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1. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 69

1873 - Leipzig : Wartig
69 sendfach. Eine unermesslich weite Welt liegt ausgebreitet vor unsern erstaunten Blicken; das Alpengebirge stellt sich uns in seiner ganzen Majestät dar, und die Seele er- bebt, indem sie die Allmacht Gottes schaut. Zahllose Bergketten, umlagert von waldigen Vorbergen, weite Schnee- felder , aus denen die mit Eis bedeckten, glänzenden Spitzen hoher Granitfelsen hervorragen, tiefe Schluchten, wunderbar gestaltete Feisengrate, fruchtbare Alpenweiden, herrliche Seen, blühende Thäler, übersäet mit Städten und Dörfern, die uns von oben freilich winzig klein Vorkom- men, Bäche und Ströme, die im Thal als blaue Streifen erscheinen, und alle die mannigfaltigen Naturwunder, welche das Alpengebirge darbietet, wechseln bunt mit ein- ander ab. Wir wissen nicht, wohin wir unsern Blick zu- erst richten sollen; überall Grossartigkeit und Pracht. Da wird’s dunkler im Thale; während der Himmel über uns klar und tief blau ist, ziehen sich unter uns dichte Nebel zusammen, und wir erfahren von den Führern, dass es für Die im Thale schwere Gewitterwolken sind. Der unter uns rollende Donner, die sich kreuzenden Blitze bestäti- gen bald ihre Behauptung. Wir sehen dem erhabenen Schauspiele zu, ohne zu erschrecken; denn Donner und Blitz haben hier keine Gewalt über uns. Endlich zerreisst das Wolkenmeer unter uns und lässt hier und da wieder einen freien Blick in’s Thal zu, bis endlich alles Gewölk gänzlich verschwunden und die Luft eben so klar und rein unter uns, wie über uns ist. In Andacht versunken, sitzen wir auf einem Felsblock; da tönt abermals ein Donner an unser Ohr; unser Auge folgt unwillkührlich seinem furchtbaren Schalle: eine Lawine rollt unaufhalt- sam von einem entfernten Berge hinunter. Wehe Denen, die sie auf ihrem ungestümen Laufe ereilt! — Gott sei Dank! sie hat kein bewohntes Thal erreicht; eine tiefe, öde Thalschlucht hat sie ausgefüllt. Gittermann. 2)er |mrs. ^ur ettna ¿mei ©rab, aifo ¿toeimal 15 teilen bom 9jteere entfernt ergebt fid) baä am meiften in die norbbeutfdje £ief= ebene borgefcf>obene Tftaffengebirge, der §arj. @3 ist der nörb; lidjfte, fetjr ¿ufammengefdjrumbfte Sljeil jene» großen ¿er^int; f(f)eu Sßalbes der alten 9tömer, der and) den Sfmringer s2ßalb

2. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 22

1873 - Leipzig : Wartig
22 fcpmedenben, eßbaren grücpte trägt, ist von unferer taftanic gan^ berf epieben; feine Stützen &. V. bitbert Ä-äfecpen gleid; bcm Söallnußbaume. Ser tirfcpbaum mtb der Virnbaitm. Sie paben beibe einen 2 — 6 dreier popen, grauen und riffigen Stamm. Sie ftarfe Sßfaptmuräet pat fe£>r meitreicpenbc Seitentour&eln. Sie Vlätter fiitb länglicp, eirunb mit bortre= tenber Spipe. Leiber Vlütpenfelcp ist 5 blättrig und meiß. Sie Saßt der Staubgefäße beträgt bei beiben 20 und meßr, boep pat der ^irfepbaum nur einen Stempel, foäßrenb fiep beim Virnbaum 2—5 Stempel finben. Sie $rucpt beg 5tirfcpbaumeg ist fugelig, erft grün und mirb fpäter rotß. Sag den Stein umfeptießenbe toeiepe $leifcp fepmedt fauer ober füß. Sbarum iuirb die Hirfcpe Steinobft genannt? ©an$ berfepieben rtaep $orm, garbe, Snßatt und ©efdfmad ist die $rucpt beg Virm bäumet. Sie Sepate berfelbert ist grün, gelblich ober rotp. /f^x\ dem bidern abgerunbeten Speile befinbett fiep in einer Keinen Vertiefung die Oerloacpfenen tteberbteibfel beg Vlütßen; felcpeg/' ©in Suerburcpfcpnitt der Virne eröffnet ung den Vtid in bag 5lernpaug, and; ©rübg genannt, ioetepeg 2—5 öon faferigen Scpalen umgebene $äcßer entpält, in benen je 2 Keine 5terne fiep befütben. Sic finb die eigentlicpe gruept beg Vaumeg, toäßrcnb die fleifcpige Sjtaffe eine freunblicpe $u; gäbe beg Scpöpferg ist. Sie Vir ne gepört §u dem Jternobft. Veibe blüpen gu gleicper Seit und gioar @nbe Slpril ober 2ln= fang 90tai. Sn Ve^ug auf Voben, Suft und Siept finb ipre 2ln= fprücpe ¿iemliep glcicp. Von beiben Slrten pat man auep milbtoacpfenbe, die Holzbirne und ¿gotgfirfepe, bereu grüepte Oiel Keiner und perb und bitterfüß finb und den Spieren beg Söalbeg gur Staßrung bienen. Stießt nur der 5tirfcp=, fonbern auep der Virnbaum mirb burep pfropfen und Dkdiren der= ebelt. Sbopl luäcpft aug febem 5tern ober Stein ein Vauut berfelben 2trt, allein die $rucßt bleibt opne Verebelung oiel Keiner und geringer im ©efeßmad. Sag ¿Qolg iuirb gu der= fepiebenen ^auggerätpen oermenbet. Sßre gemeinfamen $eiube, die Staupen, pält man am beften baburep fern, daß man ipnen burep Veftreicpung beg Stammeg mit einer fiebrigen Sjtaffe den Sßeg auf den Vaum unmöglicp maept. Sie Sjtaben im Snnern man; eper Srücpte rüpren von den (Siern fleiner geflügelter Snfeften per, ioelcße biefelben ¿ur Vlütpegeit in den 5telcp legen. Sie feinem

3. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 83

1873 - Leipzig : Wartig
83 Tiefebene auf; es gleicht einer mächtigen grünen Mauer, deren hohe Thürme das Himmelsgewölbe des breiten Rheinthaies zu tragen scheinen. Gar ernst steht dort im südlichen Theile der 1228 Meter hohe ;Belgen, dessen Rücken der dunkle Tannenwald schmückt, und blickt auf die gesegneten Gefilde der Tiefebene. Hinter ihm, zwei Meilen entfernt, steigt die noch höhere Spitze des Feld- berges 1314 Meter hoch zu den Wolken. Dieser südliche Theil des Gebirges ist besonders finster und wild, der nördliche wird niedriger, milder und freundlicher. Noch 7 Meilen vom Neckar fällt der Zug steil zum Murchthale ab, und von da bis zum Odenwalde ist eine Lücke in der Gebirgskette. Während das Gebirge im Westen plötzlich zur ober- rheinischen Tiefebene absteigt, dacht es sich nach Osten zur schwäbischen Hochebene nur allmählich ab. Am Süd- ende steht es mit dem deutschen Jura in Verbindung und bildet mit diesem einen Gebirgswinkel. Seine Wasser schickt der Schwarzwald vorzüglich dem Rheine und Neckar zu. Die Donau empfängt von ihm nur zwei Gebirgsbäche, Brigach und Brega, die man jedoch als die Quellflüsschen des Stromes ansieht. Die Thäler der Gebirgsflüsse sind oft so eng, dass die Strasse neben den reissenden Gebirgswässern kaum Raum findet, und sie gehören zu den schönsten des deutschen Mittelge- birges. Hunderte von Reisenden durchwandern darum in den Sommermonaten das wilde Thal der March oder das schaurige Höllenthal, und den zahlreichen Bädern, deren eins fast jedes Thal hat, fehlt es nicht an Besuchern. Das Gebirge ist zum grössten Theil mit prächtigen Nadelwaldungen bedeckt, wovon es auch den Namen haben mag. Das Klima ist rauh und kalt. Während an seinem Westfusse der edle Markgräfler-Wein gedeiht und, so weit das Auge reicht, die sanften Hügel mit Reben be- wachsen sind, in der rheinischen Ebene weite Weizen- und Spelzgefilde wogen, die Strassen und Raine zwischen den Feldern von mächtigen Nussbäumen beschattet werden, während an den unteren Abhängen der Berge selbst Mandeln und süsse Kastanien gedeihen — bringt der Boden des Gebirges kaum Hafer, Kartoffeln und Wicken zur Reife. Sogar die Kirschen zeitigen erst im September. Das Gebirge ist nicht stark bewohnt. Hier lebt noch 6*

4. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 60

1873 - Leipzig : Wartig
60 geftalten, die Betoolfner der ©egenb enttoeber begli’tcfenb ober necfenb. 3m ©angen ist jebodj bcr ©tjarafter der ©agen oont Bübegafjt mei)r launenhaft und fomifcf), feiten tragifdf. (Seine Saunen finb mannigfaltig und abioedjfelrtb, wie ba§ Sbetter im ©ebirge: er ftraft ¡Diejenigen oft, die i£>n burd) Büfett feine» tarnen? necfen ober reifen; betrügerifdjen Siojufänblertt oerfauft er ein ftattlicl)e§ ipferb, toeld;e§ fid) nad^er in einen ©trol); ioifd? öerwanbelt; 2lbenteurern wirb il;r ißferb, offne bafj sie felbft es merfen, ¿um ©tode, auf beut sie nadfljer iw lädjer= tieften Sluf^uge burd; ba£ ®orf reiten; Sinnen bagegen füllt er beit $orb mit trcdenem Sanbe, wa§ sie feudfettb fortfcble^^en und nachher in ©olb öerwanbelt feheit; ifinber und red;tfd;affene Brautleute aber befchenft er öfters, ©r labt fidf ftatt bes mit llnred)t Berurtfjeilten hängen, gappclt (Stunben lang am ©ab gen, und wenn man enblij3j nachfieht, finbet man nur-einen (Strofüüifch. ^m fwd)ften ©ebirge bitlbet er feine 369^; nicht einmal S^B^inbe barf man bafjin mitnehmen. —- Bott den hunbert öerfd)iebenen Slbleitungen feines Bantens ist die be= fanntefte: er fjabe fiel; öou einer fdfönen ipringeffiu foppen taffen, die ihm, wäbrenb er auf ihren Befehl die Sfüben feines ©artens fühlte, entflohen fei. ©emmler. Das Erzgebirge. Das Erzgebirge umfasst den grössten und volkreich- sten Theil des Königreichs Sachsen. Dort erheben sich die meisten und höchsten Berge, dort sind die grössten Waldungen, dort ist der Born der meisten grösseren Flüsse, mit Ausnahme der Elbe, dort ist das Vaterland des sächsischen Bergbaues und der Bergfabriken, des Klöppehvesens, zum Theil auch der Baum- und Schaf- wollenweberei und Holzwaarenarbeiten; dort ist der grösste Reiclithum in und oft die grösste Armutli über der Erde; denn während man oben klöppelt, spinnt, webt etc., wird in und unter der Erde geklettert, gehämmert, gekarrt etc. Die Fälle sind nicht selten, dass, während Mutter und Töchter am Klöppelsack sitzen, tief darunter Vater und Söhne als Bergknappen arbeiten. Vom Dresdener und Leipziger Kreise steigt das Land allmählich an, erhebt sich wellenförmig, in stetem Wechsel von Berg und Thal, bis zu den höchsten Punkten an Böhmens Grenze und ist reich an Naturschönheiten aller

5. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 82

1873 - Leipzig : Wartig
82 fällen und in wunderlichen Windungen das Bergthal hinabrauscht. Das ist nun die Ilse, die liebliche, süsse Ilse! Sie zieht sich durch das gesegnete Ilsethal, an dessen beiden Seiten sich die Berge allmählich höher er- heben, und diese sind bis zu ihrem Fusse meistens mit Buchen, Eichen und gewöhnlichen Blattgesträuchen be- wachsen, nicht mehr mit Tannen und anderem Nadelholz. Denn jene Blätterholzart ist vorherrschend auf dem Unter- harze , wie man die Ostseite des Berges nennt, im Gegen- satz zur Westseite desselben, die der Ober harz heisst und wirklich viel höher ist, und also auch viel geeigneter zum Gedeihen der Nadelhölzer. Es ist unbeschreibbar, mit welcher Fröhlichkeit und Anmuth die Ilse sich hinunter stürzt über die abenteuer- lich gebildeten Feisstücke, die sie in ihrem Laufe findet, so dass das Wasser hier wild emporzischt oder schäu- mend überläuft, dort aus allerlei Steinspalten, wie aus tollen Gieskannen, in reinen Bogen sich ergiesst, und unten wieder über die kleinen Steine hintrippelt, wie ein munteres Mädchen. Ja! die Sage ist wahr: die Ilse ist eine Prinzessin, die lachend und blühend den Berg hinabläuft. Wie blinkt im Sonnenschein ihr weisses Schaumgewand! Wie flattern im Wind ihre silbernen Busenbänder! Wie funkeln und blitzen ihre Diamanten ! Die hohen Buchen stehen dabei, gleich ernsten Vätern, die verstohlen lachend dem Mutli- willen des lieblichen Kindes Zusehen; die weissen Birken bewegen sich tantenhaft vergnügt und doch ängstlich über die gewagten Sprünge; der stolze Eichenbaum schaut hinein, wie ein verdriesslicher Oheim, der das schöne Wetter bezahlen soll; die Vöglein in den Lüften jubeln ihren Beifall; die Blumen am Ufer flüstern zärtlich: ,,0, nimm uns mit, nimm uns mit, lieb’ Schwesterchen!“ H. Heine. Der Schwarzwalcl. Wer irgend auf der Landkarte Bescheid weiss, kann leicht das Schwarzwaldgebirge zeigen. Am grossen Rhein- knie, nördlich von Basel, erhebt es sich und nach Norden ziehend, endet es am Neckar, dessen tiefes Thal es vom Odenwalde trennt. Es ist 28 Meilen lang und 4 Meilen breit. Steil steigt das Gebirge aus der oberrheinischen

6. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 2

1889 - Leipzig : Hirschfeld
^ I. Von den frheren hatte sich jedenfalls aus zurckgebliebenen Resten der alten Hermun-duren und der Teuriochaimen im Norden und Osten unsres Vater-landes der Staat der Thringer gebildet, welcher jedoch im Jahre 530 durch die Franken und Sachsen wieder vernichtet ward. Um dieselbe Zeit war jedenfalls das stlich von der Saale gelegene Land bereits im Besitze der Slaven. Die europische Urheimat derselben scheint das ganze Gebiet zwischen der Wolga, dem Dniester und Dnjeper, den Karpathen, der Weichsel und Ostsee gewesen zu sein. Bereits zu Ansang des 4. Jahrhunderts hatten sie wahrscheinlich die Oder berschritten, wo vor ihnen lhgische und keltische Nationen sehaft gewesen waren, deren Wanderstrae sie gleich den andern Vl-kern nach Sden und Westen fhrte. Die in jener Zeit nrdlich des vom Riesen- und Erzgebirge gebildeten Gebirgszuges vorgedrungenen Slaven zerfielen in drei Hauptstmme, von denen die Sorben oder Serben das Gebiet zwischen der Oder und Saale und von der Alt-und Mittelmark bis an das Erz- und Fichtelgebirge bewohnten. Ihnen gehrten auch die Milzener in der Ober- und die Lusizer in der Nie-derlausitz an. Der slavische Stamm der Czechen war zwischen 454 bis 495 in Bhmen eingedrungen. Das von den Sorben in dem sptern Markgrastnm Meien in Besitz genommene Land zerfiel ebenso wie das Gebiet stlich der Elbe, wo die Milzener und Lusizer sehaft waren, in mehrere Sudpanien,' d. h. Gerichtsherrschaften oder Gaue, unter denen, als die bedeutend-sten, zunchst die Sndpanien Glomazi und Nisani hervorgehoben wer-den mgen. Letztere, welche sich zu beiden Seiten der Elbe von Bh-men aus nordwrts bis gegen das heutige Scharfenberg hinzog, hatte als westliche Grenze die Auslufer des Erzgebirges, und hier schlo sich an diesen Gau bis ungefhr zum Chemnitzflchen die Sudpauie Glomazi an, welche auch Daleminzi genannt ward. Hier war, zwei Meilen von der Elbe entfernt, eine Quelle, welche einen wunderbaren See (den nicht mehr vorhandenen Pltzscher See bei Lommatzsch) bil-bete. Bedeckte sich sein Wasser mit Weizen, Hafer und Eicheln, so weissagten die Priester fruchtbare Zeit und Frieden; drohten aber wilde Kriegslufte, so gab auf ihm Blut und Asche gewisse Kunde der Zukunft. Auer den genannten slavischen Sndpanien verdienen noch westlich der Elbe der Gau Siusli auf beiden Seiten der Parthe bis gegen Grimma, der Gau Plisni in dem spteren Pleinerlande und dem Altenbnrgischen, und der Gau Chutizi oder Scutizi, welcher sich zwischen dem obern Laufe der Freiberger und Zwickauer Mulde in die Thalschluchten des alten Miriqnidi, d. h. Schwarzwaldes, unsres heutigen Erzgebirges, hinaufzog, eine Erwhnung. stlich der Elbe

7. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 11

1846 - Dresden : Arnoldi
11 66. Drei Briefe des Johannes. Verfasser der Evangelist. Erster Brief: Zeit und Ort der Abfassung unbestimmt, jedenfalls aber nach dem Evangelio von Kleinasien, vielleicht von Ephesus aus an die kleinasiatischeu Gemeinden geschrieben. Inhalt: Die hohe Würde Jesu, die Macht des Glaubens an Gott und Jesum, und die aus ihm entspringende beseligende Menschenliebe. Der zweite Brief ist ein kurzes Schreiben an eine Frau, Kyria (vielleicht eine Diakonissin), und der dritte, an Kajus (Gajus) gerichtet. — Beide Briefe warnen vor Verführung durch Jrrlehrer, ermuntern zur Menschenliebe und namentlich zur Gastfreundschaft. 67. Brief des Jakobus. Jakobus der Jüngere (Alphäus Sohn), bis 62 Vorstand der Gemeinde zu Jerusalem; der Hohe- priester Ananias ließ ihn steinigen. Der Brief regt zu einem frucht- baren, durch Liebe thätigen Glauben an. 68. Brief des Judas. Dieser Judas soll der Bruder Ja- kobus des Jüngeren gewesen sein (Thaddäus und Lebbäus genannt) und in Tyrus oder Sidon den Märtyrertod erlitten haben. Inhalt: Warnungen vor Jrrlehrern. 69. Offenbarung Johannis (Apokalypse). Das letzte Buch des neuen Testaments; Verfasser: der Evangelist Johannes; abgefaßt jedenfalls auf Pathmos (88 — 95 n. Chr.). Inhalt: Pro- phetische und dichterische Schilderung der Siege des Reiches Christi (des neuen Jerusalems) über das Judenthum (das alte Jerusalem) und über das Heidenthum (Babylon). Landes- und Verfaffungskunde von Palästina. A, Geographisches. 1. Große. Ei nth eilung. Grenzen. Palästina (gelobtes, d. h. verheißenes, jüdisches, heiliges Land, Kanaan, Land der He- bräer, Land Israel) in Asien.' —- Küstenland am mittelländischen Meere. — 450 Meilen und in der blühendsten Zeit 5mill. Einw. Zur Zeit Jesu durch den Jordan in's westliche oder diesseitige (Galiläa, Samaria, Judäa mit Jdumäa) und in's östliche oder jen- seitige (Peräa, bestehend aus Peräa im engern Sinne, Batanäa, Gaulonitis, Gamalltika, Jtnräa, Trachonitis) Palästina getheilt. Damalige äußere Grenzen: Nördlich: Syrien, — östlich: wüstes Arabien,—- südlich: steiniges Arabien und Aegypten,— westlich: das mittelländische Meer. 2. Gebirge und Berge. Nördlich: Libanon und Antili- banon mit dem Berge Hermon, •— östlich: Gebirge Hermon, Basan, Gilead, Abarim mit dem Berga Pisja, — westlich am mittelländischen Meere: Gebirge Karmel mit den Bergen Karmel, Thabor, Berg Christi, kleinem Hermon; Gebirge Ephraim mit den Bergen Gilboa, Gari- zim, Ebal, Silo, Luapantania; Gebirge Juda mit dem Oelberge und dem Karmel.

8. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 12

1846 - Dresden : Arnoldi
12 3. Gewäs.ser. Mittelländisches Meer; — Hauptfluß Jor- dan mit südlichem Laufe, entspringt auf Libanon, bildet den See Merom, Genezareth (galiläisches Meer, See Liberias), das todte Meer (Asphaltsee) mit dem Kidron und Arnon; -— Teich Bethesda; ^— Bäche r Kischon am Berge Karmel, Bach Aegyptens, Kidron bei Jerusalem, Krith rc.; — Quelle Siloah; — Jakobsbrunnen bei Sichern. 4. Ebenen und Thäler. Ebene von Jericho, —- Jesreel oder Esdrelon,—- Saron (Eichenwald), — Sephala. — Thal Kidron, Josaphat, Hinnom (Gehenna), Rephaim, Eskol. 5. Wüsten. Wüste von Jericho oder Quarantania (Fasten- platz, 40tägiges; durch diese Wüste führte der blutige Weg der Räu- der), Juda, Engeddi, Siph, Maon, Versaba. 6. Klima, Produkte rc. Zwei Jahreszeiten, heißer Sommer, nicht kalter Winter. — Frühregen (Octbr.— Saatzeit), Spätregen (März — Zeit der Reife). — Acker-, Wein-, Obst-, Qelbau, — Viehzucht, Fischerei. — Landplagen: Erdbeben, Gift- winde, Heuschrecken, Pest, Aussatz. 7. Vertheilung und Beherrschung des Landes. Vor den Israeliten Kanaan in viele kleine Reiche zerspalten: Ka- naniter, Hethiter, Jebusiter, Girgostter rc. —• Moses eroberte den östlichen Theil und vertheilte ihn an die Stämme: Rüben, Gab und 4- Manaste; Josua eroberte und vertheilte den westlichen Theil an die übrigen 9^ Stämme.— Stamm Levi ohne Land, 48 Städte, dar- unter: 6 Freistädte. ■— Hohepriester und Richter. ■— Könige. —• Theilung in Inda und Israel 975. — 'Letzteres 722 assyrisch, ersteres 588 babylonisch. -— Rückkehr durch Cyrus 536. —- Persische, griechisch - makedonische, ägyptische und syrische Oberherrschaft. — 100 Jahre Unabhängigkeit unter den Makkabäern. — Römerherr- schaft.— Herodes der Große, dessen Söhne: Archelaus (erhielt als Ethnarch sfürsts Judäa, Samaria und Jdumäa), Herodes Antipas (erhielt als Vierfürst stetrarch^ Galiläa, das südliche Peräa), Phi- lippus (erhielt als Tetrarch das nördliche Peräa). •— Römische Statt- halter zz Prokuratoren, Landpfleger. 8. Ortschaften. Provinz Galiläa: Dan, Kana, Nazareth, Endor, Rain, Bethsaida, Kapernaum, Magdala, Chorazin, Liberias (Hauptstadt der Provinz), Bethsan. — Provinz Samaria: Sichem (Hauptstadt der Prov.), Samaria, Enon, Siloh, Bethel. — Pro- vinz Judäa : Jerusalem (Hauptstadt der Prov. und des Landes), auch Salem, Jebus, heilige Stadt, Stadt Gottes, Stadt Davids, Zion. Sie war erbaut auf den Bergen Zion (mit Burg, Palast und Ober- stadt), — Moria (mit dem Tempel), — Akra (mit der Unterstadt), — Bezetha (mit der Neustadt und dem Palaste des Herodes). Je- rusalem hatte 10 Thore; in der Umgebung lagen Golgatha (Kal- varia), der Oelberg mit Gethsemane (Oelkelter), Hakeldama (Blut- acker), Bethphage (Feigenort) und Bethanien (Dattelort). — Außer- dem: Bethlehem, Jericho (Palmenstadt), Ephrem, Emgus, Cäsarea.

9. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 76

1846 - Dresden : Arnoldi
76 Bucht), trennt Länder (Meerengen, Straßen, Sund, Kanal), an manchen Stellen seicht (an flachen Ufern. Sandbänke, Dünen), an andern über 16000 Fuß tief, zeigt auf seinem Grunde Erhöhungen und Vertiefungen wie das Festland (Inseln, Archipel, Felsenriffe).— Meerwasser specifisch schwerer als Flußwasser, bitter und salzig schmek- kend, gewöhnlich grünlich, in's Blaue spielend. — Leuchten des Meeres (Electricität, leuchtende Seewürmer, Phosphortheile). — Bewegungen des Meeres, hervorgebracht durch Winde (Wellen, Brandung), durch den Umschwung der Erde (Bewegung von Ost nach West am Aequator), durch Anziehungskraft des Mondes (Ebbe und Fluth, Spring-, Nipfluth). Strömungen, Meerstrudel. — Hauptmeere: 1) nördliches, 2) südliches Eismeer, 3) atlantischer (westlicher) Ocean (Nord-, Ostsee, Kanal, irländisches Meer, Mittel- mcer, äthiopisches Meer), 4) östlicher Oceau (stckles Meer, Südsee, chinesisches und japanisches Meer), 5) indischer Ocean (indisches, per- sisches und arabisches Meer). — Ausdünstung, Wolken, Regen, un- terirdische Wasserbehälter, Quellen, Bäche, Flüsse (Küsten-, Steppen- slüsse), Ströme. Immerwährender Kreislauf. — Landseen. 10. L a n d. Erdtheile: (Süd-, Mittel-, Nord-) Europa, Asien, Afrika, Amerika, Australien. Vom Meere mannichfach be- grenzt, zuweilen hinein sich erstreckend (Halbinsel, Land- oder Erd- zunge, Landenge). Verschiedenheit der Landsirecken in ihrem Ver- hältnisse zum Meeresspiegel. Hoch-, Tiefländer, a) Ebenen, nach Beschaffenheit des Bodens Marschland, Kleiboden, Geest- (Sand-) land, Steppen, Wüsten. Hoch-, Tiefebenen, Niederungen, b) Er- höhungen: (Fuß, Abhang, Rücken, Gipfel) Anhöhen, Hügel (Erd- rücken, Hügelkette), Berge, Gebirge (Bergkette, -rücken, -zug), Ge- birgszüge (Gebirgsstock, Gebirgszweige). Land-, Mittel-, Hochge- birge (oft mit Gletschern und Eisbergen). Vorgebirge (Cap). Vul- kane (Krater), feuer- und wasserspeiende. — Nach der Entstehungs- zeit: Ur-, Uebergangs-, Flötzgebirge, aufgeschwemmtes Land. Nach Bestandtheilen: Schiefer-, Kalk-, Gyps-, Steinkohlen-, Sandstein- gebirge k. c) Vertiefungen: Haupt-, Neben-, Längen-, Seiten- und Querthäler, Gebirgspässe, Schluchten, "Abgründe, Klüfte. —■ Das Innere der Erde, etwas über 3000 Fuß tief bekannt, hat Weitungen, Gänge, Höhlen (Baumanns-, Biels-, Fingalshöhle re. Tropfstein- oder Stalaktitenhöhlen). 0. Politische Geographie. 11. Asien, 800000 Q.m., 550 Mill. Eittw. a) Grenzen und Meere: nördliches Eismeer, Cooks- oder Beringsstraße, stiller Ocean (Meer von Kamtschatka, von Ochotsk, von Japan, gelbes Meer, chinesisches mit Meerbusen von Tunkin und Siam), indischer Ocean (Meerbusen von Bengalen, persisches Meer, persischer und arabischer Meerbusen), Landenge von Suez, Mittelmeer, Archipel,

10. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 90

1846 - Dresden : Arnoldi
90 und Ackerbau als Fabrikwescu und Handel. Niedre, Volksklassen in großer Dürftigkeit. Mangel an Schulen. Katholische Religion. — Dublin, über 300000 Einw., wichtige Handelsstadt, Hafen, Fabriken, Universität. Cork, 130000 Einw., Hafen, Handel mit Fleisch, Fischen, Getreide. Limerick, 80000 Einw. Londonderry, 1200ö Einw., Riesendamm. Inseln: Malta und Helgoland. Festung Gibraltar. 35. D e u t s ch l a n d, unser Vaterland, in der Mitte Europa's, zwischen Preußen, Polen, Galizien, Ungarn, adriatischem Meere (Busen von Triest), Italien, Schweiz, Frankreich, Belgien, Holland, Nordsee, Dänemark und Ost- see (Stettiner Haff), — zerfällt in viele größere und kleinere Staa- ten, die zusammen den deutschen Bund bilden. Bundesacte. Bun- desversammlnng (Bundestag) zu Frankfurt a. M., weitere und en- gere Versammlung. Bundescontingent der Bevölkerung. 1 Kaiserthum: Oestreich; ■—■ 5 Königreiche: Preußen, Baiern, Sachsen, Hannover, Württemberg;— 1 Kurfürstenthum: Hessen- Kassel ; — 7 Großherzogthümer: Baden, Hessen-Darmstadt, Sach- sen-Weimar, Luxemburg, Oldenburg, Mecklenburg-Schwerin, Mecklen- burg-Strclitz; — 9 Herzogtümer: Nassau, Sachsen-Koburg-Gotha, Sachsen-Meiningen-Hilburghausen, Sachsen-Altenburg, Anhalt-Des- sau, Anhalt-Köthen, Auhalt-Bernburg, Braunschweig und Holstein mit Lauenburg; 10 Fürstenthümer: Liechtenstein, Hohenzollern-Hechin- gen, Hohenzollerit - Sigmaringen, Schwarzburg - Soudershausen, Schwarzbiirg - Rudolstadt, Reuß, ältere und jüngere Linie, Lippe- Detmold, Lippe/Schaumburg und Waldeck; — 1 Landgrafschaft: Hessen-Homburg; — 4 freie Städte: Hamburg, Bremen, Lübeck, Frankfurt a. M. 36. Süd- oder Hochdeutschland ist theils Gebirgsland, theils Hocheb.ene; Norddeutschland endigt in völliges Tiefland (Sandebenen, Heide, Moor, Waldungen und fruchtbare Strecken). Gebirge: Ty- roler (Orteles 12000 F.), illyrischen (Großglockner 11000 F.), stei- ermärkischen und östreichischen Alpen, Schwarzwald (Feldberg 4600 F.), rauhe Alp, Spessart, Fichtelgebirge (Schueeberg 3600 F>), Erz- gebirge (Keilberg 3800 F.), Sudeten (Lausitzer- und Niesengebirge, Schneekoppe 5000 F.), mährisches Gebirge (Schneeberg 4200 F.), Böhmer Wald (Arber 3800 F.), Thüringer Wald (Schneekopf 3000 F.), Rhöngebirge, Odenwald, Höhe (Taunus), Vogelsgebirge, Wester- wald, Eifel, Hundsrück, Harz (Brocken 3500 F.). — 5 Haupt- flüsse: Donau (Quelle: Donaueschingen am Schwarzwald; Ne- benflüsse: L^ch, Isar, Inn, Mur, Sau, Drau, March), Rssein (St. Gotthard in der Schweiz; Neckar, Ma^n, Lahn, Lippe, Mosel), Weser (Vereinigung der Werra — Thüringeowald — und Fulda — Rhöngebirge — bei Münden; Aller mit Ocker und Leine), Elbe (Riesengebirge; Moldau, Eger, Mulde, Saale, Havel mit Spree), Oder (Mährisches Gebirge; Wart^ die beiden Neißen, Katzbach, Bober). — Seen: Boden-, Schweriner-, Ratzeburger-, Zirknitzer- und Chiemsee. — Gemäßigtes Klima. Im Süden gedeiht der
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