Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Altertum - S. IV

1907 - Leipzig : Voigtländer
Iv Vorbemerkung. wurde das Leben und wirken der Zrauen nicht außer acht gelassen. Kuf das ernstlichste ward versucht, bei der Schilderung der politischen Entwicklung der Völker wie der Kulturverhältnisse das rechte Maß zu treffen, weder zu viel noch zu wenig zu geben. 2. Besondere Aufmerksamkeit wurde auf Klarheit und Kürze der Darstellung verwendet. Der Übersichtlichkeit dienen möglichst durchsichtige Gliederungen, bezeichnende Überschriften der Hauptabschnitte, Spitzmarken beim Beginn der Unterabschnitte und Stichrvorte am Rande, die den Gedankengang klarstellen und die wichtigsten Punkte hervorheben. Die Verständlichkeit des Textes wurde durch Beigabe guter Karten und Bilder erhöht. 3. Zahlreiche Stammtafeln und Zeittafeln erleichtern die Lin-prägung der Regentenreihen und Jahreszahlen; auf die einzuprägenden Jahreszahlen ward sowohl im Text als auch in den Stichworten am Rande Rücksicht genommen.

2. Das Altertum - S. 3

1907 - Leipzig : Voigtländer
Dos Altertum. Don den ältesten geschichtlichen Zeiten bis zum Untergänge des weströmischen Reiches, 476 n. Chr. Die Geschichte des Altertums umfaßt: 1. Die Geschichte der morgenländischen Völker. 2. Die Geschichte der Griechen. 3. Die Geschichte der Römer. Die Hamiten. § 2. Das Land -er Ägypter (Karte I). Ägypten liegt zwischen Felsen und wüsten im schmalen Tale des Alpten unteren Nil es. Das Land ist heiß und regenarm; aber der mächtige Strom netzt und befruchtet es durch alljährliche Überschwemmung. So Zeichnete sich Ägypten von alters her durch üppige Fruchtbarkeit aus. Es war eine „Kornkammer" selbst für andere Länder. Huch brachte es Dattelpalmen und Baumwolle hervor; im Wasser wuchsen Papyrus und Lotos, von merkwürdigen Tieren sind das Krokodil, das Flußpferd, der Ichneumon und der Ibis zu nennen. Das schwarze Fruchtland war dicht bevölkert und hatte zahlreiche Ortschaften. (Es wurde eingeteilt in: 1. Unterägypten mit den Städten Memphis und Sai's, 2. Oberägypten mit Theben. § 3. Das Volk -er Ägypter. 1. Charakter. Die Ägypter waren zum Teil hämischer Abkunft veeerung und vielleicht vom (Euphrat her eingewandert; die niedere Bevölkerung des Landes stammte aus Afrika. Die Ägypter waren ein kräftiges, frommes und fleißiges Volk; doch liebten sie auch den heiteren Lebens-genuft. Gegen Fremde waren sie stolz und zurückhaltend. Die Frauen wurden bei ihnen höher geachtet als bei anderen Völkern des Altertums; sie durften an den Mahlzeiten und Festen der Männer teilnehmen und steh auch außer dem hause frei bewegen. 1*

3. Das Altertum - S. 5

1907 - Leipzig : Voigtländer
§ 4. Geschichte und Kunst der Ägypter. 5 § 4. Geschichte und Kunst der Ägypter. 1. Das Reich von Memphis. Schon im 4. Jahrtausend v. Thr. I)^ei“Ite entstand um Memphis dicht oberhalb des Nildeltas ein ägyptischer Staat. Die Könige von Memphis errichteten sich als Grabstätten gewaltige Pyramiden aus riesigen Steinblö&en; die größte ist die Pyramide d es Pyramiden Königs Theops bei dem jetzigen Dorfe Giseh (Tafel I, 5—6). Hunderttausend Menschen sollen 30 Jahre lang an ihrem Bau. gearbeitet haben (Bild 1). In ihrer Tlähe befindet sich der große Sphinx; er ist aus einem anstehenden Felsen gemeißelt. Huch Felsengräber mit natur- 5ei|engrä6er wahren Steinbildern und Wandmalereien sind nahe bei Giseh entdeckt (Tafel I, 3, 9). Unweit des künstlich geschaffenen Mörissees, der die mörisfee Bewässerung des Niltales regelte, lag das gewaltige Labyrinth, ein cabimth palast- oder tempelartiges Bauwerk mit 12 bedeckten Höfen, 3000 Gemächern und zahllosen Gängen. Um 1900 v. (Ehr. unterwarfen semitische Nomadenstämme das Land; ihre Häuptlinge hießen hyksos (Hirtenkönige), während der Herrschaft der hyksos kamen Josef und die Seinen ins Land. 2. Das Reich von Theben. Nach mehreren Jahrhunderten wurden die hyksos wieder verdrängt, und Ägypten erhob sich unter Königen, die in dem „Hunderttorigen" Theben ihren Herrschersitz hatten, zu neuer Macht. Der glänzendste dieser Könige war Ramses der Große (um 1300). Er^o^izoo führte siegreiche Kriege in Nubien und Phönizien und war ein gewaltiger Bauherr. Bei seinen Städtebauten im Nildelta bedrückte er die Hebräer. Um Theben schuf er großartige Tempel und Paläste, deren Ruinen bei den Dörfern Luxor und Karnak sich noch heute stundenweit ausdehnen. Ägyptische Tempel bestanden aus Vorhöfen, Säulenhallen und Tempel aus dem Hllerheiligsten, einem dunklen Raume, in dem die Bildsäule der Gottheit stand. Lange Doppelreihen von Sphinxen mit Männeroder widderköpfen führten oft zum Portale, das zwischen zwei Türmen (Pylonen) lag und vor dem paarweise noch Obelisken, d. H. bis 30 m hohe Spitzpfeiler aus einem einzigen Stein, und riesige Steinbild er d er Könige standen. (Die Nadeln der Kleopatra in London und New-l)ork; die Memnonssäulen in Theben.) Tafel I, 3—4, 14—16. 3n den Felswänden bei Theben finden sich außerdem großartige Königs* Königsgräber, nilaufrvärts in Nubien Grottentempel (Tafel I, 2). 9raber Die Säulen der ägyptischen Bauwerke zeigen als Kopfverzierung säuien (Kapitäl) meist offene oder geschlossene Lotusblumen (Tafel I, 10—12); Reliefs und die wände sind mit Reliefs (erhabenen Bildern) oder Malereien be- gmaibe

4. Das Altertum - S. 31

1907 - Leipzig : Voigtländer
§ 23. Die dorische Wanderung und die griechischen Kolonien. 31 Das Familienleben war innig. Die Frauen wurden hoch ge- samtiie achtet; es herrschte die Einehe. Selbst Fürstinnen scheuten die Hausarbeit nicht: die Königin Penelope webt; die Königstochter Nausikaa fährt an den Strand, um zu waschen. Der Handel wurde fremden Kaufleuten überlassen; als Tausch- Handel mittel diente das Vieh, da gemünztes Geld noch unbekannt war. Die Abgaben wurden in Erzeugnissen des Landes geleistet. Die Dichtkunst war schon hoch entwickelt; die Sänger standen selbst w^tsunft bei den Fürsten in Ehren. Die Baukunst der Heldenzeit bezeugen Überbleibsel von Burgen Bau&unft und Gräbern; sie sind aus crmopischem Mauerwerk, d. H. aus riesigen Steinen ohne Mörtelverbindung, erbaut. Berühmte Beste finden sich an den Stätten des alten Mykenä, Tiryns und Troja; besonders nennenswert ist das Löwentor von Mykenä (Tafel Ii, 2). Huch die aufgefundenen Erz-, Ton- und Glasarbeiten zeigen schon Gewerbe einen hohen Grad von Kunstfertigkeit. Zweiter Zeitraum. Die Begründung der griechischen Staaten, 1100-500 v. Lhr. § 23. Die dorische Wanderung und die griechischen Kolonien. 1. Die dorische Wanderung um 1100. Den Anfang der sicherer t Dortföe bezeugten Geschichte bilden Wanderungen der griechischen Stämme. Ihre manooun9 erste Ursache war Übervölkerung und Landmangel, ihre Folge eine neue Verteilung des Landes und eine Änderung der staatlichen Einrichtungen. Die wichtigsten Folgen hatte die dorische Wanderung. Die Dorier wohnten ursprünglich an den Abhängen des Olymps, votier von den Thessalem bedrängt, wanderten sie über den (Dta nach dem kleinen Bergland, das nach ihnen Doris genannt wurde, von hier aus zog ein Teil von ihnen — der Sage nach unter Führung der herakliden (Nachkommen des Herakles) — über den korinthischen Meerbusen nach dem Peloponnes. Dort wohnten die Achäer. Nach längeren Kämpfen wurden sie a^äer von den siegreichen Doriern teils unterworfen, teils nach der Nordküste des Peloponnes gedrängt, die nun nach ihnen Rchaia genannt wurde. Die von hier vertriebenen Ionier zogen nach dem stammverwandten jomer Httika, den Inseln desägäischen Meeres und den Küsten Kleinasiens.

5. Das Altertum - S. 33

1907 - Leipzig : Voigtländer
24. Die staatlichen Einrichtungen. § 25. Sparta. 33 2. Die Einheit -es Griechenvolkes. Trotz ihrer Zersplitterung in zahlreiche Kleinstaaten fühlten sich die Griechen doch lebhaft als Glieder eines einzigen Volkes,- denn alle hatten gleiche Sprache und Sitte, verehrten dieselben Götter und hörten deren Willen durch das Orakel zu Delphi, das in ganz Griechenland und selbst im Auslande (bei den „Barbaren") in hohem Ansehen stand. (Ein wichtiges Band der griechischen Stämme und Staaten waren endlich die großen Nationalspiele. Hm bedeutendsten waren die olympischen Spiele. Sie wurden alle vier Jahre, zu (Ehren des Zeus, zu Olympia in der Landschaft (Elis gefeiert. Bort lagen neben der Rltis, dem Götterhain mit seinen Tempeln, Ritären, Schatzhäusern und Bildsäulen, die Ring- und Rennbahnen und ein Theater (Tafel Ii, 5). Die Dauer des Festes betrug fünf Tage. Die Spiele bestanden aus Wettkämpfen im Lauf und Sprung, im Wurf mit Speer und Diskus, im Ring- und Faustkampf, im Pferde- und Wagenrennen. Der preis des Siegers war ein Kranz von Ölzweigen und hohe (Ehre bei allen Stadt- und Volksgenossen (2. Bild). Dichter verherrlichten seinen Hamen in Lobliedern; in Olympia wurde seine Bildsäule aufgestellt. Ruch die Künste kamen zu ihrem Recht: Musik verschönte das Fest; Geschichtschreiber und Dichter brachten ihre Werke zum Dortrag; Künstler stellten Bildsäulen und Gemälde aus. Sogar die Zeitrechnung der Griechen richtete sich nach den olympischen Spielen: die vierjährige Frist von einem Feste zum anderen hieß eine Olympiade. Ruch an anderen Orten Griechenlands wurden Nationalspiele gefeiert, so die pythischen Spiele in Delphi zu (Ehren des Rpoiio, die isthmischen Spiele bei Korinth zu (Ehren des Poseidon, die nemet sehen Spiele in der Landschaft Rrgolis. 3. Die beiden Hauptstaaten Griechenlands wurden das dorische Sparta im Peloponnes und das ionische Hthen in Mittelgriechenland. § 25. Sparta. 1. Begründung des spartanischen Staates. Die in Lakonien eingedrungenen Dorier waren an Zahl gering, aber kraftvoll und tapfer. Sie bezogen am Flusse (Eurötas ein Lager, und hier erwuchs aus mehreren unbefestigten Dörfern ihr hauptort Sparta. (Ein Teil der achäischen Landesbewohner unterwarf sich nach kurzem Widerstände, ein anderer Teil konnte erst nach langen Kämpfen bezwungen werden. 2. Einteilung des Volkes. So schied sich das spartanische Volk in drei scharf gesonderte Stände: Linheits- gefühl Die olympischen Spiele Andere National- spiele Andrä, Lehrbuch d. Gesch. f. höh. Mädchenschulen. I. 3

6. Das Altertum - S. 41

1907 - Leipzig : Voigtländer
§ 27. Anfänge von Kunst und Wissenschaft. 41 an beiden Seiten zuweilen (Emporen auf Säulen. Die Wände hatten keine Fenster,- das Licht fiel durch die Tür und bei größeren Tempeln noch durch eine Öffnung im Dache ein. Spitze und Ecken des Giebels, zuweilen auch First und Kranzgesims, waren mit Stirn- oder Eckziegeln Verzierung oerziert. Der ganze Tempel prangte in buntem Farbenschmuck. Don Tempeln der älteren Seit ist gut erhalten der dorische Poseidon- Überreste tempelzupästum(inunteritalien); ansehnliche Tempelreste finden sich u. a. auf Hg in a und auf Sizilien. Die Bufcneret (Skulptur) schuf ihre werke zuerst aus holz und stoff Ton, dann aus Bronze und Marmor und später auch aus Gold und Elfenbein. Die lebenswahre Darstellung des menschlichen £«*««. Körpers wurde den Künstlern durch die gymnastischen Spiele er- roat!rfieit leichtert. Don Dorteil für die Entwicklung der griechischen Bildnerei war auch die Kleidung der Griechen, die sich den Körperformen malerisch anschmiegte ; zu ihr gehörte: 1. der (Chiton, ein hemdartiges Untergewand, um das man einen Gürtel schlang, und 2. das himätion, ein mantelartiges Tuch, das in kunstvollem Faltenwurf umgehängt wurde. Rn den Füßen trug man Sandalen. Die ältesten griechischen Bildwerke erinnern an die der ägyptischen älteste und assyrischen Kunst. Sie zeigen eine steife Körperhaltung und einen starren Bllöncrei Gesichtsausdruck. Mit unermüdlichem Fleiße erwarben die griechischen Bildner zunächst die Fähigkeit, den menschlichen Körper treu und lebendig darzustellen; die Durchgeistigung der Gesichtszüge gelang ihnen erst später. Besonders berühmt sind die Giebelfiguren des Rthenetempels zu Ägina, die sogenannten Ägineten (gegenwärtig in München), ihre Körper sind tadellos, die Gesichter sind unterschiedslos durch ein Lächeln belebt. Rudere Werke dieser Zeit sind der Dornauszieher und die spartanische Wettläuferin. 2. Die Dichtkunst. Neben die epischen Meisterwerke Homers Dichtkunst (§ 22, 5) trat die lyrische Poesie. Ruf Lesbos sang die Dichterin Sappho, am Hofe des polykrates und später des hipparch der lebensfreudige Rnäkreon. In begeisterten Hymnen feierte pindar aus Theben (um 500 v. Ehr.) die Sieger der Nationalspiele. 3. Die Wissenschaft. Don den Wissenschaften wurde am frühesten die Philosophie gepflegt; sie forscht nach dem Ursprung und Zweck der p^io^ie Dinge. Thales von Milet, einer der „sieben weisen" (zu denen auch sein Zeitgenosse Solon gezählt wurde), stellte das Wasser als Urstoff hin; der Mathematiker Pythagoras von Samos sah in Maß und Zahl das Wesen der Dinge (Harmonie der Sphären).

7. Das Altertum - S. 4

1897 - Leipzig : Voigtländer
4 Nebenflsse, doch der 1000 m breit, viermal so wasserreich als der Rhein an seiner Mndung, durchstrmt er dieses Land, und teilt sich zuletzt in mehrere Arme. 2. gypten. Das Nilland gypten ist ein nur 24 Meilen (1530 km) breites, im Osten mtb Westen von den Gebirgen eingeschlossenes Thal, das sich im Norden zu einer Tiesebene erweitert. Diese Ebene wird, weil sie, von zwei Armen des Nilstroms und dem Meere umgeben, die Gestalt eines Drei-ecks hat, (nach dem griechischen Buchstaben das Delta genannt. gypten, eine schmale grne Oase von ppiger Fruchtflle" inmitten uu-absehbarer Wste, ist ein Geschenk des Nils". Der mchtige Strom befruchtet das Land durch alljhrliche b ersch w emmung. Wenn der Schnee auf den Hochgebirgen seines Quelllandes schmilzt, wenn die tro-pischen Regengsse an seinem oberen Laufe eintreten, schwillt mit der Sommersonnenwende der Nil allmhlich an. Gegen Ende des Juli tritt er aus den Ufern und der flutet das ganze Thal, soda er zu Ende September mehr als sechs Meter der dem nie-brigften Wasserstande steht. Ebenso allmhlich, wie er gestiegen, fllt der Flu wieder, berall einen fruchtbaren Schlamm zurcklassend. Die Erfrischung des Bobens durch die berschwemmung, seine Befruchtung durch diesen Schlamm, die Abkhlung der Luft durch diese Wassermenge gerade in den heiesten Monaten sind um so wertvoller, als der blaue, glnzende Himmel des oberen Fluthals niemals durch Regenwolken getrbt wird. Durch seine Fruchtbarkeit that sich schon in der ltesten Zeit gypten unter den Lndern hervor. Es nhrte eine so zahlreiche Bevlkerung, da das Nilthal mit Stdten wie berset schien; durch seinen Getreidereichtum war es eine Kornkammer auch sr andere Völker. Auer Getreide erzeugte das Land Baumwolle, Dattelpalmen, die Papyrusstaude, von merkwrdigen Tieren das Krokodil, das Flupferd, den Ichneumon, den Ibis. Es wurde eingeteilt in Obergypten mit der Hauptstadt Theben, Mittel-gypten mit der Hauptstadt Memphis und Untergypten oder das Delta mit S als und dem spter erbauten Alexandria. 3. Die Kultur der gypter. 1. Die Kasten. Die alten gypter waren ein miges, arbeitsames, gottessrchtiges Volk. Sie teilten sich in sogenannte K a st e n d.h. streng von einander gesonderte erbliche Stnde. Die er st e und vornehmste Kaste war die der Priester; sie standen nicht nur dem Religionswesen vor, sondern sie waren es auch allein im Volke, die sich mit wissenschaftlichen Dingen beschf-tigten: sie trieben Mathematik, Geometrie und Sternkunde; sie waren Richter, rzte und Baumeister. Den Knigen standen sie als einflureiche Ratgeber zur Seite. Indessen war den Knigen, welche Pharaonen genannt wurden, zunchst der Kriegerstand untergeordnet, der die zweite Koste bildete. Die dritte Kaste umfate die Gew erb treib enden und begriff in sich die Handwerker, Kaufleute und Knstler. Die vierte Kaste bildeten die Ackerbauer und Rinderhirten. Auch die Nilschiffer und in spterer Zeit die Dolmetscher waren besondere Stnde des Volkes. Die Schweinehirten endlich wurden sr unrein gehalten und waren vom Besuche der Tempel ausgeschlossen. 2. Die Religion. Die gypter verehrten als Götter die schaffenden.

8. Das Altertum - S. 38

1897 - Leipzig : Voigtländer
38 Kolonieengewhrten, zugleich Gegenstand des regsten Handelsverkehrs. Ein wichtiger Handelsplatz war Korinth; auch gina that sich durch Seehandel hervor; mehr noch die jonischen Städte Kleinasiens: Milet, Samos,Chios,Phoca. Seit den Perserkriegen nahm Athen in der Reihe der Seestaaten die erste Stelle ein. 2. Die bildenden Knste. Die Baukunst entwickelte sich vornehmlich im Dienste der Religion. Ihre wichtigste Aufgabe und hchste Ausbildung fand sie im Bau von Tempeln. Andere ffentliche Gebude, Hallen, Theater schloffen sich in kunstreicher Ausfhrung den Tempeln an, während die Wohnhuser einfach blieben. Das griechische Haus bestand aus 2 getrennten Abteilungen: der Mnner-wohnung, welche der Strae zunchst lag, und der dahinter liegenden Frauenwohnung. Inmitten einer jeden dieser beiden Abteilungen befand sich ein Hof, von welchem aus die Eingnge in die Zimmer fhrten. Die Tempelanlage war ursprnglich eine sehr einfache. Die ursprnglichste und einfachste Form des Tempels ist der Antentempel (f. Tafel Ii, 8). Er besteht aus 2 Rumen: der Vorhalle (Pronaos) und dem Heiligtum (Naos, Cella) mit dem Gtter-bild. Die Vorhalle hat an den beiden Ecken 2 Eckpfeiler (Anten), zwischen diesen sind 2 Sulen. Eine ebensolche Vorhalle kann auch an der Rckseite des Tempels angebracht sein (s. Taf. Ii, 10). Wenn die Seitenwnde nicht bis zu den Ecken vortreten, also die Vorhalle auch nach den beiden Seiten offen ist, und statt der Anten auch an den Ecken Sulen stehen (also im ganzen 4 Sulen), so heit der Tempel: Prostylos (d. h. Tempel mit Vorhalle). Wenn eine ebensolche Sulenhalle (mit 4 Sulen) auch an der Rck-feite des Tempels angebracht ist, so heit der Tempel Amphiprostylos (d. h. mit Vor-Halle auf beiden Seiten, f. Taf. Ii, 11). Wenn der Tempel auf allen 4 Seiten von Sulen umgeben ist, so heit er Per ip teros; ein solcher hat gewhnlich vorn und hinten je 6 Sulen, auf den beiden langen Seiten je 13 Sulen (f. Taf. Ii, 5, Zeustempel, sowie 12). Wenn der Tempel rings von einer doppelten Sulenreihe umgeben ist, heit er Dipteros (Taf. Ii, 9). Bei dem Aufbau des Tempels diente ursprnglich der Holzbau als Vorbild (f. Taf. Ii, 3). Schon von alters her kommen in der griechischen Baukunst zwei ver-schiedene Baustile nebeneinander vor: der dorische und der ionische. Die dorische Sule (s. Taf. Iii, 6) steigt unmittelbar, ohne Fu (Basis) aus dem Unterbau empor, kreisrund, jedoch mit 16 bis 20 Rieseln (Kannelurev) versehen. Die Sule ist ungefhr Smal so hoch wie ihr Durchmesser. Sie schwillt bis zu etwa ein Drittel der Hhe an und wird dann bis obenhin dnner (Verjngung). Der Sulenkopf (Kapital) besteht aus dem Eckinus (Keffel) und der Deckplatte, die mit den vier Ecken der den kreisrunden Minus vortritt. Die Sule ist aus mehreren Steinblcken (Trommeln) gebildet. der der Sulenreihe liegt der Hauptbalken aus Stein (Architrav). Darber fah man bei dem alten Holzbau die Balkenkpfe (Triglyphen) oder Dreifchlitze), an den vorhandenen Denkmlern aus Stein. Zwischen diesen waren beim Holzbau die kleinen Fenster (Metopen); beim Steintempel wurden diese durch Steinplatten ersetzt, die man gern mit Relieffiguren schmckte. Darber springt mchtig ein gewaltiges Stein-gesims hervor, wie ein vorspringendes Dach (Kranzgesims); es zieht sich in Form eines flachen Dreiecks wie ein Rahmen um das Giebelfeld (Tympanon), einen gerumigen und

9. Das Altertum - S. 39

1897 - Leipzig : Voigtländer
39 wettergeschtzten Platz bietend zur Anbringung frei stehender Figurengruppen. Die Wnde des Tempels selbst hatten nur Thren, das Licht kam durch einen groen Aus-schnitt im Dache herein, Fenster fehlten. Das Giebelfeld war auf der Spitze und an den Ecken mit Stirn- und Eckziegeln (Afroterien) verziert, Palmbltter, Greife u. dgl. dar stellend. Die ganze Tempelfront strahlte in buntem Farbenschmuck, die Sulenkapitle waren mit Blttern, der Architrav mit Ornamenten (Mander) bemalt ober auch mit ehernen Schben und Stierschdeln behngt. Die jonische Sule (s. Taf. Iii, 8) hat unten einen Fu, die sogenannte attische Basis (zwei Wlste, dazwischen eine Hohlkehle), ist schlanker, hat 24 Kanneluren, die flacher sind und nicht scharfkantig aneinanderstoen; das Kapitl ist durch gemeielte dicke Bltter, sogenannter Eierstab, verziert und dadurch eigentmlich gestaltet, da statt des Kessels gleichsam ein dicker Teppich aufgerollt darberliegt, durch ein Band vor Eni-rollen bewahrt. Dadurch erscheint die Sule von vorn und hinten mit Schneckenwindungen versehen (Uoluten), während die Seitenansicht den Teppich mit dem ihn zusammenhalten-den Bande zeigt. Der Architrav ist in drei parallele Streifen geteilt, die wie eine umge-kehrte Treppe bereinander vortreten. Metopen und Triglyphen fehlen, statt dessen ein breiter Steinbalken, der meist mit Relies-Bildern geschmckt war. Das Kranzgesims war reicher gegliedert, der ganze Bau gleichfalls bunt bemalt. Nur ein einziger Tempel aus der Zeit vor den Perserkriegen ist beinahe vollstndig erhalten: der Poseidontempel zu Pstum, sdlich von Neapel, aus dem 5. Jahrhundert v. Chr.; sodann aus der Zeit der Perserkriege der Theseustempel zu Athen (469 unter Simon erbaut); mehr oder weniger ansehnliche Trmmer sind noch viele da, so Tempel zu gina, zu Sunium, auf Sizilien :c. Die Bildnerei (Skulptur) hat sich wie die Baukunst vorzugsweise im Dienste der Religion entwickelt. Die ltesten Gtterbilder waren aus Holz, spter aus Stein, besonders Marmor und Erz. Sie waren anfangs steif, leblos, in majesttischer Ruhe, ganz bekleidet. Die ltere griechische Skulptur hngt innig zusammen mit der assyrischen und gyptischen Kunst. Die naturgetreue Darstellung des menschlichen Leibes wurde den Knstlern durch die gymnastischen Spiele sehr erleichtert, auch durch die Gewandung, welche den Krperformen sich anschmiegte: 1. Chiton, wollenes Untergewand, das unten sackartig zusammen-genht war, während die obere Hlfte aus zwei Lappen bestand, deren einer die Brust bedeckte, der andere den Rcken; beide wurden der der Schulter durch Spangen an-einander befestigt, so da sie leicht der den Oberarm fielen, ohne jedoch rmel zu bilden; ein Grtel ermglichte es, den Chiton unter dem Grtel her beliebig hoch heraufzuziehen; der heraufgezogene Gewandteil hing bauschig der den Grtel herab. 2. Himation ober Mantel, mehr ein langer Zeugstreisen als ein Gewanb, so ba das Anfleiben weniger ein Anziehen" war, wie bei uns, sonbern mehr ein Anlegen und kunstvolles Anorbnen (Tafel Ii, 13 u. 14). Die griechische Skulptur hat in langer treuer Arbeit nach und nach die Fhigkeit erworben, den menschlichen Leib in allen Bewegungen und Erregungen getreu darzustellen. Besonders berhmt sind die Giebelfiguren des Athenatempels zu gina, die sogenannten gineten. Dieselben, unter Lebensgre, sind von bewundernswerter Natur-treue, nur in den Gesichtern noch leblos starr. Da schon sehr frhe die Bildnerei die Graber schmckte, Waffen, husliches Gert und Schmuck kunstvoll zu zieren wute, haben die Ausgrabungen zu Troja, Myken u. a. gelehrt. Die Erzgieekunst (Erz ist eine Mischung aus Kupfer und Zinn) gedieh frh zu hoher Blte.

10. Das Altertum - S. 47

1897 - Leipzig : Voigtländer
47 2. Blte der Kunst und Wissenschast unter Perikles. ; a. Die bildenden Knste. * Vorzglichen Ruhm erwarb sich Penkles durch die herrlichen Bau-werke, die er auffhren lie. Vor allem wurde die Burg der Stadt, die Akromis, prachtvoll geschmckt (Taf. Ii, 4). Gewaltige Befestigungsmauern und -Trme umschlossen die Burg. Ringsum steil abfallend, gewhrte der Burgfelsen nur von Westen her einen bequemeren Zugang. Dort fhrte eine breite Treppe hinan. Rechts von ihr stand auf einem Mauervorsvrunqe der kleine jhfltif M? ffsipflpaftntttnl Den Eingang zur Burg bildeten die Vrovtilen. ein marmornes Tbor mit fnf Durchgngen. Flgelartig lehnten sich in rechtem Winkel zwei Hallen vor, das Thor selbst hnelte einem Tempelgiebel; innerhalb setzte sich die Treppe fort, so da die fnf Thorausgnge, die wiederum einem Tempel-giee! glichen, erheblich hher lagen als der westliche Thoreingang. Nun war man auf dem Burghof, man hatte dicht vor sich, etwas nach rechts, den Parthenon, den Tempel w der jungfrulichen Gttin Athene, der dem Doppelzweck diente, Gttertempel und Schatz-jjaus belta~Ei)em)chenbundes'z sein (Taf. Ii, 1). Die Giebelseiten hatten j^Hfrontsulen, die Langseiten je 17. Mehr im Hintergrund des Burgfelsens erhob sich das Erechtheion, ein dreifaches Heiligtum, im jonifchen Stjle errichtet (Taf. Ii, 6 u. 7). Der hchste Ruhm /y des Parthenon war sein vierfacher Skulvturenfcbmuck von der Hand des Phidias und ' seiner Schler: 1. Im Innern des Tempelhauses, in einer Nische, thronte,'aus Gn> und Elsenbein gebildet, Athene^ stehend, b.ie Siegesgttin in der Hand, auf Sem Kopf deny greisenggtchmtften Helm. 2. Um die aanze Wand der Cella, d. h. des Tempelhauses, herum lief, der 500 Fu lang, in ziemlicher Hhe der dem Boden, ein Relieffriez'auf Marmorplatten, darstellend die Prozession der Athener am fveft der Panathenen. 3. Die 92 Metopen zeigten jede eine Kampffcene zwischen Centauren und Lapithen oder zwischen Gtern und Giganten, symbolisch den Kampf zwischen Griechentnd Persern verewigend. 4. Die Giebelfelder trugen berlebensgroe, freistehende Marmorgruppen, der Ostgiebel, die Eingangseite, zeigte das erste Auftreten Athenes unter den Gttern, der Westgiebel den Streit Athenes mit Poseidon um bte Scyutzherr^chast der Attila! Auerdem bildete Jbidias vor dem Partbenon ein fernes Riesenstandbild der Athene, 18 Meter hoch, das schon vom Meere aus den Schiffer begrte, wenigstens sah er die vergoldete Lcnmnspitze der das Dach des Parthenon herberglnzen. (Der Parthenon stand unverletzt bis zum Jahre er im Trkenkrieae durch . eine Pulverentzndung zerstrt, wurde. Ifili Ii Teils seines Skulvturen^ckmucks; trotzdem sind die Ruinen noch heute die groartigsten 'I . berreste griechischer Kunst.) Phidias hat als zweites Werk ersten Ranges die Gold-Elfenbein-5?iaur des olym-fischen P,eus int Tempel zu Olympia geschaffen, eine itkende Gestalt, dt? fo groß war, ''da der Gott leim Ausstehen das Tempeldach mit genommen htte. Nach dem zu Otrikoli ausgegrabenen Zeuskopf (Taf. Iii, 1) kann man sich eine Vorstellung von diesem Zeus-bilde machen. Zur selben Zeit lebte im Peloponnes Polvklet. dessen Hauptwerk das Bild der Hera zu Argos ist. Eine Nachbildung dieses aus etwas spterer Zeit ist wahrscheinlich die Hera in der illa Ludovtsi zu Rom (Tas. Iii, 2). b. Die Dichtkunst. Auch die Dichtkunst hatte unter Penkles ihr gol-denes Zeitalter. Namentlich die Meisterwerke der drei groen tragischen Dichter schylus, Sophokles und Curipldes gehren in diese Zeit. Die
   bis 10 von 1400 weiter»  »»
1400 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1400 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 13
1 92
2 40
3 45
4 102
5 371
6 6
7 206
8 10
9 282
10 199
11 57
12 39
13 8
14 100
15 9
16 128
17 2
18 6
19 61
20 47
21 18
22 12
23 32
24 30
25 37
26 40
27 47
28 153
29 22
30 17
31 14
32 3
33 77
34 37
35 11
36 64
37 449
38 14
39 53
40 4
41 3
42 24
43 109
44 1
45 213
46 49
47 43
48 62
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 7
1 164
2 58
3 25
4 38
5 8
6 35
7 15
8 20
9 81
10 14
11 10
12 55
13 236
14 63
15 19
16 285
17 473
18 8
19 150
20 15
21 81
22 102
23 147
24 11
25 67
26 27
27 4
28 65
29 32
30 7
31 63
32 19
33 7
34 22
35 52
36 37
37 48
38 64
39 84
40 21
41 27
42 83
43 77
44 11
45 180
46 27
47 40
48 8
49 12
50 1
51 63
52 30
53 46
54 49
55 53
56 26
57 3
58 18
59 38
60 42
61 9
62 2
63 18
64 5
65 72
66 56
67 5
68 56
69 18
70 7
71 123
72 38
73 6
74 7
75 108
76 107
77 215
78 7
79 17
80 11
81 34
82 120
83 52
84 20
85 41
86 37
87 338
88 29
89 23
90 37
91 129
92 283
93 1
94 271
95 12
96 8
97 3
98 98
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 346
1 138
2 222
3 290
4 189
5 366
6 117
7 574
8 86
9 438
10 463
11 70
12 337
13 133
14 17
15 196
16 270
17 436
18 429
19 726
20 7
21 338
22 299
23 75
24 144
25 132
26 351
27 233
28 117
29 599
30 303
31 111
32 43
33 1410
34 134
35 623
36 55
37 313
38 60
39 534
40 412
41 415
42 148
43 396
44 385
45 28
46 186
47 150
48 151
49 126
50 430
51 363
52 605
53 33
54 1168
55 499
56 400
57 139
58 291
59 1456
60 256
61 396
62 494
63 146
64 214
65 707
66 75
67 584
68 92
69 7
70 35
71 609
72 301
73 240
74 207
75 255
76 64
77 244
78 157
79 299
80 453
81 1541
82 93
83 24
84 114
85 224
86 150
87 61
88 200
89 118
90 6
91 734
92 48
93 135
94 184
95 34
96 53
97 459
98 213
99 315
100 1083
101 52
102 331
103 434
104 57
105 401
106 180
107 113
108 156
109 33
110 173
111 266
112 441
113 70
114 240
115 345
116 209
117 107
118 209
119 118
120 312
121 821
122 201
123 337
124 242
125 221
126 227
127 467
128 161
129 301
130 130
131 578
132 259
133 178
134 51
135 86
136 877
137 68
138 64
139 31
140 539
141 391
142 371
143 416
144 155
145 711
146 238
147 126
148 409
149 22
150 286
151 541
152 408
153 37
154 151
155 484
156 777
157 537
158 222
159 88
160 15
161 303
162 177
163 197
164 29
165 524
166 494
167 160
168 132
169 246
170 188
171 544
172 397
173 556
174 247
175 784
176 375
177 808
178 11
179 390
180 29
181 197
182 669
183 1777
184 123
185 89
186 74
187 151
188 192
189 206
190 221
191 284
192 476
193 48
194 297
195 98
196 500
197 210
198 236
199 413