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1. Das Deutsche Reich - S. 417

1900 - Leipzig : Spamer
Das Königreich Preußen. 417 in diesen Gegenden das politische Leben der Nation (Rense, Aachen). Selbst die traurigen Zeiten des Faustrechts, des Dreißigjährigen Krieges, der französischen Raub- und Revolutionskriege konnten die Bedeutung und den Wohlstand der Rhein- lande nicht tilgen; dieselben haben sich indes erst zu einer wahren Blüte entwickeln können, seitdem sie zur preußischen Rheinprovinz vereinigt worden sind. Im Jahre 1867 ist der Provinz noch das Hessen-Homburgische Oberamt Meisenheim hinzugefügt worden (Bezirk Koblenz). — Hohenzollern, wo zu Anfang der Regierung Kaiser Heinrichs Iv. zuerst Grafen von Zollern auftraten, war seit 1576 in die Linien Hechingen und Sigmaringen geteilt; denselben wurde 1623, bez. 1638 die Reichs- fürstenwürde verliehen. Vergrößerungen traten 1803 (Reichsdeputationshauptschluß) und 1806 (Rheinbundsakle) ein; 1849 gingen beide Fürstentümer durch Staats- vertrag an Preußen über. Die Rheinprovinz ist bis auf ihren nördlichen Teil gebirgig, und zwar gehören ihre Erhebungen zu dem rheinisch-westfälischen Gebirgssystem. Das Gebiet des Niederrheins besteht aus Tiefland, von welchem sich eine Seiten- bucht den Strom aufwärts bis in die Nähe von Bonn erstreckt. Hohenzollern ist auch ein Gebirgsland. Auf dem linken Ufer des Rheinstromes' breitet sich zwischen Rhein, Nahe, Saar und Mosel der Huusrück aus, eine Hochebene, welche aus Grauwacke- und Schiefer- massen besteht und nach den Thälern zu ziemlich steil abfällt. Auf der Hochebene streichen mehrere Bergkämme, welche- in der Richtung von Südwesten nach Nord- osten hin die Namen Hochwald (mit dem Erbeskopf, 814 m), Jdarwald (mit dem Jdarkopf, 714 m) und Soonwald führen. Ganz im Südwesten dieses Gebirgslandes liegt ein Steinkohlengebirge mit reichhaltigen Flözen (Saarbecken). Nordwärts von dem Hnnsrück breitet sich zwischen den Flüssen Mosel, Our, Ahr und Rhein das rauhe, unfruchtbare Hochland der Eifel aus, welches in die Hobe Eifel (mit der Hohen Acht, 760 ml, die Vordereifel und die Schneeeifel (Schneifel, im Nordwesten) zerfällt. Das Gebirge besteht vorherrschend aus devonischen Schichten, die aber viel- fach, besonders in der Hohen Eisel, von vulkanischen Gesteinen (Basalt, Phonolith, Trachyt und Lavamassen) durchbrochen werden. Hier ist das Gebirge reich an schön gebildeten Bulkauen, Kraterseen (Maare genannt) und Mineralquellen. Zwischen Mosel, Elz und Nette senkt sich die Hochebene zu dem fruchtbaren und milden Mai- felde. Durch den Zitterwald (mit dem Weißenstein, 686 m hoch) ist die Eifel gegen Nordwesten hin mit dem Hohen Venn verbunden. Das letztere reicht nordwärts bis in die Gegend von Montjoie und Eupen, geht westwärts nach Belgien hinüber und besteht aus einer unwegsamen, rauhen, an tiefen Torflagern reichen Hochebene (bis 672 m hoch), deren vorherrschendes Gestein versteinerungsloser kristallinischer Schiefer („Ardennenschiefer") ist. — Von dem östlichen Flügel des rheinisch-westfälischen Systems erstreckt sich zunächst der nördliche Teil des Westerwedes in die Provinz hinein (vgl. die Provinz Hessen-Nassau). Hier befindet sich im Osten ein Stück des Wester- Waldes (bis zu dem Siegzufluffe Nister) und im Westen das durch seine schönen vulkanischen Berge ausgezeichnete Siebeugebirge mit der Löwenburg (440), dem Öl- berge (460) und dem Drachenfels (325 m). Nördlich von der Sieg folgt das Sauer- land, ein Bergland, welches nach der breiten Rheinebene abfällt und zu dessen nörd- lichsten Teilen der Haarstrang und das Ruhrkohlengebirge gehören. Das letztere reicht anch in die Rheinprovinz hinein. — Im Bezirke Sigmaringen befinden sich Teile der Rauhen Alp (durchschnittlich 555 m hoch), welcher unter andern Bergen auch der Hohenzollern (7öl m) vorgelagert ist, und des Schwarzwaldes (mit Triasgestein). Hinsichtlich der Bewässerung gehört die Provinz in einem schmalen nordwestlichen Streifen zum Gebiete der Maas, weit überwiegeud jedoch zu demjenigen des Rheins. — Durch den südlichen Teil des Bezirks Sigmaringen fließt die Donan (noch nicht schiffbar). Der Rhein bildet von der Nahemündnng bei Bingen an zunächst bis Hoch- heim bei Koblenz die Grenze zwischen den Provinzen Heffen-Nafsan und Rheinland, durchströmt dann die Bezirke Koblenz, Köln und Düsseldorf in nordwestlicher Rich- tnng und verläßt die Provinz und zugleich Deutschland wenig unterhalb Emmerich. Das Deutsche Reich. 07

2. Das Deutsche Reich - S. 467

1900 - Leipzig : Spamer
Die übrigen Staaten in Mittel- und Norddentschland. 46? Burgruine; herrliche Aussicht auf Zittau. In der Nähe von Ostritz das Cistercienser- Nonnenkloster Marienthal mit schöner Kirche (Gruft der Sängerin Henriette Sonntag, verehelichten Gräfin Rofsi) und reichen Besitzungen (1374 gestiftet). An der preußischen Grenze und Lausitzer Neiße das Schloß Joachimstein (evangelisches Fräuleinstift). Greishauptmannschaft Leipzig. Dieselbe besteht größtenteils aus fruchtbarem Tieflande an der Mulde, Zschopau, Weißen Elster und Pleiße; im Süden steigt sie zur Berglandschaft auf; das Acker- und Gartenland ist ziemlich ausgedehnt (69 Proz.), die Waldungen sind gering. Leipzig, selbständige Stadt, Kreishauptstadt und wichtiger Eisenbahnknotenpunkt in weiter Ebene an der Mündung der Pleiße und Parthe in die Weiße Elster, 353272 Ein- wohner (1890) inkl. der Vororte. Sechs Bahnhöfe. Reichsgericht, Regierung und Amts- hauptmannschaft, Landgericht nebst Kammer für Handelssachen und Schwurgericht, Oberpostdirektion, Hauptsteuer- und Hauptzollamt; zehu evangelische Kirchen (darunter die Thomas-, Nikolai-, Johannis- und Lutherkirche), eine katholische Kirche und ein griechisches Bethaus; Universität mit reichen Hilfsanstalten; drei Gymnasien (darunter die alte Thomasschule von 1221), Realgymnasium, Realschule, Akademie der bildenden Künste, Konservatorium der Musik, Kunstgewerbeschule, Baugewerk- schule, Handelslehranstalt, Buchhändlerlehranstalt, Taubstummenanstalt (seit 1778), Blindenanstalt, Turnhalle, Stadtbibliothek; viele Wohlthätigkeitsanstalten und milde Stiftungen (städtisches Krankenhaus, Johannishospital, Pestalozzistiftk.); zahl- reiche gemeinnützige Vereine und Gesellschaften (Königliche Gesellschaft der Wissen- schasten, Deutsche Gesellschaft zur Erforschung vaterländischer Sprache und Altertümer, Historisch-theologische Gesellschaft, Pädagogischer Verein, Deutsche Morgenländische Gesellschaft, Astronomische, Polytechnische Gesellschaft, Verein für Erdkunde :c.). Die Altstadt hat enge Straßen und altertümliche Häuser, doch um dieselbe ziehen sich prächtige Anlagen und große Plätze (an Stelle der ehemaligen Festungswerke); die Neustadt hat breite Straßen und macht einen freundlichen Eindruck. Hervorzuheben sind der Auguftusplatz mit dem Neuen Theater und dem Mufeum (vor dem letzteren ein prächtiger Bruunen), das Rathaus am Markt (mit dem herrlichen Siegesdenkmal von Siemering, welches die Statue Kaiser Wilhelms, umgeben von den Reiterstatuen Kaiser Friedrichs, König Alberts, Bismarcks und Moltkes enthält), das Angnsteum (Universität), die Pleißenburg, das neue Gewandhaus (berühmte Konzerte), die neue Buchhändlerbörse, das Reichsgerichtsgebäude (im Bau). Der Meßverkehr konzentriert sich am Brühl (jüdische Geschäfte) und dessen Umgegend. Im Nordwesten der Stadt liegt das „Rosenthal", in dessen Nähe das Gellert- und Zöllnerdenkmal, im Süd- Westen der „Johannapark" und entfernter das „Nonnenholz", im Südosten das Johannisthal (mit der Sternwarte), an das sich die Kirchhöfe, mehrere Krankenhäuser und Universitätsinstitnte anschließen. Leipzig ist nächst Hamburg der bedeutendste Handelsplatz in Deutschland; aus seinen drei Messen (Neujahr, Ostern und Michaelis) behauptet es noch immer in mehreren wichtigen Gegenständen (in englischen, bel- gischen und schweizerischen Garnen, deutschen Strick- und Kammgarnen, Tuchen, wollenen, baumwollenen und leinenen Waren aller Art, Tüll, Spitzen, Seidenzeugen und Seidenbändern, Leder und Lederwaren, Eisen-, Kurz- und Glaswaren, Porzellan, Kolonial- und Farbewaren, Uhren und Droguen eine sehr hervorragende Stellung; in Fellen und Rauchwaren, rohen Häuten, Roßhaaren, Schweinsborsten und Wolle ist es ein Hauptweltplatz; auch nimmt es im Buchhandel für Deutschland die erste Stelle ein; großartig ist namentlich auch der buchhändlerische Verlag (nicht nur an Büchern, sondern auch an Zeitschriften). In Leipzig selbst und in den großen Orten der Umgegend findet sich auch eine bedeutende Industrie, besonders das polygraphische Gewerbe mit seinen Nebengewerben, Schriftgießereien (über 50), zahlreiche Buch- druckereieu, Stein-, Stahl- und Kupferdruckereien, Pianofortefabriken (einige 20), Fabrikation von Wachstuch, künstlichen Blumen, Chemikalien, Tabak- und Zigarren- sabriken, Kürschnereien, Fabriken für Gold- und Silberwaren ?e., Spiegeln, Gold- schlägcreien, Gold- und Silberspinnereien, Zinn-, Gelb- und Glockengießereien, Maschinen-, Geldschrank-, Wagen-, Seifen-, Parfümerie-, Posamenten-, Papier-, Gummi-, Lederwaren-, Strohhut- und ^chokoladefabriken, Fabrikation ätherischer Öle, Wollenkämmerei, Färbereien, Kammgarnspinnerei, Schlosserei, Gerberei, Brennerei 30*

3. Das Deutsche Reich - S. 454

1900 - Leipzig : Spamer
454 Zweites Kapitel. französischen Zeit furchtbar, zumal die Hauptschlachten des Freiheitskrieges in Sachsen geschlagen wurden. Nach Napoleons Sturz erlangte Preußen von Sachsen 367% Quadratmeilen und 864400 Einwohner, während die Mark Meißen (mit Ausnahme des nördlichsten Striches), der größte Teil der Oberlansitz und das Gebiet zwischen Mulde und Elster (das Pleißnerland und der südliche Teil des Osterlandes), im ganzen 27172 Quadratmeilen mit 1182744 Einwohnern dem Könige Friedrich August I. verblieben. Derselbe that fortan viel für die Hebung des Landes. König Anton (1827—36) gab dem Lande (1831) eine Verfassung. Unter König Johann (1854—73) trat Sachsen dem Norddeutschen Bunde bei, welcher 1871 sich zu dem Deutschen Reiche erweiterte. Im Jahre 1866 Bundesgenosse Österreichs gegen-Preußen, trug König Johann im französischen Kriege thatkräftig zur Niederwerfung des Erbfeindes und zur Neugestaltung nnsres Vaterlandes bei; der jetzige König, Albert, aber war als Kronprinz einer der ruhmreichsten Heerführer gegen Frankreich. Betrachten wir die Erhebungsverhältnisse des Landes, so finden wir, daß die südliche Hälfte desselben Gebirgsland ist, woran sich nordwärts Hügel- land (^/z) und erst an dieses wiederum Flachland (V6) schließt. In dem Ge- birgslande treten von Osten nach Westen zu das Lausitzer, Elbsandstein-, Erz- und Elstergebirge hervor; das Erzgebirge ist das Hauptgebirge. Das Lausitzer Gebirge reicht bis zur Südostgrenze Sachsens und besteht aus zahlreichen Berggruppen; die höchsten Punkte (die Lausche und der Oybin, der Hoch- wald, der Czorneboh bei Bautzen ?e.) übersteigen nicht eine Höhe von 830 in; es besteht vorherrschend aus Granit, daneben ans Sandstein und Basalt. Das West- wärts folgende Elbfandsteingebirge (die „Sächsische Schweiz"), zu beiden Seiten der Elbe, besteht aus Quadersandstein, welcher an einzelnen Stellen durch Basaltmassen durchbrochen wird. Gegen Südwesten folgt dann das Erzgebirge, ein ausgevräates Kammgebirge, welches gegen Süden steil abfällt, dagegen nach Norden hin sich alt- mählich abstuft. Es ist in seinem südwestlichen Teile am höchsten (sein Kamm bis zu 1000 m und seine höchsten Kuppen, Fichtelberg, Keilberg, Auersberg, über 1200 m hoch). Dem Erzgebirge ist das sächsische Mittelgebirge vorgelagert, welches von Glauchau au 60 km weit östlich zieht und am Ostende mit dem Erzgebirge zu- sammenhängt; noch weiter nördlich folgt das sächsische Bergland bis an die Linie Meißen-Ofchatz-Grimma-Altenburg hin. Der östliche Teil des Erzgebirges besteht bis zur Zschopau hin hauptsächlich aus Gneis, stellenweise auch aus Granit, der südwestliche aus Glimmer- und Thonschiefer sowie gleichfalls aus Granit. Die Ur- gesteine werden vielfach von Basalt, Phonolith, Porphyr und Melaphyr durchsetzt (besonders an der unteren Zschopau und in der Nähe des Zwickauer Beckens). An dem Nordrande der Urgebirgsschichten tritt Steinkohlengebirge mit stellenweise sehr reichhaltigen Flözen auf; das nördliche Bergland enthält Brannkohlenlager (bei Grimma, Oschatz, Bautzen). Das Erzgebirge ist reich an Erzen, besonders an Blei, Silber, Zinn und Eisen. ^ Die Bewässerung des Königreichs Sachsen ist sehr günstig. Zahlreiche Flüsse und Bäche entspringen den im Südeu des Landes liegenden Gebirgen, nm sich größtenteils in den Elbstrom zu ergießeu, welcher den Hanptstrom Sachsens bildet. __ Nur die Lausitzer Neiße, welche, nachdem sie in Böhmen ihren Ursprung ge- funden hat, nach Sachsen übertritt, gehört der Oder an. Die Elbe tritt als 130 m breiter, schiffbarer Strom in das Königreich, durchbricht zunächst das Elbsandstein- gebirge, fließt dann durch den Thalkessel von Dresden, wird bis Meißen von Höhen- zügen begleitet und verläßt Sachsen oberhalb Mühlberg (bei Strehla); sie hat in diesem Lande eine schiffbare Strecke von 117 km. Von den linken Nebenflüssen der Elbe find links die Mulde, welche sich aus der Zwickauer und Freiberger Mulde (Zufluß Zschopau) bei Kolditz bildet, und die zur Saale gehende Weiße Elster mit der Pleiße und Parthe, von den rechten Nebenflüssen die Spree und die Schwarze Elster mit der Röder zu nennen. Außerdem sind viele kleinere Flüßchen, Flöß- graben, Bergbaugräben, an stehenden Gewässern indes nur größere deiche (bei Moritzburg, Wermsdors ?e.), aber keine eigentlichen Landseen vorhanden. An Mineral-

4. Das Deutsche Reich - S. 545

1900 - Leipzig : Spamer
Die drei Hansestädte. 545 aegend (Rothenkrug, Keulenberg, Nonnenbach). — Feldberg, schön gelegener Flecken auf einer Halbinsel im Haussee (ca. 1200 Einwohner); Kaltwasserheilanstalt (zwischen dem Haus- und Lncinsee); Burg- und Kirchenruine (bei Schlicht). Die Reize der Umgegend bestehen in den zahlreichen Seen, welche meist hohe und bewaldete Ufer haben. — Mirow, Flecken am gleichnamigen See im Südwesten des Landes (ca. 1900 Einwohner); großherzogliches Schloß; Schullehrerseminar; Dampfsägewerk. Ansehnliche Kirche (Familiengruft der großherzoglichen Familie); früher Komturei des Johanniterordens (des Herrenmeistertums Sonnenburg; 1227 gegründet, seit 1648 mecklenburgisch). Durch den Mirow-See führt der Müritz-Havel-Kanal. — Beim Dorfe Kratzeburg der Käbelick-See (Quellgebiet der Havel). — Dorf Broda am nördlichen Ende des Tollense-Sees; ehemaliges Prämonstratenserkloster.— Ihlen- feld bei Neubrandenburg und Beseritz mit Schlössern; Groß-Nemerow, ehemalige Johanniter-Komtnrei. — Galenbeck, Dorf am gleichnamigen See; Denkmal Blüchers (der hier 1760 in preußische Dienste trat). — Bei Örtzenhof, Vorwerk und Bahn- station, der Helpter Berg (höchster Punkt des Landes 180 m). — Westlich davon Kölpin, Dorf; früher hier unter freiem Himmel Erbhuldigung der Stände des Landes Stargard. — Leppin, Dorf, mit prächtigem Schlosse und Parke. Ii. Das Fürstentum Naheburg; ganz im Westen gelegen, aus einem Hauptgebiete und vier kleinen Stücken bestehend, an der Trave, Wackenitz und Stepnitz gelegen, früher Bistum (von Heinrich dem Löwen 1154 gegründet, nahm 1554 die Refor- mation an und gehört seit 1648 zu Mecklenburg). Darin: Zchönberg in Mickten- bürg, Stadt und Bahnstation am schiffbaren Maurin, 2900 Einwohner. Sitz der Behörden des Fürstentums; Realschule. Hügelige Gegeud mit fruchtbarem Boden; Ackerbau. Früher bischöfliche Residenz, Stadt seit 1822. — Ratzeburg, Mecklen- burgischer Anteil (Stadtteil Domhof und Palmberg). 210 Einwohner. Herrlicher Dom (1173 im byzantinischen Stil begonnen, vorzügliche Orgel). — [Ssgl. Provinz Schleswig-Holstein, Kreis Lauenburg^. Ii. Die drei Hansestädte. a) Lübeck. Das Gebiet der Freien und Hansestadt Lübeck besteht aus einem größeren und elf kleineren Teilen und ersteckt sich von 100 30' bis 10° 58' östl. L. v. Gr. und 53« 32' bis 54« nördl. Br. Der Hauptteil ist im Norden von der Ostsee, im Westen von dem oldenbnrgischen Fürstentum Lübeck und von Holstein, im Süden von Lauenburg und im Osten von den beiden Mecklenburg begrenzt; die Exklaven sind Malkendorf, Curau-Dissau, Krumbeck, Utecht, Schattin, Düchelsdorf; Sierksrade, Behlendorf, Russe-Ritzerau, Schretstakeu und Tramm und liegen teils in Holstein, teils im Fürstentum Lübeck, in Mecklenburg-Strelitz und in Lauenburg. Die jetzige Stadt Lübeck wurde, nachdem eine weiter unterhalb gelegene Stadt gleichen Namens zerstört worden war, 1143 gegründet, von Heinrich dem Löwen sehr gefördert und durch Kaiser Friedrich Ii. freie Reichsstadt. Im Jahre 1241 schlössen Lübeck und Hamburg das Bündnis, welches die Grund- läge des Hansabundes bildete; Lübeck wurde Vorort desselben und stand als solcher über zwei Jahrhunderte lang auf einer hohen Machtstufe. Im Dreißig- jährigen Kriege litt die Stadt hart und 1630 wurde der Hansabund ganz aus- gelöst. Nachdem Lübeck eine kurze Zeit zu Frankreich gehört hatte, wurde es Ende 1813 befreit und durch die Wiener Kongreßakte 1815 yls Freie Stadt anerkannt, die dem Deutschen Bunde beitrat. 1866 stand Lübeck auf Preußens Seite und trat dann der Neugestaltung unsres Vaterlandes bei. _ Das älteste Lübeck lag am rechten Ufer der Schwartau, unweit der Ein- mundung derselben in die Trave. Die Gründung der Stadt an ihrer jetzigen Stelle Das Deutsche Reich. o-r

5. Das Deutsche Reich - S. 593

1900 - Leipzig : Spamer
Das Königreich Bayern. 593 Am Schwarzen Regen, tief im Gebirge, der Flecken Regen, Bahnstation, Be- zirksamt; Viehmärkte. In der Nähe die höchsten Teile des Böhmerwaldes, dichte Waldungen und viele Glashütten. — Am Großen und Kleinen Arber der Bergwerks- und Hüttenort Bodenmais; Berg- und Hüttenamt, Schwefelkiesgruben, Vitriol- und Polierrothütte; mehrere Glashütten. — Der bedeutende Flecken Zwiesel, am Zusammenfluß der Großen und Kleinen Regens, Bahnstation (an der alten Salz- straße nach Böhmen); bedeutende Viehzucht, Fabrikation von Chemikalien und Zünd- Hölzchen, Glashütten, Handelskammer. In der Nähe eine Anzahl sehr bedeutender Glasfabriken (Rabenstein, Schachtenbachhütte, Ludwigsthal, Buchenau, Arber-, See- bach- und Moosauerhütte :e.) und große Waldungen. Weiter abwärts am Schwarzen Regen der Flecken Viechtach, Bezirksamt. In der Nähe die Glashütte Schönbach und die Eisenhütte Kronhammer. — Gotteszell, ehemalige Cistereienserabtei. Das Bezirksamt Viechtach hat gewallige Waldungen. Nordnordwestlich von Viechtach liegt am Weißen Regen der Flecken Götzling, Bezirksamt; in tiefem Gebirgsthal, vier Kirchen, Schloß und Ruine (Lichtenegg); Denkmal Kaiser Ludwigs des Bayern (Ludwigsburg). Am Weißen Regen mehrere Eisenhütten (Sperl- und Harrashammer). — Neukirchen beim heiligen Blut, Flecken im Gebirge, mit stark besuchter Wallfahrtskirche (zum „heiligen Blut"); Flachsbau. — Nicht weit davon die ehemalige Grenzfestung Eschelkam. — Am Weißen Regen in höchst rauher Lage das Dorf Lam: in der Nähe mehrere Glas- Hütten. Östlich davon das „Bayrische Sibirien." Regierungsbezirk Oberpfalz. Derselbe wird im Süden auf eine kleine Strecke von der Donau durchflössen (Gegend von Regensburg), berührt im Norden das Fichtelgebirge und erstreckt sich zu beiden Seiten der Nab. Die Altmühl gehört im Unterlaufe bis in die Nähe der Mündung, der Regen bis auf den Oberlauf dem Bezirke an; im Westen desselben tritt der Fränkische Jura, im Osten der Böhmerwald auf. Am fruchtbarsten ist die Donaugegend. Das Acker- und Gartenland beträgt nur 39, die Wiesenfläche 13, der Wald über 37 Proz. Außer den unmittelbaren Städten Amberg und Regens- bürg hat der Regierungsbezirk 18 Bezirksämter; u/j2 der Bevölkerung katholisch. Regensburg, Hauptstadt des Bezirks und Eisenbahnknotenpunkt, unmittelbare Stadt, am rechten Donauufer, der Mündung des Regen gegenüber, 37 567 Einwohner (1890, etwa J/6 evangelisch), Regierungssitz, Bezirksamt, Landgericht nebst Kammer für Handelssachen, Hauptzollamt, Handels- und Gewerbekammer, Regierungs-Forst- büreau, Forstamt, Oberbahnamt, Oberpostamt, katholischer Bischof nebst Dom- kapitel; drei evangelische und elf katholische Kirchen (Dom mit vielen Grabmälern, St. Jakobs- oder Schotten-, St. Emmerans-, St. Ulrichskirche ?e.); zwei Gymnasien, Kreisrealschule, Priesterseminar, Taubstummenanstalt, Waisenhäuser, Rettungshaus (Ludwigsanstalt), Stadtbibliothek (30000 Bände); drei Klöster. Die Stadt hat meist krumme und enge Straßen; unter denselben sind die Gesandtenstraße (mit den Wappen der ehemaligen Reichstagsgesandten an den Häusern) und die Wallerstraße (mit festen Türmen mittelalterlicher Adelsgeschlechter) zu erwähnen. Das Rathaus enthält den ehemaligen Reichstagssaal (1663—1806). An sonstigen Gebäuden sind zu erwähnen: Die ehemalige Benediktiner-Reichsabtei St. Emmeran (jetzt Residenz des Fürsten von Thnrn und Taxis), die Reitschule, das Gasthaus zum goldenen Kreuz (Erinnerungen an Karl V. und Don Juan d'austria) und die königliche Villa. An Stelle der ehemaligen Festungswerke umgeben schöne Promenaden die Stadt (Denkmal des Astronomen Kepler, gest. 1630). Donaubrücke (347 m lang und 8 m breit, von Heinrich dem Stolzen 1135—1146 erbaut). In der Donau liegen die Inseln Obere und Untere Wöhrd. Sehr alte Stadt (schon zur Römerzeit im 2. und 3. Jahrhundert ein wichtiger Ort, vom 11. bis 15. Jahrhundert die blühendste Stadt im Süden Deutschlands: St. Emmeran gründete das nach ihm genannte Kloster, Bonifatius das Bistum; durch Friedrich I. erhielt die Stadt die Reichsfreiheit; zahlreiche Reichstage, permanente Reichsversammlung seit 1663; bayrisch seit 1810). Seit alter Zeit ist der Handel bedeutend, ebenso die Schiffahrt; neuerdings blüht auch die Industrie wieder erheblich (Fabrikation von Maschinen, Tuchen und Das Deutsche Reich. qq

6. Das Deutsche Reich - S. 579

1900 - Leipzig : Spamer
Das Königreich Bayern. 579 am tiefsten das Berchtesgadener Ländchen hinein, in welchem sich um den herrlichen Königssee (603 m) der Watzmann (2740 m), das Steinerne Meer (auf der öfter- reichischen Grenze) und der Ewige Schneeberg (2940 m) gruppieren. Nordwestwärts vom Berchtesgadener Ländchen 'und nördlich von Reichenhall erhebt sich der hohe Staufen (1775 m), an welchen sich ostwärts, auf der österreichischen Grenze, der sagenreiche Untersberg (1973 m) schließt. Westwärts von Reichenhall, nach dem Inn zu, ziehen sich noch mehrere Alpengruppen mit Bergen bis zu 2000 m. Vor- berge erstrecken sich bis zum Chiem- und Simmsee. An den Nordfuß der geschilderten Alpen schließt sich die schwäbisch-bayrische Hochebene an, von Gewässern der Donau durchfurcht; sie hat eine mittlere Höhe von 550 m, ist fast ganz eben und reich an Versumpfungen sowie an Torfmooren (den „Moosen"). Gegen Nordwesten wird die Hochebene von dem Kalkgebirge des deutschen Jura begrenzt, welcher die nordöstliche Fortsetzung des Schweizer Juras bildet und in den Schwäbischen und Fränkischen Jura zerfällt. Der Schwäbische Jura liegt uur mit seinen östlichsten Teilen in Bayern, während der Fränkische diesem Lande ganz angehört. Der letztere beginnt bei der Bucht des Ries (Gegend von Nördlingen), hat eine mittlere Erhebung von 550 m (kaum 200 m über der Donau) und wird durch das vielgewundene Thal der Altmühl ganz durchbrochen, nicht minder durch die künst- liche Wasserstraße des Ludwigskanals (416 m). Die Nordspitze des Fränkischen Juras wird durch das hochromantische Wiesenthal durchschnitten (die „Fränkische Schweiz"). Die Platte der Oberpfalz ist etwa 200 m niedriger als der sie westwärts begrenzende Jura und wird durch die Nab mit ihren Zuflüssen durchfurcht. Von dem Trias- gebiete kommen besonders die fränkischen Terrassen in Betracht. Mittelfranken wird durch die Fraukenhöhe von der schwäbischen Terrasse getrennt. Der Steigerwald und dessen nördliche Fortsetzung, die Haßberge, scheiden die oberfränkische von der unterfränkischen Terrasse. Von dem Böhmerwalde kommen die nördliche und mittlere Abteilung, und zwar beide in ihrer westlichen Hälfte, in Betracht; in der ersteren Abteilung liegt auf der bayrisch-österreichischen Grenze der Czerkow (1057 m), in der letzteren erheben sich auf bayrischem Gebiete der Arber und Rachel (1471, bez. 1458 m). Der Bayrische Wald, welcher sich in der Nähe des Rachels vom Böhmer- walde abzweigt, steigt in dem Dreitannenriegel 1227 in hoch. Das Fichtelgebirge, welches mit der nördlichen Abteilung des Böhmerwaldes durch ein welliges Hügel- land verknüpft ist, gehört fast ganz zu Bayern; es steigt im Ochsenkopf 1017, im Schneeberge 1060, im Waldstein 990 m hoch. Der Frankenwald, ein Plateau mit scharfem Abfalle gegen das rechte Mainufer hin, gehört gleichfalls teilweise dem Königreiche an. In dem zu Bayern gehörigen Teile der Hohen Rhön steigt der Krenzberg bis zu 931 in, während in dem plateauartigen Spessart der Edersberg nur eine Höhe von 615 in erreicht. In geognostischer Beziehung bestehen die nach Bayern hineinragenden Alpen aus Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper, Lias, Jura, Kreide ?e. Im südöstlichsten Teile des Landes (bei Berchtesgaden und Reichenhall) sinden sich bedeutende Salzablagerungen. Die Hochebene ist am Rande der Alpen mit Molasse (Konglomeraten), Weiler nordwärts mit Mioeän (thonigem, glimmer- reichem Sande) bedeckt, worüber meist Dilnvialschichten lagern. Der Böhmer- und Bayrische Wald sowie das Fichtelgebirge bestehen aus kristallinischen Gesteinen (Gneis, Glimmerschiefer, Granit). Durch den großen Kalkgürtel des Jnrazuges wird von der Hochebene das große Triasgebiet geschieden, dessen Gesteine (Keuper, Mnschel- kalk und Buntsandstein) den größten Teil des übrigen Landes ausfüllen. Der Spessart und der bayrische Teil des Odenwaldes gehören größtenteils der Tertiär- sormation (Buntsandstein) an, während die Hohe Rhön in ihrer Hauptmasse aus vulkanischem Gestein (Basalt, Phonolith und Trachyt) besteht, das sich aus dem Triasgestein emporgehoben hat. Die Gebirge der Rheinpfalz gehören gleichfalls vor- herrschend der ^.riasformation an, namentlich das Haardtgebirge, welches im Kalmit 680 in) seinen höchsten Punkt hat. Im nördlichen Teile der Rheinpsalz erheben sich einzelne isolierte Porphyrgipfel aus der Triasmasse heraus, unter denen der Donnersberg (689 in) am höchsten ist. Die Gewässer des Landes gehören besonders den Stromgebieten des Rheins und der Donau an, der Elbstrom kommt nur in ganz unbedeutendem Maße im Nordosten des Hauptlaudes iu Betracht. 37*

7. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 139

1900 - Leipzig : Spamer
Reichtum an Gold. 139 Viktoria in nicht unbedeutenden Massen gewonnen. Blei und Zinn kommen gleichfalls vor, ersteres vorzüglich in Verbindung mit den Kupfererzen. Eisen ist in sehr bedeutenden Massen vorhanden, wird aber der hohen Arbeitslöhne wegen noch nicht ausgebeutet. Einige Stücke gediegenen Meteoreisens sind in der Nähe von Melbourne gesammelt worden. Edel- steine hat man auch ziemlich viel gefunden, namentlich Rubine, Topase, Granaten, Saphire, Chrysolithe und Diamanten. Salz und Petroleum wird ebenfalls in einigen Teilen des Landes, ersteres namentlich durch Ver- dunstung der Salzseen gewonnen. Er>!e Ansiedelung aujlralischer Gotdgräöe». Gold findet man hauptsächlich in den Kolonien Neusüdwales, Viktoria und Queensland, meist im Schwemmlande und Quarze, 10 bis 12 m unter der Oberfläche. Der Schreiber dieses Abschnittes über Australien und Ozeanien hat sich selbst vierzehn Jahre in jenem Lande aufgehalten, deshalb kann er über die dortigen Goldgruben aus eigner Erfahrung sprechen, da er zur Zeit der Entdeckung derselben bereits in der Kolonie Viktoria ansässig war und fünf Jahre lang als Goldgräber thätig gewesen ist. Als er an einer Goldwäsche ankam, traten ihm vollständig neue An- schauungen entgegen. Man denke sich ein Thal von 100—200 m, in der Breite wechselnd, zu beiden Seiten von dichtbewaldeten hohen Hügelreihen

8. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 140

1900 - Leipzig : Spamer
140 Das Festland Australien. eingefaßt und von einem reißenden Fliißchen durchflössen. Längs des Users und zwischen den Bäumen der angrenzenden Abhänge waren Zelte errichtet oder Hütten aus Ästen, wie man sie sich in ein oder zwei Stunden auf- bauen kann. Ihre Zahl war sehr bedeutend, indem auf dem Räume von einer Viertelstunde mindestens 5000 Menschen in vollster Thätigkeit waren. Dieselben hatten sich in wenigen Wochen zusammengefunden. Auch er init seinen Genossen errichtete sich eine Hütte und ging mit ihnen alsdann aufs Goldsuchen aus. Die Stelle, welche das reichste Goldlager enthielt, lag am Abhänge eines an der Ostseite des Flusses terrassenförmig gegen die Quelle zu aufsteigenden Hügels, was deshalb erwähnt wird, weil es bemerkens- wert ist, daß die hauptsächlichsten Goldfelder immer eine solche Lage haben. Ter Boden war „aufgeschwemmtes Land" und bestaud aus Schichteu von feinem Saud, Kies, großen Quarzstückeu und weißem Thon. In diesem Thone, unmittelbar unter dem Quarze lag das Gold. An einigen Stellen, wo es zuerst gesehen wurde, lag der Quarz obendrauf, an andern lag er wohl 2—10 m tief. Man mußte, um Gold suchen zu dürfen, eiueu Er- laubnisschein bei der Regieruug einlösen, welcher nur auf einen Monat ausgestellt wird, 30 Schilling (30 Mark) kostet und nach Ablauf des Monats gegen Erlegung derselben Summe wieder erneuert werden muß. Kein Goldgräber durfte über 2v2 qm Laud aus einmal in Arbeit nehmen, doch konnten mehrere zusammentreten. Es war daher jener kleine Hügel, in welchem sich das meiste Gold vorfand, gleich einem Siebe durchlöchert; die einen gruben den goldhaltigen Thon, die andern wuscheu mit Wiegen das Gold am Ufer aus. Die Zahl der Goldsucher wuchs mit jedem Tage; der Hasen von Sydney war seit dem ersten Bekanntwerden mit Schiffen angefüllt, denn alles verließ seine bisherige Beschäftigung und ging den Goldsuchern nach. Es war am 15. Mai 1851, als der „Sydney Morning Herald" die erste Nachricht von der Auffindung von Gold am Sommerhill-Creek, nahe bei Bathurst, brachte. Ein Kolonist, Hargreaves mit Namen, der kürz- lich erst aus Kalifornien zurückgekehrt und dem die große Ähnlichkeit der Felsenbildung iu der Gegend von Bathurst mit derjenigen in den Gold- gruben Kaliforniens ausgefallen war, hatte daranf hin Nachforschungen angestellt und jene große Entdeckung gemacht. Indessen ist Thatsache, daß in Australien lange vorher schon Gold gefunden worden war. Bereits zur Zeit, als die Straße über die Blauen Berge gebaut wurde, also im Jahre 1814 oder 1815, behauptete ein Eisengefangener, der an jener Straße arbeitete, ein Stück Gold gefunden zu haben. Da aber an dem von ihm als Fuudort bezeichneten Platze nicht noch mehr solche Stücke lagen, und es dem Offizier oder Aufseher zu sonderbar schien, so be- schuldigte man den Mann, er habe sich das Gold aus gestohlenen oder zu- sammengeschmolzenen Uhren, Ketten u. dergl. selbst fabriziert, und peitschte ihn aus.

9. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 225

1900 - Leipzig : Spamer
„Ereöus" und „Terror" in der Alelvihevai. Ae Änideckung der Nord- und Züdpolarlander. Die Aufsuchung einer nordwestlichen und nordöstlichen Durchfahrt im 16. bis 18. Jahrhundert. Die Reisen von Parry und John Roß. Auffindung des magnetischen Nordpols. Die Franklin-Expeditionen und die Auffindung der nordwestlichen Durchfahrt. Weitere Polarreisen und die deutschen Nordfahrten. Kaiser Franz Joseph-Land. Nordenskjöld. Jeannette-Expeditionen. Die internationalen Polarstationen. Greely. Die höchste nördliche Breite. Fridtjof Nansen. Wenn wir es auch recht wohl begreiflich finden, daß zu den oben ge- schilderten Entdeckungsfahrten sich Männer gefunden haben, da dieselben Aussicht auf reichen Gewinn oder wenigstens auf Ruhm und Ehre ver- sprachen, so muß es uns fast wunder nehmen, sobald wir vernehmen, daß sich immer wieder von neuem der Blick des kühnen Seefahrers auch auf jene Gegenden richtete, die wenig Gewinn, aber desto mehr Mühen und Gefahren erwarten ließen: auf die eisumstarrten Länder des hohen Nordens, die, obschon viel umworben und viel besucht, dem Menschen doch keine bleibende Stätte gewähren. Je abwehrender und feindlicher aber die Natur in jenen Gegenden sich gegen den Menschen verhält, um so eifriger ist derselbe bestrebt gewesen, auch dorthin seinen Fuß zu setzen. Die Nord- und Südpolfahrten, welche gerade in den letzten Jahrzehnten trotz fo mancher mißlungenen Unternehmungen ins Werk gesetzt sind, geben uns Buch d. Entd. Ii. 15

10. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 212

1900 - Leipzig : Spamer
212 Die Erschließung des schwarzen Erdteils. Reihe kristallinischer Schiefer, Quarzsandstein, Phyllite, Glimmerschiefer und Quarzite, welche von Westen nach Osten aufeinander folgen. Granit- durchbräche sind dem Gebirge im Norden der Loangoküste vorgelagert; andre Granitmassen finden sich am Kongo, unterhalb Boma und enden mit dem charakteristischen Fetischfelsen (Fetish Rock) am Südufer -und dem Blitz- felseu (Stone os Lightning) am Nordufer, durch welche der Austritt des mächtigen Stromes aus dem Gebirge in seine Niederung markiert wird. Dieses Schiefergebirge ist reich an wertlosen Granaten und hat im In- nern Ablagernugen von Magneteisen. Das als Loangoküste bezeichnete und demselben vorgelagerte Gebiet ist ein Dilnvialgebilde, aus gelbem lehmigen Sande und feinen sandigen roten Thonen bestehend. Das Lie- gende in und unter dem Niveau des Meeres, am Strande teilweise durch die Brandung bloßgelegt, aber auch deshalb schwer zugänglich, wird durch horizontale Schichten von Brauneisenstein, rötlichem Sandstein und plasti- schen und steinartigen Thonen, welche dem Jura und der Kreide angehören, gebildet. An der Loangoküste wechseln häufig Ebenen von 5 bis 12 m Höhe mit Hügeln von meist sanft abgerundeter Gestalt. Wie die übrigen Ströme in Niederguinea hat der Kongo wegen der nahe an das Meer herantreten- den Gebirgszüge nur einen kurzen Unterlauf. Die Fälle und Schnellen, in denen er das Gebirge durchbrechen muß, setzen der Schiffbarkeit frühzeitig Schranken. Die obersten Fälle sind die Sangalla, nach welchen sich der Strom auf eine kurze Strecke bis auf 2 bis 4 englische Meilen erweitert, um den Hauptdurchbruch bei Bausa N'jnga zu beginnen. Die mächtige Wassermasse wird hier auf eine Breite bis zu 300 in, zuweilen auch 200 in zusammengedrängt. Der unterhalb der Fälle liegende Landungsplatz Bansa Nokki ist nur noch 140 englische Meilen vom Meere entfernt; die Breite des Stromes beträgt hier 850 in. Sie schwankt weiter abwärts in der 45 Meilen langen Strecke von Bansa Nokki bis zum Handelsorte Boma zwischen 700 in und zwei eng- lischen Meilen. Boma liegt auf dem nördlichen Ufer in einer steinigen und sandigen Landstrecke, umgeben von anmutigen, grasbewachsenen Hügelreihen, welche nach dem Hochlande von San Salvador hinaufführen. Hier beginnt in einer Entfernung von 95 englischen Meilen von seiner Mündung der sich durch seine großartige Jnselbilduug charakterisierende Unterlauf. Eine Zeit- lang begleiten noch höhere Ufer den Strom, dann aber ist alles, Uferland und Inseln, ein unabsehbarer, überreich getränkter Alluvialbodeu. Der erste Abschnitt des Flußarchipels liegt 40—45 englische Meilen von der See entfernt zwischen Boma und dem Handelsorte Punta da Lenha. Die langgedehnten Inseln sind hier derartig im Flußbette verteilt, daß ein charakteristischer Hauptstrom nicht mehr zu erkennen ist. Zuerst zeigt sich in der Mitte des Stromes eine Kette von Inseln, die Bnka-, Kete-, Chombe-
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