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1. Alte Geschichte - S. 4

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 4 — toorfen. Nach ihnen zerfiel Ägypten in 12 Königreiche (Dode-karchie), welche aber Psam m et ich mit Hilfe griechischer Söldner wieder zu einem vereinigte (670). Sein Sohn Necho beförderte Handel und Schiffahrt. Auch machte er den Versuch, den Nil durch einen Kanal mit dem roten Meere zu verbinben. Er brang erobernb bis an den Euphrat vor, würde aber 605 bei Gurcefium von, Nebukabnezar geschlagen. Unter Psammenit würde enblich Ägypten durch den Perserkönig Kambyses 525 erobert und zur persischen Provinz gemacht. 2. Die Phönizier. Das größte und berühmteste Han-belsvolk des Altertums waren die Phöui zier. Sie bewohnten den schmalen, 200 km langen und 40 km breiten, von Syrien und Palästina begrenzten Küstenstrich am Mittelmeere, von dem übrigen Asien durch den Libanon und Antilibanon getrennt. Ihre Hauptstäbte waren Sibon (der älteste Sohn Kanaans) und Tyrus. Das Laub war felsig und gestattete weder Viehzucht noch Ackerbau. So sahen sich die Phönizier auf das Meer gedrängt. Sie fuhren des Handels wegen an der Küste des Mittelmeeres dahin, zunächst nach Kleinasien und den griechischen Inseln. Als aber auch die Griechen handelsmächtig wurden, besuchten sie weiterhin alle Küsten des Mittelmeeres bis zu den Säulen des Herkules (der Meerenge von Gibraltar). In Spanien fanden sie ungeheuere Mengen Silber. Dann fuhren sie um Spanien herum nach England, wo sie Zinn eintauschten, und weiter durch die Nordsee bis an die preußische Küste, wo sie den glänzenden Bernstein holten, den man höher als Golb schätzte. Auf dem persischen und arabischen Meerbusen brachten sie die Schätze Indiens herbei. Durch List suchten sie sich im Besitz dieses gewinnreichen Handels zu erhalten. So erzählten sie, das Meer sei hinter Spanien so dick wie Gallerte und Seeungeheuer drohten den Schiffen Verderben. Wagte es dennoch ent Schiff, ihnen zu folgen, so führten sie dasselbe auf Sandbänke und überließen es dem Untergänge. Auf diesen Fahrten legten die Phönizier überall Kolonien an als Absatzplätze für ihre Produkte. Die wichtigsten derselben waren auf Cypern, Kreta, Kleinasien, Sizilien, Korsika, in Spanien, wo sie Gades (Cadix) und Tartessus gründeten, und in Nordafrika, wo Karthago durch Dido gegründet wurde. Doch nicht bloß zu Wasser, auch zu Laube trieben die Phönizier durch Karawanen Handel nach Norben, Osten und ©üben. Sie verstauben es balb, ihre Waren, die sie in den

2. Alte Geschichte - S. 14

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
s von Athen. Thesens zog aus und erlegte ihn. Bald leistete er den Athenern einen noch wichtigeren Dienst. Der mächtige König Minos in Kreta, dem die Athener einen Sohn getötet hatten, war mit Heeresmacht gekommen und hatte die Athener gezwungen, ihm einen jährlichen Tribut von sieben Jünglingen und sieben Jungsrauen zu schicken. Diese wurden in das Labyrinth geworfen, ein großes Gebäude mit vielen Jrrgängen, wo ein Ungeheuer, der Miu o taurus, halb Mensch und halb Stier, sie verzehrte. Jetzt sollte dieses Opfer wieder nach Kreta abgehen. Da gesellte sich Thesens zu den Jünglingen, die dem Opfertode geweiht waren. Der Vater willigte nur ungern iu die Abreise des Thesens. Dieser versprach, im Fall er siegreich zurückkehrte, anstatt des schwarzen Segels ein weißes aufzuziehen. Das Schiff kam in Kreta an. Der heldenmütige Theseus gewann die Liebe der Königstochter Ariadne. Sie gab ihm heimlich einen Knäuel, dessen Fadeu, am Eingänge des Labyrinths befestigt, ihn sicher wieder aus den Jrrgängen leiten würde. Er erlegte das Ungeheuer, woraus Minos den Tribut erließ. Theseus verließ Kreta und nahm Ariadne mit. Als sich der Held der Heimat nahte, vergaß er, statt des schwarzen Segels ein weißes auszuziehen. Der Vater hatte auf einem Felsen am Gestade des Meeres mit Sehnsucht die Rückkehr des Schiffes erwartet. Als er das schwarze Segel sah, stürzte er sich voll Verzweiflung in das Meer, das den Namen des Ägeischen erhielt. Die Athener erkannten nun Theseus als ihren König an. Die Bürger der Landschaft Attika lebten damals in zwölf voneinander getrennten Ortschaften, von denen jede ihre eigene Verwaltung und Gerichtsbarkeit hatte. Theseus machte den Bewohnern der Landschaft den Vorschlag zu einer Vereinigung, indem er viele von feinen königlichen Rechten abtrat. So kam die Vereinigung aller Bewohner zu einem Volke und in einer Stadt unter einer Gerichtsbarkeit zustande, wodurch der Grund zu der spätern Macht Athens gelegt wurde. Obschou Theseus das Volk weise regierte, so wurde er doch von einer feindlichen Partei beim Volke verdächtigt. Er ging daher in die Verbannung zum König Lykomedes aus der Insel Skyros. Dieser führte ihn einst auf eine Felsenspitze, angeblich um ihm seine Ländereien zu zeigen. Als aber Theseus sich umschaute, stürzte ihn Lykomedes ins Meer. — Die Athener bereuten bald ihre Undankbarkeit, bauten dem Theseus Tempel und Altäre und holten später seine Gebeine von der Insel Skyros

3. Alte Geschichte - S. 16

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 16 — zusammenkam. Lange schon lagen die Schiffe zur Abfahrt gerüstet im Hafen, aber anhaltende Windstille hielt die Harrenden zurück. Da brach Unzufriedenheit im griechischen Heere aus. Um die Ursache der ungünstigen Winde zu erfahren, wurde Kalchas, der Wahrsager, aufgefordert, feiuemeinung zusagen und ein Mittel anzugeben, wie dem Übel abgeholfen werden könnte. Der Seher verkündigte, daß Artemis, die Göttin der Jagd. erzürnt sei, weil Agamemnon die ihr heilige Hindin erlegt habe, und daß der Zorn der Göttin nur durch den Opfertod der Jphigeuia, der Tochter Agamemnons, versöhnt werden könnte. Dieser mußte dem Verlangen der Fürsten nachgeben, und Odysseus ging nach Argos und lockte die Jungfrau aus den Armen ihrer Mutter unter dem Vorwande, daß sie im Lager mit Achilles, dem Tapfersten der Griechen, vermählt werden sollte. Schon stand die Jungfrau vor dem Opferaltar, schon zuckte der Priester das Schwert, sie zu durchbohren: da erbarmte sich Artemis der Unschuldigen, hüllte sie in eine dichte Wolke und führte sie nach Tauris, wo sie dieselbe zu ihrer Priesterin machte. An ihrer Stelle fand man am Altar eine weiße Hindin. Die Göttin war versöhnt; ein günstiger Wind schwellte die Segel der Schiffe, die nun glücklich an der feindlichen Küste landeten. Doch schon vor ihrer Abreise sollten die Griechen durch ein ungünstiges Vorzeichen an die lange Dauer des Krieges gemahnt werden. Bei dem Opfer schoß unter dem Altar ein greulicher Drache hervor, schwang sich auf einen über den Altar ausgebreiteten Platanenbaum, verschlang acht junge Sperlinge mit ihrer Mutter und wurde sofort von Zeus in einen Stein verwandelt. Dieses Zeichen erklärte Kalchas wegen der Zahl neun dahin, daß die Griechen neun Jahre vor Troja liegen und erst im zehnten die Stadt erobern würden. 3. Kampf vor Troja. Troja war eine stark befestigte Stadt in Kleinasien, welche die Griechen nicht beim ersten Angriff erobern konnten; sie mußten zu einer förmlichen Belagerung schreiten. Bald gingen ihnen die Vorräte aus, und sie sahen sich genötigt, Abteilungen des Heeres abzusenden, um durch Plünderung der naheliegenden Inseln und Küsten dem Mangel abzuhelfen. _ Die Trojaner hatten inzwischen ihre Bundesgenossen zu sich gerufen und leisteten tapfern Widerstand. Die Griechen schlugen ein befestigtes Lager auf, das aus hölzernen, mit Rasen oder Schilf bedeckten Hütten bestand. Die Anführer kämpften auf Streitwagen, die mit zwei oder drei Rossen bespannt waren.

4. Alte Geschichte - S. 23

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 23 — geräumigen Bauch des hölzernen Pferdes; die übrigen Griechen aber steckten Zelte und Lagergerät in Brand und segelten nach der nahegelegenen Insel Tenedos, wo sie ans Land stiegen. Als die Trojaner den Rauch vom Lager in die Luft steigen sahen und auch die Schiffe verschwunden waren, stürmten sie voll Freuden aus der Stadt nach dem griechischen Lager zu und erblickten hier das gewaltige hölzerne Roß. Während sie untereinander stritten, ob man das Wunderding verbrennen oder in die Stadt schaffen solle, trat Laokoon, ein Priester des Apollo, in ihre Mitte und rief: „Unselige Mitbürger, welcher Wahnsinn treibt euch? Meint ihr, die Griechen seien wirklich davongeschifft, oder eine Gabe der Danaer verberge keinen Betrug? Keunt ihr den Odysseus so? Entweder ist eine Gefahr in dem Rosse verborgen, oder es ist eine Kriegsmaschine, die von in der Nähe lauernden Feinden in unsre Stadt getrieben wird! Was es aber auch sein mag, traut dem Tiere nicht!" Mit diesen Worten stieß er eine mächtige eiserne Lanze in den Bauch des Pferdes. Der Speer zitterte im Holz, und aus der Tiefe tönte ein Widerhall, wie aus einer Kellerhöhle. Aber der Sinn der Trojaner blieb verblendet. Ta brachten Hirten einen Griechen daher. Er hieß Sinon und war zurückgeblieben, um die Trojaner zu täuschen. Als man ihn über die Bestimmung des riesigen Pferdes fragte, sagte er, es fei ein Geschenk für die beleidigte Schutzgöttin Athene. Die Griechen hätten aber das Pferd absichtlich so groß gebaut, damit es nicht durch die Thore gehe; denn wenn dies geschähe, so würde die Stadt Troja unüberwindlich sein. Die Trojaner schenkten dem Betrüger Glauben; sie rissen einen Teil der Stadtmauer nieder und zogen das Pferd jubelnd in die Stadt. Während nun alles in tiefem Schlafe lag, öffnete Sinon die Thür am Bauche des Reffes, und heraus stiegen die gewaffneten Griechen. Zugleich drangen die andern Griechen in die Stadt ein. Troja war in der Gewalt seiner Feinde. Bald stand die ganze Stadt in Flammen. Was nicht vom Schwerte der Griechen fortgerafft wurde, starb den Tod durchs Feuer, '«.neas nahm seinen alten Vater Anchises aus die Schultern, seinen Sohn Askanins bei der Hand-und entkam. Menelaus bekam seine Helena wieder. 4. Odysseus und Penelope. 1. Das Land der Cyklopen. Polyph em. Als Odysseus nach der Zerstörung Trojas mit seinen zwölf Schiffen der Heimat zusegelte, verschlug ihn ein Sturm au das Land der Cyklopen, die weder

5. Alte Geschichte - S. 27

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 27 — auf das Schiff brachten. Nun fuhren sie ab, und in einiger Entfernung von der Insel rief Odysfeus dem Cyklopen die höhnenden Worte zu: „Ha, Polyphem, du fraßest feines ver- ächtlichen Mannes Genoffen, jetzt hat Zeus deine Frevelthaten gestraft." Da schleuderte der Riefe ein ungeheures Felsstück ins Meer, daß die von dem Falle brausende Woge das Schiff wieder au die Insel trieb; doch durch eifriges Rudern kamen die Griechen wieder fort, und Obyfseus rief abermals: „Wenn bich jemand um beiues Auges Blenbung fragt, so sag ihm, der Städteverwüster Odysseus, Laertes Sohn von Jthaka, hat mich geblendet." Da erinnerte sich Polyphem einer alten Weissagung und rief: „Wehe mir, jetzt gedenke ich des Sehers, der einst verkündigte, ich würde durch Odysseus mein Auge verlieren. Doch glaubte ich stets, dieser sei ein großer, gewaltiger Mann, und nun hat so ein Ding, so ein Wicht mich berauscht und geblendet. Komm doch herein, Odysseus, daß ich dir von meinem Vater Poseidon ein Geleit auswirke!" Doch Odysseus hütete sich. Und nochmals schleuderte jener ein Felsstück ins Meer, daß das Wasser aufbrauste. Doch Odysseus ruderte nach der Insel hin, wo die Übrigen Genossen sich befanden. Dort opferte er den Lieblingsbock des Cyklopen dem Zeus. 2. Ci ree. Sechs Tage trieben die Griechen auf dem Meere umher, am siebenten kamen sie zu den riesigen Lästry-gonen, die dem Odysseus elf Schiffe zerstörten und viele Gefährten erschlugen. Nuu hatte der Held nur noch ein Schiff; in diesem entfloh er mit den noch übrigen Gefährten und gelangte zu der Insel, wo die Zauberin Circe wohnte. Odysseus erstieg einen Hügel und sah von da Rauch aus dem Palaste der Zauberin aufsteigen. Da schickte er zweiundzwanzig Genossen ab, um Kundschaft einzuziehen. Sie fanden Wölfe und Löwen, die aber nicht raubgierig waren, sondern sie anwedelten wie Hunde; es waren Menschen, durch Zauberkräfte der Ciree in gräßliche Ungeheuer verwandelt. Bald nahten die Griechen dem Palaste und hörten den melodischen Gesang der Circe, die eben an einem großen, wundervollen Gewände webte. Die Wanderer riesen sie mit lauter Stimme; sie trat aus der Pforte und nötigte die Fremden, einzutreten. Arglos folgten sie der Einladung und tranken von dem Wein, in den Zauberkräuter gemischt waren. Jetzt berührte sie die Göttin mit ihrem Stabe und sie waren in Schweine verwandelt, mit Borsten und grunzender Stimme, nur ihr Geist war unzerrüttet. Circe trieb die Weinenden in Koben und legte ihnen Schweinefutter vor.

6. Alte Geschichte - S. 30

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 30 — brausenden Strudels der Charybdis, und vor Schrecken ließen die Griechen die Ruder fallen. Odysseus ermutigte sie und befahl dem Steuermann, fern von dem Strudel, nahe am Felsen das Schiff vorbeizulenken; von der Scylla aber sagte er ihnen nichts. Jetzt waren sie in der Enge des Meeres; hier drohte Scylla, dort die grausige Charybdis, und während die Blicke der Griechen auf diese sich richteten, hatte Scylla schon sechs der tapfersten Gefährten geraubt. Ju den Lüften schwebend, mit Händen und Füßen zappelud, riefen die Armen vergebens den Odysseus um Hilfe an; er mußte zusehen, wie das Ungetüm seine Gefährten verschlang. Der Scylla und Charybdis entflohen, kam Odysseus mit seinen übrigen Gefährten zu der Insel Thrinakia, wo die Herden des Helios weideten. Jetzt gedachte Odysseus der Warnung der Circe; um die Gefahr zu vermeiden, befahl er den Gefährten, an der Insel vorbeizusteuern. Aber diese, von Anstregnngen und Schrecken entkräftet, sehnten sich nach Erquickung und Schlummer, und ohne auf des Helden Mahnung zu achten, bestanden sie darauf, an der Insel zu landen. Da ahnte Odysseus die Erfüllung der schrecklichen Weissagung; doch ließ er wenigstens die Genossen schwören, keins von den Rindern und Schafen des Helios zu schlachten, sondern nur die Speiseu zu genießen, die ihnen Circe mitgegeben hatte. Alle schwuren den Eid. Aber den ganzen Monat hindurch brauseteu ungünstige Winde; solange der Vorrat im Schiffe ausreichte, fchouten die Griechen der Rinder, dann, als alle Nahrung verzehrt war, fingen sie Vögel und Fische zur Speise. Einst aber, als Odysseus in tiefem Schlummer lag, siegte der Rat des Eurylochus bei seinen Frennden, und als jener erwachte, drang ihm schon der Duft der geschlachteten Rinder entgegen. Umsonst war nun alles Schelten; die That war geschehen. Die Griechen schmausten sechs Tage lang von dem Fleisch und setzten am siebenten die Fahrt fort. Bald hüllte sich der ganze Himmel in finsteres Gewölk, Ein gewaltiger Orkan erhob sich. Mit lautem Gekrach stürzte der Mast in das Schiff und zerschmetterte dem Steuermann den Kops. Der Donner brüllte und ein Blitz schlug in das Schiff, die Gefährten sprangen heraus und fanden, wie Krähen auf dem Meere schwimmend, ihren Untergang. Odysseus stand allein aus dem Schiffe, da löste sich auch dieses aus den Fugen, und den Mast mit dem Kiel durch ein Seil verbindend, setzte sich der Unglückliche daraus und trieb auf dem Meere umher.

7. Alte Geschichte - S. 29

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
- 29 — die Seinen wiedersehen. Du, Odysseus, steuere vorbei und verklebe deinen Gefährten die Ohren mit Wachs; wenn dn sie aber zu hören begehrst, so lasse dich an Händen und Füßen gefesselt an den Mastbanm binden und verbiete den Deinen, dich zu lösen. Weiter auf deiner Fahrt ragt ein kahler, nackter Fels zum Himmel empor, den nie ein Sterblicher bestieg. In dem Felsen ist eine dunkle Höhle, bei der dein Schiss vorbeisegeln muß, hier hauset Scylla, ein fürchterliches Scheusal mit bellender Stimme; es hat zwölf Füße, sechs Schlangenhälse und ebensoviel gräßliche Häupter mit drei Reihen Zähnen. Tie Füße behält es in der Höhle, aber die Köpfe streckt es hervor, um uach Delphinen zu schuappeu. Nie ist ein Schiff ohne Verderben vorbeigefahren. Der Scylla gegenüber ist ein andrer, niedriger Felsen, unter dem die Charybdis haust, die dreimal täglich das dunkle Meerwasser einschlürft und dreimal wieder hervorsprudelt. Mögest du nicht ankommen, wenn sie das Wasser einschlürst. Rudere daher du dein Schiff nahe an der Scylla vorbei, denn es ist besser, sechs Genossen, als alle zugleich zu verlieren. Von da gelangst du zur Insel Thri-nakia, wo Helios seine Herden hat, Hornvieh und wollige Schafe, deren Zahl nie abnimmt. Wenn ihr diese Tiere nicht anrührt, dann mögt ihr, obfchon unglücklich, nach Jthaka kommen; wenn du sie aber verletzest, dann wird es dein und deiner Gefährten Verderben sein, und du wirst von allem entblößt heimkehren." Unter dieser Erzählung erschien die Morgenröte. Odysseus eilte zu seinen Gefährten; bald saßen sie aus deu Ruderbäukeu. Odysseus teilte seinen Freunden mit, was ihm Circe von den Sirenen erzählt hatte. Als das Schiff sich ihnen näherte, verklebte er den Gefährten die Ohren; sich selbst aber ließ er an Händen und Füßen an den Mast festbinden. Schon hörte er den Gesang der Sirenen, die ihm zuriefen: „Komm, preiswürdiger Odysseus, lenke das Schiff dem Laude zu. Wer unsere süßen Töne vernommen, kehrt fröhlich und mit hoher Weisheit begabt zurück. Denn wir wissen, was Griechen und Troer gethan haben, wir kennen alles auf der nahrungsprossenden Erde." Da erwachte in Odysseus die Begierde, zu dcu Sirenen hinüberzufahren, und er gebot den Freunden, ihn zu lösen; doch es geschah nicht. So segelte das Schiff glücklich vorbei, und Odysseus nahm den Freunden das Wachs ans den Ohren. Bald hörten sie, weiter fahrend, das dumpfe Getose des

8. Alte Geschichte - S. 31

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 31 — Da wechselte der Wind, der Süd erhob sich und trieb den Schiffbrüchigen zur Charybdis zurück, als sie gerade das Wasser einschlürfte. Behende schwang sich Odysseus auf einen Feigenbaum, der aus dem Felsen wuchs, bis sie den verschlungenen Kiel und Mast wieder von sich gab. Schnell sprang er auf die Balken und trieb, von der Scylla ungefährdet, lange umher, bis er auf die Insel Ogygia gelangte, wo die schöngelockte Göttin Kalypso wohnte. 4. Penelope und die Freier. Während Odysseus durch den Zorn des Poseidon auf dem Meere umhergeschleudert wurde und viele Drangsale erlitt, blieben auf Jthaka sein treues Weib Penelope und sein Sohn Telemach, den er als Knäblein verlassen hatte, nicht verschont von Leiden. Alle Helden waren von Troja heimgekehrt, mir Odysseus nicht; man hielt ihn für-tot und gab die Hoffnung auf seine Rückkehr auf. Nur Penelope hoffte noch und bewahrte dem Manne ihrer Jugend die Treue. Über hundert Freier hausten in ihrem Palaste aus die frechste Weise. Sie schlachteten des Odysseus Rinder, Ziegen und Schweine und zwangen seine Diener und Dienerinnen, ihnen auszuwarten. Tag für Tag verlangten sie von Penelope, daß sie einem von ihnen die Hand reichen sollte. Telemachus war noch zu jung, um dem Unfnge zu steuern, der Vater des Odysseus, Laertes, war auf das Land gezogen, und die Mutter war vor Gram gestorben. Penelope weinte Tag und Nacht um den Gatten. Um die Freier hinzuhalten, ersann sie eine Lift. Sie stickte an einem Teppich, und wenn dieser fertig sei, sagte sie, wollte sie einem der Freier ihre Hand reichen. Aber nachts beim Scheine der Fackeln trennte sie das Gefertigte wieder auf, und so wurde sie nie fertig. Eine Dienerin verriet jedoch den Freiern die List, die nun noch zudringlicher wurden. Endlich beschlossen die Götter selbst des Odysseus Heimkehr, nachdem er zwanzig Jahre fortgewesen war. Die Göttin Athene erfüllte das Herz des Telemach mit neuem Mute. Dieser rüstete ein Schiff und segelte ohne Wissen seiner Mutter ab, um seinen Vater zu suchen. 5. Odysseus in Jthaka. Eumäus. Odysseus weilte gezwungen sieben Jahre aus der Insel der Kalypso. Gram und Kummer nagten ihm am Herzen. Täglich ging er an das Gestade des Meeres und schaute nach der Gegend, wo sein geliebtes Jthaka lag. Endlich nach unsäglichen Gefahren und Beschwerden wurde er an Jthakas Gestade ausgesetzt. Die Gegend war ringsum in dichten Nebel gehüllt,

9. Alte Geschichte - S. 46

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 46 — teile zu verschaffen. Er veranlaßte die Athener zu einer Unternehmung gegen die Inseln, welche den Persern sich unterworfen hatten. Zuerst wollte er die Insel Paros erobern und belagerte die Hauptstadt derselben. Schon wollte er durch seine Belagerungswerke die Stadt einnehmen, als auf dem festen Lande von Asien ein Wald in Brand geriet. Beide Teile sahen die Flammen und hielten sie für ein Zeichen der zum Entsätze der Parier herbeieilenden persischen Flotte. Miltiades hob sofort die Belagerung auf, steckte seine Werke in Brand und eilte, krank an einer Wunde, nach Athen zurück. Hier klagten ihn die Athener der Verräterei an, da er, durch persisches Geld bestochen, die Belagerung aufgehoben hätte. Da feine Wunden ihn hinderten, sich selbst zu verteidigen, hielt fein Bruder die Verteidigungsrede. Miltiades wurde zwar vom Tode freigesprochen, aber zu einer Geldstrafe von 50 Talenten verurteilt, die man auf Ausrüstung der Flotte verwandt hatte. Unfähig, die Summe zu bezahlen, starb er im Gefängnis als Opfer des Undanks feiner Mitbürger. 3. Dritter Perserkrieg. Als die Nachricht vou der Niederlage bei Marathon an den König Darius kam, wurde feiu Zorn gegen die Athener noch größer, und er rüstete sich Zu einem Zuge gegen Griechenland drei Jahre lang, starb aber vor beffen Ausführung 486,. Sein Sohn und Nachfolger A'erxes setzte die Rüstungen mit demselben Eifer fort. Er brachte aus den vielen Völkerschaften Asiens ein Heer zusammen, wie es die Welt noch nicht gesehen hatte. Es bestand aus mehr als zwei Millionen Menschen. ^Das Vorgebirge Athos, wo die Perser ehemals Schiffbruch gelitten hatten, wurde durchgraben. Über den Hellefpont aber wurden Brücken geschlagen. Diese zertrümmerte ein heftiger Sturm. Da ergrimmte Xerxes so, daß er das widerspenstige Meer mit Peitschenhieben züchtigen und die Baumeister enthaupten ließ. Es wurden neue Brücken gebaut, und nun begann der Übergang des gewaltigen Heeres. Der Weg war mit Myrten bestreut, und auf den Brücken dampfte der Weihrauch. Als die Sonne aufging, goß Zkerxes aus einer goldenen Schale ein Trankopfer in das Meer und betete zur Sonne. Darauf warf er die Schale samt einem goldenen Becher und einem persischen Schwert ins Meer. Nun setzte sich das Heer in Bewegung. Der Übergang dauerte ununterbrochen sieben Tage und sieben Nächte. Als sie nun in die Ebene von Doriskos kamen, veranstaltete

10. Alte Geschichte - S. 83

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 83 — Als man deshalb ihm seine Bedenken äußerte, antwortete er: „Ich darf nur mit dem Fuße auf den Boden stampfen, und es werden Legionen hervorkommen!" Als dem Cäsar der Senatsbeschluß mitgeteilt wurde, erzählte er seinen Soldaten, was geschehen war, und fragte sie, vb sie für seine Ehre kämpfen wollten. Als diese zustimmten, rückte er an den Fluß Rubicou, der seine Provinz von Italien trennte. Noch einmal erwog er, ob er vorwärts gehen sollte. Dann rief er plötzlich aus: „Wohlan, der Würfel ist gefallen!" und rückte entschlossen hinüber. Der zweite Bürgerkrieg begann (49). Ju raschem Siegeslaufe rückte Cäsar nach Rom vor. Pompejus, der nun den Vorwnrf hören mußte, er möge doch jetzt die Legionen aus der Erde stampfen, floh mit Jemen Anhängern nach Capua, so schnell, daß sie sogar den Staatsschatz zurückließen. Von Capua ging Pompejus nach Brnndisium, und als Cäsar auch hierhin folgte, nach Epirns. Cäsar hatte in 60 Tagen ganz Italien erobert und durch Freundlichkeit und Milde alle Herzen gewonnen. Dann ging er nach Rom zurück und bemächtigte sich des Staatsschatzes. Nun zog er nach Spanien, um erst „ein Heer ohne Führer", und dann den „Führer ohne Heer" zu vernichten. Es gelang, und Cäsar kehrte nach Rom zurück, wo er sich zum Diktator ernennen ließ. Er ordnete die Angelegenheiten des Staates und wurde vom Volke zum Konsul gewählt; da legte er die Diktatur nieder. Unterdessen hatte Pompejus im Osten eine ansehnliche Streitmacht zu Wasser und zu Laude zusammengebracht. Cäsar landete mit einer geringen Macht in Epirns. Zwar erlitt er bei Dyrrhachium eine Niederlage; er wandte sich aber mit seiner Armee, die lange an dem Notwendigsten Mangel gelitten hatte, nach Thessalien. Hier kam es bei Pharsalns (48) zur entscheidenden Schlacht. Cäsar hatte seinen Soldaten, unter denen mehrere deutsche Kohorten waren, befohlen, sie sollten nur nach den Gesichtern der vornehmen Herren hauen, so würde» diese um so schneller weichen. Es geschah. Bald liefen die Feinde in wilder Flucht durcheinander. Das ganze Lager fiel in die Hände der Sieger; doch Cäsar schenkte den Gefangenen die Freiheit. Mit wenigen Getreuen war Pompejus ans Meer gelangt und bestieg ein Schiff. Es wurde beschlossen nach Ägypten zu fahren; als der Kahn ans Ufer stieß, fielen die Ägypter über 6*
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