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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 104

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
104 Reichsregierung. wobei Kurfürst Friedrich, der des Kai- sers Zutrauen besaß, besonders thätig war. Als Maxi- milian 1400 nach Italien ging, ernannte er den Kur- fürsten zum Neichsverweser, und als er im Jahre 150» das Reichsregimcnt in Nürnberg errichtete, wurde Fried- rich zum Haupt desselben ernannt, doch wahrte diese höchste Reichsregierung nicht lange, weil die Neichöfürstcn sich in die neue Ordnung der Dinge nicht fügen wollten. Als der Kaiser 1507 abermals ins Ausland zog, ernannte er den Kurfürsten zum Reichs-General-Statkhal- ter, auch wollte er ihn 1509 zum Reichs-General-Feld- marschall im Kriege gegen Venedig ernennen, doch lehnte Friedrich diese Würde ab. Von alten Zeiten her hatte sich das Haus Wettin stets an den Kaiser angeschloffen, wozu cs durch die Verwandtschaften mit dem Kaiserhause und durch die Treue gegen das Reichsoberhaupt bewogen wurde. Es hatte davon mehr Ansehen und Ehre als wirk- lichen Vortheil, denn die Versprechungen, die das Haus Habs bürg den Sachsen fürsten machte, gingen selten in Erfüllung. Dem Herzog Al brecht wurde die Anwart- schaft auf die Erbfolge in die Herzogthümer Jülich und Berg nebst der Herrschaft Ravensberg zugesichcrt. i486 wurde die Zusicherung auch auf die ernestinische Linie ausgedehnt und 1495 bestätigt, späterhin aber er- theilte Kaiser Karl V. das Erbrecht auf jene Länder an Kleve, obgleich er großentheilö dem Kurfürsten von Sach- sen seine Kaiserkrone zu danken hatte. Als ein großer Freund und Beschützer der Wissenschaf- ten suchte ec sie auch auf alle mögliche Weise in seinen Lan- den zu befördern, und da bei der Landestheilung die Uni- versität Leipzig an die albe rti wische Linie gekommen war, so faßte er den Gedanken, auch in seinem Lande eine Universität zu errichten, wobei ihm sein Leibarzt, Doctor Pollig von Mellrichstadt zur Hand ging. Die Uni- versität wurde am I8ten October 1502 zu Wittenberg feierlich eingeweiht und reichlich ausgestattet. Sie ist dis Wiege der Kirchenverbefferung geworden, und vr.luther wurde 1508, wie Melanchthon, einer der Lehrer dersel- den. Bald verdunkelte Wittenberg die leipziger Hoch- schule. In die Unruhen, die 1510 in der Stadt Erfurt

2. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 74

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
74 Zweig, das Sachsen -La ue n burgi sch e Haus, vorhan- den, und dieses hatte nach Recht und Billigkeit die Wit- tenbergische Linke beerben sollen, und dem gemäß for- derte auch der Herzog Erich V. von Sachsen-Lauen- burg die Einlassung in diese Erbschaft. Auch der Kur- fürst Friedrich I. von Brandenburg sprach die Erb- folge in Kursachsen für seinen ältesten Sohn Johann an, weil derselbe mit des vorletzten Kurfürsten von Sach- sen, Rudolf Iii., Tochter Barbara vermählt war, auch hatte er sogleich nach Kurfürst Albrechts Tode Witten- berg und den Kurkreis in Besitz genommen. Der Markgraf Friedrich der Streitbare aber, obgleich er kein Recht auf diese Erbschaft hatte, wandte sich dennoch an den Kai- ser, und bat ihn um die Verleihung der Kur Sachsen mit den dazu gehörigen Landen, Würden und Gerechtsamen. Kaiser Friedrich, dem viel daran gelegen war, einen so mächtigen Fürsten sich treu ergeben zu erhalten, gewährte seine Bitte, und verlieh durch eine Urkunde am 6ten Ja- nuar 1423 Friedrich dem Streitbaren das Kurfürften- thum und Herzogthum Sachsen mit der Erzmar- schallswürde und allen dazu gehörigen Landen, mit Aus- nahme des Schlosses Kahlau und des Klosters Dobri^- lugk, ferner der Pfalz Allftadt, der Burggrafschaft Magdeburg und der Grafschaft B re ne. Bald darauf erhielt der Markgraf auf seine Bitte das Recht, daß seine Unterthanen vor kein fremdes Gericht gefordert werden durften, und ungebeten die Erlaubniß, mit rothem Wachs zu siegeln, welches damals ein Vorzug der vornehmsten Fürsten war. Den Kurfürsten von Brandenburg be- schwichtigte der Markgraf für seine Ansprüche durch 11,000 Schock böhmische Groschen; der Herzog von Sachsen- Lauenburg fand mit seinen Forderungen beim Kaiser und Reich kein Gehör, und so hatte denn Friedrich der Streitbare eine Erwerbung für sein Geschlecht gemacht, wodurch dasselbe in den Rang der vornehmsten deutschen Fürstenhäuser eintrat, und von nun ab eine höchst bedeu- tungsvolle Rolle in der deutschen Reichsgeschichte spielte. 1

3. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 154

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
154 mals Keinem recht war; doch hatte nun der Kurfürst schein- bar des Kaisers Willen erfüllt und auf die Einführung drang er nicht mit Strenge. Er wußte den schlauen und argwöhnischen Kaiser so listig zu täuschen, das derselbe ihm nicht nur gewogen blieb, sondern ihn sogar zum Feldherrn des Neichsheeres ernannte, welches die gegen die Stadt Magdeburg ausgesprochene Neichsacht vollziehen sollte. Es wurde deshalb nicht nur ein bedeutendes Heer unter sei- nen Befehl gestellt, sondern er erhielt auch aus derneichs- kaffe zur Ausrüstung 100,000 Goldgulden und zur Unter- haltung des Heeres monatlich 60,000. Der Kaiser ver- traute, dem Kurfürsten Moritz diese Unternehmung beson- ders darum, weil er diese Stadt, die der stärkste Stütz- punkt der Reformation war, unter jedem Beding zu über- wältigen und zu züchtigen wünschte, welches aber nur durch einen so einsichtsvollen und tapfern Feldherrn geschehen konnte, als Moritz es war, denn die Stadt war unge- mein befestigt und die Bevölkerung zahlreich und kriegerisch. Mit einem Heere von 18,000 Mann, welches aber nach und nach bis auf 25,000 Mann verstärkt wurde, begann Moritz am 29. November 1550 die Belagerung von Magdeburg, die er auf eine schlaue Weise in die Länge zu ziehen wußte, und während welcher er insgeheim Bünd- nisse mit dem jungen Landgrafen von Hessen, Wilhelm, mit Johann Al brecht von Mecklenburg, mit Al- brecht von Brandenburg - Kulmbach, endlich auch zu Friedewalde am 15. Oktober 1551 mit König Hein- rich Ii. von Frankreich zu Stande brachte. Dem letz- tem gestand ec leider die Eroberung der zum deutschen Reiche gehörigen Städte Cambray, Metz, Toul und Verdun mit ihren Gebieten zu, wodurch zuerst den Fran- zosen der Eingang zum deutschen Reiche geöffnet und der Anlaß zu jahrhundert langen Kriegen gegeben wurde. Der Kaiser hatte untecdeß mit Ungeduld auf die Eroberung von Magdeburg geharrt, und Moritz, der überdem von Kundschaftern umgeben war, durfte nun nicht länger zögern. Er war aber schon längst mit der Stadt im ge- heimen Einverständnisse und bewilligte ihr in der Kapitu- lation vom 9. November 1551 einen so billigen Vergleich, dass die kaiserliche Partei höchst unzufrieden darüber war.

4. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 144

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
Viertes B u ch. Kursachsen unter der albrechtinischen Linie, bis zum Frieden zu Prag 1635. Sechsundzwanzigstes Capitel. Begebenheiten der albertinischen Linie und Ereignisse in ihren Landen bis zum An- fall der Kur. Herzog Albrecht, der Stifter der jüngern w et t i n i sch e n Linie, war ein hochberühmter Kricgsheld, der noch vor dertheilung 1484 viele bewunderte Heldenthatcn vollbrachte und sich einen unvergänglichen Ruhm erworben hatte, so daß er der Beherzte genannt wurde. Leider hatten seine Lande keinen Gewinn davon, denn seine Kriegsthaten ge- reichten nur dem Kaiser zum Nutzen, kosteten aber seinem Lande Menschen und Geld. Er focht für den Kaiser gegen Karl den Kühnen von Burgund 1475, dann gegen den König Matthias und Corvinus von Ungarn 1487, darauf half er i486 den römischen König Maximilian aus der Gefangenschaft der Bürger zu Brügge befreien. Er wurde nun zum Statthalter der Niederlande ernannt und mußte daselbst mit dem Schwert in der Hand die Ruhe aufrecht erhalten. Auch wurde ihm die Aufsicht über, den Erzherzog Philipp, den Erben der Niederlande,' an- vertraut; er mußte deshalb die Negierung seiner eigenen meißnischen Lande seinem Sohne Georg und einigen Rathen übertragen. Die Stände erhoben dringende Be-

5. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 285

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
285 der und Verwandte standen nunmehr unter zweierlei Lan- desherrn, Gewerbrceibende und Landleute sahen sich durch neue Grenzen eingeengt, der Handel erlitt neue Beschränk- ungen und die Gesammtkrast' des Vaterlandes war um 4 vermindert. Doch wie herb diese Verluste auch waren, Sachsen hatte seine Selbstständigkeit gerettet, hatte seinen angestammten geliebten Fürstenstamm behalten und die Hoff- nung einer bessern Zukunft war ihm geblieben. Dreiund vierzigstes Capitel. Sachsen nach der Theilung bis zum Tode König Friedrich Au gufi's 1827. Nachdem das schmerzliche Opfer der Trennung voll- bracht war, kehrte der König am 7. Juni 1815 zurück und wurde von seinem treuen Volke mit einem unbeschreiblichen Jubel empfangen. Alle Leiden schienen, wenigstens für den Augenblick, vergessen und Alles überließ sich der lautesten Freude über die Rückkehr des allgeliebten Landesherrn. Der König dankte in einem Patente vom 7. Juli seinen treuen Unterthanen für ihre treue Anhänglichkeit, versprach mit Got- tes Beistand und seines Volkes Hilfe die tiefen Wunden des Landes nach und nach zu heilen, forderte aber auch je- den Sachsen auf, nach allen Kräften zur Erleichterung der unabwendbaren Lasten mitzuwirken. Eine neue Natio- nalcocarde, weiß und grün und ein neuer Orden für Ver- dienste und Treue wurde gestiftet. Die erste Aufmerksamkeit nach der Rückkehr des Königs erforderten die Kriegsangelegenheiten. Da das Land die ver- tragsmäßigen 16,o'oo Mann nicht zu unterhalten vermochte, so nahm der König die ihm von England angebotenen Hilfsgelder für. 8000 Mann , auf jeden Mann 22 Pfund 2 Schilling Sterling auf ein Jahr an. Der Krieg in Frankreich endigte noch in dem nämlichen Jahre und es blieben daselbst nur 5000 Mann Sachsen zum Beob- achtungsheere zurück. Von der Kriegskostenentschadigung,

6. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 292

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
292 gemein geliebt. Ihn batten die größten Fürsten ihrer Zeit, Friedrich der Große und Napoleon aufrichtig hochge- achtet. Erwarb geehrt von ganz Europa, und seine Sachsen, mit denen er 58 Jahre hindurch Freude und Leid gelheilt, beweinten in ihm einen geliebten Vater, der ihnen Vorbild im muthigen Dulden, im Ausharren bei Widerwärtigkeiten, und in ruhiger Besonnenheit bei den Stürmen der Zeit gewesen war. Vierundvierzigstes Capitel. Sachsen unter König Anton's I. Regierung bis zur Umwandlung der Verfassung. Sachsen war wahrend der langen Negierung Fried- rich August's in manchen seiner Staatseinrichtungen ge- gen andere deutsche Lander zurückgeblieben; allein die Milde und Gerechtigkeitsliebe des Königs hatte diesen Mißstand erträglich gemacht, auch konnte kaum billiger Weise verlangt werden, daß der greise Fürst noch am Ende seiner Laufbahn Neuerungen und Umwandlungen vornehmen sollte, bei denen, wie erwünscht sie auch sein mochten, er mit unab- sehlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben mußte. Dage- gen hofften viele von einer neuen Negierung das erfüllt zu sehen, was von der vorigen unerledigt geblieben war. Kö- nig Anton wurde bei seinem Regierungsantritte von dem Volke mit Herzlichkeit und Liebe empfangen, auch zeigte er durch Herablassung und Güte, daß er dieser Anhänglichkeit werth sei. Eine seiner ersten Negentenhandlungen war, daß er dem Lande den Betrag der bei jedem Regenren- wechsel üblichen Lehnsmuthung erließ, wodurch er seinem Volke ein Geschenk von wenigstens 1 Million Lhlr. machte. Eine zweite heilsame Maßregel war der Befehl, daß alles in den königlichen Forsten bis zum Uebermaße wiederum gehegte Schwarzwild niedergeschossen und das Roth- wild bedeutend vermindert und in wohlverwahrten Gehegen eingeschlossen werden sollte. Dem armen Landmanne wur- den nun wieder seine Felder gegen die schweren Verheerun-

7. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. XIV

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
Xiv und Künste, zur Gründung gemeinnütziger Anstalten, wie der Hochschulen zu Leipzig 1409, zu Wittenberg 1506, zu milden Stiftungen, Errichtung großer Bauwerke, zur Zierde und zur Sicherheit des Landes, und zu Vielem, was ihnen ruhmwürdig und ihrem Volke heilsam war. Darum standen auch die Sachsenfürsten im In- und Auslande in hohen Ehren, und das Sachsenvolk galt für ein vorzüglich rechtliches, biederes, frommes, gewerbthä- tiges und aufgeklärtes Volk, und sein Name ward mit Achtung genannt in allen Landen. — Doch eine ganze besondere Wichtigkeit für alle kommende Zeiten erhielt Sachsen dadurch, daß aus seiner Mitte der Mann hervorging, der von der Vorsehung dazu bestimmt war, das schwere Joch des Aberglaubens und Irrwahns zu brechen, womit seit vielen Jahrhunderten eine herrschsüchtige und eigennützige Priesterschaft die gesammte Christenheit belastet hatte; der Mann, der mit einem Riesengeiste und Löwenmuth gegen eine Welt voll Trug und Wahn in den Kampf trat, der so lange mißhandelten und irre geleiteten Menschheit ihre heiligsten Rechte wieder erkämpfte, und die erhabene Chri- stuslehre von den widersinnigen Satzungen reinigte, womit -r Aberwitz und die Hinterlist sie verunstaltet hatten. Hat aber der Sachse Luther sich um die Menschheit die- ' • ses unvergängliche Verdienst erworben, so gebührt den Sachsen der Ruhm, daß sie den Lehren ihres großen |:/ Landsmann's offene Herzen und empfängliche Gemüther entgegen brachen, daß sie ihn in seinem Kampfe gegen Wahn und Boheit wacker unterstützten, und daß ihre Sittlichkeit und Bildung ihm der fruchtbare Boden war, in welchem die Saarseiner gereinigten Lehre Wurzel faßte -und gedieh. Und die Sachsenfürsten Friedrich der Weise und Johann der Beständige haben ihre Namen unsterblich gemacht durch der Schutz, den sie der Kirchen-

8. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 3

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
3 ten zu leben, da kehrten sie 593 in ihre Heimath zurück. Mit diesen zu gleicher Zeit war ein anderer Haufe in Gal- .lien eingebrochen und zurückgetrieben worden. In ihren früheren Wohnsitzen hatten sich unterdessen Schwaben angesiedelt und ließen sich nicht wieder daraus verdrängen, sie wurden daher dem Sachsen Volke cinverleibt, behielten aber ihr angestammtes Recht. Mit den Thüringern, denen die fränkische Herrschaft zu drückend wurde, ver- einigten sich die Sachsen mehrmals gegen die Franken zum Kriege, doch konnten sie nie viel ausrichten, weil sie ihre Streitkräfte stets theilen mußten, um die östlichen Grenzen gegen die vordringenden Slaven zu bewahren. Die Sachsen waren gezwungen, oftmals mit dem großen Frankenreiche blutige Kriege zu führen, denn die Fran- ken hätten die Sachsen gern unterjocht, strebten auch, das Christenthum ihnen aufzudringen, die Sachsen dage- gen wollten unabhängig dem Glauben ihrer Väter treu bleiben, und rächten sich für die Anfechtungen der Fran- ken durch Verheerungen und Plünderungen fränkischer Provinzen. Behielten die Franken die Oberhand, so sie- len sie ins Sachsenland ein, zwangen viele Sachsen, sich taufen zu lassen und verpflichteten sie zu einer jährli- chen Abgabe. Doch kaum hatten die gewaltsam Bekehrten wieder einige Streitkräfte gesammelt, als sic die christlichen Priester verjagten und die Zinszahlung verweigerten. So ging es, bis der Frankenkönig Karl der Große den langen und blutigen Unterjochungskrieg begann. Es war kein Wunder, daß die Sachsen sich gegen die Vereinigung mit den Franken und gegen die Einführung des Chci- stusglaubens aus allen Kräften sträubten, denn der Fran- ken Thun und Treiben, ihre Verfassung und ihre kirchliche Einrichtung dienten eben nicht dazu, den Sachsen Lust zur Verbindung mit ihnen und zur Annahme des Christcn- thums zu machen. Die Sachsen waren unverdorbene Deutsche, keusch, redlich, ihren Freunden und ihrem ge- gebenen Worte treu, zwar rachsüchtig und blutgierig gegen ihre Feinde, aber milde gegen ihre Hausgenossen und Un- tergebene. Das alles waren sie bei ihrem Aberglauben, bei ihrem Heidenthum und bei ihrer Rohheit. Die christ- lichen Franken dagegen waren unzüchtig, meineidig, hin-

9. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 32

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
Wittwe des Oheims Friedrich des Streitbaren, die mit dem Prinzen Wratislaw von Bohmen vermàhlt war, und auch Anspruch auf Oestreich machte. Mark- graf Heinrich hatte schon mit den Streitigkeiten wegcn Thuringens vollauf zu thun, darum mochte er mit Oestreich sich nicht befassen. Achtes Capitel. Die Verhältnisse der Markgrafen von Meißen und der Bewohner dieses Landes bis zur Ver- einigung mit Thüringen, 1247. Die deutschen Markgrafen standen in der Regel, auch nachdem ihre Würde erblich geworden war, unter den Herzogen, auf deren Landtagen sie erschienen, und unter deren Hauptpanier sie mit ihren Kriegsschaaren sich bei Reichskriegen stellen mußten; doch schon sehr früh, (von Meißen ist jedoch nicht bekannt wann?) wurden sie von dieser Abhängigkeit befreit, und geboten mit gleicher Macht- vollkommenheit in ihrer Mark, wie die Herzoge in ihrem Herzogthum. Dennoch herrschten sie nicht so unumschränkt in ihrem Gebiet wie die deutschen Fürsten in späterer Zeit, das durfte damals selbst der Kaiser nicht. Alle An- gelegenheiten, die das ganze Land betrafen, wurden mit den Angesehensten und Weisesten des Landes berathen. Freilich gab es noch nicht viel zu berathen, denn Steuern wurden dem Landesherrn noch nicht gegeben, da derselbe seinen und der Seinigen Unterhalt von den Einkünften seiner Familiengüter bestritt, bei Kriegszügen aber jeder Lehns- mann sich seine Mannschaft auf eigene Kosten ausrüsten und unterhalten mußte. Gemeindesachen in einzelnen Gauen machten die Gaugenossen unter sich ab, und so waren denn Krieg und Frieden und wichtige Rechtshandel die Hauptsachen, die auf einem Landtage vorkamen, auf welchem anfangs alle freie Gutsbesitzer und alle Lehnsleute erschienen. Nach und nach gestalteten sich die Landtage anders. Die ganz freien Grundbesitzer gingen fast alle in den Stand der Lehnsmän-

10. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 7

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
7 immer unter Oberhoheit des Königs, Dem ersten Herzoge folgte schon sein ältester Sohn Bruno, und als dieser 880 in die Gefangenschaft der Normannen gerieth, sein jüngerer Bruder Otto-, mit dem Beinamen der Erlauchte. Dieser besaß schon ein so großes Ansehen^ daß die Deut- schen ihn im Jahr 911, als Karls des Großen Stamm ausgestorben war, zu ihrem Könige, wählen wollten. Ec schlug aber seines hohen Alters wegen die Krone au&. Sein Sohn Heinrich I., der ihm im Jahr-912 folgte, hatte schon Macht genug, sich dem: König-Konrad, der ihm das Herzogthum Thüringen entreißen -wollte., wel- ches seit dem Jahre 905 mit Sachsen vereinigt war, mit gewaffneter Hand zu widersetzen. Heinrich wurde nach Konrads Tode, 919, selbst zum Könige der Deutschen gewählt, und von nun an beginnt eine ruhmvolle Zeit für die Sachsen, die jetzt an die-Spitze der deutschen Völ- ker traten, und ihren Namen durch viele glanzende Kriegs- thaten verherrlichten. Heinrich besiegte die s-lavischeu Völker, die an der östlichen Seite von Deutschland wohnten, und das Reich durch häufige Einfälle und iplün- derungen beunruhigen; aber größer ward noch sein Ver- dienst dadurch, daß er Deutschland von den Ueberfatten und Verheerungen der Ungarn befreite. Wenn gleich; in den großen Siegen am Harz und bei Merseburg, wo- durch die Macht dieser Barbaren gebrochen wurde, auch andere deutsche Völker mitfochten., so waren es. hoch hauptsächlich die Sachsen, durch-deren Kraft und Tapfer- keit Deutschlands Ehre und Unabhängigkeit gerettet wurde. So lange Könige aus dem sächsischen Stamme auf dem Throne saßen, bis zum. Jahre 1024, waren die Sachsen das mächtigste und streitbarste von allen deut- schen Völkern. Mit ihnen erkämpften die Könige haupt- sächlich ihre Siege in Italien und Frankreich, unter- warfen die Slaven und machten.die.dänen lehnbar von Deutschland. Die Könige selbst, die sich meistens in ihrem Vaterlands, Sachsen, aufhielten, sorgten für die Wohlfahrt des Landes, bauten Schlösser, legten Städte an, ermunterten den Handel und den Ackerbau, und wäh- rend ihrer Zeit war Sachsen das reichste und am besten angebaute von allen deutschen Landen. Da dem Könige
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