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1. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 47

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 47 - 3. Slüters Leiden. — Je mehr der Anhang der katholischen Priester und Mönche abnahm, desto größer wurde ihr Haß gegen Slüter. Dieser war des Nachts in seinem Hause nicht mehr sicher; oft irrte er bis an den Morgen vor dem Thore umher. Man verspottete seine Anhänger und verweigerte den Mitgliedern seiner Gemeinde das kirchliche Begräbnis. Ihn selbst suchte man aus einem Abendessen, welches in der Herberge der Franziskanermönche bereitet war, zu vergiften; ein kleines Mädchen warnte Slüter beim Eintritt, und dieser kehrte unter dem Vorgeben, daß er seinen Hausschlüssel vergessen habe, nach Hause zurück. 4. Slüters Heirat. — Im Jahre 1528 trat Slüter mit Katharina Gele, der Tochter eines Schmiedes in der^Alt-schmiedestraße, in den Ehestand. Den Spielleuten der Stadt war verboten worden, den Hochzeitszug mit Musik zu begleiten, aber die lutherischen Bürger ersetzten diesen Mangel durch Psalmengesang und das Geläute aller Glocken der Petrikirche. Die Studenten wollten dem von ihnen verehrten Gottesmanne zwei Kannen Wein aus dem Ratskeller schicken; die Träger wurden jedoch unterwegs von den Katholiken überfallen, und der Wein verschüttet. 5. Sliiters Sieg. — Bald gewann die lutherische Gesinnung allgemeine Verbreitung in der Bevölkerung Rostocks. Auch im Rate wuchs die Stimmung sür den glaubensmutigen Reformator. Ein Ratsherr, Heinrich Gerd es, war schon lange ein geheimer Anhänger Slüters gewesen; im Winter hatte er sich ost mit einer Laterne durch die Straßen geschlichen, um die Frühpredigt in St. Petri zu hören. Auch der Syndikus Johann Oldendorp war gut lutherisch gesinnt. Am 1. April 1531 gab der Rat dem Volkswillen nach und befahl die Einführung des evangelischen Gottesdienstes in allen vier Hauptkirchen. Jetzt siel eine katholische Einrichtung nach der andern. Die Mönche verließen die Stadt; in ihren Klöstern wurden Schulen errichtet. 6. Slüters Aod. — Slüter überlebte die Frucht seiner Arbeit nicht lange. Der Bahnbrecher des reinen Evangeliums starb am Nachmittage des Psingstfonntags, den 19. Mai 1532, der Sage nach an Gift, welches ihm auf Anstiften eines Priesters ein Buchbinder in ein Glas Wein schüttete. Slüter fand feine Ruhestätte an der Nordostseite des Petrikirchhofs. Hier errichtete die Stadt Rostock ihrem großen Reformator im Jahre 1862 ein würdiges Denkmal.

2. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 53

1880 - Leipzig : Arnoldi
Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. 53 2000 chaldäischer Sterndienst. -— Abraham. Pelasgische Bauten in Griechenland. i5oo die ältesten Veden der Indier. — Schiffahrt und Kunstfleifs der Phönizier. — Moses Gesetzgeber der Israeliten. 1250 Reich der Assyrier von Ninive. Keilschrift. 1000 David. Blüte der hebräischen Dichtkunst. — Zaruthastra (Zoroaster) Religionsstifter in Baktrien. — Blüte des hellenischen Epos in den Kolonien. Homer und die Homeriden. 776 Aera der Olympiaden. Dorischer und ionischer Tempelbau. 753 Aera der Erbauung Roms. Etruskische Kunst. 700 das lydische u. das medische Reich. — Der Prophet Jesaias. 606 Zerstörung von Ninive. Nebukadnezar König von Babylon. Die Propheten Jeremias, Ezechiel. Hellenische Festversammlungen. Blüte der Lyrik; dieaeolier Alkaeos und Sappho. — Die sieben Weisen: Thaies von Milet, Vater der Philosophie; Solon von Athen. 559 Cyrus. — Croesus von Lydien. — Indischer Buddhaismus (Buddha t 5^3). 540 Pflege der Künste durch die Peisistratiden von Athen. Sammlung der homerischen Gedichte. Anakreon. — Pythagoras lehrt zu Kroton. 500 Kriege zwischen Griechen und Persern. — Der Dichter Simonides. — Der Weltweise Confucius in China. 480 Schlacht bei Salamis. Pindaros’ Hymnen. Die Tragödien des Aeschylos (f 456). 445 höchste Blüte der Kunst in Athen unter Perikies’ Staatsverwaltung. Der Maler Polygnotos. Bau des Parthenons und der Propyläen; die Götterbilder des Pheidias. — Hero-dots Geschichte. — Die Tragödien des Sophokles (f 405). 431 der peloponnesische Krieg. Der Geschichtschreiber Thuky-dides. Die Tragödien des Euripides (f 406). 429 f Perikies. Der Arzt Hippokrates. Platon geboren. Die Sophisten in Athen: ihr Gegner Sokrates. Die attische Komödie; Aristophanes. 421 Friede des Nikias.— Der Bildhauer Polykleitos von Argos. 399 Sokrates f. Die Maler Zeuxis und Parrhasio6. 387 Platon lehrt in der Akademie (-{* 347). Xenophon. Isokrates Lehrer der Redekunst (-J- 338). 359 K. Philipp von Macedonien. — Demosthenes’ Staatsreden. Der Bildhauer Praxiteles von Athen.

3. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 57

1880 - Leipzig : Arnoldi
Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. 5? 1152 K. Friedrich 1 Barbarossa. Seine Geschichtschreiber Otto von Freising und Ragewin. — Das lombardische Städtewesen. — Papst Alexander 3. 1190 der dritte Kreuzzug: Erzbischof Wilhelm von Tyrus. K. Friedrich 1 f. Der deutsche Ritterorden. — Blüte der mittelhochdeutschen Poesie: die höfischen Dichter Heinrich von Veldeke, Hartmann von Aue. — Germanischer Baustil. 1198—1216 P. Innocenz 3: Höhestand der päpstlichen Macht. Kreuzzüge gegen die Albigenser; Inquisition. Die Bettelorden der Franziskaner und Dominikaner (Predigermönche). — Universität Paris. 1210 das Bach von der Nibelunge Not. Die Lieder Walthers von der Vogelweide; Wolframs von Eschenbach Par-cival, Gottfrieds von Strafsburg Tristan. 1228 der deutsche Orden in Preußen. Deutsche Kultur an der Ostsee. Die Hanse. — Der Sachsenspiegel. 1248 der Kölner Dombau wird begonnen. Albertus Magnus lehrt zu Köln. 1250 t K Friedrich 2. Faustrecht und Raubrittertum. — Der Scholastiker Thomas von Aquino (doctor angelicus, 1 1274). 1273 K. Rudolf von Habsburg. — Erwin von Steinbach baut den Strafsburger Münster. Verfall der deutschen Poesie. Reimchroniken. 1291 Ende der Kreuzfahrten nach dem heiligen Lande. Welthandel der Venetianer und Genuesen; der Kompass. Marco Polo’s Reisen in Centralasien. 1305 die Päpste in Avignon: Verweltlichung der Hierarchie. 1321 | der Florentiner Dante Alighieri, Dichter der ‘divina commedia‘. Italienische Nationallitteratur. 1318 Prag die erste Universität in Deutschland (1365 Wien, 1386 Heidelberg, 1409 Leipzig). 1349 der schwarze Tod. Die Geifslerfahrten. Predigten der Mystiker (Jo. Tauler f 1361). — Die klassischen Studien in Italien: Franz Petrarcha (f 1374) und Boccaccio (y 1375). Wiedergeburt der Wissenschaften. — Gebrauch des Schiefspulvers. Verfall des Rittertums. 1378 die große Kirchenspaltung (—1415). Vorläufer der Reformation: J. Wyclif in Oxford. Schulen der Brüder vom gemeinsamen Leben in den deutschen Niederlanden. Die deutschen Städtebünde: die Hanse mächtig im Norden (Lübeck, Köln); die oberdeutschen Städte Strafsburg, Basel, Ulm, Augsburg, Regensburg,Nürnberg. Der Meistergesang und die Volkslieder. Städtechroniken.

4. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 54

1880 - Leipzig : Arnoldi
54 Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. 336 Alexander der Große erschliefst Asien der hellenischenkultur. Sein Erzieher Aristoteles lehrt zu Athen im Lykeion (die Peripatetiker). Diogenes der Kyniker. — Die Bildsäulen des Lysippos, die Gemälde des Apelles und Protogenes. 322 Tod _ des Demosthenes und des Aristoteles. Zeitalter der Diadochen und Epigonen. 312 römische Wasserleitungen und Heerstrafsen: via Appia. ooo Alexandrien Sitz des Welthandels und der griechischen Gelehrsamkeit. Eukleides’ System der Mathematik. Die Philosophenschulen zu Athen. Epikuros. Zenon lehrt in der Stoa. Menanders Komödien. 264 Beginn der punisch-römischen Kriege. Gladiatorenspiele in Rom. Anfänge der römischen Litteratur. 212 Archimedes f zu Syrakus. 184 -j- Plautus der Komödiendichter. Catos censorische Reden und Origines. Die Annalen des Ennius. 16< macedonischer Triumph: griechische Kunstwerke Kriegsbeute der Römer. — Polybios der Geschichtschreiber in Italien. Die Komödien des Terentius. 146 Zerstörung von Karthago u. Korinth. Griechische Philosophen und Rhetoren in Rom. P. Scipio Africanus der Jüngere. 133 Tiberius und Gajus Gracchus. — Lucilius Satiren. 63 Ciceros Konsulat. Blüte der römischen Beredsamkeit. — Die Dichter Catullus, Lucretius. 46 Julianischer Kalender. Caesars Kommentarien. 44 Caesar f. Ciceros philippische Reden (C. f 43). — Der Geschichtschreiber Sallustius. 30 das römische Kaisertum. Augusteisches Zeitalter; Maecenas. Die Dichter Yergilius (-]- 19), Horatius (f 8 v. Ch.), Propertius; Ovidius (-j- in der Verbannung 17 n. Ch.). Livius’ römische Geschichte (L. f 17 n. Ch.).—Kaiserbauten in Rom. 14 n. Ch. 7 Augustus. —Judicia majestatis. Verfall römischer Sitte: Vorliebe für fremden Götzendienst. 33 Christi Leiden unter Pontius Pilatus. — Reisen der Apostel: den Heiden wird das Evangelium gepredigt. 64 Neronischer Brand der Stadt Rom. — Märtyrertod der Apostel Petrus und Paulus. Johannes lehrt zu Ephesus. 79 Ausbruch des Vesuvs: Tod des älteren Plinius. 98 Trajanus. — Die Germania des Tacitus. Juvenals Satiren. Plutarchs Biographien. 133 Zerstreuung der Juden unter Hadrian. Christliche Apologeten.

5. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 102

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
102 zu werden, that der Lasterhaftigkeit großen Vorschub. Der Bernhardiner Mönch, Johann von Capistrano, der Deutschland durchzog um einen Kreuzzug gegen die Türken zu predigen, kam 1452 auch durch Meißen und Thüringen. Er predigte, vom Herzog Wilhelm auf- gefordert, auch in Jena, dann aber auch im andern Städten gegen die verderbten Sitten und brachte es so weit, daß die Bürger ihre Würfel und Spieltische, die Frauen und Jungfrauen ihre Zöpfe und andere Putzstücke auf den Markt zusammen brachten und verbrannten. Doch dauerte diese Buße nicht lange und bald herrschte wieder die alte Ueppigkeit, daher vermehrte Herzog Wilhelm seine Lan- desordnung 1452 mit mehreren Polizeigesetzen. In Mei- ßen wurde die allgemeine Landcsordnung erst 1482 cinge- führt, worin Vorschriften enthalten sind, wie Dienstboten gekleidet und was sie an Lohn erhalten sollen, ferner wie viel Esten und Lohn die Arbeiter erhalten sollen, und wie viel bei Festlichkeiten an Aufputz und Schmuck verwendet werden könne. Das, was darin erlaubt ist, beweist, daß in allen Volksklaffen ein großer Wohlstand geherrscht habe; selbst die Handwerker gingen in Sammt und Seide gekleidet, und es mußte ihnen untersagt werden, des Mittags mehr als 6 und des Abends mehr als 5 Gerichte und mehr als zweierlei Wein und Bier auf dem Tische zu haben. Frauen- kleider sollten nicht mehr als 15o Gulden kosten und nicht Schleppen über 2 Ellen lang haben. Alle Verordnungen waren doch nicht im Stande, den übertriebenen Aufwand zu hemmen. Sachsen hatte sich von den Verwüstungen des Hu.ssitenkriegs und der Bruderfchde schnell wieder erholt, und ein großer Bergsegen, besonders nachdem 1471 die reichhaltigen Silbergänge bei Schnccberg entdeckt wur- den, brachte viel Geld in Umlauf, Handel und Gewerbe blühten, und der Bürgerstand stand in seinem höchsten Flor. Dresden erhielt 1443 eine eigene Stapclgerechtigkeit; in Leipzig wurde noch vor 148o, des Tauschhandels wegen, ein eigenes Gewandhaus angelegt; 1458 erhielt Leipzig den Neujahrs mar kt und 1466, 1469 und 1497 kaiserlich privilegirte Messen, und Kon rad Kachelofen legte i486 die erste Buchdruckerei in Leipzig an.

6. Bilder aus der mecklenburgischen Geschichte und Sagenwelt - S. 3

1900 - Rostock : Süsserott
3 einen Fremden als Gast zu bewirten galt. Dann trugen sie mit verschwenderischer Gastsreundlichkeit alles auf, was Kche und Keller nur irgend herzugeben vermochten. Diese Gastfreund-lichkeit galt bei ihnen als Pflicht, und wenn einmal jemand einem Fremden die Aufnahme verweigerte, so kam er in all-gemeinen Verruf, und man durfte ihm Haus und Habe nieder-brennen. Wenn die Vorrte des eigenen Hauses durch die Bewirtung aufgezehrt waren, so durfte man von den Besitzungen der andern nehmen, so viel man brauchte; Diebstahl und Raub wurden entschuldigt, wenn der Thter, was er in der Nacht gestohlen hatte, am andern Morgen unter seine Gste verteilte. In scharfem Gegensatz zu dieser Gastfreundlichkeit steht die Hrte und Grausamkeit, die die Wenden gegen Feinde zeigten. Wehe dem, der als Gefangener ihnen in die Hnde fiel! Seiner wartete das Los, nach den ausgesuchtesten Martern an den Altar ihres Kriegsgottes geschleppt und dort geopfert zu werden.j Der Kriegsgott der Wenden hie Radegast und war ihr Hauptgott. Er hatte in jedem Gau eine Kultussttte; der berhmteste seiner Tempel aber lag im Lande der Redarier, wahrscheinlich am Westufer des Tollenfe-Sees. Auch dieser Tempel war ein Holzbau. Seine Auenwnde waren mit den Bildern verschiedener Götter und Gttinnen geschmckt, die kunst-voll ausgeschnitzt waren. Im Innern standen an den Wnden Statuen von Gtzen in voller Rstung mit Helm und Harnisch; der Name eines jeden war am Fugestell angebracht. Das Bild des Radegast selbst war vergoldet und ruhte auf einem purpurnen Polster. Unter den Gttinnen war die angesehenste die Erntegttin Silva, die besonders in Ratzeburg verehrt ward. Man stellte sie mit einem Horn in der einen Hand dar, das man an dem Hauptseste mit Met fllte. Nicht berall bauten die Wenden ihren Gttern Tempel, vielfach begngten sie sich damit, ihnen einen umzunten Hain zu weihen oder einen Baum, einen Felsblock, eine Quelle oder eine Anhhe. Alle Tempel und heiligen Sttten der Wenden waren zu-gleich Orakelsttten. In verschiedener Weise suchten die Wenden die Zukunft und den Willen der Götter zu erforschen, besonders wenn sie ein wichtiges Unternehmen, z. B. eine 1*

7. Bilder aus der mecklenburgischen Geschichte und Sagenwelt - S. 5

1900 - Rostock : Süsserott
- 5 Burgwlle Denkmler des untergegangenen Volkes, sondern es haben auch noch viele Drfer die alte Form der wendischen Rundlinge bis auf den heutigen Tag festgehalten. beraus zahlreich aber sind die wendischen Ortsnamen in unserm Lande. Fast smtliche Städte Mecklenburgs und eine groe Zahl von Drfern, auch manche Flsse und Seen tragen wendische Namen, die sich vielfach haben deuten lassen. So heit Schwerin Wildtierort, Rostock Ort an der Verbreiterung des Flusses, Gstrow Eidechsenort, Parchim Ort in sandiger Gegend und Teterow Auerhahnort. 2. Heinrich der Dendenknig. Der Obotritenfrst Gottschalk, der die Wenden zum Christentum zu bekehren suchte, aber von ihnen im Jahre 1066 ermordet ward, hatte einen Sohn Namens Heinrich, der lange Jahre in der Fremde zubrachte, dann aber zurckkehrte und das Reich seiner Vter wiedergewann. Von Wagrien aus, das er zuerst in seinen Besitz brachte, dehnte er mit Hlfe der Sachsen, denen er ein treuer Freund war, sein Herrschaftsgebiet in glcklichen Kmpfen der alle mecklenburgischen Wenden-stamme bis nach Pommern hinein aus. Man nannte ihn den König der Wenden", und echt kniglich war auch sein Walten. Denn er begngte sich nicht mit der Oberherrschaft und der Einziehung der frstlichen Einknfte, fondern war eifrig bemht, die verwilderten Wenden zu hherer Kultur zu erziehen. Ruber vertilgte er, trieb umherschweifendes Gesindel aus dem Lande und suchte seine Unterthanen daran zu gewhnen, da jeder in Frieden seinen Acker baute oder sonst ntzlicher Arbeit oblag. Besonders bestrebte er sich, Alt-Lbeck, den wendischen Ort, der in der Nhe der spteren deutschen Stadt an der Trave lag, und den Heinrich zu seiner Residenz erkoren hatte, zu heben. Er begnstigte die Ansiedelung schsischer Kaufleute in der Stadt, und es fand sich deren auch eine nicht unbetrchtliche Kolonie dort zusammen. Durch alles dies gewann Heinrich einen noch schneren Ruhm als durch seine Kriegsthaten. Die Zahl seiner Siege mehrte er noch gegen Ende seines Lebens durch einen glcklichen Kriegszug gegen die Rgener,

8. Bilder aus der mecklenburgischen Geschichte und Sagenwelt - S. 11

1900 - Rostock : Süsserott
11 und zwangen ihn oft, ihren Gtzenopfern zuzusehen; alles dies nahm Berno um des Glaubens willen geduldig auf sich. Anders wurde es, als nach Niclots Tod (1160) Heinrich der Lwe den ganzen Westen des Landes besetzt hielt. Nun konnte Berno hier Kirchen errichten, und mancher der im Lande noch zurckgebliebenen Wenden lie sich taufen. Aber eine Emprung der Wenden im Jahre 1164 drohte das eben begonnene Werk wieder zu vernichten, und nur wie durch ein Wunder entging der Bischof selbst dem Mrtyrertod. Als nmlich die Wenden die Mecklenburg gestrmt und die Deutschen dort es waren ihrer 70 smtlich erschlagen hatten, zog Bischof Berno fnf Tage nach der Erstrmung der Burg ohne bewaffnete Begleitung mit einigen Geistlichen von Schwerin nach Mecklenburg, um die Leichen zu bestatten. Er kam auch unangefochten dorthin, errichtete inmitten der Toten einen Altar und brachte gerade auf diesem das Meopfer dar: da brach pltzlich eine Schar Wenden aus dem Hinterhalt hervor, um ihn und seine Gefhrten zu ermorden. Wie von Gott gesandt aber erschien in diesem Augenblick ein Trupp deutscher Reisiger; vor dem entflohen die Wenden, und Bischof Berno konnte fein frommes Liebeswerk vollenden. Nach dem Siege der Deutschen setzte er seine Bemhungen mit srischem Eifer fort. Er durchzog das ganze Land bis an die pommersche Grenze, zerstrte berall die heiligen Haine und Tempel und richtete an ihrer Stelle Kirchen auf, die er mit Predigern verfah. Auch die Fürsten der Ponimern, die schon Christen waren, besuchte er, und es gelang ihm, den vertriebenen Pribislav, der sich bei ihnen aufhielt, fr das Christentum zu gewinnen. Aus seine Vermittelung gab dann Heinrich der Lwe dem Getauften den grten Teil feines Landes wieder zurck, und Pribislav untersttzte nun selbst die Bemhungen des Bischofs, die Wenden zu bekehren. Noch hielt sich ein Rest des wendischen Heidentums auf der Insel Rgen. Hier lag aus dem Vorgebirge Arkona die Tempelburg des Svantevit, des Hauptgottes der Rgener. Aus drei Seiten von steilen Abhngen und dem Meere geschtzt, ward sie auf der Westseite von einem Wall, der 50 Ellen hoch war, umschlossen. In dem Tempel, der aus Holz erbaut und mit seinem Schnitzwerk und kunstvoller Malerei verziert war.

9. Bilder aus der mecklenburgischen Geschichte und Sagenwelt - S. 22

1900 - Rostock : Süsserott
Von geistlichen Fürsten, die damals keineswegs die Teilnahme an solchen Festlichkeiten zu verschmhen pflegten, erschienen die Erzbischse von Magdeburg und Bremen, die Bischse von Hildesheim, Halberstadt, Kammin, Schleswig, Lbeck, Branden-brg, Ratzeburg, Schwerin, auch der Erzbischos von Lund in Schonen und mehrere dnische Bischfe. Die Zahl der Ritter und Edlen, die im Gesolge der Fürsten oder auf eigene Hand das Fest besuchten, betrug an 6000. Zahllos waren die Zu-schauer niederen Standes. König Erich selbst kam mit groem Gesolge zu Schiff auf der Warnow und lie sein Zelt auf dem Turnierplatze am rechten Ufer der Warnow aufschlagen. Rings um ihn lagerten sich die brigen Fürsten und die Ritter. Das Zelt des Knigs enthielt zwei Sle, welche mit dem kost-barsten roten Tuch bekleidet und mit vielen Zierraten geschmckt waren. Tglich hielt der König offene Tasel, nicht nur sr die geladenen Turniergste, sondern auch fr alle Zuschauer. Markgras Waldemar von Brandenburg und Herzog Otto von Limburg hatten zwei Brunnen errichtet, welche Tag und Nacht Wein und Bier lausen lieen. Jeder konnte davon schpfen, so viel er wollte. Auch hatten König Erich und Markgraf Waldemar einen groen Berg Hafer zusammenfahren lassen, von welchem jeder sr sein Ro holen konnte. Am Tage vor dem Beginn des Turnieres sandte der König an den jungen Markgrafen Waldemar von Brandenburg, 19 andere Fürsten und 80 Knappen von hohem Adel, die alle zu Rittern geschlagen zu werden wnschten, je einen scharlachenen Mantel, einen mit russischem Pelzwerk geftterten Rock und ein dnisches Ro nebst Schild und Schwert. In diesem Schmuck erschienen sie am folgenden Tage im Zelte des Knigs und bezeugten ihm ihre Ehrfurcht. Darauf erteilte er ihnen den Ritterschlag (d. 12. Juni). Nachdem man des Morgens die Messe gehrt hatte, zog man hinaus auf den Turnierplatz. Fürsten und Ritter teilten sich in zwei Parteien. Auf der einen Seite war König Erich der Anfhrer. Er hatte bei sich den Herzog von Schleswig mit 300 Kmpfern und noch 6 andere Grafen und Herren mit ihrem Gefolge. Ihm gegenber fhrte Markgraf Waldemar die deutschen Fürsten. Nachdem sich die Kmpfer begrt hatten, ritten sie mit Lanzen gegen einander, da die Splitter allenthalben herumflogen. Wer nicht sest im

10. Bilder aus der mecklenburgischen Geschichte und Sagenwelt - S. 12

1900 - Rostock : Süsserott
12 stand das riesengroe Gtzenbild in Menschengestalt, aber mit vier Kpfen. Um diese letzte Burg des Gtzendienstes zu brechen, unter-nahm der Dnenknig Waldemar mit den Fürsten von Pommern und Pribislav von Mecklenburg einen Kriegszug aus die Insel (1168). Auch Bischof Berno schlo sich dem Zuge an, um den Besiegten das Evangelium zu bringen. Als die Tempelburg erstrmt war (14. Juni), lie Berno das Gtzenbild aus dem Tempel schleifen, zerschlagen und verbrennen. Als es krachend zur Erde strzte, soll der bse Geist in Gestalt eines schwarzen Tieres aus dem Tempel hinausgefahren sein. Der Fall ihres Gtzen, den sie bis dahin fr unberwindlich gehalten hatten, machte auf die Rgener einen tiefen Eindruck; sie erkannten nun seine Ohnmacht, und noch an demselben Tage lie sich eine groe Zahl von ihnen tausen. Noch fter besuchte der Bischos in der Folgezeit die Insel und suchte die, welche nur der Gewalt weichend die Tause genommen hatten, durch freundliche Unterweisung zu gewinnen. Aber vorzugsweise war seine Thtigkeit doch seinem alten Sprengel zugewandt. In dessen Hauptstadt Schwerin ward der Bau eines Domes als Sttte der Gottesverehrung begonnen, zu dem im Jahre 1171 im Beisein Heinrichs des Lwen und einer glnzenden Versammlung von anderen Fürsten und Herren von Bischos Berno der Grundstein gelegt ward. Noch viele Jahre leitete der fromme Bischof seinen Sprengel, hochgeehrt von Kaiser und Pabst und den Fürsten, bis er im Jahre 1191 in hohem Alter sein Leben beschlo. Als der Wendenfrst Pribislav sich zum Christentum be-kehrt hatte, wollte er auch sein Volk fr den neuen Glauben gewinnen. Darum rief er Cisterziensermnche aus Amelungs-born in das Land und wies ihnen etwa zwei Meilen westlich von der Mndung der Warnott), eine Meile von der Kste der Ostsee in einem breiten, von bewaldeten Hgeln anmutig um-gebenen Thale ein Stck Landes an, damit sie da ein Kloster 5. Dom Kloster Doberan, a. Die Grndung.
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