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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 106

1868 - Leipzig : Arnoldi
106 Scheibe des letzteren verdunkelt. Auch kann man sich dieß aus andern Gründen begreiflich machen. Befinden wir uns auf einer beträchtlichen Höhe, von welcher man eine große Oberfläche Landes zu übersehen vermag, so gehen die äußersten Gegenden bergab, unsere Aussicht wird begränzt, der Himmel scheint auf der Erde zu liegen, und was hinter dieser Gränze sich befindet, das entzieht sich unsern Blicken gänzlich. Beweises genug, daß unsere Erde die Gestalt einer Kugel haben müsse. Eben so spricht dafür der Umstand, daß sich uns Schiffe, die in weiter Ferne sich' uns nähern, nicht auf einmal in ihrem ganzen Umfange, sondern nur theilweise zeigen; erst sehen wir die Flagge nebst der Spitze des Mastes und dann allmählich das ganze Schiss, darum, weil es gleichsam von unten herauf kommt und immer mehr sichtbar wird, je mehr es die Oberfläche des Wassers berührt, die wir zu über- sehen vermögen. Aus eben dem Grunde verschwindet ein Schiff dem Auge nach und nach, wenn es sich von uns entfernt. Nicht weniger bestätigen es auch die Seereisen, die man um die Erde zurückgelegt hat, daß unser Planet rund sei. Denn alle die Reisenden, welche mit ihren Schiffen nach der entgegengesetzten Richtung fuhren, d. h. ent- weder vom Abend gegen Morgen, oder vom Morgen gegen Abend, langten nach Beendigung ihrer Fahrt wieder -auf demselben Orte an, von welchem sie ausgefahren waren, was ebenfalls nicht möglich wäre, wenn unser Erdkörper eine andere Form als die kugelförmige hätte. Endlich beruft man sich auf die Aehnlichkeit, welche die Erde mit andern Himmelskörpern hat. Diese erscheinen uns als runde Körper. Sollte also unsere Erde, die ebenfalls ein Himmelskörper ist, eine Aus- nahme von dieser allgemeinen Regel machen? Ist doch jeder Körper, das Sonnenstäubchen wie der Wassertropfen, durch die Kraft der allge- meinen Schwere runv gebildet, indem alle Theile von der einen die von der andern Seite an sich ziehen. Nun sind allerdings sehr hohe Berge auf der Erde, welche gegen diese Behauptung zu sprechen scheinen. Indeß die Höhe der höchsten Berge beträgt kaum eine deutsche Meile, so daß man solche Erhöhungen mit Sandkörnern ver- gleichen kann, welche sich auf einer Kegelkugel befinden. Wie also die Kegelkugel wegen dieser Sandkörner dennoch ein runder Körper bleibt, so bleibt es auch unsere Erde, wenn auch die vielen Berge auf der- selben hier und da Ungleichheiten hervorbringen. Auch ist noch zu be- merken, daß die Erde an beiden entgegengesetzten Enden, welche man Pole nennt, etwas abgeplattet ist. Man kann dieß nicht besser ver- sinnlichen, als durch eine Pomeranze, die in der Mitte um eben so viel hervortritt, als sie von oben und unten zusammengedrückt ist. Der Durchmesser des Aeguators beträgt 1719 bis 1720 deutsche Meilen, der Durchmesser des Pols dagegen nur 1709 bis 1710 solcher Meilen.

2. Der sächsische Kinderfreund - S. 123

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
Gestatt hat, wie der Körper, welcher den Schatten ver- ursacht, und weil der Schatten, den die Erde auf den Mond wirft, als ein runder erscheint, so ergiebt sich'ö von selbst, daß die Erde ein runder Körper seyw w.üsse. Gestalt u n d Größe der E r d e^ Die Erde, deren Bewohner wir sind, hat eine runde Gestalt. Dieß beweist schon der runde Schatten bei einer Mondfinsternis, wo bekanntlich die Erde den Mond ver- dunkelt, indem sie zwischen diesen und die Sonne tritt. Wie der Körper, so ist auch jedesmal der Schatten. Es wäre also ganz unvernünftige wenn wir die Kugekfvrm unsrer Erde laugnen wollten, da es zugegeben werden muß, daß sie bei ihrer Stellung zwischen der Sonne und dem Monde die Scheibe des letztern verdunkelt. Auch kann man sich dieß noch aus andern Gründen begreiflich machen. Befinden wir uns auf einer beträchtlichen Höhe, von wel- cher man eine große Oberflache Landes zu übersehen vermag, so gehen die äußersten Gegenden bergab, unsere Aussicht wird begrenzt, der Himmel scheint aus der Erde zu liegen, und was hinter dieser Grenze sich befindet, das entzieht sich unsern Blicken gänzlich. Beweises genug, daß unsre Erde die Gestalt einer Kugel haben müsse. Eben so spricht dafür der Umstand, daß sich uns Schiffe, die in weiter Ferne sich uns nähern, nicht auf einmal in ihrem ganzen Umfange, sondern nur theilweise zeigen; erst sehen wir die Flagge nebst der Spitze des Mastes, und erst allmalig das c,anze Schiff, darum, weil es gleichsam von unten herauf kommt und immer mehr sichtbar wird, jemehr es die Ober- fläche des Wassers berührt, die wir zu übersehen vermögen. Endlich bestätigen cs auch die Seereisen, die man um die Erde zurückgelegt hat, daß unser Planet rund sey. Denn alle die Reisenden, welche mit ihren Schiffen nach der ent- gegengesetzten Richtung fuhren, d. h. entweder vom Abend gegen Morgen, oder vom Morgen gegen Abend, langten nach Beendigung ihrer Fahrt wieder auf demselben Orte an, von welchem sie ausgefahren waren, welches ebenfalls nicht möglich wäre, wenn unser Erdkörper eine andre Form, als die kreisförmige hatte. ! Nun find allerdings sehr hohe

3. Der sächsische Kinderfreund - S. 49

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
49 Prinz eben so fleissig lernen als sich gut betragen musste. Halte daher Georg etwas unterlassen, so bemerkte es der Lehrer in dem sogenannten schwarzen Buche, wel- ches noch auf der königliche^ Bibliothek in Dresden zu sehen ist. Vor diesem Censurbnche hatte der Schüler eine grosse Furcht, so dass er sich so viel als möglich in Acht nahm, um nicht darin eingeschrieben zu werden. Ln Jahre 1602 wäre Georg bei einer Spatzierfahrt atif der Elbe fast um das Leben gekommen. Als er nämlich am 29. Juni mit seinem Bruder C h r i s t i a n Ii. auf einem Schilfe von Pirna nach Dresden fuhr, und man zur Be- lustigung dieser fürstlichen Personen ein Feuerwerk auf dem Wasser abbrannte, so gerieth das Schilf, worauf sich die beiden Prinzen befanden, in Brand, und Georg ward durch die Gewalt des Pulvers über das Schiff hin- aus und in die Elbe geworfen. Sein Untergang war nahe. Indess da eilte ein Schiffer zur rechten Zeit herbei und rettete mit vieler Anstrengung den Prinzen. Seinem Bruder ging es nicht viel besser. Dieser' blieb zwar in dem Schilfe, allein er trug mehre'beschädigungen da- von, die ihn noch lauge an die traurige Lustfahrt er- innerten. Nach Christian Ii., welcher im Jahre 1611 in einem Alter von 28 Jahren starb, erhielt Georg alle Län- der seines Bruders. Seine Regierung siel aber in eine höchst unglückliche Zeit; denn er sah sich in einen blu- tigen Krieg verwickelt, der 30 Jahre hindurch währte, und kein deutsches Land so anhaltend und so schwer drückte, wie unser armes Vaterland. Der dreißigjährige Kri eg. In diesem Kriege, der von 1618 bis 1648 dauerte, und großentheils darum geführt ward, weil sich die Ka- tholiken und Protestanten als die ärgsten Feinde betrachte- ten, stand anfangs Georg I.' auf der Seite des Kaisers Ferdinand- Ii. Sachsen wurde sehr bald der Schauplatz des Krieges, und wiewohl der Churfürst Ferdinand's Bundesgenosse war, so erlaubten steh doch die verbünde- ten Truppen, die von den Generalen T illy und W a l- len stein angeführt wurden, große Gewaltthatigkei- 4

4. Meister Bindewald als Bürger - S. 134

1912 - Dresden : Köhler
134 stuf den Binnenwasserstraßen schwimmt somit % der gesamten bewegten Gütermenge. In seinen Eisenbahnen von 57 125 km Länge hat das deutsche Volk l7 Milliarden, auf l km etwa Itc. 289 000.— angelegt. Der mustergültige deutsche Po st verkehr nahm eine ebenso glänzende Entwicklung. Der 5 e e v e r k e h r (ohne Kriegsschiffe) in deutschen Häfen stieg seit 1873 von 48 004 angekommenen Schiffen mit 6% Millionen Reg.-Eons bis 1909 auf 109 525 Schiffe mit 28% Millionen Reg.-Tons und 1873 von 46 683 abgegangenen Schiffen mit 4 Millionen Reg.-Tons bis 1909 auf 110 236 Schiffe mit 29 Millionen Reg.-Tons. Den Kaiser-Wilhelm-Kanal durchfuhren 1896 20 000 Schiffe mit 1 % Millionen Reg.-Tons, 1910 43 328 Schiffe mit 7% Millionen. Aufgabe: Warum darfst du auf dein Vaterland stolz sein? Nachdem Professor Ulbricht die nachfolgende Tabelle (5. 124) verteilt und besprochen hatte, schloß er mit den Worten: Deutscher, sei stolz auf dein Vaterland! Die Verfassung des Deutschen Reichs. Um 1. Januar 1871 traten Lagern, Württemberg, Laden und Hessen dem- Norddeutschen Lunde bei, der unter Preußens Oberhoheit 1866 gegründet worden war. So erweiterte sich dieser Bund durch den deutsch-französischen Krieg zum deutschen Naiser- reich (Lundesstaat). Oie Bundesverfassung wurde, ohne wesent- lich geändert zu werden, zur Neichsverfassung (16. 4. 1871). In ihren 14 Abschnitten und 78 Artikeln umfaßt sie: I. Bundesgebiet,- Ii. Reichsgesehgebung,' Iii. Bundesrat,' Iv. Prä- sidium,' V. Reichstag,- Vi. Zoll- und Handelswesen,' Vii. Eisenbahnwesen,' Viii. Post- und Telegraphenwesen,' Ix. Marine und Schiffahrt,' X. Konsulat- wesen,- Xi. Reichs-Kriegswesen,' Xii. Reichsfinanzen,' Xiii. Schlichtung von Streitigkeiten und Strafbestimmungen,' Xiv. Allgemeine Bestimmungen. Der Kaiser. Artikel 11. Das Präsidium des Lundes steht dem Könige von Preußen zu, welcher den Namen Deutscher Kaiser führt. Der Kaiser hat das Reich völkerrechtlich zu vertreten, im Namen des Reichs Krieg zu erklären und Frieden zu schließen, Bündnisse und andere Verträge mit fremden Staaten einzugehen, Gesandte zu beglaubigen und zu empfangen. Zur Erklärung des Krieges im Namen des Reiches ist die Zustim- mung des Bundesrates erforderlich, es sei denn, daß ein Angriff auf das Bundesgebiet oder dessen Küsten erfolgt.. 12. Dem Kaiser steht es zu, den Bundesrat und den Reichstag zu berufen, zu eröffnen, zu vertagen und zu schließen.

5. Meister Bindewald als Bürger - S. 168

1912 - Dresden : Köhler
168 „Er besucht erst die Marineschule und die Marineakademie." Dann wird er Leutnant zur See, dann Oberleutnant, Kapitän- leutnant, Korvetten-, Fregattenkapitän, Rapitän zur See, Rontre- admiral, Vizeadmiral und dann steigt man zum Admiral auf. Der Großadmiral ist der Generalfeldmarschall zu Wasser?) Bum! Bum! dröhnten die Schiffskanonen über die weiß- schäumenden Wogen des mäßig bewegten Meeres. „Sehen Sie, jetzt gibt der Flaggoffizier ein Signal! Oer Groß- admiral ist mit an Bord, das erkennt man an der Flagge. Sie schwenken nordwärts." So lange sie konnten, verfolgten die Augen der Reisenden die stolzen Schiffe. „Was kostet wohl ein solches Riesenschiff?" „So an 40—50 Millionen Mark." „Und wieviel Mann sind auf ihm?" „800—1000 Mann." Wilhelm schätzte den Wert der Flotte in Millionen ab. Er dachte an die vielen Steuerzahler, die diese Summen im vaterlande aufzubringen hatten, an seines Vaters Steuerzettel. Er hatte halblaut gerechnet. „Lassen Sie das man gut sein", sagte der Erklärer von vorhin. „Oie meisten der Millionen stecken in deutschen Arbeitertaschen: Bergleute, die das deutsche Erz in der Tiefe deutscher Berge brechen, deutsche Hüttenleute, die es in Nickelstahl verwandelten, deutsche Werftarbeiter und viele Hunderttausende deutsche Fabrikarbeiter, die alle an den Schiffsteilen mitgearbeitet haben." „Wissen Sie, was ein einziger scharfer Schuß kostet? viele 1000 Mark. Wir feuern auch nur selten einen ab, nur wenn ein hoher Offizier seine Prüfung macht. Beruhigen Sie sich, lieber Schlesier, bis jetzt hat jeder deutsche scharfe Schuß gesessen!" Diese Tatsache ist weltbekannt — auch eine Art Friedensengel. ver nach Ostindien bestimmte Dampfer der „hapag" lief schon nach 2 Tagen in den Vorhafen der an bebauten Hügeln gelegenen großen Handelsstadt Le Havre an. Wilhelm verließ das Stück Deutsch- land, das ihn bis hierher getragen hatte. Er sah die Stadt an, probierte die französische Rüche und wunderte sich über den billigen *) *) Die Stellungen entsprechen der Reihe nach dem Leutnant, Oberleut- nant, Hauptmann, Major, Oberstleutnant, Oberst, Generalmajor, General- leutnant und kommandierenden General des Landheeres.

6. Vaterlandskunde - S. 284

1831 - Leipzig : Reclam
284 gen kann. Stromaufwatts werden die gewöhnlichen Schiffe meistentheils von Pferden gezogen, wozu der Leinpfad an den engen Ufern des Rheins an einigen Stellen in Felsenwände gehauen werden mußte. Er- schwert wird die Schifffahrt auf dem Rheine durch ei- nige Felsstücke, welche das Bett desselben durchziehen und durch mehrere Sandbänke. Hierher gehört unter andern das Bingerloch. Bey Bingen nehmlich wird der Rhein auf beiden Seiten von hohen Felsenufern ein- geengt, von denen sich eine Felsenbank quer durch das Rheinbett zieht und bey niedrigem Wasserstande an man- chen Stellen sich über den Wasserspiegel erhebt. Die Schifffahrt würde dadurch fast ganz unmöglich oder we- nigstens sehr gefährlich seyn, wenn nicht schon in sehr alten Zeiten auf der einen Seite ein Theil dieser Fel- senbank gesprengt und dadurch eine Durchfahrt von ohngefahr 20 Fuß Breite geöffnet worden wäre. Ein Theil des Wassers fließt nun ruhig über die Felsen- bank weg, während ein anderer mir wachsenden Wo- gen und Strudeln durch das Loch strömt, und es da- her, um sicher hindurch zu kommen, eines geschickten Steuermannes bedarf, welcher durch gute Lenkung des Schiffs die rechte Oeffnung nicht verfehlet. Um die Gefahr immer mehr zu vermeiden, ist von den hohen Landesregierungen eine neue Sprengung angeordnet wor- den, so daß die Fahrt auf dem Rheine dadurch im- mer sicherer werden wird. Eine andere gefährliche Stel- le ist das wilde Gefährt bey Bacherach, ebenfalls durch Felsenblöcke gebildet, durch welche, eine Fahrt von vhngefähr 4o F. Breite geht, und wobey daher eben- falls alle Vorsicht erfordert wird, um nicht mit dem Schiffe an einen der Felsen geworfen und zertrümmert zu werden. Bey St. Goar ist ferner ein furchtba- rer Strudel, bey der Stadt Unkel, ein Felsenstück, der Unkelstein genannt, welchem nran nur mit sehr

7. Vaterlandskunde - S. 63

1831 - Leipzig : Reclam
besserung der Wegs Zum Vesten des Landes und beson- ders zum Vesten des Handels gethau worden, und wird in diesen Augenblicken immer noch gethau. Wie nützlich sind nicht ferner für den Handel und für jeden Menschen die Posten, welche in unserm Vaterlande vorzüglich gut sind, und andern Landern Zum Muster dienen können? Durch sie kann man Maaren, Briefe, Gelder und an- dere Sachen sehr schnell und sicher bis in die entfern- testen Gegenden senden, oder man kann auch selbst mit ihnen sehr billig, indem man für die Meile nur 6 Sgr. bezahlt, fahren. Um recht gut und schnell reisen zu können, sind auch in vielen Postanstalten Eilwagen oder Schnellp osten eingerichtet, welche in drei Vier- telstunden wenigstens eine Meile Meges fahren, und auf welchen die Meile 10 Sgr. kostet. Zur Beförderung des Handels in unserm Vaterlande dienen auch die vielen schiffbaren Flüsse, welche durch Anlegung vieler Kanäle häufig mit einander verbunden sind, und die Nahe der Ostsee. Fast immer sieht man daher auf dem Rheine, der Weser, Elbe, Oder und Weichsel großeckkah- ue, mit allerley Maaren beladen, fahren; und in den Städten an der Ostsee trifft man große Seeschiffe an, welche unsere vaterländischen Produkte und Fabrikate in andere Lander, und dafür wieder die Produkte und Fa- brikate anderer Lander in unser Vaterland führen. Preu- ßische Handelsschiffe gehen daher nach Schweden, Hol- land, England, Frankreich, ja selbst bis nach Afrika und Amerika. Welch' eine Menge Geld hierdurch im Umlauf kommt, und wie groß der Handel unsers Vaterlandes überhaupt ist, kann man daraus sehen, daß iur Jahre 102 5 für mehr als 70 Millionen Thaler Maaren aus andern Landern eingeführt, und dagegen für 91 Millio- nen Thaler von unserm Vatcrlande ausgeführt wurden. Welche Maaren sind es aber, die ausgeführt werden? Es sind Wolle und wollene Maaren, Getreide, Leirisaa-

8. Vaterlandskunde - S. 137

1831 - Leipzig : Reclam
137 und Spandau, kn welcher über 200 Menschen arbei- ten; die Gold- und Silberfabriken in Berlin; die Spiegelfabrik zu Neustadt an der Doste, welche Spiegel bis zu 120 Zoll Höhe und 60 Zoll Breite verfertigt; die Glashütte in Iechlin bey Rheinsberg, und die Farbenfabriken in Ber- lin. Endlich darf auch die Porzellanfabrik da- selbst nicht unerwähnt bleiben, die zu den vorzüglich- sten in Europa gehört. Sie liefert jährlich über 4oo,ooo Stück Geschirr und zum Theil mit der feinsten Ma- lerei und Vergoldung von ausgezeichneter Schönheit. Vierhundert Menschen finden in ihr Arbeit, und ihre Geschirre werden fast durch ganz Europa versendet. Eben so ist auch der Handel, welcher in Ziefer Pro- vinz und besonders in Berlin und Frankfurt betrieben wird, nicht unbedeutend, wozu die schiffbaren Flüsse, ihre Verbindung durch Kanäle und die Vermehrung gu- ter Straßen gewiß nicht wenig beytragen. Eine Menge großer Kähne steht man daher von Hamburg, aus Sachsen, aus Schlesien, von Stettin u. s. w. nach Berlin segeln und ihre Ladungen von Jucker, Kaffee, Thee, Wein, Baumwolle, Seide, Salz u. s. w. ab- setzen, derer nicht zu gedenken, welche aus dem In- nern der Provinz mit Torf, Holz, Gemüse, Getrei- de, Obst und dergl. anlangen, so daß man nicht sel- ten Hunderte von Masten auf der Spree aufgerichtet steht. In den Messen in Frankfurt kommen nicht nur aus Preußen selbst, sondern auch aus Sachsen, Polen und andern Ländern Ein- und Verkäufer, während in den kleinern Städten zu besondern Märkten nicht unbedeutende Geschäfte mit dem Vieh- und Flachshan- del gemacht werden. ,

9. Vaterlandskunde - S. 73

1831 - Leipzig : Reclam
73 welcher sich hier niedergelassen hatte und von welchem sich auch in der dortigen Gegend noch einige Abkömm- linge finden, erhalten. So günstig indeß für die Schiff- fahrt beyde sind, so können doch große Seeschiffe mit ihren Ladungen nicht.immer in denselben fahren, indem sie mehrere Untiefen haben, welche durch die Anhäufung des Sandes, der bey großen Stürmen aus der Ostsee in sie geworfen wird, entstehen; es giebt daher klei- nere Schiffe, Leichterschiffe genannt, welche den großen Seeschiffen ihre Ladungen abnehmen und sie dann weiter befördern. Von den übrigen Landseen sind die bedeutendsten der Spirdingsee, der größte im gan- zen Lande, 12 bis 14 Meilen im Umfange; der Mauer- oder Anger bürg er See, der Löwen tin- und der Drewenzsee. In dem Regierungsbezirke Gum- binnen besonders trifft man außerdem auch noch große Moraste, Torfmoore und Heiden an, welche sich oft meilenlang erstrecken, und in denen man selten einem Menschen begegnet. 2) Produkte. Die Produkte aus dem Thierreiche sind zwar im Allgemeinen dieselben, wie sie in andern Provinzen an- getroffen werden, indeß verdient in Ostpreußen besonders die Pferdezucht als die beste im ganzen Lande hervor- gehoben zu werden. In dem Königlichen Gestüt zu Trakehner;, dem größten und vorzüglichsten in Preu- ßen, fallen bisweilen Füllen, wo das Stück mit 500 Thalern bezahlt wird, und cs werden dazu die theuer- sten und schönsten Hengste und Stuten aus andern Lan- dern gehalten. Auch die Rindviehzucht wird nicht ver- nachlässiget, und in den fetten Niederungen sieht man große Heerden des schönsten Rindviehs weiden. In der Schaafzncht aber stehet die Provinz sowohl hinsichtlich der Veredlung als auch hinsichtlich der Menge noch sehr

10. Vaterlandskunde - S. 116

1831 - Leipzig : Reclam
vorzüglich mit dein Seehandel, mit der Fischerei und dem Schiffbau, ihre Anzahl betragt im Ganzen etwa 22,000. Swine munde nun hat zwar nur Z5oo E., allein sie ist freundlich gebaut und wegen des Ha- fens, der seit einigen Jahren, wo er versandet war, mit vielen Kosten gereinigt und überhaupt sehr ver- bessert worden ist, so daß die Schiffe jetzt entweder hier sicher einlaufen oder auch gerade nach Stettin ge- hen können, sehr lebhaft und unterhaltend. Der An- blick so vieler Masten und Flaggen, das Ein - und Ausladen der Maaren, das Ankommen und Abfahreu der Schiffe, das Wogen des Wassers u. s. w. giebt daher eine sehr angenehme Unterhaltung, und ist für den Reisenden sehr anziehend. Besonders angenehm ist der Aufenthalt hier im Sommer, indem das hie- sige Seebad eine große Anzahl von Fremden hicher zieht, und die Verbindung mit Stettin durch Dampf- schiffe sehr erleichtert wird. Die Anstalten zu einem solchen Seebade, welche euch vielleicht noch unbekannt sein dürften, bestehen in einem Schiffe mit einem Ver- decke und Glasfenstern, welches in einer Abtheilung einen durchlöcherten Kasten hat, der durch eine Ma- schine auf und nieder gewunden werden kann. Das Schiff fahrt mit dem, der sich baden will, ins Meer, man zieht die Vorhänge vor den Fenstern zu, entklei- det sich, steigt in den Kasten, laßt ihn so tief man will hinunter, badet nun, und windet ihn dann wieder in die Höhe. Von Usedom fahrt man über dieswine und kommt dann nach Moll in, welche 44 M. im Umfange und zum Theil guten Boden mit ansehnli- cher Viehzucht har. Außer dem Städtchen gleiches Na- mens von 0000 E. liegen noch mehrere Dörfer auf ihr, unter denen sich auch das durch feinen Aalfang bekannte Pritter befindet. Durch mehrere Brücken über die Diyenow kommt man endlich wieder zum festen
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