Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 48

1850 - Leipzig : Mayer
48 Zweiter Theil. Locrensis, Scylleticus und Tarentinus.) 7) Mare Adriaticum (xd ’Adguxxixov n(kayog, y ’Adpiuxwy Bakugoa, auch M. Hadriänum, Ha- driacum , o ’Adptaxixog yvyog oder xoknoq , und schlechthin o Adglug, Adria, Hadria), nach der Landschaft Adrias und der in ihr gelegenen Stadt Adria (Alria) zwischen den Mündungen des Padus (Po) benannt, oder M. Snperum (im Gegensätze zum Mare Inferum), an der Ostküste Italiens, zwischen diesem, Jllyrien und Epirus bis zur Meerenge bei Hy- druntum in Calabrien , also dasselbe Meer, das noch jetzt das adrialische heisst. (Im weitern Sinne aber verstanden die Alten der späteren Zeit unter M. Adriaiicum alles Meer an den Ost- und Südküsten Italiens bis zur Meerenge von Sicilien auf der einen und längs der Küste von Illyricum und Gräcia bis zur Spitze des Peloponnes auf der andern Seite, so dass es auch das M. Ausonium und Ionium mit umfasste; während auch das eigent- liche adriat. Meer von den älteren Griechen noch loviog noknog od. yvyog genannt wurde.) 8) Mare Ionium (Aoviog novtog, doviov utkuyog, ’loviy Bukuggu), das am südlichen Ende des vorigen westl. bei Hydruntum in Calabrien und östlich bei Oricus in Epirus beginnende Meer an der westlichen Küste der Inseln Corcyra , Cephalenia , Zacynthus u. s. w. bis zur Südwestspitze des Peloponnes. 9) Mare Aegaeum (6 Aiyalog-jtov- Tog, xd Aiyaiov txt'kuyog, auch blos xd Aiyu7or), oder das Meer zwischen Griechenland und Kleinasien, dem die Alten selbst eine verschiedene Aus- dehnung gaben, unter welchem man aber gewöhnlich das ganze Meer öst- lich und südlich von Griechenland bis zu den Inseln Greta und Rhodus ver- steht, (jetzt der Archipelagus, bei den Türken Ak-Denghiz). Seine einzel- nen Theile führten folgende Namen : a) Mare Thracium (xd S^yimov 7rf'aayog), der nördlichste Theil desselben längs der thracischen Küste. b) Mare Myrtbum (xo Mvpxolov Tii'kayog), um die Insel Myrtus her, von der Südspitze Euböa’s bis zur Südostspitze des Peloponnesus (obgleich auch über die Ausdehnung dieses Meeres die Ansichten der Alten verschieden sind), c) Mare Icarium (’Ixupiog novxoq, Iv.uqiov nikuyog), der süd- östlichste Theil des ägäischen Meeres um die Insel Icaria her an den Küsten von lonien, Doris und Carien in Kleinasien, d) Mare Crelicum (Kpyxi- xov nikayog), der südlichste Theil des ägäischen Meeres an der Nordküste von Creta, (von Andern schon als ein besondrer, vom ägäischen M. ver- schiedener Theil des Mittelmeeres angesehen). 10) Mare Carpathium (xo Kapnäthov ntkctyog, j. Meer von Scarpanto), östlich neben dem vori- gen, um die Insel Carpathus her und südlich von Rhodus bis zur Küste von Carien und Lycien. B. Längs der asiatischen Küste: 11) Mare Pam- phylium (xo Ijupcpvkiov nikayog, auch Sinus Pamphylius, j. Mb. von Antalia), der grosse und tiefe Meerbusen zwischen Lycien und Pamphy- lien, vom Prom. Sacrum und den chelidonischen Inseln im W. bis zum Prom. Leucolla und der Mündung des Melas im 0. 12) Mare Ciliciutn (y Kikixlu Bukaijoa , 7ifkayog xd naxa xyv Kikixlav, auch uvkior Kiki- 7uog), zwischen den Küsten Ciliciens und der Insel Cyprus bis zum Sinus Issicus, (dem heut. Mb. von Scanderun). 13) Mare P/ioenicium (xd (Poiviy.iov nikayog, auch ro Tzvqiov), längs der Küste Syriens und Phöni- ciens. C. Längs der africanischen Küste: 14) Mare Aegyptium (xo Aiyvnxiov nikayog), südlich vom M. Carpathium bis zur Küste Aegyptens.

2. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 51

1850 - Leipzig : Mayer
Erdlheile u. Hauptstämme ihrer Bewohner. Asia. §. 52. 53. 51 Stamm (im mittlern und nördlichen Gallien, im westlichen und südlichen Germanien, ira obern Donaugebiet, auf den britischen Inseln und in einzel- nen eingewanderten Stämmen in Oberitalien, Hispanieu und Kleinasien, wohl auch in Sicilien); 9) iberischervolksstamm (in Hispanien); 10) thra- cischer Stamm (zu dein ausser den eigentlichen Thraciern auch die Geten oder Dacier, Pannonier, Bithynier in Kleinasien und vielleicht auch die Il- lyrier gehörten); 11) pelasgisch-hellenischer Stamm (in Griechenland, Epirus, Macédonien, Süditalien und an der Westküste Kleinasiens, viel- leicht auch die Etrusker und Rätier umfassend); 12) alt-italischer Stamm (Osker, Latiner, Sabiner, Umbrer u. s. w., vielleicht auch die Ligurier, dem vorigen nahe verwandt) ; doch ist die Abkunft der Ligurier, Illyrier, Etrusker und Rätier, Sikuler und Iberer noch vielen Zweifeln unterworfen. Diese Völkerfamilien aber gehörten fast alle der weissen (oder sogenannten caucasischen) Völkerrace an, nur einige Chamiten (im innern Libyen) auch der schwarzen oder Negerrace, und einige Japhetiten (im südlichen Indien) der malaiischen ; von der gelben (oder sogenannten mongolischen) Race dagegen hatten die Völker des klassischen Alterthums in ihrer Bliilhenzeit fast noch gar keine Kenntniss. §. 53. Asia. Mit dem Namen Asm Çaola, ionisch Agitj, der von dem Aaiog \ti(x(x)v des Homer Ii. Ii, 461. nach und nach auf den ganzen Erdtheil aus- gedehnt worden sein soll, und bald von «£«_, Schlamm [also Schlammland], bald vom semitischen ■'¿¡ri, die Mitte [das Mittelland], oder py, glänzen [das Glanzland, Land des Sonnenaufgangs], oder endlich vom orientalischen Götternamen der Äsen [Götterland] abgeleitet wird) wurde von den Alten der späteren Zeit seit Strabo alles Land der Erde bezeichnet, welches westlich durch den Fluss Tanais (j. Don), die Palus Mäotis, den Pontus Euxinus, die Propontis und den Hellespont von Europa, durch den arabi- schen Mb. aber und durch die Landenge von Arsinoë (j. Suez) von Africa getrennt wurde. [Früher nahm man auch nicht selten den Fluss Phasis (j. Rion oder Fachs) und weiterhin den Araxes (j. Aras) und das caspische Meer als Grenzen gegen Europa und den Nil als Grenze gegen Africa an, so dass also die östliche Hälfte Aegyptens noch zu Asien gerechnet wurde.] Diesen Erdtheil, den sich die Alten keineswegs in seiner wirklichen Fächer- gestalt, sondern als ein längliches Parallelogramm dachten, und den die Meisten mit Recht für den grössten der 3weittheile hielten, theilte man früher, ehe man die östlichem Länder desselben kennen lernte, blos in 2 grosse Hälf- ten, indem man erst den Fluss Halys, dann das Gebirge Taurus als Grenz- scheide annahm, und so anfangs das obere (östlichere) und untere (west- lichere) Asien (tu ccpco und tu xutco 'Aaitjg, auch Aoia rj tiaog und inrog tov Ai.vog), dann Asien diesseit und jenseit des Taurus (Asia cis und trans Taurum, Aaiu rj ivrog und txrbg tov Tuvqov) unterschied. Mit der er- weiterten Kenntniss des Erdtheils gegen 0. u. So. verschwand nach und nach dieser l nterschied, und man sprach nunmehr nur von den einzelnen Ländern desselben, während der Name Asia seihst (im engern Sinne) ge- wöhnlich nur zur Bezeichnung von Kleinasien diente, obgleich auch ein- 4 *

3. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 73

1850 - Leipzig : Mayer
Kleinasien. Mysia. §. 63. 73 benannt, und der Pteleös (Tlrexemg) bei Ophrynium an der Küste des Hel- lespontus.— An Produkten lieferte Mysien ausser den gewöhnlichen Erzeugnissen Kleinasiens , namentlich dem trefflichen Yvaizen von Assus, besonders den lap/s Assius fauch ijagy.ocfccyog), treffliche Austern (an der Küste des Ilellespontus), Trüffeln und Morcheln und für den Medizinalge- brauch Scammonium oder Purgirrinde. — Die Einwohner zerfielen stets in 2 verschiedene Völkerschaften, in den ältesten Zeiten in Phrygier und Trojaner, in den spätem, als das trojanische Reich vernichtet war, in My- sier und Aeolier (zu denen noch die in mehreren Pflanzstädten angesiedel- ten Milesier kamen). 1) Die Mysi (Mvoot) waren unstreitig ein aus Europa in dieses Land eingewanderter thracischer Volksstamm, der wahr- scheinlich gleichzeitig mit denteukrern, den ebenfalls thracischen Stamm- vätern der Trojaner, nach Asien übersiedelten , aber, während jene das Küstengebiet besetzten, selbst das südliche und südöstliche innere Bergland (von den südöstlichsten Theilen der Propontis westlich bis zum Fluss Rhyn- daeus, südlich bis in die Gegend von Pergamum und östlich bis zur Land- schaft Katakekaumene) einnahmen, und zur Zeit der äolischen Einwande- rung im S. desselben ein nach seinem Stifter Teulhras benanntes, aber wohl bald von den Lydiern wieder vernichtetes Reich Teuthrania gründe- ten. Sic scheinen ein frommes, friedliebendes, aber freilich noch auf einer niedrigen Stufe der Kultur stehendes Volk gewesen zu sein , das eine aus der Irdischen und phrygischen gemischte Sprache, d. h. wohl einen diesen beiden Sprachen verwandten Dialekt derselben (thracischen) Muttersprache, redete, und vorzüglich den abrettenischen Zeus verehrte. Seine einzelnen Stämme waren die Olijmpieni oder Ohjmpeni (’ Oxvynir]vol, ' O/.vuir^voi) im Nw. des Landes am Olympus, die Trimenothuritae {'J1(jiyeuo\}oi'qltui), westlich von den vorigen am Temnus, die Iie//esponi>i am Hellespontus, die Pentademitae (Tiei>Tudrjpit(xi). wahrsch. 5 verbundene kleine Völker- schaften auf der Südseite des Temnus in Teuthranien, und die Mysomace- dones (Mvaopaxadovfg, auch Macedones Aschilacae), wahrsch. um die Quellen des Mysius her. 2) Die Troes (Tycotg) oder Troiani waren höchst wahrsch. auch ein thracischer Stamm und als Teucri (Ttvxqoi) zugleich mit den Mysiern aus Europa in Kleinasien eingewandert, wo sie mit einem den Griechen näher verwandten Stamme (Pelasgern, Leiegern — Dard anern?) zu einem Volke verschmolzen zu sein scheinen, hatten aber, im Besitz der Küste und Seehäfen, wahrsch. durch lebhaften Ver-* kehr und Handel sich zu einer viel höheren Stufe der Kultur erhoben, als die Mysier. Durch den Krieg der Hellenen mit ihnen wurden sie so gut als vernichtet, und von da an ist in Klcinasien von ihnen weiter nicht die Rede, während sie nun in Italien eine bedeutende Rolle zu spielen anfan- gen, wohin die Beste des Volks unter Antenor und Aeneas ausgewandert sein sollen. 3) Die Ateöles (Aiox.tig) oder ^ieolii waren ursprünglich ein pelasgisches Volk in Thessalien, Hessen sich aber später in Elis nieder, von wo aus sie schon unter Orestes ihre Wanderungen nach Kleiuasien begonnen haben sollen, die sich nun zu verschiedenen Zeiten wiederholten. Sie Hessen sich zuerst an den durch den trojan. Krieg ziemlich verödeten Küsten von Troas nieder; die ersten äolischen Städte (Cyme, Aegacu. s. w.) wurden daselbst erst 150 J. nach jenem Kriege oder 4 Menschenalter vor

4. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 77

1850 - Leipzig : Mayer
Kleinasien. Mysia. §.63. 77 fern Kumkiui und Kalafatlikiui), erst im uiacedon. Zeitalter 30 Stad, weiter nordwestl. unweit der Vereinigung- der beiden genannten Flüsse gegründet und unter den Römern zu einer nicht unbedeulenden Mittelstadt erhoben. Arisba (’Aylaßy, beim beut. Dorfe Mussa) am Seileis, unweit seines Zu- sammenflusses mit dem Rhodius, zum Gebiete von Abydus gehörig. [Sam- melplatz von Alexanders Heer nach seinem Uebergange Uber den Helle- spont und der Gallier nach ihrem Eindringen in Kleinasien.] b) In Aeolis (.Aioxig) oder dem von Aeoliern bevölkerten Küstenstriche von der Spitze des Sinus Adramyttenus im N. bis zum Fl. Hermus im S.*): a) Küsten- orte von N. nach S.: Cisthene (Kig&yry, wo j. Chirin-kiöi) am adramytt. Mr. und am Vorgeb. Pyrrha, schon zu Strabo’s Zeit verödet. [Kupfer- bergwerk.] Conjphas oder Coryphantis (Koqvqxxvrlq) weiter gegen S. [gute Austern]; und folgende Städte des äolischen Bundes: Atarneus (’Arccyvfvg, auch Atarnea, j. Dikeli-kiöi, nach A. Ajasmat) am Berge Cane, der Insel Lesbos gegenüber, von Chiern bevölkert, im 1. Jahrh. schon zu einem Dorfe herabgesuuken. [Zwischen ihr und Pergamum die Goldgruben der lydischen Könige.] Canae (Kuvut) oder Cana (j. Kanat- kiöi), am Vorgeb. Cane, der äussersten Spitze des eben genannten Berges, von opuntiseben Lokrern gegründet, im 1. Jahrh. bereits verödet. [Win- terlager der röm. Flotte im syrischen Kriege 191 —190 v. Chr.] * Pitane (Tlitavy, j. Sanderli), an der Mündung des Evenus in den Sinus Elaiticus. [Erdbeben im .1. 90 n. Chr.] Elaea (?) ’Ekuiu, j. Ruinen bei Jalva?) am Fl. Caicus, 12 Stad, von seiner Mündung in den nach ihr benannten Mb., mit schönem Hafen, der zum Winterlager der pergameniseben Flotte diente. [Litt viel durch dasselbe Erdbeben.] * Grynium ^Fqvvloi/) oder Grynia (r^vveta, in der Gegend von Klisselik) , feste Hafenstadt 50 Stad. südl. von der vorigen an demselben Mb. [Tempel und berühmtes Orakel des Apollo. — Sturm des Parmenio.] *Myrina (?) Mvqivu, mit dem Beinamen Sebastopölis), 40 Stad, weiter südwestl., befestigte Hafenstadt. [Vaterstadt des Agathias. — Erdbeben unter Tiberius und Trajanus.] * Cyme (Jsivpy, j. Ruinen bei Sandakli) mit dem Beinamen Phricönis ((Pyixcor/g oder Goyt- Hwarig'), 40 Stad, südwestl. von der vorigen am Sinus Elaiticus, die wich- tigste unter den äolischen Städten mit geräumigem und sicherm Hafen [in welchem die bei Salamis geschlagene Flotte des Xerxes überwiuterte. — Vaterstadt des Hesiodus (?) und Ephorus. — Erdbeben unter Tiberius]. * Aegae (Aiyui oder Aiyuiut) , festes Städtchen auf einem Hügel in der Nähe von Cyme und Temnus. [Litt durch dasselbe Erdbeben.] B. Im In- nern des Landes : * Temnus (o Trjyvog, j. Menimen, nach A. Guzil Hissar), 30 Mill. südl. von Cyme am westl. Ufer des Ilermus. [Von demselben Erdbeben heimgesucht.] * Neon Tichos (Niov Tityog, j. Ainadsjik), fester Ort etwa 100 Stad, nordöstl. von der vorigen, auch auf der Nordseite des Ilermus und am Berge Sardene. * Larissa (?) Actyioaa, auch ui Auqiooul) *) Die äolischen Bundesstädte (nach Herod. 1, 149) sind mit einem ' bezeich- net. Herodot lässt nämlich Atarneus, Canae und Elaea unter den Städten des äolischen Bundes weg und rechnet dagegen zu ihnen das schon oben erwähnte Cilla, sowie das unten in Lydien genaunte Notium und eine sonst unbekannte Stadt Aegiruessa, die gewiss keine andre ist als Aegirus auf Lesbos.

5. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 82

1850 - Leipzig : Mayer
82 Ziveiter Theil. lung durch Antigonus, Verschönerung durch Lysimachus.] Clazomenae (Kla^opevui, j. Kelisman), an der Südküste des smyrnäischen Mb. und am Halse der durch das Gebirge Mimas gebildeten Halbinsel, 200 Stad, westl. von Smyrna, mit einem Hafen. [Geburtsort des Anaxagöras.] Erij- tlirae ('oder ’Eqv&qcuci , j. Ruinen Namens Ritre oder Ritri, einige Stunden nördl. von Tschesme) an der Westküste der genannten Halbinsel, am Berge Mimas und am Fl. Aleos, 150 Stad, nordwestl. von Clazomenae, nicht unmittelbar an der Küste, aber mit einem Hafen an derselben Namens Cyssüs (oder Kaovoryg). [Vaterstadt der Sibvlle Hero- phile.] Teos (Ttmg, j. Ruinen bei Segigiek, Sighajik), auf der Südseite des die eben genannte Halbinsel mit dem Festlande verbindenden Isthmus, 300 Stad, nordöstl. vom Vorgeb. Coryceum. [Auswanderung nach Abdera. — Vaterstadt des Anacreon und Hecataeus.] Lebedus (Atßedog), 90 Stad, östl. vom Vorgeb. Myonnesus und 120 Stad, nordwestl. von Colophon. [Verpflanzung ihrer meisten Einw. nach Ephesus durch Lysimachus. — Warme Mineralquellen.] Clarus (Klayog, j. Ruinen beim Flecken Zille), auf einer Landspitze ganz nahe bei Colophon. [Berühmter Apollotempel mit einem Orakel.] Colophon (Ko).ocfwv), am Flüsschen Haies, 120 Stad, von Lebedus und 70 Stad, von Ephesus, mit einem 2 Mill. westlich von ihr gelegenen Hafen Notium (Notiov), auf welchen, nachdem Lysimachus die Einw. von Colophon nach Ephesus verpflanzt halte, der Name Colophon überging. [Daher Alt- und Neu - Colophon. — Treffliche Reiterei: Colo- phonem imponere. — Resina Colophonio, Colophonium. — Vaterstadt des Mimnermus, Xenophanes, Hermesianax und Nicander.] Ephesus (’E(pe- oog, j. Ruinen bei Ayasaluk), durch das Gebirge Gallesius von Colophon getrennt, am Abhange des Coressus und später (vom Lysimachus vergrüs- sert) auch des Pion oder Prion, und am Fl. Caystrus, eine der grössten Städte Asiens mit dem Hafen Panormus (Ttuvoypog) an der Mündung des Cayster’s, unter den Römern Sitz eines Conventus Juridicus und unter den christl. Kaisern Hauptstadt der ganzen Provinz Asia. [Berühmter Dianen- tempel. —Vaterstadt des Heraclit und Hermodörus. — Frühzeitige christ- liche Gemeinde.] Pygela (Ijvyfxa) oder Phygela ((Pvyelcx), zwischen der vorigen und dem Flecken Neapolis (Nttxnohg, wahrsch. dem heut. Scala Nova). [Tempel der Diana Munychia. — oivog cpvyfxttyg. — Etwas südl. von Neapolis an der Grenze Cariens und am nördl. Abhange des Geb. Mvcale und 3 Stad, von der Küste (beim heut. Tschangli) das Panionion, wo die grossen Bundesversammlungen der Ionier gehalten wurden.] B. Ei- gentlich lydische Städte im Innern des Landes in der Richtung von N. nach S. : Thyatira (tu Gvurei^a, j. Akhissar mit bedeutenden Ruinen) am Fl. Lycus, vom Seleucus Nicator angelegt oder wenigstens vergrössert. [Eine der ersten christl. Gemeinden. — Grosse Purpurfärbereien.] Apollonia (‘Attou.wvioc, j. Ruinen bei Quelembo oder Jelömböh?) an der Grenze von Mysien zwischen Pergamum und Sardes. Apollonis (’Anoxxmvlg, j. Ruinen bei Balamonl?), etwas weiter gegen W., 300 Stad. östl. von Pergamum und ebenso weit von Sardes. [Grosses Erdbeben unter Tiberius.] Saetlae (Naiztou, b. A. Nixui, j. Sidas Kaleh), östlich von Thyatira unweit des Hermus in seinem ersten Laufe. Bagis (Buyig) oder Bage (Buyri), südl. von der vorigen am Hermus. Maynesia ad Sipylum {Muyvyala nqog od.

6. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 86

1850 - Leipzig : Mayer
86 Zweiter Theil. Mb., 80 Stad. südl. von der Mündung des Maeander, den tragasüischen Inseln gegenüber, die wichtigste unter allen ionischen Städten und Mutter einer Menge von Pflanzstädten mit 4 Häfen. [Vaterstadt des Thaies, Anaxi- mander, Cadmus und Hecaläus. — Aufstand des Histiäus. — Theilweise Zerstörung durch Alexander.— Milesische Wolle, Rosen und Meerschaum. — 180 Stad. südl. davon der Tempel des Apollo Didymeus mit der Prie- sterfamilie der Branchidae.] lassus oder Insus ( laooog, 'laoog, j. Asyn Kalessi mit ansehnlichen Ruinen), auf einer dicht vor der Küste gelegenen Insel des nach ihr den. Mb. [Fischhandel. Heiliglhum der Vesta.] Bargyüa (ra Baqyvhu, j. Ruinen 3y2 Stad, nordöstl. von Guverdschinlik ?), an der Südküste desselben Mb., der nach ihr auch Bargylieticus hiess. [Heiligthum der Diana Cindyas.] Caryanda (Kaqvuvda) , theils auf dem Festlande, theils auf einer ihm ganz nahen Insel, mit einem Hafen. [Geburtsort des Scylax.] b) Dorische Städte: Myndus (Imvvdog, j. Mendes oder Mende- sche, oder richtiger wohl die Ruinen bei Gumishlu in dessen Nähe), an der Spitze der nördlichsten dorischen Halbinsel, nordwestl. von Halicarnassus, mit einem Hafen. Termera (ra Ttqyiqu) oder Termerum (Te'yyfgov), am Vorgeh. Termerium oder der Nwspitze des ceramischen Mb. Halicar- nassus (‘Axixttqvaanög, j. Bodrun oder Boudroum mit einigen Ruinen), am Abhange eines steilen Felsens derselben Küste, 220 Stad, von Myn- dus, die grösste und schönste Stadt Cariens, stark befestigt (Citadelle Sat- mäcis), mit gutem Hafen (durch die Insel Arconnesus gebildet). [Vater- stadt der Geschichtschreiber Herodolus und Dionysius. — Belagerung und Zerstörung durch Alexander.— Residenz des Mausölus und der Artemisia: Mausoleum. — Quelle Salmacis.] Ceramus (Ktquyog), an der Südküste des nach ihr benannten Mb. Cnulus (Kvidog, bei den Römern Gnidus, j. Ruinen am Cap Krio), Hauptstadt des dorischen Bundes am Vorgeb. Triopium, theils auf dem Festlande, theils auf einer durch einen Damm da- mit verbundenen Insel gelegen. [ Vaterstadt des Ctesias, Eudoxus, Theo- pompus und Agatharchides. — Hauptsitz des Cultus der Venus : Statue des Praxiteles. — Kampfspiele zu Ehren des triopisehen Apollo. — See- sieg des Conon über den Pisander im J. 394 v. Chr.] B. An der Süd- küste (oder in der Tltqaia 'Podlcor) in der Richtung von W. nach 0. : Phoenix (Oolvt's) auf dem gleichnamigen Berge, Grenzkastell des rhodi- schen Gebiets. Bubassus (Bvßuaaog) oder Bubastus (Bvßaotog, Bov- ßuorog), auf einem nach ihr benannten Chersones an dem von ihr seinen Namen führenden Mb. Loryma (tu Acoyvya) mit einem Hafen. Physcus ((Pvoxog, j. Paitschin), mit einem (zu der Stadt Mylassa im Innern gehöri- gen) Hafen, in welchem gewöhnlich die von Rhodus kommenden Schilfe landeten. [Heiliger Hain der Latöna.] Caunns (Kuvvog, j. das Dorf Kaigues), etwas östlich von der Mündung des Calbis, mit einer Citadelle, Namens Jmbros, einem Kriegshafen und einer Rhede. [Vaterstadt des Ma- lers Protogenes. — Handel mit getrockneten Feigen, Cauneae genannt.] Calynda (Kalvvdu), auf dem Geb. Daedala , östlich vom Calbis an der Grenze Lyciens. C. Im Innern des Landes, a) nördlich vom Maeander in der Richtung von W. nach 0. : Maqnesia ad Maeandrum (Muyvyota y npdg Maiavdyo), j. Inek-bazar mit Ruinen), auf dem nördl. Ufer des Maeander, nicht an dem Flusse selbst, sondern an seinem Nebenflüsse Le-

7. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 127

1850 - Leipzig : Mayer
Kleinasien. Inseln. §. 77. 127 stantia (Kcovoravrla), die grösste und wichtigste Stadt der Insel nahe beim Fl. Pediaeus, mit einem guten Hafen. Golgi oder Go/goe (I’olyol), ein der Venus geweihter Ort. c) an der Siidküste: Ciliurn (Kinov, j. Keinen hei Larnica), 200 Stad, südwestl. von Salamis, etwas ösll von der Mün- dung des Tetius, mit einem Hafen und Salzwerken. [Geburtsort des Philo- sophen Zeno und des Arztes Apollonius.] Amätliüs (Aiuatiovg, j. Ruinen hei Alt-Limasol oder Limisso), 24 Mill. westl. von der vorigen, etwas ösll. vom Vorgeh. Curias und dem Fl. Lycus. [Kupferbergwerke. — Lieb- lingsaufenthalt der Venus.] Cunutn (Kovqiov, j. Ruinen bei Piscopia), an dem genannten Vorgeb. westl., von der Mündung des Lycus, mit einer Rhede, d) an der Westküste: Päphos (Ilcayog), und zwar Tlaluhraq^og und Ilacf og viu, ersteres, (von den Phöniciern gegründet, welche die Insel zuerst kolonisirteu) der Hauptsitz des Venuscultus, 10 Stad, von der Küste in der Nähe des Vorgeb. Zephyrium und der Mündung des Bocarus (wo j. Kukla oder Konuklia), mit einer Rhede, letzteres 3 Stunden weiter land- einwärts (an der Stelle des heut. Baffa.) [Berühmter Tempel der Venus, die hier aus der See hervorgetreten sein sollte. — Erdbeben unter Au- gustus.] e) im Innern: Acpea (Aine7u, j. Epe), am Fl Clarius in der Nähe von Soloe im Gebirge. Tamassus (Tupuooog, Tauuoog) oder Tu- mesa, wahrsch. auch Homer’s Tip toi], in der Mitte der Insel am nürdl. Abhange des Olympus und 29 Mill. südö-tl. von Soloe. Leucosia (Aevxw- oia , die heut. Hauptstadt der Insel Nicosia), 20 Mill. nordöstl. von der vorigen, erst später entstanden. Tremithüs (Tatpi&ovg, j. Tremitugia oder Tremitusa). Chytri (Irrpol) oder Chytrus (Xvryog, noch j. Chy- tri, Chytria), 24 Mill. nordöstl. von Tamassus und 15 Mill. westl. von Sa- lamis. Mariam {Mugiov, j. Marin), auf einem Felsen 1 Stunde von der Südküste zwischen Amathus und Cilium. — 2) Carpäthus (Ääptuxxhig, j. Skarpanto) , in dem nach ihr benannten Meere (s. S. 48), südwestlich von Rhodus, 100 Stad, lang und 200 Stad, im Umfang haltend, mit den Vorgebirgen Ephialtium (’Kqncdzior), der Nordspitze, und Thoantium (Oodeuor), der Südspitze, und der Stadt Posidium (Tlootlöiov), an der Ostküste unweit des zuletzt genannten Vorgeh. (Früher hatte sie 4 Städte gehabt, von denen eine Nisyrus, Nlougog, hiess.) — 3) Casus (Ä'uoog, noch j. Kaso), eine kleine Insel gleich westl. neben der vorigen mit einer gleichnamigen Stadt. — 4) lihodus ('Podog, noch j. Rhodos, Rhodes), nordöstl. von den beiden vorigen vor der carischen Küste, von der sie nur 3—4 g. M. entfernt war, 920 Stad, im Umfang haltend und überaus fruchtbar. Die Produkte waren treffliches Schiffbauholz, guter Wein, herrliehe Feigen, schöner Marmor und Achat, eine feine Kreide, weicher Badeschwamm, Erdpech u. s. w. Das Thierreich lieferte besonders die Fischgattung Elopes und Kampfhähne. Die Erzeugnisse der Industrie wa- ren Schilfe (besonders schnell segelnde), Walfen und andre Werkzeuge, Salben, Biciw'eiss, Grünspan und Malerfirniss. Die Einwohner (zuerst die noch mythischen Teichines, Ttb/iveg, und Heliädae, 'Hhddcu, dann Phö- nicier und dorische Griechen) waren äusserst betriebsam und kunstfertig, aber auch Freunde der Künste und Wissenschaften, und dabei tapfer iin Kriege, besonders als treffliche Schleuderer und Seesoldaten. Nach der Befreiung von der macedonischen Herrschaft, unter welche die Insel mit

8. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 129

1850 - Leipzig : Mayer
Kleinasien. Inseln. §. 77. 129 tino, auch Palmo, Palmosa), nordwestl. von der vorigen, 30 Mill. im Um- fang, mit dem Vorgeb. Amazonium an der Südspitze und einer der Insel gleichnamigen Hafenstadt an der Ostküste. [ Verbannungsort des Apostels Johannes, der hier die Apokalypse geschrieben haben soll.] — 14) Coras- siae (Koquaoicu), eine Gruppe mehrerer (namentlich 2 grösserer) In- selchen weiter gegen N. , südöstl. von Icaria. — 15) Icärus (Ixcifjog) oder Icaria (7xuqia, j. Nikaria), nordwestl. neben den vorigen und 80 Stad, westlich von Samos in dem nach ihr benannten Meere (s. S. 48), 17 Mill. lang und 300 Stad, im Umfange haltend. Sie enthielt an der Ost- küste das Vorgeb. u. den Flecken Drepänum (A qitcuvov) oder Dracänum (Agauavov) und die Städtchen Istri (’/orpo/) und Oenöe (0?Vo??). — 16) Samos (Jzcifiog, noch j. Samo, bei den Türken Susam Adassi), östlich von der vorigen, der Grenze von Carien und Lydien gegenüber und nur 7 Stad, von der Landspitze Trogilium entfernt. Die 600 Stad, (nach A. 87 oder 100 Mill.) im Umfange haltende Insel war äusserst fruchtbar. Unter ihren Produkten ist namentlich der snmische Stein (zum Poliren von Gold- arbeiten) und der samische Thon, woraus vortreffliche Töpfergeschirre (namentlich Vasen) auf der Insel verfertigt wurden, und eine Erdart, der man Heilkräfte zuschrieb, zu erwähnen. Die frühesten Bewohner waren Leleger, dann unterwarfen sich die Carier, endlich die Ionier die Insel. Mitten durch dieselbe zieht sich das Gebirge Ampelus ('Apnexog), eine Fortsetzung des Mycale auf dem nahen Festlande, welche im W. das Vor- geb. Cantharium (Kav&uqiov, j. Kerki), im S. das Vorgeb. Ampelus ('Afinekog) und im 0. die Landspitze Posidium (?) Tloatldiov «xpa, j. Cap Colonna) bildete. Die der Insel gleichnamige feste Hauptstadt (j. Megali kora), eine der schönsten des ganzen Alterthums, lag an der Soseite, 40 Stad, vom Vorgeb. Trogilium, und 300 Stad, von Miletus, an dem kleinen Flusse Imbräsus, hatte einen grossen Hafen u. trieb lebhaften Handel. [Juno- lempel. —Kunstsammlung. —Wasserleitung. — Geburtsort des Pythago- ras, Choenlus u. A.] (In der Nähe von Samos ist auch die kleine Insel Tra- gia, Tfjaylcc od. Tquylcu, zu suchen, bei welcher Pericles die Flotte dersa- mier schlug.) — 17) C/iios (Xiog, j. Skio, Khio, bei den Türken Saki Adassi), nordwestl. von der vorigen, der vom Geb. Mimas gebildeten ioni- schen Halbinsel gegenüber, von der sie nur 60 Stad, entfernt war. Die äusserst fruchtbare Insel, deren Umfang 900 Stad, (nach A. 125 oder 134 Mill.) betrug, lieferte besonders 3 sehr gesuchte Produkte, trefflichen Wein, den besten unter allen griech. Sorten, sehr guten Marmor und den besten Mastix des Alterthums, ausserdem aber treffliche Feigen und einen feinen Thon, woraus auch auf ihr sehr kunstreiche Arbeiten gefertigt wur- den. Die höchste Spitze der sehr bergigen Insel war der M. Pelinaeus (r6 Tiexivaiov Oqog) oder Pelinnaeus im Norden derselben. Die Sospitze hiess Proin. Posidium (Iioohdiov), die Südspitze Phanae ((Puvai, noch j. Phana oder Cap Mastico); an der Nwküste befand sich das schwarze Vorgeb. (?) fitxaovu anqa). Die ältesten Bewohner der Insel waren tyrrhenische Pelasger oder Leleger, zu denen sich später Cretenser, Carier und Eu- böenser gesellten, bis endlich Ionier dieselbe in Besitz nahmen. Die Haupt- stadt Ckios, eine der Hauptstädte des ionischen Bundes, lag in der Mitte der Ostküste und hatte einen sehr guten Hafen. [Vaterstadt des (Homer?), Forbiger, Leitfaden, Q

9. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 130

1850 - Leipzig : Mayer
130 Zweiter Theil. des Tragikers Ion und des Theopompus.] Ausserdem befand sich an der Oslküste noch eine gut befestigte Stadt Delphinium (Atxcplviov, noch j. Delphino, bei den Franken Port Dauphin) mit gutem Hafen. — 18) Psyra (zu ^Pvya, j. Ipsara), 50 Stad, nordwestl. von Chios, blos 40 Stad, im Umfang haltend, mit einer gleichnamigen Stadt und einem berühmten Bacchustempel. — 19) Lesbos (Ataßog, später nach ihrer Hauptstadt Mytilene genannt, und daher noch j. Mytilini, Melelino, Metelin), vor dem adramyttenischen Mb., nur 60 Stad, von der nächsten Küste des Festlan- des bei Assus, deren Umfang nach Strabo 1100 Stad., nach A. aber 168 Mill. betrug. Sie wird in der Mitte durch eine tiefe Bucht auf der West- seite (j. Golf von Caloni) sehr schmal, und ist überall von Beigen durch- zogen, aber dennoch sehr fruchtbar, und besonders reich an Getreide (na- mentlich Gerste), Oel und trefflichem Wein. Ihre ältesten Bewohner waren Pelasger, zu denen später Hellenen, namentlich Aeolier, sich gesellten. Sie standen im Hufe feiner Bildung, aber auch grosser Unsittlichkeit. Die Insel enthielt 3 Vorgebirge, Argemium (' Afjyevvov), an der Ostküste beim Flecken Aegirus, Signum (Eiyqtov, noch j. Sigri), am westlichen, und Malta (Maxiu, j. Cap Maria) am südlichen Ende, und folgende bedeuten- dere Städte: Methymna (My&vgvu, j. Molivo), an der nördlichsten Spitze, mit geräumigem Hafen. [Vaterstadt des Hellanicus und Arlon.] Antissa (' Avtloou, j. Ruinen bei Kalas Limneonas uordöstl. vom Cap Si- gri) , an der Westküste, zwischen der vorigen und dem Prom. Signum. Eressus oder Eresus (’Epfooog, 'Egeoog, j. Eresso, Erissi), an derselben Küste, 28 Stad, siidöstl. von dem genannten Vorgeb. [Vaterstadt des Theopbrast u. Phanias. — Schiffbruch des Thrasybul.] Pyrrha (y Tlvßgu), im innersten Theile der Bucht an der Westküste, also an der schmälsten Stelle der Insel und an einem nach ihr benannten Berge, schon zu Strabo’s Zeiten vom Meere verschlungen. Mytilene (Mhzdyvy, richtiger als Mi- zvxyvy, noch j. Mytilini, Metelin), die grösste Stadt der Insel im S. der Ostküste mit 2 Häfen. [Ein Hauptsitz der schönen Künste: Dichterkämpfe. Vaterstadt des Pittäcus, Alcaeus und der Sappho.j — 20) Arginüsae (’Apyivovout, j. Janot-Inseln), 3 kleine Inseln zwischen Mytilene auf Les- bos und dem Vorgeb. Cane in Mysien (Aeolis), ganz nahe an der Küste und 120 Stad, von Lesbos. [Seeschlacht des peloponn. Krieges im J. 406 v. Chr.j — 21) Tenedos (Tevfdog, noch j. Tenedo, bei den Türken Bogdscha Adassi), früher Leucophrys genannt, eine 80 Stad, im Umfang habende Insel an der Küste von Troas, nur 40 Stad, von ihr und 56 Mill. nördl. von Lesbos, nordwestl. von Alexandria Troas, mit einer gleichnami- gen Stadt an der Ostküste (noch j. Tenedo), 2 Häfen u. einem Tempel des Apollo Smintheus. b) in der Propontis: 22) Ophiussa C Ocptovaaa, j. Afzia), der Mündung des Granicus gegenüber, nordöstl. von Priäpus. —23) Ha/öne (c Axcnvy, j. Aloni, wahrsch. dieselbe, die sonst auch ’Exucpovyoog heisst), gleich südöstl. neben der vorigen, mit einem guten Hafen. — 24) Pro- connesus (Itqoxoi'vyoog, j. Marmora, nach welcher das ganze Meer sei- nen Namen hat), nördl. von der vorigen und nordwestl. von der Doliönis Peninsula, auf welcher Cyzicus lag, mit einer gleichnamigen Stadt. [Be- rühmte Marmorbrüche.] — 25) Besbtcus (ßtoßtitog, j. Kalolimno), ziem- lich weit östl. von der vorigen, der Mündung des Rbyndäcus gegenüber,

10. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 344

1850 - Leipzig : Mayer
344 Zweiter Theil. ('Ooxoi) , ein mächtiges Volk in Campanien u. bis nach Latium u. Sam- nium hinein, das, von den Sabinern verdrängt, in der Geschichte nicht weiter erwähnt wird, im weitern Sinne aber auch alle folgende Volks- stämme bis zu den Sabinern umfasst, die sämmtlich die oskisehe (opskische) Sprache redeten; die Volsci (Ovoxaxoi, Ovoxovoxoi), zu beiden Seiten des Liris (in Latium novum), von den Römern endlich im J. 388 v. Chr. völlig unterjocht u. seitdem aus der Geschichte verschwunden ; die Aequi (Aixot) od. Aequicolae, Aequicüli (Ai'vux/.oi, Aiy.omxx.oi) u. Aequicu- läni (Aiaoluvo!) am Anio u. der Ostgrenze von Latium (um Tibur, Prae- neste u. den Algidus her), welche als stete Verbündete der Volsker, ihrer Stammgenossen, ebenfalls lange mit den Römern kämpften u. endlich im J. 302 v. Chr. von diesen unterworfen wurden, worauf sie ebenfalls vom Schauplatze der Geschichte abtreten ; u. die Sabini, Sabelli od. Samnitae (s. unten S. 363), ein Mittelglied in der Reihe dieser alten Völkerschaften zwischen den Umbrern u. Oskern, die in Folge der allen Sitte des ver sacrum od. der Aussendung von Kolonien in eine Menge Zweige u. Un- terabtheilungen zerfielen (nämlich die Hirpini, Frentäni, Picentes od. Pi- centini, Peligni, Marsi, Marrucini, Vestini, Hernici u. Lucäni, zu denen wieder die abtrünnigen Bruttii gehörten) u. sich am längsten gegen die Römer behaupteten. Auch die Ligyes oder Ligüres (s. oben S. 279 u. unten S. 356) gehörten höchst wahrsch. zu dieser Urbevölkerung der Halbinsel. Zu diesen ältesten Bewohnern Italiens gesellten sich nun schon frühzeitig andre vom Auslände her eingewanderte Völkerschaften, die sich auf 4 Hauptstämme zurückführen lassen, Pelasger , Hellenen, Illyrier u. Celten. Zu den Pelasgi (Tlexaayoi) gehörten vielleicht die (wahrsch. aus Epirus eingewanderteu) Oenötri (O/vgotqoi) in der Landsch. Oenotria (Oircoryia) mit den Unterablheilungen Chönes (Xwvfg) in Chorita (Aoi- vicc), Morgetes (Ili/ooyt]c{g'), Italietes (’Ixaxlyxeg) u. Peucetii (Tlevxtxioiy Tievxfxceig, auch Tlo18ly.koi, Pedicidi) , welcher önotrische Volksstamm sich über ganz Brullium u. Lucanien verbreitete;*) gewiss aber die Tyr- rheni (Tugorjvoitvdqrjvoi), welche aus Thessalien (vielleicht auch durch die Einwanderung deraeolier u. Ionier aus Kleinasien verdrängt) in Italien einwanderten , u. durch Unterwerfung der Ombriker od. Umbrer u. Ver- drängung der Sikuler aus Latium das herrschende Volk in Mittelitalien w urden, bis sie sich den, wahrsch. aus Rätien eingewanderten, Tusci (die sieh selbst Rasener nannten, u. deren wahre Abstammung noch ungewiss ist) untenverfen mussten , worauf der Name Tyrrhener auf letztere über- getragen w'urde u. diese Tusci od. Etrusci bis zur Besitznahme des nördl. Italiens durch celtische Stämme das herrschende Volk in ganz Ober- u. Mittelitalien blieben. Die Hellcnes Hessen sich in eiuzeinen, von verschie- denen griech. Staaten ausgegangenen, Haufen in Unterilalien (wie auf Si- cilien) nieder, gründeten hier eine Menge blühender Pflanzstädte (Cnmae um’s .1. 1050 od. 1030, Sybaris 720, Croton 710, Taras 707, Locri Epi- zephyrii 683, Rhegium 668 u. s. w.) u. w'urden so nach u. nach die *) Für diese alte pelasgische od. urgriechische Bevölkerung Unteritaliens zeugen besonders mehrere Namen alter, schon vor der Einwanderung der Hellenen vorhandener Städte, wie 2movs, ‘ Tbqovs,’A'/iqovtia,Iiuvsoaia u. s. wr.
   bis 10 von 160 weiter»  »»
160 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 160 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 3
4 0
5 0
6 25
7 2
8 0
9 9
10 0
11 6
12 0
13 1
14 145
15 4
16 0
17 73
18 0
19 2
20 1
21 1
22 6
23 10
24 0
25 0
26 1
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 13
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 3
39 0
40 0
41 5
42 0
43 1
44 50
45 3
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 106
1 60
2 160
3 82
4 118
5 37
6 137
7 82
8 61
9 114
10 109
11 116
12 109
13 53
14 229
15 10
16 279
17 838
18 155
19 53
20 141
21 148
22 31
23 149
24 59
25 194
26 83
27 39
28 51
29 73
30 33
31 19
32 113
33 428
34 78
35 54
36 197
37 545
38 198
39 168
40 178
41 112
42 244
43 71
44 62
45 302
46 139
47 195
48 90
49 97
50 22
51 29
52 65
53 56
54 90
55 47
56 48
57 47
58 39
59 52
60 53
61 14
62 67
63 4
64 17
65 114
66 45
67 38
68 160
69 85
70 38
71 161
72 134
73 24
74 59
75 50
76 219
77 143
78 33
79 122
80 36
81 68
82 76
83 82
84 96
85 202
86 219
87 74
88 21
89 72
90 211
91 77
92 561
93 18
94 242
95 82
96 37
97 48
98 368
99 117

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 3
7 0
8 2
9 0
10 0
11 1
12 0
13 0
14 0
15 12
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 5
23 86
24 0
25 1
26 0
27 4
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 2
35 0
36 0
37 4
38 0
39 1
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 0
46 1
47 5
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 1
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 3
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 7
82 0
83 0
84 0
85 5
86 0
87 0
88 0
89 3
90 0
91 1
92 0
93 0
94 1
95 0
96 0
97 0
98 0
99 1
100 0
101 0
102 0
103 0
104 1
105 0
106 0
107 0
108 71
109 1
110 1
111 0
112 0
113 2
114 0
115 7
116 0
117 0
118 0
119 6
120 3
121 0
122 1
123 0
124 1
125 0
126 1
127 8
128 0
129 0
130 0
131 1
132 0
133 2
134 1
135 0
136 0
137 3
138 104
139 0
140 0
141 0
142 9
143 0
144 0
145 0
146 2
147 0
148 0
149 17
150 0
151 0
152 0
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 2
160 13
161 0
162 0
163 1
164 1
165 1
166 1
167 1
168 0
169 0
170 0
171 0
172 2
173 1
174 0
175 0
176 0
177 2
178 0
179 0
180 0
181 0
182 1
183 4
184 1
185 0
186 3
187 1
188 2
189 4
190 2
191 0
192 1
193 10
194 0
195 1
196 0
197 0
198 0
199 1