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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 145

1910 - Leipzig : Warting
§ U3. Der Vberflächenbau Deutschlands. Die Österreichischen Kronländer sind: Königreich Böhmen, Markgrafschaft Mähren, Herzogtum Schlesien, Königreich Galizien, Herzogtum Bukowina, Erzherzogtümer Ober- und Nieder-Osterreich, Herzogtümer Salzburg, Steier- mark, Kärnten, Krain, Gefürstete Grafschaft Tirol und Voralberg, Küsten- land, Königreich Dalmatien. Die' Bevölkerung ist gemischt: Deutsche 10% Mill. Slaven (Tschechen, Polen, Ruthenen, Slovenen, Dalmatiner) 17 Mill., Italiener 0,8 Mill., Wallachen 0,2 Mill. Römisch-katholisch sind 22 % Mill., griechisch- katholisch 4 Mill., evangelisch 0,7 Mill., Juden 1,3 Mill. Wien, 2 Mill. Einw., verdankt, wie wenige andere Städte, seine Bedeutung seiner geographischen Lage. Es ist der Kreuzungspunkt zweier sehr ausgedehnter und seit uralten Zeiten betretener Handelsstraßen, der Donau-Linie, welche den Südosten Europas mit der Mitte des Erdteils verbindet, und der Straße von der Ostsee zum Adriatischen Meer, welche bis zum Wiener Becken den Tälern der Oder und March und von hier den östlichen Alpenpässen folgt. Schon die Römer erkannten die große Bedeutung des Wiener Beckens und legten hier zwei feste Plätze, Earnuntum und Vindobona, an, die jedoch in den Zeiten der Völkerwanderung zerstört wurden. Neu gegründet wurde Wien 1144 durch den ersten Herzog von Osterreich, Heinrich Jaso- mirgott, der auch den Grund zum Stephansdom legte. In der Zeit der Kreuzzüge blühte es rasch auf und überflügelte durch die Gunst der Lage Regensburg. Jetzt bildet es den natürlichen Mittelpunkt der Osterreich-Nngarischen Monarchie; auch die Tren- nung derselben in zwei Hälften konnte seine Bedeutung nicht vermindern. Wien ist die bedeutendste Handels- und Industriestadt und zugleich der wahre politische und geistige Mittelpunkt des weiten Reiches geblieben. (Bedeutende Universität, Akademie der Wissenschaften, Technische Hochschule.) 3. Das außeralpine Deutschland nebst seinen Nachbarländern. § 113. Der O b e r f l ii ch e n b a u Deutschlands. Der nördlich des Alpengebiets gelegene Teil Mittel-Europas wird etwa zu Dreiviertel vom Deutschen Reich eingenommen. Außer diesem hat noch Osterreich durch Böhmen, Mähren und Schlesien an ihm An- teil, und die kleineren Staaten Belgien, Niederlande und Luxem- bürg gehören ihm ganz an. Nach seiner Oberflächenbeschaffenheit zerfällt das außeralpine Mittel- Europa in zwei Abschnitte: das Gebiet der Deutschen Mittelgebirge und das Norddeutsche Tiefland. Die Grenze zwischen beiden verläuft äußerst unregelmäßig, indem das Tiefland mehrfach mit tiefen Buchten in die Gebirgslandschaften eingreift. Die Deutschen Mittelgebirge bilden kein einheitliches Gebirgssystem wie die Alpen, auch fehlt ihnen eine Anordnung in parallele Faltenzüge, wie sie für die Alpen, den Schweizer Jura und die meisten der Gebirge Süd-Europas so charakteristisch ist. Sie setzen sich vielmehr aus zahlreichen, in verschiedenen Richtungen verlaufenden Einzelgebirgen zusammen, die in ihrer Form, ihrem inneren Bau und der Beschaffenheit der sie zusammen- setzenden Gesteine die größte Mannigfaltigkeit aufweisen. Eine Anzahl von Stufenlandschaften und beckeuförmigen Einsenkungeu, welche von den Gebirgen umschlossen werden oder sich an dieselben anlehnen, bilden ferner einen wesentlichen Bestandteil der deutschen Mittelgebirgswelt. Sie sind die fruchtbaren Ackerbauländer dieses Gebiets, während die Gebirge selbst Langenbeck, Leitfaden. Ii. 4. Aufl. Ausgabe f. Gymnasien. 10

2. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 231

1910 - Leipzig : Warting
§ n^o. Griechenland und die griechischen )nseln. 231 Landschaften ist eine wesentliche Ursache dafür gewesen, daß es Griechenland im Alter- tum nie zu einer staatlichen Einheit gebracht hat. Königreich Griechenland,Ii6000qkm mit4^Mill.einw1913 durch dasmittlere Epirus, Süd-Mazedonien und die Insel Kreta vergrößert. Das im Altertum reich bebaute und dichtbevölkerte, Land ist während der jahrhundertelangen Türken- Herrschaft verödet. Die Berge sind größtenteils entwaldet, die fruchtbaren Ebenen vielfach versumpft. Fast die Hälfte des Landes ist nicht mehr anbaufähig, von dem übrigen ein großer Teil nur als Viehweide zu benutzen. Der Ackerbau vermag selbst die geringe jetzige Bevölkerung nicht mehr zu ernähren, so daß jährlich bedeutende Mengen Getreide eingeführt werden müssen. Dagegen blühen Handel, Schiffahrt, Abb. 113. Die Thermopylen, enger Paßweg zwischen dem Oetagebirge und der sumpfigen Küste des Golfs von Lamia. und Fischerei. Ausfuhrartikel sind Korinthen, Wein und Olivenöl. Die Bevölkerung, vielfach mit Albanesen vermischt, ist griechisch-katholisch. Hptst. ist Athen, 170 000 Einw., mit zahlreichen, zum Teil noch wohlerhaltenen Resten altgriechischer Prachtbauten, namentlich auf dem Burgfelsen Akropolis (156 m) im Sw. der Stadt. Während der Türkenherrschaft zu einem elenden Dorf herabgesunken, hat sich die Stadt rasch wieder zur ersten des Königreichs und zu dessen geistigem Mittelpunkt (Universität) erhoben. Hafenstadt Piräus. Korinth, im Alter- tum eine der ersten Handelsstädte Griechenlands, ist jetzt unbedeutend, wird sich aber wohl heben, nachdem nunmehr die Durchstechung des Isthmus vollendet und die Stadt durch eiue Eisenbahn mit Athen verbunden ist. Die erste Handelsstadt des eigentlichen Griechen- land ist Patras im nördlichen Morea. In Thessalien Larissa, die einzige nennens- werte Industriestadt (Baumwoll- und Seidenwebereien). Südlich davon Pharsala (Pharsalus). In Epirus die Festung Janina, in Mazedonien Saloniki, 150 000 Einw., die bedeutendsten Handelsstadt des Königreichs. Vor hier führt, zunächst den Wardar aufwärts, dann die Morawa abwärts, eine Eisenbahn nach Belgrad. Die im Altertum mächtigen Städte Theben, Argos (wichtiger jetzt die Hafenstadt Nauplia), Sparta jetzt nur unbedeutende Landstädte. In Elis die neuerdings ausgegrabenen Trümmer von Olympia. Von Inseln gehören zu Griechenland Euböa, durch den

3. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 237

1910 - Leipzig : Warting
§ Die polnische und j?odolische platte. Hie !Vallachifche Tiefebene. 237 wie im Banat, ist der Boden fruchtbar, und wird Weizen, Mais, Tabak in Menge gebaut. Die Hauptstadt der ungarischen Reichshälfte, die Doppelstadt Budapest mit 850 000 Einw., liegt am Eintritt der Donau in die Niederungarische Tiefebene, Buda (deutsch Ofen) am rechten Ufer auf hügeligen Ausläufern des Bakony-Waldes, Pest am linken Ufer, schon ganz in der Ebene. Sie ist nicht nur der geistige Mittelpunkt Ungarns (Sitz der Regierung, Universität), sondern hier konzentriert sich auch der Handel des Landes, da hier die Hauptverkehrsadern zusammentreffen (Donau; sechs Eisenbahn- linien). Bedeutende Mühlenindustrie. Im übrigen ist Ungarn nicht reich an großen Städten, und diese machen meist einen dörflichen Eindruck, weil es zur Pflasterung der Straßen wie zum Bau der Häuser an festem Material, sowohl Holz wie Steinen, fehlt und die Häuser daher meist aus Lehm gebaut sind. Im Pannonischen Hügelland Fünfkirchen, in dessen Nähe Steinkohlenlager; westlich davondie Reste von Sziget, der- Abb. 115. Die Pußta. Berkl, Wiedergabe nach Wachsmut, Geogr. Charakterbilder. rühmt aus den Türkeukriegen. Szegedin, 120 000 Einw., an der Theiß, 1897 durch Hochwasser derselben fast völlig zerstört. Das Kroatisch-slawouische Gebirge zwischen Drau und Sawe besteht aus mehreren, meist niederen Höhenzügen, die mit dichtem Eichenwald bedeckt sind und sich im So. bis nahe an 1999 m erheben. Fast allseitig sind sie von fruchtbaren Ebenen umgeben. Hauptstadt Kroatiens ist Agram, nahe dem Austritt der Sawe aus dem Gebirge, Erzbischofssitz und Universität. An der Küste die Hafenstadt Fiume mit eigener Ber- waltung (Königl. Ungarische Freistadt). § 144. D i e Polnische und Podolische Platte. Die Wallachische Tiefebene. An die Außenseite der Karpaten legen sich zwei niedere Plateaus au, im N. die Polnische, im No. die ausgedehntere Podolische Platte. Beide werden durch die Niederung der Weichsel und San voneinander getrennt. Die erstere ist außerordentlich reich an Steinsalz, Steinkohlen und Eisen-

4. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 238

1910 - Leipzig : Warting
238 Fünfter Abschnitt. erzen. Die Podolische Platte dacht sich nach N. und So. ab. In ersterer Richtung wird sie vom nördlichen Bug, in der letzteren von Sereth, Pruth, Dnjestr und südlichem Bug in nahezu parallelem Lauf durch- flössen. Alle diese Flüsse haben tiefe und breite Täler eingegraben. Die Platte selbst hat schon vollständigen Steppencharakter, wird aber größten- teils von fruchtbaren Lößschichten bedeckt; in den Niederungen schöne Buchen- Wälder. In Galizien bilden die Polen den vorwaltenden und herrschenden Teil der Be- völkerung, daneben Rutheueu, meist Kleinbauern. Die Bevölkerung der Bukowina ist gemischt (Polen, Rnthenen, Deutsche, Wallachen Juden). Im nordwestlichen Galizien Abb. 116. Salzbergwerk von Wieliczka. Verkl Wiedergabe nach Wachsnmt, Geogr. Charakterbilder. wird lebhafter Bergbau betrieben. Die Salzbergwerke von Wieliczka gehören zu den großartigsten Europas. (Abb. 116.) Industrie dagegen ist noch wenig entwickelt; selbst die bedeutendste Stadt, Krakau, 150 000 Eiuw., hat uur wenig Fabriken. Ihre Be- deutuug liegt in der beherrschenden Lage zur Mährischeu Pforte. Sie ist starke Festung, polnische Universität und war zeitweilig Hptst. des Polnischen Reichs. Das übrige Galizien und die Bukowina sind ausschließlich Ackerbauländer, doch ist für eine sorgfältige Kultur des fruchtbaren Landes noch wenig geschehen. Lemberg, 200 000 Enw., Hptst. Galiziens, Universität. Czernowitz, Hauptst. der Bukowina, deutsche Universität. Die Wallachische Tiefebene hat ebenfalls vorwiegend Steppenchc- rakter. Die Donau umfließt die Ebene in einem weiten Bogen, die Grenze zwischen ihr und dem Bulgarischen Plateau bildend. Weiter nach 0. wird sie durch das vorgelagerte Plateau der Dobrudscha nach N. abgelenkt;

5. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 239

1910 - Leipzig : Warting
§ ^5. Das Osteuropäische Tiefland. Das Russische Reich. 239 an dessen Nordende wendet sie sich wieder mit scharfem Knie nach 0. dem Schwarzen Meer zu. Nebenflüsse: von links Alt, Sereth, Prnth, von rechts Jsker. Vor der Mündung teilt sich die Donau in drei Arme, Kilia, Snlina und St. Georgs-Arm. Die vor den Mündungen abgelagerten Barren machten lange den Verkehr für Seeschiffe unmöglich. Neuerdings ist das Wasser der Sulina-Münduug durch zwei Dämme zu tieferen Meeresstellen geleitet und diese dadurch auch für die größten See- schiffe fahrbar geworden. Das Königreich Rumänien, 140 000 qkm, 7'/« Mill. ©mw., besteht aus drei Teilen: Wallachei, Moldau (größtenteils noch der Podolischen Platte angehörig) und Dobrudscha. Die Bevölkerung betreibt fast ausschließlich Ackerbau und Viehzucht. Die Bauern befinden sich meist in ärmlichen Verhältnissen und stehen auf einer niedrigen Bildungs- stufe. Daneben ein sehr reicher, französisch gebildeter Adel, der fast die Hälfte des Grund- besitzes innehat. Ein Bürgerstand fehlt fast ganz. Industrie ist wenig ausgebildet, auch der Handel meist in Händen von Ausländern. In neuerer Zeit ist jedoch von König Karl I. laus der Familie der Hohenzollern) viel für die Hebung des Wohlstandes und der Volksbildung geschehen. In der Wallachei: Bukarest, 340 000 Einw., Hptst. des Königreichs, Universität; am Donauknie Galatz, Ausgangspunkt des Donau-Handels. In der Moldau Jassy. In dem 1913 von Bulgarien abgetretenen Gebiete die Festung Silistria am rechten Donauufer. 7. Ost- und Nord-Europa. § 145. Das Osteuropäische Tiesland. Das Russische Reich. Das Osteuropäische Tiefland nimmt den gesamten Osten des Erdteils zwischen 45. und 70.° nördl. Breite und etwa dem 25. und 60.° östl. L. v. Gr., im ganzen etwa 5 Millionen qkm, ein. Die Ostgrenze bildet der Ural, das einzige größere meridional verlaufende Gebirge der Alten Welt, die Grenze gegen die Skandinavische Halbinsel die von Seen erfüllte Senke zwischen dem Ostende des Finnischen Busens und dem Südende des Weißen Meeres. Im Xv. ist eine scharfe Grenzlinie nicht vorhanden. Das ganze Tiefland ist sehr einheitlich gebaut. Nirgends treten in ihm altkrystallinische oder vulkanische Gesteine auf, nirgends zeigen sich Faltungen der Erdrinde. Horizontal gelagerte Schichten, Ablagerungen des Meeres oder süßen Wassers, bedecken das ganze Tiefland. Auch die Meereshöhe ist überall eine sehr geringe. Nur wenige Bodenerhebungen gehen über das Höhenmaß der Tiefebene (209 m) hinaus. Trotzdem erhält durch diese Erhebungen, die als flache Landrücken auftreten, das Tiefland eine gewisse Gliederung. Die russischen Flüsse sind, obgleich sie zum Teil vom Ural oder den Karpaten entspringen, reine Tieflandströme mit sehr geringem Gefäll, das bei den meisten durch sehr gewundenen Lauf noch vermindert wird. Auch sind sie sehr wasserreich und daher meist bis in ihr Quellgebiet hinauf schiffbar. ®ei der „geringen Höhe der Wasserscheiden war es möglich, sie sämtlich durch schlffbare Kanäle miteinander zu verbinden, sodaß man von jedem der Meere, mit denen das Osteuropäische Tiefland in Berührung tritt, zu jedem der anderen zu Schiffe gelangen kann. Die russischen Flüsse haben daher als Verkehrswege eine große Beden-

6. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 240

1910 - Leipzig : Warting
240 Fünfter Abschnitt. iung um so mehr, als es in vielen Gegenden noch an guten Landstraßen und Eisenbahnen mangelt. Frühzeitig ist durch sie lebhafter Binnenhandel in Ost-Enropa hervorgerufen. Beeinträchtigt wird der Wert der Flüsse als Verkehrsstraßen allerdings dadurch, daß sie mehrere Monate im Jahre, die nördlichen sogar länger als ein halbes Jahr zuge- froren sind. Das Klima Ost-Europas ist kontinental, mit starken jährlichen und täglichen Temperaturschwankungen; doch erreichen dieselben nirgends die Größe wie im nördlichen und zentralen Asien. Die Niederschlagsmengen sind im Nw. reichlich, nehmen nach 80. zu immer mehr ab. In Bezug auf die Vegetation lassen sich vier Zonen unterscheiden: 1. Die Tundrazone nördlich des Polarkreises. 2. Die Waldzone bis etwa zum 55. Parallelkreis. Wälder bedecken den größten Teil dieses Gebiets, im N. meist Nadel-, im 8. Laubwälder. Der Ackerbau ist im N. beschränkt, nimmt aber nach 3. zu immer größere Flächen ein. In den Nadelwäldern herrscht die Kiefer vor, daneben Fichte und Lärche. Die Laubwälder haben einen von dem mitteleuropäischen sehr abweichenden Charakter. Buchen fehlen gänzlich, Eichen sind auf die südlichsten Teile beschränkt. Dagegen tritt die Linde hier vielfach waldbildend auf. Daneben bilden Espen, Erlen, Ebereschen und Birken die Hauptbestände. 3. Die Ackerbauzone wird bedingt durch das Auftreten einer schwarzen Rasenerde, des sogenannten Tschernosems, die außerordentlich frucht-- bar ist und kaum der Düngung bedarf. Der Wald tritt gegen die Kulturflächen ganz zurück. Hier ist die große Kornkammer Europas, die Weizen und Roggen, welcher hier wahrscheinlich seine Heimat hat, in ungeheuren Mengen erzeugt. Doch bringen sehr trockene Jahre zuweilen völlige Mis-> ernten hervor, die dann meist große Notstände im Gefolge haben. 4. Die Steppenzone. Ihre nördliche Grenze verläuft von Odessa zur Mündung der Kama in die Wolga. Baumwuchs fehlt hier fast gänzlich; auch Ackerbau kann nur in der Nähe der Flüsse mit Hilfe künstlicher Be- Wässerung getrieben werden. Der Steppencharakter wird hier dadurch bedingt, daß die bedeutenden Regen- massen im Mai und Juni in Form heftiger Gewitter herabstürzen und, ohne tiefer einzudringen, rasch an der Oberfläche abfließen, Herbst und Winter sind dagegen sehr arm an Niederschlägen, und die heftigen Stürme hindern vollständig die Bildung einer Schneedecke, welche einen befruchtenden Einfluß auf das Erdreich ausüben könnte. Ost-Europa weist sehr verschiedenartige Bevölkerungselemente auf; unter ihnen überwiegen aber die Russen an Zahl so sehr, daß sie die übrigen Stämme sich dauernd zu unterwerfen und ganz Ost-Europa zu einem ein- heitlichen Staat, dem Russischen Reich, zu vereinigen vermochten. Die Russen zerfallen in zwei Gruppen: 1. Die Großrussen nehmen das gesamte zentrale und einen großen Teil des nördlichen und östlichen Rußland ein. 2. Die Kleinrussen, zu denen auch die militärisch organi- sierten Kosaken gehören, bewohnen Klein- und Süd-Rnßland. Die Polen bilden im Königreich Polen die Hauptmasse der Bevölke- rung und leben auch in West-Rußland vielfach zerstreut zwischen Klein- Russen. Von den übrigen Völkern indogermanischen Stammes sind zu- nächst die Litauer und Letten zu nennen, welche in Litauen, Kurland und Livland den Grundstock der Bevölkerung bilden. Ferner sind Deutsche in Ost-Europa weit verbreitet, bilden aber fast nirgends eine geschlo sene Masse. Wallachen in Bessarabien. Zu der mongolischen Rasse gehören folgende Völkerschaften: 1. Fin-

7. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 180

1910 - Leipzig : Warting
180 Fünfter Abschnitt. sind teils Moränen-Stauseen, teils Auskolkungen durch den Gletscher und die Gletscherwässer. Die Baltische Seenplatte zerfällt in 4 Abschnitte. Der östlichste ist die Preußische Seenplatte, welche sich in den Kernsdorfer Höhen auf 300 m erhebt. Mauer-, Spirdiug- und Geserich-See. Zum Frischen Haff fließen der Pregel, der den Maner-See entwässert, mit der Alle und die Passarge. Begrenzt wird die Preußische Seen- platte durch die Niederungen der Memel und Weichsel. Die erstere ge- hört fast ganz Rußland an; sie mündet, in zwei Arme geteilt, in das Kurische Haff. Auch die Weichsel tritt erst wenig oberhalb Thorn mit nordwestwärts gerichtetem Laufe in deutsches Gebiet ein. Bei der Einmündung der Brahe wendet sie in scharfem Knie nach No. um. Vor der Mündung teilt sie sich in zwei Arme, welche das Werder einschließen. Der westliche Hauptarm mündet in die Danziger Bucht, der östliche, die Nogat, in das Frische Haff. Die Pommersche Seenplatte umfaßt das Gebiet zwischen den Niede- rungen der unteren Weichsel und Oder. Der Turmberg, westlich von Danzig, 330 m, ist der höchste Punkt des Norddeutschen Tieflandes. Von der Pommerschen Seenplatte fließen zur Ostsee Stolpe und Persante, zur Weichsel die Brahe. Die Mecklenburger Seenplatte ist weit niedriger als die beiden östlichen Abschnitte; auch nimmt sie an Breite nach W. zu ab. Ihre Westgrenze bildet die Trave-Stecknitz-Niederung. Die bedeutendsten Seen sind die Müntz, welche von der Elde durchflössen wird, und der Schweriner See. Zur Ostsee fließen Peene und Waruow. Der Schleswig-Holsteiuische Landrücken wendet nach N. um und nimmt den südöstlichen Teil der Jütischen Halbinsel ein. Seen finden sich nur im 8., der bedeutendste der Plöner See. Weiter nördlich wird der Landrücken so niedrig, daß die wannenförmigen Einsenkuugen, welche sonst mit Seen erfüllt sind, mit dem Meere in Verbindung stehen und dadurch zur Bildung der Föhrden Veranlassung geben. Der Boden der Baltischen Seeenplatte ist nur teilweise gut, nämlich da, wo der fruchtbare Geschiebemergel und Geschiebelehm der Grundmoränen sich erhalten hat, wie namentlich in Mecklenburg und dem östlichen Schleswig-Holstein. Vielfach ist dieser aber ausgelaugt und eiue öde Sand- und Kiesfläche gebildet. Auch vor den End- moränen sind häufig Saudschichten durch die Schmelzwässer der Gletscher abgelagert. Das ausgedehnteste Sandgebiet ist die Tuchler Heide in/Hinterpommern, eine der am dünnsten bevölkerten Gegenden Deutschlands. Auch das mittlere Schleswig-Holstein ist meist sandig und unfruchtbar. Sehr reiches Land ist die Weichsel-Niederung, die jedoch häufigen Überschwemmungen (namentlich beim Eisgang der Weichsel) ausgesetzt ist. Wald ist noch vielfach vorhanden. Schöne Buchenwälder finden sich namentlich in Holstein; im O. wiegt die Kiefer und Hainbuche vor. Ackerbau und Viehzucht bilden nahezu die ausschließliche Beschäftigung der Bevölkerung. Gebaut wird hauptsächlich Roggen, Hafer, Gerste und Kartoffeln. Berühmt die Pferdezucht in Ostpreußen (tönigt Gestüt in Trakehnen), die Rinderzucht in Hol- stein; in Mecklenburg und Pommern namentlich Schafzucht (daher bedeutender Woll- Handel). Der Großgrundbesitz wiegt, namentlich in Pommern und Mecklenburg, vor dem kleinen bäuerlichen Besitz vor. Industrie ist wenig vorhanden; daher meist nur kleine Landstädte. Ostpreußen (Landschaften Litauen, Samland, Ermeland, Masureu, letztere mit vorwiegend polnischer, aber evangelischer Bevölkerung): Tilsit an der Memel, in dessen Umgebung sich die litauische Sprache noch erhalten hat; Gum- binnen, Allenstein. Westpreußen: Thorn an der Weichsel, starke Grenzfestung, Marienwerder, Marienburg an der Nogat, einst Hptst. des deutschen Ordens- landes, seit kurzem befestigt. Pommern: Köslin, Stargard, früher Hptst. von Pommern. Mecklenburg: Neu-Strelitz und Schwerin (am gleichnamigen See), Hauptstädte der beiden Großherzogtümer. Holstein: Rendsburg, früher Festung.

8. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 175

1910 - Leipzig : Warting
§ \22. Das Norddeutsche Tiefland im allgemeinen. 175 im0. sind allerdings nach 8. gezogen und haben slavischen Völkerschaften Platz gemacht. Auch die Rückeroberung des Ostens durch die Deutschen vollzog sich nicht in Form großer Völkerzüge, sondern ganz allmählich, teils durch friedliche Kolonisation, wie in Schlesien, Mecklenburg und Pommern, teils durch gewaltsame Eroberung, wie in Brandenburg und Preußen. Von den Küsten Norddeutschlands ist die Nordseeküste vor der Ostsee bevorzugt. Die letztere ist durch die wasserscheidende Baltische Seenplatte vom Hinterlande getrennt. Die meisten in die Ostsee münden- den Flüsse sind kurze, für den Verkehr wertlose Küstenflüsse. Nur Oder und Weichsel brechen durch die Seenplatte durch. Nach der Nordsee da- gegen ist das Norddeutsche Tiefland geöffnet. Fünf schiffbare Ströme, Elbe, Weser, Ems, Rhein und Schelde, münden in sie und entwässern nicht nur fast das gesamte deutsche Mittelgebirgsland, sondern auch einen großen Teil des Tieflandes. Den größten Teil des Norddeutschen Tieflandes nimmt das Königreich Preußen ein. Dasselbe hat sich entwickelt aus der von König Heinrich I. gegründeten Nord- mark im^V. der Elbe (später Altmark genannt). Nachdem sich diese durch Eroberung slavischer Länder imo. der Elbe ausgedehnt, erhielt sie den Namen Markgrafschaft Brandenburg, die später zum Kurfürstentum erhoben wurde. 1415 wurde mit ihm Friedrich von Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg, belehnt. Durch Erbschaft gewann Brandenburg 1609 das Herzogtum Kleve (am Niederrhein) und die Graf- schaften Mark und Ravensberg (in Westfalen), 1618 das Herzogtum Preußen (jetzige Prov. Ostpreußen), zunächst unter polnischer Oberhoheit. Im Westfälischen Frieden erwarb der Große Kurfürst 1648 Hinterpommern, das Erzbistum Magdeburg und die Bistümer Halberstadt, Kamin und Minden; 1660 befreite er Preußen von der polnischen Lehnsherrschaft. Sein Nachfolger nahm darauf 1701 als Friedrich 1. den Titel König von Preußen an, entriß auch 1720 den Schweden einen Teil von Vorpommern. Fried- rich d. Gr. gewann durch die Schleichen Kriege (1740—1763) Schlesien, durch die erste Teilung Polens 1772 Westpreußen. Durch die späteren Teilungen kam Posen und vorübergehend auch ein Teil des jetzigen Königreichs Polen an Preußen. 1803 ge- wann es die säkularisierten Bistümer Erfurt, Münster und Paderborn. Durch den Frieden von Tilsit wurde Preußen bedeutend verkleinert, nach den Freiheitskriegen erhielt es aber im Pariser Frieden nicht nur alle verlorenen Gebiete (mit Ausnahme der fränkischen Besitzungen und eines Teils von Polen) zurück, sondern wurde noch durch Neu-Vorpommern, den nördlichen Teil des Königreichs Sachsen und die Erz- bistümer Köln und Trier vergrößert. 1849 trat die ältere hohenzollernsche Linie ihr in Schwaben gelegenen Fürstentümer an Preußen ab. Durch den Krieg von 1866 wurden Schleswig-Holstein, das Königreich Hannover, das Kurfürstentnmhessen, das Herzog- tum Nassau und die Freie Stadt Frankfurt dem Preußischen Staate einverleibt. Provinzen: q^m Emw. Reg. Bez. 1. Ostpreußen 37 000 2 Mill. Königsberg, Gumbinnen, Allenstein. 2. Westpreußen 25 000 1,7 „ Danzig, Marienwerder. 3. Posen 29 000 2 „ Posen, Bromberg. 4. Schlesien 40 000 5,2 „ Oppeln, Breslau, Liegnitz. 5. Brandenburg 40 000 4 „ Potsdam, Frankfurt. Berlin 2 „ (außerhalb des Provinzialverbandes) 6. Pommern 30 000 1,7 „ Köslin, Stettin, Stralsund. 7. Sachsen 25 000 3 „ Magdeburg, Merseburg, Erfurt. 8. Schleswig-Holstein 19 000 1,6 „ Schleswig. 9. Hannover 38 000 3, „ Aurich, 'Osnabrück, Stade, Lüne- ^ ,, m rr bürg, Hannover, Hildesheim. 10. Hessen-Nassau 16 000 2,2 „ Kassel, Wiesbaden. 11. Westfalen 20 000 4, „ Minden, Münster, Arnsberg. 12. Rheinland 27 000 7,4 „ Düsseldorf, Köln, Koblenz, Aachen, Trier. Die Bevölkerung Preußens ist überwiegend evangelisch; vorwiegend katholisch nur die ehemals polnischen Länder (Posen, Westpreußen, Oberschlesien) und die Gebiete

9. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 144

1910 - Leipzig : Warting
144 Fünfter Abschnitt. bedeckt. Unter den Engen sind die Durchbrüche durch die Ausläufer des Böhmer Walds bei Passau und Krems hervorzuheben. Nebenflüsse: Von rechts aus den Alpen: Jller, Lech, Isar, Inn mit Salzach, Traun, Enns; von links: Altmühl von der Frankenhöhe, Nab vom Fichtelgebirge, Regen vom Böhmisch-bayerischen Wald. Die Lage der Städte auf der Schwäbisch-bayerischen Hochebene ist wesentlich durch den Verlauf der alten Handelsstraßen bedingt. Zu Württemberg (Donau- Kreis) Ulm, am linken Donauufer, beim Beginn der Schiffbarkeit der Donau, Ver- Mittlerin des Verkehrs zwischen dem Alpenland und Südwest-Deutschland; lange fceie Reichsstadt und Borort des Schwäbischen Bundes, jetzt bedeutende Reichsfestung; am rechten Donauufer Neu-Ulm (bayr.). Zu Bayern: Im Reg.-Bez. Schwaben: Augsburg, 100 000 Einw., alte römische Ansiedelung (Augusta Vindelicorum), ebenfalls lange Zeit freie Reichsstadt, verdankte ihre Bedeutung dem Handel mit Italien über Splügen und Brenner. Ihre Blütezeit war das 15. und 16. Jahrhundert, wo sie die erste Handelsstadt Deutschlands war; noch jetzt bedeutender Handel und Industrie (Maschinenbau). Südlich das Lechseld, eine ausgedehnte Heidefläche, bekannt durch Ottos des Großen Sieg über die Ungarn (955). Im Reg.-Bez. Oberbayern: München, an derjsar, vonheinrich dem Löwen gegründet und zur Hauptst. des Herzog- wms Bayern erhoben, ist eine durchaus künstliche Schöpfung. Bis Anfang vorigen Jahrhunderts unbedeutend, erhob sie sich erst infolge des größeren Anwachsens von Bayern, vor allem aber durch die Bemühungen König Ludwigs I., der sie zu einem Mittelpunkte für künstlerische und wissenschaftliche Bestrebungen (Universität, Maler- akademie, technische Hochschule, Kunstsammlungen aller Art) erhob. Weiterhin wurde auch die Brennerbahn für München von Bedeutung. Seit Anfang des 19. Jahrh. hat sich die Einwohnerzahl um mehr als das zehnfache vermehrt und beträgt jetzt 600 000. Ingolstadt an einem der wichtigsten Übergänge an der Donau, bedeutende Festung und Eisenbahnknotenpunkt. Im Reg.-Bez. Nieder-Bayern, dem fruchtbarsten Teil der Hochebene: Landshut an der Isar, Straubing und Passau an der Donau, letzteres Grenzstadt gegen Osterreich und bedeutender Flußhafen. Im Reg.-Bez. Oberpfalz: Regensburg an der Donau, römische Niederlassung (Castra Regina), im früheren Mittelalter die bedeutendste Stadt der Oberdeutschen Hochebene, erst Hptst. des Herzogtums Bayern, dann freie Reichsstadt. Sie war der Hauptstapelplatz für deu Donauhandel und vermittelte zugleich den Verkehr nach Mitteldeutschland an der Altmühl und Nab aufwärts. Ihre Bedeutung nahm ab, als Wien aufzublühen begann. In Ober-Osterreich Linz an der Donau und Steyr am Zusammenfluß von Enns und Steyr, bedeutende Industriestädte (Waffenfabrikation). Bei Wien verläßt die Donau die Hochebene und tritt in ihr erstes Tief- landsbecken, das Wiener Becken, ein, eine Vorstufe der Ungarischen Tiefebene. Von N. strömt ihr die March mit der Thaja zu, an deren rechtem Ufer sich das weite Marchfeld, der Schauplatz zahlreicher Schlachten^ ausdehnt. Die Lsterreich-Ungarische Monarchie ist erwachsen aus der Ostmark, die im 12. Jahrhundert zum Herzogtum erhoben wurde und 1278 an das Haus Habsburg kam. Durch Erbschaften, später durch die siegreichen Kriege gegen die Türkei und die Teilung Polens wuchs die Monarchie zu dem jetzigen Umfange an. Nach der Auf- lösung des alten Deutschen Reiches nahm ihr Herrscher den Titel Kaiser von Osterrreich an. Seit 1867 besteht sie aus der Osterreichischen und Ungarischen Reichshälfte, untrenn- baren konstitutionellen Monarchien, dazu seit 1878 Bosnien und Herzegowina (end^ gültig einverleibt 1909). Für die gemeinsamen Angelegenheiten (Vertretung nach außen, Kriegs- und Marinewesen, Zölle, Verwaltung von Bosnien und Herzegowina) besteht ein gemeinsames Reichsministerium. Osterreichische Reichshälfte 300 000 qkrn 281/2 Mill. Einw. Ungarische Reichshälfte 325 000 qkrn 20% Mill. Einw. Bosnien und Herzegowina 50 000 qkrn 2 Mill. Einw. Gesamt 675 000 qkrn 51 Mill. Einw.

10. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 228

1910 - Leipzig : Warting
228 Fünfter Abschnitt. am Rilodagh und durchläuft die beiden, durch Höhenzüge voneinander getrennten Thrakischen Tieflandsbecken, die sich durch große Frucht- barkeit auszeichnen (im Altertum die Kornkammern Griechenlands). Die europäische Türkei ist seit 1913 auf das südöstliche Thrakien (Rumelien) beschränkt, 28 000 qkm, 2 Mill. Einw. Äonstantinopel (Bvzantium), 1,2 Mill. Einw., Hptst. des Türkischen Reichs und zugleich Sitz des griechischen Patriarchen; in schöner Lage an der nach ihr be- nannten Meerenge. <Abb. Iii.) Eine tief in die Stadt einschneidende Bucht, das „Gol- deue Horn", bildet einen vortrefflichen, geräumigen und gegen Seeangriffe von beiden Seiten gedeckten Hafen. In Konstantinopel schneidet sich die Landhandelsstraße von 30.- Europa nach Klein-Asien mit der Seehandelsstraße vom Mittelländischen zum Schwarzeu Meere. Daher ist die Stadt zu allen Zeiten eine der bedeutendsten Handelsstädte Oft- Europas gewesen. Im Mittelalter war sie Hauptstadt des Oströmischen, dann des Byzantinischen Reichs. Die Bevölkerung ist außerordentlich buntgemischt. Den Eingang zum Marmara-Meer beherrschen die Dardanellen, auf beiden Ufern der gleichnamigen Meerenge errichtete Forts. Auf der Landseite wird Konstantinopel durch die vom Marmara-Meer zum Schwarzen Meer herüberziehenden Tschataldscha-Linien (1912/13 lange umkämpft) gedeckt. Adrianopel an der Maritza, 120 000 Einw., vor der Eroberung Konstantinopels eine Zeitlang Hptst. des Türkischen Reichs, starke Festung. Königreich Bulgarien, 114 000 qkm mit 5 Mill. Einw., darunter etwa 1 Mill. Türken umfaßt außer dem eigentlichen Bulgarien auch Ost-Rumelieu und seit >913 auch West-Rumelieu und einen Teil von Mazedonien. Neben Ackerbau und Vieh- zucht einige Industrie (Rosenölfabrikation). Hptst. Sofia, 100 000 Einw., in der Mitte des südlich vom Balkan gelegenen Plateaus an der wichtigsten Eisenbahnlinie der Halb- insel, die nach Nw. nach Belgrad, nach So. in das Maritza-Becken und nach Konstanti- nopel führt (Orient-Expreßzüge Paris—konstantinopel). An der Küste, nördlich des Balkan, die Hafenstadt Warna; in Ost-Rumelien Philippopel, in West-Rumelien die Hafenstadt Dedeagatsch am Agäischen Meer. Den Nordwesten der Halbinsel nimmt das Jllyrische Gebirgsshstem ein, das im N. in Krain und Jstrien mit dem Karstplateau beginnt. Es ist ein steiniges, unfruchtbares Kalkplateau mit zahlreichen kesselförmigen Einsenknngen (Dollinen) und ausgedehnten Tropfsteinhöhlen. Die be- deutendste ist die Adelsberger Grotte. Ostlich davon der Zirknitzer See, der zeitweilig ganz in den Kalkhöhlen seines Untergrundes verschwindet. Auch die Flüsse verlaufen vielfach auf weite Strecken unterirdisch. Die Halbinsel Jstrien zwischen dem Golf von Trieft und dem Qnarnero- Golf ist reich an guten Häfeu. Die Bevölkerung Krains und Jstriens vorwiegend slovenisch, an der Küste italienisch; Deutsche nur in den größeren Städten. Trieft, 230 000 Einw., der beste Hafen und die bedeutendste Seehandelsstadt Österreichs. Lebhafter Dampfschiffahrts- verkehr nach Griechenland, Kleinasien, Ägypten, Indien; bedeutende Schiffswerften. An der Südspitze von Jstrien Pola, der bedeutendste Kriegshafen der Österreichisch- Ungarischen Monarchie. Südlich der Kulpa streichen die Gebirge der Küste Dalmatiens parallel nach 80. Sie bestehen vorwiegend aus Kalk und haben durchaus Plateau- artigen Charakter; da sie steinig und meist abgeholzt sind, bieten sie nur dürftige Weiden für das Vieh. Das Dalmatinische Küstengebirge tritt z. T. unmittelbar an das Meer heran, z. T. fällt es in breiten Terassen (auf denen Oliven und Südfrüchte gedeihen) zu ihm ab. Die Küste Dalmatiens ist felsig und reich an guten Häfen. Zahlreiche langgestreckte Felseninseln sind ihr vorgelagert. Unter den inneren Gebirgszügen sind zu nennen; Die Dinarischen Alpen und die Schwarzen Berge (ital. Montenegro) mit dem Dor- mitor, 2509 m, der höchste und wildeste Teil des Gebirges. Im No. lehnt
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