Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 159

1902 - Leipzig : Roßberg
— 159 — rate und Beichtväter an Fürstenhöfen; die Schulen der Jesuiten wurden von zahlreichen Prinzen fürstlicher Häuser besucht, die später als Herrscher die Grundsätze des Ordens in ihren Ländern durchführten. Die Früchte ihrer Tätigkeit zeigten sich am besten in Bayern und Österreich, wo der Protestantismus allmählich verdrängt wurde. § 168. Die Hugenotteukriege in Frankreich und ihre Rückwirkung auf Deutschland. In Frankreich fand die calvinische Lehre, deren Bekenner man hier Hugenotten nannte, besonders viele Anhänger unter dem hohen Adel, der gegenüber dem Königtum eine selbständige Stellung zu behaupten suchte. Die Führung der Hugenotten übernahm die bourbonische Nebenlinie des französischen Herrscherhauses der Valois, welche das Königreich Navarra in den Pyrenäen besaß. An der Spitze der Katholiken standen die Herzöge von Guise. Es kam zu einem furchtbaren Bürger- und Religionskriege, der mit Unterbrechungen über dreißig Jahre dauerte (1562—1595) und Frankreich an den Rand des Abgrundes brachte. Der Retter seines Landes war Heinrich von Navarra. Er bestieg nach dem Aussterben der Valois als Heinrich Iv. den französischen Thron, gewann die Katholiken durch seinen Übertritt zu ihrem Bekenntnisse und versöhnte die Calvinisten durch den Duldungserlaß von Nantes. Frankreich blieb ein 1598. überwiegend katholisches Land. Durch die Hugenottenkriege wurden die religiösen Gegensätze in Deutschland noch verschärft. Namentlich steigerte das Blutbad der Bartholomäusnacht (23.-24. August 1542), wodurch in Paris und in den Provinzen mehrere Tausend Hugenotten umkamen, die Erbitterung der Protestanten. Auch die persönliche Teilnahme so vieler Deutschen an diesen Kriegen war nur zu sehr geeignet, den konfessionellen Haß in Deutschland zu schüren. Als Frankreich sich einigermaßen zu erholen begann, nahm Heinrich Iv. die deutschseindliche Politik der früheren französischen Könige wieder auf. Schon war er im Begriffe, mit Heeresmacht in Deutschland einzufallen, da traf ihn der Dolch eines Meuchelmörders (1610). § 169. Der Ausstand der Niederlande gegen die spanische Herrschaft und seine Folgen snr Deutschland. Die Niederlande, welche unter Karl V. siebzehn Provinzen umfaßten, waren von diesem Kaiser unter dem Namen „bur-

2. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 164

1902 - Leipzig : Roßberg
— 164 — Wohlstand, der sich ebensowohl in der Bauart und Ausstattung der Häuser, als in seiner Sitte und Bildung kundgab. Unter den deutschen Städten ragten Nürnberg, Augsburg, Straßburg, Lübeck und Danzig hervor. Fugger in Augsburg, dessen Vorfahre 1370 als unbemittelter Weber eingewandert war, galt für den reichsten Kaufmann der Welt. Auch die Welser in Augsburg verfügten über einen fürstlichen Reichtum. Einer ähnlichen Blüte erfreute sich Nürnberg. Seine Kaufleute häuften Geld aus Geld; durch prachtvolle Geschenke an Kunstsachen und Geräten wie durch Vorschüsse an Geld erlangten die Nürnberger von Kaisern, Bischösen und Fürsten mehr Freiheiten als jede andere deutsche Handelsstadt; Nürnberg hieß im 16. Jahrhundert die volkreichste und blühendste unter Deutschlands Städten. Niemals ist das Leben der deutschen Städte glänzender und reichlicher gewesen als im 16. Jahrhundert. Üppige Gelage und bunte Unterhaltungen durch Gauklerbanden und dramatische Ausführungen wechselten oder verbanden sich mit kriegerischen Schaustellungen. Statt im Turnier tummelten sich die jungen Patrizier zuweilen in phantastischer Maske; in der großen Masse der Bürgerschaft erhielten die Schützenseste die Waffentüchtigkeit, obgleich das Schaugepränge mehr und mehr zur Hauptsache wurde. Zwischen Kletterbäumen und Kegelbahnen, Krambuden und Glückstöpsen schoß man da um kostbare Preise mit Armbrust und Feuerrohr. § 173. Kunst Nn- geistiges Leben. 1. Die Baukunst. Dieses derbsinnliche Geschlecht strebte jetzt danach, das Leben mit einem Reichtum künstlerischen Schmuckes zu umgeben. Das Muster dafür gab Italiens Renaissance. Der weltliche Bau überflügelte jetzt den kirchlichen vollständig. Fürsten, Edelleute und Patrizier waren die Bauherren; Paläste, Landsitze, öffentliche Gebäude und Privathäuser wurden Ausgaben der Baukunst. Die Stirnseiten der Gebäude wurden reich mit Bildwerk und Malerei verziert, die Höfe mit weiten, offenen Säulenhallen umgeben, große Treppen angelegt und die Jnnen-räume prunkvoll ausgestattet; nur die vorspringenden Erker, die hohen Giebel, die Ecktürme mit ihren Wendeltreppen wurden meist beibehalten. So entstanden das alte Schloß in Stuttgart, die „Residenz" in München, der Otto Heinrichs-Bau des Heidelberger Schlosses, das Dresdener Schloß, viele stattliche Landsitze und Regierungsgebäude, sowie Rat- und Zunfthäuser und Patrizierwohnungen. Das vollständigste Städtebild aus der Renaissancezeit bietet das Städtchen Rotenburg an der Tauber, wo mit Ausnahme

3. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 218

1902 - Leipzig : Roßberg
— 218 — Unter den Fürsten seiner Zeit war er fast der einzige von sittlicher Reinheit, herzlicher Frömmigkeit und aufopfernder Hingebung an seine Herrscherpflichten; er war endlich auch gut deutsch gesinnt. Freilich zeigte sich in seinem Wesen auch manche Schattenseite, er war eigenwillig, oft jähzornig und zuweilen von furchtbarer Härte. Seinen christgläubigen Sinn betätigte er dadurch, daß er zahlreiche Kirchen errichten ließ. Die christlichen Bekenntnisse genossen die gleiche Duldung; doch betrachtete sich der König als den Schutzherrn des Protestantismus, wie namentlich sein Verhalten gegen die Salzburger beweist. Für die Kinder seiner katholischen Soldaten errichtete er besondere Schulen. Im Jahre 1740 starb der König, dessen tatenreiches Leben nur dem Wohle des Staates gewidmet war. Er hinterließ seinem großen Sohne die Mittel, seine großen Taten zu vollbringen: a) 2200 Quadratmeilen mit 21/i Millionen Einwohnern; b) ein Heer von 83000 Mann; c) wohlgeordnete Einnahmen; d) einen Staatsschatz von 8700000 Talern. 3. Kulturxustände in Deutschland um die Mitte des 18. Jahrhunderts. § 237. gtaameben. 1. Kaiser und Reich. Der Kaiser als solcher besaß weder königliche Rechte noch das kleinste Gebiet im Reiche. Der Boden desselben zerfiel in den Landbesitz der Reichsstände, in die reichsunmittelbaren Landgebiete und in mediatisierte Herrschaften. Die reichsständischen Gebiete, welchen allein Sitz und Stimme auf den Reichstagen zukam, waren einerseits geistliche ober weltliche Fürstentümer, Grafschaften ober Freiherrschaften, andrerseits republikanisch eingerichtete Reichsstädte. Die monarchischen Landesherren teilten sich ihrem Range nach in zwei Kollegien: in das der Kurfürsten und das der Reichsfürstert nebst den nicht gefürsteten Grafen und Herren. Ein brittes Reichskollegium bilbeten die 51 Reichsstäbte. Zusammen erreichten die mehr ober weniger vollständigen Reichsglieder die Zahl 1800. Völlig unabhängig vom Reiche waren die österreichischen Fürsten als Könige von Ungarn, die oldenburgischen als Könige von Dänemark, die brandenburgischen als Könige in Preußen, die hannoverschen als Könige von England, sowie zeitweise die sächsischen als Könige von Polen. 2. Die kleinen Fürstentümer. Die kleinen Fürstentümer waren im allgemeinen die Tummelplätze fürstlicher Launen und

4. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 227

1902 - Leipzig : Roßberg
— 227 — § 244. Die politische Lage in Europa zur Zeit des Regierungsantritts Friedrichs Ii. Die wichtigste Frage war für Österreich damals, ob es nach dem Tode Karls Vi. seiner Tochter Maria Theresia gelingen würde, die Herrschaft über die österreichischen Erblande zu behaupten. Zwar hatten die meisten Staaten Europas das Haus-gesch der weiblichen Erbfolge in Österreich, die sog. pragmatische Sanktion Karls Vi., anerkannt, aber die Kurfürsten Karl Albert von Bayern und August Iii. von Sachsen, der zugleich König von Polen war, erhoben aus Grund ihrer Verwandtschaft mit dem Kaiserhause Anspruch auf Teile des Erbes, und es war zu erwarten, daß Frankreich, obwohl es die pragmatische Sanktion anerkannt hatte, sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen würde, Habsburg zu schädigen, zu dem es seit den Tagen Karls V. in Gegnerschaft stand. In Frankreich war auf Ludwig Xiv., dem sein Sohn und der ältere seiner Enkel im Tode vorangegangen waren, im Jahre 1715 sein Urenkel Ludwig Xv. gefolgt, für den anfangs eine vormundschastliche Regierung eintrat. Unter der sparsamen Leitung des Kardinals Fleury hatte sich das Land einigermaßen erholt, ein Teil der Schulden war bezahlt und die Bevölkerung gewachsen. Frankreich besaß in Nordamerika ausgedehnte Kolonien, Kanada am Lorenzostrom und Louisiana am Mississippi. Dadurch wurde es in Zwistigkeiten mit England verwickelt, welches seit Beginn des 17. Jahrhunderts ebenfalls an der nordamerikanischen Küste Kolonien gegründet hatte, Neu-England, Virginien, Karolina u. a., und seine Hände immer weiter ausstreckte. In diesen Streitigkeiten stand Spanien zunächst aus der Seite Frankreichs. Die Krone von England war nach dem Tode der Königin Anna im Jahre 1714 an das Haus Hannover gefallen. Damals hatte Georg I. den Thron bestiegen, aus welchen Georg Ii. gefolgt war. In diesem Lande gab in allen wichtigen Fragen nicht der König, sondern das Parlament den Ausschlag. In dem großen Streite, der sich jetzt um die pragmatische Sanktion erhob, stellte sich England, infolge seines Gegensatzes zu Frankreich, aus die Seite Österreichs. Auch Rußland griff jetzt in die europäischen Verwickelungen ein. Hier hatte 1741 infolge einer Palastrevolution die jüngste Tochter Peters des Großen, Elisabeth, den Zarenthron bestiegen. § 245. Der erste Schlesische Krieg 1740 1742 und die Anfänge des Österreichischen Erbsolgekrieges. Die eigentümliche Lage, in der sich Österreich befand, bot Friedrich die günstige Gelegenheit, die früheren Ansprüche seines 15*

5. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 242

1902 - Leipzig : Roßberg
— 242 — Das Streben der Kaiserin als Regentin war durchaus selbstherrlich nach jeder Richtung hin. Wie die Rechte der Stände durch die Selbstherrschaft und eine Ministerregierung beschränkt wurden, so wurden auch den Städten manche Befugnisse der Verwaltung und des Gerichtswesens entrissen; die ländliche Bevölkerung unterlag völlig der Willkür der Regierung. Ein neues Gesetzbuch hob die Hexenprozesse und Verbrennungen auf, ebenso wurde später die Folter abgeschafft. Sehr viel geschah unter ihrer Regierung zur Hebung des Gewerbes und Handels. In Wien wurde eine Porzellanfabrik gegründet. Viele Eisen- und Stahlwerkstätten, sowie Baumwoll-und Seidenfabriken entstanden. Wien wurde zur Industriestadt. ' Auch Kanäle und Straßen wurden gebaut, die Schiffahrt und das Postwesen gehoben. Im Heere wurde viel verbessert, meist nach preußischem Muster. § 265. Josef Ii. Nach dem plötzlichen Tode ihres Gemahls Kaiser Franz I. (1765) nahm Maria Theresia ihren ältesten Sohn Josef Ii. zum Mitregenten an, in Wirklichkeit war er nur ihr erster Minister. Sein Vorbild war Friedrich der Große. Josef Ii. bereiste sowohl das ganze Gebiet seiner Hausmacht, um sich über die Bedürfnisse der Bevölkerung zu unterrichten, als auch die Nachbarländer, um ihre Zustände kennen zu lernen. In kirchlicher Beziehung war zwischen beiden Regenten ein tiefer Abgrund; die Mutter entsetzte sich über das Streben des Sohnes nach Herstellung der Glaubensfreiheit. Nach dm Tode der Kaiserin (1780) war Josef Alleinherrscher; er suchte jetzt in seinen Ländern kirchliche, gesellschaftliche und 'staatliche Neuerungen vder Verbesserungen einzuführen. Durch ein Toleranzedikt gewährte er den Protestanten und Griechischkatholischen freie Religionsübung und gleiche Rechte wie den Katholiken. Die Zahl der Klöster wurde vermindert und das dadurch gewonnene Vermögen zur Errichtung von Schulen und wohltätigen Anstalten benutzt. Er hob die Leibeigenschaft der Bauern auf und führte eine gleichmäßige Besteuerung und Gleichstellung vor dem Gesetz ein. Allgemeine Unzufriedenheit in allen Klassen der Bevölkerung, ein offener Aufstand in Belgien und ein drohender Aufstand in Ungarn waren die Folgen. Josef starb aus Gram über feine fruchtlose Lebenstätigkeit. „Ich habe das Unglück gehabt, alle meine Entwürfe scheitern zu sehen." Unter seinem Nachfolger Leopold Ii. blieb nur das Toleranzedikt und die Aufhebung der Leibeigenschaft bestehen. —h—das Beispiel der aufgeklärten Regierungen Friedrichs des Großen und Josefs Ii. blieb unter den anderen zeitgenössischen

6. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 243

1902 - Leipzig : Roßberg
— 243 — Herrschern nicht ohne Nacheiferung. Am meisten geschah in Bayern, wo unter Maximilian Iii. für die Verbesserung der Zustände des Landes gesorgt und mit manchen Neuerungen vorgegangen wurde. Die Hexenprozesse verschwanden, die Akademien der Wissenschaften und Künste in München entstanden. In Sachsen geschah ähnliches unter Friedrich August Hi. Die Folter wurde unter ihm abgeschafft, die Gesetzgebung verbessert, Ackerbau und Gewerbe gehoben. Neben diesen großen weltlichen Staaten schritten in gleichem Streben die bedeutenderen geistlichen einher, so Cöln, Münster und Trier, Mainz, Bamberg und Würzburg. Vor allem übten diese Kirchenfürsten Duldsamkeit, ja selbst Gunst gegen Nichtkatholiken. 4. Deutsche Rulturzustände am Ende des 18. Jahrhunderts. § 266. Gesellschaftliches Leben. 1. Die deutschen Fürstenhöfe. Während die Fürsten der großen Staaten das Los ihrer Untertanen zu verbessern, Handel und Wohlstand zu heben suchten, verharrten die meisten kleineren deutschen Fürsten in dem Streben, die unumschränkte Herrschaft zu ihrem eigenen Vorteil auszunutzen. Noch immer herrschten steife Förmlichkeit und Verschwendungssucht, und um die Kosten aufzubringen, wurde von einigen Fürsten nach wie vor Menschenhandel getrieben. So taten es die Fürsten in Hessen-Kassel, in Waldeck, in Braunschweig und Anhalt-Zerbst. Der schlimmste Fürst damaliger Zeit war Herzog Eugen Karl von Württemberg, der jede freie Regung gewaltsam unterdrückte und Männer, die ihre Stimme gegen seine zügellose Herrschaft erhoben, ins Gefängnis brachte. 2. Der hohe und niedere Adel. Die Mehrzahl der Adligen lebte in behaglichem Genuß; der hohe und niedere Reichsadel war verhaßt und verspottet. Noch spielte er den kleinen unumschränkten Herrn, aber der Familienbesitz fiel nach und nach in die Hände der Gläubiger. Viele vom Reichsadel zogen in die Hauptstädte der geistlichen Staaten und bildeten dort eine von den Bürgern stark befeindete Aristokratie. Ihre Familien hatten die reichen Domstiste und Prälatenstellen inne, sie blieben vorzugsweise die sklavischen Nachahmer des französischen Geschmacks. Auch der niedere Adel auf dem Lande war verschuldet. Auf ihren Gütern herrschten die Herren wie unumschränkte Fürsten; die Gutswirtschaft führte für sie ein Amtmann. Die Wintermonate verlebte der Landadel in der Hauptstadt seiner Landschaft, 16*

7. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 258

1902 - Leipzig : Roßberg
— 258 — 1799. 4. Napoleons Staatsstreich. Am 9. November 1799 stürzte Napoleon das Direktorium mit Waffengewalt. Eine neue Verfassung übertrug Napoleon die Regierung als ersten Konsul mit beschließender Stimme auf zehn Jahre, die beiden anderen Konsuln hatten nur beratende Stimme. Der erste Konsul befehligte die Heere, ernannte die Beamten und beeinflußte die Gesetzgebung. 3. Die Aufrichtung der Napoleonischen Weltherrschaft (1799-1812). § 278. Der zweite Koalitionskrieg und der Umsturz der deutschen Reichsverfaffnng Durch die siegreiche Seeschlacht bei Abukir ermutigt, hatten die europäischen Mächte ihre Koalition erneuert; auch die Türkei und Rußland unter Paul I. traten bei. Erzherzog Karl schlug die Franzosen aus Deutschland, der Feldmarschall Suworow aus Italien hinaus. Dann überstieg der alte Russe, um auch die Schweiz zu säubern, unter fürchterlichen Verlusten im Winter 1799 den St. Gotthard. Aber er sand die Franzosen siegreich am Vierwaldstätter See und schlug sich mühselig ins vordere Rheintal durch. Um Österreich zu überwinden, ging Napoleon 1800 über die Alpen und schlug die Österreicher bei Marengo. Moreau war vom Oberrhein aus in Deutschland eingedrungen und hatte den Erzherzog Johann bei Hohenlinden besiegt. Im Frieden 1801. zu Luneville, dem auch das Deutsche Reich beitrat, wurde 1801 das linke Rheinufer abgetreten. Die deutschen Fürsten aber. welche ihre linksrheinischen Besitzungen verloren hatten, wurden 1803. zu Regensburg mit eingezogenen geistlichen Ländern und sreien Reichsstädten entschädigt. Preußen erhielt die westfälischen Bistümer Paderborn, Osnabrück und Hildesheim, mehrere westfälische Abteien und die früher dem Kurfürsten von Mainz gehörenden Besitzungen Erfurt und das Eichsfeld, dazu die Reichsstädte Mühlhausen, Nordhausen und Goslar. Sehr reichlich fiel auch die Entschädigung für Baden, Württemberg und Bayern aus, in deren Gebiet die meisten Stiftslande, Reichsstädte und Reichsdörfer lagen. Bayern bekam unter anderem die Bistümer Bamberg und Würzburg. Die geistlichen Staaten verloren bis aus das Kurfürstentum Mainz und die Reichsstädte bis aus sechs (Frankfurt a. M., Augsburg, Nürnberg, Hamburg, Bremen und Lübeck) ihre Selbständigkeit.

8. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 262

1902 - Leipzig : Roßberg
— 262 — Die Gebiete der Grafen, Reichsritter und Städte wurden dem Bunde unterworfen. Der Bund verpflichtete sich zur Unterstützung Napoleons in jedem Kriege. Dafür wurde den Vasallen Napoleons gestattet, die von ihren Ländern umschlossenen reichsunmittelbaren Gebiete einzuverleiben. Unter diesen befanden sich über 70 Fürstentümer und Grafschaften, z. B. Wied, Salm, Hohenlohe, Fürstenberg, die reichsritterschastlichen Gebiete, die Reichsstadt Nürnberg, sowie die Güter des Deutschen und des Johanniter-Ordens. Männer, die ihre Stimme gegen die Schmach Deutschlands erhoben, wurden von Napoleon gewaltsam unterdrückt; so wurde der Buchhändler Palm in Nürnberg, der sich weigerte, den Verfasser der Schrift „Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung", die in seinem Verlage erschienen war, zu nennen, auf Napoleons Befehl 1806 zu Braunau erschossen. 4. Preuhrn vom Tode Friedrichs des Grotzen bis prnt Fall der alten Monarchie (1786 1806)* § 283. Friedrich Wilhelm Ii. (1786-1797). 1. Seine Negierungsweise. Die drückende Regie, das Tabaks und Kaffeemonopol wurden abgeschafft, die Beamten freier gestellt und besser besoldet, die Soldaten milder behandelt und für Unterricht und Bildung mehr Aufwendungen gemacht als bisher. Aber wesentliche Verbesserungen aus allen diesen Gebieten waren damit nicht verbunden, und es dauerte nicht lange, so erhoben sich die Klagen über Steuerdruck, Willkür der Beamten und andere Übelstände lauter als unter Friedrich dem Großen. Die Verwaltung, die unter Friedrich dem Großen außerordentlich sparsam gewesen, wurde verschwenderisch, die Finanzen gerieten in Unordnung, Günstlinge suchten ihren Vorteil auszubeuten, während unter dem großen Könige nur das Staatswohl gegolten hatte. Denn obwohl der König Friedrich Wilhelm Ii. viel guten Willen besaß, so war er doch von zu weichem Gemüt und ließ sich nicht immer gut beraten. 2. Erwerbungen und Verluste unter Friedrich Wilhelm Ii. Im Jahre 1791 hatte der letzte Markgraf von Ansbach und Bayreuth seine Besitzungen für eine Geldsumme an den König von Preußen abgetreten. Die bedeutendste Erwerbung hatte Friedrich ^Wilhelm im Osten bei der zweiten und dritten Teilung Polens (1793 und 1795) gemacht. Dagegen verlor er im Frieden zu Basel (1795) seine linksrheinischen Besitzungen (Cleve, Geldern und Mörs) an Frankreich.

9. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 331

1902 - Leipzig : Roßberg
- 331 — 3. Die Habsburger und die Luxemburger. Rudolf I. v. Habsburg. Albrecht I. Heinrich Iv. v. Luxemburg. Johann v. Böhmen. Karl Iv. Friedrich der Schöne. Leopold. Albrecht, der Stammvater der späteren Habsburger. Sigismund. Gem. Maria v. Ungarn. 4. Das Haus Habsburg in Deutschland und in Spanien. Maximilian I. Gem. Maria, Erbtochter Karls des Kühnen v. Burgund. Philipp I. Gem.johanna, Erbtochter Ferdinands des Katholischen v. Aragonien u. Jsabellas v.kastilien. Karl V. als König v. Spanien Karl Philipp Ii. Philipp Iii. Philipp Iv. Ferdinand I., Erzherzog v. Österreich. Schwager und Erbe Ludwigs Ii., des letzten Königs v. Böhmen und Ungarn. Maximilian Ii. Rudolf Ii. Matthias t 1619. Karl Ii., der letzte Habsburger in Spanien t 1700. Karl v. Steiermark. Ferdinand Ii. Ferdinand Iii. Leopold I. Joses L Karl Vi., der letzte männliche Sproß des Hauses Habsburg, f 1740.

10. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 38

1880 - Leipzig : Arnoldi
38 Zweiter Kursus. Iii. Die neuere Geschichte. 1531 Schmalkaldischer Bund. — Zwingli f bei Cappel (11 Okt) *ranz Pizarro erobert Peru. 1534 die Biirgermeisterfehde. Georg Wullenweber von Lübeck. 1535 die Wiedertäufer in Münster. — Karl 5 erobert Tunis. Heinrich 8 Oberhaupt der englischen Kirche. 1540 der Jesuitenorden gestiftet von Ignatius Loyola. 1541 Karl 5 vor Algier. - Jo. Calvin, Reformator zu Genf. 1544 Karl 5 mit dem Reichsheere in Frankreich. Friede zu Crespy. 1545 das Tridentiner Konzil wird eröffnet. 1^4^j^Uth|r^Schmalkaldischer Krieg. Kurfürst Johann .b nednch der Grofsmüthige von Sachsen, Landgraf Philipp von Hessen. — Herzog Moriz von Sachsen. ^ 5”*^ ' Heinrich 8 u. Franz 1. Höhestand der osmanischen Macht. Schlacht bei Mühlberg. Kurfürst Jo. Friedrich gefangen. 15r>2 Kurfürst Moriz erzwingt den Passauer Vertrag (f 1553). Heinrich 2 von Frankreich besetzt Metz, Toul und Verdun! 1555 Augsburger Religionsfriede. Geistlich er Vorbehalt. 1556 Karl 5 legt die Regierung nieder. König Philipp 2 erbt die spanischen und die burgundischen Lande (—1598). 1558 Kaiser Ferdinand 1 (—1564). Karl 5 f im Kloster Yuste' Elisabeth, Königin von England (—1603j.-*' 1559 Friede zu Gateau-Cambresis: Ende der italienisch-burgun- dischen Kriege zwischen Spanien und Frankreich. Heinrich 2 von Frankreich f. Seine Wittwe Katharina Medici und deren Söhne Franz 2 —1560 (Gemahl der Maria Stuart), Karl 9 —1574, Heinrich 3 -1589. Die Guisen und Bourbonen. Hugenottenkriege. 156.» fechlufs des Tridentiner Konzils. Gegenreformationen. 1564 f Calvin. Kaiser Maximilian 2 —1576. Seine fürstlichen Freunde August von Sachsen, Christoph von Württemberg, Friedrich 3 von der Pfalz. 1565 die Johanniter vertheidigen Malta gegen die Türken. Der Grofsmeister la Valette. 1566 f Sultan Suleiman 2 vor Szigeth. Zriny. 1568 Egmont und Hoorn f. Herzog von Alba, spanischer Statthalter in den Niederlanden. — Don Carlos f. Königin Maria Stuart v. Schottland als Gefangene in England. 1571 Niederlage der Türken in der Seeschlacht bei Lepanto. Don Johann von Österreich (f 1578). 1572 Aug. 24. Pariser Bluthochzeit. Coligny f. — Aufstand derniederlande. Wilhelm von Oranien. — Polenwahlreich.
   bis 10 von 83 weiter»  »»
83 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 83 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 10
3 4
4 11
5 1
6 2
7 1
8 7
9 1
10 15
11 1
12 0
13 1
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 8
26 7
27 10
28 1
29 3
30 0
31 35
32 0
33 9
34 16
35 4
36 1
37 11
38 0
39 9
40 0
41 1
42 2
43 0
44 1
45 3
46 17
47 23
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 11
1 101
2 48
3 55
4 146
5 36
6 100
7 57
8 68
9 122
10 106
11 67
12 62
13 82
14 54
15 10
16 278
17 763
18 83
19 48
20 62
21 117
22 71
23 130
24 46
25 95
26 64
27 11
28 44
29 77
30 16
31 65
32 39
33 7
34 58
35 51
36 171
37 259
38 158
39 186
40 140
41 162
42 208
43 97
44 67
45 282
46 99
47 11
48 32
49 52
50 10
51 28
52 67
53 12
54 123
55 91
56 64
57 32
58 45
59 99
60 68
61 28
62 8
63 53
64 18
65 95
66 24
67 36
68 225
69 106
70 37
71 190
72 291
73 22
74 61
75 87
76 184
77 164
78 36
79 84
80 22
81 39
82 91
83 116
84 75
85 123
86 126
87 168
88 33
89 27
90 160
91 123
92 492
93 2
94 251
95 25
96 47
97 9
98 332
99 4

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 1
2 0
3 0
4 3
5 3
6 0
7 2
8 0
9 5
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 13
17 0
18 8
19 3
20 0
21 1
22 0
23 0
24 0
25 2
26 1
27 0
28 0
29 0
30 1
31 2
32 0
33 7
34 0
35 0
36 1
37 0
38 0
39 8
40 14
41 0
42 1
43 1
44 4
45 1
46 1
47 0
48 1
49 7
50 1
51 0
52 1
53 0
54 3
55 16
56 0
57 1
58 1
59 4
60 0
61 8
62 2
63 0
64 13
65 0
66 3
67 1
68 3
69 0
70 1
71 2
72 0
73 3
74 0
75 0
76 2
77 2
78 0
79 5
80 12
81 6
82 1
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 6
89 0
90 0
91 1
92 1
93 1
94 2
95 0
96 1
97 9
98 2
99 2
100 4
101 0
102 0
103 14
104 0
105 1
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 1
112 1
113 0
114 2
115 0
116 3
117 0
118 1
119 0
120 0
121 0
122 1
123 0
124 0
125 0
126 0
127 0
128 0
129 0
130 2
131 2
132 0
133 1
134 0
135 0
136 1
137 0
138 0
139 1
140 0
141 0
142 1
143 1
144 5
145 3
146 0
147 0
148 4
149 0
150 21
151 1
152 0
153 0
154 1
155 0
156 1
157 5
158 0
159 0
160 0
161 1
162 0
163 0
164 0
165 2
166 6
167 1
168 0
169 0
170 0
171 3
172 0
173 1
174 0
175 3
176 5
177 11
178 1
179 1
180 0
181 0
182 3
183 7
184 4
185 0
186 0
187 0
188 3
189 0
190 0
191 18
192 0
193 0
194 3
195 0
196 0
197 1
198 5
199 3