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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 248

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
248 liebte auch der Kurfürst die Jagd, und die Forstbeamten hegten nun, um sich bei dem Herrn in Gunst zu setzen, das Wild zur Ungebühr, so daß es viele Verheerungen auf den Getraidefeldern anrichtete. Die Beschwerden der Land- leute darüber blieben meistens unbeachtet, da die Jager sie für ungegründet ausgaben, und so brachen denn auf einmal 14 Dörfer im Amte Hohenstein auf, und vertrieben und tödteten das Wild. Der Kurfürst ließ sogleich eine Unter- suchung halten, und, da die Klagen der Bauern nicht un- gegründet befunden wurden, das Wild niederschießen und den Wildschaden ersetzen. Dann aber erließ er strenge Verbote gegen die Selbsthilfe. So billig dachten und han- delten aber eine Menge adeliger Grundherrn nicht. Diese hatten viele Bauerhöfe, deren Besitzer verschuldet oder aus- gestorben waren, eingezogen, und die übrigen Bauern muß- ten die Frohnen davon übernehmen. 'Auch vermehrten die Adeligen ihren Viehstand und dehnten ihr Triftrecht auf den Feldern der Bauern so sehr aus, daß diese ihr eigenes Vieh nicht mehr ernähren konnten. Der Unmuth darüber, der durch andere Plackereien noch gesteigert worden war, kam zum Ausbruche, als durch den dürren Sommer 1790 die Bedrangniß des Landmanns vergrößert wurde. Da ge- rade zu der Zeit in Frankreich durch die Revolution alle Dienste und Leistungen aufgehoben waren, so glaubten die Bauern in Sachsen, daß es jetzt an der Zeit sei, sich auch aller Lasten zu entledigen. Es wurde unter ihnen der Plan entworfen, mit gewaffneter Hand den Kurfürsten von Pillnitz nach Dresden zu führen, und ihn zu Bewilli, gung mehrerer Forderungen zu bewegen, als Absetzung aller derer von ihren Aemtern, die Sachsen unglücklich gemacht hatten, Errichtung einer Nationalgarde, Veränderung des Accisewesens, Beschränkung der Vorrechte der adeligen Gutsbesitzer, Aufhebung der Hegung des Wildes, Abschaffung aller Rechtspraktikanten, die nicht wirkliche Gerichkshalter wären, Verfassungsregeln für das geistliche Ministerium und endlich Verminderung der Fleisch- und Tranksteuer, Diese Artikel wurden in Form einer Bittschrift dem Kurfürsten überbracht, der Ueberbringer aber ward nach Untersuchung eines Arztes für wahnsinnig erklärt und nach Torgau in Verwahrung gebracht. Einen Monat darauf, im August,

2. Theil 3 - S. 74

1827 - Leipzig : Brockhaus
rw~ Straße oben am Bunde aufschneiden, so daß sie vor allem Volk im schlimmsten Negligü dastanden. Das Reichsoberhaupt und die Neichsfürsten gaben aber selbst das Beispiel des übertriebensten Luxus. Kaiser Mat- thias z. B. erschien auf dem Wahlconvent von 1612, wo er zum Kaiser gewählt wurde, mit einem Gefolge von 3000 Personen, 2000 Pferden und mehr als 100 sechs- spännigen Kutschen. Zu den Reichstagen kam mancher Fürst mit 6 bis 700 Pferden, und die reichen Edelleute, die den Fürsten nachzueifern suchten, hatten immer bei feierlichen Gelegenheiten einen Schwarm von Bedienten und Reitknechten bei sich. Besonders auffallend war noch immer die Verschwen- dung bei Schmausereien. Oft wurden über 100 Esten bei einer Mahlzeit vorgesetzt. Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen gab auf einem Kurfürstentage zu Nürnberg ein Gastmahl, das von 12 Uhr Mittags bis Nachts um 1 Uhr dauerte, und zwei Jahre vor ihm bewirthete der Kurfürst Christian Ii. seine Rathe und Landstände zu Torgau an 70 Tafeln sieben Stunden lang. Noch merkwürdiger war der Luxus bei der Vermählung eines böhmischen Edelmanns, Wilhelm von Rosenberg, der eine Prinzessin von Baden heirathete, wobei die Feierlichkeiten sieben Tage dauerten. In diesen Tagen wurden an den Tafeln der Gäste und des Volks verzehrt: 40 Hirsche, 50 Damhirsche, 20 wilde Schweine, 50 Fäßchen gesalzenes Wildpret, 2130 Hasen, 250 Fasanen, 2050 Rebhühner, 20,688 Krammetsvögel, Schnepfen und wilde Tauben, 30 Auerhähne, 150 ge- mästete Ochsen, 20 jährige Kälber, 526 jüngere Kälber, 150 Mastschweine, 450 Schöpse, 395 Lämmer, 504 Fer- kel, 20 geräucherte Ochsen, 40 geräucherte Schöpse, 350 Pfauen, 5135 Gänse, 3106 Kapaunen, Hähne, Hühner, 18,120 Karpfen, 10,209 Hechte, 6380 Forellen, 3400

3. Theil 3 - S. 71

1827 - Leipzig : Brockhaus
Schauspieldirector sammelte sich Shakspeare ein ansehnli- ches Vermögen, das ihn in den Stand setzte, die letzten Lage seines Lebens an seinem Geburtsorte zu Stratford in gemächlicher Ruhe zu verleben. Er starb im Lahre 1617 im 53. Jahre seines Alters. 14. Sitten der Deutschen im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert bis zum dreißig- jährigen Kriege. Die Erfindung des Schießpulvers und der Buchdruckerei hatte große Veränderungen in ganz Europa, und besonders auch in Deutschland hervorgebracht. Das Ritterwesen nahm nun ein Ende, und die Köpfe waren von nun an mehr beschäftigt, als die Fäuste; doch ging noch eine geraume Zeit hin, ehe man an geistiger Beschäftigung so viel Ge- schmack fand, als vorher an körperlicher. Die Ritter, die nun nicht mehr den Turniren nachziehen und sich im Lan- zenbrechen üben konnten, belustigten sich mit Ringelrennen, Schießen, Fechten, Ballspielen. Die Hauptlust des Adels war aber immer noch die Jagd, und seit der Erfindung des Schießgewehrs hing man ihr noch weit mehr nach, als zuvor. Die Jagdliebhaber unterhielten eine unglaubliche Menge Hunde, Stoßvögel und Jäger, und die Fürsten gingen den Edelleuten mit ihrem Beispiele voran. Ferdi- nand Ii, hatte an seinem Hofe 150 Jäger und Vogelsteller und vielleicht viermal so viel Hunde. Die Fürsten suchten dem Kaiser, der Adel den Fürsten nachzueifern, und so brauste denn überall wildes Jagdgetöse, wobei die Saat- felder des armen Landmanns von Wild, Hunden und Rossen elendiglich zerstampft wurden. Ganze Schaaren von Hirschen und wilden Schweinen zogen ungestraft in Fel-

4. Theil 3 - S. 75

1827 - Leipzig : Brockhaus
75 andere Fische, 5200 Schock Krebse, 7096 Stück geräu- cherte Fische, 350 Stockfische, 2200 Seespatzen, 675 Bricken, 300 Nößel Gründlinge, 780 Piklinge, 4 Hausen, 4 Tonnen Heringe, 30,987 Eier und eine Menge Würste und andere Speisen. Aber nicht nur bei Fürsten und Edelleuten, auch bei dem Bürgerstande war der Aufwand, besonders bei Hoch- zeiten und Kindtaufen, so übermäßig, daß er durch Polizei- gesetze eingeschränkt werden mußte. In der Stadt Mün- den z. B. sollten bei einer großen Hochzeit nicht über 24 Tische, jeder zu 10 Personen, Vorkommen. Eine Gesellschaft von 240 Personen war folglich noch erlaubt; vielleicht wur- den aber vorher noch einmal so viel Gäste gebeten. Hinter dem Hochzeithause saßen die Stadtarmen, die gespeist wur- den, und vor dem Hause die Siechen. Noch auffallender war die Verschwendung beim Spiel. Zu Berlin z. B. spielten die Kaufleute so hoch, daß sie nicht selten 300 bis 1000 Thaler auf eine Karte setzten. Aus dem Allen geht hervor, daß in dem sechzehnten und der ersten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts weit verschwenderischer gelebt wurde, als zu unfern Zeiten. Man konnte es aber damals viel leichter, denn Handel und Gewerbe standen im schönsten Flor und bereicherten den Bürgerstand. Zugleich wurden durch den lebhaften Verkehr mit den Ausländern die Sitten der Deutschen gemildert und die Bildung befördert. Alle Bemittelten strebten nach Bequemlichkeit im Innern ihrer Hauser, nach Eleganz in Hausrath und Kleidung, nach angenehmem Umgang, nach einem fröhlichen gesellschaftlichen Leben, und so rückte das Volk im Ganzen dem Grade der Verfeinerung, auf dem es jetzt steht, immer näher. Nur auf kurze Zeit wurde es durch den dreißig- jährigen Krieg wieder in einen Zustand der Verwilderung ver- setzt, aus dem es sich aber bald muthig hervorarbeitete.

5. Theil 3 - S. 221

1827 - Leipzig : Brockhaus
221 Troppau und Jagerndorf behielt sie sich vor. So wurde denn im Jahr 1742 der erste breslaucr Friede geschlossen, in den in der Folge auch Sachsen ausgenommen wurde. 4l Fortsetzung. Neuer Krieg mit Preußen. Zweiter breslauer Friede, und Friede zu Aachen. (I. 1745 und 1743.) Jetzt da die Preußen zur Ruhe gebracht waren, wurden mit desto größerem Nachdruck die Franzosen und Baiern bearbeitet. Die Franzosen hatten unter den Mar- schallen Broglio und Belleisle Böhmen besetzt. Hier ließen sie sich wohl scyn, bis sie der Prinz Karl von Lothringen aus dem ganzen Lande vertrieb, und sie durch General Lobkowitz in Prag einschließen ließ. Eine so große und volkreiche Stadt, der alle Lebensmittel ab- geschnitten waren, konnte sich nicht lange halten. Bald rafften Hunger und Krankheiten viele tausend Einwohner und einen großen Theil der Besatzung hin. Man aß Pferdefleisch, Hunde, Katzen, Natten und andere solche Leckerbissen, keines dieser Thiere war vor den Hungrigen seines Lebens mehr sicher, man nahm seine. Zuflucht zu den ungesundesten Speisen; die Stadt glich einem großen Krankenhause. — Marschall Broglio hatte das Glück, mit einem Theil seiner Leute den Feinden zu entschlüpfen. Auch Belleisle mußte heimlich zu entkommen oder sich durchzuschlagen suchen, wenn er nicht mit allen seinen Franzosen verhungern wollte. Er entschloß sich zu Erste- rem und brach mitten im Winter — am 17. December — mit 14,000 Mann, die er noch hatte, heimlich nach Eger aus. Um den Feinden zu entrinnen, nahm er sei-

6. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 225

1889 - Leipzig : Hirschfeld
Kurfürst Friedrich August Ii. 225 ab, bei welchem 786 Stck Wild, darunter allein 414 Fchse und 282 Hasen erlegt wurden. Bei einem am 1. Mrz 1751 in der Stallbahn zu Dresden abgehaltenen Fuchsprellen wurden 1359 Stck Wild und darunter 687 Fchse, 34 Dachse und selbst 3 Wlfe er-legt. Wie groß mute demnach in jener Zeit der Wildreichtum un-sers Landes sein, wenn derartige Vergngungen, wie sie die Jagd erst eingefangener Tiere bot, veranstaltet werden konnten! Wurden doch 1734 bei einer in den Lauenstein'schen Waldungen abgehaltenen Jagd 287 Hirsche, bei einer andern 1738 im Rochlitzer Walde 600 Hirsche und Rehe, 1739 in den Frauensteiner Forsten der 800 Stck Rot- und Schwarzwild und 1753 im Colditzer Walde 240 wilde Schweine erbeutet. Das Könige. Sachsen und seine Fürsten. 2. Aufl. 15

7. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 165

1846 - Dresden : Arnoldi
165 vögel mit ehernen Flügeln und Schnabeln), fing einen wüthenden Stier und die wilden Pferde eines Königs, (die die Reisenden fra- ßen), holte das Wehrgehänge der Amazonen-Königin Hippolite, die Heerden eines dreiköpfigen Riesen, die goldenen Aepfcl aus den Gär- ten der Hesperiden und den Ceberus aus der Unterwelt. Verrich- tung anderer berühmter Thaten. Abbildung: Großer Mann mit Löwenhaut und einer Keule. 53. Jason holte das goldene Vließ in Kolchis, und erlegte mit Hilfe der Medea den Drachen, der das Vließ bewachte. — 54. Kastor und Pollux, unzertrennlich durch ihre Bruderliebe. Sternbild. — 55. Héctor, Sohn des trojanischen Königs Pria-- mus, tapferer Held, vertheidigte Troja, wurde von Achill getödtet und um die Stadtmauern geschleift. — 56. Agamemnon, Anführer der Griechen gegen Troja, durch Klugheit und Tapferkeit ausgezeichnet. 57. Achill, schnellfüßig, nur an den Fersen verwundbar, töd- tete den Héctor, wurde später aber von dessen Bruder, Paris, er- legt.— 58. Ulysses (Odysseus), nahm am Kriege gegen Troja Theil, erlebte besonders auf seiner Rückfahrt viele Abenteuer, und kam nach 20jähriger Abwesenheit in seine Heimath Jthaka, wo er seine Ge- mahlin Penelope und seinen Sohn Telcmach wieder fand. — Cen- tn» ren, riesenartige Wesen, deren Körper halb Pferde- und halb Menschengestalt hatten. — Pegasus, geflügeltes Roß, flog zum Sitze der Götter empor. ses heißt auch Dichter- oder Musenroß und den Pegasus satteln, nennt man zuweilen: dichten). Anhang. Was Königreich Sachsen. 1. Geschichte. 2. Geographie. 3. Verfassung. Geschichte. I. Das alte Sachsen bis zu seiner Zersplitterung 1180. 1. Sachsen bis zu Karl dem Großen. Lage des Landes: Nordwesten Deutschlands (Holstein, Hannover, Westpha- len), begrenzt theilwcise von der Ostsee, Elbe und Schelde. Name der Einwohner: Sax (langes Messer, Dolch), Sassen (Angeses- sene), Säs (Meer, Meeranwohner). Eintheilung: Ostphalen, Westphalen, Engern. Beschäftigungen: Ackerbau, Viehzucht, Jagd (Wälder mit Bären, Wölfen, Auerochsen, Elenthieren rc.),—

8. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 185

1846 - Dresden : Arnoldi
185 (Sebnitz, Polenz), Weesenitz, Prießnitz; links: Biela, Gottleuba, Müglitz, Weißeritz (wilde, rothe), Triebisch, Jahna; — Mulde (Freiberger oder östliche, Zwickauer oder westliche, Vereinigung unter Sermuth bei Kolditz); u) Freiberger: Münzbach, Zschopau mit ' Sehm, Pohl und Flöha; — b) Zwickauer: Schwarzwasser und Chemnitz; — weiße Elster mit Gölzsch und Pleiße, die die Parde aufnimmt; — schwarze Elster mit Schwarz- und Klosterwasser, Pulsnitz und Röder; — Spree mit dem Löbauer Wasser; —• Neiße (Flußgebiet der Oder) mit der Manda». (Viele Flüsse bilden fruchtbare Thäler: Elbthal, Muldenthäler (Zwickau, Rochlitz), Zschopauthal (Waldheim), weiße Elster (Elsierberg), Neiße (Ostritz), Müglitz (Weesenstein). Gründe: Plauenscher, Rabenauer,.Bielaer, Ottowalder.) — Teiche bei Moritzburg (Großteich), Mutzschen, Borna (Breitinger), Kamen; :c., und Berg- und Floßteiche im Voigtlande und Erzgebirge. Mineralquellen (kalt, wenige lauwarm) zu Bädern benutzt bei Lauslgk, Hohenstein, Wolkenstein, Marienberg, Buschbad bei Meißen, Tharand, Königstein, Berggieshübel, Schandau, Schmeck- witz bei Kamen;, Augustusbad bei Radeberg re. (30). — Künstliche Mineralwässer in Dresden und Leipzig (vr. Struve). — Kaltwasser- heilanstalten (Kreischa, Bielgrund). — Artesische Brunnen. 5. Klima. Rauh im Süden (sächs. Sibirien von Schöneck bis Wiefcnthal), mild im Norden (Leipzig :c.). 6. Naturprodukte, s) Thierreich, Rindvieh: 600,000 (Verdienste des Vater August, u. August des Gerechten) ; — Pferde: 90,000;— Schafe: 600,000 (Elektoralwolle. Oaver. Musterschä- fereirn in Hohnstein, Rennersdorf, Lohmen);— Schweinezucht (rech- tes Elb user) ; — Ziegen (Erzgebirge). Verbesserung der Viehzucht durch Thierschau, landwirthschastliche Vereine und Prämienverthei- lung. — Großes Wild (Hirsche, Rehe, wilde Schweine) selten, aber viele Hasen, auch Dachse, Füchse, Eichhörnchen, Marder. — Vöge l: Gänse (Oberlausitz, bei Leipzig), allerlei Singvögel/ besonders Lerchen; wildes Geflügel: Habichte, Sperber, Kraniche, Falken, Eulen, Krammetsvögel, Auerhähne, Störche, Trappen, Schnepfen, Reb-, Birk- und Wasserhühner, wilde Gänse und Enten. — Fische: Karpfen, Hechte, Forellen, Welse, Barsche, Barben, Störe, Sander, Aale, Lachse. — Bienen (Oberlausitz, rechtes Elbuser, 50,000 Stöcke), Blutegel (Moritzburg). / h) Gewächse: Wa ldl/a ume (Hubertusburger, Auerbacher, Schönecker :c. Waldungen,,>-70 Q.m.): Tanne, Fichte, Kiefer (Na- delhölzer); — Eiche (selten), Buche, Birke, Erle, Ulme, Ahorn, Esche, Eberesche, Espe, — Pappelweide, Korbweide (Laubhölzer); — Obstbäume: Kirsch-, Pflaumen- (Meißner und Leipziger Kreis), Aepfel- (Borsdorfer, „sächsische Pomeranzen"), Birnen- (Vater August, August der Gerechte u. A.), welsche Nuß-, Abrikosen-, Pfirsich-, hier und da gute Kastanienbäume. — Sträucher: Wein (Elbthal von Pirna bis Meißen), Maulbeerpflanzen. — Getreide: Roggen, Weizen, Gerste (Lommatzsch, Pegau, Lößnig, Leipzig, Zittau), Hafer,

9. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 120

1846 - Dresden : Arnoldi
120 2) Raubthiere. 29. Nahrung aus dem Thierreiche, haben Vorder-, Eck- und Backenzähne, Zehen mit Krallen. A. Flughäutige, zwischen den Zehen und 4 Füßen aus- gespannte Flughaut, 4 große Eckzähne, Backenzähne mit kegelförmi- gen Spitzen, in kalten Ländern Winterschlaf, dabei in die Flughaut gehüllt, leben meist von Insekten: gemeine Fledermaus; kang- öhrige; Spcckfledermaus; Vampyr (Blutsauger), gegen I Fuß lang, scharstvarzige Zunge, saugt Schlafenden Blut aus. Süd- amerika; — fliegender Hund, 1 Fuß lang, glänzendes Haar (wird gewebt), eßbares Fleisch. Ostindien, Neuholland. B. Insektenfressende, Backenzähne mit kegelförmigen Spitzen, meist große abstehende Eckzähne, kurze Füße, treten mit der ganzen Sohle auf: der gemeine Igel, mit Stacheln, kann sich zusammenkugeln, vertilgt Mäuse, Insekten, Würmer, frißt auch Obst und Wurzeln, in Höhlen unter Baumwurzeln; — Maulwurf, schaufelförmige Vorderfüße, Rüssel zum Wühlen, kein äußeres Ohr, aber feines Gehör, kleine Augen, frißt Würmer und Larven, nicht Wurzeln; — Spitzmaus, obere Schneidezähne hakenförmig ge- bogen, Schnauze rüsselförmig, die meisten bisamartigen Geruch (ge- meine, Zwerg-, Wafferspitzmaus). C. Reißende, 4 starke, lange Eckzähne, oben wie unten 6 Schneidezähne, nach den vorder» gespitzten Backenzähnen ein größe- rer (Reiß- oder Fleischzahn). 1) Sohlengänger: der braune Bär, 5 Fuß lang, zottigen Pelz, große Kraft in den Vordertatzen, geschickt im Klettern, frißt Korn, Gras, Beeren, Honig/Pferde, Rindvieh rc., läßt sich abrichten, Tanz. Eßbares Fleisch, Schinken, Fett. Fell zu Pelzen und Decken. Nordeuropa, Asien, Alpen; — Eisbär, 5—8 Fuß, weiß, sehr stark, geschickt im Schwimmen und Tauchen, frißt Seehunde, Rennthiere, Fische. Fleisch, Fett, Fell. Eismeer; — Waschbär, Dachsgröße, graubraun, weiße Schnauze, gelblichweißen Schwanz, taucht sein Futter erst in's Wasser. Mäuse, Insekten, Vogeleier. Nordamerika; — Dachs, 3 Fuß, gelblich- grau, unten schwarz, borstige Haare, kurze Beine, gräbt sich Woh- nungen (Dachsbau). Junge Hasen, Ratten, Eier, Würmer, Früchte. Fleisch, Fett, Fell; Fielfraß (Felsenbewohner), ähnlich dem Dachse, meist kastanienbraun. Aas, Früchte, fällt auch Hirsche, Pferde, Schafe rc. an. Pelzwerk. Im Norden. 2) Zehengänger, ä) Langgestreckte, geben fast alle gu- tes Pelzwerk und nähren sich von kleinen Säugethieren, von Am- phibien, Geflügel, Eiern rc. Iltis, fast 2 Fuß, braun, unten weiß, blutdürstig, unter hohlen Bäumen, Holzhaufen rc.; — Frettchen, dem Iltis ähnlich, röthliche Augen. Afrika, in Europa als Haus- thier. Kaninchenfang in Spanien; — Wiesel, 8 Zoll, braun, un- ten weiß, mordlustig. Maulwurfshöhlen, Gehöften; — Hermelin, großes Wiesel, im Sommer rothbraun, im Winter weiß. Rußland, Schweden; — Edelmarder (Baummarder), an 18 Zoll, braun, gelbliche Kehle, blutdürstig, geschickt im Klettern. In gemäßigten

10. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 122

1846 - Dresden : Arnoldi
122 amerikanischer Löwe), kleiner als Lowe, rothgclb oder braun, sehr blut- dürstig, jung leicht zähmbar; — Luchs, wie ein großer Hund, seidenartige Haare, roth, braun gefleckt, scharfe Sinne, mordgierig, springt Thieren auf den Rücken. Alpen, Pyrenäen rc. Pelzwerk. 3) Nagethiere. 30) Ohne Eckzähne, jede Kinnlade 2 große Schneidezähne, blos vorn mit Schmelz, zum Benagen geschickt, Unterkinnlade von hinten nach vorn beweglich, Hintertheck des Körpers den vordem überwie- gend, Körper meist zart mit Haaren oder Stacheln besetzt. a) Eichhörnchenarten: Eichhörnchen, rostroth, unten weiß (schwarze), langer, dichtbehaarter Schwanz, Hinterbeine länger, geschickt im Klettern und Springen, auf Bäumen, in Baumhöhlen. Nüsse, Sämereien. Pelzwerk. Graues in Nordamerika, großes in Ostindien, fliegendes, mit Flughaut, in Sicilien; — Sieben- sch l ä f e r (Ratz) 6 Zoll, aschgraubraun, unten weißlich, schläft im Winter in hohlen Bäumen. Süd- und Mitteleuropa. Fleisch eß- bar. Pelzwerk. b) Mäusearten: Haselmaus, große, 4 Zoll, zischende Stimme, beißig, häufig in Mauerlöchern. Mittel- und Südeuropa. Kleine Haselmaus; — Murmelt hier, 17 Zoll, schwärzlich grau, schwerfällig, kurzbeinig, gesellig, wachsam, Winter in Erdhöhlen. Schwei;, Tyrol, Savoyen. Gesundes Fleisch, Fell; — Ratte, dunkelgrau, langer kahler Schwanz, zernagt alles, schwimmt und springt gut; —' Wanderratte, braungrau, größer und bösarti- ger, sehr verbreitet; — Wasserratte, schwimmt und taucht gut, unterirdische Gänge. Wurzeln, Früchte; — Maus, über die ganze Erde verbreitet; — Feldmaus, in Erdlöchern, legt Magazine an, den Saaten schädlich; — Zwergmaus, kleinstes Säugethier, Sibirien; — Hamster, größer als Ratte, rothgrau, unten schwarz, Backentaschen, Wohnungen unter der Erde mit Vorrathskammern, boshaft, unverträglich, den Feldern schädlich. Rußland, Polen, Thü- ringen. Pelz. c) Biber, Größe eines mittelmäßigen Hundes, kurze Beine, Hinterfüße mit Schwimmhäuten, Schwanz mit Schuppen, feine, glänzende, röthlichbraune Haare, künstliche Wohnungen an Flüssen. Baumrinde, Wurzeln. Nordamerika, Deutschland selten. Kostbares Pelzwerk, Kastorhüte, Bibergeil;—Stachelschwein, 10 Zoll, kurzer Schwanz, Stacheln, in Erdhöhlen. Wurzeln, Früchte. Ita- lien, Spanien. Eßbares Fleisch, Stacheln,zu Pinselstielen; — Ha se, lange Ohren und Hinterbeine, Geruch und Gehör scharf, Feldern und Gärten schädlich. Fleisch, Fett, Fell, Haare; — Kani nchen, kleiner, dem Hasen ähnlich; — Sei d enhase, feine, weiche, lange Haare; — Meerschw e i uch en', kleiner, quikende Stimme, in Europa als Hausthier. 4) Zahnlose Säug ethsere. 31. Theils keine Vorderzähne, theils auch nicht alle Backen- zähne, theils gar keine Zähne. Zehen mit Krallen. Langsamkeit; —
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