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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 34

1910 - Leipzig : Warting
34 vierter Abschnitt. südlichen Felsengebirge,( bildet die Nordgrenze dieses Abschnittes. Der ^zweite, bis 5nm)Durckbruck des M^ilwnri/reickende Abschnitt besteht nicht aus parallelen Zügen, sondern aus mehreren bogenförmig nach Nw. umbiegenden Ketten, die kulissenartig aufeinander folgen. Vellowstone p ^ ^Jellöstön^s Nebraska und Missouri, die anfangs in Längstälern nach Abb. 18. Castle Geysir im Aellowstone-Nationalpark. N. fließet:, durchbrechen, rechtwinklig nach 0. umbiegend, die Gebirgsketten in engen Schluchten, wiederholt Wasserfälle bildend. In der Umgebung des Yellowstone-Sees der sogenannte Nationalpark, reich an oul- ^ kanischen Erscheinungen, heißen Quellen, Geysirs und Kalksinterterrasfen, " dem nördlichen Nen-Seeland vergleichbar. (Abb. 17 n. 18.) Der nörd- lichste, längste Abschnitt des Gebirges gehört größtenteils schon Britisch- Nord-Amerika an (s. § 78).

2. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 44

1910 - Leipzig : Warting
44 Vierter Abschnitt. Inseln, die große Vaucouver-Jusel und der Thlinkiten-Archipel begleiten sie. Das Klima ist kühl, stürmisch und außerordentlich reich an Niederschlägen, ähnlich dem Norwegens (auch dort Fjorde!). Der südliche Teil von Britisch-Eolumbia bietet noch guten Acker- boden. Seine Hptst. Vanconver ist durch die cauadische Pacific-Bahu mit dem Osten verbunden. Der nördliche Teil und der Thlinkiten-Archipel werden nur von ärmlichen Jndianerstämmen bewohnt, die sich von Jagd und Fischerei nähren. Im britischen Alaska, in der Umgebung von Klon- dike [Silonbeit] am Ankon neuerdings große Goldlager entdeckt, die trotz der Schwierigkeiten in Folge des beständig gefrorenen Bodens ausgebeutet werden. Auch in das zu den Vereinigten Staaten gehörige Territorium Alaska hat der Goldreichtum zahlreiche Einwanderer gelockt. Die Arktische Seenplatte ist ein niederes Felsplateau, das sich vou allen Seiten gegen die Hudsou-Bai herabsenkt. Der äußere Rand dagegen bricht steil ab. Die Ufer der in denselben eingesenkten zahlreichen Seen haben daher auf der dem Plateau zugewandten Seite steile, auf der Außen- feite meist flache Ufer. Für die Hydrographie der Seenplatte sind charakteri- stisch der Mangel scharf ausgeprägter Wasserscheiden, die in der nassen Jahres- zeit meist ganz verschwinden, und die zahlreichen Stromschnellen der Flüsse, welche durch die wellige Oberfläche und den felsigen Boden hervorgebracht werden. Von den Seen sind die bedeutendsten die 5 Canadischen Seeen, die zusammen eine Fläche von der Größe der Britischen Inseln bedecken. Die drei größeren, Oberer See, Michigan- und Hnron^Jüren^-See, strahlen fächerförmig auseinander, während die beiden kleineren, Erte[$rt] und Ontario^Onterjo^-See nach No. gerichtet sind. Die vier erfteren liegen nahezu im gleichen Niveau, der Outario-See dagegen 100 m tiefer. Der Ausfluß des Erie-Sees zu letzterem stürzt in den berühmten Niagara- #?*Fäüen über den 50 m hohen Steilrand der höheren Plateaustuse herab. (Abb. 24.) Ein großartiger Schleusenkanal umgeht die Fälle im N. und setzt beide Seen in schiffbare Verbindung. Der vom Ontario nach No. fließende St. Lorenz-Strom entwässert die gesamten Seen./" Er bildet eine scharfe orographische Grenze zwischen dem Tafelland auf seinem linken, dem Gebirgssystem der Appalachien auf seinem rechten Ufer. Vonjo£sn- treal an ist er für die größten Seeschiffe fahrbarrp Vor seines Einmündung in den St. Lorenz-Golf erweitert er sich trichterförmig. Von der nordwestlichen Seenreihe nimmt der Winnipeg-See den von dem Felfengebirge kommenden Saskatschewan auf; er wird vom Nelson zur Hudsou-Bai entwässert. Die übrigen Seen: Renntier-, Athabaska-, Gr. Sklaven- und Gr. Bären-See senden ihre Ge- Wässer sämtlich zum Mackenzie [Mäeckertzt], der mit zwei Quellflüssen an den Felsengebirgen entspringt und mit ausgedehntem Delta in das nörd- liche Eismeer mündet. Der Boden der Seenplatte ist meist felsig und uufruchtbar. Doch finden sich auch weite Gebiete mit gutem Ackerboden; der Ackerbau hat sich in den letzten Jahrzehnten immer weiter nach Nw. ausgedehnt, sodaß Eanada gegenwärtig große Mengen von Getreide nach Europa ausführt. Auch an nutzbaren Mineralien (Nickel-, Kupfer-, Chrom-Erze) sind einzelne

3. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 60

1910 - Leipzig : Warting
60 Vierter Abschnitt. wendet sich, wiederholt Wasserfälle und Stromschnellen bildend, nach Nw. Weiter nördlich der Rudolf-See am Nordende eines tiefen Spalten- tales. Ostlich von demselben erheben sich die beiden höchsten Berge Afrikas, die schneebedeckten Vulkane Kenia, 5500 m und Kilima-Ndjaro, 6000 m. (Taf 3) In ein zweites, 8-förmig gekürmmtes Spaltental im W. sind die beiden langgestreckten Seen, der Njassa (Spiegel 500 m hoch) mit seinem Abfluß, dem Schire und der Tanganjika (Spiegel 850 m hoch), sowie die beiden kleinen Edward-See und Albert-See eingesenkt. Süd- westlich des letzteren die gewaltige Bergkette des Rnwensori, 5000 m. Dem Hochland ist im 0. eine zweite, niedrigere Plateaustufe vorgelagert, die sich zu einer Küstenebene von wechselnder Breite abdacht. Die Küste selbst ist flach, vielfach sumpfig und von Mangrove-Walduugeu bedeckt, daher ungesund. Ost-Afrika ist größtenteils Steppenland. Ausgedehntere Wälder finden sich nur an den Berghängen und am oberen Nil. Zum Ackerbau geeigneter Boden ist dagegen vielfach vorhanden, namentlich am Viktoria-See. Die Bewohner Ost-Afrikas sind Bantu. Im Innern einzelne größere Staaten, doch in Abhängigkeit von den europäischen Kolonial- mächten; der bedeutendste Uganda am Nordwestuser des Victoria-See. Die Bewohner desselben, die Waganda,*) zeichnen sich durch größere Bildung aus und sind größtenteils bereits dem Christentum gewonnen. Sansibar und einige benachbarte Inseln bilden ein arabisches Snlta- nat, das seit 1890 unter englischer Oberhoheit steht. Die Hptst. Sansibar ist der Haupthandelsplatz von ganz Ost-Afrika. Europäische Kolonien: 1. Britisch Ost-Afrika, vom Juba bis zum Nordostufer des Vic- toria-See. Hptst. Mombäs, auf einer kleinen Insel nahe der Küste. 2. Deutsch Ost-Afrika s. § 95. 3. Die p o rt n gl-esi-s-ch e n Besitzungen Mocambique und So- fala mit gleichnamigen Hauptstädten, das Küstenland vom Rovuma im N. bis zur Delagoa-Bai im 8. An letzterer die durch den Verkehr mit Transvaal (Eisenbahn nach Johannesburg), neuerdings stark im Aufschwung begriffene Hafenstadt Lonrenzo Marquez ^Laurenso Markes^. Ii. Das Kongo-Berken und seine Umrandungen. In mehreren Terrassen füllt das Ostafrikanische Hochland nach W. zum Kongo-Becken ab, einer weiten Mulde, die rings von höheren Plateau- flächen umgeben ist. Die westliche Umrandung bildet eine Terassenland- schaft, die nach W. zur Küste von Nieder-Guinea abfällt; die einzelnen Stufen sind von Randgebirgen begrenzt. Auch die niedrigste Stufe liegt noch 50—100 m hoch und fällt steil zum Meere ab. Die südliche Wasser- scheide gegen Kuuene, Kubango und Sambesi bildet ein Plateau, das nach 8. wie N. sich sanft abdacht und fächerförmig zwischen die süd- lichen Zuflüsse des Kongo ausstrahlt. Als nordwestlicher Eckpfeiler erhebt sich an der Biafra-Bai das mächtige Kamerun-Gebirge, eine Gruppe vulkanischer Erhebungen, deren höchster Gipfel, 4100 m, den größten Teil *) Die Vorsilbe „U" bedeutet in den Bantusprachen Land, „Wa" oder „Ba" Lente, Volk, „M" der einzelne Stammesgenosse, „Ki" Sprache; die Bewohner von Uganda heißen also Waganda, der einzelne Mganda, ihre Sprache Kiganda.

4. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 62

1910 - Leipzig : Warting
62 vierter Abschnitt. Njassa-Sees, dann im Verein mit dem zu seiner Auffindung 1871 abgesandten Stanley den Tanganjika und entdeckte den Bangweolo-See, an dessen Ufer er 1873 starb. Die erste Durchquerung des Erdteils von 0. nach W. gelang 1872/73 Cameron, der dabei den Ausfluß des Lukuga aus dem Tanganjika entdeckte. Auf einer zweiten Reise (1874— 76) umfuhr Stanley den Ukerewe, wandte sich dann zum Tanganjika und fuhr den Kongo bis zum Stanley-Pool hinab, wodurch er zuerst den Lauf des bis dahin mit Aus- nähme des Mündungsgebietes gänzlich unbekannten Flusses feststellte. Bon W. nach O. durchquerte zuerst 1880—83 Wißmann (später Gouverneur von Deutsch Ost-Afrika) den Kontinent und erforschte dabei die südlichen Kongo-Zuflüsse. Eine der jüngsten Durch- querungen Afrikas von Deutsch Ost-Afrika bis zur Mündung des Kongo führte 1893/94 Graf von Götzen aus, der die Vulkane von Kirunga entdeckte. Iii. Das südafrikanische Hochland. Das Tal des mittleren und unteren Sambesi und die Senke des Ngami-Sees bildett^eine deutliche Erhebungslücke innerhalb des großen afrikanischen Hochlandes und trennen den südlichen Teil desselben von der Hauptmasse ab. Der Sambesi entspringt auf der südäquatorialen Wasser- scheide, fließt zunächst nach 8., beschreibt dann einen großen, nach 8. kon- vexen Bogen, wendet sich später ostwärts, schließlich nach 80. und mündet in den Indischen Ozean. Mit den großartigen Victoria-Fällen, opfo . deren lwckster 80 m. verlädt er die höhere Plateaustufe und bildet nun ein breites Tal, das erst gegen den Rand der unteren Stufe sich wieder der- schmälert. Von N. nimmt er den Schire, den Abfluß des Njassa-Sees, auf. Die Senke des Ngami-Sees bildet eine flache Mulde von 700 bis 900 m Höhe zu beiden Seiten des 20. Parallels. Der See selbst ist jetzt infolge der Verlegung des Knbango-Lanfes nahezu ausgetrocknet. An seiner Stelle dehnt sich eine unabsehbare Schilffläche aus, die einen sumpfigen Boden bedeckt. Südlich dieser Senke erhebt sich das Hochland von neuem zu einer mittleren Höhe von 1200 m. Nach 0., 8. und W. fällt dasselbe in Terrassen steil zum Meere ab. Am schärfsten ausgeprägt sind dieselben im 8. Über der Küstenebene steigt steil ein Gebirgszug auf, und zwar ein echtes Ketten- gebirge, das aber zugleich den Rand der ersten Hochterrasse, der Karroo [Ktorcü] (d. h. hart, weil dort der tonig-sandige Boden in der trockenen Jahreszeit hart wie gebrannter Lehm wird), bildet. Nur enge und steile, höchst beschwerliche Schluchten (sogenannte Kloofs [Ktüss]) führen von der Küstenebene zu ihr empor. Nach N. wird die Karroo durch einen hohen Gebirgszug begrenzt, welcher den Außenrand der inneren Hochebene bildet. Nach No. ziehen die Drakensberge, die jedoch bald nach N. umschwenken und den Ostrand des inneren Hochlandes bilden. Nur wenige kloosartige Paßübergänge führen über das Gebirge herüber. Das Tal des Limpopo bildet eine deutliche Lücke in der östlichen Umrandung, doch treten auch nördlich desselben die einzelnen Stufen hervor. Das innere Hochland ist keineswegs völlig eben, sondern mit zahlreichen einzelnen Tafelbergen besetzt, während andererseits die Flüsse tiefe Täler eingegraben haben. Es ist im allgemeinen nach W. geneigt, wie schon die Richtung des Haupt- flusses, des Oranje, mit dem Baal anzeigt. Wegen der zahlreichen Strom- schnellen und der Verstopfung seiner Mündung durch ^andbarren Ist er für den Verkehr wertlos. Den nördlichsten Teil des Hochlandes bildet die Kalahari-Wüstensteppe, die sich sanft zum Ngami-Becken abdacht. (Abb. 33.) Die Ostküste Süd-Afr?as bis zum Kamm der Drakensberge ist reich bewaldet.

5. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 92

1910 - Leipzig : Warting
92 Vierter Abschnitt. Iii. Die deutschen Kolonien. § 95. Deutsch-Ost-Afrika. Deutsch-Ost-Afrika faßt 1 Million qkm (ist also fast doppelt so groß wie Deutschland) mit zirka 10 Millionen Einwohnern, wird begrenzt im N. von Britisch-Ost-Afrika, im Xv. von Belgisch-Kongo, im Sw. von Britisch-Zentral-Afrika, im 8. von Portngiesisch-Ost-Afrika (Greuxe der Rovnma). Deutschland faßte in Ost-Afrika zuerst 1884 festen Fuß, indem Dr. Karl Peters durch Verträge mit einheimischen Häuptlingen eine Anzahl von Gebieten für die Deutsche Ost-Afrikanische Gesellschaft erwarb. ?tach Niederwerfung des Araber-Aufstandes durch Major v. Wissmann nahm 1887 das Deutsche Reich die Verwaltung selbst in die Hand. 1890 wurde das Küstenland von dem Sultan von Sansibar durch Kauf er- worben. Im Oberflächenbau Ost-Afrikas lassen sich von 0. nach W. 4 Ab- schnitte unterscheiden: 1. Die sehr schmale Küstenebene, meist aus Ko- rallenkalk aufgebaut. Die Küste selbst ist von einem Gürtel von Korallen- rissen umsäumt, der die Annäherung an sie sehr erschwert. Es sind infolge- dessen nur wenige gute Häfen vorhanden, doch ist Deutsch-Ost-Asrika immer noch der hafenreichste Abschnitt der afrikanischen Ostküste. 2. Das Vorgebirgsland, eine Hügellandschaft von 4—500 m Höhe mit einzelnen höheren Plateaus und Jnselbergen. Im N. ist diese Zone nur 20—30 km breit, nimmt aber schon südlich des Pangani an Breite zu und erreicht im 8. eine solche von 400 km. 3. Die Randgebirge des Hochlandes, meist sehr steil aufsteigend und von tiefen Tälern durchzogen, nach oben aber häufig plateauartig sich ausbreitend. Im N. annähernd der Küste parallel, weichen sie im 8. weit nach W. bis an den Rand des Nyassa-Sees zurück. 4. Das innere Hochland, eine sanft wellige, vielfach ganz ebene Hochfläche von 1000—1400 m Höhe, die sich nach N. und W. senkt, um im Xv. steil gegen den Tanganjika-See abzubrechen. Im N. umschließt es den Victoria-See. Zwischen diesem und dem Tanganjika und Kiwu- See das unregelmäßiger gestaltete, vielfach gebirgige Zwischenseenland, das vom Kagera, dem eigentlichen Quellfluß des Nil, entwässert wird. Von 88w. nach Nno. wird das innere Hochland von dem großen Ost- afrikanischen Grabenbruch, einem breiten Tal von nur 500 m mitt- lerer Höhe, durchzogen, an dessen Westrande sich zahlreiche erloschene Vul- kane erheben. Seine Sohle wird z. T. von kleinen, abflußlosen Salzseen eingenommen, im übrigen ist es ein ödes, vielfach fast vegetationsloses Steppenland. Nördlich eines Querbruches, der vom Pangani durch- flössen wird und hart an der Nordostgrenze von Deutsch-Ost-Afrika steigt die gewaltige alte Vulkanmasse des Kilima-Ndscharo, des höchsten Berges von Afrika, in mehreren Terrassen in die Höhe. Über der letzten erheben sich die beiden mit ewigem Schnee und Eis bedeckten Gipfel, im 0. zackig und zerrissen der Mawensi, im Xv. der höhere Kibo, 6010 m, ein schöner abgestumpfter Kegel. (Taf. 3). Weiter nach Sxv. der kleinere Meru-Vulkau, 4600 m, der noch geringe Zeichen von Tätigkeit (heiße Quellen, Solfataren)

6. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 124

1910 - Leipzig : Warting
124 Fünfter Abschnitt, Hervorzuheben für die Älpen ist ferner noch das in ihrem ganzen Bau begründete tiefe Eindringen der Flüsse in ihr Inneres und der große Reichtum an tief eingeschnittenen, leicht überschreit- baren Pässen, welche die einzelnen Flußtäler miteinander in Verbindung setzen. Infolgedessen bieten die Alpen trotz ihrer bedeutenden Hohe und umfangreichen Schneebedeckung dem Verkehr weit weniger Hindernisse als viele andere niedrigere Gebirge. Die Alpen sind daher zu keiner Zeit eine scharfe Bölkergrenze und ein Hindernis für die Wanderungen und Kriegszüge einzelner Völker gewesen. Ihre sanftere Ab- dachung nach N. und Nw. hat es aber mit sich gebracht, daß sie viel früher und häufiger von dorther überschritten sind, als von 3., wo sie sich wie eine steile und scheinbar unübersteigliche Mauer aus der Lombardischen Ebene erheben. (Züge der Kelten: Hannibals Alpenübergang; Kimbern und Teutonen.) Die Römer umgingen lange Zeit das Gebirge an seinem südlichen Ende längs der Küsten des Mittelländischen Meeres, und erst zu den Zeiten des Augustus drangen sie tiefer in sein Inneres ein. Auch friedlicher Handelsverkehr hat seit den frühesten Zeiten über die Alpen be- standen. Schon im Altertum ging der Bernsteinhandel von der Ostsee über die östlichen Alpenketten zum Adriatischen Meer. Im Mittelalter waren es vor allem Genua und Venedig, welche ihre Fabrikate und die Waren des Orients über die Alpen nach Deutsch- land brachten. Jetzt führen zahlreiche wohlgepflegte Straßen und 6 Eisenbahnen von einer Seite des Gebirges zur anderen. Die Grenzen der Alpen sind folgende: Im Xv. bildet das Tal der Rhone aufwärts bis zur Mündung der Jsere, dann diese bis Grenoble eine scharfe Grenze. Dann tritt der Jura unmittelbar an die Alpen heran. Im Nw. und N. geht das eigentliche Alpengebirge z. T. sehr allmählich in die ihm vorgelagerte Hochebene über' diese selbst aber gehört ihrer ganzen Natur nach noch dem Alpengebiete an, dessen natürliche Grenze der süd- östliche Steilabfall des Jura-Gebirges und die Donau von Sigma- ringen bis zu ihrem Eintritt in die Ungarische Tiefebene bei Preßburg bildet. Im O. strahlen die Alpenketten in die Ungarische Tiefebene aus. Die Grenzlinie ist daher hier eine ziemlich unregelmäßige, und es bildet nament- lich die Grazer Bucht einen tief in das Gebirge einspringenden Winkel. Gegen die Gebirge der Balkan-Halbinsel werden die Alpen begrenzt durch eine Linie, welche von Laibach ins Tal der Jdria führt, dieser bis zu ihrer Einmündung in den Jsonzo und dann dem Lauf des letzteren Flusses bis zu seiner Mündung folgt. Durch diese Linie wird das Karstplateau, das in seiner Bildung den Alpen fremd ist, ans denselben ausgeschieden. Im 8. fallen die Alpen gegen die Lombardische Ebene steil ab, so daß hier überall eine scharfe natürliche Grenzlinie vorhanden ist. Gegen die Apenninen begrenzt man die Alpen durch eine Linie von Alessandria nach Genua. Die Alpen besitzen eine mittlere Breite von 180 km, während ihre größte Längenausdehnung (von Sw. nach No.) 1300 km beträgt. § 105. Die Einteilung der Alpen. Die Alpen bilden nicht, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat, ^einen einzigen, nach N. konvexen Bogen vom Mittelländischen Meer bis Wien, sie bestehen vielmehr aus zwei solchen, einander ähnlichen Bogen,

7. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 139

1910 - Leipzig : Warting
§ jog. ?ie Gstalpen. 139 14. Adamello-Alpen, zwischen Oglio und Etsch, setzen sich aus dem ganz aus Eruptivgesteinen (Diorit) bestehenden Adamello-Stock und einer Anzahl einander paralleler Kalkketten zusammen, die anfangs nach No., dann aber direkt 8.—N. der Etsch parallel streichen; zwischen den beiden östlichsten der Garda-See, der vom Mincio entwässert wird. 15. Südtiroler Dolomiten, von Etsch, Eisack, Rienz, Piave und Breuta umflossen, eine der durch großartig wilde Naturschönheit ansge- Plattkofel Zahnkofel Grohmannspitze Fünffingerspitze Langkofel Abb. 76. Die Langkofelgruppe vom Sella-Joch. Von dem Fuß der fast senkrecht abstürzenden Dolomitfelsen ziehen sich mächtige Schutthalden zum Tal. zeichneten Gruppen der Alpen. Außerordentlich schroff steigen die Dolomit- berge in die Höhe und enden vielfach in wunderlichen Türmen, Zinnen und Spitzen. In ihrer fast völligen Vegetationslosigkeit stehen sie in eigentümlichem Gegensatz zu den grünen Matten, welche die zwischen den einzelnen Dolomit- gruppen sich ausbreitenden Mergelschichten und vulkanischen Tuffe über- ziehen. Marmolata, 3500 m, Langkofel, Monte Cristallo, Drei Zinnen. (Abb. 76 u. 77). 16. Trientiner Alpen, den vorigen südlich vorgelagert und durch das Tal der Brenta von ihnen getrennt. Hier die südlichsten deutschen Dörfer (7 und 13 Gemeinden) schon auf italienischem Boden.

8. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 141

1910 - Leipzig : Warting
§ uo. Der Schweizer )ura. 141 Bahn, welche Wien mit den Häfen am Adriatischen Meer, Trieft, Fiume, Pola verbindet. Sie durchbricht den Semmering in einem Tunnel und folgt dann dem Lauf der Mürz bis zu ihrer Mündung in die Mnr bei Bruck. Daun führt sie die Mur ab- wärts an Graz, 150 000 Einw., der Hptst. von Steiermark (Universität), vorbei, über-- schreitet die Drau bei Marburg (Steiermark), sodann die Ausläufer der Krarawauken, geht das Ta: der Save aufwärts nach Laibach (Hpst. von Krain) und gelangt endlich nach Überschreitung des Karstplateaus zum Adriatischen Meer § 110. Der Schweizer Jura. Dort, wo die Alpen beginnen nach 0. umzubiegen, zweigt sich von ihnen der Schweizer Jura ab und verläuft in einem nach Nw. konvexen Bogen nach No. Er ist der Tvpns eines regelmäßigen Kettengebirges. Zahlreiche parallele, durch Längstäler voneinander geschiedene und fast durchweg aus Kalkgesteinen aufgebaute Ketten setzen ihn zusammen. Keine der Ketten läßt sich durch das ganze Gebirge verfolgen, dieselben lösen viel- mehr einander ab und sind kulissenartig angeordnet. Die Kämme zeigen nicht mehr die zerrissenen und gezackten Formen der Alpenkämme, sondern ziehen sich in einförmiger Linie hin, über der selbst die höchsten Gipfel nur wenig hervorragen. Die südöstlichen Ketten sind die höchsten; sie steigen steil, mauerartig ans der Schweizer Hochebene auf. Die höchsten Gipfel erheben sich noch bis 1790 m. Nach Nw. nehmen die Kämme mehr und mehr an Höhe ab und gehen nach dem mittleren Donbs zu in ein sanft welliges Plateau über. Nach No. spitzt sich das Gebirge zu und verliert hier zum Teil den Charakter des Kettengebirges, indem die dem Rhein zunächst liegenden Erhebungen ein durch Täler in mehrere Teile zerschnittenes Plateau darstellen. Längstäler wiegen im Schweizer Jura durchaus vor, sie sind jedoch vielfach durch kurze, enge Quertäler, sogenannte Klüsen, verbunden. Aus dieser Verbindung von Längs- und Quertälern erklärt sich der eigen- tümliche, vielfach gewundene Lauf der meisten Jnraflüsse, die oft von einem Längstal in ein anderes durchbrechen und dann in diesem, zuweilen in einer ihrer ursprünglichen gerade entgegengesetzten Richtung weiterfließen. Der Hauptfluß des Jura ist der Doubs. Im 8. durchbricht die Rhone sämt- liche Ketten, die östlichste in einem so engen Tal, daß sie sich einen unter- irdischen Weg (la perte du Rhöne) suchen muß. Politisch gehört der Jura etwa zu gleichen Teilen Frankreich und der Schweiz an, ein kleiner, nördlicher Zipfel zum Deutschen Reich (Elsaß) Drei Eisenbahnen verbinden Frankreich mit der Schweiz. Wichtiger noch sind die von Basel ausgehenden Bahnen, weil sie diese Stadt mit dem Innern der Schweiz, mit Bern und Zürich, verbinden. Basel, 133 000 Einw., durch den Jura von der übrigen Schweiz abgesondert, hat sich noch den Charakter einer alten deutscheu Reichsstadt gewahrt Sie ist die erste Handelsstadt der Schweiz. Bedeutend ist auch ihre Seiden- indnstrie und ihre Universität. _ Der Schweizer Jura ist im allgemeinen unfruchtbar und daher wenig bevölkert. In einigentälern haben sich jedoch Industrien entwickelt, namentlich die Uhrenfabrikation. § Iii. Die Schweizer Hochebene. Die Schweizer Eid- genossen schaft. Die Alpen werden längs ihres ganzen nördlichen Randes von einer ausgedehnten, sichelförmig gestalteten Hochebene begleitet, deren mittlere

9. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 203

1910 - Leipzig : Warting
§ \3j. Die Französischen Mittelgebirge. Das Rhone-Becken. 203 nach Nw. der langgezogene Rücken der Argonnen, nach 0. verlaufen in einem Bogen die Monis Fancilles (Sichelberge), welche die Wasser- scheide zwischen Rhone und Rhein bilden. Den Raum zwischen diesen beiden Bergzügen, den Vogesen und dem Rheinischen Schiefergebirge, nimmt die Lothringische Hochebene ein, die das Bindeglied zwischen den Fran- zösischen und Deutschen Mittelgebirgen bildet und iu ihrem nordöstlichen Teile schon dem Deutschen Reiche angehört. Sie wird entwässert von der Mosel und Maas, von denen die letztere die Argonnen im 0. begleitet. Beide brechen später nach No. durch das Rheinische Schiefergebirge durch. Die Hochfläche der Cöte d'or ist unfruchtbar, an ihrem südöstlichen Abhänge dagegen gedeihen die vorzüglichen Burgunderweine. Dijon, wichtige Festung, welche die Senke zwischen Cöte d'or und dem Plateau von Langres deckt. Diese wird von dem Kanal von Burgund, der Saöne und Nonne verbindet, und der von Abb. 102. Vnlkankegel auf dem Hochland der Auvergne mit gut erhaltenen Kratern. Dijon nach Paris führenden Eisenbahn durchzogen. Südlich der Cöte d'or der Kanal du Centre, der die Saöne mit der Loire verbindet. Auch über das Plateau von Langres gehen wichtige Verkehrsstraßen, die durch die Festung Langres gedeckt werden. Loth- ringen ist durch seine Pferdezucht berühmt. In den breiten Flußtälern findet sich auch reicher Ackerboden, an den sie begrenzenden Hängen wird Weinbau betrieben. Der Rhein-Marne-Kanal quert die ganze Hochebene und durchschneidet dabei Mosel und Maas. Ihm parallel läuft die Eisenbahn, welche Paris mit Straßburg und weiter- hin mit den Hauptstädten Süddeutschlands und Wien verbindet. Die bedeutendste Stadt ist Nancy an der Mosel, die ehemalige Hptst. des Herzogtums Lothringen, südlich davon Luneville. Mehrere starke Festungen, die durch Sperrforts miteinander in Verbindung gesetzt sind, decken Frankreichs Ostgrenze. An der Mosel Epinal, zwischen Mosel und Maas Toul, an der Maas Verdun und Sedan. Der ©tretfett niederen Landes, welcher die Französischen Mittelgebirge von Alpen und Jura trennt, beginnt im N. mit der völlig horizontalen, fruchtbaren Ebene von Burgund, die von der auf den Monts Faucilles entspringenden Saöne durchflössen wird. An sie schließt sich im 80. das Hügelland der Frauche Comte an, durch das der Doubs der Saöne zuströmt. Dann folgt in dem Winkel zwischen Rhone und Saöne ein med- riges, von zahllosen, dichtgedrängten Seen bedecktes Plateau. Bei Lyon nimmt die Rhone (über ihren Oberlauf (s. § 108 und 110) die Saöne aus und folgt nun deren Richtung nach 8. Südlich von der Einmündung der

10. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 155

1910 - Leipzig : Warting
§ ^7. Die Oberrheinische Tiefebene mit ihren Randgebirgen. 155 von der Hardt getrennt, gehört eigentlich schon dem Rheinischen Schiefer- gebirge an, da seine Bergzüge von Sw. nach Nw. verlaufen. Es gipfelt in der Porphyrkuppe des Donnersbergs, 630 m. Im Gegensatz gegen die Vogesen wird die Hardt von zahlreichen Eisenbahn- linien gequert. Am Ostrande der Hardt Landau (früher Festung) und das sehr indnst- rielle Neustadt a. d. H. in weitem Bogen am Hange des Gebirges sich emporziehend. In dem fruchtbaren hügeligen Westrich westlich der Hardt die gewerbtätigen Orte Pirmasenz, Zweibrücken und Kaiserslautern (Rheinpfalz). Rechtsrheinische Gebirge. 4. Der Schwarzwald hat, im Gegensatz zu der deutlichen Kamm- bildung der Vogesen, fast durchweg plateauartigen Charakter. Er zerfällt in zwei Abschnitte, die durch das Quertal der Kinzig voneinander ge- trennt werden. Abb. 81. Der Weiße See in den Vogesen. Im Hintergrunde der südliche Hauptkamm des Gebirges, im Vordergrunde ein vom See senkrecht emporsteigender Granitfelsen. Das Kinzigtal ist eine der wichtigsten Verkehrslinien des Gebirges. Ihm folgt die Schwarzwaldbahn, die weiterhin das Plateau von Donaueschingen über- schreitet und dann zum Bodensee hinabführt. Eine von ihr abzweigende Bahn verfolgt die Kinzig weiter aufwärts und führt aus ihrem Quellgebiet zum Neckar. Der südliche Schwarzwald gipfelt in der zentral gelegenen breiten und flachgewölbten Kuppedesfeldberges, 1492m, dem zweithöchsten Berge der Deutschen Mittelgebirge. (Abb. 82.) Von ihm strahlen drei Kämme aus, nach Sw., S. und So., während nördlich von ihm eine tiefe Senke sich durch das Gebirge zieht. Auf dem südwestlichen Kamm der Badische Welchen. Südöstlich von ihm das breite, fruchtbare Wies e-Tal. Der nördliche Schwarz- wald wird durch das Läugstal der Murg, die bei Rastatt das Gebirge verläßt, in einen höheren, westlichen und einen niedrigeren, durchaus Plateau- artigen, östlichen Teil gegliedert. In ersterem die Hornisgrinde, 1060 m, ein tafelförmiger, nach W. und S. steil abfallender Saudsteiurücken. Nach
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