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1. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 364

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
364 Welcher Wind führt Nord-Afrika Regen zu? Dies ist hauptsächlich in unserem Winter der Fall. Bis zu dem nördlichen Saume der Sahara, bis zu deu Höhen des Atlas in Marokko, Algier und Tunis dringen die Wolken vor. Hier geben sie ihren Niederschlag ab. Dann werden die Flüsse ur- Plötzlich zu wilden Strömen, die, weil man in srüheren Zeiten großentheils die Höhen ihrer Wälder beraubt hat, Alles verwüstend thalab stürzen, wäh- rend sie in den Sommermonaten als trockene Flußbetten daliegen. Entsprechend diesen klimatischen Verhältnissen ist die Vegetation in der Regenzeit eine tropisch üppige, während sie in der trockeueu, mit Ausnahme der Asrika eigenthümlichen Zwiebelgewächse, großentheils erstirbt. Unter den Pflanzen sind Afrika besonders eigen alle Arten von Palmen, viele Akazien, der Brotfruchtbaum (Boabab, Adansonia cligitata), der Manglebanm, riesen- hafte Schlingpflanzen, sowie Reis, Mais, Zuckerrohr, Kaffee und feurige Gewürze. Die Thier Welt zeigt neben den kolossalen Formen des Elephanten, des Rhinoeeros und des Flußpferdes und dem König der Thiere das schlanke Geschlecht der Antilopen, das schnelle Zebra und die langhalsige Giraffe, sowie eine Menge Affenarten; neben Schaf und Rind das Kameel, „das Schiff der Wüste" als Zuchtthier; neben dem Strauß und Geier bunte, geschwätzige Papageien und europäische Zugvögel. Unter den Amphibien sind das Krokodil und manche große und giftige Schlangen, unter den Jnseeten die Termiten und Heuschrecken zu erwähnen. Tie Bevölkerung besteht 1. aus eingeborenen Negern (s. § 18) der verschiedensten Stämme und Schattirungeu, hellfarbigen Berbern von kau- kasischer Race, im nördlichen Afrika, und gleichfalls kaukasischen Abessiniern und 2. aus eiugewauderteu Arabern, Juden, Türken und Angehö- rigen europäischer Nationen, sowie Malayen, die sich zum Theil mit den Ureinwohnern des südafrikanischen Dreiecks vermischt haben. Sie ist trotz der blutigen Fehden der wilden Stämme, trotz der Grausamkeit ihrer Des- poten und trotz der seit alter Zeit sie decimirenden Selaverei eine sehr zahlreiche — man schätzt sie auf 150—200 Mill. — wenn man bedenkt, daß überdies ungeheure Strecken ganz unbewohnt sind. Wie viel etwa auf die Qm. ? Verglichen mit anderen Erdtheilen und Ländern? Sie stehen auf niederer Culturstuse und sind der Mehrzahl nach Heiden; im Norden hat der Islam das in den ersten sieben Jahrhunderten dort ausgebreitete Christenthum großentheils verdrängt. § 101. Gebirge und Flüsse Asrikas. Die Gebirge Afrikas haben, soweit sie bekannt, die Eigentümlichkeit, daß sie nicht Central- oder Binnengebirge, sondern vorzugsweise Küstengebirge sind, welche von einem mehr oder weniger breiten ebenen Küstensaume sich terrassenförmig erheben und dann nach dem Innern in Plateaux verflachen.

2. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 469

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
469 Zuckerrohr, Kaffee, Orangen, Ananas 2c., sowie unsere Obstsorten gedeihen vortrefflich. Die Schaf- und Rinderzucht ist sehr bedeutend, und ganze Heerden von Gnus und Zebras, deren Häute einen wichtigen Handelsartikel bilden, sowie von Antilopen bevölkern die Weiden und Wälder. Aber es fehlt auch nicht an Ranbthieren, und eine besondere Plage ist die Tsetse- fliege (*/2" lang), deren Stich bei dem Vieh tödtlich wirkt. Aus der beträchtlichen Höhe des Landes und dem Charakter der Flora und Fauna läßt sich schon schließen, daß das Klima desselben im Allg. ein mildes und sehr gesundes ist. Als Staat ist diese Republik eine eigenthümliche und interessante Er- scheinung: sie ist eine echte demokratische Bauern - Republik. Selbst ihr erster Präsident Pretorius, der von der Gründung derselben 1852 bis 1871 an der Spitze stand, war ein einfacher Bauer. Ackerbau und Viehzucht bilden außer der Gold- und Diamantengräberei die ausschließliche Beschäftigung der Bewohner, und wer keinen Grundbesitz hat, ist verachtet. Dörfer giebt es nicht, jeder Bauer wohnt auf seiner Hufe. Von Schulen und Bildung ist fast noch keine Rede. Auch die Städte, natürlich noch im Werden begriffen, sind demnach noch nicht, wie die unseren, die Hauptsitze der Gewerbthätigkeit und des Handels. Die entwickeltste und bedeutendste ist die Hauptstadt Potchefstroom in dem gleichnamigen District. Sie hat „eine ziemliche Anzahl Läden", drei holländische und zwei englische Kirchen, eine Druckerei, eine Handelsbank :c. Der Handel konnte bisher zu keinem Aufschwung gelangen, da alle Producte den weiten und kostspieligen Weg durch das englische Gebiet nehmen mußten. Der jetzige Präsident Burgers (ein Theolog von Haus) hat die frühere Verbindung mit dem Mutterlande Holland wieder erneuert und mit Portugal, welches den östlichen Küstenstrich besitzt, einen Vertrag geschlossen, nach welchem eine Eisenbahn zu dem Hafen Lorenzo Marqnez an der Delagoabai gebaut werden soll. Auch für Hebung der Volksbildung soll er thätig sein. So darf man wohl mit einer gewissen Berechtigung den jungen Staat als den Zukunftsstaat Südafrikas betrachten. Die Republik ist in folgende 12 Distriete getheilt: Potchefstroom im Sw., Heidelberg östlich des vorigen, Wackerstroom, östlich jenes, Ut- recht, südöstlich, Rustenbnrg, nördlich des ersten, Pretoria, Leiden- bürg östlich des vorgenannten, Mariko am Fluß gl. N. im W., Water- berg nördlich vvn Pretoria und Rustenbnrg, Zoutpansberg, Middel- bürg und Bloemhof im Norden. Die Stadt Pretoria ist der Sitz der Regierung. 2. In der Türkei hat Mnrad V. nach dreimonatlicher Regierung Abdul Hamid Ii. weichen müssen. Die orientalische Frage aber ist ihrer Lösung noch um keinen Schritt näher gerückt, und was S. 166 gesagt, gilt auch noch heute.

3. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 40

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
§ 17. Pflanzen- und Thierleben. Je wärmer und feuchter das Land, desto üppiger die Vegetation (Pflanzenleben). Dies gilt am meisten von Amerika. Wer hat nicht schon von der alle Vorstellung hinter sich lassenden Ueppigkeit der Urwälder Süd-Amerikas gehört (s. Süd-Amerika). Nirgends in der Alten Welt giebt es Urwälder in diesem Sinne, wenn auch ausgedehnte Waldungen. Während in der Alten Welt große Steppen und Wüsten sich finden, also große unfruchtbare Striche Landes, so herrscht in der Neuen Welt die größte Fruchtbarkeit, selbst in Nord-Amerika. Auch die Llanos und Pampas sind in der Regenzeit von hohem und dichtem Grase bedeckt, und thierifches Leben regt sich sofort in ihnen. Ob die Alte Welt auch sehr kräftige und hochgewachsene Bäume aufweisen kann, so überragen sie doch die bis 200 Fuß hoch werdenden Palmen der Neuen bedeutend. Bei der geringeren Fülle von Feuchtigkeit bleiben die Blätter unserer Bäume kleiu und schmal, ja in den Fichtenarten nadelförmig; oft ist die ganze Pflanze mit einem wolligen Ueberznge bedeckt (wozu?); oder die Pflanzen nehmen eine plumpe, fleischige Cylinderform an, wie die Aloen Süd-Afrikas; oder sie bilden lange nackte, herabhängende, fadenförmige Zweige, wie die Cafuarinen Australiens; oder sie sind nur mit einem weißlich grauen Ftanm bedeckt, wie die der Farbe des Wüstenstanbes entsprechenden dürren Pflanzen der Steppen und Wüsten Asiens; kurz das Pflanzenreich der Alten Welt kennzeichnet eine „spärliche äußere Ausstattung" im Vergleich mit dem Ueberflnß der Neuen Welt, der sich dort, wie in Ostindien und den südlichen Inseln, in riesig ausgebildeten Blättern und reicher Farbenpracht knndgiebt. Dagegen sind die Blüthen in der Alten Welt duftender, die Früchte würziger und feinern Saftes, als die der Neuen Welt. (Der chinesische Thee, der arabische Kaffee.) Hier Trockniß, dort Feuchtigkeit; hier weise Sparsamkeit, dort Uebersluß. Anders ist das Verhältnis der Thier Welt. Amerika ist im Ganzen arm an Thieren, besonders an höher ausgebildeten, die ein trocknes, das Continental-Klima verlangen; vorwiegend vertreten sind dagegen die Thiergattungen, die in ihrer Lebensweise auf das Wasser und die Pflanzenwelt angewiesen sind. Dort überrascht vor Allem die größte Mannigfaltigkeit und die glänzendste Farbenpracht der Jnfecten. Dort lebt der größte Käfer, der Herkuleskäfer; dort die schönsten und größten Schmetterlinge (Adonis, Achilles zc.), Flüsse und Sümpfe wimmeln von Caymanns, den Krokodilen der Neuen Welt, Rieseneidechsen (Jgnanen) und Basilisken. Von den vollkommenern Thieren kommen hier nur wenige Spezies vor und diese körperlich weniger entwickelt; statt der gewaltigen Elephanten, Rhinocerosse und Nilpferde der Alten Welt die weit kleineren Tapire; statt des Kameels das Lama; statt des Löwen und Tigers die Unze und der Jaguar; statt der großen Affen (Orang-Utang u. a.) kleine geschwänzte Affen. Doch dies Alles gilt vorzugsweise von Süd-Amerika. Nord-Amerika, das schon mehr einen continentalen Character hat, ist der Alten Welt ähnlicher, ebensowohl in Bezug auf das Pflanzen- reich als das Thierreich. Dort der Büffel, der Bär, das Elennthier.

4. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 22

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
22 Gebirge über das flache Land, Inseln über das Meer emporhebt. Alexander von Humboldt sagt (Kosmos I.): „Nichts kann uns Sicherheit geben, daß jene Plutonischen Mächte im Lauf kommender Jahrhunderte den bisher ans- gezählten Bergsystemen nicht neue hinzufügen. — Die Ruhe, die wir ge- uießen, ist nur eine scheinbare." Nicht geringeren Antheil an der Bildung der Erdoberfläche hat noch jetzt das Wasser. Hier begräbt das Meer das Land allmälig oder plötzlich, dort baut und mehrt es dasselbe. Ja selbst die Flüsse des Laudes halfen und helfen noch immer dazu mit. Daß auch die Korallen, jene merkwürdigen Pflanzenthiere, ja selbst die Infusorien zum Bau des Erdkörpers mitwirkten und wirken, sei hier gleich- falls nur erinnert. Das Alter der Erde und der Zeitpunkt, von welchem sie von Menschen bewohnt, läßt sich begreiflich nicht mit positiver Gewißheit bestimmen; aber nach den Schichten der Erdoberfläche und den unter ihnen gefundenen Pflanzen-, Thier- und Menfchenresten, den aus den Beobachtungen des Wachsthums von Korallenriffen sich ergebenden Folgerungen (s. Florida) ?c. geben ihr die Geologen ein viel beträchtlicheres Alter, als man sonst ge- glaubt. Jene Reste der Vorzeit, wie die lebenden Zeugen der Gegenwart bilden zugleich die geheimnißvollen Charaktere für die Entzifferung der Geschichte des Erdenlebens und der verschiedenen Bildungsepochen, welche durch die in den Wissenschaften für sie gebräuchlichen Benennungen wenig verdeutlicht werden. In der ersten dieser Epochen, der Primordialzeit (der Zeit der ersten Entstehung), in der gewaltige Schichten von kieselsaurer Thou- und Kalkerde, von Grauwacke und schwarzem Schiefer sich niederschlugen, gab es noch keine landbewohnenden Organismen, sondern nur im Wasser lebende Tangen oder Algen und die einfachsten (Schleim-) Thiere (Protozoen, Moneren); in der zweiten, der Primärzeit, in der Schichten von Kalk, Mergel, Sandstein, Kohlenschiefer, Steinkohlen und jüngerem rothem Sand- stein (Roth- oder Todtliegendem) entstanden, Farnpslanzen von riesiger Größe (unsere heutigen Steinkohlenschätze), Fische und die ersten land- bewohnenden Thiere, als Spinnen und Insekten und eidechsen- artige Reptilien; in der Secundärzeit, in welcher Muschelkalk mit Steinsalz und Keuper (Triasepoche), der (kugelig-schaalige) schwarze Jura- oder Liasschiefer, der brauue (eisenhaltige) und der weiße Jura(kalk), Kreide und Quadersand die Schichten bilden, Nadelwälder (Coniferen) und Reptilien, besonders Rieseneidechsen, sowie die den Uebergang zu Säugethiereu vermittelnden Schnabel- und Bentelthiere (Känguruh); in der Tertiärzeit mit Gyps, Grobkalk, Braunkohlen (verkohlte Nadelhölzer und Palmen), Molasse und Süßwasserkalk Laubwälder und Säugethiere, vorzugsweise die tapirartigeu Pflanzenfresser, große Nage- und Fanlthiere und Affen; in der Omartärzeit (Glacial-, Postglacial- und Culturzeit), in welcher das Schwemmland der Vorzeit, Diluvium, aus Sand, Kies und Lehm bestehend und das Angeschwemmte der Jetztzeit, Alluvium, Sand, Lehm-, und Mergelschichten, entstanden, Menschen, sür deren Entwickelung man die drei Perioden der Stein-, Brome- und Eisenzeit annimmt.

5. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 459

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
459 den Murrumbidge, auch Morumbidschi, mit dem Lachlan und den Darling mit dem Macqnarie^) n. a., nach einem beträchtlichen Bogen in den See Alexandrina oder Victoria mündet, aus dem er durch einen sehr seichten Kanal in die Encounterbai tritt. Er so Wohl als seine Nebenflüsse bilden in dem Flachlande ausgedehnte Moräste. Von dem viel- armigen Stromsystem desselben hat außer ihm, so viel bekannt, nur der Morumbidschi zu jeder Zeit Wasser, obwohl nach den Jahreszeiten sehr ver- schiedenen Wasserstand. Der an der Westküste mündende Schwanenfluß und der Victoriasluß im Norden sind noch wenig bekannt. Salz- und Süßwasserseen giebt es ein ganze Menge im Innern. Die Einförmigkeit der Bodenverhältnisse ist trotz der Ausdehnung durch so viele Breitengrade auch die Ursache der Einförmigkeit und Armnth der Pflanzen- und Thierwelt, über dereu Eigentümlichkeiten manche irrige und übertriebene Vorstellungen verbreitet sind. Die erwähnte mangelhafte Gebirgsformation bedingt das Vorherrschen der Eoniferen (f. § 7) und der Uebergangsbildnng von der Nadel- zur Blattform; ja die Blätter der über- dies nicht dicht stehenden Waldbäume richten den Rand senkrecht gen Himmel und vermögen darum eben so wenig Schatten zu geben, als dem Boden Feuchtigkeit zur Bildung dichter Urwälder zu erhalten. Die Mehrzahl der Baumarten und Gebüsche gehört zu den Gattungen der Manna schwitzenden Eukalypteeu (bis 60 m. hoch) und der Akazien, sowie zu den grangrünen Pro- teaeeen, deren Blätter ein hartes holziges Gewebe haben. Selbst bei den Blumen tritt die Entwickelung der Krone vor der der Staubgefäße zurück. Ju den Niederungen sind weite Strecken mit Salzpflanzen bedeckt, ein Lieb- lingsfutter der Schafe, deren Zucht (über 29 Mill.) daher auch besonders gepflegt wird. Am stiefmütterlichsten aber hat sich die Natur dem Lande dnrch Versagung der Nährpflänzen gezeigt; unsere Gemüse-, Getreide- und Obstarten, der Weiustock, der Oelbaum und die Südfrüchte sind erst durch die Europäer eingeführt und mit Erfolg angepflanzt. Arm ist Neu-Holland auch au Säugethieren. Am meisten vertreten sind die Beutelthiere, dereu größte Speeies, überhaupt das größte australische Säugethier, das Känguruh ist. Das merkwürdigste Quadruped ist das Schnabelthier. Unter den zahlreichen Vögeln ist der behaarte australische Easuar zu erwähnen. Daß es weiße Adler und schwarze Schwäne giebt, ist wohl nicht als etwas Wunderbares zu betrachten. Sehr natürlich muß es nach dem Gesagten auch erscheinen, daß die Eingeborenen in sehr geringer Zahl und auf bedauernswerth niederer Culturstufe stehend gefunden wurden. Die Australneger oder Negritos, wie man sie -im Allgemeinen nennt, sind ausfallend mager, von dunkelbrauner Hautfarbe, habeu einen breiten Mund mit hervortretenden Lippen, eine flache wulstige Stirn und unter allen Menschenstämmen das kleinste Gehirn; sie woh- nen in Felslöchern oder erbärmlichen Hütten, sind wild und grausam und 1) Ten Macquarie geben Andere als einen selbständigen, aber in sumpfigen Niederungen sich verlierenden Flnß an.

6. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 248

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
248 liebte auch der Kurfürst die Jagd, und die Forstbeamten hegten nun, um sich bei dem Herrn in Gunst zu setzen, das Wild zur Ungebühr, so daß es viele Verheerungen auf den Getraidefeldern anrichtete. Die Beschwerden der Land- leute darüber blieben meistens unbeachtet, da die Jager sie für ungegründet ausgaben, und so brachen denn auf einmal 14 Dörfer im Amte Hohenstein auf, und vertrieben und tödteten das Wild. Der Kurfürst ließ sogleich eine Unter- suchung halten, und, da die Klagen der Bauern nicht un- gegründet befunden wurden, das Wild niederschießen und den Wildschaden ersetzen. Dann aber erließ er strenge Verbote gegen die Selbsthilfe. So billig dachten und han- delten aber eine Menge adeliger Grundherrn nicht. Diese hatten viele Bauerhöfe, deren Besitzer verschuldet oder aus- gestorben waren, eingezogen, und die übrigen Bauern muß- ten die Frohnen davon übernehmen. 'Auch vermehrten die Adeligen ihren Viehstand und dehnten ihr Triftrecht auf den Feldern der Bauern so sehr aus, daß diese ihr eigenes Vieh nicht mehr ernähren konnten. Der Unmuth darüber, der durch andere Plackereien noch gesteigert worden war, kam zum Ausbruche, als durch den dürren Sommer 1790 die Bedrangniß des Landmanns vergrößert wurde. Da ge- rade zu der Zeit in Frankreich durch die Revolution alle Dienste und Leistungen aufgehoben waren, so glaubten die Bauern in Sachsen, daß es jetzt an der Zeit sei, sich auch aller Lasten zu entledigen. Es wurde unter ihnen der Plan entworfen, mit gewaffneter Hand den Kurfürsten von Pillnitz nach Dresden zu führen, und ihn zu Bewilli, gung mehrerer Forderungen zu bewegen, als Absetzung aller derer von ihren Aemtern, die Sachsen unglücklich gemacht hatten, Errichtung einer Nationalgarde, Veränderung des Accisewesens, Beschränkung der Vorrechte der adeligen Gutsbesitzer, Aufhebung der Hegung des Wildes, Abschaffung aller Rechtspraktikanten, die nicht wirkliche Gerichkshalter wären, Verfassungsregeln für das geistliche Ministerium und endlich Verminderung der Fleisch- und Tranksteuer, Diese Artikel wurden in Form einer Bittschrift dem Kurfürsten überbracht, der Ueberbringer aber ward nach Untersuchung eines Arztes für wahnsinnig erklärt und nach Torgau in Verwahrung gebracht. Einen Monat darauf, im August,

7. Brandenburg - S. 58

1889 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
58 6 Schneidezähnen oben und unten. Zu jeder Seite derselben steht oben und unten je 1 besonders starker, gekrümmter Eckzahn. Neben diesen sitzen oben 6, unten 7 Backenzähne. Er frißt am liebsten Fleisch. Die Zehen, vorne 5, hinten 4, sind mit stumpfen, nicht einziehbaren Krallen versehen. In seinen mehr als 20 verschiedenen Rassen (nenne solche!) ist er der treue Freund des Menschen und ihm als Wächter, Jäger, Fischer, Hirt, Polizeidiener, Zug- und Schlachtvieh in alle Klimas und Länder gefolgt. Tollwut. — Raubtiere sind der graue, einem Fleischerhunde ähnliche Wolf, der rotbraune, schlaue Fuchs, die Hyäne mit abschüssigem Mähnenrücken. — Die Hauskatze hat rundlichen, oben etwas abgeplatteten Kopf, kurze Schnauze, spitze Ohren, rauhe Zunge, schleichenden Gang, an den (vorn 5, hinten 4) Zehen scharfe, einziehbare Krallen. Sie erhascht ihre Beute im Sprunge. Ihr meistens hellgrauer Pelz hat schwarze Querstreifen und ist, gerieben, elektrisch. Schnurrt. Ihr verwandt ist der braungelbe Löwe (Wüstenkönig, Fig. 1), das stärkste aller Raubtiere, der bis 2 m lang und 1 m hoch wird. Der männliche Löwe hat am Halse eine Mähne. Größer ist der rostgelbe, schwarzgestreifte Tiger, das gefürchtetste Raub- tier Asiens. Der rötlichgelbe Leopard hat Flecken ohne, der Jaguar Flecken mit Ringen. Der Haus- oder Steinmarder ist braun mit weißer Kehle. Der Körperbau ist äußerst schlank, der Rücken hinten höher als vorn. Die Füße sind kurz, die Ohren queranstehend. Bisamdrüse. — Verwandt sind: der schwarzbraune Iltis mit weißen Ohrenrändern, das rotbraune Wiesel, der dunkelbraune Zobel, das im Winter weiße Hermelin, der plumpe Dachs, die im Wasser lebende Fischotter. Der gem. braune Bär (Fig. 2) wird bis 2 m lang und 1v2 m hoch. Er ist das größte Raubtier Europas, träge, plump, aber kräftig gebaut. Die Augen und Ohren sind klein, der Schwanz kurz, die Beine stark, die furchtbaren Tatzen mit 5 Zehen und langen, gebogenen, unbeweglichen Krallen versehen, die Sohle, mit der er ganz auftritt, (Sohlengänger) ist glatt. Insektenfresser sind der schwarze Maulwurf mit rüsselförmiger Schnauze, der durch das Wegfangen schädlicher Insektenlarven in der Erde sehr nützt, der stachelige Igel, welcher selbst die giftige Kreuzotter vertilgt, die kleine Spitzmaus. 4. Das Riesen-Känguruh wird fast 2 rn lang. Es ist graubraun, hat lauge Hinter- und kurze Vorderbeine. Die Weibchen haben am Bauche eine Tasche (Beutel- tiere), in der sich längere Zeit die Jungen aufhalten. Seine Heimat ist Neuholland. Die Beutelratte (Opossum) trägt ihre Jungen längere Zeit auf dem Rücken herum. 5. Die Hausmaus ist grau, Füße, Ohren und der geringelte Schwanz sind fast ganz kahl. An jedem Vorderfuße befinden sich 4, an jedem Hinterfuße 5 ganz freie Zehen mit Krallen. Sie hat in jeder Kinnlade 2 scharfe, meißelartige Schneide-, keine Eck- und § Backzähne. Beim Nagen (womit?) bewegt sich der Unterkiefer von vorn nach hinten. Sie vermehrt sich sehr stark. — Nagetiere sind die größere Ratte, der scheue Hase, das ihm gleichende Kaninchen, das rotbraune Eichhörnchen, der braunrötliche Biber, das langstachelige Stachel- schwein, das Alpen-Murmeltier. 6. Das Pferd ist groß, schnell, edel, schön. Den länglichen Kopf trägt es ge- wöhnlich senkrecht. Die Ohren sind klein und sehr beweglich, die Augen groß und leb- haft. Der Hals ist oben mit einer Mähne versehen, die schlanken Beine haben kräftige Muskeln. An jedem Fuße ist nur eine mit einem hornartigen Huf bedeckte Zehe. —

8. Brandenburg - S. 60

1889 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
60 und dick, das Auge klein. Äußere Ohren fehlen ihm. Er lebt in den Eismeeren. Thran. Barten. Der Potfisch (Cachelot) hat ein Spritzloch und eine Rückenflosse, der Delphin einen langen Kopf und viele spitze Zähne. Die Säugetiere haben ein Knochengerüst, rotes warmes Blut, atmen durch Lungen, bringen lebendige Junge zur Welt und säugen sie eine zeitlang. § 2. Vögel. 1. Der Mäusebussard wird 50—60 cm lang. Das Gefieder ist verschieden, gewöhnlich oben braun, an der Brust gefleckt, am Schwänze mit 8—14 Querstreifen. Er hat einen plumpen Körper und schwerfälligen Flug. Der Kopf ist etwas abgeplattet, die Augen stehen seitlich in einem nackten Augenkreise unter einem hervorstehenden Augendache. Der spitzhakige Schnabel ist gleich von der Wurzel an abwärts gebogen. Die Beine sind fast bis unten befiedert, die Läufe hinten nackt. Drei Zehen stehen nach vorn, eine nach hinten. Fänge. Die Flügel sind so lang, daß sie den Schwanz bedecken. Er ist sehr nützlich; denn er vertilgt jährlich wohl 3000 Mäuse. Selbst die giftige Kreuzotter überwältigt er. Andere Raubvögel sind: der rostbraun gefleckte Turmfalke, der scharfsichtige Jagd- falke, der braungewellte Hühnerhabicht, der dunkelbraune Steinadler, der Bart- oder Lämmergeier mit Borsten um den Schnabelgrund, der große Kondor, der Aasgeier, der Uhu ifig. 5), ein Nacht- raubvogel, mit rundlichem Kopf, weichem Gefieder, nach vorn ge- richteten Augen, die vom hellen Sonnenlichte geblendet werden, und 2 Federbüscheln auf dem Kopfe/ die rostfarbig weißgeperlte Schleiereule, das Käuzchen. 2. Der Kuckuck wird etwa 30 cm lang. Er ist bräunlich aschgrau (an der Brust hellgrau) mit dunkeln Wellenlinien. Die kräftigen, gelben Füße haben eine Wendezehe, d. h. die äußere der 3 Vorderzehen kann auch nach hinten gewendet werden. Er legt seine Eier in längern Zwischenräumen in die Nester kleinerer Vögel, welche sie ausbrüten und die Jun- gen großziehen. Er frißt nur behaarte Raupen, die kein anderer Vogel mag. Darum ist er sehr nützlich. Zugvogel. Zu den Paarzehern gehören auch die Spechte (Schwarz-, Bunt- und Grünspecht wegen der Farbe ihres Federkleides) mit starken, geraden, kantigen Schnäbeln, klebriger, hakiger Zungenspitze, des Forstmanns Gehilfen und der Vögel Zimmerleute. (Warum?) Die prachtvoll gefiederten Papageien in heißen Ländern sind ebenfalls Paarzeher. 3. Der Star wird etwa 15 cm lang. Im Frühlinge ist sein Gefieder fast ganz schwarz mit grünlichem Metallglanze, im Herbste dagegen schwarz und weiß punktiert. An jedem Fuße stehen 3 Zehen nach vorn, eine nach hinten. Die Mittel- und Außenzehe sind am Grunde verwachsen (Wandel- und Gangfüße). Der Schnabel ist ziemlich lang, wenig gebogen, am Grunde dick, vorn spitz und etwas breit. Er ist ein Zugvogel, der eine große Menge schädliches Ungeziefer vertilgt. Gern benutzt er die von Menschen ihm bereiteten Nistkästen und ist ein possierlicher Vogel, der die Stimmen anderer Tiere nachahmt, Lieder nachpfeifen und Worte sprechen lernt. Er legt zweimal 4—7 hellblaue Eier und brütet sie aus. — Siugvogelarteu sind: a. Pfriemenschnäbler (Schnabel fast gerade): Der goldgelbe Pyrol, die dunkelbraune Feldlerche, unser erster Frühlingsbote. Drosselarten: schwarze Amsel, Wachholderdrossel, oben grau, unten mit weißlichen, dreieckigen Flecken, die graue Nachtigall, die ihr ähnliche Grasmücke, das zutrauliche Rotkehlchen, der kleine Zaunkönig, die Meisen und Bachstelzen. 6. Zahnschnäbler (gezahnten Oberkiefer): der oben graue, unten weiße Würger, c. Kegelschnäbler (Schnabel dick und kegelförmig): der Dompfaff oder Gimpel mit rotem Unterleib, der bräunliche Kirschfink, der ihm ähnliche gemeine Fink, der allbekannte Sperling, der gelbe Ka- narienvogel, der grüne Zeisig, der bunte Hänfling, der Kreuzschnabel, ck. Groß- schnäbler (dicken, gebogenen Schnabel, Nasenlöcher unter Federn versteckt): die stahlblau schillernde, sehr nützliche Saatkrähe, die graue Nebelkrähe, der schwarze Rabe, die diebische, laugschwänzige Elster, der prächtig gefiederte Paradiesvogel in der heißen Zone, c) Dünnschnäbler (Schnabel länger als der Kopf, dünn, gebogen): der schön

9. Brandenburg - S. 62

1889 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
62 Schwimmvögel sind: die graue wilde Gans, die Eidergans, der Schwan, die ver- schiedenfarbigen zahmen und wilden Enten, die Taucher mit kurzen, sichelartigen Flügeln (Pinguin. Guano), der blaßrötliche Pelikan mit großem Kehlsacke, die hell- grauen Mövenarten mit messerförmigem Schnabelrücken. Die Vögel haben ein Knochengerüst, rotes, warmes Blut, ein Herz mit 2herz- und 2 Vorkammern, atmen durch Lungen, legen Eier und brüten sie aus. Jhrkörper ist mit Federn (Flaum-, Deck- oder Kontur-und Schwungfedern) bedeckt. Dievorder- gliedmaßen (Flügel) brauchen sie zum Fliegen (hohle Knochen, Luftsäcke), die hintern zum Gehen, manche auch zum Schwimmen. Ihr Gesicht und Gehör sind meistens sehr scharf, Geschmack-, Geruchs- und Gefühlssinn weniger ausgebildet. Sie nähren sich von Fleisch- und Pflanzenstoffen. Kropf, eine Erweiterung der Speiseröhre — zwei zusammenhängende Hauptmagen. Mausern. Zug-, Strich- und Standvögel. § 3. Reptilien. 1. Die europäische Flußschildkröte ist etwa lang. Ihr kurzer, breiter Körper wird von 2 Schalen oder Schildern so eingeschlossen, daß nur der schuppige Kopf, die kurzen Beine und der spitze Schwanz hervorstecken. Der Rückenpanzer besteht aus 13 hornartigen, grünlich grauen, strahlenförmig gelb punk- tierten Schildern, die von 25 heller gefärbten kleinen Schildern eingefaßt sind. Das platte Brustschild, das die Stelle des Brustbeins vertritt, besteht aus 12 Teilen. Mit beiden Panzern sind die Rippen verwachsen. Im zahnlosen Munde sitzt eine fleischige Zunge. An den kurzen Vorderbeinen sind 5, an den Hinterbeinen 4 durch Schwimmhäute verbundenezehen. Sie frißt Pflanzenstoffe. Ihr Fleisch ist nahrhaft. Schildkröten sind auch die gelb, braun und schwarz gefleckte Karett-Schildkröte (Fig. 8) (Schildpatt), die bis 400 kg schwere Riesen-Schildkröte und die gelb und schwarz marmorierte griechische Schildkröte. 2. Die gcm. Eidechse wird etwa 15 6m lang. Der langgestreckte Leib ist mit bräunlichen, weiß gefleckten Schuppen bedeckt, der Kopf platt. Im Maule befinden sich kleine Zähne und eine gespaltene Zunge. An jedem der 4 kurzen Beine sind 5 Zehen mit kleinen Krallen. Der lange Schwanz bricht leicht ab, wächst aber auch schnell wieder. Sie hält Winterschlaf und nährt sich von schädlichen Insekten. Zu den Eidechsen gehören auch die kupferbraune, schlangenartige Blindschleiche, das graue Chamäleon, das seine Farben ändern kann, das bis 8 m lange, furchtbare Krokodil (Fig. 9) in Ägypten. Es hat ein gewaltiges Gebiß, auf dem Rücken 6 Schilder- reihen, oben auf dem Schwänze kammartige Schilder. Die Zehen der Hinterfüße sind durch Schwimmhäute verbunden. — Kleiner ist der Alligator (Kaiman) in Amerika. 3. Die Kreuzotter wird über */2 m lang. Ihr cylinderförmiger Körper ist langgestreckt, ohne Beine und mit kleinen, grauen, oft auch andersfarbigen Schuppen bedeckt. Außerdem läuft längs des Rückens ein schwarzer Zickzackstreifen, neben wel- chem beiderseits eine Reihe kleiner, dunkler Flecken stehen, und auf dem Hinterkopfe befinden sich zwei schmale, auswärts gekrümmte, schwarzbraune Streifen, fast wie )(. Der Rachen ist bis hinter die Augen gespalten, die Zunge vorn zweispaltig. In jedem Kiefer steht eine doppelte Zahnreihe. Im Oberkiefer befinden sich zwei hakenartige Giftzähne (Fig. 10). Wenn sie beißt, drücken diese 10.

10. Brandenburg - S. 63

1889 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
63 Zähne an ihrer Wurzel befindliche Giftbläschen auf. Das Gift strömt in die gemachte Wunde und tötet fast alle warmblütigen Geschöpfe (Ausbrennen der Wunde. Unter- binden des gebissenen Gliedes oberhalb der Wunde). Sie hält Winterschlaf. Andere Schlangen sind: in heißen Ländern die giftige Brillenschlange, die Klapperschlange mit einer aus 18—20 hornartigen Ringen bestehenden Klapper am Schwanzende, die nicht giftige, rötlich graue Riesenschlange. Bei uns lebt die nicht giftige, oben graublaue, unten weiße Ringelnatter mit 2 weißen Flecken an den Seiten des Kopfes. Die Reptilien haben rotes, kaltes Blut, atmen durch eine oder zwei Lungen, können ebenso gut im Wasser wie auf dem Lande leben, sind teils mit einer nackten, feuchten, klebrigen, drüsigen Haut, teils mit hornartigen Schildern bedeckt und ver- mehren sich fast alle durch Eier, denen die Schale fehlt, die aber in Schleim gehüllt sind und meistens im Wasser von der Sonnenwärme ausgebrütet werden. Sie haben ein zähes Leben und machen eine Verwandlung durch. Wegen ihrer unheimlich schlei- chenden Bewegung und ihres häßlichen Aussehens sind sie bei den Menschen wenig beliebt. Einige sind sogar giftig. § 4. Amphibien. Der grüne Wasserfrosch wird 6—8 cm lang. Er hat längs des schwarzgeflecken Rückens 3 gelbe Streifen. Unter dem Bauche ist er weiß oder gelb. Der Körper ist kurz, breit, schwanzlos und mit einer schleimigen Haut überzogen. Das Maul ist weit, die fleischige Zunge schlägt nach hinten über, die Zähne sind sehr klein. Die weit hervorstehenden Augen haben keine Augenlider, wohl aber eine Nickhaut. An den kürzeren Borderfüßen befinden sich 4, an den längeren Hinterfüßen 5 mit Schwimmhäuten versehene Zehen. Er legt weiche, wie Schleim- kugeln aussehende Eier. Die Jungen, Kaulquappen, sind zuerst den Fischen ähnlich, atmen durch Kiemen und leben nur im Wasser. Nach einiger Zeit bekommen sie Hinter-, dann Vorderbeine, verlieren den Schwanz, atmen durch Lungen und können nun ebensogut im Wasser wie auf dem Lande leben (Fig. 1l). Er verzehrt viel schäd- liches Ungeziefer und hält Winterschlaf. Verwandte Lurche sind der grüne Laubfrosch, die warzige Kröte, die unten gelb gefleckte Unke, der gelb gefleckte Feuersalamander, der unten gelbe, oben bräunliche Wassermolch. Amphibium heißt wechsellebiges Tier (Wasser — Land). Die Lurche haben rotes, kaltes Blut, machen eine Verwandlung durch und sind zwar häßliche, aber doch nützliche Tiere. § 5. Fische. Der Flußbarsch (Fig. 12) wird über 40 cm lang. An der langen Rückenwirbelsäule sitzen viele Rippenpaare (Gräten). Äußere Gliedmaßen fehlen. Ihre Stelle vertreten aber Flossen. Das sind knochige Strahlen, welche durch eine ziemlich starke Haut mit einander verbunden sind. Rücken- e u. f, Schwanz- d und Afterflosse c sind einzeln, Hals- a und Bauchflossen b, welche den Gliedmaßen der höheren Tierklassen entsprechen, doppelt vorhanden. Diese Nossen sind, mit Aus- nahme der teilweise stacheligen Rückenflosse, rot. Das Blut ist rot und kalt. Der Körper besteht aus Kopf und Rumpf. Am Kopfe befinden sich das hornige Maul, die großen Augen ohnelider und hinter diesen die beweglichen, hornartigen, gestachelten Kiemendeckel. Unter diesen liegen die Kiemen, kammartig an einander gereihte, häutige, von zahlreichen Blutgefäßen durchzogene Blättchen, die an 4 bogenförmigen Knochen befestigt sind und Kiemenbogen heißen. Äußere Gehörwerkzeuge fehlen, doch kann er gut hören. Der dicke, fleischige Körper ist ganz mit rundlichen, platten Hornschuppen be- deckt, die auf dem Rücken gelblich grün, unten silberweiß gefärbt sind. Einige Rücken- schuppen sind dunkler, so daß der Fisch dunkle Querflecken über dem Rücken hat. Innere wichtige Teile sind das Herz mit einer Herz- und einer Vorkammer, die ziem- lich große, doppelte Luftblase, Gedärme, Rogen (Eier) oder Milch (Rogner — Milchner). Der Barsch nimmt Wasser durch den Mund auf und drückt es durch die
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