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1. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 34

1880 - Leipzig : Arnoldi
34 Zweiter Kursus. Ii. Geschichte des Mittelalters. 4. Von König Rudolf von Habsburg bis auf die Reformation der Kirche 1273—1517. 1273 1291 König: R a d o 1 f 1 j stellt den Landfrieden her. 1278 Niederlage und Tod König- Öttokars von Böhmen auf dem Marchfelde. Das Herzogtum Österreich kommt an das Haus Habsburg. 1282 die sicilianische Vesper. Sicilien fallt Aragon zu. 1291 Akka von den Mamluken erobert. Ende der Kreuzfahrten. König Rudolf f. Ewiger Bund der Waldstätte. 1292—1298 König Adolf, Graf von Nassau. Streit um Meissen und Thüringen: Albrecht der Unartige und seine Söhne. 1298 Adolf f bei Göllheim im Kampfe mit dem Gegenkönige Albrecht, Herzoge von Österreich. 1298 1308 K ö n ig Albrecht 1. Meissnisch-thüringischer Krieg (Friedrich der Freidige): böhmischer Thronstreit. 1303 P. Bonifacius S wird jm Streite mit Philipp 4 dem Schönen von Frankreich mifshandelt. 130o Clemens 5 verlegt den päpstlichen Sitz nachavignon (—1378). 1308 K. Albrecht wird durch seinen Neffen Johann von Schwaben ermordet. 1308—1313 Kaiser Heinrich 7, Graf von Luxemburg. — Sein Sohn Johann König von Böhmen. 1309 der deutsche Hochmeister nimmt seinen Sitz zu Marienburg. Die Johanniter auf Rhodos (—1522). — Philipp 4 von Frankreich verfolgt die Tempelherrn; P. Clemens 5 hebt den Orden auf (1312). Der letzte Grofsmeister Jac. r. Molay wird zu Paris verbrannt (1314). 1313 Heinrich 7 -j- auf dem Römerzuge. 1314—1347 / Kaiser Ludwig, Herzog von Baiern. 1314—1330 | König Friedrich der Schöne, H. v. Österreich. 1315 Schlacht am Morgarten; die Schweizer Eidgenossen schlagen Herzog Leopold von Österreich und erneuern ihren Bund. 1322 Schlacht bei Mühldorf: Friedrich Gefangener Ludwigs. — K. Ludwig von Papst Johann 22 gebannt. 1328 Haus Valois in Frankreich (—1589). K. Philipp 6. —-Erbfolgekrieg mit den Königen von England. 1338 Kurverein zu Rense: ‘die Kaiserwahl unabhängig von päpstlicher Bestätigung'. 1346 Karl von Böhmen als Gegenkönig erwählt. K. Eduard 3 von England siegt über die Franzosen bei Cressy; der schwarze Prinz. K. Johann von Böhmen f.

2. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 36

1880 - Leipzig : Arnoldi
36 Zweiter Kursus. Ii. Geschichte des Mittelalters. 1438-1439 König Albrecht 2 von Österreich (Ungarn und Böhmen). Das habsburgi sehe Kais er haus—1740. 1440 1493 Kaiser Friedrich 3, Erzherzog von Österreich. 1444 Niederlage und Tod des Königs Wladislav von Polen und Ungarn bei Varna vor dem Sultan Amurath 2. 1449—1456 der Nürnberger Krieg; die Städte siegreich. I if>U Johann Gutenberg erfindet die Buchdruckerkunst. 1453 Constantinopel von dem Osmanensultan Mohammed 2 erobert. U55 sächsisclimlprinzenraub: Ernst und Albrecht der Beherzte. 1458 G-eorg Podiebrad König von Böhmen ~(f 1471); Matthias" Corvinus König von Ungarn (f 1490). 1466 Thorner Friede: der deutsche Orden tritt Westpreufsen an Polen ab und trägt Ostpreufsen zu Lehen. l4i() Karl der Kühne, Herzog von Burgund, wird von den Schweizern bei Granson und bei Murten geschlagen. 147 7 Karl der Kühne f vor Nancy. Seine Erbtochter Maria mit Maximilian von Österreich vermählt. König Ludwig 11 von Frankreich (f 1483). 1487 Bartholomäus Diaz umfährt das Kap der guten Hoffnung. 1488 Stiftung des schwäbischen Bundes. 4 492 Christoph Columbus entdeckt Amerika. Isabella von Casti-lien, Ferdinand der Katholische von Aragon. Ende des Maurenreichs von Granada. Spanische Inquisition. 1-493—4519 Kaiser Maximilian 1, ‘der letzte Ritter4. 1495 Reichstag zu Worms: ewiger Landfriede. Ende des Faustrechts. Reichskammer^ericht. Anfang der italienischen Kriege. Die Schweizer und die deutschen Landsknechte. Papst Alexander 6 (Borgia). 1498 Vasco da Gama entdeckt den Seeweg nach Ostindien. Manuel der G-rofse, König von Portugal. 1504 das Königreich Neapel wird von den Spaniern erobert. 1508 die Liga von Cambray gegen die Republik Yenedig. Papst Julius 2 richtet den Kirchenstaat auf. 1509 Heinrich 8 von England (—1547). Kardinal Wolsey. 1512 Schlacht bei Ravenna; Gaston de Foix f. Die Franzosen werden durch die heilige Liga aus Italien vertrieben. 1515 Franz 1 König von Frankreich (1547). Schlacht bei Marignano: Mailand für Frankreich erobert. 1516 Karl (5) von Österreich. Herzog von Burgund, wird König von Spanien (f 1558). 1517 Anfang der lutherischen Kirchenreformation.

3. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 53

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
53 schwer, bei vielen ganz unmöglich auszumitteln, ob sie Allode oder Neichslehne waren. Außer der Herzogin S o- ' phie von Brabant, die zum wenigsten ganz Hessen; und einen großen Theil von Thüringen forderte, ver- langte Graf Siegfried von Anhalt, Herzog Albrecht von Braun schweig, als Verlobter der Tochter Sophi- ens, verlangte Graf Herman n von Henneberg, Hein- richs des Erlauchten Stiefbruder, endlich auch der' Herzogin Sophie Schwester, eine Klosterfrau, Antheil an den Allodien; der Erzbischof von Mainz aber forderte alle thüringischen Güter, die Main zische Lehne waren, zurück. Endlich wollten auch die thüringischen Vasallen dem Markgrafen Heinrich nicht huldigen, er mußte sie mit den Waffen in der Hand dazu zwingen, und erst nachdem er sie in einer Schlacht besiegt, leisteten sie ihm 1249 zu Weißenfels die Huldigung. Unterdeffen hatte der Her- zog von Braunschweig Minden, das Landgericht an der Lüne, die Duderstädter Mark an sich gerissen, und die Landschaft an der Werra überfallen. Die hes- sischen Lehnsträger aber und auch piele thüringische erklärten sich für die Herzogin Sophie. Damit nun nicht in dem Streit dieser Beiden um die Erbschaft, das Land der Raub der Nachbarn werden möchte, so schloß der Mark- graf mit der Herzogin Sophie einen Vergleich auf io Jahre, nach welchem er als Vormund Heinrichs des Kindes Hessen und die Wartburg verwalten wollte, cs sei denn, daß ein Kaiser oder Fürstcnrath den Streit frü- her entscheiden sollte. Als aber 1254 der Erzbischof Ger- hard von Mainz dem Markgrafen die Neichslehne in beiden Landen verlieh, da glaubte die Herzogin Sophie ihres Sohnes Rechte gefährdet und verbündete sich deshalb mit Herzog Albrecht dem Großen von Braunschweig, dem sie ihre Tochter zur Gemahlin gab, und mit dessen Schwester Adelheid ihren Sohn verlobte. Markgraf Heinrich gab der Herzogin Gutensberg zurück, um den Krieg zu vermeiden, da er aber die thüringischen Al- lode nicht zurückgeben wollte, so behielt Herzog Albrecht die Landschaft an der Werra und rückte mit einem Heere in Thüringen ein, und nun begann ein heftiger 7jahri- ger Krieg, in welchem Thüringen auf eine gräuelvolle

4. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 56

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
56 Denkungsart und so anstößige Sitten, daß er mit vollem Recht den Beinamen f,bcc Ausgeartete" erhalten hat. Zuerst fing er 1268 einen Streit mit seinem Bruder D i et- rich an, und beide zogen mit großen Heeren gegeneinander. Ihrem Oheim, dem Bischof Dietrich von Naumburg, gelang es jedoch die feindlichen Brüder zu versöhnen. Dar- auf. gerieth Alb recht mit seinem eigenen Vater in Streit, und welche arge Gesinnung er gehabt, geht daraus hervor, daß er, als er 1270 sich zu unterwerfen gezwungen war, eine Urkunde ausstellen und beschwören mußte, daß er seinen Vater und dessen Räthe nie gefangen nehmen, dessen Städte und Schlösser nie erobern und sich mit seinem Bru- der nie gegen ihn verbünden wolle. Nicht weniger schänd- lich als gegen den Bruder und den Vater handelte der ent- artete Fürst gegen seine eigene Gemahlin und Kinder. Er hatte sich 1254 mit Margaretha, der Tochter des Kaisers Friedrichii. vermählt, und mit ihr als Brautschatz für 10,000 Mark Silber als Pfandstück das Pleißnerland erhalten. Seine Gemahlin hatte ihm drei Söhne Hein- rich, Friedrich und Diezmann geboren. Markgraf Albrecht hegte aber eine strafbare Neigung gegenzdaö Hoffräulein Kunigunde von Eisenberg und kränkte seine edle Gemahlin nicht nur durch Untreue, sondern auch dnrch rohe Behandlung und Verfolgungen. Endlich wollte er sie sogar in der Nacht erdrosseln lassen, doch ein armer Eselstreiber, der zu dem Morde gedungen war, verrieth den gottlosen Anschlag, und die unglückliche Fürstin ent- floh mit Hilfe ihres Hofmeisters Vargula. Bei dem Abschiede von ihren Kindern biß sie aus Schmerz ihren zweiten Sohn Fiedcich, der ihr Liebling war, in die Wange, wovon er den Beinamen der Angcbissene oder „mit'der gebissenen Wange führte." Die Landgräfin fand eine Zuflucht in Frankfurt am Main, starb aber bald vor Gram. Das waren die traurigen Folgen von Markgraf Hein- richs übereilter Theilung, der, nachdem er seinem ältesten Sohne ein so großes Landgebiet abgetreten hatte, nicht mehr Macht genug besaß, ihn mit Strenge von seinen Ausschweifungen und Ungerechtigkeiten abzuhaltcn. Bald nachdem die Markgräfin Margaretha gestorben war,

5. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 95

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
95 bürg, dem sie, nach Zusicherung ihres Lebens und der Frei- heit, den Prinzen auslieferten. Kunz wurde schon 7 Tage nach dem begangenen Raube von dem Gericht der Vier und Zwanziger zu Freiberg verurtheilt und enthaup- tet. Schweinitz und Schwalbe wurden geviertheilt, der Köhler Georg Schmidt aber erhielt ein Freigut und jährlich vier Scheffel Korn für sich und seine Nachkommen geschenkt und führte von nun ab den Namen Triller, weil er den Prinzenräuber mit seinem Schürbaume getrillt. Herzog Wilhelm führte auch nach der Aussöhnung mit seinem Bruder eine unruhige und wunderliche Lebens- weise, verwickelte sich in viele politische Händel, machte weitaussehende Pläne, that große Reisen und Kriegszüge und lebte in ewigen Wirrem Seine Gemahlin, eine edle Kaiserstochter, Anna, liebte er nicht, eine schöne aber freche Frau, Katharina von Hesberg, geborne von Brandenstein, hatte ihn bethört. Er verwies seine Gemahlin nach Eckarts berge, daselbst mußte sie in tiefer Einsamkeit in Gesellschaft von nur zwei Frauen und einem alten Hofmarschall ihr Leben vertrauern. Er soll ihr sogar die Fenster haben zumauern lassen. Als sie einst, um die Liebe ihres Gemahls zu erflehen, nach Rosta fuhr, be- gegnete ihr der Herzog auf der Brücke und warf ihr seinen Holzschuh ins Gesicht. _ Mit blutenden Wunden am Kopf und im Herzen kehrte die unglückliche Fürstin zurück in ihre Einsamkeit, wo sie am I3ten November 1464 dem Grame erlag. Nun vermählte sich ihr untreuer Gatte mit seiner Buhlin, gegen die er bis an ihren Tod die größte Zärt- lichkeit bewies, obgleich sie mehrmals die eheliche Treue brach und selbst von dem Hofgesinde verachtet wurde. Da der Herzog durch seine Gemahlin Erbansprüche auf Luxemburg hatte, so zog er mit einem ansehnlichen Heere dahin, um sein Erbtheil geltend zu machen, doch wurde er mit Geld abgefunden. Als darauf 1457 sein Schwager, König Ladislav von Böhmen starb, da suchte er die böhmischen Stände für sich zu gewinnen, daß sie ihn zu ihrem Könige wählten, allein die Böhmen gedachten der Mißhandlungen, die er an ihres verstorbenen Königs Schwester ausgeübt. Auch war die Mehrzahl schon für den Georg Podiebrad gestimmt, und dieser machte,

6. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 96

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
96 um den Herzog desto gewisser von seiner Bewerbung zu- rückzuschrccken, eine Forderung auf 63 Städte und Schlösser im Meißnischen, die von Böhmen zu Lehn gingen. Darüber kam am 25ften April 1459 der Vergleich zu Eg er zu Stande. Sachsen gab Brix, Niesenburg,Dux und Landskrona an Böhmen zurück, erhielt aber die Belehnung für die übrigen; auch wurde zwischen Meißen und Böhmen eine Erbeinigung geschloffen. Darauf machte Herzog Wilhelm 1461 in Begleitung von vielen Grafen und Herrn eine Wallfahrt nach dem heiligen Grabe, die er binnen 28 Wochen vollendete. Hatte er daselbst die gegen seinen Bruder gehegte Feindschaft und das an seiner Gemahlin begangene Unrecht abbüßen wollen, so hatte er wenigstens seine unruhige Gemüthsart durch diese Bußfahrt nicht abgelegt; nach wie vor war er in auswärtige Händel verwickelt, so 1462 in die streitige Mainzer Erzbischofs- wahl; 1465 als Bundesgenosse des Landgrafen Ludwig von Hessen gegen den Bischofsimon von Paderborn; von 1466 bis 1474 in eine Fehde mit dem Grafen Ernst von Gleichen; 1474 als Bundesgenosse des Kaisers gegen Karl den Kühnen von Burgund, 1475 in eine Fehde mit dem Grafen Sigismund von Gleichen, weil der- selbe seiner Gemahlin den Titel gnädige Frau ver- weigert hatte. Außerdem belegte er die Güter der Nürn- berger in seinem Lande mit Beschlag, und trieb die Ju- den, die sich nicht wollten taufen lassen, aus Thürin- gen. Seine Streitbarkeit war so im Nus, daß von ihm gesagt wurde: „Wenn Herzog Wilhelm, mit seinen Sporen angethan, über den Schloßhof von Weimar geht, so klirrt ganz Thüringen davon." Er starb am I7ten September 1482 ohne männliche Erben und hinterließ seine Länder seinen beiden Neffen Ernst und Alb recht. Ganz anders war die Gemüthsart Kurfürst Fried- richs, des Sanftmüthigen, der mit seiner Gemahlin Mar- garetha in einer sehr glücklichen Ehe lebte; sie nahm an den Negierungsgeschäften vielen Antheil und verwaltete sie jederzeit, wenn ihr Gemahl außer Landes war. Auch nach seinem Tode übte sie landesherrliche Rechte über die zu ihrem großen Witthume gehörigen Städte und Schlösser aus. Kurfürst Friedrich starb zu Leipzig am 7ten September 1464.

7. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 30

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
30 Poppo von Henneberg vermählt, und nahm einen großen Thcil des Landes als ihr Witthum in Anspruch. Es kam zu einem förmlichen Kriege zwischen Bruder und Schwester, und da die letztere nichts ausrichtete, so begab sie sich mit ihrem Sohne zum Markgrafen Leopold von Oestreich und verpfändete ihm ihr Witthum für 12,000 Mark. Der Landgraf Ludwig starb schon i. I. 1227, und wahrscheinlich hat dessen Bruder Heinrich Naspe die Vormundschaft noch einige Jahre über Meißen ge- führt. Heinrich blieb in Oe streich, und wenn er die Negierung angetreten ist nicht bekannt. Heinrich der Erlauchte war ein kräftiger und kühner Fürst, dem auch das Glück so - wohl wollte, daß er seine Lande über das Doppelte vermehrte, doch hatte er auch zu Zeiten große Widerwärtigkeiten erlebt. Seine Mutter hatte, wie bereits erwähnt, voreilig ihr Witthum an Oestreich verpfändet, und dadurch die Rechte ihres Sohnes, der doch der recht- mäßige Erbe davon sein sollte, schmählich verletzt. Um das Unrecht wieder gut zu machen, stiftete sie eine Verlobung zwischen ihrem Sohne und der Tochter des Markgrafen Leopold des Glorreichen, Constantia, die zum Mahl- schatz das verpfändete Witthum und noch außerdem eine reiche Aussteuer erhalten sollte. Die Vermählung erfolgte wirklich 1234; aber in der Hochzeitsnacht drang der Mark- graf Friedrich, ein Bruder der Braut, in das Schlaf- gemach der Neuvermählten, und erzwang, mit dem Schwerte in der Hand, von dem jungen Ehepaare die Entsagung des ganzen Brautschatzes. So roh und wild ging cs da- mals selbst an Fürstenhdfen und unter den nächsten Anver- wandten zu! Seine Streitbarkeit bewährte Markgraf Heinrich, als er im Jahre 1237 mit 500 meißnischen Lehnsleu- ten dem deutschen Ritterorden zu Hilfe zog, um die heidnischen Preußen zu bekämpfen. Er wandte große Kosten auf diesen Zug, und bewies viele Tapferkeit im Kampfe mit den Ungläubigen, wodurch er großen Ruhm, durch seine Geschenke aber die Dankbarkeit des Ordens er- warb. Weniger rühmlich fiel ein Feldzug gegen die Mark- grafen Otto und Johann von Brandenburg i. I. 1239 aus, welche die Städte Köpenick und Mittel-

8. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 26

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
26 die den jungem Sohn mehr liebte, als den ältem, bewog ihren bejahrten Gemahl, das Testament zu ändern, und dem jüngern die Markgrafschaft, dem altern dagegen nur Weißenfels als Erbe zuzuweifen. Solche Ungerechtig- keit wollte Alb recht sich aber nicht gefallen lassen, ergriff zu den Waffen, und nahm den eigenen Vater gefangen. Des'sohnes Gewaltthat gegen den Vater gab ein Aer- gerniß im Reiche, welches der Kaiser nicht schweigend dul- dewlkonnte. Er gebot die Loslassung des alten Markgra- fen. Doch kam es nochmals zum Kriege zwischen Vater und Sohn, in welchem letztem sein Schwager, König Ot- tokar von Böhmen, ihm beistand, der aber bei der Gelegenheit einen Theil von dem Schatze des Markgrafen Otto raubte, und das Land schrecklich verheerte. Dies Mal stiftete 1189 der römische König Heinrich Vi. Frie- den zu Würzburg, doch war die Versöhnung nicht aufrich- tig, und, im Groll gegen seinen Erstgebornen, schloß am 18. Februar !190 Markgraf Otto die Augen für immer. Otto hatte durch die ungerechte Beeinträchtigung sei- nes älteren Sohnes einen Feuerbrand in sein eigenes Haus geworfen, der noch lange nach seinem Tode verderbend fort- glimmte. Seine beiden Söhne übernahmen zwar die ihnen zukommenden Landestheile ohne Streit, allein der Eltern un- gerechte Vorliebe für den Jüngsten hatte eine zu große Erbitterung bei Beiden erregt, als daß sie lange hätten in Frieden leben können; auch hatte ihr Vater ihnen einen Vorwand zum Hader hinterlassen, den sie begierig ergriffen, um einander wehe zu thun. Er hatte nemlich einen an- sehnlichen Schatz im Kloster Al ten zelle niedergelegt, und verordnet, daß derselbe seinem jüngsten Sohn Dietrich ausgeliefert werden sollte. Daö erfuhr Alb recht, ging nach Altenzelle, und nahm den Schatz, obgleich die Mönche ihn auf den Hochaltar gelegt und für Kirchen- gut erklärt hatten. Dietrich begehrte Antheil an diesem Schatze, und, da seine Forderung unbeachtet blieb, so ent- stand eine Fehde zwischen den Brüdern, in welcher Die- trich, als der schwächere, von Albrecht hart bedrängt ward. Er fioh zum Landgrafen Hermann von Thürin- gen, und vermählte sich mit dessen unschöner Tochter Jutta, weil er mit dieser eine reiche Mitgift und ihres

9. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 61

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
61 Adolf an den Rhein, um daselbst andre Feinde, die ihm die Krone rauben wollten, zu bekämpfen. Zwar ließ er seinen Vetter, Heinrich von Nassau, als Statthalter in Meißen zurück, allein da diesem keine große Heeresmacht zu Gebote stand, so konnten die beiden Markgrafen es wohl wagen, mit den wenigen ihnen übriggeblicbcnen Getreuen ihn anzugreifen. Sie eroberten Nochlitz wieder, darauf ge- wanucn sie ein Treffen bei Oschatz und nahmen den Statt- halter selbst gefangen, der ihnen mehrere Städte und Schlös- ser ausliefcrn musste. Da der König Adolf am 2ten Juli 1298 in der Schlacht bei Gellheim am Rhein umkam, so konnten seine Statthalter in Thüringen und Meißen keinen Beistand von ihm erhalten; dennoch behaupteten sie den größten Lheil dieser Lander im Namen des Reichs. Herzog Alb recht von Oestreich, der nach Adolfs Un- tergang König der Deutschen geworden war, wollte Thüringen und Meißen selbst in Besitz nehmen, da rr aber auch noch andere Händel mit den Churfürsten aus- zufechten hatte, so konnte er vorerst sich noch nicht viel um diese Länder bekümmern, und die beiden Markgrafen behiel- ten Zeit, einigermaßen festen Fuß darin zu fassen. Mark- graf Alb recht blieb indeß unbekümmert um das Unheil, welches er über sein Land und sein Haus gebracht hatte. Nachdem seine zweite Gemahlin, Kunigunde von Ei- sen b erg, die Stifterin so vieles Uebels, 1286 gestorben war, hatte er sich zum dritten Male mit der verwittwe- ten Gräfin Elisabeth von Arnshaugk vermählt. Frie- drich der Gebissene, der seine Gemahlin, Agnes von Kärnthen, auch durch den Tod verloren hatte, entführte seiner Stiefmutter Tochter erster Ehe, Elisabeth, und vermählte sich mit ihr 1301. Er crheirathete mit ihr Zie- genrück, Triptis, Auma und Neustadt an der Orla und ein Viertel von Jena, und wurde durch diese Heirath mit dem Vater endlich ausgesöhnt, der ihm, da sein Lieb- ling Apitz nicht mehr lebte, Meißen abtrat. Die-Aussicht, daß Meißen und die übrigen Wet- t inschc n Länder auf'friedlichem Wege an ihren rechtmä- ßigen Herrn kommen würden, verschwand bald wieder. Kö- nig Albrecht hatte Meißen, die Lausitz und das Plcißncrland an den König Wenzel von Böhmen für

10. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 65

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
65 Dreizehntes Capitel. .Von Friedrich des Ernfthaften und seiner S öhne Regierung bis zur Chemnitzer Theilung 1382. Friedrich der Ernsthafte, der Sohn des vori- gen, aus der zweiten Ehe, war der einzige Erbe der Wet- tin i scheu Lander, und erst 14 Jahre alt, als sein Va- ter starb. Seine Mutter und Graf Heinrich von Schwa rz- burg führten die Vormundschaft über ihn. Er war mit König Johanns von Böhmen Tochter, Jutta, verlobt, er sandte die Braut aber zurück und verlobte sich mit des deutschen Königs Ludwig von Baiern Tochter, Ma- thilde. Deshalb gerieth er mit dem Könige von Böh- men in Feindschaft, der ihm alle Lehne in der Lausitz entzog, dagegen erhielt er die Städte Mühlhausen und Nordhauscn statt der Mitgift von 10,000 Mark von Baiern in Pfand. Im Jahre 1329 wurde er für voll- jährig erklärt und vermählte sich. Mit seiner Mutter ge- riet!) er wegen ihres Leibgedinges in große Streitigkeiten, die durch Vermittelung des Kaisers 1332 beigelegt wurden. Seinem Schwiegervater hing er mit großer Treue an, und machte für denselben 1332 auch einen Feldzug gegen F ra nk- reich. Darauf begann er 1342 einen Krieg mit dem Gra- fen Hermann von Weimar und Orlamünda und dem Grafen Günther von Schwarzburg, die sich übcr- müthig gegen ihn betragen hatten. Der Landgraf verbün- dete sich mit Erfurt, dock die verbündeten Grafen und Herrn waren ihm an Streitkrast überlegen, sie verheerten sein und der Erfurter Gebiet, der Landgraf dagegen zer- störte seinen Feinden 14 Städte und Schlosser; der Kaiser schlichtete endlich den Streit. Darauf kaufte der Landgraf 1344 die Grafschaft Orlamünde. Der Friede war von keiner langen Dauer, die Grafen wollten sich vergrößern, der Landgraf es nicht dulden, und so brach schon 1354 ein . neuer. Krieg aus, an welchem auch der Erzbischof von Moin; auf Seiten der Grafen Theil nahm. Auch dieser Krieg wurde durch Vermittelung, doch nicht ohne großen Vortheil des Landgrafen, beendigt. Schon 1331 hatte der 5
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