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1. Tier-Geographie - S. 2

1893 - Leipzig : Hinrichs
2 Verbreitungsgebiete der Tiere. auf jene zwei Gesichtspunkte Rücksicht genommen wird, welche — wie in der Pflanzengeographie — so auch in der Tiergeo- graphie die Hauptsache sind. Ohne Rücksicht auf die einzelnen Erdteile nennen wir im folgenden einige Tiere, welche für die einzelnen (geographischen) Zonen besonders bezeichnend sind:*) Die heiße Zone ist ausgezeichnet durch einen ungeheuren Reich- tum an verschiedenen Tierarten, durch Größe und Farbenpracht der Tiere. Ihre großen Raubtiere und zahlreichen Giftschlangen sind aber viel gefährlicher als die unsrigen, und statt lieblichen Vogelge- sanges erschallt in den Wäldern, besonders des Nachts, schauerliches Geheul und Gekreische. Affen, Löwe, Tiger, Jaguar, Faultier, Kamel, Antilope, Elefant, Flußpferd, Papageien, Kondor, Kolibris, Strauß, Riesenschildkröte, Krokodil, Riesenschlange, bunte Fische, prächtige In-- sekten, besonders Schmetterlinge und Käfer, große Spinnen, Skorpione, Krebse, Würmer, schöne Schnecken, See-Jgel, Seesterne, Korallen, Quallen und noch viele andere Tiere beleben in buntem Gemisch die Länder und Meere der heißen Zone. Die gemäßigte Zone hat zwar noch zahlreiche Tierformen auf- zuweisen, doch bei weitem nicht mehr jene Mannigfaltigkeit, Größe und Farbenpracht; dafür sind aber auch Raubtiere, Giftschlangen und dergl, viel weniger zu fürchten, und sorglos können wir im Walde dem herrlichen Gesang der Singvögel zuhören. In dieser Zone leben z. B.: Wildkatze, Marder, Fischotter, Bär, Maulwurf, Hirsch, Gemse, Steinadler, Nachtigall, Buchfink, Amsel, Hausstorch, Fischreiher, Fluß- schildkröte, gemeine Eidechse, Ringelnatter, Piper, Kreuzotter, Wasser- frosch, Forelle, Hecht, Karpfen, viele niedere Tiere (Insekten, Spinnen, Schnecken und dergl.). Die kalte Zone ist arm an Tierarten? dafür sind solche oft in zahlloser Menge zu Gesellschaften vereinigt (Alken, Heringe). Sie be- Völkern besonders die nördlichen oder südlichen Eismeere und deren Küsten. Als dieser Zone eigentümliche Tiere nennen wir: Eisbär, Eis- fuchs, Renntier, Lemming, Walfisch, Alken, Pinguin (am Südpol), Gänse, Stockfisch und zahlreiche niedere Meertiere. Reptilien, Amphi- bien, Insekten fehlen fast gänzlich. Da nun die Tiere so wenig wie die Pflanzen vom Klima abhängig sind, so hat Wallace — mit Berücksichtigung auch der übrigen Existenzbedingungen — die Tierwelt in sechs zoologische Regionen und vierundzwanzig Subregionen eingeteilt. Näheres s. im Anhang. 1) Nach Plüß, Leitfaden der Naturgeschichte.

2. Tier-Geographie - S. 4

1893 - Leipzig : Hinrichs
4 Hindernisse der Verbreitung der Tiere, hat in seinen goldglänzenden Zuckerfressern und Honigsaugern sehr ähnliche Formen aufzuweisen, und diese Form wiederholt sich auf mehreren Inseln des indischen Archipels. Dort erscheint bei mehreren Arten die rote Farbe ebenso vorherrschend wie bei den afrikanischen die grüne. Indien und die Inseln des australischen Archipels zeichnen sich in ihren Vögeln durch wunderbare Federverzierungen aus, welche sich sonst nirgends wiederfinden. Oder wo finden wir eine Gattung, welche in dieser Hinsicht den Paradiesvögeln Neu-Guineas oder dem Leierschwanze Neu-Hollands ähnlich wäre? Die Pfauen, die Gold- und Silberfasanen, der Argusfasan, der Federbuschträger und die schönen Stammrassen unserer Haushühner sind nur auf dem Kontinent oder auf den Inseln Indiens zu finden, wie die Hokkos nur in Ame- rika. Die schwarzen und weißen Kakadus sind nur den Molukken und Neu-Holland eigen. Daß also gewisse Familien auf gewisse, scharf begrenzte Erdstriche und klimatische Verhältnisse beschränkt (wie z. B. die zahnlosen Edentate und Monotremen nur dem Süden, meistens Südamerika oder Neuholland, angehören) und nur wenig der- breitungsfähig sind, während andere in einzelnen Arten fast auf der ganzen Erde und in allen Klimaten sich finden, wie die Hausmaus, Stubenfliege, braune Ratte, Hund, Katze, Hase, Schwein u. m. a., ist uns bekannt; aber die Ursachen, welche die Formen räumlich abgegrenzt haben, liegen, um uns der Worte v. Humboldts zu bedienen, unter dem undurchdringlichen Schleier, der unseren Augen alles verdeckt, was den Ansang der Dinge und das erste Erscheinen organischen Lebens betrifft. Iii. Hindernisse der Verbreitung der Tiere. 1. Der Mensch. Während kein sicheres Beispiel einer in geschichtlicher Zeit verschwundenen, durch Menschenhand aus- gerotteten Pflanze bekannt ist, muß der Mensch als der gefähr- lichste Feind der Tierwelt angesehen werden. Er scheint dazu berufen zu sein, das gestörte Gleichgewicht in der Tierwelt wieder herzustellen. Man schließt nicht mit Unrecht auf eine große Menge von Säugetieren eines Erdteiles, wenn darin eine große Zahl von Raubtieren vorkommt, da das Gleichgewicht der Ge- schöpfe genau gegen einander abgewogen ist. Der Mensch rottet freilich manche dieser Raubtiere aus, aber er tritt an ihre Stelle oder verscheucht auch wohl die friedlichen Tiere und stellt so das gestörte Verhältnis wieder her oder büßt jene Störung mit

3. Tier-Geographie - S. 6

1893 - Leipzig : Hinrichs
6 Hindernisse der Verbreitung der Tiere. durch das Uralgebirge getrennt. Das Felsengebirge von Nord- Amerika trennt die Tierwelt der östlichen Vereinigten Staaten von der Oregons und Kaliforniens, und auch die südamerika- nischen Anden bilden eine Faunenscheide. — Für die Welt der Fische werden schon geringe Bodenanschwellungen zu Scheide- wänden. Flußaal, Lachs und Stör sind Charakterfische der Elbe; Wels, Huchen und Hausen solche der Donau. Ferner setzen nicht nur weite 3. Meere, sondern auch schmale Sunde der Verbreitung vou Landtieren unüberwindliche Schranken. Abgesehen davon, daß die meisten Landtiere nicht hinreichende Transportmittel besitzen, die sie über weite Wasserflächen befördern könnten, sind auch die Wassertiere auf bestimmte Gebiete beschränkt. Denn obwohl Süßwassertiere, wie Stichling, Lachs, Aal, Stör zeit- weilig im Meere und umgekehrt manche echte Meerestiere, wie die südamerikanischen Manati und Delphine, die Seeschlange u. a., in süßem Wasser leben können, so ist doch der Salzgehalt des Wassers für viele Wassertiere eine unüberwindliche Schranke. So sterben z. B. die Frösche schon, wenn man sie in Wasser, wel- ches nur l1^ Prozent Salz gelöst enthält, bis auf Mund und Nase eintaucht. 4. Tie Wüsten hindern die Verbreitung der Tierwelt, weil in ihnen die wichtigsten Lebensbedingungen der Tiere, wie Feuchtigkeit und Nahrung, fehlen. 5. Der Kampf ums Dasein (vergl. „Pflanzengeographie", S. 13) endlich ist das größte Hindernis unumschränkter Aus- breitung der Tiere. Die gefährlichste Konkurrenz machen sich gegenseitig die größten Raubtiere infolge des bei ihrer über- mäßigen Vermehrung sehr bald eintretenden Beutemaugels. Hier gilt nur das Recht des Stärkeren. Am heftigsten entbrennt der Kampf unter nahe verwandten Arten. Als Beispiel sei nur die Ratte erwähnt. In Europa ward die gotische Ratte von der vandalischen, diese von der hunnischen verdrängt. Die schwarze normannische vertrieb in Großbritannien die alte braune angelsächsische. Noch dauert dieser Kampf in England fort, während auf dem Kontinent die normännische Ratte vor der russischen zu verschwinden beginnt. Und vor den europäischen Ratten sind nun allerwärts (z. B. Peru, Neuseeland) die einheimischen Arten gewichen.

4. Tier-Geographie - S. 8

1893 - Leipzig : Hinrichs
8 Ursachen der Ausbreitung der Tiere. Säugetiere, wie z. 23. der Elefant, das Rhinozeros (in Asien und Afrika), die Giraffen (in Afrika) und der Tapir (in Süd- amerika und Südasien), sowie ans der gefiederten Tierwelt der Riese der Vögel, der Strauß. Jenen Säugetieren zunächst stehend an Größe sind die Stiergattungen der nördlichen Hemi- sphäre anzusehen, in welcher auch die Tiere mit den größten Ge- weihen und Hörnern gefunden werden. Die gewandtesten und stärksten Raubtiere, deren Gebiß zum Zerreißen ganz eingerichtet ist, treffen wir in der heißen Zone, wie Löwen, Tiger, Hyänen u. a., während bei den größten Krallentieren der nördlichen Gegenden die Backenzähne schon auch auf Pflanzenkost einge- richtet, und die Schnelligkeit und Biegsamkeit der Glieder sehr abgestumpft sind. Dagegen ist die geographische Verbreitung der V ö g el, welche von tierischen und vegetabilischen Stoffen zugleich leben, wie die Raben und Raken, weit gleichmäßiger, während die Sumpf- und Wasfertiere fast über alle Länder der Erde so ziemlich gleich verteilt sind. Denn da die Verbreitung der im Wasfer lebenden Infekten, Weichtiere, Krebse und Würmer von der Wärme weit weniger abhängig ist, als die der Pflanzen- und Landinfekten, indem das Wasser in seinen Tiefen wenig Tempe- ratnrverändernng erleidet, so finden wir diese Tiere an den Meeresküsten, Seen, Flüssen, Sümpfen und Teichen selbst im höchsten Norden und Süden, wohin ihnen unzählige Vögel folgen, die von ihnen leben und dort brüten. Die eigentlichen Raub- Vögel endlich, die Haie des Lnftmeeres, finden sich — etwa mit Ausnahme der Geier und Aasvögel — überall verbreitet; namentlich gilt dieses von der Gattung der Falken und Eulen. Um so mehr sind dagegen die Reptilien, besonders die Schlangen, von der Temperatur abhängig, da sie nicht imstande sind, einen höheren Wärmegrad in sich zu erzeugen als derjenige der äußeren Luft ist, und der Wärme gebenden äußern Be- deckuug fast ganz entbehren. Der Frost, der sie gleichzeitig ihrer Subsistenzmittel beraubt, läßt daher die Schlangen u. a. in Erstarrung fallen; sie bringen den Winter schlafend zu. Im allgemeinen vermehrt sich die Zahl der Reptilien beträchtlich gegen die heiße Zone hin und nimmt, namentlich in den vollkomm- neren Formen, ab gegen die Pole hin; je kälter also ein Land ist, desto ärmer ist es an Amphibien und umgekehrt sind sie in der heißen Zone am größten, zahlreichsten und furchtbarsten, in der gemäßigten

5. Tier-Geographie - S. 9

1893 - Leipzig : Hinrichs
Ursachen der Ausbreitung der Tiere. 9 kleiner und minder kzahlreich und im Anfange der kalten Zone ver- lieren sie sich ganz. Die weitestverbreiteten unter ihnen sind die Frösche und Kröten sbatrachier), die sich auf der nördlichen Halbkugel noch zwischen dem 50.0 und 60.° finden. Der braune Grasfrosch geht bis zum Polarkreise, und noch in Lappland lebt neben dem genannten der grüne Wasserfrosch, welche beide, sowie die gemeine Eidechse über ganz Europa verbreitet sind. Ebenso findet man diese, sowie auch einige Nattern und Molche, auf den Alpen und Pyrenäen bis zu einer Höhe von über 2000 m. Die Möglichkeit der Ausbreitung von Tieren hängt aber vor allen Dingen ab von der 3. Bewegungssähigkeit. Am meisten verbreitungsfähig sind demnach die Bogel, welche periodisch längere oder kürzere Wanderzüge, meist von Norden nach Süden und umgekehrt, unternehmen. Der Zug gegen den Äquator, d. h. in wärmere, Nahrung darbietende Länder, kennzeichnet das Streben nach Selbsterhaltung, der gegen Norden den Fortpflanzungstrieb, denn kein Zugvogel brütet in seinem südlichen Aufenthaltsorte. Zu den wandernden Lust- und Wassertieren gehören die Schwalben, Wachteln, Wandertauben, Schnepfen, Schellfische, Heringe, Lachse, Aale u. a. Aber auch viele Landtiere vermögen große Flächen und Räume zu durchschneiden und selbst periodisch zu durch- wandern. Hierher gehören die nordischen Wandertiere: Renn- tier, Bisamochse, Polarfuchs, Lemming, sibirische Erdmaus, nordamerikanisches Eichhörnchen. Dagegen sind die Reptilien, besonders die Schlangen, nur mit sehr beschränkter Bewegungs- sähigkeit begabt und ohne Instinkt zu periodischen Wanderungen. 4. Der Mensch führte entweder direkt Tiere ans allen Klassen mit sich in seine Kolonien, nutzbar für seinen Haushalt oder zur Unterhaltung und Ergötzung (s. unten S. 14) oder indirekt, indem er viele Pflanzen ans einem Weltteil in den andern versetzte. Diesen Pflanzen folgten nun auch viele Tiere nach. So soll es in Schottland keine Rebhühner gegeben haben, ehe man das Korn daselbst pflanzte; so kamen die Sperlinge mit unseren Getreidearten erst nach Sibirien und Afrika, und die Pfauen, Fasanen, Haus- und Truthühner sind durch die Men- schen fast in alle Teile der Erde gebracht worden. Viele unserer Haustiere stammen aus Asien und wurden von den Menschen absichtlich von hier aus verbreitet, namentlich wnrde die neue Welt, die ursprünglich so arm an Haustieren war, mit solchen

6. Tier-Geographie - S. 10

1893 - Leipzig : Hinrichs
10 Ursachen der Ausbreitung der Tiere. bereichert, während die Hausratte und Hausmaus gegen den Willen des Menschen durch die Schiffe nach andern Ländern gebracht wurden. Aus jüngster Zeit ist besonders die Verderb- liche Einführung der Reblaus durch amerikanische Reben und des Colorado-Käfers durch amerikanische Saatkartoffeln zu er- wähueu. Geringeren Einfluß auf die Verbreitung der Tierwelt haben endlich noch 5. der Wind, der besonders die Lusttiere in die höchsten Regionen erhebt oder über große Länderstriche verschlägt; 6. das Wasser, welches durch seine Strömungen die winzigen Eier und Jungen der Wassertiere forttreibt oder auf schwimmenden Eisschollen Bären und Wölfe des Nordens von Grönland nach Island, ja bis Europa entführt. Störe und Alfens steigen zur Laichzeit aus dem Meere in die Flüsse und Bäche hinauf; der Lachs2) kommt aus der Nordsee, den Rhein, die Weser, die Elbe hinausgehend und hohe Wasserfälle über- springend, bis in die Schweiz^), nach Franken und Böhmen. Inwiefern endlich 7. klimatische und geologische Veränderungen die Verbreitung von Tierformen in jetzt von einander getrennten Gebieten erklären, ist aus „Pflanzengeographie" S. 11 zu ent- nehmen. Um ein Beispiel zu nennen, sei hier nur hingewiesen auf die Übereinstimmung der Tierwelt Englands und Irlands mit der des Kontinents (weil beide Inseln in vorhistorischen Zeiten Teile des Kontinentes waren) oder auch die Ähnlich- keit der nordamerikanischen Fauna mit der europäischen (weil zwischen beiden Erdteilen früher eine Landbrücke bestand, welche Einwanderungen aus der Alten in die Nene Welt vermittelte). 1) heringsartige Fische im schwarzen und kaspischen Meere. 2) daher auch „Salm" (der Springer) genannt. 3) der Wasserfall von Schaffhausen bildet die Grenze seines Vor- dringens.

7. Tier-Geographie - S. 13

1893 - Leipzig : Hinrichs
Bedeutung der Tierwelt für die Menschheit. 13 mußten ihn nähren und kleiden, seine Lasten tragen und ziehen. Dagegen macht der Mangel an Haustieren z. B. in Australien die Entwicklung von Hirten- und Nomadenvölkern unmöglich. In bezug auf die Religion zeigt sich der Einfluß der Tiere darin, daß einzelne derselben, am häufigsten Schlangen und Affen, sogar göttliche Verehrung genießen, wie die Brillen- schlänge in Indien. Auch die räumliche Verbreitung der Völker hat die Tierwelt beeinflußt. Die wichtigsten Tiere, welche für das Menschenleben, für Verkehr und räumliche Verbreitung der Völker, für geographische Entdeckungen und geschichtliche Ver- Hältnisse mehr oder weniger Bedeutung gewonnen haben, sind folgende^): A. Gezähmte Were. 1. Das Schaf. Dieses wohl zuerst vom Menschen ge- zähmte Tier ist im Orient noch immer wichtig seines Fleisches wegen, für uns hat es hauptsächlich seine Bedeutung durch die Wolle. Die feinste Wolle liefert Deutschland, in neuerer Zeit wird in Australien, Südafrika und den La-Platagegenden soviel produziert, wie in ganz Europa (Australien lieferte i. I. 1810 gegen 64 Kilogramm; i. I. 1877 aber 160 Millionen Kilo- gramm; die La-Platastaaten 1863: 11 Millionen, 1877: gegen 100 Millionen Kilogramm). 2. Sehr alt ist auch die Zähmung des Rindes, welches als fleischgebeudes Tier außerordentlich wichtig ist. Europa bedarf ungeheurer Zufuhren davon. In Südamerika und Australien, wo man das Vieh nur um der Häute, der Hörner und des Fettes willen zog, war das Fleisch fast wertlos, so daß man die Ziegelöfen mit den Kadavern der getöteten Tiere heizte, bis man jetzt Mittel gefuuden hat, dasselbe in getrockne- tem Zustande oder als Extrakt — eine Fabrik in Uruguay liefert jährlich bereits eine halbe Million Kilogr. davon — zu exportieren. 3. Der Jak dient in Tibet und der Mongolei sowohl zum Pflügen, Reiten, Lasttragen, wie auch als Milch- und 1) Nach Oberländer und Guthe,

8. Tier-Geographie - S. 17

1893 - Leipzig : Hinrichs
Zweiter Teil'. Charaktertiere der einzelnen Erdteile in Naturbildern. I. Europa. A. "Allgemeine Wersicht. Die 4 Zonen, in welche wir Europa (in der „Pflanzen- geographie" S. 24) einteilten, behalten wir auch hier bei, um ihnen die charakteristischen Tiere zuzuweisen. 1. In der siideuropälschell Zone giebt es nur noch wenig wilde Tiere: Es sind das Stachelschwein in Unteritalien, Sizilien und Griechenland, die Ginsterkatze in Spanien und Südfrankreich, der Muflou, das einzige Wildschaf Europas, auf Sardinien und Korsika, der Schakal in Ddlmatien und Griechenland, der Pardelluchs auf allen 3 fiidl. Halbinseln, der Damhirsch (mit Nordafrika gemein); ferner Bär, Wolf, Fuchs und namentlich im Westen die Wildkatze. — Besonders reich ist der Süden Europas an Vögeln, weil hier zahlreiche nordische Arten den Winter, zahlreiche afrikanische den Sommer zubringen. Erwähnt seien nur der weiße Storch, Kalanderlerche, Pelikan, Aasgeier (in Nordgriechenland); ferner Flamingo (Zugvogel Spaniens und Siziliens), Trappe (auf dem Spanischen Hoch- lande) und Lämmergeier (Spanien, Korsika, Griechenland). Von niederen Tieren: Griechische Schildkröte (Griechenland, Jta- lien und auf den Inseln), Chamäleon (Andalusien), Skorpion Buchholz, Tiergeographie. 2. Aufl. 2

9. Tier-Geographie - S. 18

1893 - Leipzig : Hinrichs
18 Charakter-Säugetiere Europas. (ganz Südeuropa), Tarantel (Italien und Spanien) große Cika- den und Blutegel. Charakteristisch für Südeuropa ist die Zucht der Esel und Maultiere; außerdem blüht die Zucht der Schafe (besonders in Spanien und Griechenland) und der Ziegen. Die Zucht der Seidenraupe wird besonders schwunghaft in Italien und Südfrankreich betrieben. Das Meer ist nicht sehr fischreich, am ergiebigsten ist der Fang des Thunfisches. 2. Die mitteleuropäische Zone. Von wilden Tieren finden sich Bär, Luchs und Wolf noch im Osten; in den Alpen Gemse, Murmeltier und Steinbock, in verschiedenen Gegenden Hirsch, Reh und Wildschwein. — Unter den Insektenfressern ist charakteristisch der Igel, anch Maulwurf und Spitzmaus. Sehr reich entwickelt ist die Vogelwelt, aber vielleicht nicht eine einzige Art ist gänzlich auf dies Gebiet beschränkt, die meisten finden sich auch in den Nachbargebieten vor. weil sehr viele Zugvögel sind. Bemerkenswert für Europas Vogel- Welt ist, daß die nördliche Grenze der Eichenwälder auch eine klimatische Grenze für viele Vogelarten ist; ferner daß die Zahl der Waffervögel nach Süden hin sehr abnimmt, während die der Landvögel wächst. Die Rindvieh- und Bienenzucht beginnt, der Seidenbau nimmt ab. 3. Die nordenro^läische Zoue. Wilde Tiere siud Hirsch, Reh, Eleu und Auerochse (s. unten S. 19) und die Raubtiere der vorigen Zone. Die Zucht des Rindviehes ist sehr ausge- dehnt (in den Marschländern an der Nordsee und iu England), auch die der Pferde, Schafe und Bienen. Die Nordsee liefert namentlich Schellfische und Heringe. 4. Die kalte Zone. Rindvieh- und Pferdezucht nimmt wieder ab, dagegen die der Schafe und Ziegen zu. Besonders wichtig sind das Renutier und die Pelztiere. Der Reichtum an Fischen, besonders Dorsch, Kabliau, Hering, ist unerschöpflich (auf den Lofoten versammeln sich jedes Frühjahr wenigstens 20.000 Fischer). Ebenso reich ist die Welt der Wasservögel.

10. Tier-Geographie - S. 19

1893 - Leipzig : Hinrichs
Charakter-Säugetiere Europas. 19 B. Kijaraktertiere Lnropas. a. Säugetiere. Die meisten Arten der Säugetiere hat Europa mit Nordasien und Nordamerika gemein; von allen Geschlechtern kann man keins als ein ausschließliches Eigeutum Europas ausehen. 1. Der Auerochs (Wisent), der riesige Bewohner der Ur- wälder Europas, ist der Elefant unseres Erdteiles. Er schwand mit der ursprünglichen Natur desselben und hat sich nur uoch durch künstliche Schonung im Bialowiczer Walde in Litauen (u. im Kaukasus) erhalten^). Von unserem Hausochsen ist er wesentlich verschieden, namentlich durch die Zahl der Rippen, auch ist der Bau seines Kopfes gedrungener und gewölbter, da- gegen ist er dem nordamerikanischen Büffel eng verwandt. Er ist das größte und stärkste europäische Tier, dem Nashorn an Größe nahe stehend und dem stärksten zahmen Büffel weit über- legen. In Kopf, Brust und Hals muß er eine außerordentliche Kraft haben, und wenn ein andalusischer Stier ein Pferd über- werfen kann, so kann dies der Auerochse gewiß noch viel leichter. Er ist äußerst wild und scheu; daher ist von seiner Lebensweise nur wenig bekannt. Gegen zahmes Rind zeigt er entschiedene Feindschaft. — Die langen Haare an Kopf und Brust haben einen starken Moschusgeruch, der auch den Knochen, nicht aber dem Fleische anhängen soll. Seine Stimme ist mehr ein Grunzen als ein Brüllen. — Von den noch in Polen vorhandenen Auerochsen darf ohne die Erlaubnis des Kaisers keiner geschossen werden. 2. Nur durch ähnliche Schonung wird unserem Erdteile ein zweites charakteristisches Säugetier, obgleich das stärkste und mutigste aller dem Ziegeugeschlechte verwandten Tiere, der Steinbock erhalten werden können, so sehr ihn auch sein Aufeut- 1) Auch den einstigen König unter den Tieren des deutschen Waldes, das Elen oder Elch, findet man seit ca. 100 Jahren nur roch in geringer Anzahl von höchstens 100 Stück in dem Forste Iben- Horst bei Memel, wo es ein kümmerliches Dasein fristet. Außerhalb Deutschlands lebt das Elen noch in Skandinavien und den Ostsee- Provinzen? in ziemlich bedeutender Anzahl findet sich dieser „Roßhirsch* ferner in Asien und Nordamerika. 2*
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