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1. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 33

1898 - Leipzig : Lang
— 33 — liegen nicht tief unter dein Meeresspiegel, den sie zuweilen auch etwas überragen. Die Kanalriffe, auch Wall- oder Barrierenriffe genannt, sind durch einen Kanal von der Küste getrennt. Nach außen fallen sie steil in die Tiefe ab, während das von ihnen umschlossene Wasser, die Lagune, nicht sehr tief ist. Außer dieseu Riffen unterscheidet man noch Lagnnenrisfe, welche nicht um eine Insel gelagert sind, sondern nur ein Stück Ozean, einen Salzsee, die Lagune, uinschließen. Die aus diesen Laguuenriffen im Laufe der Jahrhunderte ent- standenen niedrigen Inseln, die sich durch die von Wind und Wellen herbeigetriebenen Samen mit Pflanzenwuchs bedeckt haben, heißen Atoll. Klima, pflanzen- und Fierwett. Im allgemeinen herrscht auf den australischen Inseln ein feuchtes Tropeuklima. Auf den kleineren Inseln, wo es durch die See gemildert wird, ist es für die Europäer angenehm und erträglich. Die Flora der australischen Inseln ist der malayischen sehr nahe verwandt, doch sinden sich auf Neuseeland auch australische, auf Hawai und den östlichen Inseln Polynesiens, aus denen die Vegetation an Mannigfaltigkeit der Arten abgenommen, amerikanische Elemente vor. Am reichsten und üppigsten ist der Pflanzenwuchs iu Melanesien, wo die Inseln häufig mit deu herrlichsten und großartigsten Urwäldern bedeckt sind. Spär- lich ist der Pflanzenwuchs auf den Koralleninseln. Kokospalmen, Brotfruchtbäume, Pandanus, Bananen, Bataten, Iams, Taro und Reis sind die hauptsächlichsten dort vorkommenden Kulturpflanzen. Wie die Pflanzenwelt, so zeigt auch die Tierwelt vorwiegend indischen Charakter und ist ebenso, wie erstere, am reichsten auf den westlichen, besonders den melanesischen Inseln, vertreten. Auffallend ist die Armut an Säugetieren deren es dort nur etwa 30 Arteu gibt. Beuteltiere, Schweine, Ratten und Fledermäuse kommen am meisten vor. Viel zahlreicher an Arten und durch die herrlichste Farbenpracht ausgezeichnet ist die Vogelwelt, die hauptsächlich durch Klettervögel (Papageien), Tauben, sperlingsartige und Stelz- Vögel vertreten ist. An Raubvögeln sindet man nur einige Arten. Reptilien und Amphibien, namentlich Schlangen und Frosche, sind zahlreich vorhanden, ebenso Käser und Schmetterlinge. Die lästigen Moskitos kommen auf allen Inseln vor. Wewohner. Die Bewohner zerfallen in Melanesier und Polynesier; letztere teilt man wieder ein in die eigentlichen Poly- nesier und die Mikronesier. Die Melanesier werden der Neger- raffe zugerechnet; die Polynesier bilden einen Zweig der malayischen Familie. Die Mikronesier sind das Mittelglied zwischen Polynesien: und Melanesien:. Heßler, Landeskunde der deutschen Kolonieen. Z

2. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 13

1898 - Leipzig : Lang
— 13 — führt nur noch der Kubango, der seine Wasser in den Ngami-See ergießt, das ganze Jahr hindurch Wasser. Alle übrigen Flüsse sind periodische, d. h. ihre Betten sind nur zur Regenzeit — vom Dezember bis Mai — mit Wasser gefüllt. Die meisten Regen sind heftige, wolkenbrnchartige Gewitterregen; die Flußthäler vermögen oft die herbeiströmenden Wassermassen nicht zu fassen, und das Land ver- wandelt sich dann meilenweit in einen See. Doch so rasch, wie die Fluten gekommen, stießen sie anch wieder ab. 1) Der Oranjefluß entsteht ans der Vereinigung zweier Flüsse, welche an der Westseite der Drachenberge entspringen. Fast im ganzen Lause werden seine User von Felsmaffen eingeschlossen, und in der Ebene erscheint er mit seinen steilen Ufern wie ein tief eingeschittener Kanal. Zur Regeuzeit nimmt er von Norden und Süden zahlreiche Flüsse aus, die feine Wassermasse dann bedeutend mehren. Seine grünen Ufer werden von weiten Steppen begrenzt. Wegen der Stromschnellen und Wasserfälle ist er für die Schiffahrt untauglich. Vor seiner Mündung lagert sich eine Sandbank, wodurch er noch kurz vor dem Eintritt ins Meer einen Süßwassersee bildet. 2) Der Kniseb und der Swakop oder Tsokhaub gelangen nur iu besonders regenreichen Jahren bis zur Küste. 3) Der Kunene bildet iu seinem Unterlans die Grenze zwischen dem deutschen und portugiesischen Gebiet, auch er ist für die Schiff- fahrt untauglich. 4. Der Sambesi schließt in? fernen Osten die deutsche Be- sitzung ab. Deutsch-Südwestafrika ist ziemlich reich an heißen Quellen, namentlich nordwestlich von Rehoboth ab.*) Das Klima ist zwar heiß, aber trocken und für den Europäer- leicht erträglich. In ebenen Gegenden tritt zuweilen das Malaria- fieber auf, doch erholt sich der Kranke wieder sehr rasch, wenn er an Orte ohne Grundwasser gebracht wird. Im Innern ist der Unter- schied zwischen Tages- und Nachttemperatur ost bedeutend. (Vergl. S. 7.) Infolge des kühlen Küstenstromes und der vorherrschenden Süd- Westwinde herrscht an der Küste nur eine mittlere Temperatur von 16,5° C. Diese kalte Strömung ist auch wesentlich die Ursache der außerordentlichen Dürre des Küstengebietes, die sich daraus erklärt, daß die Westwiude infolge der Abkühluug bereits ihre Feuchtigkeit verloren haben, ehe sie das Land erreichen, während die von Osten und Südosten kommenden Winde ihre Feuchtigkeit schon in den Bergen der Ostküste abladen und dann als ausgetrocknete Winde die Westküste erreichen. *) Rehoboth 54,3° C., Windhoek 70° C., Olyikcmgo 64°.

3. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 44

1898 - Leipzig : Lang
— 4-4 — Unter deutschem Schutze stehen die Inseln Bongainville,^) Choiseul,^) Jsa Kella, Sa int-George, Shortland, Ramos, Marqneen, Tasman, Gower, Carteret und Ongtong Java, zusammen 22 250 qkm (408 Q.-M.) mit 80 000 Einwohnern. Modengestalt und Mewässernng. Jede der drei größeren Inseln ist etwa 20 bis 30 Meilen lang und 5 bis 10 Meile» breit. Die meisten Inseln sind schmal und lang und haben klippige Küsten, die mit Riffeu umgeben sind, welche die Schiffahrt in diesen Ge- wässern sehr erschweren. Sie sind meist von hohen mit Urwald bedeckten Gebirgen durchzogen; der Boden ist zum Teil fruchtbar und wird durch zahlreiche Bäche bewässert. Auf der Insel Bou- gainville erheben sich das Kaiser- und Kronprinzgebirge bis zu 2000 in. Die Wewohner gehören zu den Melanesiens sind intelligent, aber wild, kriegerisch und dem Kannibalismus ergeben. Sie treiben Ackerbau und Fischfang und zeichnen sich unter den Melanesien durch ihre besonders fein und sauber gearbeiteten Waffen aus. Da die ersten Besucher dieser Inseln vielfach in Streitigkeiten mit den Eingeborenen gerieten, wobei es wohl nicht ohne Schuld der Weißen selten ohne Blutvergießen abging, sind schließlich die Bewohner der Salomons-Jnseln in den gewiß nicht gerechtfertigten Ruf gekommen, die wildesten, rohesten und grausamsten unter den Melanesien zu sein. Daher sind viele Inseln später sehr wenig, höchstens von einigen Missionaren und Händlern besucht und nur ganz oberflächlich bekannt geworden. Ziemlich friedfertig sind die Bewohner der schönen Insel Buka, und viele von ihnen sind bereits brauchbare Plantagen- arbeite in Kaiser-Wilhelmsland. Produkte. Aus dem Tierreiche kommen wilde Schweine, Hunde, Vampyre, viel Geflügel und Schaltiere vor; an Kulturgewächsen findet man auch hier Kokospalmen, Brotfrucht- bäume, Aams, Taro, Bananen, Bataten und Zuckerrohr. Außerdem liefern die Inseln Gewürze, Harze, Schwefel, Schildpatt und etwas Gold. Die Salomons-Jnseln sind bis jetzt wirtschaftlich noch nicht in Angriff genommen worden; nur eine dauernde Häudlerniederlassung befindet sich auf der kleinen Insel Fauro in der Bongainville-Straße. Die Salomons-Jnseln wurden im Jahre 1567 von dem spanischen See- fahrer Mendtna (mendänja) entdeckt. Derselbe hielt sie für außerordentlich goldreich und glaubte deshalb, das alte Ophir in ihnen gefunden zu haben, wohin Salomo seine Schiffe sandte, um Gold zu holen. *) Französischer Seefahrer. **) Französischer Staatsmann.

4. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 19

1898 - Leipzig : Lang
— 19 — Ufern liegen die Orte Bellstadt, Aquastadt und Didostadt, welche den Mittelpunkt des Handels im Kamernngebiet bilden. Bei diesen Orten hat der Fluß eine Breite von 1200 — 1500 m, und der Unterschied von Ebbe und Flut, die bis in den Wurifluß bemerkbar ist, beträgt bei Aquastadt 2,7, bei hoher Flut sogar 3 m. Im Nordosten des Kamerungebirges liegt der Elefantensee. Das Hinterland der Kolonie reicht bis zum flachen und inselreichen Tsad-See. Durch die ungeheuren Schlamm-Masfen, welche die Ströme mit sich führen und an ihrer Mündung ablagern, ist ein weites, einen Flächenraum von 2200 qkm (40 Q.-M.) umfassendes Delta gebildet, bestehend aus sumpfigem Schwemmland, dessen Mitte von dem breiten Kamerun durchströmt wird. Das Delta umschließt ein seeartiges Wasserbecken, das durch einen breiten Kanal, der im Nordosten vom Kap Kamerun, im Südosten von dem Kap Snellaba begrenzt wird, mit dem Meere in Verbindung steht. In demselben ankern die nach Kamerun kommenden größeren Schiffe, während die kleineren von mittlerem Tiefgange auf dem Kamerunfluß bis nach Didostadt und Hickorystadt gelangen können. Das Klima gilt als das ungesundeste auf der ganzen Westküste Afrikas, doch wird die außerordentliche Hitze durch beständige Winde, in der ersten Hälfte des Tages ein Landwind aus Südosten, später die Seebrise aus Südwesten, etwas gemildert und einigermaßen er- träglich. Es gibt an der Küste zwei Jahreszeiten: die Regenzeit und die Trockenzeit. Die erstere, in der auch sonnige Tage nicht selten sind, ist kühl und erstreckt sich von der Mitte des Juni bis Ende September. Sie beginnt und schließt mit heftigen Stürmen und Gewittern (Tornados). Die durchschnittliche Temperatur in der Regenzeit beträgt 25,9° C. Die größte Hitze — 30 bis 36° C. — ist im Januar und Februar; zu dieser Zeit bilden sich gleich unserem Höhenrauche Dünste und Nebel, durch die man kaum eine halbe Stunde weit zu sehen vermag. Auf dem Hochlande ist das Klima für den Europäer erträglicher (vergl. S. 7). Pflanzenwelt. Ju dem feuchten Küstengebiet ist die Vegetation außerordentlich üppig. In seiner ganzen Pracht entwickelt sich hier der Urwald, der besonders im Mai durch seine herrliche Farbenpracht einen entzückenden Anblick gewährt. „Blätter und Blüten entfalten eine ungeahnte Pracht, zeigen die mannigfaltigsten Formen und strahlen in allen Schattierungen, vom tiefsten Grün bis zum brennendsten Rot. Pflanzen und Gesträuche, welche verkümmert im rauhen Klima unsere reichsteil Gärten zieren, stehen hier zahlreich in unvergleichbar prächtiger Entwickelung." Den Baumbestand des Deltas bilden die Mangrove (Rhizophora mangle), Bäume, deren kräftige Wurzeln hoch aus dem Sumpf hervorragen und erst in einer Höhe von 1*/<,m 2*

5. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 28

1898 - Leipzig : Lang
— 28 — tiefer gelegenen Seeenkette des Kongo und Lualaba. Von Kawele oder Udjidji nördlich der Malagarasi-Mündung führt die große Kara- wanenstraße nach der Ostküste. Der Viktoria-Nyansa, von der dortigen Bevölkerung Nyansa, von deu Arabern nach einer Insel iin Siidosteil des Sees „Ukerewe" genannt, hat meist flache und hügelige Ufer, eiue hellblaue Farbe und ist sehr inselreich. Er liegt etwa 1200 m über dem Meere und hat ungefähr die Größe Bayerns. Der von Westen kommende Kagera gilt als sein größter Zufluß und wird als der eigentliche „Nilquellfluß" angesehen. Am Südufer liegt die Station Muansa, am Westufer Bnkoba. Nach Osten fließen von den Gebirgen zahlreiche Flüßchen, die sich zu kräftigen, in ihrem Unterlaufe schiffbaren Strömen entwickeln. Die hauptsächlichsten sind: 1) der Rovnma, 2) der Rufidschi oder Rufiyi, 3) der Kiugaui, 4) der Wami und 5) der Pangani. Die drei letzteren münden der Insel Sansibar gegenüber; der Pangani hat auch in der trockenen Jahreszeit eine Tiefe von 4 m. Klima. Im allgemeinen läßt sich über das Klima in Deutsch- Ostafrika folgendes sagen: In den Niederungen, besonders an den Flußmündungen, ist es ungesund, da sich daselbst die Malaria, das Tropenfieber häufig zeigt; in der Bergregion ist es gesund, teilweise vortrefflich zu nennen. Es steigt von der Glut der Tiefebene bis zur Kälte des ewigen Schnees. Im Küstengebiete gibt es vier Jahres- zeiten, zwei trockene und zwei feuchte, im Hochland, nach den Seeen hin, nur zwei. Am Tanganyika beginnt die Regenzeit im September, in Unyamwesi im November und dauert bis zum Mai. Sie beginnt und schließt mit heftigen Gewittern, die häufig von Hagel begleitet sind. Während des nördlichen Sonnenstandes bildet sich im Süden des Aeguators eine Trockenzeit aus, so daß die Zahl der Trocken- monate vom Viktoria- bis zum Nyassa-See von 1 auf 7 steigt. Tabora hat eine fünfmonatliche Trockenzeit. (Vergl. S. 7.) In der trockenen, der gesuuden, Zeit beträgt die Mittagswärme im Schatten 45° C., die Nächte sind kühl. Hitzschlag und Sonnenstich kommen selten vor. Der in Sansibar oder an der Küste lebende Europäer muß auf eiue frei gelegene, gut ventilierte, trockene, reinliche und ge- räumige Wohnung achten, inuß sich so viel als möglich geistiger Ge- tränke enthalten und an regelmäßige Mnskelbewegnng gewöhnen. Zu den ungesunden Küstenplätzen gehören Bagamoyo und Kilwa; als der gesundeste Küstenort gilt das auf trockenem Felsboden gelegene, reizende Tanga, der Insel Pemba gegenüber.*) *) Eingehenderes über das Klima siehe: Die deutschen Kolonicen von Carl Heßler.

6. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 32

1898 - Leipzig : Lang
— 32 — B. Melihungen in der Südsee. Die Südseeinseln im allgemeinen. Lage, Gröhe und Einteilung. Nach ihrer Lage zum australischen Kontinente teilt man die Inseln der Südsee ein in die innere und äußere Kette oder Reihe. Erstere beginnt im Nord- Westen mit Neuguinea und schließt im Südosten mit Neuseeland. Sie umfaßt folgende Gruppen: Neuguinea mit den Nachbarinseln. Neu- Pommern, Neumecklenburg, die Admiralitäts-Jnseln, die Salomons - Inseln, die Neuen Hebriden, Nenkaledonien mit den L oyalty-Jnseln und Neuseeland mit den dazugehörigen kleineren Inseln. Zur äußeren Jnselreihe gehören die zahlreichen Inseln im Großen oder Stillen Ozean, die sich hauptsächlich zwischen den beideu Wendekreisen nördlich und östlich von der inneren Kette ausbreiten. Mit Rücksicht auf die Körperbeschasfenheit und äußere Er- scheinung der Bewohner teilt man die Inseln ein in Melanesien, Polynesien und Mikronesien. Zu Melanesien gehören die Inseln der inneren Reihe außer Neuseeland; zu Polynesien die Fidschi-, Tonga-, Somoa-, Hervey-, Gesellschafts-, Paumotu-, Markesas- und die Sandwichs-Jnseln. Die Eingeborenen von Neuseeland gehören ebenfalls zu den Polynesiern, doch besteht die jetzige Bevölkerung zum größten Teile aus einge- wanderten Europäern. Zu Mikronesien rechnet man die Marschall- und Gilbert-Jnseln, die Karolinen-, Ladronen- und Bonin-Jnseln. Der gesamte Flächeninhalt der Inseln beträgt 1 257 129 qkm (22 830 O.-M.), wovon auf Melanesien etwa 933 000 qkm (16 944 Q.-M.) kommen. Nach der Bodenerhebung der Inseln unterscheidet man hohe und niedrige oder Koralleninseln. Mit Ausnahme der Fidschi- Inseln sind alle hohen Inseln von vulkanischer Bildung. Noch jetzt ist die Zahl der thätigen Vulkane in den Inseln des Stillen Ozeans eine ziemlich bedeutende. Mikronesien besitzt fast nur Koralleninseln; dieselben erheben sich nur 3—4 m über das Meer, sind arm an Mineralien und bestehen aus Korallenfels, der nur mit einer dünnen Schicht fruchtbaren Bodens bedeckt ist. Die hohen Inseln sind gewöhnlich von Korallenriffen umgeben, die man je nach ihrer Lage zum festen Lande entweder Küstenriffe oder Kanalriffe nennt. Die ersteren schließen sich der Küste im- mittelbar an, sind gewissermaßen nur eine Fortsetzling derselben, und

7. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 23

1898 - Leipzig : Lang
— 23 — auszubreiten und auf weite Strecken hin Strandlagunen zu bilden. So zieht in unserem Gebiete am Meere entlang zunächst ein 50 bis 100 Schritt breiter, vollständig durchsalzter, kahler Sandstreifen; darauf folgt, wo der Boden nicht mehr vom Meere überflutet wird, etwa 3 m hohes, dichtes, niedriges Buschwerk, das mit seinen Stacheln und Dornen so dicht ineinander greift, daß es nur auf den krummen Negerpfaden durchschritten werden kann. Auf dieses Dickicht folgt, sobald der Bodeu fruchtbarer wird, eine Landschaft von großer Ab- wechselung, in der man bald durch büschelförmig wachsendes Schilfrohr, bald durch höheres Buschwerk, bald durch Grnppen von Kokospalmen, Oelpalmen und anderen hohen Bäumen, bald dnrch Savannen üppig wuchernden Grases kommt. Hinter dieser Landschaft, etwa 2—3 km von der Küste entfernt, zieht mit dieser parallel, sast in der ganzen Breite unseres Gebietes die Lagnne, welche nach dem Innern zu zwei seeartige Erweiterungen hat, immlich den 30 qkm großen Wo-See und den 100 qkm umfassenden Togo-See. Die Lagune wird gebildet durch die Flüßchen Sio und Haho; sie hat bei gewöhnlichem Wasser- stände eine Tiefe von 3 m, ist rings mit Schilf und Röhricht be- wachsen und sehr reich an Fischen. Erst jenseits unserer Grenze, aus französischem Gebiete, hat die Lagune einen natürlichen Ausfluß; in unserer Besitzung ist die Düne an ihrer schmälsten Stelle bei Klein- Popo durchstochen. Hinter der Lagnne setzt sich das Land in welligen Höhenzügen fort; es ist dies die mit einer starken Humusschicht bedeckte Ebene des roten Lehms, welche von Wasserläufen tief durchfurcht wird und sich durch eine außerordentliche Fruchtbarkeit auszeichnet. d) Das Berg- und Hochland. Drei bis vier Tagereisen von der Küste entfernt, folgt das allmählich zum Hochland führende Bergland, welches bis zu 2300 m ansteigt. Dasselbe durchzieht das Togoland in der Richtung von S.-W. nach N.-O., ist schön bewaldet, aber sehr dünn bevölkert. Auf dem Hochlande finden wir ausgedehnte Aarns- und Hirsefelder und eine sehr zahlreiche Bevölkerung. Das Klima ist ein tropisches; durchschnittlich herrscht im Togo- lande eine Temperatur von 25 — 27° C. Es gibt hier zwei Regenzeiten, eine große und eine kleine; erstere beginnt Ende April und endigt im August, letztere reicht von Mitte Oktober bis in die ersten Tage des Dezember. Die zur Trockenzeit herrschenden kühlen Nächte, sowie die während dieser Zeit sich entwickelnde Seebrise machen den dort wohnenden Europäern das Klima ziemlich erträglich (Vergl. S. 7.) Während unseres Winters ist der Luftdruck über der Sahara ein hoher, und Togo erhält dann aus Norden oder Nordosten einen warmen und trockenen Wind, Harmattan genannt. Der Wssanzenwnchs ist in manchen Gegenden, namentlich an den Flußläufen und Bergen, ein sehr üppiger. Angebaut werden

8. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 27

1898 - Leipzig : Lang
— 27 — b) Das Bergland. Oestlich vom Hochlande breitet sich bis zu dein schmalen Küstensaum das Bergland ans; dasselbe ist das Rand- gebirge des innerafrikanischen Hochlandes, nimmt von Norden nach Süden an Breite zu und hat recht gesegnete, aber auch unfruchtbare Landschaften aufzuweisen. Zn den fruchtbaren Landschaften gehören das Para-Gebirge und das Usambara-Hochland am linken Ufer des Pangari, ferner Usagara, Ukuere und Uhehe. c) Der Küstensaum (Mrima). Längs der Küste zieht eine von sanften Hügeln und Höhen durchzogene Ebene, in der sich an den Flußläusen während der trockenen Zeit vielfach Sümpfe bilden, infolgedessen das Klima hier für den Europäer nicht besonders zu- träglich ist. Die Breite des Küstensaumes nimmt von Norden nach Süden zu und beträgt am Rusiyi-Delta etwa 70 km. Die Küste wird von Korallengestein gebildet. d) Inseln. Vor unserer Küste liegen die Inseln Pemba, Sansibar und Mafia. Die beiden ersten gehören den Engländern; Pemba ist eine paradiesisch-schöne Insel und meist mit Gewürznelken bepflanzt. Sansibar ist die größte der drei Inseln und zeichnet sich ebenfalls durch Fruchtbarkeit aus. Auf ihr liegt die 100 000 Ein- wohner zählende Stadt Sansibar- Mafia ist die kleinste der Inseln (523 qkm) und hat ein snmpsiges Innere; sie ist zum Teil mit Kokospalmen bedeckt und mit einem Kranz von Riffen umgeben, welche die Schiffahrt in den dortigen Gewässern sehr erschweren. Bewässerung. Im Westen und Norden des deutscheu Schutz- gebietes breiten sich die drei großen mittelafrikanischen Seeen, der Viktoria-Nyansa, der Tanganyika und der Nyassa-See aus. Der Nyassa, dessen nördlicher Teil in das deutsche Gebiet reicht, ist langgestreckt, liegt etwa 400 m über dem Meere und wird bald von steilen, bald von hügelige» Bergen umgeben. Am Ufer hat er eine hellgrüne, in der Mitte eine tiefblaue Farbe. Der vielen und heftigen Stürme wegen, die auf ihm herrschen und ost ganz Plötz- lich auftreten, ist die Schiffahrt dort sehr gefährlich. An seinem Süd- ende hat der Nyassa in dem kataraktenreichen Schire einen Aöslnß zum Sambesi. Am Nordostende liegt die Station Langenburg. In der Landschaft Konde am Nordwestende des Sees hat man reiche Steinkohlenlager gesunden. Der Tanganyika liegt 820 m über dem Meere, ist 52 km breit und 750 km lang Er wird von schön bewaldeten Bergen umgeben, ist sehr buchtenreich und besitzt eine beträchtliche Tiefe, die vom Ufer oft sehr rasch zunimmt. Seine Farbe ist seegrün oder lichtblau. Der Tanganyika ist sehr fischreich und hat eine äußerst fruchtbare Umgebung. Von Osten empfängt er in dem Malaga- rasi seinen Hauptzufluß. Sein Abfluß, der Lukuga, führt zu der

9. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 130

1846 - Dresden : Arnoldi
130 nützen meist durch Fleisch, Cier und Federn. — Ente, zahme und wilde, fast in der ganzen alten Welt. Türkische oder indische, Löf- fel-, Brandente rc.; — Gans, die wilde kleiner, in nördlichen Ge- genden. Gänsezucht (Lausitz, Pommern). Gänsebrust, Leber; — Eidergans, auf Klippen in Island rc.. Haut zu Pelzwerk, Ei- derdunen; — Schwan, schwarze Füße, zur Zierde auf Teichen. Stummer, schwarzer, Singschwan; — Fettgans (Pinguin), flossenartige Flügel, hornartige Federn, im Süden; — Sturm- vogel, Schwalbengröße, auf Klippen im Meere. Riesensturmvogel; — Kropfgans (Pelikan), Schwangröße, beutelförmiger Kropf. Kleinasien, Osteuropa. Fleisch, Pelzwerk, Dunen, Abrichtung zum Fischfänge; — Freg atte, Huhngröße, frißt fliegende Fische; — Eistaucher, größer als Gans, im Norden; — Möven, viele Arten, oft in großen Scharen an Meeren und Flüssen; — See- schwalbe, an allen Meeren. C. Amphibien. 47. (Beidlebige) oder Reptilien (Kriecher), rothes kaltes Blut, Athemholen durch Lungen, einkammriges Herz, — kleines Gehirn, unvollkommner Blutumlauf, Lungen fast nur ein häutiger Sack, ' Athemholen willkürlicher, lange Ausdauer ohne Luft, — Nahrung wird ungekaut verschluckt, Zähne nur zum Feschalten, Zunge ange- heftet oder frei, Kehldeckel fehlt, Speiseröhre trichterförmig, Magen Erweiterung des Speisekanals, Darm kurz, Leber groß, Zwerchfell fehlt, — Nerven weniger vom Gehirn abhängig, inehr durch einzelne Knoten gesondert, Sinne wenig ausgebildet, Augen meist groß, Oh- ren mit einfachen innern Gehörwerkzeugen, Nase nahe an der Spitze des Mauls, Stimme meist fehlend, — Hautbedeckung entweder it'itr aus Drüsen abgesonderter Schleim oder Schuppen, oder Schilde und Platten. Zähes Leben, in Eisschollen rc. eingeschlossen nach Jahren, ohne Gehirn nach Monaten noch lebendig. Wiedererzeugungskraft (Reproduktion) und große Reizbarkeit der Muskeln nach dem Tode. — Zahlreiche Vermehrung, meist durch Eier. — Die meisten können im s Wasser und auf dem Lande leben. — Winterschlaf. — Nahrung: meist Thiere. Nutzen: Vertilgung lästiger Thiere, viele geben ge- sundes Fleisch, eßbare Eier, •— Haut, Schildpatt. — Wenige sind gefährlich. Giftzahn. — Kriechende (mit Füßen) und schleichende. 1) Frösche und Kröten. 48. Nackten, ungeschwänzten, rippenlosen Körper. Verwand- lung. Das aus den Froscheiern (Froschlaich) kriechende Junge (Kaulquappe) hat langen Schwanz, hornartigen Schnabel, Kiemen, keine Füße. Nach 14 Tagen Hinterfüße, Lungen, nach 2 Monaten Häutung, Schwanz verschrumpft, Froschgesialt. Im Winter in der Erde oder im Schlamme. Nahrung: Insekten. Der braune Gras- frosch, lauert im Grase; — grssne Wasserfrosch, eßbare Schen- kel; — Laubfrosch, Füße ohne Schwimmhaut, aber kleberigen Schleim, auf Sträuchern rc. Wetterprophet; — Kröte, dicken, war- zigen Körper, ätzenden Saft, mehr kriechend, an feuchten Oettern j —

10. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 76

1846 - Dresden : Arnoldi
76 Bucht), trennt Länder (Meerengen, Straßen, Sund, Kanal), an manchen Stellen seicht (an flachen Ufern. Sandbänke, Dünen), an andern über 16000 Fuß tief, zeigt auf seinem Grunde Erhöhungen und Vertiefungen wie das Festland (Inseln, Archipel, Felsenriffe).— Meerwasser specifisch schwerer als Flußwasser, bitter und salzig schmek- kend, gewöhnlich grünlich, in's Blaue spielend. — Leuchten des Meeres (Electricität, leuchtende Seewürmer, Phosphortheile). — Bewegungen des Meeres, hervorgebracht durch Winde (Wellen, Brandung), durch den Umschwung der Erde (Bewegung von Ost nach West am Aequator), durch Anziehungskraft des Mondes (Ebbe und Fluth, Spring-, Nipfluth). Strömungen, Meerstrudel. — Hauptmeere: 1) nördliches, 2) südliches Eismeer, 3) atlantischer (westlicher) Ocean (Nord-, Ostsee, Kanal, irländisches Meer, Mittel- mcer, äthiopisches Meer), 4) östlicher Oceau (stckles Meer, Südsee, chinesisches und japanisches Meer), 5) indischer Ocean (indisches, per- sisches und arabisches Meer). — Ausdünstung, Wolken, Regen, un- terirdische Wasserbehälter, Quellen, Bäche, Flüsse (Küsten-, Steppen- slüsse), Ströme. Immerwährender Kreislauf. — Landseen. 10. L a n d. Erdtheile: (Süd-, Mittel-, Nord-) Europa, Asien, Afrika, Amerika, Australien. Vom Meere mannichfach be- grenzt, zuweilen hinein sich erstreckend (Halbinsel, Land- oder Erd- zunge, Landenge). Verschiedenheit der Landsirecken in ihrem Ver- hältnisse zum Meeresspiegel. Hoch-, Tiefländer, a) Ebenen, nach Beschaffenheit des Bodens Marschland, Kleiboden, Geest- (Sand-) land, Steppen, Wüsten. Hoch-, Tiefebenen, Niederungen, b) Er- höhungen: (Fuß, Abhang, Rücken, Gipfel) Anhöhen, Hügel (Erd- rücken, Hügelkette), Berge, Gebirge (Bergkette, -rücken, -zug), Ge- birgszüge (Gebirgsstock, Gebirgszweige). Land-, Mittel-, Hochge- birge (oft mit Gletschern und Eisbergen). Vorgebirge (Cap). Vul- kane (Krater), feuer- und wasserspeiende. — Nach der Entstehungs- zeit: Ur-, Uebergangs-, Flötzgebirge, aufgeschwemmtes Land. Nach Bestandtheilen: Schiefer-, Kalk-, Gyps-, Steinkohlen-, Sandstein- gebirge k. c) Vertiefungen: Haupt-, Neben-, Längen-, Seiten- und Querthäler, Gebirgspässe, Schluchten, "Abgründe, Klüfte. —■ Das Innere der Erde, etwas über 3000 Fuß tief bekannt, hat Weitungen, Gänge, Höhlen (Baumanns-, Biels-, Fingalshöhle re. Tropfstein- oder Stalaktitenhöhlen). 0. Politische Geographie. 11. Asien, 800000 Q.m., 550 Mill. Eittw. a) Grenzen und Meere: nördliches Eismeer, Cooks- oder Beringsstraße, stiller Ocean (Meer von Kamtschatka, von Ochotsk, von Japan, gelbes Meer, chinesisches mit Meerbusen von Tunkin und Siam), indischer Ocean (Meerbusen von Bengalen, persisches Meer, persischer und arabischer Meerbusen), Landenge von Suez, Mittelmeer, Archipel,
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