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1. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 53

1880 - Leipzig : Arnoldi
Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. 53 2000 chaldäischer Sterndienst. -— Abraham. Pelasgische Bauten in Griechenland. i5oo die ältesten Veden der Indier. — Schiffahrt und Kunstfleifs der Phönizier. — Moses Gesetzgeber der Israeliten. 1250 Reich der Assyrier von Ninive. Keilschrift. 1000 David. Blüte der hebräischen Dichtkunst. — Zaruthastra (Zoroaster) Religionsstifter in Baktrien. — Blüte des hellenischen Epos in den Kolonien. Homer und die Homeriden. 776 Aera der Olympiaden. Dorischer und ionischer Tempelbau. 753 Aera der Erbauung Roms. Etruskische Kunst. 700 das lydische u. das medische Reich. — Der Prophet Jesaias. 606 Zerstörung von Ninive. Nebukadnezar König von Babylon. Die Propheten Jeremias, Ezechiel. Hellenische Festversammlungen. Blüte der Lyrik; dieaeolier Alkaeos und Sappho. — Die sieben Weisen: Thaies von Milet, Vater der Philosophie; Solon von Athen. 559 Cyrus. — Croesus von Lydien. — Indischer Buddhaismus (Buddha t 5^3). 540 Pflege der Künste durch die Peisistratiden von Athen. Sammlung der homerischen Gedichte. Anakreon. — Pythagoras lehrt zu Kroton. 500 Kriege zwischen Griechen und Persern. — Der Dichter Simonides. — Der Weltweise Confucius in China. 480 Schlacht bei Salamis. Pindaros’ Hymnen. Die Tragödien des Aeschylos (f 456). 445 höchste Blüte der Kunst in Athen unter Perikies’ Staatsverwaltung. Der Maler Polygnotos. Bau des Parthenons und der Propyläen; die Götterbilder des Pheidias. — Hero-dots Geschichte. — Die Tragödien des Sophokles (f 405). 431 der peloponnesische Krieg. Der Geschichtschreiber Thuky-dides. Die Tragödien des Euripides (f 406). 429 f Perikies. Der Arzt Hippokrates. Platon geboren. Die Sophisten in Athen: ihr Gegner Sokrates. Die attische Komödie; Aristophanes. 421 Friede des Nikias.— Der Bildhauer Polykleitos von Argos. 399 Sokrates f. Die Maler Zeuxis und Parrhasio6. 387 Platon lehrt in der Akademie (-{* 347). Xenophon. Isokrates Lehrer der Redekunst (-J- 338). 359 K. Philipp von Macedonien. — Demosthenes’ Staatsreden. Der Bildhauer Praxiteles von Athen.

2. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 57

1880 - Leipzig : Arnoldi
Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. 5? 1152 K. Friedrich 1 Barbarossa. Seine Geschichtschreiber Otto von Freising und Ragewin. — Das lombardische Städtewesen. — Papst Alexander 3. 1190 der dritte Kreuzzug: Erzbischof Wilhelm von Tyrus. K. Friedrich 1 f. Der deutsche Ritterorden. — Blüte der mittelhochdeutschen Poesie: die höfischen Dichter Heinrich von Veldeke, Hartmann von Aue. — Germanischer Baustil. 1198—1216 P. Innocenz 3: Höhestand der päpstlichen Macht. Kreuzzüge gegen die Albigenser; Inquisition. Die Bettelorden der Franziskaner und Dominikaner (Predigermönche). — Universität Paris. 1210 das Bach von der Nibelunge Not. Die Lieder Walthers von der Vogelweide; Wolframs von Eschenbach Par-cival, Gottfrieds von Strafsburg Tristan. 1228 der deutsche Orden in Preußen. Deutsche Kultur an der Ostsee. Die Hanse. — Der Sachsenspiegel. 1248 der Kölner Dombau wird begonnen. Albertus Magnus lehrt zu Köln. 1250 t K Friedrich 2. Faustrecht und Raubrittertum. — Der Scholastiker Thomas von Aquino (doctor angelicus, 1 1274). 1273 K. Rudolf von Habsburg. — Erwin von Steinbach baut den Strafsburger Münster. Verfall der deutschen Poesie. Reimchroniken. 1291 Ende der Kreuzfahrten nach dem heiligen Lande. Welthandel der Venetianer und Genuesen; der Kompass. Marco Polo’s Reisen in Centralasien. 1305 die Päpste in Avignon: Verweltlichung der Hierarchie. 1321 | der Florentiner Dante Alighieri, Dichter der ‘divina commedia‘. Italienische Nationallitteratur. 1318 Prag die erste Universität in Deutschland (1365 Wien, 1386 Heidelberg, 1409 Leipzig). 1349 der schwarze Tod. Die Geifslerfahrten. Predigten der Mystiker (Jo. Tauler f 1361). — Die klassischen Studien in Italien: Franz Petrarcha (f 1374) und Boccaccio (y 1375). Wiedergeburt der Wissenschaften. — Gebrauch des Schiefspulvers. Verfall des Rittertums. 1378 die große Kirchenspaltung (—1415). Vorläufer der Reformation: J. Wyclif in Oxford. Schulen der Brüder vom gemeinsamen Leben in den deutschen Niederlanden. Die deutschen Städtebünde: die Hanse mächtig im Norden (Lübeck, Köln); die oberdeutschen Städte Strafsburg, Basel, Ulm, Augsburg, Regensburg,Nürnberg. Der Meistergesang und die Volkslieder. Städtechroniken.

3. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 54

1880 - Leipzig : Arnoldi
54 Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. 336 Alexander der Große erschliefst Asien der hellenischenkultur. Sein Erzieher Aristoteles lehrt zu Athen im Lykeion (die Peripatetiker). Diogenes der Kyniker. — Die Bildsäulen des Lysippos, die Gemälde des Apelles und Protogenes. 322 Tod _ des Demosthenes und des Aristoteles. Zeitalter der Diadochen und Epigonen. 312 römische Wasserleitungen und Heerstrafsen: via Appia. ooo Alexandrien Sitz des Welthandels und der griechischen Gelehrsamkeit. Eukleides’ System der Mathematik. Die Philosophenschulen zu Athen. Epikuros. Zenon lehrt in der Stoa. Menanders Komödien. 264 Beginn der punisch-römischen Kriege. Gladiatorenspiele in Rom. Anfänge der römischen Litteratur. 212 Archimedes f zu Syrakus. 184 -j- Plautus der Komödiendichter. Catos censorische Reden und Origines. Die Annalen des Ennius. 16< macedonischer Triumph: griechische Kunstwerke Kriegsbeute der Römer. — Polybios der Geschichtschreiber in Italien. Die Komödien des Terentius. 146 Zerstörung von Karthago u. Korinth. Griechische Philosophen und Rhetoren in Rom. P. Scipio Africanus der Jüngere. 133 Tiberius und Gajus Gracchus. — Lucilius Satiren. 63 Ciceros Konsulat. Blüte der römischen Beredsamkeit. — Die Dichter Catullus, Lucretius. 46 Julianischer Kalender. Caesars Kommentarien. 44 Caesar f. Ciceros philippische Reden (C. f 43). — Der Geschichtschreiber Sallustius. 30 das römische Kaisertum. Augusteisches Zeitalter; Maecenas. Die Dichter Yergilius (-]- 19), Horatius (f 8 v. Ch.), Propertius; Ovidius (-j- in der Verbannung 17 n. Ch.). Livius’ römische Geschichte (L. f 17 n. Ch.).—Kaiserbauten in Rom. 14 n. Ch. 7 Augustus. —Judicia majestatis. Verfall römischer Sitte: Vorliebe für fremden Götzendienst. 33 Christi Leiden unter Pontius Pilatus. — Reisen der Apostel: den Heiden wird das Evangelium gepredigt. 64 Neronischer Brand der Stadt Rom. — Märtyrertod der Apostel Petrus und Paulus. Johannes lehrt zu Ephesus. 79 Ausbruch des Vesuvs: Tod des älteren Plinius. 98 Trajanus. — Die Germania des Tacitus. Juvenals Satiren. Plutarchs Biographien. 133 Zerstreuung der Juden unter Hadrian. Christliche Apologeten.

4. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 102

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
102 zu werden, that der Lasterhaftigkeit großen Vorschub. Der Bernhardiner Mönch, Johann von Capistrano, der Deutschland durchzog um einen Kreuzzug gegen die Türken zu predigen, kam 1452 auch durch Meißen und Thüringen. Er predigte, vom Herzog Wilhelm auf- gefordert, auch in Jena, dann aber auch im andern Städten gegen die verderbten Sitten und brachte es so weit, daß die Bürger ihre Würfel und Spieltische, die Frauen und Jungfrauen ihre Zöpfe und andere Putzstücke auf den Markt zusammen brachten und verbrannten. Doch dauerte diese Buße nicht lange und bald herrschte wieder die alte Ueppigkeit, daher vermehrte Herzog Wilhelm seine Lan- desordnung 1452 mit mehreren Polizeigesetzen. In Mei- ßen wurde die allgemeine Landcsordnung erst 1482 cinge- führt, worin Vorschriften enthalten sind, wie Dienstboten gekleidet und was sie an Lohn erhalten sollen, ferner wie viel Esten und Lohn die Arbeiter erhalten sollen, und wie viel bei Festlichkeiten an Aufputz und Schmuck verwendet werden könne. Das, was darin erlaubt ist, beweist, daß in allen Volksklaffen ein großer Wohlstand geherrscht habe; selbst die Handwerker gingen in Sammt und Seide gekleidet, und es mußte ihnen untersagt werden, des Mittags mehr als 6 und des Abends mehr als 5 Gerichte und mehr als zweierlei Wein und Bier auf dem Tische zu haben. Frauen- kleider sollten nicht mehr als 15o Gulden kosten und nicht Schleppen über 2 Ellen lang haben. Alle Verordnungen waren doch nicht im Stande, den übertriebenen Aufwand zu hemmen. Sachsen hatte sich von den Verwüstungen des Hu.ssitenkriegs und der Bruderfchde schnell wieder erholt, und ein großer Bergsegen, besonders nachdem 1471 die reichhaltigen Silbergänge bei Schnccberg entdeckt wur- den, brachte viel Geld in Umlauf, Handel und Gewerbe blühten, und der Bürgerstand stand in seinem höchsten Flor. Dresden erhielt 1443 eine eigene Stapclgerechtigkeit; in Leipzig wurde noch vor 148o, des Tauschhandels wegen, ein eigenes Gewandhaus angelegt; 1458 erhielt Leipzig den Neujahrs mar kt und 1466, 1469 und 1497 kaiserlich privilegirte Messen, und Kon rad Kachelofen legte i486 die erste Buchdruckerei in Leipzig an.

5. Bis zum Interregnum - S. 64

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 64 — nach Oberitalien einwanderten und dort 568 ein lombardisches Reich errichteten. Unter solchem Ansturm germanischer Einwanderungen zerfiel das römische Weltreich, und den einzelnen Völkern und Landschaften war nun die Möglichkeit zu selbständiger Entwicklung gegeben. Die eiugewauderten Germanen eigneten sich überaus rasch römische Bildung an und erfüllten die alternde Welt mit neuem Leben. Die wandalischeu Krieger wurden in Nordafrika gebildete Leute. „Da saßen die Deutschen aus dem Odertale in der Stadt Hannibals und galten unter allen Völkern der bekannten Welt für die größten Feinschmecker, welche mit den teuersten Leckerbissen der Erde und des Meeres ihre Tafel besetzten und bei ihren Gastmählern dem weichlichen Luxus des Südens die deutsche Beharrlichkeit hinzufügten. Prachtvoll schritten die hohen Gestalten im seidenen Gewände, mit reichem Goldschmuck einher, gern saßen sie im Theater und im Hyppodrom." (Gnst. Freytag.) Die auf römischem Boden begründeten Reiche aber waren von kurzem Bestände. Zu eiuer dauernden Reichsgründung haben es die Ostgermanen nicht gebracht, und mit dein Zusammenbruch ihrer Reiche fielen die Stämme selbst der Vernichtung anheim; denn „das germanische Volk wurde im neuen Lande schnell alt", es verweichlichte. „Nicht die Kriege der Wanderzeit haben die erobernden Germanen aufgerieben, sondern der Sieg mit seinen Folgen." Viele tapfere Stämme sind untergegangen; nur die Erinnerung an kühne Taten blieb übrig, sie schuf eiue großartige Heldensage. Die Westgermanen beteiligten sich an dieser Wauderuug ins weströmische Reich nicht. Nur die in Schleswig wohnenden Angeln und Sachsen setzten, von Briten gegen die keltischen Pikten und Skoten zu Hilfe gerufen, nach Britannien hinüber, das schon 418 von den Römern geräumt worden war, und errichteten dort nach Unterwerfung der keltischen Bevölkerung ein germanisches Reich. Im Innern Deutschlands hatten jedoch in dieser Zeit auch mancherlei Völkerverschiebuugeu stattgefunden, und die großen Stämme waren nunmehr in folgender Weise auf das germanische Gebiet verteilt. Den Norden Deutschlands von der Elbe bis zur Ems, vom Zusammenfluß der Werra und Fulda bis zur Eider nahmen die Sachsen ein. Westlich von ihnen an der Nordsee-küste wohnten die Friesen. In Mitteldeutschland, vom Südfuße des Harzes bis zur oberen Donau, vou der Elbe bis zur

6. Bis zum Interregnum - S. 133

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 133 — und andere edle Frauen gehörten ihr an. Karl pflegte mit den Gelehrten fleißigen Umgang. War die Mahlzeit beendet, so blieben die Auserwählten zu heiterer Geselligkeit um ihn versammelt. So entstand die literarische Tafelrunde, bei der die Mitglieder der Akademie klassische Namen trugen; der Kaiser hieß König David, Alkwin Flaeeus, Angilbert Homer. Hier wurden nun lateinische Gedichte vorgelesen und erklärt, wissenschaftliche Fragen besprochen und Rätsel aufgegeben. Die Königstöchter pflegten Musik, spielten die Harfe und sangen neue Weisen. Der Kaiser selbst zeigte sich überaus lerneifrig, hatte aber auch das Bestreben, das, was er gelernt, anderen mitzuteilen. Er sprach sicher und fließend und beherrschte neben der deutschen auch die lateinische Sprache. Doch war ihm die Kunst des Schreibens nicht geläufig; zwar bemühte er sich eifrig, sie noch im Alter zu erlernen und führte auch sein Täfelchen immer bei sich, aber die Hand wollte sich dem Zwange nicht fügen. Die Akademie sollte jedoch nicht nur eine Zierde des Königshofes sein, sie mußte auch Karls praktischen Zwecken dienen. Von ihren Mitgliedern sandte er tüchtige Männer als Sendgrafen hinaus in die weiten Gebiete seines Reiches, oder er wählte ans ihnen die Bischöfe und Äbte, damit jeder an seinem Teile entweder im Dienste des Staates oder der Kirche die empfangene Bildung praktisch verwerten und die Ideen Karls verwirklichen helfen konnte. Diese Beamten blieben immer mit der Akademie in Verbindung und kehrten nach kürzerer oder längerer Zeit zurück, um Bericht zu erstatten und neue Anregungen zu empfangen. Die Akademie war also die Lehranstalt für Staatsbeamte und Geistliche. So begegneten sich am Hofe Karls die gewandtesten Diener des Staates, die Gelehrten jener Zeit, die eifrigsten Förderer des Evangeliums. Neben der Akademie bestand auch eine Hofschule für die Kinder der Hofbeamten. Karl führte selbst die Aussicht über sie, prüfte zuweilen den Fleiß und das Können der Jugend und spendete Lob und Tadel (vergl. das Gedicht: „Wie Kaiser Karl Schul-visitation hielt"). Im ganzen Lande sollte der Jugendunterricht eingeführt werden. Darum gab er für die Schulen an den Bistümern und Klöstern eingehende Bestimmungen. Seine Verordnungen enthielten in der Idee schon den Schulzwang; denn die Geistlichen und Mönche sollten nicht nur die Kinder der Hörigen, sondern auch die der Freien heranziehen und sich zugesellen,

7. Bis zum Interregnum - S. 81

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 81 — Paläste, Theater, hohe Tore, Quaderbrücken. Namentlich zeichnete sich Trier als Residenz der römischen Kaiser darin vor Wanderen aus; es vermochte in seinen Anlagen und seinen Bauten mit der römischen Hauptstadt zu wetteifern. Von diesen Römerstädten ging ein großer Einslnß auf das Germanentum aus. Militär-straßeu zogeu an der Grenze hin und in das deutsche Land hinein. Kaufleute traten von hier ans ihre Handelsreisen an, und so entwickelte sich ein lebhafter Verkehr. Zahlreiche Germanen traten in den Städten aus irgend einem Anlaß mit den Römern in Verbindung. Dabei gewannen sie fortgesetzt neue Eindrücke; sie sahen den Van fester Mauern, Gebäude und Straßen, sie lernten mit römischer Sprache Vieles von römischer Bildung. d) Besiedelung römischer Grenzländer. Mit der Befestigung der Grenze durch die Römer setzten sich in der Nähe der Römerstädte auch römische Kolonisten und entlassene Soldaten fest, die vorwiegend Landbau trieben. Namentlich nahmen die Römer im ersten Jahrhundert das Gebiet zwischen dem Rhein und dem Limes in Besitz, das als Zehnt- oder Deknmatenland (agri decumates) bezeichnet wurde. Es war zu einem guten Teile vom unerschlossenen Schwarzwald bedeckt, war damals nur dünn bevölkert und hieß daher bei den Römern die helvetische Einöde. Der Limesbau aber und die Bewachung der Grenze führten zahlreiche römische Beamte in das Land, und gallische Ansiedler ließen sich dort nieder, so daß im Schwarzwald eine Menge neuer Orte entstand oder vorhandene Keltenorte sich in römische Stadtgemeinden verwandelten. Als aber vom 3. Jahrhundert an der Limes das Vordringen der Germanen nicht mehr aufzuhalten vermochte, nahmen die Sweben und Alamannen das rechtsrheinische Gebiet in Besitz, weshalb es noch heute Schwaben genannt wird. Sie wurden dort seßhafte Ackerbauer. Auch an anderen Stellen mußten den Germanen Teile römischer Provinzen zur Besiedelung überlassen werden. Dabei verfuhr man gewöhnlich so, daß die römischen Grundbesitzer eine Anzahl Fremde bei sich aufnahmen und ihnen ein Drittel der Früchte abtraten. Bald forderten aber die Germanen ein Drittel des Bodens zu eigener Bewirtschaftung. Durch die Wucht des Andrangs gezwungen, verstanden sich die Römer zu Verträgen, wodurch ganze Germanenstämme unter der Bedingung, daß sie von Feindseligkeiten absähen und im Kriegsfall den Römern Hilfstruppen stellten, in römisches Pätz old, Lehrbuch der Geschichte. I. Teil. ß

8. Bis zum Interregnum - S. 87

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 87 — Theoderichs bevorzugter Residenz, entstanden herrliche Paläste und Kirchenbauten, von denen Reste noch heute erhalten sind. Auch in anderen Städten entfaltete sich eine rege Bautätigkeit; noch einmal wurden Wasserleitungen, Theater u. dergl. gebaut, ältere Bauwerke erneuert, und der Sinn für Erhaltung und Pflege von Denkmälern erhielt durch wertvolle Vorschriften neue Anregung. Klassische Kunst und Wissenschaft erfreuten sich der eifrigsten Förderung. Männer von hoher Bildung und Gelehrsamkeit zog Theo-derich an sich und unterstützte sie. Der Geschichtsschreiber Cassiodor genoß sein besonderes Vertrauen, ebenso der gelehrte Bo tzthins, der bedeutendste philosophische und theologische Schriftsteller seiner Zeit, dessen Lehrbücher über Mathematik, Rhetorik, Dialektik bis weit ins Mittelalter hinein Geltung behielten. Große Verdienste erwarb sich Theoderich um die italienische Landwirtschast. Um die Fruchtbarkeit des Bodens zu heben, ließ er Sümpfe austrocknen und ödes Land durch Erschließung von Quellen und Wasserleitungsaulagen künstlich bewässern. Mit neuem Eifer widmete sich die Bevölkerung dem Ackerbau; der vielfach zertretene Boden gab wieder reichliche Ernten, und auf früherem Ödland entstanden wogende Saatfelder, so daß fremde Gesandte die augenfällige Verbesserung der Landwirtschaft bewunderten. Hervorragend war Theoderich als Staatsmann. Odwakars Macht war ein Heerkönigtum, seine Herrschaft stützte sich auf die bunt zusammengewürfelten germanischen Soldtruppen. Theoderichs Staat aber war auf das Volk gegründet, ruhte also wie die Staaten der Gegenwart aus nationaler Grundlage. Allerdings vereinigte er in seinem Staate zwei grundverschiedene Nationen, Goten und Römer. Jedes Volk blieb aber in seinen gewohnten Lebensverhältnissen, bei seiner ihm eigenen Tätigkeit. Der Kriegsdienst und der Schutz des Landes war Sache der Goten, die also das Heervolk bildeten. Das Heerwesen erfuhr eine wesentliche Umgestaltung. Während bisher bei den Germanen jeder Heerbann-pflichtige sich selbst bewaffnen mußte, ließ Theoderich feine Goten aus Magazinen mit Waffen versehen, unausgesetzt arbeiteten Waffenschmiede an deren Herstellung. Er hielt in Kastellen, Grenzorten und größeren Städten eine ständige Besatzung, hatte also bereits ein stehendes Heer. Vom Grundbesitz gehörte den Goten ein Drittel des römischen Landes, doch nicht so, daß ein bestimmtes

9. Bis zum Interregnum - S. 160

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 160 — dafür suchte man aber durch mancherlei Fische, Gemüse, Eier imb seines Backwerk Abwechslung in die tägliche Kost zu bringen. Wein durften junge Mönche gar nicht trinken und die älteren nur in geringen Mengen. Neben der Einführung feinerer Lebensformen hatte die Klosterreform eine völlige Vernichtung der Selbständigkeit jedes einzelnen zur Folge. Früher besaßen adlige Mönche nicht selten große Güter, die sie vom Kloster aus verwalteten. Dort selbst verfügte jeder über eine gewisse eigene Habe, die er in einem Schrank ausbewahrte; darunter befand sich auch Geld. Damit wurde in Cluny vollständig gebrochen und das Gebot der Armut streng durchgeführt. Als höchstes Gebot galt dort unbedingter Gehorsam gegen die Klosteroberen. Um diese Forderung durchzuführen und die Persönlichkeit zu ertöten, war jedem die Pflicht des Schweigens auferlegt. Tag und Nacht herrschte überall die tiefste Stille. Wer eines Vergehens angeklagt wurde, durfte sich nicht einmal verteidigen, sondern mußte schweigend die Züchtigung über sich ergehen lassen. Waren die Mönche dennoch zu unvermeidlichen Mitteilungen untereinander genötigt, so mußten sie sich der Gebärdensprache bedienen. Den Mund sollten sie womöglich nur zum Gebet und Gesang össnen. So erhielt das Klosterleben ein sinsteres Gepräge. An die Stelle des geselligen Beisammenseins trat das stumme Fürsichsein, an die Stelle heiterer Unterhaltung die Stille des Grabes, an die Stelle des Verkehrs mit der Außenwelt strenge Abgeschlossenheit. Die Haupttätigkeit der Mönche bestand in der Beteiligung am Gottesdienst und in Gesangübungen. Als willenlose Werkzeuge in der Hand ihrer Vorgesetzten wurden sie unpraktisch, unselbständig und dem Leben völlig entfremdet. Man hat die Cluuiaeenser nicht mit Unrecht als die Vorläufer der Jesuiten bezeichnet. Von Cluny aus wurden neue Klöster gegründet und ältere umgestaltet, aber alle unter den Abt des Mutterklosters gestellt, jedes einzelne erhielt als Vorsteher nur einen Prior. So war der Abt von Cluny gleichsam der Erzabt für einen großen Verband von Klöstern. Durch diese Verfassung machten sie sich frei von der Aufsicht durch die Bischöfe, überhaupt von jeglicher weltlicher Oberhoheit. Sie unterstanden direkt dem Papste. Damit leitete die Klosterreform zugleich eine Änderung der Verfassung der Kirche ein. Man wollte diese von der Welt und von weltlicher Obrig-

10. Bis zum Interregnum - S. 188

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 188 — die Bebeutung von vornehm, woran auch das bavon abgeleitete Wort höflich erinnert. a) Das alltägliche Leben. Wenn wir uns nun das Leben des Ritters vergegenwärtigen, so müssen wir uns zunächst vor Augen halten, daß in ihm viele Annehmlichkeiten der Jetztzeit zu vermissen waren. Die Burg, die aus luftiger Höhe thronte, umheulte oft gar gewaltig der Sturm. Da man die Bergkuppe des Bessereu Ausblicks wegen gänzlich vom Walbe entblößte, war die Ritterwohnung allen Unbilben der Witterung ausgesetzt. Hart war das Leben namentlich im Winter, wenn Wege, Walb und Flur verschneit waren. Abgeschlossen vom Verkehr mit anberen Burgen führte ba der Ritter ein einsames, langweiliges Dasein, das fast an den Winterschlaf anberer Lebewesen erinnerte. Da gab es nicht wie heute Theater, Konzerte, Abenbgesellschasten, die in die Alltäglichkeit Abwechslung gebracht hätten. In der Burg sehlteu für die Behaglichkeit an den langen Winterabenben die mobernen Beleuchtung^- und Heizungseinrichtuugen. Sehnsüchtig erwartete inan daher den Frühling. Wenn die Sonne den Schnee schmolz, die tflitr sich mit neuem Grün bcbecete uttb die Bäume sich neu belaubten, dann atmete der Ritter aus, und Frohsinn zog wieber in der Burg ein. Dann tummelte man sich gern im Freien; man hielt auf Wiesen und in Gärten Mahlzeiten ober schlug im Walbe Zelte auf; benn noch immer steckte den Deutschen die altgermanische Vorliebe für den Aufenthalt in freier Lust int Blute. Infolge der mangelhaften Beleuchtungseinrichtungen war man im Mittelalter noch nicht gewöhnt, die Nacht zum Tage zu machen. Man ging abenbs zeitig zur Ruhe und staub früh auf. Nach frommer Sitte sollte jeber des Morgens zuerst die Messe hören, was freilich oft unterblieb, nnb bi? Geistlichen waren zufrieben, wenn es wenigstens von Zeit zu Zeit geschah. Nach der Messe nahm man das erste Mahl ein, das vielfach schon eine gut besetzte Tafel erforberte; benn man liebte schon früh eine kräftige Fleifch-fpcife, z. B. ein Stück von einem Wilbfchwein ober gebratene Vögel. Dazu trank man Wein ober Glühwein. Außer biesem Morgenmahl sanb nur noch eine Hauptmahlzeit statt, etwa abenbs gegen 6 Uhr, die zuweilen den ganzen Abenb hinburch ausgebehnt würde. Zwischen beiben Mahlzeiten nahm man um die Mittags-zeit einen Imbiß ein. Den Tag füllten die Burgbewohner mit verschobenen Arbeiten aus. Währenb die Mägbe unter Aufsicht der Burgherrin spannen und webten, die Knechte Waffen und
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