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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 39

1868 - Leipzig : Arnoldi
39 kam, dass die besten wollenen Tücher daselbst verfertigt würden.. Eben so sorgte er für den Anbau wüster Gegenden. Selbige kaufte er an und errichtete nun Kammergüter und Vorwerke, wo er für Feldbau, für gute Obstzucht, für den schönsten Vieh- stand nach Kräften sorgte. Um überall edle Obstsorten immer allgemeiner zu machen, trug er auf seinen Reisen ein Säckchen guter Kerne von Aepfeln und Birnen mit sich herum und ver- theilte sie unter die Landleute; auch gab er das Gesetz, dass jedes junge Ehepaar ein Paar Obstbäume pflanzen musste. Ja er selbst war ein thätiger Gartenfreund. Spaten, Messer, Säge und Hacke, die man noch jetzt im historischen Museum zu Dresden sehen kann, wusste er gut zu regieren, und er gab da- durch seinen Unterthanen das beste Beispiel. Vonadieser Zeit schreibt sich der blühende Obstbau in unserm Vaterlande her, das einem schönen Garten "gleicht. Den Weinbau, den man schon früher zu betreiben angefangen hatte, hob der Landes- vater August dadurch, dass er veredelte Weinreben aus Frank- reich und andern Weinländern kommen liess. In dieser liebe- vollen Sorgfalt wetteiferte mit ihm seine Gemahlin Anna, eine Tochter Christian’s Iii., Königs von Dänemark. Sie war spar- sam wie er; sie ging sogar zuweilen in eigener Person auf den Markt, um sich nach den Preisen der Lebensrnittel genau zu erkundigen. Auf dem jetzigen Ostravorwerke zu Dresden liess sie die schönsten Kühe anschaffen; sie butterte bisweilen da- selbst und erkundigte sich nach allen wirtschaftlichen Ange- legenheiten. So ging dieses fürstliche Paar in vielen häuslichen Tugenden dem Volke mit dem besten Muster voran. Der Chur- fürst' war nur unter dem Namen: Vater August, und seine Gemahlin nur unter dem Namen: Mutter Anna bekannt. Noch erinnert uns Manches an die Segnungen jener freundlichen Regierung. Unter ihr entstanden die Schlösser Augustus- burg, Annaburg und Nossen; der Königstein ward be- festigt; in Dresden selbst entstanden die Kreuz schule, das Zeughaus, das grüne Gewödbe mit seinen Kostbarkeiten, die Bibliothek mit ihren Schätzen und der Jägerhof, so wie auch die Annenkirche das Andenken an die Mutter Anna verewigt. Als ein Muster guter Hausmütter starb Anna den 1. October 1585 an der Pest. Ihr Gemahl folgte ihr bald darauf den 11. Februar 1586, nachdem er sich am 3. Januar 1586 mit der dreizehnjährigen Agnes Hedwig aus dem Hause Anhalt zu Dessau verheirathet hatte. Durch ihre Sparsamkeit hinterliessen sie einen Schatz von 17 Millionen Thalern. Man

2. Der sächsische Kinderfreund - S. 49

1868 - Leipzig : Arnoldi
49 vertrieben; kaum hatten die Niederländer gegen den König von Holland sich erhoben, als den 2. September ein tumultuarischer Auftritt zu Leipzig, und bald darauf, den 9. September 1830, in Dresden so wie späterhin in einigen andern Städten Sachsens, gegründete Be- sorgnisse einflößten. Viele Bauern beschwerten sich über die Fron- dienste, viele Bürger über die städtischen Obrigkeiten, viele Unterthanen über zu schwere Steuern. In diesem Tumulte beschloß der' König Anton, seinen Neffen, den Prinzen Friedrich August, zum Mitregenten zu erwählen, nachdem zuvor der königliche Bruder, Prinz Maximilian, feierlich erklärt hatte, daß er auf die ihm zustehende Thronfolge Verzicht leiste. Das Sachsenvolk, darüber hocherfreut, kehrte zur Ordnung und Ruhe zurück. An mehreren Orten bildeten die Bürger eine Communalgarde, um jeder Störung vorzubeugen, und vertrauend sah man einer Verfassung entgegen, welche die Rechte des Vornehmen, wie des Bürgers und Bauers gehörig sicherstellen sollte. In der That wurde auch die neue Verfassungsurkunde den 4. September 1831 mit großer Feierlichkeit übergeben und als ein heiliges Unterpfand dafür, daß das Recht eines jeden Unterthanen geschützt sei, dankbar in Empfang genommen. Anton der Gütige war aus das Redlichste bemüht, der Beglücker seiner Sachsen zu sein. Dankbar erkannte das treue Volk den Segen einer milden Regierung. Als daher der ehrwürdige Greis das hohe Alter von 80 Jahren erreicht hatte, wetteiferten die Unterthanen, das Geburtsfest ihres geliebten Königs auf eine rührende Weise zu feiern. Der edle Fürst entschlief den 6. Juni 1836 aus seinem Lustschlosse zu Pillnitz. Nach dem Tode des Königs Anton bestieg der bisherige Mitregent Friedrich Äugust Iv. den sächsischen Thron. Derselbe war geboren am 18. Mai 1797 und sein ehrwürdiger Vater Maximilian sorgte treulich dafür, daß der Prinz unter Leitung guter Lehrer die nöthigen Wissenschaften gründlich erlernte. Bei seinem regen Eifer durfte man hoffen, er werde in der Reihe der vaterländischen Fürsten eine ehrenvolle Stelle einnehmen; und der hochgebildete Friedrich August hat diese Erwartung im reich- lichsten Maaße erfüllt. Fand er doch in der gewissenhaften Ausübung seiner Regentenpslichten das größte Glück. Erst dann, wenn er für des Landes Wohl gearbeitet hatte, beschäftigte er sich mit- der Natur. Er war ja ein gründlicher Kenner der Pflanzenwelt; darum bot der botanische Garten in Pillnitz seinem Gemüthe die beste Erholung. Am 7.October 1819 verheirathete sich der Prinz mit der österreichischen Erzherzogin Carolina, die jedoch nach langen Leiden den 22. Mai 1832 entschlief. Der verwittwete Fürst schloß nun den 24. April des Otto, Kinderfreund. 4

3. Der sächsische Kinderfreund - S. 92

1868 - Leipzig : Arnoldi
92 die Asche desselben mit der Asche von Schweinen vermischen, damit sie keiner seiner Verehrer sammeln möge. Alles dieß hinderte die Refor- mation in der Schweiz keineswegs; Zwingli's reine Lehre hatte zu viele Freunde gefunden, als daß sie hätte wieder ausgerottet werden können. Die beiden feindlichen Parteien schlossen bald einen Frieden, in welchem sie sich gegenseitig versprachen, sich wegen der Verschieden- heit des Glaubens nicht Weiler zu verfolgen. Ein Birnbaum bezeichnete bisher bei Kappel den Ort, wo Zwingli gefallen war. Allein im Jahre 1838 setzte man dem Glaubenshelden ein bleibendes Denkmal. Dasselbe besteht aus einem rohen Granit, in welchem gegen Süd und gegen Nord eiserne Tafeln eingelegt sind. Die erste Tafel trägt eine lateinische Inschrift; die andere eine deutsche in folgenden Worten: „Den Leib können sie tödten, nicht aber die Seele. So sprach an „dieser Stätte Ulrich Zwingli, für Wahrheit und der christlichen Kirche „Freiheit den Heldentod sterbend, den 11. October 1531." Der Reichstag zu -Zpeier, 1329. Ein neuer Reichstag kam 1529 zu Speier, einer Stadt am Rheine, zu Stande, wo die Katholischen verlangten, daß Niemand mehr Luther's Lehre annehmen und seine Schriften lesen sollte. Die Forderung geschah am 19. April 1529. Indeß die evangelischen Fürsten berathschlagten sich augenblicklich und reichten schon am 20. April eine Gegenerklärung oder Protestation ein, in welcher sie deut- lich aussprachen, daß sie das Verlangte nicht thun würden, weil sie es nicht thun könnten. Denn — so sagten sie — in Sachen des Glaubens muß man Gott mehr gehorchen als den Menschen; die evangelische Wahrheit darf nicht vom Papste und von weltlichen Regenten, sondern lediglich von dem Worte der Bibel anbefohlen werden; auch ist den Evangelischen schon früher eine freie Religionsübung zuerkannt worden. Von dieser Protestation oder Gegenerklärung haben die Freunde der Reformation den Namen der Protestanten erhalten. Das ist ein ehrenwerther Name, und wir können ihn nicht besser ehren, als wenn wir gegen Alles protestiren, d. h. uns gegen Alles beharrlich erklären, was Aberglaube, Unverstand und Menschensatzung uns zu glauben und zu üben aufbürden wollen. Keineswegs war dies eine Protestation gegen Gottes Willen, sondern blos eine feierliche Erklärung, daß man sich das Gewissen durch falsche Lehre nicht beschweren und den kind- lichen Glauben durch kirchliche Mißbräuche nicht rauben lassen wolle. Nicht nur der Churfürst von Sachsen, Johann der Beständige, und der Landgraf von Hessen, Philipp, sondern auch die Fürsten von Brandenburg, Lüneburg, Anhalt, so wie 14 Reichsstädte, z. B.
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