Pforte, Moscheen, Hafen, Handel. Pera. Adrianopel, an der Maritza, 100000 Einw., Handel, Opium, Rosenöl. Philip popel, 100000 Einw. Sa- lo nichi (Theffalonich), 70000 Einw., Seestadt. Silistria und Schumla, Festungen. ' . Serbien (Hauptstadt: Belgrad), Walachei (Bucharest) und Moldau (Jassy) haben eigene Fürsten. 29. Zu den nicht deutschen östreichischen Staaten, von Rußland, Türkei, adriatischem Meere, Deutschland, Krakau und Po- len umschlossen, gehören 1) Großfürstenthum Siebenbürgen, von den Karpathen umringt, waldiges Hochland mit fruchtbaren Thälern. Hermannstadt, 19000, Kronstadt, 30000 Einw. — 2) Un- garn, Königreich, mit Kroatien, Slavonien, Dalmatien und der Militairgrenze, im Norden und Westen gebirgig (Karpathen, Alpen), im Süden eben, morastig und waldig. Donau, Raab, March, Theiß, Drau, Sau. Platten- und Neustedlersee. — Reichthum an Pro- dukten aller Art. Getreide, Wein, Obst, Tabak, Südfrüchte, Gold, Kupfer, Eisen, Blei. ■—■ Bewohner (Magyaren [Ungarn], Slaven, Deutsche, Griechen, Armenier, Zigeuner) sind theils römisch- oder griechisch-katholisch, theils reformirr. Das Volk noch sehr roh tffib schwer gedrückt. Viehzucht, Acker-, Wein-, Berg- und Seidenbau. Handel bedeutender als Fabrikwesen. — Ungarn hat eigene Ver- fassung und Gesetze. Ofen und Pesth, an der Donau, 100000 Einw., Universität, Fabriken, Messen, Weinbau, Schiffbrücke. P reß- burg, au der Donau, 35000 Einw., Universität, Krönungs- und Landtagsort, Handel. Schemnitz und Kremnitz, Gold- und Silberbergwerke. Raab, 17000 Einw., Handel. Stuhlweißen- burg, Salpetersicdereien und Weinbau. Tokay, Wein. Sem- lin, Festung an der Sau. Peterwardein, Felsenfestung an der Donau. — 3) Galizien, Königreich, durch die Karpathen von Ungarn getrennt, im Süden gebirgig, mit Morästen, Waldungen, aber auch sehr fruchtbarem Boden. Weichsel und Dniéster. Rind- vieh, Pferde, Bienen, Getreide, Holz, Sandsteine, Salz, Flintensteine. Einwohner größtentheils Polen und der katholischen Kirche zugethan. Lemberg, 60000 Einw., Universität, Leder- und Leinwandmanu- fakturen. Wielicza, Salzbergwerk mit unterirdischer Stadt. Krakau, zwischen Preußen, Oestreich und Rußland liegend, seit 1815 Freistaat. Krakau, an der Weichsel, 36000 Einw., Universität, Handel. 30. Rußland, Kaiserthum, ohne die asiatischen Besitzungen die Hälfte Europa's einnehmend, zwischen dem nördlichen Eismeere, Asien, schwarzem Meere, Türkei, Galizien, Deutschland, Preußen, Ostsee, Schweden und Norwegen liegend, wenig gebirgig (Ural mit Werchoturen, Wolchonskiwald mit Waldai), aber fast zur Hälfte mit Wald bewachsen, mit weiten, theils fruchtbaren, theils dürren (Step- pen), hie und da sumpfigen und morastigen Ebenen. — Wolga, Don, Dniéper, Bog, Dniéster, Prut, Niemen, Weichsel, Düna, Newa, Dwina. Ladoga-, Onega-, Peipus- und Ilmensee. —

10. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 87

1846 - Dresden : Arnoldi
87 Klima sehr verschieden. Kalte Winter. — Pferde, Rindvieh (Juch- tenleder), Schafe, Pelzthiere, Fische (Hausenblase, Kaviar), wilde Bienen, im Süden Kamele, im Norden Rcnnthiere, — Holz, Ge- treide, Reis, Hanf, Flachs, Hopfen, Tabak, Oel, Baumwolle, Wein, im Süden auch Färbe- und Gewürzpflanzen, — Platina, Kupfer, Eisen, Steinkohlen, Marmor, Torf, weniger Gold und Silber. — Bewohner in,' Allgemeinen auf niederer Bildung stehend, zum Theil in Leibeigenschaft schmachtend, gehören zu den Volksstämmen der Slaven (Russen, Kosaken), Finnen (Finnländer, Esthen, Lappen, Sa- mojeden), Tataren (Baschkiren, Kirgisen, Kalmücken, Bucharen) und Kaukasiern, treiben Ackerbau, Vieh-, Bienenzucht, Jagd, Fischerei, Berg-, Wein-, Seidenbau, Handel. — Herrschende Religion grie- chisch-katholische. Unbeschränkte Regierung. — Einthcilung: Gross-, Klein- (Ukraine), Süd- und Westrussland und die Ostseeprovinzen (Jngermannland, Esth-, Finn-, Lief- und Kurland). — Moskau, an der Moskwä, 360000 Einw., alte Hauptstadt, Brand 1812, Universität, Fabriken, Handel, Kreml. Smolensk, am Dnieper, 15000 Einw., Schlacht. Tula, Gewehrfabriken. A r ch a n g e l, Mündung der Dwina, 11000einw., Hafen. Pultawa, Schlacht 1709. Odessa, 70000 Einw., See- und Handelstadt. Wilna, 54000 Einw., Handel, Universität. Petersburg, an der Newa, Haupt- und Residenzstadt, 480000 Einw., Universität, Fabriken, Handel. Peterstatue und Lltexandersäule. Krön stad t, 40000 Einw., Kriegshafen. Riga, an derdüna, 70000 Einw., Hafen, Handel. Dorpat, Universität. Polen, zu Rußland gehörig (Theilung des Königreichs Polen), mit fruchtbarem, aber schlecht angebautem Boden und vielen Wal- dungen (Pferde, Wölfe). Warschau, an der Weichsel, 130000 Einw., Universität, Fabriken, Handel. Praga. Ka lisch, 10000 Einw. Ostrolenka, Schlacht 1831. 31. Schweden und Norwegen, zwei vereinigte, aber von einander unabhängige Königreiche auf der skandinavischen Halbinsel, zwischen Russland, Ostsee, Kattegat, atlantischem Meere und nörd- lichem Eismeere; im Norden (Lappland) bis in die kalte Zone rei- chend, reich an Gebirgen, Wäldern und Gewässern. Die nordischen Alpen, voller Schneeberge, Eisfelder und Gletscher, reichen unter dem Namen Kiölen (Syltoppen 6100 Fuss) bis an's Eiskap.— Torneasluss, Dal Elf, Göta Elf (viel Wasserfälle). Mälar-, Wener- und Wettersee. — Pferde, Rindvieh, Schafe, Rennthiere, Wäre, Wölfe, Pelzthiere, Heringe, — im Süden Getreide, Hanf, Tabak, Hopsen, un Norden nur Strauchwerk und endlich kaum dürftige Moose, —• Silber, Kupfer, das beste Eisen, Steinkohlen, Marmor, Schiefer. Viehzucht, Fischerei, Bergbau, Handel. Bewohner, lu- therisch, sind stark, tapfer, 'offen und ehrlich. Stockholm, am Ausflusse des Mälarsees, auf vielen Inseln, 80000 Einw., Hafen, Handel, Fabriken, schönes Schloss, Bildsäule Gustav's Iii. und Gu- stav Adolphs. Upsala, Universität. Karlskrona, Kriegshasen. Gothenbnrg, 26000 Einw., Handel. Fahlau, Knpfergruben.
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