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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 228

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
228 rüsteten und Preußen auf sein Anfragen in Wien nur zweideutige Antworten erhielt, da schloß König Friedrich Ii. am I6ten Januar 1756 zu Westminfter ein Bünd- niß mit England zur gegenseitigen Vertheidigung, und setzte sein Heer schleunig auf den Kriegsfuß Als nun auch Oestreicham 1. Mai 1756 einen Bund mit Frank- reich geschlossen hatte, da brach am 29. August 1756 Friedrich Ii. mjt drei Heeren, zusammen 60,000 Mann in Sachsen ein, und eröffnete damit den dritten schle- sischen oder siebenjährigen Krieg. Ueberall schrieben die Preußen starke Kriegslieferungen aus, befestigten Torgau und errichteten daselbst ein Feld-Kri egs dire- ctorium, an welches alle Kammer- und Landeseinkünftc abgelieftrt werden mußten. Friedrich Ii. erklärte durch ein Manifest, daß er Sachsen nicht erobern wolle, son- dern nur der eigenen Sicherheit wegen besetze, auch forderte er den Kurfürsten zu einem Bündnisse gegen Oestreich auf, das aber zurückgewiesen wurde, so wie er dagegen die angebotene Neutralität Sachsen's verwarf. August Iii. war mit Brühl auf den Könr'gstein geflüchtet und das sächsische Heer wurde in ein befestigtes Lager bei Pirna zusammengezogen. Statt der 30,000 Mann, die den Listen nach vorhanden sein sollten, bestand es nur aus 17,000 Mann, denen Lebensmittel und Pserdefutter fehlten. Die Menschen litten Hunger, die Reiterei mußte von ihrem wenigen Futter auch noch für 50 königliche Pferde und 150 des Grafen Brühl Futter geben. Unterdessen hatten die Preußen Dresden besetzt, das Zeughaus mit 250 Kanonen ausgeräumt, die Kassen in Beschlag genommen, die Landesbehörden außer Thätigkeit gesetzt und dem Ober- steuercollegium eine preußische Commission an die Seite gestellt. In dem Archive waren die wichtigsten Papiere wegen des Bündnisses gegen Preußen leichtsinniger Weise zurückgelassen worden, Friedrich ließ sie wegneh- men und zu seiner Rechtfertigung bekannt machen. Fried- rich ließ einen Heerestheilzur Beobachtung des sä ch fisch en Lagers zurück und brach mit dem Hauptheere nach Böh- men auf, daselbst schlug er am 1. October 1756 die Oestreicher unter Brown bei Lowositz und kehrte darauf zurück. Das sächsische Heer hatte aus Mangel

2. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 233

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
233 in Schutt verwandelt wurde. Aus Wassermangel konnte der Brand nur erst langsam gelöscht werden und die un- glücklichen Einwohner wurden wahrend des Beschießens von der Besatzung geplündert. Da endlich Daun anlangte, auch das preußische Heer Mangel an Lebensmitteln und Schießbedarf hatte, so wurde die Belagerung aufgehoben und 5 Kirchen und 416 Häuser lagen in Asche, mehrere tausend Familien hatten ihre Habe verloren; der große Gar- ten war zum Verhau gemacht worden, der Verlust an Häusern allein, ohne die öffentlichen Gebäude mit zu rech- nen, wurde auf 1 Million 200,000 Thaler angegeben. Friedrich ging nach Schlesien, wohin Daun > und Lascy abermals folgten. Das kleine in Sachsen zurückgebliebene preußische Heer unter Hülsen konnte sich gegen das überlegene Reichs he er, welches mit 12,000 Würtenberger verstärkt worden war, nicht hal, len, und verlor Torgau und Wittenberg, nachdem zu, vor fast drei Viertheile der letztem Stadt in einen Schutt- haufen verwandelt worden waren. Friedrich, der unter- dessen in Schlesien gesiegt hatte, kehrte zu Ende des Octobers nach Sachsen zurück. Das Reichsheec floh vor ihm und räumte sogar Leipzig. Der König aberzog ge- gen Daun, der ein festes Lager bei Torgau bezogen hatte. Eine Schlacht mußte nun entscheiden, wer im Be- sitz von Sachsen bleiben sollte. Am 3. November griff Friedrich an, und ging die Schlacht verloren, so war sein Untergang beinahe unvermeidlich. Nachdem der Feldmar- schall Daun am Abend dieses blutigen Tags schon Sieges- boten nach Wien gesendet hatte, wurde ihm durch den Hel- denmuth der Preußen der Sieg wieder entrissen, und er mußte, nachdem er selbst verwundet und sein Heer völlig aufgelöst war, Sachsen mit Ausnahme von Dresden räumen. Friedrich nahm sein Winterquartier in Leiv- zig, und forderte von der Stadt in barem Gelde und Lie- ferungen über eine Million Thaler. Erbittert über die Parteilichkeit der Leipziger gegen das Reichsheer, er- laubten sich die preußischen Befehlshaber große Miß- handlungen gegen die Magistratspersonen und Kaufleute, und wegen der Weigerung, die Kriegssteuern zu bezahlen, wurde die Stadt mit Brand bedroht. Da trat der edel«

3. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 265

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
265 gel, wozu Friedrich August von Napoleon gezwun- gen wurde, hat ihm manchen Vorwurf der Harte und der Habsucht zugezogen, obgleich er durchaus nicht nach freiem Willen handelte. Napoleon hatte sich im Tilsiter Frieden alle Schuldforderungen Vorbehalten, welche Preu- ßen an das Herzogthum Warschau zu machen hatte, und drang solche dem König Friedrich August, gegen eine Summe von 20 Millionen Franken, durch den gehei- men Vertrag zu Bayou ne, vom 11. Mai 1808, auf. Demgemäß halten die Forderungen des Königs von Preu- ßen und der preußischen Staatskasse mit Beschlag ge- legt werden können, allein auch das Vermögen der Bank, der Seehandlung, der Witwenkasse, des potsd amm er Waisenhauses, vieler Kirchen, milder Stiftungen und das Vermögen von Privatpersonen wurde mit Beschlag belegt, im Ganzen eine Summe von 17 Millionen Thaler, wo- von nur der kleinste Theil das Eigenthum des Königs von Preußen war. Friedrich August erließ zwar den Befehl, das gerichtlich nachgewiesene Privatvermögen frei zu lassen, allein es wurde so wenig darauf gehalten, daß Preußen über 15 Millionen Thlr. verlor. Alle Unterhandlungen Preußens waren vergebens, denn Na- poleon lies keine billige Ausgleichung zu. Da Oestreich's Rüstungen den Ausbruch eines neuen Kriegs befürchten ließen, so erhielten die Fürsten des Rheinbundes i. I. 1808 von Napoleon die Wei- sung, ihre Truppen zusammenzuziehen und im August be- zogen 13,406 Mann Sachsen zwei Lager zwischen Pirna und Bu d issin, doch wurden sie schon im October in ihre Standquartiere wieder entlassen, da durch den Congreß zu Erfurt vom 27. September bis 14. Octbr., dem auch der König von Sachsen beiwohnte, Napoleon sich den Beistand Rußland's in einem etwaigen Kriege mit Oe st- reich zugesichert hatte. Dennoch brach der Krieg im fol- genden Jahre 1809 mit Oestreich aus, 18 bis 19,000 Sachsen wurden unter den Befehl des Marschalls Bernadotte gestellt und der König ging am 18. Juni mit seiner Familie über Leipzig nach Frankfurt am Main. Die Sachsen nahmen zuerst am 17. Mai An- theil am Kampfe, und besonders zeichneten sie sich' in der

4. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 230

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
230 Eine zweite Schlacht lieferte er am 18. Juni bei Kollin, und schon hatte er sie gewonnen, als ihm vier sächsische Reiterregimenter den Sieg entrissen und eine der blutigsten Niederlagen veranlaßten, die jemals das preußische Heer erlitten hat. Es war der Oberst von Wenkendorf, der mit dem Regimenté Prinz Karl die weichenden Oeftrei- cher zum Stehen, die siegenden Preußen zum Fliehen brachte, und der Kaiserin Maria Theresia ihr Heer, ihre Hauptstadt Prag und ihr Königreich Böhmen ret- tete. Das reiche Oe streich hat keine namenswcrthe Be- lohnung und sein Landesherr keinen Denkstein für diese Helden gehabt, die den Waffenruhm der Sachsen so glän- zend herstellten; aber die Nachwelt soll ihre Tbaten nicht vergessen, und wenn andere Krieger sich ihrer Großthaten rühmen, so trete der Sachse stolz in ihre Reihen und nenne den Namen Kollin! Nach dieser Schlacht zog sich Friedrich Ii. mit dem größten Theile seines Heeres wieder nach Sachsen. Ihm folgten die Oe streich er unter Daun und Karl von Lothringen und erreichten noch vor ihm Zitrau, wel- ches eine kleine preußische Schaar tapfer vertheidigte. Daun ließ die Stadt in Gegenwart des Prinzen Ta ver von Sachsen in den Brand schießen. Während die Preu- ßen sich durchschlugen, sank die gewerbreichste Stadt des Landes in Asche und begrub einen Theil ihrer Bürger un- ter ihren Trümmern, Nur 60 Häuser blieben vom Feuer verschont. Der Schaden ward auf zehn Millionen Thaler berechnet. Nach mehrern kleinen Gefechten wurde eine dritte Hauptschlacht geliefert, deren Schauplatz Sachsen war. Das Reich sh eer unter dem Prinzen I oseph von Sach- sen - Hildburghau sen hatte sich mit dem franzö- sischen unter Sou bise vereinigt und beide, zusammen an 70,000 Mann stark, wollten die Preußen aus Sach- sen vertreiben. Am ö. November kam es bei Roßbach zur Schlacht. Die Preußen waren nur 20,000 Mann stark, erfochten aber binnen 3 Stunden einen < so vollkom- menen Sieg, daß das verbündete Heer in die wildeste Flucht sich auflöste und viele Tausend Gefangene mnd eine große Menge Geschütz und Gepäck in den Händen der Sieger

5. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 234

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
234 müthige und damals reiche berliner Kaufmann God- zowski in's Mittel, bandelte bei seinem eigenen Landes, Herrn die Lieferungen auf 8 Tonnen Goldes herab, für de- ren Zahlung er sich selbst verbürgte, und auf seine Fürbit- ten nahmen auch die Mißhandlungen ein Ende. Leipzigs Handel litt außerdem noch durch die schlechten Münzen, die der preußische Jude Ephraim als Münzpachter aus- prägen ließ, großen Schaden. Im folgenden 176lsten Jahre verminderten sich Sach- sens Kriegsdrangsale einigermaßen, da der Hauptkrieg sich nach S chlesien und in die Marken zog. Die Reichs- truppen, jetzt unter Serbilloni, wurden von Seid- litz bis nach Franken zurückgedrängt, und Prinz Hein, rich behauptete Sachsen, bis im Anfang des November Daun wieder einrückte um an der Mulde und Zscho» pau im Erzgebirge seine Winterquartiere zu machen. Die sächsischen Truppen hatten sich im Anfang dieses Jahres in Verbindung mit dem Reichs Heere einer Ver- einigung der hannoverschen und preußischen Trup- pen widersetzen wollen, wurden aber am 15. Februar 1761 bei Langensalza mit einem Verlust von 5,ooo Mann geschlagen. Darauf standen die Sachsen bei dem fran- zösischen Heere und eroberten auf kurze Zeit Wolfen- büttel. Bei der Berennung von Braunschweig er- litten sie aber große Verluste. Im Jahr 1762 vergrößer- ten sich die Friedenshoffnungen, doch wollte jede Partei vor- her noä) Schlachten gewinnen. In Sachsen befehligte Serbelloni die Oestreicher; er hatte eine durch Kunst verstärkte Stellung, die sich von Dippoldiswalde bei Dresden über Freiberg und Wald heim ausdehnte und völlig unangreifbar schien, allein Prinz Heinrich drängte nach einigen siegreichen Gefechten die Oestreicher über die Weißeritz und trennte sie von dem Reichs- heere, und darauf erfocht er am 29. Oktober bei Frei- berg einen glänzenden Sieg über Haddik, woraufer sich des ganzen Erzgebirges wieder bemächtigte. Darauf schloß Friedrich im November 1762 für die Wintermo, nare einen Waffenstillstand für Sachsen und Schlesien. Oestreicher und Preußen hielten in Sachsen ihre Winterquartiere. \
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