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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 248

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
248 liebte auch der Kurfürst die Jagd, und die Forstbeamten hegten nun, um sich bei dem Herrn in Gunst zu setzen, das Wild zur Ungebühr, so daß es viele Verheerungen auf den Getraidefeldern anrichtete. Die Beschwerden der Land- leute darüber blieben meistens unbeachtet, da die Jager sie für ungegründet ausgaben, und so brachen denn auf einmal 14 Dörfer im Amte Hohenstein auf, und vertrieben und tödteten das Wild. Der Kurfürst ließ sogleich eine Unter- suchung halten, und, da die Klagen der Bauern nicht un- gegründet befunden wurden, das Wild niederschießen und den Wildschaden ersetzen. Dann aber erließ er strenge Verbote gegen die Selbsthilfe. So billig dachten und han- delten aber eine Menge adeliger Grundherrn nicht. Diese hatten viele Bauerhöfe, deren Besitzer verschuldet oder aus- gestorben waren, eingezogen, und die übrigen Bauern muß- ten die Frohnen davon übernehmen. 'Auch vermehrten die Adeligen ihren Viehstand und dehnten ihr Triftrecht auf den Feldern der Bauern so sehr aus, daß diese ihr eigenes Vieh nicht mehr ernähren konnten. Der Unmuth darüber, der durch andere Plackereien noch gesteigert worden war, kam zum Ausbruche, als durch den dürren Sommer 1790 die Bedrangniß des Landmanns vergrößert wurde. Da ge- rade zu der Zeit in Frankreich durch die Revolution alle Dienste und Leistungen aufgehoben waren, so glaubten die Bauern in Sachsen, daß es jetzt an der Zeit sei, sich auch aller Lasten zu entledigen. Es wurde unter ihnen der Plan entworfen, mit gewaffneter Hand den Kurfürsten von Pillnitz nach Dresden zu führen, und ihn zu Bewilli, gung mehrerer Forderungen zu bewegen, als Absetzung aller derer von ihren Aemtern, die Sachsen unglücklich gemacht hatten, Errichtung einer Nationalgarde, Veränderung des Accisewesens, Beschränkung der Vorrechte der adeligen Gutsbesitzer, Aufhebung der Hegung des Wildes, Abschaffung aller Rechtspraktikanten, die nicht wirkliche Gerichkshalter wären, Verfassungsregeln für das geistliche Ministerium und endlich Verminderung der Fleisch- und Tranksteuer, Diese Artikel wurden in Form einer Bittschrift dem Kurfürsten überbracht, der Ueberbringer aber ward nach Untersuchung eines Arztes für wahnsinnig erklärt und nach Torgau in Verwahrung gebracht. Einen Monat darauf, im August,

2. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 21

1873 - Leipzig : Wartig
21 ©ie Щерадое!, 2ius der gelben, fc^iefliegenben, fxetfc^igen $ßfahltt>ur&el fcfjieberc 3— 6 ©egimeter f>o^e ©tengel Verbot. 3ln benfelben fixere auf langen, herabhängenben (Stielen 5 — 7 tauige, фег§= гипьифе Blätter, ©ie 33lüt£jeu fielen in Sigeln und finb паф dem Serblühen abtoärts gebogen, ©er S3lütejenfelcf) ist 5фешд, und die Blätter bet Stumenfrone finb bla^rofa, ¿meu mal länger als der Мф und gleichfalls 5tijeilig. ©ie $rmf»te ober Ürüf^en fjaben die $orm eines S^ä^fcf^ens ober eines $äfe, bafjer der Jiatue. ©ie blüht im ^uli und Sluguft. ©ic frofffaftauie. ©ie Sinbe biefes aus ^erfien ftamntenben oft 15—20 9reter £)ot;en Saumes ist in der $ugenb glatt, mirb aber fpäter rauh und ein menig riffig. Жедеп der ¿а1)1шфсп Slefte und 3meige mit beu oielen großen blättern ist er befonbers geeignet die ©onnenftrahlen abpijalten, und ioirb baffer in Sllleen und auf öffentlichen iptätjen angebflanjt. ©eine aus 5—7 23ш1феп pfammengefetüen Blätter finb unpaar gefingert und bilben einen $афег. ©ie einzelnen Blätter finb oerf'elfrt eiförmig, mit titrier, fфarfer ©pifce, ftar! gerippt, und паф dem ©runbe ober ©tiele p ftar! oe^mälert. ©as oont Bmeige abgelöfte Slattftielgelenf fpt 21е1рйф!ей mit einem ipfcrbefuffe. 3« Ooller Slütbe fteffenb gemährt der Saum einen Ьеггифеп Slnblicf. ©ieslütffen ftehen пйтиф an den gtoeigfpi^en in bhramibenförmigen ©rauben аи^еф1 und geben dem Saume bas Slnfehen eines großen 2beihпaфtsbaumes mit Rimberten oon Лег^еп. ©ie 4 ober 5blättrige, детоещцф toeiffe ober rötf)íiфgetbe Slumenfrone ist oon einem Sahnigen 5мфе um= hüllt, ©ie 7 тф1 pfammengeftk^fenen ©taubfäben finb Oor= märts henmtergeneigt und am ©nbe gefrümmt. ©ie $гиф1 ist eine grüne mit ©1афе1п oerfebene Stapf el, in Ше1фег 2—3 braune, гипьифе ©amen, die Staftanien, liegen, ©iefc hüben einen hebert ©е1фтай und finb für den Зяеффеп п!ф1 дег meßbar, Ьоф ioerben sie oon ©фтетеп und ¿giriert gefreffen, und jerftogen und mit anberm $utter gemengt bienen sie аиф ^Pferben, Stüffen und ©фafen pr 9}ghruns- ©ie Sliithen ioerben oon den Sienen fleißig Ьеффй ©as faferige, meicffe, toeiffe ¿gol^ ist pnt Sauen und Srennen toenig nufcbar. -Rinbe und ^n^tfaöfelu fann man pm färben und ©erben benutzen, ©er in ©übeuropa toachfenbe Staftanienbaum, те1фег die toohb

3. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 24

1873 - Leipzig : Wartig
24 abfei, der fcbioarge dtacbtfcbatten und bas Silfenfraut finb feine nädfften 2lnberioanbten, und balier mag e§ benn aucb fommen, baf$ er nicbtnur bas dttenfcbenberg gu erfreuen, fonbern aucb die böfen ©elfter gu entfeffein berrnag. Ste $($e. @ie t)at einen langgefiredten und gefdfmeibigen Körper und fann bafjer febr fdjnell laufen, bringen und tlettern. 2ln ihrem runben $of>fe befinbet fict) eine furge Sdjnauge, 2 furge, ff)i|e Dbren, und die ein menig £)ert>orfte£)enbe 9?afe. Ser djiunb mit feiner rauben 3unöe dt flein. Ser Untertiefer ist unter dem Oberkiefer gurüdgegogen und born etioas fcbmäler. Sie B^t oben und unten je 6 Scbneibegäbne, 4 (Sdgäime und oben jeberfeits 4 und unten jeberfeits 3 33adgäbne, alfo gm fammen 30 3äbne- Sbeit djre 3<äbue unorbentlicb fteben und ibre ^inntabe fidf nur fenfredjt betoegt, fo fann sie ibre 3äbne mebr gum 3erreiben als gum 3ermalmen der Steifen gebraut djen. 3u beiben Seiten bes dftunbes Bat fte fteife, bogenförmige dem Seibe ficb gutoenbenbe Sartbaare. 3bre Slugen finb fo eingericbtet, bafj ficb die ^ßufoiue am Sage eng gufammengieben und bei dtacbt febr ftarf erweitern fann, baber fann sie fotoobl bei Sage als aucb bei dtacbt feben. Swicbt nur ibr Stumpf, fonbern aucb der 3 Segimeter lange Scbtoang ist mit paaren betoacbfeti. Sie $arbe berfelben ist febr berfcfneben. hellgraue mit bunfelg'rauen Duerftreifen finb febr beliebt, breifarbige und gang blaue finb eine Seltenbeit. Sie itaige gebt nicbt auf den ^ufjfoblen, fonbern auf den 3eben- Sie fünf 3eben der ^brberfüjje und die bier der ¿Qinterfitjge finb mit drallen bemaffnet, rt>elc£je sie in eine Scbeibe gurüdgieben fann. 3br Sboblbebagen und> döobl' loollen brüdt die ftatge bnrcb Scbnurren aus, melcbes burdj gioei gartgefpannte ¿gäutcben im ^eblfo^fe Berborgebracbt mirb. Söiu sie 3>emanb $reunbfcbaft ermeifen, fo ftreicbt sie, in= dem sie einen 33udel madd, an ibm Bia- Verlangt sie etioas, fo miaut sie B^d auf. Sdjnnergt sie etivas, fo ist der Son fläglicber. 3nt 30rn dkbt sie mit gezerrtem diacben, frümmt dtitden und Scbtoang, fträubt die ¿aare, Beht die Pfoten gum (Sinbauen auf und leibt ein eigentbümlicbes $aucben Boren. Sßirb sie von Runben in die @nge getrieben, fo ioel;rt

4. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 26

1873 - Leipzig : Wartig
26 btafe, welche theils zum Sbohnen, t£>ei£§ zur Aufbewahrung von Sßinterborräthen bienen. 33on Sdwtte Dftober bis gebruar hält er [einen Sßinterfchlaf. ©ein Verhalten ist höchft brollig, wenn man if)n mit feinen bollgeftobften gafcben auf dem Sbege zu feiner £whle begegnet, ©teicfj den Käufen ist er ein fchäblidfes 3hner/ und befonbers in Sfmringen bei ©rfurt und ©ohta zu finben. 3)er füjiauittmrf. @r ist bas einzige ©äugethier, bas fein $utter unter der @rbe fncf;t und erreicht eine Sänge von 14 Zentimeter. ©ein langer S£o:pf läuft in eine rüffetartige ©cfjnau^e aus. Aus dem überall gteidfbicfen, Walzenförmigen Korber ragen bortt 2 Heine, nadtrotfie ^ü^e f)erbbr. ®ie gboei Iginterfüfje finb größer und ftärfer und haben eine fdfwärzlidfe $arbe. ®ie bürbern finb ftanbförmig, auswärts gelehrt, und an allen 5 Ringern ober Zehen mit ftarfen Tratten bewaffnet, mit beiten er gräbt, ©ine von der Oberlippe bis zur Unterlid £)erabgeh)enbe ¿gaut fd;ü|t die ©d^nauge, und ein biester ^aartreis die Heilten fcbjwargeit Augen. Glicht weniger gut berwalfrt finb feine Dfwlöcher, um Weldte ein erhabener dfattb mit bichten paaren herumgeht, ©ein bitter, fantmetweicher, febwarjer ^3elg hat einen eigen; thümlichen, weiblichen Sbieberfdteitt. 9ait Üttrecbt hat man ihn im Sserbadft gehabt, baft er die Söurzeln der ©räfer und Jfräuter bergehre. ®as thut er nicht, beim wenn er ein Aagetfner wäre, fo müjüte er in feber ilinnlabe oben und unten nur zwei einzige und fcharfe $orberzähne und gar feine (Mzähite, fottbent eine Sücfe bis zu den Sacfzcthnett haben. ®er üftaulwurf hat aber in der obent 5unnlabe 6, und in der untern 8 fähige 23orberzähne und hinter benfelbeit ©dzähne auf beibett ©eiten, und baraus folgt, baff er fein ipflattzenfreffer, fottbent ein Heines Staubthier ist. ferner, wenn man feinen Sftagett öffnet, fo fiitbet matt bariit feine Sburzelfafent, fottbent Igäute von ©ttgerliitgett, dfegeitwitrmertt und anberm Unge= Ziefer. @r fdtabet durch bas Sßühlett auf ^Beeten und in ©ei; dfen und ¿Dämmen. $\n 9ftai befontmt er 3—5 nadte, blittbe Zunge. ®a er eitt feines ©ehör und einen fefjarfen ©eruch hat, fo muff matt unter dem Sbinbe gehen, wenn matt ihn fangen will.

5. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 29

1873 - Leipzig : Wartig
29 farm die ©nte fchmirnrnen, gehört fomit 31t den ©cbmimrnoögeln. Ser ©nte fehlt der rotlfe, fteifdnge 2lu3mud)S auf dem £opfc ltnb unter dem $inn. Sbäejrenb man auf dem £interförper der ©nte fomie aller Wafferoögel gettbrüfen mit fogenannten gettfebern finbet, fucf)t man biefe beim £uim bergeblid). Wer fanrt noci) anbere Slelmtichfeiten und Unähnlidjfeiten angeben? Ser ©tnar. Siefer fchma^braune Ssogel ist etma 2 Se^mcter lang, ©ein ©cpnabel ist pfriemenförmig und 2 Zentimeter lang, beim Weibchen fdpoa^braitn und beim Tonndjen im grü^ja^r gelb mit brauner ©pipe, und im ¿gerbfte ■ bunf eibraun. Son den 3 naci) borne ge£)enben Zehen finb die äupern am ©ntnbglicbe oermad)fen; eine Zehe gef>t nad) hinten. Sie Ziipe finb rötib lid), die Zehen aber fdpoarj. Sa§> ©efieber be§ ©taares f epiliert allenthalben, — an der Sruft ins Slaue und ©rüne, und ba Diele Gebern helle, meipe ©pipen, und die ^iügelfcbern eine bräunlidfrothe ©infaffung hüben, fo ist der ©taar ein hübfeher ^3ogel. ©r ist auef) ein nüplicper Sogei, benn er frifft eine Wenge Segenmiirmer, fliegen, Wespen und £äfer; bocf) berfepmäht er auch ^irfepen, ^ollunberbeeren, Weintrauben u. f. m. nicht, ©r ist ein Zugöogel imb bteibt bei uns bom Sjiärg bis in den Dftober. Sa er fein großer Saunteiftcr ist und fein 9ieft in pople Säume baut, fo labt er ficps aud) ge= fallen, menn man ein Lüftchen ¿um brüten für ihn an einem Saunte aufhängt. Sas Weibchen legt 4— 6 blapgrüitc ©ier und brütet 2 mal im Zapre. Sie ©taare ¿mitfepern oft fd)aaren= meife bis in die Sad)t hinein. Zunge ©taare laffen fiep leicht ¿ahmen und lernen nicht nur Welobicit pfeifen, fonbent fo= gar Wörter ttaepfpreepen. Ser Shitrmfftlfe. ©r hat die ©röpe einer Saube. ©ein ©cfmabel ist fui’3, am ©runbe bid und pafenforntig gefrümmt. Ser Dberficfcr reid)t mit feiner feparfen ©pipe toeit und gcrabe über den llnterfiefer herab und bat feitmärts eine Stusbiegung, toeldhe Zapn genannt ioirb. Sas ©efieber bes Dberförpers ist roft= farbig und mit hellbraunen ©treifen meilenförmig befept. Sie ©runbfarbe der langen Flügel ist bunfelbraun, die ©d)man3; febern finb gleichfalls mit blapbraunen, mellenförmigen ©treifen i’tbeqogen. Sie Seine finb ftarf, meit herab befiebert, mit gelber igaut ilbe^ogen und mit langen, fpipigen und ftarfen

6. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 33

1873 - Leipzig : Wartig
33 finb, aber feine Sermanblung erleiben, fonbern beren Звафё; фит, mie bei den Urebfen, Ьигф Häutung bemirft mirb. Sas Эвеффеп ftirbt halb паф bent Eierlegen. Söie unter)^eiben [ich die ¿Qausfpinnen non den ©фтешг; lirtgen, und überhaupt oon den 3>nfeften? Sie erfteren £>aben feine $übler, Síobf und Sruft finb bermc^fen, фге Singen finb einfaф, und sie £>aben 4 Seinbaare. Ueberbies дфтеп sie nidft Ьигф Deffnungen an der Slufjenfeite bes föörbers, fonbern Ьигф (ипдепсфпцфе Drgane. 3a folien поф anbere Hörberh;eile der f)ö£)ern Shiergattungen befi|en, пйтиф <Sb>cifer5f>re mit Sjfagen und furjem Sarm und fogar ein mit maffer= flarent Slut. Зфг Stufen, befonbers der der Slcferfbinne, ist oielle^t größer, als mir meinen. Sber meifj, mie oiele fleine Зфтгфеп, ©rbflöhe u. bergt, unter bent im Srorgentímu glcim genbett ©binngemebe der Slderfurdfen p ©runbe gei>en! Sie fliege* Viermal im Зьфге, bom ^пфьфг bis jum ¿Qerbft, legt bas Звешфеп 40 — 60 1стдйфе, тефдшп^епье (gier in den Sjtift. Saraus entfielen паф einigen Sagen erft fteine, nacfte, шефе Stauben ober Srabeit, те1фе fe£>r gefräßig finb und inner; halb meniger Sage faft ein ßentimeter lang merben. ^ier; aus entfielen гофифьгаппе, tonnenförmige ipubben, au§ benen bei marntem Sbetter fфоn паф 14 Sagen die oollfommene fliege ijernorfommt. Siefc legt halb micber (gier, und ba eine fliege 4 Söruten f>at, fo fönnen non einem фааг niele, niete Saufenbe abftammen. Söas bemerft man an bent Sippen? ©inen $obf, 2 flöget und 6 Seine. Ser fteine, runbe áobf ist norn und tunten abgeblattet. Sie ¿mei Slugen mit фгеп mehr als 8000 erhabenen, Ьефзесндеп $Шфеп nehmen den größten Sheit bes ^obfes ein. Stuf der ©tirn beftnben fid) поф В 9ßunft = ober Siebenaugen. Оьдмф die Singen der fliege ипьешедиф finb, fo fann sie Ьоф überall fehen. ferner betnerfen mir einen шeiфen, biegfamett ©augrüffet, der fehr Шфшф gebaut ist, und nermittelft pieier babben, die Угф beim ©inbohren bes Büffets feft anbrüden, Slut ober fonftige ^lüffigfeit mie ein Srudmerf in die &öhe treiben fann. Ueber bent Stüffet ftehen die furzen, 2gliebrigeit Wühler, Ше1фе am ©nbe borftige Sbal^en hüben. Siefe teueren Ь1ге1ф4 fíe тапфта1 mit beit Sorberfüfjen über bat Äobf und reinigt Ьаьигф ihre 8000 Slugen. 3hre tföei burdifidüigeit Stüqet Seeb u. Älautoeh, Sefebip. 3

7. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 93

1873 - Leipzig : Wartig
93 dass, wenn das Becken des Bodensees leer wäre, der Rhein über 2 Jahre brauchen würde, um es wieder zu füllen. Auf dieser gewaltigen Wasserfläche giebt es denn auch Stürme, welche denen auf dem Meere gleichen, und wobei sich haushohe Wellen erheben. Da diese oft plötzlich hervorbrechen, so gilt die Schiffahrt auf dem See für gefährlich. Doch seit die Dampfschiffe eingeführt sind, haben Reisende sich nicht mehr zu fürchten; jene Schiffe widerstehen dem heftigsten Sturm. Die Fischer jedoch, welche in leichten Kähnen das Gewässer befahren, erkennen meistens an vorausgehenden Zeichen die Gefahr und flüchten in einen Hafen. Fische halten sich zahlreich und gern in dem klaren Gewässer auf, welches noch den Yortheil gewährt, dass es fast nie- mals zugefriert. Ausser vielen anderen Arten, zum Theil von beträchtlicher Grösse, fängt man jährlich eine unge- heure Menge sogenannter Blaufellchen, welche für eine Leckerei gelten. Natürlich ziehen sich nach einer solchen Nahrungsquelle auch viele fischfressende Vögel, Reiher, Strandläufer, sogar Möven und Taucher. Die Ufer des Sees sind sanft aufsteigend und herr- lich mit Früchten, Obst und Wein angebaut. Die höhe- ren Berge in der Schweiz erblickt man nur in der Ferne. Besonders lieblich nehmen sich aber die zwei kleinen Inseln aus, welche in den Erweiterungen des Sees gegen den Ausfluss des Rheins hin liegen, dort wo die alte Stadt Konstanz hervorragt. Wie schön es an dem See sein muss, sieht man auch daran, dass fünf verschiedene Staaten sich ein Stück seines Ufers angeeignet haben: im Süden die Schweiz, westlich Baden, nördlich Württemberg und Bayern, östlich Oesterreich, welches mit seinem Ty- roler Lande daran stösst. Curtman. 5)er Leiter mtö der 23obeitfce. ©er Jfeüer reitet burd)’§ fjelle S^at, 2luf£ ©dmeefelb flimmert der ©onne ©traffl, @r trabet im ©cfymeifj bureb beit falten ©cfmee, @r mift nod) £)eut’ an den iöobenfee; Jiod) fjeufl mit dem ißferb in den fid;ern Sfafm, Tbitt brüben fanben üor 91ad)t noef) an.

8. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 4

1873 - Leipzig : Wartig
4 4 glatte, eiförmige Зщфеп. ©ie 33lunte gehört den mef)r= jährigen $ßflan§en ititb ist ein ©innbilb der ©reue. ©ie ©ulpe. ©ie ©ulpe ist eine fdföne aber leiber gerudflofe ©artem blume. ©ie bicfe, runbe und oben fpi| gulaufenbe Söurjel der ©ulpe ist eine fieifdfige gmiebel, metcfye am untern breiten ©nbe einen 33art öon bitunen, meinen $afern fiat, ©obalb die marme $ritf)lingsfonne bas ©rbreicl) ermannt hat, öffnet fiel) oben die ¿miebel, und 2 grüne ftiellofc ©öurgetbtätter fdfiefien heröor. ©er runbe, berbe, b. £). nicf;t l;ol;lc ©tiel trägt an feiner ©pi£e nur eine 33lume, meldfe eine 6blättrige 33lumem trone l;at. ©inen 5ötüt£)enfelc£), mie ihn 33. die ©dflüffet; blume hat, fucfjft bu bei der ©ulpe öergebens. 2ffle 5 33lumem blätter, ше1фе halb rot£), halb gelb und zugleich geftreift fiub, haben unten einen meiffgrituen §1есб und finb oben ein menig umgerollt, bilben alfo einen Ззефег ober eine umgefelmte ©lode. Sn der 3)iitte der ©lode flehen 6 ©taubfäben mit fchmar^en ©taubbeuteln; ähnlich fleinen 9jteffercben mit fc^marjen klingen auf grünen heften, ©er öon den ©taubfäben umftanbene ©tembel ist furj, bid und 3fantig. ©ie ©ulpe ist bas ©inn* bilb bes ©totge§, benn bas £>ocf)tragen bes iiopfes und die äußere ©d)önl;eit ohne tnnern Söerth finb 9)ierfmale bes ©tolges. ©er ©^renbrei^ ©er auffteigenbe ©tengel mirb 3—4 ©egiineter lang und ist mit 2 gegenftänbigen ^aarreiben bcfeld. ©ie ^Blätter finb ebenfalls gegenftänbig, faft fi|$enb, eiförmig und grob gefügt, ©ie Stützen fielen traubenförmig in den 33lätterminfeln. ©er Ззшфпмсь ist 3—Streitig, ©ie 33lumcnirone ist einblättrig, ©er 33lumenfaum ist 4 lappig ober 4tf)eilig; der obere ßappett am breiteften, der untere am fleinften. ©ie $arbe der Sölätter ist lichtblau mit bunfeln 2lbern und öerbleidft leid)t. ©ie rab= förmige 33lnmc l;at 2 ©taubgefäjüe und 2 ila^pige, 2fäd;rige gemimperte $apfeln an aufftrebenben ^rnc£>tfticlc^en. ©ie blül;t öom 9jiai bis Sult. ©ie ist eine mehrjährige ipflaujc. ©a3 ^ntbewiimdjetu ©S ist ein Heiner, meift nur fujs^o^er, immergrüner ©traud), der auf magernt ©aub= und ¿Qaibeboben oft die einzige ^ßflange ist. ©ie nabelförmigen, 3feitigen 33lätter finb

9. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 64

1873 - Leipzig : Wartig
64 Verwirrung zerstreut und lassen auf eine frühere, gewalt- same Zerstörung mächtiger Berge schliessen ; himmelwärts thürmen sich senkrechte Felswände zu allen Seiten auf, und tiefe, schauerliche Risse und Spalten drohen den Wanderer in ihren fürchterlichen Schlund zu verschlingen. Da ist alles Leben erstorben, und schauerliche Stille herrscht in der feierlichen Einöde. Wilde Bergströme stürzen in die tief gerissenen Schluchten und unterbrechen durch ihr grausiges Getöse die lautlose Einsamkeit. Oft zerrinnt im hohen Falle ihr Wasser zu Staub, und dann gewähren sie, besonders wenn die Sonne die Wasserstäub- chen regenbogenartig färbt, ein unbeschreiblich schönes Schauspiel. So wechselt das Schauerliche mit dem Schö- nen und Erhabenen und macht einen um so tiefem Ein- druck auf das empfindsame Gemiith. Hin und wieder treten noch Waldstreifen hervor, freilich nur von ver- krüppelten Kiefern gebildet, und Heidelbeeren bedecken den steinigen Boden, der gleichwohl auch noch herrlich gefärbte Alpenrosen hervorzubringen im Stande ist. Hier streifen im Sommer Marder und Wiesel umher, um die Eier der Berg- und Schneehühner zu ergattern; hoch in den Lüften kreist der Lämmergeier, der nur auf den höch- sten, unzugänglichen Felsen horstet und Gemsen und Zie- gen verfolgt. Aus den Löchern kriecht das harmlose Murmelthier, um Gras und Alpenkräuter zu suchen, und auch der Berghase kommt zu gleichem Zwecke aus seinen Schlupfwinkeln hervor; die flüchtige Gemse aber macht ihre gefährlichen Sprünge über Schluchten und Abgründe und wird von kühnen Jägern unter beständiger Lebens- gefahr rastlos verfolgt. In derselben Höhe breitet sich auch der Teppich buntfarbiger Alpenpflanzen vor unsern Blicken aus, würz- hafte, duftende Krauter mit prächtigen Blüthen, welche die reine Alpenluft auf dem schwellenden, dicht in einander gefilzten Rasen erzeugt. Auf diesen grünen Matten weiden die Aelpler oder Sennen in den wenigen Sommer- monaten zahlreiche Heerden von Ziegen, Schafen und Kühen, deren melodisches Glockengeläut schon in der Ferne uns wohlthuend entgegenscholl. Ermüdet von der mühseligen, gefahrvollen Wanderschaft, kehren wir bei einem Sennen ein. Er wohnt in seiner armseligen Senn- hütte; aber wir sind froh, bei ihm ein Obdach zu finden.

10. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 25

1873 - Leipzig : Wartig
25 sie ficf), auf den Hinterbeinen fi|enb, mit den Borberm'oten uitb gälmen. ^^re Babruitg beftelü aus fleinen (Säugetieren und Bügeln, öorvüglid) aus Biäufen und Batten, gegen ioeldte sie eine natürlidte $einbfd)aft fjat. Dbgleid) sie nicf)t die Dreultervigfeit und ©eleftrigfeit bes Hunbes befaßt, fonbern falfcft, untreu, biebifdf und mitunter fetbft tüdifd; ist, fo ftat man sie Ьоф als Haustier фгег fd)önen ©eftalt, Beint^feit und ©efd)idiid)teit im Biäufefangen toegen gern. Sftre nädgten Bertoanbten finb: der Söme, der Diger, der Jaguar, der ipantl;er, der Seo:parb und der ßud)§. Der Haie* Sein Körper ist mit bienten Пии^П/ iueld)e am Ваифе und Sd)toan^e meiß, fonft überall graubraun ausfeften, befeßt- Sbenn man die $arbe abredmet, b>at er feijr öiel 2iei;ntic£)feit mit einem Натпфеп. Sein $oßf ist bid und runb, feine Singen ijaben furje Siber, und feine langen Dinen, die ebenfo lang als der $opf finb, fann er aufrid)ten und vurüdfd)iagen. Die mit 5 gelten öerfeitenett Borberbeine finb tuet fürder, als die 4 je^igen Hinterbeine. Dal)er ist fein Saufen mein ein Hülfen ober Springen. Unter feiner gehaltenen Oberlihpe finb 4 Scfmeibe^älme, 2 große und baltinter noch 2 fleine, und im Unterliefen 2. Die Ober- und Untervalme flogen nid)t auf eiuanber, toeil die obern länger finb, fo daß nur die untern gegen die fleinen Dbergälme flogen. Singer den Bagevältnen |at er поф oben 6 und unten 5 Badens- Der Säger nennt bes Пфп $iiße Säufe, feine Dltren Söffet, feinen Sdüoanv Blume, fein Blut Scltmeiß, feine Spur f^äfjrte und fein Beft Säger, Batte, H^imfter, Biber, 9jieerfd)meind)en und ^anindten finb aud) Bagetltiere. Der Hantfter* (Sr ist an den Seiten und auf beut Bilden graubraun, an der Bruft und am Bauche fdünarj. (Sr itat einen biden ^ohf, furjen Hut§ und plumpen Körper. Bon der Scftnauge bis ¿um Sdüoanve ist er 2—3 Dezimeter lang. Seine Borber= füfee finb mit 4, und feine Hinterfüße mit 5 gelten öerfelten. ^ Dben und unten f>at er je 2 Sdnteibejä^ne, Oon benen die f untern fpi| finb, und jeberfeits 3 Badjältne. gnnerltalb einer jeben Bade fyat er eine breite, ftäutige Dafc^e, toeldte bis auf die Sdmttern reicht. Sein Bau ist 1 —1,5 Bieter unter der (Srbe und Hat 6—8 Kammern öott der ©röße einer Bütbs=
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