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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 72

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
72 seiner Fürsten wurde Leipzig später ein Hauptsitz der Wissenschaften für ganz Deutschland, und ist es Iabr- hundcrte hindurch geblieben. Die größten Gelehrten sind daraus hcrvorgegangen und haben nützliche Kenntnisse in ihrem Vatcrlande verbreitet, dessen Einwohner an Einsicht, Verstand und Wissen keinem Volke auf der Erde nachstehcn. Zwei Jahre nach Stiftung der Universität schritten die bei- den Markgrafen zu einer O erterung, d. h. widerruflichen Theilung ihrer Lande, und Leipzig mit der Universität blieb dem ältesten, Friedrich. Im Jahre 1415 erfolgte eine zweite und 1423 die dritte Theilung, in'welcher Wilhek m Leipzig erhielt. Diese Theilungen hatten aber keinen Bestand, denn Wilhelm starb 1425 unvermählt, und sein Landtheil fiel an Friedrich. Friedrich der Streitbare? war in dem deut- schen Reiche sehr geachtet, und besonders hielt der Kaiser Sigismund gar viel auf ihn. Dazu hatte er auch wohl Ursache, denn Friedrich war nicht nur ein tapferer, ein- sichtsvoller und redlicher Fürst, sondern auch einer der mäch- tigsten und reichsten, und leistete dem Kaiser treuen Bei- stand. Auf der Kirchenversammlung zu Kostnitz erschien er zweimal, einmal 1414, und dann 1417; das zweite Mal mit so großer Pracht, daß er cs darin allen andern Für- sten zuvorthat. Ec wollte damals die Belehnung über Mei- ßen und über einige böhmische Ortschaften empfangen; da ihm aber Sigismund die Lehne über letzere nicht er- theilen wollte, zog er im Unwillen von dannen und sagte: „Was der Kaiser mir jetzt verweigert, das soll er wohl bald in freiem Felde mir gewähren." Was er gesagt hatte, wurde wahr, denn nur zu bald bedurfte Sigismund sei- nes Beistandes gegen die Hussiten, und ertheilte ihm die Lelehnung 1420 im Feldlager vor Prag. In den 1419 in Böhmen ausgebrochenen Hussi- ten krieg wurde Markgraffriedrich stark verwickelt, was allerdings seinen Landen anfangs zu großem Nachtheil ge- reichte, doch spater dem Häuft Wettin einen reichen Ge- winn brachte^. und dessen dauernden Glanz begründete. Gleich den andern deutschen Fürsten zogen auch die Markgrafen Friedrich der Streitbare und Wil- helm Ii. dem Kaiser 1420 zu Hülfe, doch mit einer weit

2. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 140

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
140 sogleich auf, um sie zurück zu eroberu. Das war aber das Uebelfte, was er thuu kounte, denn nun zog der Land- graf von Hessen auch nach Hause und ganz Oberdeutschland blieb dem Kaiser überlaffen, der alle Reichöstände darin, die zum schmalkald ischeu Bunde gehörten, mit schwerer Geldstrafe belegte, große Lieferungen von Kriegsbedürfniffen von ihnen erpreßte und sie zwang, dem Bunde zu entsagen/ Hatte das Bundesheer sich nur noch eine kurze Zeit gegen den Kaiser gehalten, so würde er schon des Geldmangels wegen dem Bunde einen guten Frieden haben bewilligen müssen und der Kurfürst ohne Schwertschlag wieder zu seinen Landen gekommen scyn. Nachdem Io Hann Fried- rich sich vom Bundesheere getrennt hatte, zog er schnell durch Franken, brandschatzte mehrere katholische Neichs- stande und eroberte dann sein Land ohne große Mühe zu- rück. Darauf fiel er im Januar 1547 in das herzogliche Sachsen und eroberte es bis auf Leipzig, -Pirna und Dresden. Nachdem er Leipzig 3 Wochen lang ver- geblich belagert hatte, ging er dem Markgrafen von Bran- denburg — Kulmbach entgegen, den der Kaiser mit 6000 Mann dem Herzog Moritz zu Hilfe geschickt hatte, überfiel ihn bei Nochlitz, schlug und zersprengte seine Schaar und nahm ihn selbst gefangen. Nach diesem Siege hätte der Kurfürst den Herzog Moritz sehr leicht völlig überwältigen können, allein ec ließ sich verleiten, einen -Waffenstillstand auf vier Wochen mit ihm einzugehen, und zog sich an die Elbe, um Böhmen nahe zu seyn, da die böhmischen Stände eine Verbindung mit ihm gegen den Kaiser unterhandelten. Moritz benutzte den Waffen- stillstand, um sich mit dem Könige Ferdinand bei Brix zu vereinigen, wo beide die Ankunft des Kaisers erwarten wollten und zugleich-'durch ihre Stellung die böhmischen Stände verhinderten, sich mit dem Kurfürsten zu vereinigen. So hatte sich dieser Fürst abermals von dem klugen Mo- ritz überlisten lassen, den, sich unschädlich zu machen und dann die Hilfe der Böhmen und Mähren an sich zu ziehen, ihm so leicht gewesen wäre. Kaiser Karl kam'endlich am 5ten April mit seinem Heere in Eger an, vereinigte sich mit Ferdinand und Moritz und trat am I2tcn seinen Zug nach Sachsen an.

3. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 81

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
Drittes Buch. Von dergelangung des Hauses Wettin zur Kurwürde und zum Herzogthum Sach- sen, bis zur Capitulation vo n Witten- berg; von 1423 bis 1547. Siebzehntes Capitek. Die Hussitenkriege und der Bruderkrieg. Friedrich der Streitbare blieb nicht unangefochten wegen der Kur und des Herzogthums Sachsen, auf welches der Herzog Erich als rechtmäßiger Erbe noch lange Jahre Ansprüche machte; doch der Kaiser schützte den Markgrafen im Besitz, da ihm derselbe bereits wichtige Dienste geleistet hatte, und er sich deren noch ferner gegen die Hussiten zu bedienen gedachte. Markgraf Wilhelm Ii. starb im März 1425 ohne Kinder und Kurfürst Friedrich, der ihn beerbte, erhielt dadurch einen schönen Länderzuwachs. Der kam ihm gut zu Statten, denn der Kaiser warf die ganze Last des Hussitenkrieges auf ihn. Er sollte in des Kaisers Namen Krieg führen, Frieden schließen, un- terhandeln, strafen und begnadigen, ganz nach eigenem Gut- dünken, und dafür wurde ihm die Stadt Außig und Brix verpfändet. In dem Kriege sollten die deutschen Fürsten ihm Beistand leisten; allein sie zeigten sich säumig und ließen die Verwirrungen unbenutzt, die nach, dem Tode des berühmten Ziska unter den Hussiten entstanden waren, die sich in mehrere Parteien, als Taboriten, 6

4. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 152

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
152 gelischen Glaubenspartei in Deutschland benutzen würde. Doch kam Alles anders, als es den Anschein hatte, denn der junge thatkcäftige Fürst hatte zwar dem Kaiser gedient, um durch seine Gunst einen glänzenden Standpunkt unter den deutschen Fürsten und eine Vermehrung seiner Lande zu gewinnen, aber seinen Glauben wollte er deshalb nicht aufopfern, im Gegenthcil läßt sich vermuthen, daß er ge- dacht habe, er würde, wenn er an der Spitze der prote- stantischen Partei stände, besser den Vortheil derselben wahr- nehmen als die früheren durch ihn gestürzten Häupter, und daß er dadurch sein Gewissen wegen des, seinem Vetter an- gethanen Unrechtes, beruhigt habe. Der Kaiser wollte sich eine größere Gewalt in Deutschland verschaffen und darin wie in einem Erbkönigreiche schalten, er wollte ferner die evangelische Lehre nach und nach unterdrücken, obgleich er sich stellte, als ob er den Kirchenfrieden nur durch güt- liche Vergleiche herzustellcn gesonnen sei; endlich wollte er die deutsche Kaiserkrone erblich an sein Haus bringen und zu dem Zwecke vorerst seinem Sohne Philipp die römische Königskrone zuwenden. Da er mit den auswärtigen Mächten Frieden, den schmalkaldischen Bund zertrüm- mert, und den Reichöständen durch die schwere, an dem Kurfürsten I o h a n n F r i e d r i ch vollzogene Rache, in Schrek- ken gesetzt hatte, so schien es, als ob seine Absichten ihm nicht fehlschlagen könnten. Jetzt als Deutschlands Unabhängigkeit und die so schwer errungene Gewissensfrei- heit in der größten Gefahr schwebten und ihr Untergang unvermeidlich schien, trat Kurfürst Moritz als der Retter deutscher Freiheit und der Kirchenverbesserung auf, und wie auch sein früheres Benehmen getadelt werden mag, so verdient er doch nicht weniger den Dank aller seiner deut- schen Landsleute dafür, daß er ihnen durch seine Klugheit und durch seinen Muth die höchsten Güter, die politische und kirchliche Freiheit, gerettet hat. Moritz hatte durch die Gunst des Kaisers eine reiche Vermehrung seines Ländergebiets und die Kurwürde erlangt, und der großmüthige Karl glaubte den jungen ehrgeizigen Fürsten hinlänglich für seine Dienste belohnt und zu seinem treuen Anhänger gemacht zu haben. Allein Karl hatte nicht von seinem Eigenthume, sondern nur das gegeben,
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