Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Neuere Geschichte - S. 39

1895 - Leipzig : Reisland
— 39 — Gegner der Reformation war, so konnte er doch ihre Ausbreitung in der Mark nicht hindern; seine Gemahlin Elisabeth war eine eifrige Anhängerin Luthers. Erst unter seinem Sohne Joachim Ii. Hektor, der wie sein Bruder Johann von Knstrin zur lutherischen Kirche übertrat, fand die Reformation Eingang in Brandenburg. Mit dem Herzoge von Liegnitz, Brieg und Wohlan schloß er eine Erbver-brüderung, nach welcher nach Erlöschen des herzoglichen Mannesstammes diese Lande an Brandenburg fallen sollten. Joachim liebte die Pracht, förderte aber die Wohlfahrt des Landes. Unter seiner Regierung erhielt Brandenburg die Anwartschaft anf Preußen. Sein sparsamer Sohn Johann Georg (1571—98) tilgte die durch seinen Vater entstandene Schuldenlast und nahm viele aus deu Niederlanden vertriebene Protestanten in sein Land auf. Joachim Friedrich (1598 —1608) machte sich durch Einführung des Geheimratskollegiums verdient. Eine wesentliche Vergrößerung des Landes bewirkte Johann Sigismund (1608—19); er erwarb bei der Beilegung des jülichscheu Erbschaftsstreites Cleve, Mark und Ravensberg (1614). Als darauf 1618 Herzog Albrecht von Preußen starb, kam das Herzogtum Preußen, eilt polnisches Lehen, an Brandenburg. Unter der Regierung des Kurfürsten Georg Wilhelm (1619—40), eines schwachen, unselbständigen Fürsten, wurde das Land im 30jährigen Kriege durch die Kaiserlichen und die Schweden furchtbar mitgenommen. Da folgte Friedrich Wilhelm I. (1640—88), welcher der Gründer der preußischen Macht wurde. 2. Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst. Er hatte eilte sorgfältige christliche Erziehung genossen, und besonders ein längerer Aufenthalt in Holland hatte feine Erfahrungen und Kenntnisse erweitert. Im Jahre 1640 bestieg er den Thron. Im westfälischen Frieden erhielt er Hinterpommern, das Erzstift Magdeburg und Minden, Halberstadt und Kamin. Zunächst war er auf Vermehrung seines Heeres bedacht, das er immer schlagfertig hielt, und wodurch er den Gruttd zu einem stehenden Heere legte. (Feldmarschall Derfflinger, früher Schneidergefelle.) Dazu war freilich eine Erhöhung der Steuern nötig; er fchitf eine Verbrauchssteuer (Accife) und vernichtete das Recht der Steuerbewilligung, das die preußischen Stände bisher besessen hatten. Ten Widerstand dagegen büßte der Bürgermeister Rhode in Königsberg mit Gefängnis, ein Oberst von Kalkstein sogar auf dem Schafott.

2. Neuere Geschichte - S. 40

1895 - Leipzig : Reisland
— 40 — Als Schweden mit Polen in Krieg geriet, schloß er sich den Schweden an und besiegte mit ihnen in der Schlacht bei Warschau (1656) die Polen. Sodann hob er sein Bündnis mit den Schweden wieder auf und gewann dafür von Polen im Vertrage zu Wehlau (1657) die volle Landeshoheit über Preußen, die im Frieden zu Oliva bei Danzig (1660) bestätigt ward. Jetzt war es nun des Kurfürsten Aufgabe, die einzelnen Landesteile zu einem einheitlichen Ganzen zu vereinigen, wodurch er der eigentliche Schöpfer des preußischen Staates wurde. Auch war er rastlos thätig, um die Wunden, welche der Krieg dem Lande geschlagen hatte, zu heilen. Dies geschah durch Heranziehung von Kolonisten aus Holland. Nach Aufhebung des Edikts von Nantes (1685) nahm er 20000 betriebsame Hugenotten in feinem Lande auf. Handel und Gewerbe beförderte er durch Anlegung von Straßen und Kanälen, z. B. den Friedrich-Wilhelms-Kanal zwischen Oder und Spree; er führte die Post ein und förderte Kunst und Wissenschaft. Anch _ schuf er eine Handelsflotte und gründete sogar eine Kolonie in Afrika (Friedrichsburg). Seine fromme Gemahlin Luise Henriette von Oranten staub ihm treu zur Seite. Empört über den räuberischen Einsall der Franzosen in die Pfalz eilte er dem Kaiser Leopold zu Hilfe. Da trat Ludwig Xiv. mit den Schweden in ein Bündnis und bewog sie, dem Kurfürsten ins Land zu fallen. Es geschah. Die Schweden bedrückten das unglückliche Land. Jetzt eilte Friedrich Wilhelm mit seinem Heere ans Franken nach der Mark. Von Magdeburg aus wurde der nichts ahnende Feind von den Reitern des Kurfürsten unter dem General Derfflinger aufgesucht; die schwedische Besatzung in Rathenow wurde überrumpelt und gefangen genommen. Die übrigen schwedischen Truppen zogen sich zusammen. Da sandte der Kurfürst den Prinzen von Hessen-Homburg mit 1600 Reitern ab, um den Feind zum Stehen zu bringen; doch hatte er Befehl, nicht loszuschlagen. Bei Fehrbellin machten die Schweden Heilt. Bon seinem Ungestüm fortgerissen, hatte sie der Prinz angegriffen, kam aber in die größte Gefahr. Das brandenbnrgische Heer ging im Sturmschritt vor. Auf einem noch unbesetzten Hügel wurden die Geschütze aufgefahren, und diese donnerten in den Feind. Die Schweden drangen wütend gegen den Hügel und das brandenbnrgische Geschütz vor. Schon wichen einige Scharen, ihrer Führer beraubt, da sprengt der Kurfürst heran, stellt sich au die Spitze und ruft: „Mut!

3. Neuere Geschichte - S. 41

1895 - Leipzig : Reisland
— 41 — Ich euer Fürst, nun euer Hauptmann, will siegen oder ritterlich mit euch sterben!" Die Kugeln schlugen dicht um ihn ein. Als sein Stallmeister groben bemerkte, daß der Kurfürst durch sein weißes Roß den Feinden kenntlich sei, bot er ihm das seintge an. Kaum hatte Froben den Schimmel bestiegen, so sank er, von einer feindlichen Kugel getroffen, tot vom Pferde. Endlich wurden die Schweden zum Weichen gebracht; sie eilten in voller Flucht nach Fehrbellin zu. Der Sieg war vollständig, der erste, welchen die Brandenburger allein und über einen Feind gewannen, der bisher für unbesiegbar gehalten wurde. Mit Jubel in Berlin empfangen, hielt Friedrich Wilhelm einen Dankgottesdienst, zu dem er selbst den Text angab: Jer. 20, 11: „Der Herr ist bei mir wie ein starker Held, darum werden meine Verfolger fallen!" Hierauf griff Friedrich Wilhelm die Schweden in Pommern selbst'an, eroberte Stettin und Stralsund, und als die Schweden einen Einfall in Preußen machten, jagte er sie aus dem Lande. Trotzdem mußte er, von seinen Bundesgenossen und namentlich vom Kaiser im Stiche gelassen, im Frieden von St. Germain 1679 Vorpommern wieder herausgeben. Ja der Kaiser besetzte auch nach dem Tode des letzten Herzogs von Liegnitz dessen Länder, auf welche Friedrich Wilhelm durch die Erbverbrüderuug von 1537 Anspruch hatte. 3. Friedrich I von Preußen. Um der Größe seines Staates auch äußeres Ansehen zu verschaffen, trachtete der prachtliebende Sohn und Nachfolger des großen Kurfürsten, Friedrich in. (1688—1713), nach der Königswürde. Für die Hilfe, welche er dem Kaiser Leopold im spanischen Erbfolgekriege zu leisten versprach, machte er sich mit dessen Zustimmung zum König in Preußen. Hier war er unabhängig, während er in Brandenburg deutscher Reichsfürst war. Am 18. Januar 1701 fand zu Königsberg unter großer Pracht die Krönung statt, wobei er sich selbst die Krone aufsetzte. Als König Friedrich I. vergrößerte er sein Reich durch die Grafschaften Meurs und Singen, Valengin, Neufchatel und Tecklenburg. Er vergrößerte Berlin und stiftete die Universität Halle (Aug. Herrn. Francke) und die Akademie der Wissenschaften zu Berlin unter der Leitung des großen Philosophen Leibuiz.

4. Die Neuzeit - S. 163

1893 - Leipzig : Reisland
Ill 20. Kap. Die Entstehung des Königreichs Preußen. 163 gemeinsam zu regeln, ohne dafs Preußens Anrecht beachtet wurde. Diese Treulosigkeit traf den ehrlichen König ins Herz; es war ihm, „als wenn man ihm einen Dolch im Leibe umgewandt hätte“; er sagte voraus: „nach meinem Tode wird das Haus Brandenburg den Kaiser und sein Haus abandonnieren und eine andere Partei nehmen.“ Deshalb schlofs er sich an Frankreich an, das ihm aberyrantoekh* im April 1739 nur Berg — sogar ohne Düsseldorf — ver- 1(39' hiefs. Die auswärtige Politik Preußens ist damit an ihrem verhängnisvollsten Wendepunkte angekommen; von jetzt ab schlägt es in den großen politischen Fragen eine selbständige Bahn ein, auf der freilich erst Friedrich Wilhelms I. grofser Sohn zu Erfolgen fortschreiten sollte. ß. Inneres. Friedrich Wilhelm I. hat lange in der Iniie't®k Poli" Geschichte gelebt „als eine halb lächerliche, halb widerwärtige Figur, immerhin mit einigen untergeordneten Tuffenden daneben“. Sein praktischer, nüchterner, derber.charakter ö 17 7 ties Königs. Sinn, der aller gelehrten Bildung und allem feinen geleckten Wesen abhold war und ihn an den Freuden des „Tabakskollegiums“ Genüge finden liefs; seine ausschliefsliche Vorliebe für Landbau und Kriegswesen; namentlich die Freude, welche er an „langen Kerlen“ hatte; seine patriarchalische Art zu regieren: all das hinterliefs der Nachwelt den Eindruck, als ob er nichts als ein zwar ehrlicher, aber auch beschränkter Mann gewesen sei. In Wahrheit steht es nach dem Zeugnis des eigenen Sohnes so, dafs „seinem arbeitsvollen Leben und seiner weisen Regierung das Haus Preußen seine Gröfse verdankt“. Er hielt sich für verpflichtet, den Staat als Selbstherrscher von Gottes Gnaden zu regieren und für alles selbst zu sorgen. Demgemäfs warf er den we^n|l’des erneuten Anlauf nieder, den damals überall die feudalejutlkertuma' Aristokratie machte, um sich wieder in den Besitz der Macht zu bringen (vergl. England mit dem aristokratischparlamentarischen Regiment seit 1689; Frankreich seit 1715; Schweden seit 1719). Friedrich Wilhelm I. brach mit Be-wufstsein „die Autorität der Junker“, die in den Ständeversammlungen das Wort führten, und erklärte 1717 den preufsischen Ständen bei ihrem Widerstand gegen eine neue Steuer: „ich dtabiliere die Souveränetät wie einen 11*

5. Die Neuzeit - S. 69

1893 - Leipzig : Reisland
Ill 8. Kap. Deutschland von 1576—1618. 69 „Libertät“ jedes Reichsstandes verteidigen sollte. Zunächst waren aufser der Pfalz, der das Direktorium zufiel, Anhalt, Ansbach, Baden, Pfalzneuburg' und Württemberg Mitglieder der Union; 1610 traten auch Brandenburg, Hessen-Kassel und die Städte Nürnberg, Strafsburg und Ulm dem Bunde bei. c. Majestätsbrief 1609. Allgemein besorgten die Protestanten, dafs seitens der katholischen Partei Gewaltstreiche bevorständen, und das Schicksal, das über Kaiser Rudolf hereinbrach, vermehrte ihre Besorgnisse. Gegen den Kaiser herrschte bei seinen Unterthanen längst große Mifsstimmung, namentlich in Ungarn, weil er den calvinistischen Adel des Landes bekämpfte und, ohne ausreichende Streitkräfte zu haben, doch den seit 1606 bestehenden Frieden mit den Türken auf kündigen wollte. Aufserdem war es notwendig, Sicherheit über die Thronfolge zu schaffen, da Rudolf unvermählt war. So wirkten die Erzherzoge, die bei fortdauernder Unsicherheit den Abfall Ungarns zu dem sieben-bürgischen Woj woden Botzkai besorgten, und die Adelshäupter in den einzelnen Ländern zusammen, wenn auch aus sehr verschiedenen Beweggründen, und Rudolf wurde im J uni 1608 genötigt, seinem ältesten Bruder Matthias schon jetzt Ungarn, Matthias als Mähren und Österreich abzutreten und sich mit Böhmen Rudoiffslgil zu begnügen. Matthias erlangte sodann durch ausgiebige "iws“ Versprechungen die Huldigungen der drei Länder. Die Böhmen zwangen aber im Juli 1609 Rudolf zur Gewährung des sog. M aj e s tä ts b r i e fs, der den im böhmischen Land- Mpjestäts-tag stimmberechtigten Ständen Religionsfreiheit und gewisse Bürgschaften ihrer Rechte gewährte. d. Cleviseher Erbfolgestreit 1609. Der drohende epischer Zusammenstofs der beiden Religionsparteien in Deutschland streit w09-wurde seit März 1609 durch einen neuen Zwischenfall noch näher gerückt. Damals starb der Mannsstamm der Herzoge von Cleve mit Johann Wilhelm aus, und über die Besitzungen dieses Hauses — die Herzogtümer Jülich, Cleve und Berg und die Grafschaften Mark (mit Hamm und Soest) und Ravensberg — entspann sich sofort ein Streit. Johann Wilhelm nämlich hatte drei Schwestern gehabt, von denen Ansprüche Marie Eleonore und Anna in Betracht kommen. Johann bu*sdund Sigismund, der Kurfürst von Brandenburg, war der Gemahl Pburz“aeu'

6. Die Neuzeit - S. 92

1893 - Leipzig : Reisland
92 I. Periode. Das Zeitalter d. Reformation u. Gegenreformation. Iii abgeneigt war, in den nächsten Jahren ein weitgehendes Entgegenkommen bei den Ständen, welche „den Fremden gegenüber das Bedürfnis fühlten, sich um den Kaiser zu-sammenzuschliefsen“; im Jahre 1653 wurde des Kaisers ältester Sohn Ferdinand zum römischen König erhoben, starb aber freilich schon 1654. Zu voller Ruhe gelangte französi- das Reich auch jetzt nicht. Einmal dauerte der spanisch-i635^?659^ französische Krieg in den Niederlanden mit wechselndem Erfolge fort, und wenn auch die Deutschen keinen Anteil an ihm nahmen, so erhielt er doch namentlich die angrenzenden Reichsstände in fortwährender Spannung. Dann aber wurde das Reich durch einen ändern Krieg unmittelbar in Mitleidenschaft gezogen, den schwedisch-polnischen E r b f o 1 g e k r i e g. von Sehwe- b. Christina 1644. Karl X. 1654. Schwedisch - pol- 1632—1654. uischer Erbfolgekrieg 1655. Die Tochter Gustav Adolfs, Christina, war 1644 mündig geworden, zeigte aber wenig Neigung und Sinn für die Regierungsgeschäfte, wogegen sie an Jagd und Studien sich ergötzte; 1654 legte sie die Regierung freiwillig nieder, trat in Innsbruck zur katholischen Kirche über und lebte dann meistens in Rom. An ihrer Statt wurde der Schwestersohn Gustav Adolfs, Karl Gustav, aus der wittelsbachischen Zweiglinie Pfalz - Zweibrücken, 1654—1660. König von Schweden. Karl X. Gustav (1654—1660) geriet sofort mit Johann Kasimir von Polen in Zwist, weil dieser als ein Abkömmling Sigismunds (S. 79) den schwedischen Thron für die katholische Linie der Wasas in polnischer Anspruch nahm. Karl Gustav griff 1655 Polen an und Erkri*eg0 siegte mit Hilfe des Kurfürsten von Brandenburg und I6o5-i66o. jjerz0gs von preufsen? Friedrich Wilhelm, der Preußen Scwaarähanei von a^s Lehen nehmen mufste, in der dreitägigen Schlacht 1656. bei Warschau im Juli 1656, ohne aber dadurch den Widerstand der Polen brechen zu können. Um den Kurfürsten enger mit sich zu verbinden, gewährte er ihm die volle Souveränetät über Preußen, warf sich aber dann, den Kriegs-Knegisi657. schauplatz gerne vertauschend, im August 1657 blitzschnell auf Dänemark, dessen König Friedrich Iii. gegen Schweden die Waffen ergriffen hatte. Nun verständigte sich Friedrich Wilhelm, von seinem Bundesgenossen im Stich gelassen, mit

7. Die Neuzeit - S. 158

1893 - Leipzig : Reisland
158 Ii- Periode. Das Zeitalter der unbeschränkten Monarchie. Iii mehr habsburgische als hohenzollerische Politik; der Nachfolger hatte fast ganz von neuem anzufangen. b. Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst, 1640—1688. wfihefm°der Friedrich Wilhelm (1640—1688) strebte sein ganzes gr°försfur’ Leben hindurch folgerichtig und unerschütterlich nach dem geif°i62o' einen großen Ziel: sich, zum wirklichen Herrn seiner Lande nach innen und aufsen zu machen. Demgemäfs ergriff er sofort mit fester Hand die Zügel der Mark Bran- denburg — wo Schwarzenbergs Einflufs gebrochen ward —-und Preußens, mit dem ihn der König von Polen freilich nur unter harten Bedingungen belehnte. Hierauf arbeitete er mit allen Kräften an der Herstellung des so notwendigen Friedens, der schliefslich allerdings den besonderen Wünschen des Kurfürsten nur wenig entsprach. Er erhielt pommem ge-nämlich 1648 von Pommern nur den minder wertvollen wi°648en Teil und für das, was an Schweden fiel, eine nicht voll- wertige Entschädigung (S. 88). Die Regierungsthätigkeit vom westfälischen Frieden ab ward nach aufsen und innen durch manche große Erfolge gekrönt. Äufsere a. Nach aufsen suchte der Kurfürst die polnische Politik. 1 Oberherrschaft über Preußen abzuschütteln, Pommern in seine Gewalt zu bringen und Frankreichs „Monarchie“ zu brechen. Das erstere erreichte er im Frieden von Oliva 3tätveüber" (^- 94), wogegen es trotz aller Erfolge ihm weder 1660 noch Pi660.en 1679 gelang, den Druck, den Schweden von Stettin aus auf Hinterpommern und die Marken ausübte, zu brechen Fei675.hn uncl Vorpommern zu erobern; der Sieg bei Fehrbellin (S. 120) verschaffte ihm, der seitdem vom Volk der „große Kurfürst“ genannt ward, einen europäischen Waffenruhm, enl^Te^1 blieb aber schliefslich ohne Frucht. Die dem Kurfürsten von den eigenen Verbündeten 1679 fast aufgezwungene Anlehnung an Ludwig Xiv. gab er 1685 wieder auf, namentlich infolge der Aufhebung des Edikts von Nantes (S. 124); und durch erneutes Zusammengehen mit dem Kaiser suchte er der französischen Übermacht einen Damm Ausmitieh entgeg’enzuwei’fen. Deshalb verzichtete er 1686 auf die L6°i686d I" (von den Kaisern ohnehin fortwährend bestrittenen) Ansprüche seines Hauses auf die Herzogtümer Liegnitz, Brieg und Wohlau, sowie auf Jägerndorf gegen die Abtretung

8. Die Neuzeit - S. 335

1893 - Leipzig : Reisland
Zeittafel der württembergischen Geschichte. 335 1519 Ulrich vertrieben. 1534 Ulrichs Herstellung durch die Schlacht bei Lauffen. Württemberg protestantisch. 1546 Teilnahme Ulrichs am schmalkaldischen Krieg. 1550—68 Herzog Christoph. 1634 Verwüstung des Landes nach der Schlacht bei Nördlingen. Vertreibung Herzog Eberhards Iii. 1648 Herstellung Eberhards Iii. 1688 „Weiber von Schorndorf“; Melac und Monclar. 1733—37 Karl Alexander; katholische Dynastie. Süfs Oppenheimer. 1744 Karl Alexanders Sohn, Karl Eugen, für volljährig erklärt. 1770 Erbvergleich mit den Ständen abgeschlossen. Karlsakademie. 1796 Mömpelgard durch Separatfrieden an Frankreich abgetreten. Iii. Württemberg als Kurfürstentum. 1803 Herzog Friedrich wird Kurfürst; Erwerbung von neun Reichsstädten und der Propstei Ellwangen. 1805 Bund mit Napoleon I. Erwerbung Vorderösterreichs. Aufhebung der Verfassung. Iv. Württemberg als Königreich. 1806 Kurfürst Friedrich zum König erhoben. Rheinbund. Mediatisierung der Hohenlohe, Waldburg, Thurn und Taxis u. s. w. 1809 Ulm und Mergentheim württembergisch. 1812 russischer Feldzug. 1813 Württemberger bei Wartenburg durch York besiegt. 1814 Montereau. 1815 Württemberg Glied des deutschen Bundes. Gesamtumfang 354 Quadratmeilen. 1816—64 Wilhelm I. 1819, 25. September, Vereinbarung der neuen Verfassung. 1834 Beitritt zum Zollverein. 1841 Jubiläum Wilhelms I. 1845 erste Eisenbahn von Cannstatt nach Efslingen. 1848 Duvernoy und Römer Märzminister.

9. Die Neuzeit - S. 71

1893 - Leipzig : Reisland
Ill 8. Kap. Deutschland von 1576—1618. einen Waffenstillstand, der die beiden erbberechtigten „possedierenden“ Fürsten im Besitz des Landes beliefs. Nach wiederholten Irrungen, wegen deren sie sich sogar bekriegten und in deren Verlauf der Sohn des Neuburgers, Wolfgang Wilhelm, zur römischen Kirche übertrat, kamen die beiden Parteien 1614 zu Xanten dahin überein, dafs eine vorläufige y^Teu. Teilung eintreten und Jülich und Berg von Pfalzneuburg, Cleve, Mark und Ravensberg aber von Brandenburg verwaltet werden sollten, das 1618 auch Preußen erbte. 1666 wurde die vorläufige Teilung in eine endgültige verwandelt. g. Matthias Kaiser 1612. Prager Fenstersturz 1618. Im April 1611 entrifs Matthias seinem Bruder Rudolf, der seine Beraubung nicht verwinden konnte und sich um jeden Preis, selbst mit Hilfe der Union, rächen wollte, auch die Krone von Böhmen; und als Rudolf, dem nichts als der kaiserliche Titel geblieben war, im Januar 1612 starb, wurde Matthias im Juni desselben Jahres zu seinem Nach-^{^1912. folger auf dem Kaiserthron erhoben. Von ihm, welcher einst mit Oranien zusammengewirkt hatte (S. 60), hofften die deutschen Protestanten Abstellung ihrer Beschwerden, namentlich Anerkennung der protestantischen „Administratoren“ in den trotz des geistlichen Vorbehalts protestantisch gewordenen Bistümern, z. B. Bremen, Magdeburg. Aber auf dem Reichstag zu Regensburg 1613 leisteten die katho- ^tfrger’ lischen Stände dagegen solchen Widerstand, dafs ein Krieg Ki6i3s.tag drohte und der Kaiser, welcher mit seinem Ratgeber, Kardinal Khlesl, vergeblich zu vermitteln gesucht hatte, den Reichstag so rasch als möglich schlofs. Matthias hatte keine Leibeserben; auf Betreiben Philipps Iii. von Spanien ernannte er deshalb 1617 seinen Vetter Ferdinand von Steiermark zu seinem dereinstigen Nachfolger in Böhmen, wogegen Nachfolger dieser dem Spanier insgeheim die Abtretung der Landgraf-1)estellt1617, schaft Elsafs, Tirols und Vorderösterreichs (der habsburgischen Lande westlich vom Bodensee) versprach; Spanien erhielt damit die Aussicht auf ein Zwischenreich zwischen Mailand und den Niederlanden, was Frankreichs lebhafte Gegnerschaft hervorrief. Die Protestanten Böhmens versuchten Widerstand gegen Ferdinands Nachfolge in Böhmen, da er seit langem als eifriger Vorkämpfer des katholischen Be-

10. Die Neuzeit - S. 88

1893 - Leipzig : Reisland
1.1 eriode. Das Zeitalter d. Reformation u. Gregenrefoi'matioii. Ill Aanrfrangke-n ß- Frankreich erhielt die bisher habsburgische Landgraf-reiund dieafs Schaft Elsafs, den Sundgau, die Yogtei über die zehn kleineren stimer. elsässischen Reichsstädte, Breisach und das Besatzungsrecht in Philippsburg am Rhein. Überdies wurden die 1552 nur unter seine Schutzherrschaft gestellten drei Bistümer Metz, Toul und Verdun ihm jetzt förmlich überlassen. Die Reichsstandschaft für das Elsafs lehnte Frankreich selbst ab. Niederlande y. Die Unabhängigkeit der Schweiz und der (nörd-unabhängig. iichen) Niederlande vom Reich wurde ausdrücklich anerkannt; die spanischen Niederlande blieben als burgundischer Kreis dem Namen nach beim Reiche. 2. (jemetsveränderungeu im Innern des Reichs. Von diesen ist erwähnenswert, dafs der Sohn des 1632 gestor- hergestellt. benen Kurfürsten Friedrich V., Karl Ludwig, die Rlieinpfalz zurückerhielt und für die rudolfinische Linie der Wittelsbacher eine achte Kurwürde geschaffen wurde. Die Oberpfalz und die siebente Kur blieb bei der wilhelminischen Linie, also bei Bayern, ebenso wie die Lausitz nebst der Leitung des „evangelischen Körpers“ bei Kursachsen verblieb. bürg erhält Brandenburg hatte altbegründete Erbansprüche auf Pommern roern, drei gehabt, mufste dieselben aber gegenüber von Schweden M^gdebifrg. fallen lassen, soweit sie den grösseren und wertvolleren Teil des Landes angingen. Es erhielt nur Hinterpommern, das keinen schiffbaren Fluß besitzt, und als Ersatz dafür die drei Bistümer Camin (in Pommern), Halberstadt (am Harz) und Minden (an der Weser), sowie die Anwartschaft auf das Erzstift Magdeburg, das aber erst 1680 nach dem Tode seines „Administrators“ wirklich brandenburgisch wurde. liehe Be- Ii. Kirchliche Bestimmungen. Hiebei handelte es sich 1) wesentlich um das Restitutionsedikt. Dieses wurde noch mehr eingeschränkt als im Prager Frieden, insofern alle diejenigen Stifter, welche am jahr™624. ^• Januar 1624 noch protestantisch gewesen waren, es für immer bleiben sollten. 2) Denselben Schutz sollten aber auch die 1624 noch katholischen Stifter geniefsen; der Vorbehalt1 »geistliche Vorbehalt“ wurde demgemäfs von den Prote-anerkannt. stanten von jetzt ab anerkannt. 3) Das „Recht zu reformieren“ wurde zwar im Grundsatz als Stück der Landes-
   bis 10 von 21 weiter»  »»
21 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 21 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 17
3 0
4 4
5 1
6 0
7 1
8 1
9 0
10 15
11 0
12 3
13 6
14 0
15 3
16 2
17 0
18 0
19 0
20 0
21 3
22 1
23 0
24 2
25 6
26 2
27 0
28 5
29 1
30 1
31 5
32 1
33 1
34 20
35 13
36 2
37 10
38 5
39 8
40 7
41 0
42 0
43 0
44 0
45 9
46 3
47 20
48 0
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 2
5 0
6 0
7 4
8 0
9 5
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 2
17 6
18 0
19 2
20 3
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 2
30 0
31 0
32 0
33 0
34 8
35 0
36 3
37 5
38 8
39 0
40 0
41 2
42 0
43 1
44 7
45 2
46 2
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 1
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 1
60 2
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 2
70 0
71 1
72 1
73 2
74 2
75 0
76 0
77 1
78 1
79 0
80 1
81 0
82 0
83 0
84 0
85 2
86 5
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 6
93 0
94 1
95 0
96 2
97 0
98 4
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 1
3 5
4 5
5 7
6 1
7 3
8 3
9 6
10 0
11 0
12 1
13 1
14 0
15 0
16 2
17 0
18 37
19 5
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 1
26 11
27 0
28 0
29 1
30 8
31 0
32 0
33 50
34 0
35 3
36 0
37 0
38 0
39 30
40 39
41 0
42 1
43 1
44 21
45 0
46 3
47 0
48 0
49 9
50 5
51 0
52 4
53 0
54 9
55 119
56 0
57 1
58 7
59 27
60 1
61 19
62 4
63 0
64 20
65 8
66 2
67 5
68 1
69 0
70 1
71 3
72 1
73 1
74 0
75 6
76 1
77 0
78 0
79 1
80 13
81 19
82 4
83 0
84 0
85 0
86 1
87 0
88 3
89 0
90 0
91 5
92 1
93 3
94 14
95 1
96 8
97 28
98 2
99 5
100 21
101 0
102 2
103 6
104 0
105 0
106 4
107 1
108 1
109 0
110 4
111 2
112 0
113 1
114 4
115 0
116 6
117 1
118 1
119 1
120 1
121 10
122 1
123 1
124 4
125 0
126 1
127 6
128 0
129 2
130 7
131 7
132 0
133 1
134 0
135 0
136 8
137 0
138 0
139 1
140 3
141 0
142 3
143 6
144 10
145 5
146 0
147 1
148 7
149 0
150 16
151 11
152 4
153 0
154 0
155 9
156 0
157 34
158 5
159 6
160 1
161 9
162 0
163 0
164 1
165 13
166 14
167 0
168 0
169 1
170 3
171 3
172 3
173 2
174 3
175 16
176 5
177 24
178 1
179 6
180 1
181 0
182 22
183 15
184 1
185 1
186 0
187 2
188 3
189 2
190 0
191 19
192 0
193 0
194 3
195 0
196 6
197 0
198 2
199 10