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1. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 29

1898 - Leipzig : Lang
— 29 — Aflanzenwuchs. In der Nähe der Küstenorte erblickt man ausgedehnte landwirtschaftliche Anlagen, an den sumpfigen Fluß- Mündungen Mangrove-Waldnngen.in den Flnßthälern, auf den Höhen und Bergen Busch- oder Hochwald, außerdem offeue oder bewaldete Savannen. Die Eingeborenen pflanzen Hirsearten, Reis, Mais, Bohnen. Erbsen, Sesam, Bananen n. a. Auf den Plantagen werden angebaut Baumwolle, Tabak, Kaffee, Vanille, Zuckerrohr, Pfeffer, Gummi, Kokospalme», Ge- würznelken u. a. Sehr reich ist die Merwelt in Ostafrika vertreten. Herdenweise trifft man im Innern Büffel, Zebras, Esel, Giraffen, Anti- lopen, Gazellen, Steinböcke, Hasen, Flußpferde und Rhinoze- rosse. Im Westen des Gebietes ist der Elefant noch häufig zu finden. Von den Raubtieren sind vertreten: Löwen, Tiger, Leo- parden, Hyänen, Füchse und Zibethkatzen, von den Affen zwei Arten der Hundsaffen. Aus der Vogelwelt kommen vor: Strauße, Geier, Adler, Falken, Raben, Ziegenmelker, Hühnerarten, Stare, Kolibris, Honigvögel, Trappenarten, Reiher und Pelikane. Die Flüsse und Seeen sind reich an Fischen aller Art; außerdem kommen vor Fischottern, Krokodile und Riesenschild- kröten. Die den Pferden und Rindern sehr schädliche Tsetsefliege wird selten angetroffen. Wewokner. Deutsch-Ostafrika wird an der Küste hauptsächlich von Suaheliuegern, im Innern von Bantunegern bewohnt. Die Suaheli sind ein Mischlingsvolk aus Eingeborenen und Indern. Ihre Sprache ist nicht nur an der Küste, sondern auch weit iu das Innere hinein die Hauptverkehrssprache. Die Kleidung der Küstenneger besteht für gewöhnlich aus einem Hüftentuche; will der Sansibarneger sich fein machen, dann zieht er ein langes, weißes, baumwollenes Hemd an. Die Bewohner des Innern tragen Lendentücher, Grasröcke oder Ziegenfelle. Vielfach wird der Körper mit Fett und Ocker eingeschmiert; das Haar wird entweder geschoren oder geflochten und in allerlei wunderlichen Frisuren getragen. Die Bewohner vom Djaggalande tragen in den aufge- schlitzten Ohrläppchen cylindrische Holzstückchen. Um den Hals, an deu Armen, am Arm- und Fußgelenk sieht man Perlschnüre, Elfen- beinringe und Ringe aus Eisendraht. Je nach der Beschäftigung der Bewohner überwiegen in ihrer Nahrung die Pflanzen- oder die Fleisch- stoffe. Die Wohnungen sind meist runde Hütten mit einem kegel- förmigen Dach aus Binsen. An der Küste findet man besser gebaute, große viereckige Häuser aus Stein und Lehm. An Spiel, Gesang und Tanz finden die Ostafrikaner großes Wohlgefallen. Besonders zur Zeit des Mondscheins werden abends

2. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 33

1898 - Leipzig : Lang
— 33 — liegen nicht tief unter dein Meeresspiegel, den sie zuweilen auch etwas überragen. Die Kanalriffe, auch Wall- oder Barrierenriffe genannt, sind durch einen Kanal von der Küste getrennt. Nach außen fallen sie steil in die Tiefe ab, während das von ihnen umschlossene Wasser, die Lagune, nicht sehr tief ist. Außer dieseu Riffen unterscheidet man noch Lagnnenrisfe, welche nicht um eine Insel gelagert sind, sondern nur ein Stück Ozean, einen Salzsee, die Lagune, uinschließen. Die aus diesen Laguuenriffen im Laufe der Jahrhunderte ent- standenen niedrigen Inseln, die sich durch die von Wind und Wellen herbeigetriebenen Samen mit Pflanzenwuchs bedeckt haben, heißen Atoll. Klima, pflanzen- und Fierwett. Im allgemeinen herrscht auf den australischen Inseln ein feuchtes Tropeuklima. Auf den kleineren Inseln, wo es durch die See gemildert wird, ist es für die Europäer angenehm und erträglich. Die Flora der australischen Inseln ist der malayischen sehr nahe verwandt, doch sinden sich auf Neuseeland auch australische, auf Hawai und den östlichen Inseln Polynesiens, aus denen die Vegetation an Mannigfaltigkeit der Arten abgenommen, amerikanische Elemente vor. Am reichsten und üppigsten ist der Pflanzenwuchs iu Melanesien, wo die Inseln häufig mit deu herrlichsten und großartigsten Urwäldern bedeckt sind. Spär- lich ist der Pflanzenwuchs auf den Koralleninseln. Kokospalmen, Brotfruchtbäume, Pandanus, Bananen, Bataten, Iams, Taro und Reis sind die hauptsächlichsten dort vorkommenden Kulturpflanzen. Wie die Pflanzenwelt, so zeigt auch die Tierwelt vorwiegend indischen Charakter und ist ebenso, wie erstere, am reichsten auf den westlichen, besonders den melanesischen Inseln, vertreten. Auffallend ist die Armut an Säugetieren deren es dort nur etwa 30 Arteu gibt. Beuteltiere, Schweine, Ratten und Fledermäuse kommen am meisten vor. Viel zahlreicher an Arten und durch die herrlichste Farbenpracht ausgezeichnet ist die Vogelwelt, die hauptsächlich durch Klettervögel (Papageien), Tauben, sperlingsartige und Stelz- Vögel vertreten ist. An Raubvögeln sindet man nur einige Arten. Reptilien und Amphibien, namentlich Schlangen und Frosche, sind zahlreich vorhanden, ebenso Käser und Schmetterlinge. Die lästigen Moskitos kommen auf allen Inseln vor. Wewohner. Die Bewohner zerfallen in Melanesier und Polynesier; letztere teilt man wieder ein in die eigentlichen Poly- nesier und die Mikronesier. Die Melanesier werden der Neger- raffe zugerechnet; die Polynesier bilden einen Zweig der malayischen Familie. Die Mikronesier sind das Mittelglied zwischen Polynesien: und Melanesien:. Heßler, Landeskunde der deutschen Kolonieen. Z

3. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 46

1898 - Leipzig : Lang
- 4(3 — wilde Tauben, Kuckucke, Seevögel, welche sich von Zeit zu Zeit aus einer Insel niederlassen, und verschiedene Arten Insekten, besonders Moskitos, sind die hauptsächlichsten Vertreter aus dem Tierreiche. Die Bewohner sind meist sanft und friedliebend und nehmen den Fremden nicht ungern auf. Ihre Gestalt ist schlank, die Haut duukelbrauu; das lange, schwarze Haar wird teils aus dem Hinter- kopse zusammengedreht, teils offen herabhangend getragen. Sie sind kühne und geschickte Schiffer; ihre kunstvollen Boote bauen sie zum Teil aus dem Holze, das ihnen das Meer aus fernen Weltteilen zutreibt. Die iu deu Wurzeln der angeschwemmten Baumstämme mitgeführten Steine werden sorgfältig gesammelt und aufbewahrt. Man benutzt dieselben zum Schleifen und Schärfen der Werkzeuge, die meist aus Muscheln und Fischgräten, zuweilen auch aus Eisen bestehen, das ihnen durch Trümmer von gescheiterten Schiffen zu- geführt wird. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Fischen, den Kernen der Kokosnüsse, den sehr mehlreichen Wurzeln der Taropflanze und der Pandanusfrucht. Nur im höchsten Notfalle wird das Fleisch der Hühner und Ratten gegessen. Die Hühner hält man nur der Federn wegen, die als Schmuck verwandt werden; der Genuß der Eier ist den Insulanern fremd. Tie Kokosnuß ist das wichtigste Nahrungs- mittel. Auf den südlichen Inseln des Archipels ist die Kultur infolge der Wirksamkeit der Missionare schon ziemlich vorgeschritten. Die Vielweiberei ist abgeschafft, und die meisten Bewohner sind zum Christentum bekehrt. Kandel'. Auf der Insel Jaluit, welche mit einem guteu Hafen versehen ist, ist der Mittelpunkt des Handels für Mikronesien; hier hat die „Jaluit-Gesellschaft" ihre Hauptfaktoreien. In Jaluit werden die deutschen Waren gelandet und dann durch kleinere Schiffe den auf den umliegenden Inseln angestellten Agenten überbracht. Diese tauschen im Verkehr mit den Eingeborenen die in Stücke ge- schnittenen und an der Sonne getrockneten Kerne der Kokosnuß ^Kopra) ein, welche dann nach Europa befördert werden. Eingeführt werden dort hauptsächlich eiserne Geräte, Spirituosen und Baumwollenstoffe. Die deutsche Reichsregierung ist durch einen Kaiserlichen Kom- missar, der auf Jaluit seinen Sitz hat, vertreten. Die Verwaltung?- kosten werden durch die Zölle vollständig gedeckt. Die Marschall-Inseln haben ihren Namen von dem Engländer Marshall, der sie 1788 entdeckte. Ehamisso besuchte die Insel-

4. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 20

1898 - Leipzig : Lang
— 20 — über dem Boden strahlig zum Stamm zusammenlaufen und diesen frei in der Luft tragen. An höheren Stellen sind die Mangroven mit Weinpalmen (Raphia), Oelpalinen und stacheligen Pandanen gemischt. — Die Felder sind bebaut mit Ja ms (ein Knollengewächs, an Gehalt unfern Kartoffeln ahnlich), Erdnüffen, Maniok, Erbfeu, Bohnen, Bananen, Bataten, Pfeffer, Melonenbäumen, Limonen, Guaven, Kürbissen, Kakao ?c. Apfelsinen und Citronen sind selten. Die Merwelt ist ebenfalls reich vertreten. An Haustieren findet man Ziegen, Rinder, Schweine, Hühner und Hunde, deren Fleisch als Leckerbissen gilt. In den Urwäldern hausen Leoparden, Zibethkatzen, Elefanten, Buschantilopen und Affen (Paviane, Meerkatzen, Faulaffeu, Schimpanse). Felder und Wälder sind belebt mit Siugvögelu, Eis- und Nashornvögeln, Webervögeln, Wildtauben, Honigsaugern und Graupapageien. Die Flüsse sind reich an Fischen. In den oberen Flußläufen trifft man Fluß- pferde und Krokodile; im Grase lauern giftige Schlangen auf ihre Beute. Sehr mauuigfaltig ist die Käfer- und Schmetterlingswelt. Außer den Moskitos find für den Menschen besonders die Wander- am eisen und Sandsliegen lästig, deren Stich sehr schmerzhaft ist. In Delta ist die Tierwelt dürftig. Nur See- und Stelzvögel, wie Pelikaue, Schlangenhalsvögel, Flamingos, Enten, Schatten- Vögel (Scopus umbretta), Geierfeeadler und Eisvögel beleben die eintönige Landschaft. Die Mewohner des Kamerungebietes gehören zu den Negern und zerfallen in eine größere Anzahl von Stämmen, welche zum Teil nach den Bergen und Flüssen, an denen sie wohnen, benannt werden. Den Hauptstamm au der Küste bilden die Dunlla; die- selben sind hier die herrschende Rasse und nehmen sowohl in körper- licher, als anch in geistiger Beziehung eine hervorragende Stellung vor den andern ein. Ihre Zahl beträgt 26 — 30 000, sie haben eine helle Hautfarbe, sind groß und kräftig gebaut und wohnen vom Kamerun bis etwa 3° nördlicher Breite. Sie sind leidenschaftliche Handelsleute und vermitteln den Verkehr von der Küste in das Innere des Landes und umgekehrt. Der Ackerbau liegt deu Weibern und Sklaven ob und wird überhaupt von ihnen nur iu so geringem Maße betrieben, daß sie kaum für ihren Bedarf die nötigen Früchte ziehen. Am Südabhang des Kamerungebirges wohnen die Bakwiri, Strauch- oder Bergbewohner; dieselben haben einen hagern schwäch- lichen Körper, ein häßliches Aussehen und treiben hauptsächlich Jagd und Viehzucht und sind bettelhaft und neugierig. Die Wohnungen und Ortschaften der Kamerunneger sind reinlich und machen einen freundlichen Eindruck. Die Hütten habeu

5. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 40

1898 - Leipzig : Lang
— 40 — ist. stellen sich bei ihm die gefährlichen Fieber ein, vou denen selbst die Eingeborenen zu leiden haben. Die H^ffanzenwelt ist im allgemeinen üppig und großartig entwickelt. Nicht nur die großen, sumpfigen Niederungen, sondern auch die Berge sind bis zu ihren Gipfeln mit dichten Urwäldern bedeckt. „Sagopalmen säumen den Wasserlauf, Gebüsch von Ba- nanen, Ficusarten, Laurineen, darunter wilde Muskat- bäume, bilden dichtes Unterholz, über das sich die Stämme von Dracaenen und Palmen erheben. Wo sich an den Wald ein flacher Sandstrand gegen das Meeresuser auschließt, da erhebt auch die Kokospalme ihren graziösen Wipfel und entfaltet die Bar- ringtonia excelsa ihre herrliche Blütenpracht". Angebaut werden von den Eingeborenen hauptsächlich Sago, Kokospalmeu, Brot- fruchtbäume, Bananen, Melonen, Nams, Reis, Zucker- rohr, Kaffee, Mais, Tabak, Muskatnußbäume und Betel- Pfeffer. Die Iierwelt trägt den Charakter der australischen: Armut an Säugetieren. Es kommen aus Neuguinea im ganzen etwa 30 Arten Säugetiere vor, welche fast sämtlich zu den Beuteltieren gehören. Von Huftieren ist nur das Papuschwein (Sus papuensis) vertreten. Die Zahl der Neuguinea allein angehörenden Säugetiere beträgt nur zwei. Viel zahlreicher an Arten und durch die herrlichste Farbenpracht ausgezeichnet ist die Vogelwelt. Zu den prächtigsten Vögeln gehören die farbenglänzenden Paradiesvögel, die hier ihre Heimat haben. Außerdem zeichnen sich durch herrliches Gesieder die Tauben und Papageien aus; letztere sind durch etwa 30 Arten hier vertreten. An Raubvögeln trifft man nur einige kleinere Arten, wie Habichte und Sperber, und zwei Arten kleine, uusern Käuzen verwandte Eulen. Wie die Paradiesvögel, so habeu auch die riesigen Helm- kasuare hier ihre Heimat. An den Flußmündungen hält sich das indische Krokodil aus, an den Küsten findet man Schildkröten. Zahllos sind die Moskitos, die den Reisenden zur Plage werden. Die aus deu ausgedehnten Weideplätzen gezüchteten Pferde, Rinder intb Ziege» gedeihen vortrefflich. Die Bewohner Neuguineas gehören zu den Melanefiern, die hier in zahlreiche Stämme zerfallen, welche sowohl in Sitten und Gebräuchen, als auch in geistiger Beziehung sehr voneinander ver- schieden sind. Die negerartigen Melanesier im westlichen Teile der Insel werden Papua genannt, doch bezeichnet man mit diesem Aus- drucke auch häufig alle Melanesier. Der Name Papua (sprich Papüa) kommt von dem malayischen Worte „papuwah", welches kraushaarig bedeutet; er ist jedoch auf Neuguinea wenig oder gar nicht bekannt, vielmehr hat jeder Stamm seine bcfonbcrc Benennung. Die Me-

6. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 43

1898 - Leipzig : Lang
— 43 — An Laustieren findet man Schweine, Hunde und Hühner, Außerdem find zu erwähnen Geflügel, fliegende Eichhörnchen, Flederhunde, Kasuare, Känguruhs, Großfußhühner, Fische und Schildkröten. Junge Alligatoren und Hunde gelten als Leckerbissen; letztere werden sehr selten gegessen, gewöhnlich nur dann, wenn ein Häuptling zur Regierung gelangt und derselbe ein Fest veranstaltet. Kasuareier, namentlich aber Schildkröten ei er- werben in großer Menge verzehrt. Die Wewohner gehören zu deu Melanesiens und sind den Fremden gegenüber feindlich und mißtrauisch. Leider ist unter ihnen die Menschenfresserei noch allgemein verbreitet. Mit Vorliebe essen sie Menschenfleisch, da es ihnen, wie sie sagen, besser schmeckt, als anderes Fleisch. Doch werden sast nur Kriegsgefangene verzehrt. So weit der deutsche Einfluß dort reicht, werden Mord, Diebstahl und andere barbarische Gebräuche strengstens bestraft. Landet. Die Inselgruppe Neulauenburg ist der Mittelpunkt des Handels im Bismarck-Archipel. Auf der kleinen Insel Matupi hat die Hamburger Firma Hörnsheim & Co. ihre Niederlassung, ans Mioko die Agentur der Deutschen Handels- und Plantagen>Gesellschaft der Südsee und auf der Nordküste der Gazelle-Halbinsel, unweit der Blanche-Bncht, die Firma Thos. Farell & Co. Die hauptsächlichsten Ausfuhrartikel sind Kopra, Schildpatt, Perlschalen, Kaffee und Baumwolle. Das einheimische Geld, Diwarra genannt, besteht aus Kaurimuscheln, die aus eiu zerspaltenes Rohr ausgereiht werden. Das Diwarra wird, wie Powell berichtet, nach Längen gemessen, und zwar reicht die erste Länge bei ausgebreiteten Armen über die Brust weg von Hand zu Hand; die zweite vom Mittelpunkt der Brust bis zur Hand des ausgestreckten Armes; die dritte von der Schulter bis zur Spitze der Finger; die vierte vom Ellbogen und die fünfte vom Handgelenk an bis zur Fingerspitze; die sechste beträgt eine Fingerlänge. Die Fische werden, wenn sie nicht zu kleiu sind, nach ihrer Diwarra- länge gekauft. Eiu kleines Schwein kostet 10, ein großes 30—40 Längen des ersten Maßes. Die Salomons-Jnseln. Lage und Oröße. Dieser Archipel hat einen Flächeninhalt von 43 900 qkm (798 Q.-M.) mit etwa 350 000 Einwohnern. In zwei Reihen ziehen diese Inseln — sieben große und viele kleine — von Neumecklenburg nach Südosten.

7. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 14

1898 - Leipzig : Lang
— 14 — ^fl'anjentoeff. Nkach den Bedingungen des Wachstums unter- scheidet man zwei Abteilungen der Pflanzenwelt: Die Negenvege- tation und die Gruudwasservegetatiou. Erstere ist von dem Verlaufe der Regenzeit abhängig und bleibt im allgemeinen niedrig und kümmerlich. Die Grundwasservegetation gedeiht an Seeeil, an ständig fließenden Gewässern, oder wo verborgene Wasseransammlungen sich dauernd erhalten. Sie ist nur in schmalen Streifen und kleinen Gruppen vorhanden. Das ganze Schutzgebiet ist größtenteils eine Strauchsteppe, die im Süden mehr zur dürftigen Grassteppe, im Norden zur Baum steppe übergeht. Hinter der kahlen Küstenzone sind sast die einzigen Gewächse hartes Gras und dichtes Dorn- gestrüpp (Mimosen), das deu Wanderer, der ihm 51t nahe kommt, mit seinen widerhakigen Stacheln festhält, daher auch „Wacht eeu bitjen" (Wart ein bißchen) genannt wird. An Flußläufen und anderen wasserhaltigen Orten gibt es Zwiebel- und Kürbisgewächse, Fett- pflanzen, Euphorbien, Weideu, Eukalypten, Kameldorne und Ebenholzbäume. Die Merwelt ist in der Küstenregion nur dürftig vertreten. Im Innern des Landes gibt es Löwen, Hyänen, Schakale, Rhinozerosse, Büffel, Antilopen, Gazellen, Giraffen und Zebras, an Haustieren große Herden Rinvvieh, Ziegen und Schafe. Aus der Vogelwelt sind vor allem die Strauße zu er- wähnen, außerdem gibt es zahlreiche kleine Singvögel, Wasser- Vögel, Tauben, Raben und Rebhühner. Groß ist die Zahl der Gliedertiere, wie Heuschrecken, Käfer, Fliegen, Wespen, Schmetterlinge, Spinnen und Skorpione. Die Mevöliierung unseres Schutzgebietes ist eiue ziemlich mannigfaltige. Im Süden wohnen die Nama und weiter ostwärts die mit ihnen verwandte» Buschmänner. Weiter nach Norden wird das Gebiet von den Bantustämmen der Damara, Herero und Ovambo bewohnt. Die Nama gehören zum Stamm der Hotten- totten, haben einen hagern und schlanken Körper von gelber oder fahler Hautfarbe und eine unschöne Kopf- und Gesichtsbildung. Durch die hervortretenden Backenknochen und das spitzzulaufeude Kinn ist ihr Gesicht dreieckig. Das Haar ist kraus, wollig und verfilzt; die Nase ist platt, der Mund breit und die Lippen aufgeworfen. Die Augen stehen weit auseinander und sind häufig schief geschlitzt. Die Nama zerfallen in viele kleine Stämme. Ihre Sprache ist wegen der Schnalzlaute für den Europäer schwer zu erlernen. Kleidung und Nahrung sind einfach. Ihre Wohnungen sind bienenkorbartige Zelte, deren Inneres so niedrig ist, daß ein erwachsener Mann kaum aufrecht darin stehen kann. Zehn bis zwölf Personen müssen sich oft in diese» kleinen Raum teilen, in dein dazu noch die größte Unreinlich-

8. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 24

1898 - Leipzig : Lang
— 24 — hauptsächlich von den Eingeborenen Aams (ein Knollengewächs), Kassaven (eine Rübenart), süße Kartoffeln, Tigernüsse, Bohnen, Reis, Mais, Bananen, Maniok, Hirse und Zwiebeln. Aams (Dioscorea) bildet die Hauptnahrung der Eingeborenen. Zwei Aams von Durchschnittsgröße geben einem Erwachsenen hinreichend Nahrung für einen ganzen Tag. Auf deu Plantagen zieht man Baumwolle, Tabak, Kaffee und Ricinus. Als Kulturbäume sind zu nennen die Fächerpalme, Kokospalme und die Oel- und Weinpalme. Ein wichtiges Gewächs des Urwaldes ist die Kautschukliane. Aierwelj. Die Hauptvertreter der Tierwelt sind: Schafe, Ziegen, Schweiue, Huude, Affen (Meerkatzen, Paviane, Seidenaffen), Hühner, Tauben und Schlangen (Riesenschlange). Im Innern des Landes sind häufig Löwen, Leoparden und Elefanten, Tigerkatzen, Zibethkatzen, Hyänen, Schakale u. a. Die Lagune und die Flüsse sind reich an Fischen. Den Bewohnern sehr zur Plage sind die Moskitos und Saudflöhe. Da die Tsetse- fliege hier fehlt, gedeihen europäische Pferde und Riuder vortrefflich. Wewohner. Die Eingeborenen des Küstengebietes gehören zu den Negern und nennen sich Evheer oder Evheneger. Die Bewohner der Küste sind kräftige, beinahe zwei Meter hohe Gestalten, die des Innern erreichen dagegen nur eine mittlere Größe. Die meisten Männer beschäftigen sich mit Landbau, Fischfang oder Handel; an Gewerbetreibenden findet man Schmiede, Sattler, Gerber, Töpfer, Weber und Färber. Tie Speisen zu salzen, wird als Leckerei betrachtet. Will man von jemand sagen, daß er reich ist, so heißt es: „Er ißt Salz zur Mahlzeit". Die Wohnungen sind l1^ m hohe, runde oder viereckige, aus Lehm gebaute Hütten. Die Ort- schaften sind entweder Städte oder Dörfer; einzelne Höfe kommen selten vor. Städte unterscheiden sich von den Dörfern dadurch, daß jeue eiu organisiertes Rats- und Gerichtskollegium besitzen, an dessen Spitze ein Häuptling steht. Amt und Würde des Häuptlings erben weiter auf den ältesten Sohn seiner Schwester. Die Gesetze bestehen in mündlichen Ueberlieferungen, die Gerichtsverhandlungen, Palaver genannt, sind öffentlich unter den Bäumen des Marktplatzes. — Die Bewohner des nördlichen Hochlandes sind die Fulbe und Haussa, welche hauptsächlich Viehzucht treiben. Ortschaften. Lome, am Westende der Lagune, ist Sitz des kaiserl. Landes- Hauptmanns und hat 2500 Einw. An der Küste liegen ferner die Handels- platze Bagidä, Porto Seguro und Klein-Popo, (popo — Volk) mit etwa 3000 Eingeborenen und 30 Weißen. Hier ist eine deutsche Schule. Hauptort im Innern des Landes ist Togo am Togosee niit 3000 Einw. (Togo bedeutet hinter der Lagnne). Die Stadt besteht aus fünf Dörfern, die mit Kokospalmen und Bananenwäldern umgeben sind. Der Ort Wo, nördlich am Wo-See ist ein großer Handelsplatz in Palmöl; an Markttagen strömen an

9. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 248

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
248 liebte auch der Kurfürst die Jagd, und die Forstbeamten hegten nun, um sich bei dem Herrn in Gunst zu setzen, das Wild zur Ungebühr, so daß es viele Verheerungen auf den Getraidefeldern anrichtete. Die Beschwerden der Land- leute darüber blieben meistens unbeachtet, da die Jager sie für ungegründet ausgaben, und so brachen denn auf einmal 14 Dörfer im Amte Hohenstein auf, und vertrieben und tödteten das Wild. Der Kurfürst ließ sogleich eine Unter- suchung halten, und, da die Klagen der Bauern nicht un- gegründet befunden wurden, das Wild niederschießen und den Wildschaden ersetzen. Dann aber erließ er strenge Verbote gegen die Selbsthilfe. So billig dachten und han- delten aber eine Menge adeliger Grundherrn nicht. Diese hatten viele Bauerhöfe, deren Besitzer verschuldet oder aus- gestorben waren, eingezogen, und die übrigen Bauern muß- ten die Frohnen davon übernehmen. 'Auch vermehrten die Adeligen ihren Viehstand und dehnten ihr Triftrecht auf den Feldern der Bauern so sehr aus, daß diese ihr eigenes Vieh nicht mehr ernähren konnten. Der Unmuth darüber, der durch andere Plackereien noch gesteigert worden war, kam zum Ausbruche, als durch den dürren Sommer 1790 die Bedrangniß des Landmanns vergrößert wurde. Da ge- rade zu der Zeit in Frankreich durch die Revolution alle Dienste und Leistungen aufgehoben waren, so glaubten die Bauern in Sachsen, daß es jetzt an der Zeit sei, sich auch aller Lasten zu entledigen. Es wurde unter ihnen der Plan entworfen, mit gewaffneter Hand den Kurfürsten von Pillnitz nach Dresden zu führen, und ihn zu Bewilli, gung mehrerer Forderungen zu bewegen, als Absetzung aller derer von ihren Aemtern, die Sachsen unglücklich gemacht hatten, Errichtung einer Nationalgarde, Veränderung des Accisewesens, Beschränkung der Vorrechte der adeligen Gutsbesitzer, Aufhebung der Hegung des Wildes, Abschaffung aller Rechtspraktikanten, die nicht wirkliche Gerichkshalter wären, Verfassungsregeln für das geistliche Ministerium und endlich Verminderung der Fleisch- und Tranksteuer, Diese Artikel wurden in Form einer Bittschrift dem Kurfürsten überbracht, der Ueberbringer aber ward nach Untersuchung eines Arztes für wahnsinnig erklärt und nach Torgau in Verwahrung gebracht. Einen Monat darauf, im August,

10. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 225

1889 - Leipzig : Hirschfeld
Kurfürst Friedrich August Ii. 225 ab, bei welchem 786 Stck Wild, darunter allein 414 Fchse und 282 Hasen erlegt wurden. Bei einem am 1. Mrz 1751 in der Stallbahn zu Dresden abgehaltenen Fuchsprellen wurden 1359 Stck Wild und darunter 687 Fchse, 34 Dachse und selbst 3 Wlfe er-legt. Wie groß mute demnach in jener Zeit der Wildreichtum un-sers Landes sein, wenn derartige Vergngungen, wie sie die Jagd erst eingefangener Tiere bot, veranstaltet werden konnten! Wurden doch 1734 bei einer in den Lauenstein'schen Waldungen abgehaltenen Jagd 287 Hirsche, bei einer andern 1738 im Rochlitzer Walde 600 Hirsche und Rehe, 1739 in den Frauensteiner Forsten der 800 Stck Rot- und Schwarzwild und 1753 im Colditzer Walde 240 wilde Schweine erbeutet. Das Könige. Sachsen und seine Fürsten. 2. Aufl. 15
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