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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 83

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
83 zu besiegen. Dies Mal sollte auch Frömmigkeit die Tapfer- keit unterstützen; Fluchen, Zanken, Spielen und andere Laster waren bei schwerer Strafe untersagt, Jedermann mußte wöchentlich einmal zur Beichte gehen und die Messe hören. Das half aber alles nichts. Friedrich war mit seinem Heere zur Belagerung von Mieß vorgerückt; so- bald aber die Hussiten herbeieilten, ergriffen die Deut- schen die Flucht, ohne den Kampf abzuwarten; sie verlo- ren dabei über 10,000 Mann und den größten Theil von ihrem Kriegsgerath. Bald nach seiner Rückkunft aus Böhmen verfiel Kurfürst Fried rich in eine tödtliche Krankheit. Als er sein Ende nahe fühlte, rief er seine Söhne zu sich und hielt ihnen folgende Ermahnung: „Sorget das Vaterland bei Frieden zu erhalten. Sehr leicht werdet ihr dies können, wenn ihr gottesfürchtig und in brüderlicher Liebe und Eintracht lebt, die Unterthanen aber treulich schützt und ihr Bestes fördert. Nehmt ja nicht solche zu eueren Rathen, die ehr- und hab- süchtig sind und durch ihr Amt sich bereichern wollen. Be- lastet die Unterthanen mit neuen Bürden nicht. Wollt ihr Einem zur Wohlfahrt verhelfen so geschehe es ohne Beein- trächtigung der Andern. Mit dem Adel verfahret so, daß er stets euch zu dienen bereit sei. Keine Missethat laßt ungestraft, wo sich aber Hoffnung zur Besserung zeigt, laßt auch Nachsicht und Verzeihung walten. Haltet Maß im Zorn, so Jemand euere Ungnade verschuldet hat. Nie greift zu den Waffen, außer wenn es die höchste Noth er- fordert. Gegen euere Unterthanen beweiset euch als Väter, nicht als Wüthriche und Tyrannen, vor welchen die Natur selbst einen Abscheu hat. Seht wie Markgraf Friedrich der Angebissene, Euer Anherr zwar gegen drei Kaiser kriegte, doch nur um Land und Leute zu schirmen. Wenig Vortheil hatten unsere Vorfahren von den Kriegen, die sie führen mußten; welchen Schaden aber muthwillige Kampf- lust bringt, das zeigt Landgraf Alb rechts Beispiel. Da- rum ermahne ich euch ernstlich, daß ihr einträchtig seid und einer dem andern nachgebe und verzeihe. Euere Eintracht wird die Schutzwehr sein gegen die feindlichen Anfälle, die ihr bald zu erwarten habt." Durch diese Ermahnung zeigte der würdige Fürst, daß er seine Pflichten wohl gekannt

2. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 170

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
170 Hände kam. Noch ehe Krell an der Spitze der Geschäfte stauch erneuerte Christian die Erbvereinigungen und Erb- verbrüderungen mit Böhmen, Hessen und Branden- burg. Darauf ließ er sich in die französischen Reli- gionsangelegenheiten verwickeln, und sandte 1591 dem Kö- nig Heinrich Iv. ein Hilfsheer, welches nichts ausrichtete und dem Lande große Kosten verursachte, die von Frank- reich nie vergütet worden sind. Der Kurfürst verwandte unterdessen vieles Geld auf neue Gebäude, auf den Marstall allein 200,000 Thaler, vergnügte sich bei der Jagd und bei der Tafel, und ließ den Kanzler Krell walten, wie er Lust hatte. Dieser hatte sich die freie Ausübung der cal- vinischon Religion ausbedungen und suchte unter dem Beistände des Schwagers des Kurfürsten, des Pfalzgrafen Casimir, sein Glaubensbekenntniß auch in Sachsen ein- zuführen. Der Kurfürst ließ ihm darin freie Hand, und so wurde denn schon 1587 bei den Universitäten die Verpflich- tung auf die Concordienformel aufgehoben. Auch der Eror- cismus bei der Taufe wurde abgeschafft, die Geistlichkeit und das Volk geriethen darüber in große Unruhe und es wurden dem Kurfürsten viele Vorstellungen deshalb gemacht, doch ließ er sich zu keiner Aenderung bewegen. Sehr viele Geistliche, die sich nicht fügen wollten, wurden abgesetzt, andere wieder, die dem Befehle Folge leisteten, vom Volke gemißhandelt, und es wäre wahrscheinlich zu einem Aufstan- de gekommen, wenn nicht Christian I. schon am 25. September 1591 gestorben wäre. Er hinterließ 3 minder- jährige Prinzen, Christian Ii. geboren 1583, Johann Georg 1585 und August 1587. Der Vormund der minderjährigen Kinder des Verstor- benen, und zugleich Landesregent, war nach den deutschen Reichsgesetzcn der nächste Lehnsvetter, Herzog Friedrich Wilhelm von Weimar; doch der verstorbene Kurfürst hatte ihm seinen Schwiegervater, den Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg als Mitvormund beigeord- uer; beide verglichen sich aber, daß Friedrich Wilhelm die Landesverwaltung allein führen und nur in wichtigen Fallen den Rath des Kurfürsten einholen solle. Herzog Friedrich Wilhelm nahm seinen Sitz in Torgau, und erhielt außer freien Lebensmitteln für sich und seinen

3. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. XIV

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
Xiv und Künste, zur Gründung gemeinnütziger Anstalten, wie der Hochschulen zu Leipzig 1409, zu Wittenberg 1506, zu milden Stiftungen, Errichtung großer Bauwerke, zur Zierde und zur Sicherheit des Landes, und zu Vielem, was ihnen ruhmwürdig und ihrem Volke heilsam war. Darum standen auch die Sachsenfürsten im In- und Auslande in hohen Ehren, und das Sachsenvolk galt für ein vorzüglich rechtliches, biederes, frommes, gewerbthä- tiges und aufgeklärtes Volk, und sein Name ward mit Achtung genannt in allen Landen. — Doch eine ganze besondere Wichtigkeit für alle kommende Zeiten erhielt Sachsen dadurch, daß aus seiner Mitte der Mann hervorging, der von der Vorsehung dazu bestimmt war, das schwere Joch des Aberglaubens und Irrwahns zu brechen, womit seit vielen Jahrhunderten eine herrschsüchtige und eigennützige Priesterschaft die gesammte Christenheit belastet hatte; der Mann, der mit einem Riesengeiste und Löwenmuth gegen eine Welt voll Trug und Wahn in den Kampf trat, der so lange mißhandelten und irre geleiteten Menschheit ihre heiligsten Rechte wieder erkämpfte, und die erhabene Chri- stuslehre von den widersinnigen Satzungen reinigte, womit -r Aberwitz und die Hinterlist sie verunstaltet hatten. Hat aber der Sachse Luther sich um die Menschheit die- ' • ses unvergängliche Verdienst erworben, so gebührt den Sachsen der Ruhm, daß sie den Lehren ihres großen |:/ Landsmann's offene Herzen und empfängliche Gemüther entgegen brachen, daß sie ihn in seinem Kampfe gegen Wahn und Boheit wacker unterstützten, und daß ihre Sittlichkeit und Bildung ihm der fruchtbare Boden war, in welchem die Saarseiner gereinigten Lehre Wurzel faßte -und gedieh. Und die Sachsenfürsten Friedrich der Weise und Johann der Beständige haben ihre Namen unsterblich gemacht durch der Schutz, den sie der Kirchen-

4. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 3

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
3 ten zu leben, da kehrten sie 593 in ihre Heimath zurück. Mit diesen zu gleicher Zeit war ein anderer Haufe in Gal- .lien eingebrochen und zurückgetrieben worden. In ihren früheren Wohnsitzen hatten sich unterdessen Schwaben angesiedelt und ließen sich nicht wieder daraus verdrängen, sie wurden daher dem Sachsen Volke cinverleibt, behielten aber ihr angestammtes Recht. Mit den Thüringern, denen die fränkische Herrschaft zu drückend wurde, ver- einigten sich die Sachsen mehrmals gegen die Franken zum Kriege, doch konnten sie nie viel ausrichten, weil sie ihre Streitkräfte stets theilen mußten, um die östlichen Grenzen gegen die vordringenden Slaven zu bewahren. Die Sachsen waren gezwungen, oftmals mit dem großen Frankenreiche blutige Kriege zu führen, denn die Fran- ken hätten die Sachsen gern unterjocht, strebten auch, das Christenthum ihnen aufzudringen, die Sachsen dage- gen wollten unabhängig dem Glauben ihrer Väter treu bleiben, und rächten sich für die Anfechtungen der Fran- ken durch Verheerungen und Plünderungen fränkischer Provinzen. Behielten die Franken die Oberhand, so sie- len sie ins Sachsenland ein, zwangen viele Sachsen, sich taufen zu lassen und verpflichteten sie zu einer jährli- chen Abgabe. Doch kaum hatten die gewaltsam Bekehrten wieder einige Streitkräfte gesammelt, als sic die christlichen Priester verjagten und die Zinszahlung verweigerten. So ging es, bis der Frankenkönig Karl der Große den langen und blutigen Unterjochungskrieg begann. Es war kein Wunder, daß die Sachsen sich gegen die Vereinigung mit den Franken und gegen die Einführung des Chci- stusglaubens aus allen Kräften sträubten, denn der Fran- ken Thun und Treiben, ihre Verfassung und ihre kirchliche Einrichtung dienten eben nicht dazu, den Sachsen Lust zur Verbindung mit ihnen und zur Annahme des Christcn- thums zu machen. Die Sachsen waren unverdorbene Deutsche, keusch, redlich, ihren Freunden und ihrem ge- gebenen Worte treu, zwar rachsüchtig und blutgierig gegen ihre Feinde, aber milde gegen ihre Hausgenossen und Un- tergebene. Das alles waren sie bei ihrem Aberglauben, bei ihrem Heidenthum und bei ihrer Rohheit. Die christ- lichen Franken dagegen waren unzüchtig, meineidig, hin-

5. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 15

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
15 gebracht. Gozberts Sohn, Hathan Ii. machte 704 dem heiligen Wilibrord eine reiche Schenkung in Thürin- gen. Einige Jahre darauf wurde das Herzogthum Thürin- gen, ungewiß auf welche Weise, aufgelöst, und mit dem Frankenreiche völlig vereinigt. Als dies geschah, waren die Thüringer noch bei- nahe alle Heiden, nur wenige Vornehme bekannten sich zum Christenglauben, und von diesen die mehrsten nach den von der katholischen Kirche für falsch erklärten Lehren der Arianer. Die rechtgläubigen Regenten der Franken konnten aber nicht dulden, daß ihre Unterthanen Götzen dienten, oder Irrgläubige waren, daher kam es ihnen ganz erwünscht, daß aus England der Mönch Winfried, ein geborner Angelsachse-erschien, um die Thüringer zu bekehren. Dieser beherzte und für seinen Glauben eif- rige Mann war viermal in den Jahren 719, 722, 726 und 736 in Thüringen, um das Christenthum zu pre- digen, und das Heidenthum sowi? den Arianismus auszurotten. Er brachte Schutzbriefe von dem Papst Gre- gor Vi. und von dem fränkischen Großhofmeister Karl Ma r te ll mit, und wandte sich an die Häupter des Volks, die schon dem Christenthume zugethan waren. Er zerstörte den Götzendienst, unterrichtete nebst einigen Gehülfen das Volk, stiftete Kirchen und Klöster, und richtete die bischöf- lichen Sprengel ein. Für das eigentliche Thüringen das Bisthum Erfurt, welches aber bald darauf mit Mainz vereinigt wurde. Nach seinem Tode fetzten seine Gefährten und Schüler das Bekehrungswerk fort, und da ihnen der weltliche Arm der fränkischen Regenten zu Hülfe kam, die harte Strafen gegen die Abgötter verhäng- ten, so wurden die Thüringer alle dem Christenglauben zugewandt. Viertes Capitel. Von den Sorben und der Thüringer Mark. Die Slaven gehören gleich den Deutschen zu den großen europäischen Stammvölkern, wohnten den deut-

6. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 209

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
209 hält aber den königlichen Titel auf Lebenszeit. Er liefert alle Ueberlaufer und Verräther und namentlich den Jo- hann Neinhold Patkul, auch die in Sachsen ste- henden russischen Soldaten aus. Er verstattet den Schweden Winterquartierein Sachsen, auch Erhebung des Soldes und Unterhalts. König August war bei dem Abschlüsse dieses Friedens noch bei den Russen, denen er nichts davon wissen lassen durfte. Er leugnete also den Frieden öffentlich ab, bis er am 15. December selbst wieder in Dresden erschien; die beiden Unterhändler ließ er aber, da sie ihre Vollmachten überschritten haben sollten, zur Verantwortung ziehen und bestrafen, doch blieb der Friede aufrecht erhalten. Nach dem geschlossenen ' Frieden wurden die Kriegsla- sten in Sachsen, das bis dahin schon so schrecklich ge- litten hatte, doppelt fühlbar. Der König von Schwe- den forderte zur Unterhaltung seines Heeres 625,ooo Tha- ler, oder nach Abzug der Getreide- und Futterlieferungen, 4 Million Thaler monatlich. Die Stande wollten verge- bens Etwas abhandeln, der König ließ selbst einen Steuer- anschlag machen, der noch 200,000 Thaler mehr betrug. Das schwedische Heer wurde auf sächsische Kosten neu gekleidet, Leipzig allein mußte namentlich 70,000 Thlr. zahlen, und nach einer spätem Berechnung hat der Aufenthalt der Schweden in Sachsen diesem Lande 23 Millionen Thaler gekostet. Erst am 15. Juli 1707 brach Stanislaw mit seinen Polen, am 11. Septbr. Karl Xii. mit seinen Schweden auf. Sein Herr war bei dem Einrücken in Sachsen mit den Polen 22,000 Mann stark gewesen, 34,000 Mann nahm er mit hinaus, die Ueberzahl hatte auch Sachsen hergeben müssen. Vergebens hatte nach diesen schweren Anstrengungen Sach- sen gehofft, daß sein Landesherr nun diese schrecklichen Wunden, die sein Ehrgeiz dem Lande geschlagen, zu heilen suchen würde, statt dessen sandte er i. I. 1708 dem Kai- ser 9000 Mann unter Schulenburg nach den Nie- derlanden, und begab sich selbst dahin. Als er zu Ende des Jahres wieder zurückkehrte, erhielt er einen Besuch vom König Friedrich Iv. von Dänemark, beide Mo- narchen besuchten den König Friedrich I. von Preußen 14

7. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 236

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
236 nicht baar in Geld zu berechnen war oder was nicht zur öffentlichen Anzeige kam. Die Bevölkerung hatte um 100,000 Menschen abgenommen eine Menge Städte und un- zahliche Dörfer waren völlig oderzumtheil zerstört, dergrößte Th eil des Ackers lag unbebaut, der Viehstand war beinahe völlig aufgerieben und der geringe Rest wurde durch eine Viehseuche vertilgt. Handel und Verkehr stockten, die Sitt- lichkeit war tief gesunken, und doch war durch alle diese schweren Opfer nicht das Mindeste gewonnen worden. Am 30. Marz wurde die Rückkehr des Kurfürsten aus Polen, am 31. das Friedensfest gefeiert. Eine drückende Theuer, ung herrschte zu der Zeit im Lande, wovon nicht allein der dainiederliegende Ackerbau, sondern auch die von dem Ju- den Ephraim bewirkte Münzverschlechterung die Ursache war. Der alte Augustd'or galt 20 Thaler solcher Sil- bermünze und es wurden in den nächsten Friedensjahren nicht weniger, als 4888 Eentner schlechter Münze zu Frei- berg eingeschmolzcn. Bei dieser heillosen Münzverfälschung vortheilten Zuden und Wechsler, die Bürger und Beamten aber verarmten und hungerten. Da nun besseres Geld ge- schlagen werden mußte, so nahm Sachsen den von Oest- reich und Baiern eingeführten Zwanzigguldenfuß an. Nunmehr wurde zur Herstellung des aus tausend Wun- den blutenden Landes geschritten und eine Wiederher- stellungsbehörde ernannt, deren Mitglieder die ge- heimen Nathe Fritsch, Gutschmidt, Wurmb und der Obersteuerdirektor von Häringen waren, denen zum Protokollführer der berühmte saryrische Schriftsteller, Ober- steuersekretair Raben er beigegeben wurde, alles rechtschaf- fene und einsichtsvolle Männer, denen das Wohl ihres Va- terlandes am Herzen lag. Auch der Landtag trat am 6. August 1763 zusammen. Vor Allem mußte für die Wieder- herstellung des Steuercredits durch die richtige Bezahlung der Schulden gesorgt werden, die auf 40 Millionen Thaler sich beliefen. Bei dem Hofe war indessen von dem Noth- stande des Landes nichts zu merken, und die kostspieligen Feste singen da wieder an, wo sie vor dem Kriege aufge- hört hatten. Doch mitten unter den Zurüstungen zu einer großen Oper wurde Friedrich August vom Schlage ge-

8. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 270

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
270 erklärte General Blücher die Wiedervereinigung des cott- busser Kreises mit Preußen. Am 21. Marz wurde die Neustadt, am 27. die Altstadt Dresden und im April ein großer Lheil Sachsens von den fremden Truppen besetzt. Sowohl die Verbündeten, als die Fran- zosen forderten die Sachsen auf, sich mit ihnen zu ver- einigen. Die Sachsen waren über den Willen ihres Kö- nigs zweifelhaft^ und da ihr Land von den be'den Krieg führenden Parteien besetzt war, außer Stande einen Ent- schluß zu fassen. Die Aufforderung des Königs von Preu- ßen, sich mit den Verbündeten zu vereinigen, wies der König von Sachsen am 18. April zurück, indem er sich auf die bereits gegen Oestreich eingegangene Verpflichtung berief. Dem Commandanten der Festung, Thiele mann, verbot er, die Festung irgend einer Macht, sie sei welche sie wolle, zu öffnen. Das Aufstehen des Volks zu irgend ei- nem kriegerischen Zwecke verbot der Minister Sen ft von Pilsach in des Königs Namen auf das Strengste. Wenn gleich der Beitritt des Königs von Sachsen Hu den Verbündeten deren Lage wesentlich verbessert und ihnen die feste Stellung an der Elbe gesichert haben wür- de, so waren Frankreich's Hilfsmittel für den beginn- enden Krieg doch zu groß, die Kriegserfahrenheit Napo- leons zu bewährt, als daß auf die Besiegung Frank- reichs mit Gewißheit zu rechnen gewesen wäre; wenn es aber siegte, wie hart würde Sachsens Schicksal gewesen fein, da Napoleon, schon um andere Bundesglieder vom Abfalle abzuschrecken, dieses erste Beispiel auf das Härteste bestraft haben würde. Friedrich August hoffte noch im- mer, daß das Erbieten, sich an Oestreich anzuschließen, angenommen werden würde, doch das wollte Oestreich nicht und darum ließ es den König ohne Antwort. Unter- dessen war Napoleon in Weißenfels eingerückt und am 2. Mai begann die Schlacht bei Großgörschen. Nach langem heftigen Kampfe, bei welchem die Preußen Wunder von Tapferkeit vollbracht hatten, behauptete Na- poleon das Schlachtfeld und die Verbündeten zogen sich über die Elbe zurück, weil ihre Streitkräfte nicht hinreich- ten, den Kampf mit Erfolg fortzusetzen; doch hatten sie kein Stück Geschütz verloren, auch vollbrachten sie ihren Rückzug

9. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 2

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
2 memi cf) so sehr in Verfall gerathen war, daß es keine Besatzung zur Verteidigung von Britannien mehr hal- ten konnte, da riefen die Britten im Jahre 450 zu ih- rem Schutze gegen die Picten, von denen sie angegriffen wordey waren, die Sachsen herbei. Zwei sächsische Heerführer, Namens Hengift und Horsa, kamen mit einer rüstigen Schaar Krieger und verjagten die Picten, blieben aber selbst im Lande und gründeten daselbst ein ei- genes Fürstenthum. Ihr Beispiel lockte bald mehrere Sachsen zur Übersiedelung nach Britannien, und in weniger als 50 Jahren hatten sie gemeinsam mit den ihnen stammverwandten Angeln das ganze Brittenland sich unterworfen. Die auf dem Festlande zurückgebliebenen Sachsen hatten sich während der Zeit gegen Westen und Süden zu weiter ausgebreitet, kleinere Volksstämme überwältigt oder mit sich vereinigt und die Gebiete in Be- sitz genommen, die von den Franken verlassen worden wa- ren, als diese Gallien besetzten. Das Sachsen land ging nunmehr über den Harz und die Weser hinaus bis an den Rhein. Mit den Franken geriethen sie wieder- holt in Streit, worin sie bald siegten, bald Niederlagen erlitten. Unterlagen sie, so mußten sie eine jährliche Ab- gabe an Kühen oder Pferden leisten; siegten sie, so mach- ten sie sich wieder frei davon. Sie würden wohl noch öf- ters gesiegt haben und den Franken stets gewachsen ge- wesen sein, wenn sie besser zusammengehalten hätten, allein sie waren in vier Genossenschaften, in Westphalen, Ost- phalen, Cngern und Nordelber geschieden; oft führte eine Genossenschaft Krieg, ohne daß ihre Stammverwand- ten Theil daran nahmen. Als um 530 das Thüringer- reich von den Franken zertrümmert wurde, da sollen die Sachsen bei Erklärung der thüringischen Königs- Scheidungen Hilfe geleistet haben. Dafür ist ihnen ein Landgebiet von der Wipper und der Unstrut bis zum Harz und rechts bis zur Elbe zu Theil geworden, wel- ches Nordthüringen, oder-auch Ostphalen genannt wurde. Im Jahr 568 zogen 20,000 Sachsen dem Lon- gobardenkönig Alboin zu Hülfe, als er Italien er- oberte, wo er ihnen auch Wohnsitze anwieß. Als er ih- nen aber nicht verftatten wollte, nach ihren eigenen Rech-
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