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1. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 157

1883 - Leipzig : Amelang
Nymphen. 157 sie oft sogar durch Errichtung reich ausgeschmückter Altäre verehrte. Ihre Verehruug faud überall da statt, wo man sie sich auweseud und waltend dachte, an Quellen und an feuchten Wiesengründen, in Wald und Gebirge. Geheiligt waren ihnen Grotten und Höhlen, wo es floß oder herabtropfte, und wo die Bienen summend aus- und einflogen. Auch eigene Heiligtümer, Nymphaen genannt, würden ihnen in reich bewässerten Thälern und Hohlen, sowie selbst in Städten gestiftet. In den Städten waren die Nymphäen prächtige Gebäude, in welchen man die Hochzeiten zu feiern pflegte. Die Opfer, welche man ihnen darbrachte, waren Ziegen, Lämmer, Milch, Öl; Wein war. davon ausgeschlossen. Über die Herkunft der Nymphen herrschen so viele und verschiedene Sagen, daß sie hier nicht alle angeführt werden können. Vom 3cu6 und der Themis soll eine große Zahl derselben entsprossen sein. Man kann dieselben am füglichsten nach ihren Wohnorten oder nach ihrer Abstammung in nachstehende Klassen einteilen: 1) Dryaden oder Hainadryaden, auch Flseiden genannt, Wald- oder Baumuympheu, deren Aufenthalt Haine, Schluchten und Waldthäler sind. Sie scherzen besonders mit Apollo, Hermes (Merkur), Pan, und werden von den Satyrn verfolgt; sie erscheinen aber auch als rüstige Jägerinueu oder Hirtinnen von Schafherden. 2) Oreaden, Bergnymphen. Sie wurden auch nach den Gebirgen, wo sie sich aufhielten, benannt; so die Peliaden (vom Peliou), die Jdäischeu (vom Iba), die Kithäronischen (vom Kithäron) n. s. w. 3) Limoniaden ober Leimoniaden, die Nymphen bei* Wiesen und Blumen. 4) ttapaen ober Auloniaden, Thalnymphen, b. H. die Nymphen der Bergthäler, in benen Herben weibeten, welche letztere brei Geschlechter gewöhnlich im Gefolge des Pan, fröhlich und scherzeub, Berge und Thäler, Wälber und Wiesen • durchschwärmten. Eine schöne Thalnymphe war

2. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 93

1883 - Leipzig : Amelang
Aphrodite oder Venus. 93 Bei den Römern wurde die Berehrnng der Venns erst später-allgemein. Hier wurden ihr auch jährliche Feste, Generalien, gewidmet. Auch auf dem Kapitole zu Rom war ihr ein Tempel und einer vor dem Collinischen Thore geweiht. In Italien war ihr der Monat April geheiligt, in dem die Blumen und Gewächse frisch treiben, oder, wie die Mythe es ausdrückt, Adouis aus der Unterwelt wieder zurückkehrt. Die Taubeu, der Widder, Hase, Delphin und Schwan, sowie die Blumen, Myrten und Rosen, samt anderen schönen Pflanzen, Äpfeln und anderen Früchten, waren dieser Göttin geheiligt. In Elis war die Schildkröte ihr Symbol, in Rücksicht auf deu Himmel, dessen Wölbung man in der Schildkrötenschale nachgebildet sah, oder auch als Siuubild der weiblichen Scheu und Sitte, weil die Schildkröte stets iu ihrem Hause bleibt, wie man es von der Frau vou häuslichem Siuue verlangte. Die Vorstellung dieser Göttin begann mit einem formlosen Steine; allmählich bildete sie die Kunst als eine mächtig waltende, mit den überwältigenden Reizen der Schönheit ausgestattete Göttiu, und bekleidet; nur erst die spätere Kunst stellte sie ganz nackt in verschiedenen Stellungen dar. In den hier ausgewählten Abbildungen (V und Xxii) „erscheint sie teils ganz, teils halb bekleidet. In beiden „zeichnet sie das schön geordnete Haupthaar aus, was ein besonderes Merkmal dieser Göttin ist. In dem ersten Bilde ist „das Gewand nur aus der linken Schulter befestigt, während „es die Göttin mit der rechten Hand von der linken Seite her „in zierlicher Haltung herumzieht, so daß es abwärts schöne „Falten wirft. In der linken Hand hält sie den Apfel, als „Symbol der ihr durch Paris zuerkannten größten Schönheit." Die Kunst hat von dieser Gottheit unzählige Bildwerke, von denen allerdings nur die wenigsten, dennoch aber viele Hunderte auf unsere Zeit gekommen sind. Das höchste Ideal der Göttin in nackter und von späteren Künstlern nicht wieder erreichter Schönheit war das untergegangene Bild zu Kuidos.

3. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 24

1883 - Leipzig : Amelang
24 Dcte Wesen und die Bedeutung wären, welche ftüher vorhanden war, als sie. Derselbe Glaube gab aber auch der Erde, die ihm die ganze Welt war, eine andere Gestalt, als die, welche wir jetzt kennen. Gewohnt, sich nur an das zu halten, was sie sahen, beurteilten sie auch die Gestalt der Erde danach. — Gestellt auf eineu Turm, oder auf eine Anhöhe, die sich auf einer Ebene befindet, überblickt man den sichtbaren Teil der Erde, wie eine Scheibe gestaltet, auf deren äußerster Begrenzung der Himmel zu ruhen scheint. Diese natürliche Erscheinung, welche Ihnen, meine jungen Leser, durch anderweiten Unterricht erklärt sein wird, führte die Alten zu dem Glauben, die Erde sei eine schildförmig flachgewölbte Scheibe, welche feststehe, und ringsum vom Urstrome oder Urwasser, dem Okeanos, umgeben sei. Den äußern Rand dieser Scheibe dachten sie sich erhöhet, um deu Meeresfluten zu widerstehen, den innern Raum derselben aber vertieft und vom Meer (Pontos) eingenommen, in welches sich die aus verschiedenen Richtungen herströmenden Flüsse ergossen. Über dieser Scheibe befand sich ihrer Meinung uach in weiter, hoher Ausdehnung das Himmelsgewölbe, gleich einem ausgespannten Zelte, welches auf den Bergen, am äußersten Rande der Erdscheibe ruhte. Luft, Wolken, und über ihnen der reine Äther, füllten den Raum zwischen der Erdscheibe und dem Himmelsgewölbe aus, an welchem sich Sonne, Mond und Sterne befanden, deren erstere an jedem Morgen durch eine Gottheit, im Osten des Himmelsgewölbes, mittelst eines mit vier edlen Rossen bespannten Wagens herauf und durch deu gauzeu Bogeu desselben nach Westen geführt ward, um die Erde zu erleuchten, worauf sie sich dauu in den Okeauos senkte und auf demselben während der Nacht, vermittelst eines Schiffes, von Westen nach Osten fuhr, um am Morgen den täglichen Kreislauf wieder von neuem zu beginnen. Die hohen ober oberen Götter lebten in dem Lufträume zwischen der Erbscheibe und dem Himmelsgewölbe, und hatten ihren Hauptsitz in prächtigen Palästen auf dem Gipfel des Gebirges Olympos in Griechenland Deshalb werden diese Götter, deren zwölf sind, auch die 0 ly mp isch euzwö ls-Götter genannt.

4. Der kleine Kinderfreund - S. 304

1885 - Leipzig : Amelang
302. 304 der Verheißung. Wir Christen nennen es das heilige Land, weil Christus der Herr daselbst sein Erlösungswerk vollbracht hat. Christliche Pilger aus allen Nationen wallsahrteten zu allen Zeiten nach diesem Lande, um die Stätten zu besuchen, die durch das Leben und Leiden des Herrn jedem Christen so ehrwürdig und heilig ge- worden sind. Es ist ein kleiner Strich Landes in Asien, wo Gott so Großes für die Menschen gethan hat. Das heilige Land dehnt sich von Norden nach Süden nicht über 30, von Osten nach Westen nicht über 20 Meilen weit aus und hat also mit der preußischen Rhein- provinz ziemlich einerlei Größe. Da es nicht weit von der heißen Zone liegt, so ist das Klima schon an sich sehr warm; die Hitze wird aber noch vermehrt durch die natürliche Beschaffenheit des Landes. Nur an einer Seite ist es vom mittelländischen Meere begrenzt; an den andern Seiten bilden die Länder Syrien und Arabien seine Grenzen. Im Norden, wo es an Syrien stößt, erhebt sich ein 3000 Meter hoher Gebirgsrücken, den man mit ewigem Schnee auf seinem Scheitel 20 Meilen weit sehen kann. Dieses Gebirge heißt der Libanon. Morgenländische Dichter sagen von ihm, er trage den Winter auf seinem Haupte, den blumigen Frühling auf seinen Schultern, in seinem Schoße den fruchtreichen Herbst; der Sommer aber schlumniere zu seinen Füßen am Meere unter dem Schatten der Palmen. Auf diesem Gebirge stand der berühmte Cedernwald, von dem die heilige Schrift so oft spricht, dessen Bäume Salomo zu dem Bau des Tempels benutzte. Es sind nur noch wenige Bäume in dem einst so herrlichen Walde vorhanden, aber diese erheben ihre Wipfel mäch- tig empor; einige beschatten einen Umkreis von mehr als 30 Meter Durchmesser und ihr Stamm hat bis zu 12 Meter im Umfange. Auch die Steine zu dem Tempel nahm Salomo aus diesem Gebirge. Gleichlaufend mit dem Libanon zieht sich ein zweites Gebirge hin, welches der Antilibanon heißt. Das Thal zwischen beiden Ketten führt noch jetzt den Namen Cölesyrien, d. h. Hohlsyrien; der westlich vom Libanon gelegene Küstenstrich aber war das Land der Phönizier. Von diesen hohen Gebirgen aus flacht sich Palästina nach Süden und Südwesten ab; alle seine Höhenzüge sind nur als die Ausläufer des Libanon anzusehen. So ist es vor rauhen Nordwinden geschützt; nach dem Meere zu liegt es offen da, und so vermag die Sonne in den breiten Küstenebenen eine große Hitze zu erzeugen. Wie eine Insel liegt das Land Kanaan zwischen dem Meere, dem Hochgebirge und der Wüste. Darum ist es von Gott zum Wohnsitze des auserwählten Volkes bestimmt worden, das abgesondert

5. Der kleine Kinderfreund - S. 305

1885 - Leipzig : Amelang
305 303. bleiben sollte von den umwohnenden Götzendienern; darum hat Gott gerade in dieses Land das Samenkorn des Lebensbaumes gepflanzt, welcher mit seinen Zweigen die Welt bedecken soll. Ist es doch, wie der Prophet Jesaia sagt, einem Garten zu vergleichen, der von einer dichten Hecke umgeben und von einer festen Mauer geschirmt wird. Wenn aber Israel statt des Segens den Fluch wählte und die falschen Götter der Völker anbetete, die es an seinen Grenzen geduldet hatte, und wenn es mit seinen Greueln den geheiligten Boden besudelte, so drangen über die Meere, Gebirge und Wüsten die Gerichte Gottes herein in das Land; die Heere der Feinde fanden den Weg zu der Insel, und kein Land des Erdbodens ist so sehr durch Kriege verwüstet worden, wie das heilige Land. Aber auch dafür hatte Gott gesorgt, daß von Kanaan aus, trotz seiner inselartigen Lage, das Licht des Evangeliums sich weit unter den Völkern verbreiten konnte. Es liegt in der Mitte der alten Welt; es gehört zu Asien, schaut aber schon nach Europa und Afrika hinüber. Kleinasien, Griechenland, Ägypten und alle die andern Länder, von denen die älteste Geschichte der Menschen redet, — sie sind vom Lande Kanaan aus über das Meer leicht zu erreichen. An den Grenzen Kanaans durchkreuzen sich noch jetzt, wie einst in alten Zeiten, die großen Land- und Wasserstraßen, welche Ägypten mit Mesopotamien, Arabien mit Kleinasien, ja, das ganze Abendland mit dem Morgenlande verbinden, wie der Herr gesprochen hat durch den Mund des Propheten Hesekiel (Kap. 5, 5): „Ich habe Jerusalem mitten unter die Heiden gesetzt, und rings um sie her Länder!" So war es allen diesen berühmten Völkern des Altertums leicht gemacht, den Gott Israels kennen zu lernen bei seinem auserwählten Volke; und als die Apostel anfingen, das Evangelium zu verkündigen, da fanden sie nicht bloß gebahnte Wege zu Wasser und zu Lande, sondern sie fanden auch den Weg in manches Herz gebahnt. 303, Sowohl auf dem Libanon, als aus dem Antilibanon entspringen Flüsie, die sich nach allen Weltgegenden hin ergießen. Der berühm- teste dieser Flüsse entspringt auf dem Antilibanon unweit des Her- mon und der nördlichen Grenzstadt Dan; er durchfließt in südlicher Richtung das heilige Land, welches er in zwei Hälften teilt, und bildet einen kleinen, dann einen größern, endlich einen dritten, noch größer» See, der nach keiner Seite hin Abfluß hat. Dieser Fluß ist der Jordan; der kleine See ist der See Merom, der größere der See Genezareth, und der größte das tote Meer, das die untergegangenen Städte Sodom und Gomorra überflutet. Es 20

6. Der kleine Kinderfreund - S. 307

1885 - Leipzig : Amelang
307 304. groß aber früher die Fruchtbarkeit und die Bevölkerung dieses Landes war, so unfruchtbar ist jetzt sein Boden, so entvölkert sind seine Ge- filde. Wo früher die blühendsten Fluren, die lachendsten Auen waren, da ist jetzt kein Haus, kein Garten, kein Obstbaum zu sehen; nur Disteln trägt der unfruchtbare Boden. Viele kleinere Städte hatten einst mehr Einwohner, als gegenwärtig Jerusalem. Das Land ist ein trauriges Beispiel, wie durch Menschenhand der Segen Gottes, die Fruchtbarkeit der Natur zerstört werden kann. Fremde Kriegshorden drangen in Palästina ein und vertrieben die Juden aus ihren Wohnsitzen. Das Land wurde nicht mehr bestellt, Acker- bau und Gewerbe lagen darnieder. Aber nicht genug; auf den Höhen wurden die alten Wälder niedergehauen, daß die Bergscheitel nackt und kahl da stehen, unfähig, die aufsteigenden Wasserdünste anzuziehen und in Quellen und Bächen wieder hinab zu senden in die Thäler. So versiegen die Quellen und Flüsse, und das ganze Land wird immer unfruchtbarer; selbst die geringe Bevölkerung ver- mag der trockene Boden kaum zu ernähren. 304 Der Jordan teilt Palästina in das Land diesseit und jenseit des Flusses. In beiden Teilen wohnten die 12 Stämme der Kinder Israels. Rüben, Gad und halb Manasse wohnten jenseit, die üb- rigen Stämme diesseit des Jordan. — Alle Stammgebiete sind zur Zeit Sauls zu einem einzigen Königreiche zusammengefaßt worden. Schon David, der siegreiche König, breitete das Reich über alle Nachbarvölker aus, und Salomo herrschte von Ägypten bis zum Wasser Phrat. Aber unter seinem unverständigen Sohne Rehabeam zerfiel die Herrschaft. Es entstanden die beiden Reiche Israel und Juda, von denen das erstere den Jerobeam zum Könige beiam. Das geteilte Reich wurde gar bald ein schwaches Reich und fiel endlich den Nachbarvölkern zur Beute, wie das alles in der biblischen Geschichte erzählt wird. Zur Zeit Christi war das Land in die 4 Provinzen Galiläa, Samaria, Judäa und Peräa eingeteilt. Nur die drei ersten Provinzen werden im N. T. genannt; Peräa lag ostwärts, die drei an- deren Provinzen lagen westwärts vom Jordan. Die Provinz G a l i - l ä a ist nach Osten zu, am See Genezareth, am höchsten und flacht sich nach dem Meere hin allmählich ab. In diese Provinz erstrecken sich aus Syrien der Libanon und der Antilibanon. Gegen das Meer zu, wo sich das Land senkt, liegt die schöne Ebene Zabulon. 2 Meilen vom See Genezareth findet sich der Berg Tabor, der Berg der Ver- klärung, ein 1000 Meter hoher Gipfel, von dem man im Südwesten das 20*

7. Der kleine Kinderfreund - S. 308

1885 - Leipzig : Amelang
304. 308 Thal Esdrelon oder die Ebene Jesreel, im Süden das Ge- birge Gilboa, auf dem Saul fiel, im Norden den Antilibanon, im Westen aber das mittelländische Meer und das Vorgebirge Karmel erschaut, das auch in dieser Provinz liegt und bis ans Meer reicht. Am Gebirge Gilboa entspringt der Fluß Kison oder Kischon und strömt durch die Ebene Zabulon in das Meer. In dieser Provinz lagen die Städte Bethsaida, Kapernaum, Liberias am See Genezareth, außerdem Endor, Na in, Na- zareth, Kana und am Meere Akto oder Ptolemais und Cä- sarea. Manche sind noch vorhanden und werden von den Pilgern besucht; manche sind völlig verschwunden, und ihre Stätte kennet man nicht mehr. Mitten in der Provinz Samaria erhebt sich das einst so fruchtbare Gebirge Ephraim, zu dem die Berge Ebal und Garizim gehören. Dem Meere entlang zieht sich die Ebene Saron hin. In dieser Provinz lagen die Städte Sichern und Samaria. — In Peräa oder dem Lande jenseit des Jordan wohnten zur Zeit der Richter und Könige die Moabiter und Ammonit er, beide durch das Thal desarnon geschieden. Am nördlichen Ende des toten Meeres breitet sich das Gebirge Pisga mit dem Berge Nebo aus, auf dem Moses das Land der Ver- heißung erblickte, in das ihn der Herr nicht führen wollte. Zoar, Hesbon, Rabbath-Ammon sind die bekanntesten von den Städten, welche in diesen Gegenden lagen. Weiter nach Norden findet sich das Gebirge Gilead und seitwärts vom See Genezareth bis in die Gegend von Damaskus in Syrien das Gebirge Basan, beide von schönen Thälern durchfurcht und mit herrlichen Wäldern bestanden. Berühmt waren die Eichen von Basan. Die Hauptstadt von ganz Peräa war zur Zeit Jesu Gadara. Bei Mahanaim hat Jakob gerungen mit dem Herrn. In der Provinz Judäa liegt das Gebirge Juda, zu dem auch die Wüsten En ged di und Siph gehören. Am westlichen Abhänge dieses Gebirges breitet sich die Ebene Sephela aus, die noch jetzt sehr fruchtbar, wenn auch nur zum Teil angebaut ist. Von hier bis zum Meere wohnten dereinst die Philister in ihren festen Städten Gaza, Askalon, Asdod, Ekron und Gath. Einzelne Höhen des Gebirges Juda sind der Ölberg und der Berg Zion bei Jerusalem, an dem der Bach Kidron entspringt, und der Berg Karmel. Der Es ko l oder Traubenbach tritt aus dem Gebirge Juda hervor und geht ins Mittelmeer. In Judäa ist unser Heiland geboren, gestorben und auferstanden. Die Flecken und Städte dieser Gegend waren hauptsächlich der Schauplatz seines

8. Der kleine Kinderfreund - S. 128

1885 - Leipzig : Amelang
128 Wo das Land sich an einzelnen Stellen stark erhebt, da sind Höhen, die man Hügel oder Berge nennt, je nachdem sie niedriger oder höher sind. Hangen solche Höhen zusammen, so nennt man sie Höhenzüge, Hügelreihen, Bergreihen, Bergzüge. Hohe, fel- sige Bergreihen heißen Gebirge. — An den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß, den Abhang und den Gipfel. Wenn eine Bergreihe mit einem Ende ins Meer hinaus läuft, so entsteht ein Vorgebirge oder Kap. Zwischen Bergen befinden sich Vertiefungen, die man Thäler nennt, oder Schluchten, wenn sie enge sind. Die Gewässer sind entweder salzig, oder nicht salzig (süß) ; fließend, wenn das Wasser sich im- mer fortbewegt, oder stehend. Die fließenden Gewäs- ser strömen bergab; sie haben einen Fall. Die Vertie- fung, in der sie fließen, heißt ihr Bette; die Ränder heißen Ufer. Jedes fließende Gewässer hat ein rech- tes und ein linkes Ufer. Du findest dies, wenn du in der Mitte des Gewässers stromab das Gesicht wendest. Es giebt verschiedene fließende Gewässer, als Quellen, Bäche, Flüsse, Ströme. Ein Fluß, in den andere Flüsse fließen, heißt Hauptfluß; die in ihn strömen- den Flüsse aber nennt man Nebenflüsse. Stehende Gewässer sind: die Pfützen, Sümpfe, Moräste, Teiche, Landsee’n und die größesten unter allen, die Meere. Die Quellen, Bäche, Flüsse, See’n, Teiche haben süßes Wasser, die Meere aber haben salziges Wasser. — Teilt man die ganze Erdoberfläche in vier gleiche Teile, so nimmt das Wasser ungefähr drei davon ein, und nur einen das Land. 157 Die Ouellen der Erde. Aus dem Schoße der Erde dringt das leicht bewegliche, blin- kende Wasser als eine Quelle empor zur Oberfläche der Erde. Denn der Herr läßt quellen Brunnen und Bäche; er macht, daß sie an den Ort, woher sie kommen, auch wieder hinfließen. Die Wolken tränken die Häupter der Berge; der Tau befeuchtet sie. Beide benetzen die Pflanzen; die Bäume, die Kräuter und Moose. Das Wasser dringt in die Erde, sickert hinunter und bricht wieder aus der Erde hervor, wenn es verhindert wird, weiter hinunter zu dringen. Manche Quellen fließen zu jeder Zeit gleichmäßig, näm-

9. Der kleine Kinderfreund - S. 241

1885 - Leipzig : Amelang
241 266. behalten haben. Denn die ganze Provinz hat einst zu dem pol- nischen Reiche gehört, welches im vorigen Jahrhundert unter die Nachbarstaaten verteilt worden ist. In der ganzen Provinz ist wenig Verkehr. Der Ackerbau ist die Hauptbeschäftigung der Be- wohner; doch wohnen in den deutschen Städten auch gar viele Wollenweber und Tuchmacher. 4. Schlesien, das sich sehr weit nach Südosten erstreckt, ist zwar nicht die größte, aber doch die volkreichste und zugleich eine der schönsten und fruchtbarsten Provinzen des preußischen Staates. Es zieht sich von dem hohen Riesengebirge zu beiden Seiten der Oder hin, der von links und rechts zahlreiche Nebenflüsse zueilen. Unter diesen wollen wir uns die Katzbach merken, an deren Ufern große Schlachten geschlagen worden sind, zuletzt im Jahre 1813. Von Natur wird die Provinz in die drei Teile Ober-, Mittel- und Nieder- schlesien geteilt. So zerfällt sie auch in die drei Regierungs- bezirke Oppeln, Breslau und Li eg ni tz. In den ebenen Ge- genden wird nicht bloß Ackerbau, sondern auch Viehzucht betrieben, besonders Schafzucht. Die Wolle wird auf den großen Märkten zu Breslau verkauft und kommt an die Tuchmacher, die ihre Ware auf der Leipziger Messe ausbieten. Der Wein, welcher auf den Hügeln bei Grüneberg gedeiht, wird nicht sehr gerühmt. — Liegnitz ist eine schöne, freundliche Stadt an der Katzbach. Viel bedeutender ist Breslau an der Oder, die Hauptstadt der Provinz, die zweitgrößte Stadt des ganzen Staates mit über 250,000 Ein- wohnern. Sie hat eine für den Handel und Verkehr sehr günstige Lage. Auch befindet sich eine Universität daselbst. Die Stadt Oppeln liegt gleichfalls an der Oder. Der Regierungsbezirk Oppeln ist besonders reich an Erzen und Steinkohlen, von deren Gewinnung und Zubereitung sich zahlreiche Bewohner ernähren. So giebt es dort gar viele Hütten- und Hammerwerke und ganze Berg- werks- und Fabrikstädte. In andern Teilen des schlesischen Landes, besonders am Fuße des hohen Gebirges, ist die Baumwollen- und Leinwandweberei sehr verbreitet. Wenn aber die Geschäfte stocken, so herrscht große Not in diesen Gegenden, so daß die Nachbarn mit milden Gaben und hülfreicher Hand Beistand leisten müssen. Das- selbe ist nötig in dein Elende, das in manchen Jahren durch die Überschwemmungen der Oder angerichtet wird. — Von Hirsch- berg oder von Schmiedeberg aus wird die Schneekoppe, der 1560 Meter hohe Hauptberg des Riesengebirges, von den- jenigen bestiegen, die sich an der Aussicht auf dem Gipfel erfreuen wollen. An dem von hier nach Norden fließenden Bober liegt 16

10. Der kleine Kinderfreund - S. 243

1885 - Leipzig : Amelang
243 266. im Süden, in der schönen Gegend, die man Thüringen nennt. Auch Erfurt war bisher von starken Festungswerken umgeben; doch soll es als Festung nicht länger beibehalten werden. Sonst aber muß man bei dem Namen dieser Stadt zugleich an Eisleben und Wittenberg denken. Denn in Eis leben ist Martin Luth er am 10. November 1483 geboren worden; in Erfurt hat er die Schule besucht und als Mönch in dem Augustinerkloster gelebt; in Wittenberg aber hat er als Doktor der heiligen Schrift und Professor der Gottesgelahrtheit am 31. October 1517 das Werk der Reformation oder Kirchenverbesferung begonnen. Nachdem er dieses große Werk tapfer und glücklich zustande gebracht hat, ist er in seiner Vaterstadt Eisleben am 18. Februar 1546 ge- storben; in der Schloßkirche zu Wittenberg aber liegt er begraben. An seiner Seite ruht sein treuer Gefährte und Mitstreiter Philipp Melanchthon. Ein schönes Denkmal erinnert an Doktor Martin Luther; zum Gedächtnis Melanchthons ist jetzt ebenfalls ein solches errichtet worden. Wittenberg war übrigens zur Zeit der Reforma- tion die Hauptstadt des Kurfürstentums Sachsen und ist, wie fast der ganze südliche Teil der Provinz, erst im Jahre 1815 an Preußen gekommen. Die Hochschule besteht nicht mehr, sondern ist mit der zu Halle vereinigt. Noch viele andere ansehnliche Städte besitzt die Provinz Sachsen, wie Naumburg, in deren Umgebung viel Wein gezogen wird, Weißenfels, Aschersleben, Quedlinburg, Halber- stadt; die beiden letzteren, nicht weit von dem Harzgebirge (mit dem 1100 Meter hohen Brocken oder Blocksberge) entfernt, das im Sommer wegen seiner Naturschönheiten von vielen Fremden be- sucht wird. Den Namen der Stadt Mansfeld findet man immer noch auf manchen preußischen Thalern ausgeprägt, welche die In- schrift tragen: Segen des Mansselder Bergbaues. Auch von T o r - gau, Burg, Stendal und Salzwedel wäre noch manches zu erzählen. 5. Von den älteren Provinzen des preußischen Staates liegen nur zwei < im Westen, nämlich die Rheinprovinz und Westfalen. Die Nheinprovinz hat zwar im Vergleiche mit andern eine geringe Größe, aber an Volkszahl wird sie nur von Schlesien übertroffen. Fast in ihrer Mitte fließt der Rhein hindurch, von dem sie auch ihren Namen bekommen hat. Rechts und links wird der herrliche Strom bis in die Gegend von Bonn von lieblichen Bergen ein- geschloffen, die mit Weinreben bepflanzt sind und auf deren Gipfel man noch die Ruinen alter Ritterburgen erblickt. Freundliche Städte '16*
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