Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 9

1910 - Leipzig : Warting
§ 66. Melanesien und Neu-Seeland. 9' Unter den Beuteltieren ist das herdenweise auftretende Känguru, das sich mit Hilfe seines starken Schwanzes sprungweise sortbewegt, besonders bemerkenswert. Dazu kommen das merkwürdige Schnabeltier und der Ameisenigel, die Charaktere der Säugetiere und Vögel in sich vereinigen. Unter den Vögeln sind der Emu, eine Kasuarart mit ganz verkümmerten Flügeln und haarartigen Federn, und der Leier-- schwänz besonders auffallend. Sehr reich ist Australien ferner an schön gefärbten Tauben und Papageien (Kakadus, Wellensittich). Die Ureinwohner Australiens und Tasmaniens sind die Australneger. Ihre Hautfarbe ist mattschwarz bis dunkel schokoladenbraun; der Haar- und Bart wuchs stark, das Haar dunkelbraun, kraus und oft verfilzt, aber nicht wollig, wie bei den Negern Afrikas; die Nase breit, die Lippen dick, aber nicht aufgeworfen, die Ober- lippe vielmehr oft überhängend. Die Gliedmaßen sind auffallend lang, dünn und wenig nmskulös, aber sehr elastisch und beweglich. Die Australneger stehen auf einer sehr niederen Kulturstufe. Die Natur des Landes, der Mangel an Nahrungsmitteln und Wasser zwingen sie zu Wanderungen in kleinen Trupps und machen jede staatliche Bil- dung unmöglich. Als Nahrung dient ihnen alles irgend Genießbare. Beeren, die Körner einzelner Grasarten, Wurzeln und Schnecken bilden die wesentlichen Bestand- teile ihrer Nahrung, doch wissen sie, wo Gelegenheit dazu vorhanden, auch Jagd und Fischerei geschickt zu betreiben. Die Zahl der Australneger war stets gering und hat sich durch die Verfolgungen seitens der Europäer noch mehr vermindert: man schätzt ihre Zahl auf 40-50 000. Die Zahl der europäischen Ans-iedler beträgt 4% Milli- onen; es kommen also nur 9,6 auf 1 qkm. Bergbau und Viehzucht (nament- lich Schafzucht) bilden die Hauptbeschäftigung der Kolonisten. Ausfuhr- gegenmnoe^smd Gold, Wolle, Felle, Fleischkonserven und lebendes Biel). Die britischen Kolonien, 6 Staaten und 1 Territorium, sind seit 1900 zu dem „Gemeinwesen von Australien" vereinigt, an dessen Spitze ein von der englischen Regierung ernannter Generalgouverneur steht. Ihre inneren Angelegenheiten verwalten sie selbständig. Bundeshauptstadt: Canberra im Distrikte Uass in Nen-Süd-Wales, annähernd gleichweit von den Haupthandelsstädten entfernt. 1. Queensland [Kwmsläendl im No., Hptst. Brisbane [Brisbcn]. 2. Nen-Süd-Wales, der So. bis zum Murray. Hptst. Sydney [©tönt], 630 000 Einw., älteste Stadt Australiens, Ausgangspunkt der wichtigsten Dampferlinien nach Europa und Amerika; Universität. 3. Victoria, infolge des Goldreichtums, der zahlreiche Ansiedler hierher lockte, die dichtbevölkertste Kolonie. Das Gold wird teilweise durch Aus- Waschung der goldreichen Sandablagerungen der Ebene und ihrer Flüsse, teils im Gebirge bergmännisch gewonnen. Hptst. Melbourne [Melbitrnj, x/2 Mill. Einw., mit ausgezeichnetem, geräumigem Hafen. Ihr Handel hat den Sydneys bereits überflügelt. 4. Süd-Australien, Hptst. Adelaide [Äedelaed], mit dem Hafen Port Adelaide 320 000 Einw., am St. Vincent-Gols, Universität. Hberland-Telegraph quer durch Australien von 8. nach N. ö. West-Australien, die größte, aber am dünnsten bevölkerte Kolonie. Durch Entdeckung vou Goldfeldern hat sie sich in jüngster Zeit gehoben. 6. Territorium Nord-Australien. 7. Tasmanien, das Haupt-Obstland Australiens. § 66. Melanesien und Neu- Seeland. Australien wird im 0. und No. von einem weiten Juselkrauze umgebeu. Derselbe beginnt im N. mit der großen Insel Neu-Guinea, dann folgen

2. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 71

1910 - Leipzig : Warting
§ 89- Die Bevölkerung. 71 Die Tierwelt weist ebenfalls eine große Mannigfaltigkeit der Formen auf. Das nördliche Asien stimmt in seiner Tierwelt wesentlich mit dem arktischen Amerika überein. Das Renntier, das hier auch als Haustier eine wichtige Rolle spielt, der Eisbär, der Polarfuchs, der Vielfraß, der Lemming und zahlreiche Pelztiere, unter denen der Seeotter, der Zobel und das Hermelin besonders geschätzt sind, sind die wich- tigsten Formen der Säugetiere. Für die Steppen- und Wüstengebiete sind als Last- und Reittiere die Kamele, die beide in Asien ursprünglich heimisch sind, am wichtigsten, das einhöckerige Kamel oder Dromedar in Arabien, Syrien, Persien, das zweihöckerige oder Trampeltier in Turau, Süd-Sibirien und Zentral-Asien. Antilopen sind nicht nur im Steppengebiet, sondern auch auf den Savannen Indiens häufig. Am reichsten und mannigfaltigsten ist die Tierwelt der Tropen. Wir nennen zunächst die großen Dickhäuter, das Rhinozeros und den indischen Elephanten, ferner die Affen, von denen die Makaken und Hundsaffen über das ganze Tropengebiet, das südliche China und Japan verbreitet sind, während die menschenähnlichen Affen (Orang-Utang und die Gibbons) auf Börneo und Sumatra beschränkt sind, und die Halbaffen. Der Tiger ist am häufigsten in Indien, ist aber auch über einen Teil der malaiischen Inseln und über ganz Zentral- und Ost-Asien bis zur Mandschurei hin verbreitet; der Löwe in Arabien, Iran und dem nordwestlichen Indien. Die Bogelwelt zeichnet sich, wie in allen Tropengegenden, durch die Farbenpracht ihres Gefieders aus. Sehr zahlreich sind Reptilien und Amphibien, namentlich sind Giftschlangen sehr häufig. Krokodile finden sich in allen Flüssen. § 89. Die Bevölkerung. Asien gilt als die Wiege der Menschheit. Vom mittleren Asien aus haben sich wahrscheinlich die einzelnen Zweige des Menschen- geschlechts, nach allen Richtungen ausstrahlend, über den ganzen bewohn- baren Teil der Erde verbreitet. Daher ist es erklärlich, daß noch gegenwärtig die meisten größeren Abteilungen desselben in Asien vertreten sind. I. Die Mongolen bilden mehr als die Hälfte der Bevölkerung Asiens. Sie sind klein oder höchstens mittelgroß. Ihr Schädel ist breit, kurz und eckig, das Gesicht breit, die Augen geschlitzt und schief stehend. Die Nasenwurzel ist oft ein- gedrückt und die Nasenscheidewand flach, so daß die Nase nur wenig über Backen und ©tipt hervorragt. Das Haar ist straff und meist dunkel, der Bartwuchs gering, die Hautfarbe meist Weizen- oder ledergelb. Der Sprache nach haben wir zwei Hauptgruppen unter den Mongolen zu unterscheiden: 1. Völker mit einsilbigen Sprachen: Chinesen, Tibetaner, Völker Hinter-Jndiens. 2. Völker mit vielsilbigen Sprachen: Japaner und Kore- aner, Mongolen im engeren Sinne, die sämtlichen Völkerschaften Nord-Asiens, im W. die türkischen Stämme. Ii. Die Malahen nehmen die südöstliche Inselwelt nebst der Halb- insel Malaka, die von ihnen den Namen erhalten, ein. Sie sind mittelgroß, haben hohe, breite Schädel, etwas vortretende Kiefer, ziem- lich große Nase mit breiten Flügeln, dichtes, schwarzes Haupt- und Barthaar, das entweder schlicht oder leicht gekräuselt ist, und braune Hautfarbe. Iii. Die Drawida, die Urbevölkerung Vorder-Judieus und Ceylons. Sie haben (abgesehen von den helleren Singhalesen) sehr dunkle, oft geradezu schwarze Hautfarbe, weichen aber im übrigen vom Negertypus völlig ab. Ihr Haar- und Bartwuchs ist stark, das Haar meist lockig, nie wollig, das Gesicht oval, die Nase gerade, die Lippen voll, aber nicht aufgeworfen. Iv. Die Semiten sind gegenwärtig nur noch durch die Araber und die zahlreich in Vorder-Asien verbreiteten Juden vertreten. Von den

3. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 8

1910 - Leipzig : Warting
8 vierter Abschnitt. Abb. 4. Staudamm in Queensland. Sehr auffallend ist der Mang^Ln^eimischen Nahrungspslanzen in ganz Australien. Keine einzige des Anbaus teerte Pflanze fand^ich vor Ankunft der Europäer. Dagegen gewähren die Baumarten mannigfachen Nutzen. Gegenwärtig sind mit gutem Erfolg europäische Getreide- und Obstarten angepflanzt. Auch in manchen Trockengebieten, ist durch künstliche Bewässerung (Staudämme, artesische Brunnen) Ackerbau ermög- licht. (Abb 4.) Sehr eigenartig ist die Tierwelt Australiens. Die Säugetierfauna besteht fast ausschließlich aus Beuteltieren. Von Raubtieren ist uur eine wilde Hundeart, der Dingo, vorhanden; Affen, Nagetiere, Huftiere fehlen ganz. Jetzt sind jedoch europäische Haustiere eingeführt. Sandbarren versperrt und daher für größere Schiffe unzugänglich ist. Nebenflüsse von rechts:(Murrumbidgee smerrembibfdji], jdarling. Die Küsten Ost-Australieus sind durch zahlreiche gute Häsen vor denen ff/ir des Westens bevorzugt. Von Kap ?)ork bis Kap Sandy wird die Küste •t ijl'rtf7'e^°ch *n einiger Entfernung von dem großen Korallenriff begleitet, ^^7das die Annäherung an dieselbe erschwert. Die Ost- und Südostküste Anstra- liens haben zu allen Jahreszeiten Regen, daher hier eiue reichere Vegetativa.

4. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 41

1910 - Leipzig : Warting
§ 77. Die Mississippi-Lbene. 41 mit flachen Dampfschiffen bis nahe an den Fuß der Felsengebirge befahrbar. Der Mississippi mündet in den Golf von Mexiko mit einem ausgedehnten Delta, das infolge einer von V/. kommenden Meeresströmung immer weiter nach 0. vorrückt. Mit dem Missouri ist der Mississippi der längste Strom der Erde. Die Länder östlich des Mississippi gehören, abgesehen von Illinois, noch g dem Waldgebiet an. Michigan und Wisconsin im N., Mississippi im S. rechnen zu den waldreichsten Staaten der Union. Die Wälder der Golfküsten nehmen durch Auftreten von Palmen und Cykadeen einen fast tropischen Charakter an. Weiter nach W. voll- Abb. 22. Flußbild vom Mississippi. zieht sich allmählich der Übergang zur Steppe. Die dichten Wälder gehen zunächst in lichte Eichenhaine über. Auch diese werden nach und nach seltener. Immer mehr kommen die Prairieu zur Herrschaft, die nur längs der Flußufer vou Waldguir- landen durchzogen werden. Sie sind weite Grasflächen mit zahlreichen buntfarbigen Blumen, meist noch zum Ackerbau geeignet.. Weiter nach W. aber treten an ihre Stelle die öden, unfruchtbaren Plains [Plens], die, statt mit Gräsern, mit dürren Kräutern und Sträuchern bewachsen sind.; Die Charaktertiere der noroamerikanischen Prairien und Steppen sind der Bison, der Gabelbock und der sogenannte Prairiehuud, eine den Murmeltieren verwandte große Nagetierart. Der Bison ist jedoch immer weiter nach W. gedrängt und bereits dem Aussterben nahe. Sehr häufig sind ferner die giftigen Klapperschlangen, die jedoch auch dem Waldgebiet nicht ganz fehlen. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Ackerbau hauptsächlich auf den ent- rodeten Teilen des Waldgebietes betrieben. In den letzten Jahrzehnten aber sind weite

5. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 25

1910 - Leipzig : Warting
§ 7\. Das östliche Süd-Amerika. 25 Iv. Das Bergland von Guyana hat ebenfalls plateauartigen Cha- rakter. Die ausgesetzten Bergzüge streichen meist westöstlich. Das Berg- Zand ist größtenteils dicht bewaldet. Das Meer erreicht es nirgends, sondern wird durch einen breiten Tieflandsstreifen von demselben getrennt. Die Küste von der Mündung des Amazonenstromes bis zu der des Oriuoco ist ganz flach, sumpfig und von dichten Mangrovewaldnngen bedeckt, daher äußerst ungesund (Malaria, gelbes Fieber) und hafenarm. Die Mangrove-Bänme bilden durch die Don ihren Asten zum Boden herabsteigen- den Luftwurzeln undurchdringliche Dickichte. (Abb. 13.) Abb. 13. Mangrove-Dickicht. V. Das Tiefland des Orinoco ist das kleinste der südamerikanischen Tiefländer. Es nimmt den Streifen zwischen den Anden von Colombia und Venezuela einerseits^ dem Bergland von Guyana andererseits ein. Zum größten Teil ist es von baumlosen Grassteppen, hier Llanos ^Ljanos^ genannt, bedeckt. Der Orinoco entspringt am Südabhang des Berglandes von Guyana, umfließt dasselbe in weitem Bogen und mündet mit einem breiten Delta in den Altantischen Ozean. In seinem Oberlauf tritt eine merkwürdige Flußteilung (Bisurkation) ein; ein Teil des Wassers des Orinoco fließt als Casiquiare dem Rio Negro zu. Die Urwälder des tropischen Süd-Amerika sind reich an nutzbaren Bäumen. Besonders wichtig der Kautschukbaum, eine Euphorbiacee, deren Milchsaft zu Kaut- schnk erhärtet, und die brasilianischen Färbehölzer. Die Tierwelt des tropischen Amerika ist charakterisiert durch den Mangel an größeren Säugetieren, den Reichtum an Baum- tieren, Reptilien, buntfarbigen Vögeln und Insekten. Wickelschwänzige Affen, Faul- tiere, Tapir, von Raubtieren Jaguar und Puma: aomreicfop. Papageien :inh Knliliris; Riesenschlangen (Königsschlange und die im Wasser lebende Anakondas daneben' zahl-

6. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 45

1910 - Leipzig : Warting
§ 78. Britisch-Nord-Amerika. 45 Teile der Seenplatte reich. Düstere Tannen- und Kiefernwälder bedecken einen großen Teil des Landes und reichen im Flußgebiet des Mackenzie sogar über den Polarkreis hinaus. Die Vegetation des äußersten Nordens und der näheren Umgebung der Hudson- Bai beschränkt sich fast ganz auf Moose und Flechten, da hier einen großen Teil des Abb. 24. Niagara-Fall. Jahres das Land mit Eis und Schnee bedeckt ist. In den östlichen Wäldern ist das Elentier und der canadische Hirsch häufig. Im N. tritt herdenweise das Renntier auf, das hier jedoch nirgends gezähmt ist, und der Moschusochse, eine merkwürdige Zwischenform zwischen Rind und Schaf. Sehr zahlreich sind die Pelztiere, der Polarfuchs, der Biber, die Bisamratte und mehrere Marderarten. An den Küsten ist der Eisbär häufig. Dichter bevölkert ist nur das eigentliche Canada. Neben Engländern zahlreiche Franzosen, die zur Zelt der französischen Herrschaft sich hier an-

7. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 52

1910 - Leipzig : Warting
52 Vierter Abschnitt. Die Ursache der Regenarmut ist jedoch in beiden Gebieten eine verschiedene. Im N. wird sie verursacht durch die Nordost-Passate, welche wenig Feuchtigkeit mit- bringen, weil sie schon über weite kontinentale Gebiete hinweggestrichen sind und außer- dem aus kälteren in wärmere Gegenden gelangen. Im 8. bringen die Südost-Passate zwar reichlich Feuchtigkeit mit, dieselbe wird aber größtenteils an den hohen Gebirgs- ketten, welche das Südafrikanische Hochland im 8. und 0. umgeben, niedergeschlagen und gelangt kaum noch ins Innere und an die Westküste. 3. Das Gebiet vorherrschender Winterregen umfaßt im N. die Atlas-Länder, im 8. den grüßten Teil des Kaplandes. Die Pegetationszonen schließen sich auf das engste an die Klimazonen an. Das tropische Florengebiet ist gegenüber anderen Tropengebieten artenarm. Steppen und Savannen wiegen vor, während Urwälder im Vergleich zum tropischen Asien und Amerika zurücktreten. Auf den Savannen findet sich übrigens meist eine reiche Baumvegetatiou, die in Form lichter Wälder auftritt. Die Hauptcharakterbäume der Savannen sind der Affen- brotbaum mit mächtigem Stamm, weit sich ausbreitenden Zweigen und abfallenden Blättern, verschiedene Akazien, baumartige Euphorbiaceen und die Sykomore, eine Feigenart. In den Urwäldern bilden Palmen, Eykadeeu, Bananen und Pandanus- Arten die Hauptbestände. Unter ersteren nennen wir die Olpalme, eine niedrige Fieder- palme und die den Palmwein liefernde Weinpalme. Die Wüstengebiete sind sehr vege- tationsarm. Für die Sahara ist die Dattelpalme die eigentliche Charakterpflanze. Die Flora der Nordküste schließt sich ganz an diejenige der übrigen Mittelmeerländer an. Unter den Kulturpflanzen Afrikas ist außer den schon erwähnten (Dattel-, Ol- und Weinpalme, Banane, Sykomore) in erster Linie der Kaffeebaum zu nennen, der fast im ganzen tropischen Afrika wild vorkommt, am häufigsten jedoch in den Ländern südlich von Abessinien. Ferner ist eine Baumwollart in Afrika heimisch. Unter den Körner- früchten ist die Hirse (Durra) am verbreitetsten. Im Gegensatz zur Pflanzenwelt zeichuet sich die Tierwelt Afrikas durch großen Formenreichtum aus. Besonders artenreich ist die Klasse der Säuge- tiere, und unter ihnen treten wieder die Ordnungen der Wiederkäuer und Dickhäuter besonders hervor. Unter den großen Dickhäutern ist der afrikanische Elefant am wichtigsten. Zwar ist es noch nicht gelungen, ihn zu zähmen, aber des Elfenbeins wegen, das einen Haupt- Handelsartikel bildet, wird er viel gejagt. Er war ursprünglich vom Südrand der Sahara südwärts über ganz Afrika verbreitet, ist aber in Kapland bereits ausgerottet, auch in manchen anderen Gegenden selten geworden. Die gleiche Verbreitung hat das Rhino- zeros, von dem 2 Arten, das einhörnige und das zweihörnige, vorkommen. Ebenso kommt das plumpe Nil- oder Flußpferd in allen Flüssen mit Ausnahme des Nordwestens vor. Unter den Wiederkäuern ist zunächst der Kaffernbüffel zu nennen, sodann die wunderliche Giraffe. Besonders zahlreich an Arten wie an Jndividueuzahl aber sind die Antilopen. Bewohner der Steppen und Savannen sind ferner die gestreiften wilden Pferdearten, das Zebra und Quagga. Von Raubtiereu ist über ganz Afrika mit Ausnahme der Wüstengegenden der Löwe verbreitet, ebenso der Leopard und die verschiedenen Hyänenarten. Auf Nord- afrika beschränkt ist der Schakal und der Ichneumon, das heilige Tier der alten Ägypter. Affen finden sich sehr zahlreich in ganz Afrika, besonders die Gruppen der Meerkatzen und der Hundsaffen oder Paviane. Die beiden menschenähnlichen Affen, der Schimpanse und der Gorilla, sind nur in den Urwäldern des westlichen Tropengebiets zu finden. Unter den Vögeln sind in Nordasrika durch die große Zahl von Individuen die Geier charakteristisch, die durch Fortschaffung des Aases in den Städten sich nützlich machen. Die Charaktervögel der Steppen sind der rasche Strauß mit verkümmerten Flügeln, der an Stelle der Schwingen die langen, schlaffen, weißen Federn hat, welche für Afrika einen wichtigen Handelsartikel bilden, und der als Schlangenvertilger geschätzte Kranichgeier oder Sekretär. Die Flüsse und Seen sind durch zahlreiche Schwimm- und Sumpfvögel belebt (Flamingo, Ibis, Pelikan). In den Wäldern sind überall Papageien häufig, in Guinea der gelehrige Graupapagei. Krokodile finden sich in fast allen afrikanischen Flüssen. Ebenso smd zahlreiche

8. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 53

1910 - Leipzig : Warting
§ 82. Afrika: Die Bevölkerung. 53 Giftschlangen über den ganzen Erdteil verbreitet. Riesenschlangen finden srch am zahl- reichsten in Guinea, wo sie von den Negern vielfach abgöttisch verehrt werden. Unter deu Insekten verdienen die Termiten Erwähnung, die, wie unsere Ameisen, iu Staaten zusammenleben. Sie errichten oft mehrere Meter hohe Bauten. Durch Unterwühlung der Wohnungen und Zerstörung der Holzteile derselben richten sie oft großen Schaden an. Von Haustieren sind in Afrika ursprünglich heimisch der Esel, eme Rmderart und das Fettschwanzschaf. Auch unsere Hauskatze stammt aus Nord-Afrika. Dagegen ist das für den Wüstenverkehr so unentbehrliche Kamel erst im 7. Jahrhundert n. Chr. durch die Araber eingeführt, während das Pferd schon im Altertum über Nord-Afrika verbreitet war. § 82. Die Bevölkerung. Die Bevölkerung Afrikas ist weit mannigfaltiger zusammengesetzt als die Amerikas. Den südlichsten Teil nehmen die Koin-koin-Stümme ein, die eine eigenartige Rasse bilden. (Abb. 28.) Sie haben geringe Körpergröße, ledergelbe oder graubraune Hautfarbe, niederen Schädel, breite, platte Nase. Die schwarzen Haare sind nicht gleichmäßig über den Kopf verteilt sondern stehen in einzelnen Büscheln. Bartwuchs ist gering. Die Haut bekommt frühzeitig Runzeln, weshalb die Koin-koin schon in jungen Jahren ein altes Aussehen bekommen. Die Sprache der Koin-koin erhält durch die zahlreichen Schnalzlaute eiueu eigen^ artigen Klang. Die Koin-koin zerfallen in zwei Gruppen, die Hottentotten und Buschmänner. Die letzteren sind ohne feste Wohnsitze, sondern durchstreifen in kleinen Trupps als Jäger das Land. Sie gehören zu den tief- stehendsten Menschenstämmen. Die Hotten- totten stehen bedeutend höher und haben sich vielfach den Einflüssen der Zivilisation und des Christentums zugänglich gezeigt. Sie sind vorzugsweise Hirten und haben zum Teil feste Wohnsitze. Die an Gestalt einem Backofen gleichenden Hütten stehen in einem geschlosse- nen Kreise, weshalb die Dörfer von den Holländern Kraal d. h. Kreis) genannt wur- den. (Abb. 2i). Die Koin-koin hatten ursprünglich ganz Süd-Afrika südlich des Sambesi inne, sind aber einerseits durch die von N. eingedrun- genen Kaffern, andererseits durch die europäischen Ansiedler zurückgedrängt und jetzt wesentlich auf die innersten Teile und den Nordwesten ihres ursprünglichen Besitz- staudes beschränkt. Den größten Teil Afrikas von dem Oranje-Flnß im 8. bis zum Süd- raud der Sahara im N. bewohnen die Völker, welche man unter dem Namen Neger zusammenzufassen pflegt. Als körperliche Merkmale der Negerrasse werden gewöhnlich angeführt: Schwarze oder dunkelbraune Hautfarbe, schwarzes, kurzgekräuseltes oder wolliges Haar, langer und schmaler Schädel, flache Stirn, stark vortretende Backenknochen, breitgequetschte Nase, wulstig aufgeworfene Lippen, schief gestelltes Gebiß (Prognathismus). geringer / Bartwuchs, lange Arme und Plattfüße. Dieser Negertypus finbepftch" aber rein aus- ' geprägt eigentlich nur bei den Küstenstämmen Ober-Guineas und am oberen Nil. Die übrigen Stämme zeigen zum Teil erhebliche Abweichungen von ihm. Abb. 28. Hottentotte.

9. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 249

1910 - Leipzig : Warting
§ ^8. Skandinavien: Die einzelnen Landschaften. 249 verbunden. Beide sind konstitutionelle Monarchien, letzteres mit sehr demokratischer Verfassung. Schweden, 450 000 qkm mit 5s/, Mill. Einw., 12 aus 1 qkm, eingeteilt in 3 Provinzen: Gotland, Svealand, Norland. Norwegen, 325 000 qkm mit 2,4 Mill. Einw., 8 auf 1 qkm, eingeteilt in 6 Stifter. Beide Länder sind, ebenso wie Finnland, rein evangelisch. An allgemeiner Volksbildung stehen sie allen Ländern Europas voran. Auch für höhere Bildung ist durch vortreffliche Gymnasien und Uni- versitäten gesorgt. Nur die Lappen stehen auf eiuer noch ziemlich niedrigen Kulturstufe. §148. Skandinavien: Die einzelnen Landschaften. Das Skandinavische Hochgebirge nimmt das gesamte Königreich Norwegen ein und greift, namentlich im Norden, noch weit auf schwedisches Gebiet über. Es lassen sich drei Abschnitte von verschiedenem Bau unter- scheiden. 1. Der nordwestliche Abschnitt ist der kleinste. Er nmfaßt nur die durch den West-Fjord vom Festland getrennte Inselgruppe der Lofoten und die nächstbenachbarten Küsten. Von dem Hauptteil des Gebirges unter-, scheidet er sich durch deutliche Ketten- und Kammbildung. Auf der nördlichsten Insel Magerö das Nordkap, ein 509 m hoher, steil aus dem Meere empor- ragender Felsen. 2. Der nördliche Abschnitt setzt sich ans einzelnen Berggruppen zusammen, die durch tiefe, schmale, seenerfüllte Täler getrennt werden. Die Berge zeigen oft die Gestalt umgekehrter Schiffskiele und werden daher Kjölen genannt. Höchste Gipfel der Kebnekaise, 2199 m, und der Suli- telma, 1999 m. Die Wasserscheide liegt der Vv.-Küste nahe, daher können sich nur nach O. größere Flußsysteme entwickeln. Die Paßübergänge liegen hoch und sind sehr beschwerlich. Als Südgrenze dieses Gebirgsabschnittes ist die breite, nur 5—699 m hohe Senke anzusehen, welche vom Trondhjem- Fjord nach O. quer das Gebirge zieht. 3. Der südliche Abschnitt ist der breiteste, massigste und zugleich höchste des ganzen Gebirges. Hier kommen die breiten Hochflächen, Fjelde genannt, zur vollen Entwicklung. Die höheren Fjelde tragen Gletscher, die schroff in die Täler abstürzen, die niederen sind im Sommer von der bräunlichen Renntierflechte überzogen, vielfach auch von Mooren und kleinen Seeen bedeckt. In dem langen Winter aber überzieht das ganze Gebirge eine weite Schneedecke. Im N. der Snehätta, 2390 m; im S. der Gald- höp ig, 2569 m, der höchste Gipfel der Halbinsel. Im südlichen Norwegen kommt die Fjord-Bildung zur großartigsten Entwickelung. Am tiefsten schneidet der ganz schmale und vielfach verzweigte Sogne-Fjord in das Land ein, während beim Trondhjem-Fjord eine enge Einfahrt zu einem weiteren Becken führt. Unter den Tieren des Hochgebirges ist vor allem das Renntier zu nennen, das aus den Hochflächen weidet, niemals aber in die tieferen Waldgebiete herabsteigt. Wild kommt es nur noch in wenigen Gegenden vor, in großen Herden aber als wichtigstes Haustier der Lappen. Sehr verbreitet ist ferner der Lemming, ein dem Murmeltier verwandter Nager (Wanderzüge), und der Vielfraß, eine große, plumpe Marderart. Ungeheure Vogelschwärme nisten auf den felsigen Inseln und Vorgebirgen, darunter die wegen ihrer weichen Daunen geschätzte Eiderente. Außerordentlich fischreich sind die benachbarten Meere. Für die Großfischerei sind besonders wichtig die in bestimmten Jahreszeiten in dichten Scharen an der Küste erscheinenden Kabeljaus oder Dorsche, Hermge und Makrelen. Das Hauptgebiet für den Dorschfang sind die Lofoten, wo sich alljährlich in den Monaten Januar und Februar 20—30 000 Fischer versammeln

10. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 248

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
248 liebte auch der Kurfürst die Jagd, und die Forstbeamten hegten nun, um sich bei dem Herrn in Gunst zu setzen, das Wild zur Ungebühr, so daß es viele Verheerungen auf den Getraidefeldern anrichtete. Die Beschwerden der Land- leute darüber blieben meistens unbeachtet, da die Jager sie für ungegründet ausgaben, und so brachen denn auf einmal 14 Dörfer im Amte Hohenstein auf, und vertrieben und tödteten das Wild. Der Kurfürst ließ sogleich eine Unter- suchung halten, und, da die Klagen der Bauern nicht un- gegründet befunden wurden, das Wild niederschießen und den Wildschaden ersetzen. Dann aber erließ er strenge Verbote gegen die Selbsthilfe. So billig dachten und han- delten aber eine Menge adeliger Grundherrn nicht. Diese hatten viele Bauerhöfe, deren Besitzer verschuldet oder aus- gestorben waren, eingezogen, und die übrigen Bauern muß- ten die Frohnen davon übernehmen. 'Auch vermehrten die Adeligen ihren Viehstand und dehnten ihr Triftrecht auf den Feldern der Bauern so sehr aus, daß diese ihr eigenes Vieh nicht mehr ernähren konnten. Der Unmuth darüber, der durch andere Plackereien noch gesteigert worden war, kam zum Ausbruche, als durch den dürren Sommer 1790 die Bedrangniß des Landmanns vergrößert wurde. Da ge- rade zu der Zeit in Frankreich durch die Revolution alle Dienste und Leistungen aufgehoben waren, so glaubten die Bauern in Sachsen, daß es jetzt an der Zeit sei, sich auch aller Lasten zu entledigen. Es wurde unter ihnen der Plan entworfen, mit gewaffneter Hand den Kurfürsten von Pillnitz nach Dresden zu führen, und ihn zu Bewilli, gung mehrerer Forderungen zu bewegen, als Absetzung aller derer von ihren Aemtern, die Sachsen unglücklich gemacht hatten, Errichtung einer Nationalgarde, Veränderung des Accisewesens, Beschränkung der Vorrechte der adeligen Gutsbesitzer, Aufhebung der Hegung des Wildes, Abschaffung aller Rechtspraktikanten, die nicht wirkliche Gerichkshalter wären, Verfassungsregeln für das geistliche Ministerium und endlich Verminderung der Fleisch- und Tranksteuer, Diese Artikel wurden in Form einer Bittschrift dem Kurfürsten überbracht, der Ueberbringer aber ward nach Untersuchung eines Arztes für wahnsinnig erklärt und nach Torgau in Verwahrung gebracht. Einen Monat darauf, im August,
   bis 10 von 83 weiter»  »»
83 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 83 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 32
1 62
2 214
3 115
4 54
5 132
6 67
7 188
8 92
9 33
10 467
11 86
12 44
13 138
14 86
15 73
16 94
17 166
18 131
19 171
20 35
21 53
22 47
23 52
24 67
25 131
26 99
27 232
28 94
29 173
30 83
31 76
32 43
33 97
34 99
35 44
36 173
37 582
38 120
39 204
40 54
41 72
42 34
43 11
44 98
45 191
46 244
47 486
48 71
49 97

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 0
3 2
4 0
5 1
6 0
7 0
8 1
9 0
10 6
11 14
12 2
13 1
14 0
15 0
16 10
17 8
18 2
19 1
20 0
21 7
22 1
23 1
24 7
25 0
26 0
27 1
28 2
29 0
30 0
31 0
32 1
33 0
34 0
35 0
36 1
37 0
38 0
39 1
40 1
41 0
42 24
43 0
44 1
45 1
46 0
47 1
48 6
49 1
50 3
51 0
52 0
53 0
54 8
55 0
56 0
57 1
58 0
59 0
60 0
61 0
62 3
63 0
64 4
65 3
66 1
67 0
68 1
69 0
70 8
71 1
72 2
73 0
74 0
75 7
76 1
77 6
78 0
79 16
80 0
81 0
82 10
83 0
84 70
85 1
86 0
87 1
88 0
89 0
90 0
91 2
92 18
93 0
94 17
95 4
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 1
3 0
4 0
5 0
6 1
7 0
8 0
9 0
10 1
11 1
12 2
13 2
14 1
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 2
25 0
26 1
27 0
28 5
29 0
30 0
31 1
32 6
33 2
34 6
35 0
36 1
37 0
38 1
39 0
40 0
41 0
42 23
43 2
44 1
45 0
46 12
47 0
48 0
49 0
50 6
51 3
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 1
60 0
61 1
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 1
74 0
75 1
76 3
77 0
78 0
79 0
80 0
81 2
82 0
83 1
84 36
85 0
86 1
87 0
88 0
89 4
90 0
91 1
92 0
93 0
94 2
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 0
101 8
102 0
103 0
104 1
105 0
106 0
107 2
108 0
109 4
110 1
111 0
112 2
113 2
114 14
115 0
116 1
117 0
118 0
119 4
120 0
121 2
122 0
123 0
124 0
125 3
126 0
127 2
128 0
129 1
130 3
131 2
132 0
133 6
134 1
135 3
136 0
137 3
138 0
139 0
140 0
141 0
142 1
143 4
144 0
145 1
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 12
153 0
154 1
155 0
156 0
157 0
158 0
159 2
160 1
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 7
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 24
176 0
177 1
178 2
179 2
180 0
181 0
182 2
183 2
184 0
185 7
186 0
187 0
188 2
189 0
190 1
191 0
192 0
193 5
194 0
195 37
196 0
197 0
198 0
199 0