Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 53

1880 - Leipzig : Arnoldi
Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. 53 2000 chaldäischer Sterndienst. -— Abraham. Pelasgische Bauten in Griechenland. i5oo die ältesten Veden der Indier. — Schiffahrt und Kunstfleifs der Phönizier. — Moses Gesetzgeber der Israeliten. 1250 Reich der Assyrier von Ninive. Keilschrift. 1000 David. Blüte der hebräischen Dichtkunst. — Zaruthastra (Zoroaster) Religionsstifter in Baktrien. — Blüte des hellenischen Epos in den Kolonien. Homer und die Homeriden. 776 Aera der Olympiaden. Dorischer und ionischer Tempelbau. 753 Aera der Erbauung Roms. Etruskische Kunst. 700 das lydische u. das medische Reich. — Der Prophet Jesaias. 606 Zerstörung von Ninive. Nebukadnezar König von Babylon. Die Propheten Jeremias, Ezechiel. Hellenische Festversammlungen. Blüte der Lyrik; dieaeolier Alkaeos und Sappho. — Die sieben Weisen: Thaies von Milet, Vater der Philosophie; Solon von Athen. 559 Cyrus. — Croesus von Lydien. — Indischer Buddhaismus (Buddha t 5^3). 540 Pflege der Künste durch die Peisistratiden von Athen. Sammlung der homerischen Gedichte. Anakreon. — Pythagoras lehrt zu Kroton. 500 Kriege zwischen Griechen und Persern. — Der Dichter Simonides. — Der Weltweise Confucius in China. 480 Schlacht bei Salamis. Pindaros’ Hymnen. Die Tragödien des Aeschylos (f 456). 445 höchste Blüte der Kunst in Athen unter Perikies’ Staatsverwaltung. Der Maler Polygnotos. Bau des Parthenons und der Propyläen; die Götterbilder des Pheidias. — Hero-dots Geschichte. — Die Tragödien des Sophokles (f 405). 431 der peloponnesische Krieg. Der Geschichtschreiber Thuky-dides. Die Tragödien des Euripides (f 406). 429 f Perikies. Der Arzt Hippokrates. Platon geboren. Die Sophisten in Athen: ihr Gegner Sokrates. Die attische Komödie; Aristophanes. 421 Friede des Nikias.— Der Bildhauer Polykleitos von Argos. 399 Sokrates f. Die Maler Zeuxis und Parrhasio6. 387 Platon lehrt in der Akademie (-{* 347). Xenophon. Isokrates Lehrer der Redekunst (-J- 338). 359 K. Philipp von Macedonien. — Demosthenes’ Staatsreden. Der Bildhauer Praxiteles von Athen.

2. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 54

1880 - Leipzig : Arnoldi
54 Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. 336 Alexander der Große erschliefst Asien der hellenischenkultur. Sein Erzieher Aristoteles lehrt zu Athen im Lykeion (die Peripatetiker). Diogenes der Kyniker. — Die Bildsäulen des Lysippos, die Gemälde des Apelles und Protogenes. 322 Tod _ des Demosthenes und des Aristoteles. Zeitalter der Diadochen und Epigonen. 312 römische Wasserleitungen und Heerstrafsen: via Appia. ooo Alexandrien Sitz des Welthandels und der griechischen Gelehrsamkeit. Eukleides’ System der Mathematik. Die Philosophenschulen zu Athen. Epikuros. Zenon lehrt in der Stoa. Menanders Komödien. 264 Beginn der punisch-römischen Kriege. Gladiatorenspiele in Rom. Anfänge der römischen Litteratur. 212 Archimedes f zu Syrakus. 184 -j- Plautus der Komödiendichter. Catos censorische Reden und Origines. Die Annalen des Ennius. 16< macedonischer Triumph: griechische Kunstwerke Kriegsbeute der Römer. — Polybios der Geschichtschreiber in Italien. Die Komödien des Terentius. 146 Zerstörung von Karthago u. Korinth. Griechische Philosophen und Rhetoren in Rom. P. Scipio Africanus der Jüngere. 133 Tiberius und Gajus Gracchus. — Lucilius Satiren. 63 Ciceros Konsulat. Blüte der römischen Beredsamkeit. — Die Dichter Catullus, Lucretius. 46 Julianischer Kalender. Caesars Kommentarien. 44 Caesar f. Ciceros philippische Reden (C. f 43). — Der Geschichtschreiber Sallustius. 30 das römische Kaisertum. Augusteisches Zeitalter; Maecenas. Die Dichter Yergilius (-]- 19), Horatius (f 8 v. Ch.), Propertius; Ovidius (-j- in der Verbannung 17 n. Ch.). Livius’ römische Geschichte (L. f 17 n. Ch.).—Kaiserbauten in Rom. 14 n. Ch. 7 Augustus. —Judicia majestatis. Verfall römischer Sitte: Vorliebe für fremden Götzendienst. 33 Christi Leiden unter Pontius Pilatus. — Reisen der Apostel: den Heiden wird das Evangelium gepredigt. 64 Neronischer Brand der Stadt Rom. — Märtyrertod der Apostel Petrus und Paulus. Johannes lehrt zu Ephesus. 79 Ausbruch des Vesuvs: Tod des älteren Plinius. 98 Trajanus. — Die Germania des Tacitus. Juvenals Satiren. Plutarchs Biographien. 133 Zerstreuung der Juden unter Hadrian. Christliche Apologeten.

3. Mittlere und neue Geschichte - S. 217

1877 - Leipzig : Senf
11. Zeitalter der unumschränkten Fürstengewalt. 217 von Schleswig-Holstein anzuerkennen. Noch in demselben Jahre eilte er nach Jngermannland und schlug angeblich mit 8000 Schweden 80000 Russen bei Narva, worauf er 1701 in Polen einbrach, nachdem König August die Belagerung von Riga bald aufgehoben hatte. Unter beständigen Verlusten der Sachsen, die August in sein Königreich gezogen hatte, denn die Polen, obgleich sie die Eroberung Lieflands wünschten, gewährten ihm keine Unterstützung, drang er nach Warschau und siegte 1702 bei Clissow in der Nähe von Krakau und 1703 bei Pnltnsk. Umsonst bot August den Frieden mit wichtigen Abtretungen, Karl gewährte ihn nicht, August selbst sollte entthront werden, weil er, als Wahlkönig, sich vermessen hatte, einen Erbkönig zu bekriegen. 1704 erhob er den Woiwoden von Posen, Stanislaus Leszcinski, zum Könige und drang 1706, nach dem Siege über den tüchtigen sächsischen Feldherrn Schulenburg bei Fraustadt, in Sachsen ein. Indem er hier sein Hauptquartier in Altranstädt bei Leipzig aufschlug (nach seiner Sitte, auf Dörfern und Landgütern seine Soldaten lagern zu lassen, um sie nicht zu verweichlichen), zwang er den König August 1706 zum Frieden von Altranstädt, dessen Bedingungen er noch verschärfen wollte, als er wenige Tage darauf erfuhr, daß ein schwedisches Heer unter Mardefeld von den Russen und Sachsen bei Kalisch geschlagen worden war. August behielt nur den Königstitel, er mußte Stanislaus Leszcinski anerkennen und ihm in einem eignen Briefe zur Thronbesteigung Glück wünschen. Patknl, Gesandter des Czaren in Dresden, wurde ihm ausgeliefert und mit Verachtung des Völkerrechts auf dem Rückzüge der Schweden durch Polen grausam hingerichtet. Zugleich wurde Sachsen zwar durch eine strenge Kriegszucht vor Plünderung geschützt, mußte aber eine starke Kriegssteuer zahlen. 1707 brach Karl gegen seinen dritten Feind, den Czaren Peter, auf, den er seit der Schlacht von Narva ganz vernachlässigt hatte, der aber in dieser Zeit immer mehr Mittel gefunden hatte, sein Heer zu disci-pliniren und an den Krieg mit europäischen Truppen zu gewöhnen, und der auch einige Ostseeprovinzen bereits den Schweden entrissen hatte. 1703 hatte er als neue Hauptstadt seines Reichs nicht weit von der Newamündung St. Petersburg gegründet und damit seinen festen Entschluß ausgedrückt, die Ostseeküsten nicht mehr aufzugeben. Karl er-zwanz sich durch das Gefecht bei Holofczin unweit Mohilew den Uebergang über den Dniepr, ließ sich aber dann vom Hettmann der saporogischen Kosaken in der Ukraine, Mazeppa, einem gebornm Polen, bewegen, statt gerade östlich auf Moskau zu ziehen, in südöstlicher Richtung nach der Ukraine vorzudringen, von wo er dann im künftigen 28

4. Mittlere und neue Geschichte - S. 218

1877 - Leipzig : Senf
218 Neuere Geschichte. Jahre mit größern Kräften gegen Moskau vordringen wollte. Mazeppa wollte nämlich mit Karls Unterstützung sich von Petern unabhängig machen. Aber Löwen Haupt, der mit 8000 Mann und großer Bagage dem Könige aus Liefland znrhilse heranzog, wurde bei Li esna südöstlich von Mohilew von überlegnen Truppen der Russen angegriffen und erreichte Karln erst nach Verlust seiner ganzen Bagage und mit kaum der Hälfte seines Heeres. Die saporogischen Kosaken waren ferner von Mazeppa abgefallen, so daß dieser, wie ein Flüchtling, nicht wie ein mächtiger Verbündeter, bei Karln erschien. Karl brachte den wegen seiner Kälte so schrecklich bekannten Winter von 1709 in der Ukraine zu und litt mit seinem Heere die größten Entbehrungen. Als er nach Eintritt des Frühjahrs sich dann zum Herrn des festen Poltawa machen wollte, eilte Peter mit einer großen Macht zum Entsatz herbei und Karl, schon vorher verwundet und nur in einer Sänfte an der Schlacht theil-nehmend, erlitt hier den 8. Juli 1709 bk entscheidende Niederlage bei Poltawa. Er selbst flüchtete über den Dniepr zu den Türken, das Heer aber ergab sich, noch 18000 Mann stark, unter Löwenhaupt muth-los den Russen. Karl lagerte mit seiner Begleitung, einigen hundert Schweden und Polen, bei Bender und wurde von den Türken aufs gastfreund^ lichste aufgenommen und wegen seiner Tapferkeit höchst achtungsvoll behandelt. Auch gelang es ihm, den Sultan zu einem Kriege gegen den Ezaaren zu bewegen, er wollte mit einem Heere von 100000 Monn über Moskau nach Schweden zurückkehren. Peter beging eine ähnliche Unbesonnenheit wie Karl, mit einem nicht zahlreichen Heere drang er tief in die Moldau ein, dahin vom Fürsten Kantemir gelockt. Aber als er nun von einer zahlreichen türkischen Armee eingeschlossen, ohne Lebensmittel, einem gewissen Untergange entgegensah, rettete ihn die Klugheit seiner Frau Katharina, die, aus niederem Stande in dem liefländischen Städtchen Marienburg geboren, durch die Vorzüge ihres Körpers und ihres Geistes Peters Frau geworden war. Sie bestach den habsüchtigen türkischen Großvesir, daß dieser dem Ezaaren im Frieden am Pruth 1711 gegen die Zurückgabe von Asow freie Rückkehr nach Rußland gestattete. Der erzürnte Karl bewirkte zwar die Entsetzung des bestechlichen Großvesiers, zu einem neuen Kriege mit Rußland aber konnte er den Sultan nicht mehr vermögen. Im Gegentheil zerfiel er mit der Pforte und nach der Erstürmung seines Lagers bei Bender im Februar 1713 gefangen, wurde er nach Demirtafch, dann nachdemotika bei Adrianopel gebracht, wo er mit geringem Aufwande von der Pforte unterhalten, aber auch nicht mehr mit Aufforderungen,

5. Mittlere und neue Geschichte - S. 252

1877 - Leipzig : Senf
Neuere Geschichte. mächtigten sich seine Maitressen und deren Günstlinge der Regierung, da der König zur Thätigkeit nicht erzogen worden war. Die Herzogin von Chateauroux war mit der Liebe des Königs zufrieden, aber ihre Nachfolgerin, die berühmte Marquise von Pompadour (1743— 1764) beutete den Staatsschatz schamlos zu ihren und ihrer Verwandten Gunsten aus und vermochte den König zu der unglücklichen, dem Volk verhaßten, Allianz mit Oesterreich gegen Preußen. Und doch sollte es noch schlimmer werden. Die letzte Maitresse des Königs, eine niedere Dirne, zur Gräfin Dubarry erhoben, stürzte den verdienstvollen Minister Choiseul und verschaffte dem sogenannten Triumvirat.-Mau-peou, Aiguillonundduterray (1770—1774) die Regierung Frankreichs. Wegen der beständigen Streitigkeiten mit dem Parlament, das sich weigerte, die neuen Steueredikte in seine Bücher einzuregistriren, entschlossen sich die Triumvirn das Pariser Parlament und die Parlamente in den Provinzen ganz aufzuheben und errichteten statt des erstem einen großen Rath (grand eonseil) und statt der letztem Obergerichtshöfe (cours superieures), trotz ihrer Gewaltthätigkeit eine heilsame Maaßregel. Es war schlimm, daß Ludwig Xvi (1774—1793), Ludwigs Xv. Enkel und mit Maria Antoinette, der Tochter der Maria Theresia verheirathet, wohlwollend, aber nicht entschieden, aus Gntmüthigkeit die Parlamente wieder herstellte, welche die Vertheidiger der alten ständischen Vorrechte waren. Die beiden trefflichen Minister Tnrgot und Malesherbes, die Reformen durchsetzen und namentlich die Steuerfreiheit des Adels und der Geistlichkeit aufheben, dem Grundbesitz auf dem Lande aber durch Aufhebung der niederdrückenden Lasten aufhelfen wollten (im Sinne des von Quesnay aufgestellten staatswirthschaftli-chrn Systems der Physiokraten, das den Ackerbau im Gegensatz von Eolbert, der besonders Gewerbfleiß und Handel begünstigt hatte, heben wollte), mußten vordem Widerstände des Parlmnents schon 1776 zurücktreten. Bald trat die Geldnoth des Staates, durch die Kriege und die Verschwendung der vorigen Regierung außerordentlich gesteigert, in den Vordergrund; der berühmte Banquier von Genf, der Protestant Necker, suchte von 1777—1782 durch Anleihen der Verlegenheit abzuhelfen. Frankreichs Theilnahme am amerikanischen Freiheitskriege von 1778—1783, wie ruhmvoll sie auch war, vermehrte die Staatsausgaben und machte die zahlreichen in Nordamerika kämpfenden Franzosen mit Ideen von Freiheit und Republik bekannt, die bald in Frankreich überraschende Nachahmung finden sollten. Als Necker, in seiner Eitelkeit beleidigt, weil man ihm als Protestanten keine Stimme im Mi-nisterrath zugestanden hatte, 1782 den Ministerposten aufgab, machte

6. Mittlere und neue Geschichte - S. 305

1877 - Leipzig : Senf
111. Französische Revolution und deren Folgen. 305 bildete Napoleon ein Königreich Westphalen mit der Hauptstadt Cassel und gab es seinem jüngsten Bruder Hieronymus; den größer» Theil Hannovers behielt er noch, wie Erfurt, unter seiner besonderen Herrschaft. Sachsen, wie vorher schon Würzburg, und die andern norddeutschen Länder traten dem Rheinbünde nach dem Falle Preußens bei, Preußen aber und Rußlaud schlossen sich dem Continental-system Napoleons an und verschlossen ihre Häfen den Engläuderu. Ueber die Höhe der von Preußen zu zahlenden Kriegssteuer konnte sich dieses lange nicht mit Frankreich einigen und deshalb lagerten die französischen Heere auch noch geschloßnem Friedeu zwischen der Weichsel und Elbe in Preußen; nur das Land östlich von der Weichsel wurde dem unglücklicher: Könige nach dem Frieden eingeräumt. Erst in der Convention von B ay onn e, im September 1808, als Napoleon wegen des spanischen Krieges seine alten Truppen brauchte, wurde die Räumung der ganzen Monarchie von Napoleon gewährt, dagegen sollten drei Festungen: Stettin, Küstrin und Glogan bis zur Abzahlung der Kriegsschuld, die auf 140 Millionen Franken festgestellt wurde, besetzt bleiben und binnen der ersten zehn Jahre das Heer nicht über 42000 Mann vermehrt werden. Daß der König nach diesen gewaltigen Unglücksfällen an der Rettung des Staates nicht verzweifelte und dem bewährten Patrioten Stein die oberste Leitung des Staates übertrug, um die nöthigen Reformen im Staate durchzuführen, während sie der edle Scharnhorst im Kriegswesen: leitete, ist sein hellstrahlendes Verdienst. Während im Stillen der Tugendbund die Wiederbelebung des deutschen Nationalsiuns erstrebte, hob Stein schon im Oktober 1807 die Erbunterthänig-f eit der Bauern ans und verlieh den 19. November 1808 in der Städteordnnng den Bürgern das Recht der Selbstverwaltung ihrer Angelegenheiten unter Controlle des Staats. Scharnhorst aber hob die körperlichen Strafen für das Heer großem Theils auf, das in dem letzten Kriege so schlecht bewährte Werbesystem wurde aufgegeben und den Bürgerlichen der Eintritt in die Offiziersstellen mtch außerhalb der Artillerie geöffnet. Aber durch einen aufgefangenen Brief Steins, in dem er von den Hoffnungen der Patrioten sprach, über seine Pläne unterrichtet, ächtete ihn Napoleon von Madrid aus im December 1808 und Stein mußte aufhören, preußischer Minister zu sein. Das auf ihu folgende Ministerium Altenstein traf nur halbe Maaßregeln, während des österreichischen Krieges von 1809 blieb Preußen neutral und nach Beendigung desselben wagten bei den finanziellen Bedrängnissen die Minister sogar, dem Könige die Abtretung von Schlesien an Napoleon 39

7. Mittlere und neue Geschichte - S. 398

1877 - Leipzig : Senf
398 Neuere Geschichte. König hat es erklärt und Preußens Seemacht kann nur dadurch gedeihen), daß die militärische, maritime und commercielle Verbindung der Herzogtümer mit Preußen eine feste sein muß. Preußen allein kann sie schützen und Preußen bedarf deshalb auch der Pfänder der Treue, die preußische Seemacht, deren Gedeihen jeder deutsche Patriot innig wünschen muß, kann nur im Besitz der herrlichen Häsen dieser Länder, vor allen Kiel's, die Machtentfaltung erlangen, deren sie noch sehr bedarf, da jetzt kein Großstaat, also auch Preußen nicht, ohne eine geachtete Marine bestehen kann. Seit fünfzig Jahren zuni ersten Mal hat Preußen und zwar in einem nicht aus Herrschsucht begonnenen, sondern in einem wegen beschimpfter deutscher Ehre nothwendigen, Kriege durch sein Schwert eine ihm längst gebührende Machterweiteruug gewonnen und das Volk wird seine Regierung in der Behauptung derselben gern unterstützen. In Ostindien war das colossale Reich der englisch-ostindischen Compagnie durch die Einverleibung von N agpor 1854 und von Auhd 1856 noch bedeutend gewachsen. Aber die Erwerbung dieses letzter« Landes, eines bisher immer treuen Vasallenstaates der Engländer, erregte unter den zahlreichen entlassenen fürstlichen Beamten eine hef-- tiae Erbitterung. Die Einführung der Enfieldbüchse und der mit Rindertalg und Schweinefett bestrichenen Patronen derselben wurde be> nutzt, um die Wuth der einheimischen Soldaten, der Seapoys, grö-ßerntheils der Brahminentaste angehörend, der ihre Religion die Be rührnng von Fett verbietet, zu erregen und obgleich nun die Regierung den Befehl erließ, die neuen Patronen nicht zu vertheilen, erfolgte am 10. Mai 1857 im Mirut der Ausbruch der Empörung der Seapoys. Mohammedaner und Hindus vereinigten sich zum Aufstande gegen England, die ersteren waren wegen ihrer kriegerischen Tüchtigkeit die gefährlichern. In Delhi wurde der daselbst noch äußerlich geehrte Nachkomme des Großmoguls Muradscha Schach auf den Thron erhoben, ganz Bengalen stand ans, aber die Präsidentschaften Madras und Bombay blieben fast ganz ruhig. Aus religiösem Haß machten auch die Bewohner des Peudschab, die Sihks, nicht gemeinsame Sache mit den Hindus, sie blieben England treu und dies war der erste Schlag gegen den Aufruhr. Ein anderer war die Erstürmung von Delhi durch die Engländer unter Wilsou am 20. September. Am heftigsten war der Kampf in dem kriegerischen Auhd. ^Lawrence, in der Hauptstadt Lucknow eingeschlossen, fürchtete das L-chicksal der uiv glücklichen Besatzung von Eawnpore unter dem Obersten Wheeler, die nach der tödtlichen Verwundung ihres Führers capitulirt hatte,

8. Mittlere und neue Geschichte - S. 196

1877 - Leipzig : Senf
196 Neuere Geschichte. Maske. Dennoch eröffnete sich Ludwig von dem verschwenderischen und verschuldeten Herzog von Mantua für 500000 Livreö die Festung Casale 1681. Allen diesen Uebergriffen mußte man ruhig zusehen, da der Kaiser gerade jetzt von den Türken mit überlegener Macht angegriffen wurde. Im Waffenstillstände zu Regensbnrg 1684 bestätigten der Kaiser, das Reich und Spanien vorläufig den Franzosen den Besitz der bis dahin gewonnenen Reunionen. Auch eine mächtige Flotte hatte sich Ludwig verschafft und mit derselben unter dem berühmten Du Quesne, der aus einem Freibeuter Admiral geworden war, züchtigte er den Raubstaat Algier und demüthigte Genua wegen seiner Verbündung mit Spanien 1683. Aber dies war auch der Höhepunkt seiner Macht. Der König, der schon in der la Balliere und der Montespan Maitressen gehabt hatte, war 1685 mit der Wittwe des Dichters Scarron, der Madame Maintenon, eine geheime Ehe eingegangen und diese, selbst eine Neubekehrte, wußte verbunden mit dem Kanzler Le Tellier, dem Vater des Kriegsministers Louvois, und mit des Königs Beichtvater la Chaise ihn 1685 zur Aufhebung des Edikts von Nantes zu bewegen. Die Hugenotten sollten durch gewaltsame Einquartirung von Soldaten, Dragonaden, mit Gewalt gezwungen werden, in die Messe zu gehen. Aber ein großer Theil von ihnen entfloh (refugies) ins Auslaud nach England, den Niederlanden und Deutschland, besonders Brandenburg und verbreitete hier Gewerbfleiß, doch schreibt sich auch die Verbreitung der französischen Sprache über einen großen Theil Europas von ihnen her. Viele aber setzten sich gewaltsam zur Wehr und bald entbrannte 1702 in den Sevennen ein Krieg dieser Widerstrebenden (Camisards, weil sie leinene Kittel trugen) unter einem frühern Bäckerjungen Cavalier, gegen die ganze Heere aufgeboten werden mußten. Im Jahre 1704 mußte ihnen Gewissensfreiheit vom Marschall Villars gewährt werden und Cavalier trat zurück, einen neuen Aufstand der Camisards stillte darauf noch der Herzog von Berwick (ein natürlicher Sohn Jacobs 11. und der Arabella Churchill, der Schwester des Herzogs von Marlborough). Gegen die Herrschsucht der Päpste stellte Ludwig 1682 durch den berühmten Kanzelredner B os-suet die vier Artikel der gallicanischen Kirche auf, die er jedoch später zurücknahm. Gegen die immer einflußreichern Jesuiten erhoben sich die Iansenisten (so genannt vom Holländer Ianse, Bischof von Ypern, der 1638 starb), welche die Augusteische Heilslehre, nach welcher der Mensch allein durch Gott zur Gnade geführt wird, wieder betonten. Das Kloster Port Royal, nahe bei Paris, war ein

9. Mittlere und neue Geschichte - S. 238

1877 - Leipzig : Senf
238 Neuere Geschichte. Schlesien decken sollte, einem Uelerfüll von der vierfach überlegenen Armee Laudons, Glatz ging verloren und Friedrich selbst konnte Dresden, das er furchtbar bombardiren ließ, nicht einnehmen. Er mußte nach Schlesien eilen, wo schon Taueuzien in Breslau belagert wnrde, um hier nicht Alles zu verlieren. Durch den Sieg bei Liegnitz am 15. August 1760 über Laudon rettete er Schlesien. Obgleich darauf Oesterreicher und Russen in die Mark vordrangen und Berlin auf längere Zeit besetzten (wobei der Kaufmann Gotzkowski durch seinen uneigennützigen Patriotismus die Stadt vor Plünderung bewahrte), gelang es Friedrich doch, sie bald zu zerstreuen und das ihm von Dann aufs äußerste streitig gemachte Sachsen durch den blutigen Sieg von Torgan, zu dem besonders Ziethen durch die Erstürmung der Anhöhen von Süptitz mitwirkte, den 3. November 1760, Dresden ausgenommen, zurück zu erobern. Pitt hatte unterbeß durch die treffliche Ausrüstung der brittischen Flotten und Heere die Franzosen in große Nachtheile gebracht, namentlich durch die Eroberung von Canada 1759, wo der in der Schlacht tödtlich verwundete General Wolfe bei Qne-beck gesiegt hatte. Aber 1760 folgte auf Georg 11. fetjt Enkel und Nachfolger Georg Ul., dessen Günstling Bnte gegen den Krieg war und der bald Pitt nöthigte, aus dem Ministerium zu treten, als man gegen seine Weisung zögerte, Spanien anzugreifen. Dieser Staat hatte unter seinem neuen fähigen Könige Karl Iii. den bourbonifchen Familien traktat 1761 mit Frankreich geschloffen, der einen gemeinsamen Bund gegen alle Feinde Frankreichs, Deutschland und den Norden ausgenommen, festgesetzt hatte. Als Pitt aus dem Ministerium getreten war, konnten die Engländer doch den Krieg mit dem nun feindlich auftretenden Spanien nicht vermeiden, entbieten aber die Frucht von Pitts trefflichen Kriegsrüstungen und entrissen den Spaniern Havanna und Mauilla. Bute entzog dem Könige von Preußen die höchst bedeutenden! englischen Hilfsgelber von vier Millionen und Friedrich konnte daher den Feinben 1761 nur noch schwach gerüstete Heere entgegenstellen. Dennoch hielt er in seinem festen Lager bei Bunzel-witz in Schlesien gegen die vereinigten Oesterreich er unter Laubon und Russen unter Butturliu aus, die feinen Angriff wagten; aber der Verlust von Schweidnitz, durch einen Ueberfall von Laudon bewirkt, und von Colberg trotz der tapfern Gegenwehr von Heyden's, der schon zwei Belagerungen hier glücklich ausgehalten hatte, schien ihn seinem Untergange immer näher zu führen. Der schändliche Verrath des Barons von Warkotsch im November 1761 hatte den Zweck, den Helden lebendig in die Gewalt Oesterreichs zu bringen, zum Glück schlug er

10. Mittlere und neue Geschichte - S. 243

1877 - Leipzig : Senf
Ii. Zeitalter der unumschränkten Fürstengewalt. 243 entstand von 1778—1779 der bairische Erbsolgekrieg, in welchem Sachsen (unter Friedrich August vou 1763—1827) mit Preußen verbündet war, der aber ohne Schlachten verlief und schon 1779 durch den Frieden zu Tescheu geendigt wurde, weil damals Rußland, mit Preußen verbündet, mit einem Dazwischentreten gegen Oesterreich drohte und weil Maria Theresia im Frieden ihre Regierung beschließen wollte. Oesterreich gab ganz Baiern an Karl Theodor zurück, mit Ausnahme des Jnnviertels mit der Stadt Braunan; Preußen erhielt die Zusage, seine Erbfolge in Bairenth und Anspach bei dem zu erwartenden Aussterben der Markgrafen dieser Länder (die aus einer jüngeren hohen-zollernschen Linie seit 1603 stammten) von Oesterreich nicht behindert zu sehen. Als wenige Jahre aber dennoch Joseph den genußsüchtigen Karl Theodor zu einer Einwilligung in eine Eintauschung Baierns gegen die österreichischen Niederlande, jedoch mit Ausnahme von Luxemburg, die ein Königreich bilden sollten, bewogen hatte und Rnßland, damals mit Oesterreich verbündet, diesen Plau begünstigte, scheiterte derselbe an dem energischen Widersprnche Preußens. So hat Friedrich dem jetzigen bairischen Königshause (welches, früher die Pfalz-Zweibrücker Linie, seit 1799 in Baiern herrscht) sein Erbland erhalten. Da die unruhige Vergrößerungslnst Josephs 11. Besorgnisse erregte, der Kaiser sich auch Eingriffe in die Reichsverfassnng erlaubte, so stiftete Friedrich im Verein mit den Kurfürsten von Sachsen und Hannover 1785 zur Erhaltung der deutschen Reichsversassung den deutschen Fürstenbund, dem bald sehr viele deutsche Fürsten, auch der erste geistliche katholische Fürst, der Erzbischof von Mainz, beitraten. Denselben zu einer Erneuerung und Umgestaltung der alten verrotteten Verfassung umzugestalten, wurde Friedrich vielleicht nur durch seinen Tod 1786 den 17. August verhindert. Friedrich vergrößerte seinen Staat von 2200 auf 3600 □Meilett, die Zahl der Bewohner desselben stieg von 27z auf 5vr Millionen, Außer Schlesien 1742 und Westpreußen 1772 hatte er noch 1744 nach dem Aussterben des Fürstenhauses in Ostsriesland, dieses durch seine Lage am Meere für Preußen höchst wichtige Land, worauf der Kaiser Leopold schon 1694 dem Brandenburgischen Kurfürsten Anwartschaft ertheilt hatte, in Besitz genommen. Ein noch immer als Großmacht so kleiner Staat konnte nur durch ein großes schlagfertiges Heer und durch strenge Ordnung in den Finanzen in den Stand gefetzt werden, seine Stelle unter den Großmächten zu behaupten. Das Heer brachte Friedrich nach dem siebenjährigen Kriege auf 200000 Mann und hielt es in stets schlagfertigem Zustande; der Staatsschatz, der bei dem Tode sei-
   bis 10 von 105 weiter»  »»
105 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 105 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 3
2 17
3 7
4 2
5 25
6 1
7 6
8 1
9 5
10 42
11 5
12 4
13 2
14 6
15 0
16 2
17 1
18 1
19 7
20 3
21 2
22 0
23 2
24 0
25 2
26 1
27 6
28 12
29 6
30 0
31 2
32 0
33 6
34 6
35 5
36 15
37 32
38 2
39 10
40 2
41 0
42 0
43 1
44 0
45 8
46 5
47 13
48 3
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 5
3 2
4 8
5 0
6 5
7 1
8 3
9 6
10 3
11 1
12 3
13 7
14 5
15 3
16 13
17 48
18 4
19 1
20 1
21 2
22 2
23 21
24 0
25 3
26 3
27 1
28 0
29 9
30 1
31 3
32 1
33 1
34 4
35 5
36 14
37 16
38 7
39 13
40 3
41 7
42 5
43 2
44 7
45 7
46 3
47 3
48 0
49 1
50 0
51 2
52 2
53 1
54 6
55 4
56 1
57 0
58 0
59 13
60 0
61 0
62 0
63 4
64 0
65 2
66 0
67 2
68 3
69 1
70 1
71 9
72 2
73 0
74 4
75 1
76 14
77 10
78 2
79 1
80 0
81 1
82 3
83 3
84 1
85 16
86 5
87 20
88 0
89 2
90 6
91 4
92 18
93 0
94 22
95 0
96 2
97 2
98 31
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 29
1 47
2 4
3 29
4 31
5 64
6 42
7 58
8 15
9 109
10 55
11 12
12 56
13 15
14 10
15 36
16 76
17 19
18 98
19 38
20 9
21 45
22 35
23 8
24 70
25 74
26 74
27 47
28 34
29 20
30 46
31 20
32 7
33 244
34 24
35 21
36 25
37 25
38 7
39 141
40 102
41 2
42 31
43 33
44 66
45 15
46 71
47 19
48 29
49 61
50 51
51 34
52 16
53 14
54 17
55 161
56 12
57 26
58 91
59 190
60 17
61 34
62 93
63 7
64 52
65 22
66 62
67 65
68 23
69 0
70 1
71 21
72 25
73 77
74 40
75 50
76 26
77 30
78 8
79 29
80 46
81 138
82 12
83 7
84 46
85 42
86 6
87 23
88 62
89 35
90 2
91 79
92 1
93 21
94 170
95 5
96 19
97 108
98 58
99 39
100 167
101 14
102 22
103 100
104 6
105 6
106 40
107 61
108 40
109 8
110 24
111 17
112 9
113 31
114 63
115 12
116 29
117 14
118 26
119 35
120 21
121 45
122 12
123 8
124 97
125 31
126 5
127 50
128 28
129 19
130 103
131 146
132 31
133 57
134 11
135 36
136 68
137 28
138 16
139 6
140 49
141 13
142 49
143 52
144 21
145 57
146 44
147 11
148 35
149 4
150 71
151 27
152 86
153 11
154 31
155 57
156 42
157 40
158 30
159 14
160 5
161 100
162 55
163 34
164 14
165 48
166 48
167 19
168 32
169 13
170 43
171 52
172 56
173 68
174 28
175 333
176 59
177 217
178 15
179 79
180 15
181 24
182 114
183 139
184 20
185 8
186 23
187 32
188 39
189 37
190 7
191 75
192 39
193 9
194 34
195 31
196 37
197 50
198 68
199 63