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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 201

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
201 Thei'l seines Heeres, welches gegen Frankreich stand, zu- rück und lies; nur so viel davon, als er zum Reichsheer zu stellen verpflichtet war. Oe streich darüber erbittert, ließ den kur sächsischen Feldmarschall von Schöning, der die Neutralität bewirkt haben soll, gegen alles Völkerrecht aucheben und einkerkern. Obgleich der Kurfürst die Freilas- sung seines Feldherrn vergebens forderte, so ließ er sich doch bewegen, am 2. Februar 1693 ein Bündniß mit dem Kai- ser zu schließen, und gegen 400,000 Thaler Hilfsgelder 12,000 Mann gegen Frankreich zu stellen, und führte dieses Heer selbst in's Feld. Die Neigung des Kurfürsten zu einem Fräulein, Magdalene Sibylle Neidschütz, die er vom Kaiser zur Neichsgräsin von Roch litz erheben ließ, entzweite ihn mit seiner Mutter, seiner Gemahlin und mit dem Volk, welches mit großem Widerwillen den Ein- fluß dieses verderblichen Verhältnisses auf den Landesherrn sah. Er starb ohne eheliche Nachkommen an den Pocken 1694. Ihm verdankt das Postwesen in Kursachsen eine durchgreifende Verbesserung. Friedrich August I., des Vorigen Bruder, war wunderbar reich an Geist und Körper von der Natur aus- gestattet, hatte eine vortreffliche Erziehung genossen und cyrf einer zweijährigen Reise 1687 — 1689 durch Deutsch- land, Holland, England, Frankreich, Spanien, Portugal, Italien und Ungarn Gelegenheit gehabt, Kenntnisse zu erwerben. Die Sachsen hegten große Er- wartungen von ihm, und hofften, daß unter seiner Regierung die goldenen Zeiten August's I. wiederkehren würden; ach, ihre Hoffnungen waren eitel, denn alle geistigen Eigenschaf, ten ihres Fürsten, die, richtig angewendet, das Glück seines Volkes gesichert haben würden, gereichten demselben zum Nachtheile und brachten unaufhörliche Drangsale über sein Land. Bei seiner Anwesenheit in Wien hatte Friedrich August eine vertraute Freundschaft mit dem römischen König Joseph I. geschlossen, wovon die Folge die Erneue- rung des Bündnisses gegen Frankreich, am 23. Mai 1694, dann der Beitritt zum großen Bunde, endlich der Vertrag vom 17. April 1696 war, nach welchem der Kur- fürst den Oberbefehl über das kaiserliche Heer in Ungarn

2. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 31

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
31 walde, die zur Lausitz gehörten, mit Gewalt in Besitz genommen hatten. Heinrich wurde mehrmals geschlagen und sein Gebiet verwüstet. Er verband sich darauf mit dem Erzbischof von Magdeburg und dem Bischof von Halberftadt, und alle drei wüsteten und heerten schreck- lich im Brandenburg ifchen. Allein sie wurden 1243 an der Biese unweit Oster bürg aufs Haupt geschlagen, und Markgraf Heinrich mußte beide Oerter an Bran- denburg abtreten. Ein schöner Zuwachs war aber das Pleißn erlaub, welches der Kaiser 1242 dem Markgrafen für den Brautschatz seiner Tochter Margarethe, die er an des Markgrafen Sohn Albrecht verlobte, verpfändete. Bis dabin war das Land von kaiserlichen Vögten regiert worden, da es aber mitten in den meißnischen Besitzun- gen lag, so hatte das manche Uebelstände gegeben. König Rudolf löste es zwar 1291 wieder ein und verpfändete es an Böhmen, doch schon i. I. 1308 kam es wieder, anfangs wohl auch nur als Pfand, an das Haus Wettin, und ist von da ab auch stets dabei geblieben. Bei Weitem wichtiger als der Erwerb des Me iß ne r- landes war der Anfall der Landgraffchaft Thüringen an Meißen i. I. 1247, nachdem der Mannsstamm der thüringer Landgrafen ausgestorben war. Auf diese Landgrafschaft, zu welcher auch die Pfalzgrafschaft Sachsen gehörte, hatte der Markgraf schon 1242 die Anwartschaft von dem Kaiser erhalten, auch war er ohne- hin der nächste Erbe dazu. Allein es fanden sich noch Mehrere, die da mit erben wollten, und es gab noch man- chen Strauß, ehe Markgraf Heinrich in den ruhigen Besitz der Landgraffchaft kam. Beinah zu gleicher Zeit mit dem thüringer Hause erlosch auch die männliche Linie des Herzogengeschlechts in Oestreich, und Markgraf Heinrich hatte Aussicht auch dieses schöne Land zu ererben, denn nicht nur war seine Gemahlin Eon stanti a die jüngere Schwester des letzten Herzogs Friedrich des Streitbaren (die ältere Mar- garetha war die Wittwe des abgefetzten römischen Kö- nigs Heinrich), sondern die östreichischen Landstände erklärten auch die männlichen Nachkommen Constantias für ihre Landesherr». Allein es lebte noch Gertrud, eine

3. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 178

1846 - Dresden : Arnoldi
178 47. Johann Georg Iv. 1691 — 94. Fähig, gnt erzogen und durch Reisen ausgebildet, aber charakterschwach und sinnlichen Genüssen ergeben. Er erhielt die Anwartschaft auf den dänischen Königsthron und führte den Titel: „Erbe von Dänemark." Sybille v. Neidschütz (Gräfin v. Rochlitz) suchte die Kurfürstin zu verdrän- gen. Georg f, 26 Jahre alt, an den Pocken. Sein Bruder: 48. Fried rich August I. (der Starke) 1694— 1733. An Körper und Geist reich ausgestattet, sorgfältig erzogen, durch Rei- sen nach Frankreich, Holland, Spanien, Portugal, Italien, Ungarn sehr ausgebildet. Freude am Glanze, an Verschwendung und Uep- pigkeit. Außerordentliche Körperstärke („sächsischer Herkules"); Be- weise hiervon auf dem Stephansthurme in Wien, bei einem Stier- gefechte in Madrid und im Zeughause zu Nürnberg :c. Außerdem witzreich, gewandt, einnehmend, aber der Unsittlichkeit ergeben. — a) Familienverhältnisse: 1693 Verheirathung mit Christine Eberhardine, Prinzessin von Baireuth. 1694 Geburt des Kronprinzen Friedrich August. Spätere Zurückgezogenheit der edlen Kurfürstin vom Hofe; sie starb, vielfach gekränkt, in der Einsamkeit zu Pretzsch 1722. „Betsäae Sachsens." b) Polens Verbindung mit Sachsen und deren Folgen. (1696 Erledigung des polnischen Königsthrones. Au- gust's Streben, denselben einzunehmen. Bestechungen des polnischen Adels durch den Grasen Flemming und Drohung mit 8000 Mann Soldaten.) Den 2. Juni 1697 zu Baden bei Wien Uebertritt zur ka- tholischen Kirche (Sachsens Uebergewicht in Norddeutschland dadurch vernichtet. Beruhigung der Sachsen durch die Erklärung, daß in Religionssachen nichts geändert werden sollte). Den 17. Juni Kö- nigswahl und den 15. Septbr. Krönung zu Krakau. Mittel, der Königswürde Glanz zu verleihen: Veräußerung alter Besitzungen und Gerechtsame, als Erbansprüche auf Lauenburg gegen 1,100,000 Gülden, Vogrei Quedlinburg nebst drei Aemtern für 400,000 Thlr. an Brandenburg, Amt Borna für Mill. Gülden an Gotha, Amt Gräfenhainichen für 35,000 Thlr. an Dessau, den sächsischen Antheil von Mansfeld für 600,000 Thlr. an Hannover, Amt Pforta für 100,000 Gulden an Weimar (das Verkaufte von den Nachfolgern wieder eingelöst); — Auflagen auf Tabak, Leder, Papier, Spitzen re., — Vermögens-, Kopf- und Rangsteuer. — Verwickelung in den nordischen Krieg (S. 61.). Vom September 1706 bis September 1707 Verpflegung der schwedischen Armee. 23 Mill. Thlr. Uu- kosten und Aushebung von 28,000 Sachsen für die Feinde (Aus- lieferung des russischen Gesandten Patkul an Karl Xii. und qual- voller Tod). — 1712 Uebertritt des Kurprinzen zur katholischen Kirche in Bologna (1717 veröffentlicht) und deßhalb Verlust der Erbansprüche auf den dänischen Thron. c) August's Walten in Sachsen: 1700 Einführung de/ Gregorianischen Kalenders (nach dem 18. Febr. der 1. März geschrie« den). Erbauung des Japanischen und Koselschen Palais, des Zwin- gers und Opernhauses, der Kasernen, der Neustädter und Frauen-

4. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 72

1846 - Dresden : Arnoldi
72 England, Frankreich und Rußland. Vertreibung der Aegypter. 1829 Griechenlands Unabhängigkeit von der Türkei anerkannt. An der Spitze der Regierung ein Präsident. 1&32 ein Königreich. König: Otto, zweiter Sohn Ludwig's von Baiern. 1835 seine Volljährigkeit. 1843 neue Constitution. — Ackerbau, Gewerbe noch zurück, Handel blüht. Räubereien, innere Zerrüttungen. 6. Frankreich. Ludwig Xviii. ck 1824. Sein Bruder und Nachfolger Karl X. erregte Unzufriedenhett durch Herstellung der alten Verhältnisse und Bekanntmachung eigenmächtiger Gesetze (Be- schränkung der Preßfreiheit n.). Den 27. Juli 1830 Aufstand in Paris. Die Bourbonen aus Frankreich vertrieben (Karl ck 1836). Herzog von Orleans, Ludwig Philipp, König der Franzosen.— Industrie hebt sich immer mehr. Volksunterricht seit einiger Zeit verbessert. Colonialhandel nimmt ab. — Seit 1830 Krieg in Al- gier. Dey vertrieben und Seeräuberei unterdrückt. Gefährlicher Gegner der Franzosen der arabische Häuptling Abdel-Kader. 1844 Krieg mit Marokko. 7. Holland und Belgien. Im September 1830 riß sich Belgien von Holland los und 1831 unter Leopold von Sachsen- Koburg ein eigenes Königreich. 1832 die siegreichen Holländer von den Franzosen aus Belgien vertrieben. 1839 Belgien von Holland in der' Londoner Conferenz als Königreich anerkannt und die Hälfte Luxemburgs ari das neue Königreich abgetreten. — 1840 Abdankung Wilhelm I. Nachfolger: sein Sohn Wilhelm Ii. Holland hat blü- henden Handel. — Belgiens Gewerbfleiß nach England am blü- hendsten. Vollständiges Eisenbahnnetz. Jesuitenherrschast im Abnehmen. 8. Rußland (Polen). Durch Verbindung mit anderen Völkern im französischen Kriege die Bildung gehoben. Alexander erleichterte die Lasten des Landmannes, vervollkommnete Gewerbe, Handel, Künste und Wissenschaften, ck 1825 auf einer Reise durch sein Reich. Nachfolger: sein Bruder Nicolaus, nachdem Constantiu Verzicht geleistet. Absperrungssysiem. Vieljähriger Kampf mit den Bergvölkern des Kaukasus (Zscherkessen). — Polen erhielt 1815 eigene Verfassung, Truppen und Wappen. Willkühr russischer Beamten erregte bei den Polen den Wunsch nach Selbstständigkeit. Im No- vbr. 1830 Empörung.' 1831 Erklärung seiner Unabhängigkeit von Rußland. Russen bei Ostrolenka geschlagen. Paskewitzsch erobert Warschau, und Polen seit 1832 russische Provinz. 9. England. Georg Iii. ck 1820 (seit 1788 mehrmals Anfälle von Geisteszerrüttung). — Georg Iv. 1820— 30 (seit 1811 Regent). Minister Canning. 1830 — 37 Wilhelm Iv. und seit 1837 seilte Nichte Victoria Königin (Gemahl: Prinz Albert von Sachsen-Koburg-Gotha). •— Handel umfaßt die ganze Erde. Fa- brikwesen durch Dampfmaschinen die größte Ausdehnung. Colonien: 120 Mill. Einw. Bemühungen (Wilberforce) den Sklavenhandel aufzuheben. 10. Schweden. Die königliche Gewalt durch Reichsstände und in Norwegen durch den Storthing beschränkt. 1843 ck Karl Xiv.

5. Der sächsische Kinderfreund - S. 39

1868 - Leipzig : Arnoldi
39 kam, dass die besten wollenen Tücher daselbst verfertigt würden.. Eben so sorgte er für den Anbau wüster Gegenden. Selbige kaufte er an und errichtete nun Kammergüter und Vorwerke, wo er für Feldbau, für gute Obstzucht, für den schönsten Vieh- stand nach Kräften sorgte. Um überall edle Obstsorten immer allgemeiner zu machen, trug er auf seinen Reisen ein Säckchen guter Kerne von Aepfeln und Birnen mit sich herum und ver- theilte sie unter die Landleute; auch gab er das Gesetz, dass jedes junge Ehepaar ein Paar Obstbäume pflanzen musste. Ja er selbst war ein thätiger Gartenfreund. Spaten, Messer, Säge und Hacke, die man noch jetzt im historischen Museum zu Dresden sehen kann, wusste er gut zu regieren, und er gab da- durch seinen Unterthanen das beste Beispiel. Vonadieser Zeit schreibt sich der blühende Obstbau in unserm Vaterlande her, das einem schönen Garten "gleicht. Den Weinbau, den man schon früher zu betreiben angefangen hatte, hob der Landes- vater August dadurch, dass er veredelte Weinreben aus Frank- reich und andern Weinländern kommen liess. In dieser liebe- vollen Sorgfalt wetteiferte mit ihm seine Gemahlin Anna, eine Tochter Christian’s Iii., Königs von Dänemark. Sie war spar- sam wie er; sie ging sogar zuweilen in eigener Person auf den Markt, um sich nach den Preisen der Lebensrnittel genau zu erkundigen. Auf dem jetzigen Ostravorwerke zu Dresden liess sie die schönsten Kühe anschaffen; sie butterte bisweilen da- selbst und erkundigte sich nach allen wirtschaftlichen Ange- legenheiten. So ging dieses fürstliche Paar in vielen häuslichen Tugenden dem Volke mit dem besten Muster voran. Der Chur- fürst' war nur unter dem Namen: Vater August, und seine Gemahlin nur unter dem Namen: Mutter Anna bekannt. Noch erinnert uns Manches an die Segnungen jener freundlichen Regierung. Unter ihr entstanden die Schlösser Augustus- burg, Annaburg und Nossen; der Königstein ward be- festigt; in Dresden selbst entstanden die Kreuz schule, das Zeughaus, das grüne Gewödbe mit seinen Kostbarkeiten, die Bibliothek mit ihren Schätzen und der Jägerhof, so wie auch die Annenkirche das Andenken an die Mutter Anna verewigt. Als ein Muster guter Hausmütter starb Anna den 1. October 1585 an der Pest. Ihr Gemahl folgte ihr bald darauf den 11. Februar 1586, nachdem er sich am 3. Januar 1586 mit der dreizehnjährigen Agnes Hedwig aus dem Hause Anhalt zu Dessau verheirathet hatte. Durch ihre Sparsamkeit hinterliessen sie einen Schatz von 17 Millionen Thalern. Man

6. Der sächsische Kinderfreund - S. 49

1868 - Leipzig : Arnoldi
49 vertrieben; kaum hatten die Niederländer gegen den König von Holland sich erhoben, als den 2. September ein tumultuarischer Auftritt zu Leipzig, und bald darauf, den 9. September 1830, in Dresden so wie späterhin in einigen andern Städten Sachsens, gegründete Be- sorgnisse einflößten. Viele Bauern beschwerten sich über die Fron- dienste, viele Bürger über die städtischen Obrigkeiten, viele Unterthanen über zu schwere Steuern. In diesem Tumulte beschloß der' König Anton, seinen Neffen, den Prinzen Friedrich August, zum Mitregenten zu erwählen, nachdem zuvor der königliche Bruder, Prinz Maximilian, feierlich erklärt hatte, daß er auf die ihm zustehende Thronfolge Verzicht leiste. Das Sachsenvolk, darüber hocherfreut, kehrte zur Ordnung und Ruhe zurück. An mehreren Orten bildeten die Bürger eine Communalgarde, um jeder Störung vorzubeugen, und vertrauend sah man einer Verfassung entgegen, welche die Rechte des Vornehmen, wie des Bürgers und Bauers gehörig sicherstellen sollte. In der That wurde auch die neue Verfassungsurkunde den 4. September 1831 mit großer Feierlichkeit übergeben und als ein heiliges Unterpfand dafür, daß das Recht eines jeden Unterthanen geschützt sei, dankbar in Empfang genommen. Anton der Gütige war aus das Redlichste bemüht, der Beglücker seiner Sachsen zu sein. Dankbar erkannte das treue Volk den Segen einer milden Regierung. Als daher der ehrwürdige Greis das hohe Alter von 80 Jahren erreicht hatte, wetteiferten die Unterthanen, das Geburtsfest ihres geliebten Königs auf eine rührende Weise zu feiern. Der edle Fürst entschlief den 6. Juni 1836 aus seinem Lustschlosse zu Pillnitz. Nach dem Tode des Königs Anton bestieg der bisherige Mitregent Friedrich Äugust Iv. den sächsischen Thron. Derselbe war geboren am 18. Mai 1797 und sein ehrwürdiger Vater Maximilian sorgte treulich dafür, daß der Prinz unter Leitung guter Lehrer die nöthigen Wissenschaften gründlich erlernte. Bei seinem regen Eifer durfte man hoffen, er werde in der Reihe der vaterländischen Fürsten eine ehrenvolle Stelle einnehmen; und der hochgebildete Friedrich August hat diese Erwartung im reich- lichsten Maaße erfüllt. Fand er doch in der gewissenhaften Ausübung seiner Regentenpslichten das größte Glück. Erst dann, wenn er für des Landes Wohl gearbeitet hatte, beschäftigte er sich mit- der Natur. Er war ja ein gründlicher Kenner der Pflanzenwelt; darum bot der botanische Garten in Pillnitz seinem Gemüthe die beste Erholung. Am 7.October 1819 verheirathete sich der Prinz mit der österreichischen Erzherzogin Carolina, die jedoch nach langen Leiden den 22. Mai 1832 entschlief. Der verwittwete Fürst schloß nun den 24. April des Otto, Kinderfreund. 4

7. Der sächsische Kinderfreund - S. 48

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
zuweilen in eigener Person auf den Markt, um sich nach den Preisen der Lebensmittel genau zu erkundigen. Auf dem jetzigen Ostravorwerke zu Dresden liess sie die schönsten Kühe anschaffen; sie butterte bisweilen daselbst und erkundigte sich nach allen wirtschaftlichen Angele- genheiten. So ging dieses fürstliche Paar in vielen häus- lichen Tugenden dem Volke mit dem bessten Muster vor- an. Der Churfürst war nur unter dem Namen: Vater August, und seine Gemahlin nur unter dem Namen : Mutter Anna bekannt. Noch erinnert uns Manches an die Segnungen jener friedlichen Regierung. Unter ihr entstanden die Schlösser Augustusburg, Annaburg, Nossen; der Königsiein ward befestigt; in Dresden selbst entstand die Kreuzschnle, das Zeughaus, das grüne Gewölbe mit seinen Kostbarkeiten, die Bibliothek mit ihren Schätzen und der J ä g e r h o f, so wie auch die Amieukirche das Andenken an die Mutter Anna verewigt. Als ein Muster guter Hausmütter starb Anna den 1. October 1585. Ihr Gemahl folgte ihr bald darauf den 11. Februar 1586. Durch ihre Sparsam- keit hinterliessen sie einen Schatz von 17 Millionen Thalern. Man findet ihre Grabstätte in der Domkirche zu Freiberg, wo auch Moritz und Heinrich der Fromme ruhen, Georg I. Georg erhielt in seiner Jugend eine sehr strenge Erziehung. Seinen Vater Christian I. verlor er schon als ein Knabe von 6 Jaliren. Nun nahm sich seine christ- lich gesinnte Mutter Sophia seiner an, die bei ihren Kindern eine gute Zucht hielt. Von dieser achtbaren Mutter rühren noch die sogenannten Sophienducaten her, welche die Aufschrift führen: „Wohl dem, der Freude an seinen Kindern erlebt,“ wodurch sie alle Aeltern er- mahnen wollte, ihre Kinder wohl zu erziehen. Georg bekam als ein vaterloser Prinz an dem Herzoge von Wei- mar, Friedrich Wilhelm, einen sorgsamen Vormund, der ihm einen gewissen Magister Leonhard zum Leh- rer wählte. Derselbe sah genau darauf, dass der junge

8. Vaterlandskunde - S. 40

1831 - Leipzig : Reclam
40 in Zukunft einmal das Glück, sie persönlich zu sehen und euch ihrer Hoheit und Milde, so wie ihrer Freund- lichkeit und ihres würdevollen Anstandes freuen zu kön- nen. Unser König und Landesvater, dessen theuren Namen ihr schon oft nennen gehört habt, ist Frie- drich Wilhelm Iii., geboren den 3. Aug. 1770. Diesen Tag müßt ihr euch merken, und er sollte auch von euch Kindern, in den Schulen auf dem Lande wie in den Städten, nie ohne fromme Daukgebete und Lobgesänge gefeyert werden, wie er auch von vielen tausend braven Preußen im ganzen Lande mit frohem Jubel und inniger Freude gefeyert'wird. Am 16. No- vember ±797 gelangte er nach dem Tode seines Vaters zur Regierung, nachdem er sich schon vorher am 24. Dec. 1798 mit der edlen, liebenswürdigen und allen Preußen unvergeßlichen Tochter des Herzogs von Mecklenburg, Prinzessin Louise, vermahlt hatte. Leider wurde aber die so überaus glückliche Ehe durch den Tod der theuren Königin und Landesmutter schon am 10. July 1810 zur tiefsten Trauer des ganzen Königlichen Hauses und des ganzen Landes getrennt. v Die Königlichen Prinzen und Prinzessinnen, welche in dieser Che geboren wurden und noch leben, sind sie- den an der Zahl, und heißen: 1) Friedrich Wilhelm, Kronprinz und zu- künftiger König, geboren den 16. Oct. 1796 und vermählt am 29. Nov. 182z mit Elisabeth Lu- do vita, Schwester des Königs von Baiern. 2) Prinz Wilhelm, geboren am 22. Merz 1797 und vermahlt am 11. Juny 1829 mit Au- guste, Prinzessin von Sachsen-Weimar. 3 ) Alerandra Feodorowna, Gemahlin des Kaisers Nicolauöl. von Rußland, gehören am i5. July 1798, und vermählt seit 18*7.

9. Vaterlandskunde - S. 41

1831 - Leipzig : Reclam
41 4) Prinz Carl, geboren den 29. Juny 1801 und vermahlt am 26. May 1827 mit Maria, Prin- zessin von Sachsen-Weimar, in welcher Ehe der Prinz Friedrich und die Prinzessin Marie Louise Anne geboren worden sind. 5) Prinzessin Al er an drin e, Gemahlin des Erb- großherzogs Paul von M e ck l e n b u r g - S ch w e r i n, geboren am 25. Febr. i8o5. 6) Prinzessin Louise, Gemahlin des Prinzen Frie- drich der Niederlande, geboren den 1. Febr. 1808. und 7) Prinz Albrecht, geboren den 21. Oct. 1809. Geschwister des Königs sind: 1) die Königin der Niederlande, 2) die Kurfürstin von Hessen-Cassel, 5) der Prinz Heinrich, und 4) der Prinz Wil- helm. Außerdem leben auch noch mehrere Prinzen und Prinzessinnen von einem verstorbenen Bruder und Großvater-Bruder des Königs. In der Anrede an den König, spricht man „Königliche Majestät", und in der Anrede an die Prinzen und Prinzessinnen „König- liche Hoheit". Dieses nun, lieben Kinder, sind die theuern Namen der Glieder der Königlichen Familie, und wer von uns allen sollte nicht von ganzem Her- zen wünschen, daß der Allmächtige und Allgütige das Leben Aller, die dazu gehören, zur Freude und zum Glücke ihrer Unterthanen noch recht lange erhalten, das- selbe verschönern und sie auf allen ihren Wegen mit seinem Segen begleite? Wie sollten wir Gott nicht be- sonders bitten, daß er das theure Leben unsers Lan- desvaters in seinen gnädigen Schutz nehme, und das- selbe mit den schönsten und höchsten Gütern kröne? So oft der 5. August sich nahet, stimmet daher an: Es lebe der König? Heut ist er geboren! Für Preußen vom Himmel zum Segen erkoren,
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