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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 88

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
88 Freundschaft leben und mit Ruhe für die Wohlfahrt ihrer Länder sorgen können, wenn nicht böse Menschen den Samen der Zwietracht aufs Neue ausgestreut und die Her- zen, die gegen einander nur voll Liebe schlagen sollten, mit Haß und Groll erfüllt hätten. Das ist aber ein Fluch, der zu allen Zeiten und bei allen Völkern auf den Thronen und Fücstenstühlen ruhte, daß ihnen Habsucht, Ehrgeiz, Falschheit und Lüge unter der Hülle der Treue und Dienst- beflissenheit nur zu leicht nahen dürfen, und daß die Für- sten, weil ste zu entfernt von den übrigen Menschen stehen, so selten dazu gelangen, Trug und Heuchelei von Wahr- heit und Rechtschaffenheit zu unterscheiden. Gewiß der größte Theil aller Drangsale, die die Völker durch die Miß- griffe ihrer Regenten erlitten haben, hat nicht in dem Uebel- wollen oder der Willkühr der Fürsten, sondern in dem Miß- brauche seinen Grund, den die fürstlichen Räthe und Günst- linge von dem Vertrauen ihrer Herrn machten. Sie schmei- chelten den Leidenschaften und Schwächen ihrer Gebieter, machten sich dadurch beliebt und verlockten, einmal im Be- sitz des Zutrauens ihrer Herrn, diese zu den größten Un- gerechtigkeiten gegen Nachbarn, Verwandte und Unterta- nen , da sie ihrem Fürsten um so unentbehrlicher wur- den, jemehr diese in Streitigkeiten und Kriege verwickelt waren. So war es schon vor alten Zeiten und so ist es noch häufig jetzt der Fall, und darum ist ein Volk seinem Fürsten, der eine gute Wahl bei Ernennung seiner Mini- ster und Räthe zu treffen und die böswilligen zu entfernen weiß, auch den größten Dank schuldig; denn was ein schlech- ter Minister Böses und ein wackerer wohlgesinnter Gutes stiften kann, davon find in der sächsischen Geschichte viele merkwürdige Beispiele zu finden, zu denen auch der hier in Rede stehende Bruderzwist gehört. Wilhelm war kriegerisch, ehrgeizig und eifersüchtig auf seine Fürstengewalt, das benutzte Apel von Vitzthum und bildete dem jungen Fürsten ein, sein Bruder, der Kur- fürst, gehe damit um, seine Landtheile zu kürzen und den Meister darin zu spielen. Dadurch brachte er es soweit, daß Wilhelm in seinem Zorn damit umging, seine Lande, falls er ohne Nachkommen sterben sollte, auf den König L a d i s- law von Böhmen, dessen Schwester Anna er hcirathen

2. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 183

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
nigs, mit der er verlobt war, verschmähte, und sich mit der Tochter des Kaiser Ludwig, dez Baiern vermählte. Auch die Bischöfe von Meißen hatten Besitzungen in der Ob er lau sitz, wie dann 1213 Benno Ii. das Stift Bauzen gründete. Einige Güter gehörten unmittelbar zu Böhmen und der Herzog Sobieslaw erbaute 1131 Görlitz. Der größte Theil der Oberlausitz kam durch die Vermählung der böhmischen Prinzessin Bea- trix mit dem Markgrafen Otto Iii. von Branden- burg an die Askanier und war in den görlitzer und bauz en er Kreis eingerheilt. Sie blieb beinahe ein Jahr- hundert lang bei Brandenburg und siel nach dem,Aus« sterben der Askanier 1320 an Böhmen zurück. König Johann ertheilte den sogenànnten Sechsstädten 1337 wichtige Vorrechte, wodurch der Handel und der Wohlstand des Landes befördert wurde. Der Wohlstand des Landes erhob sich noch mehr unter dem väterlich und einsichtsvoll für seine Erblande besorgten Karl Iv., der, wie schon erwähnt, die beiden Lausitzen mit Böhmen vereinigte. Aber eben dieser Vereinigung wegen wurzelte auch die Leib- eigenschaft tiefer und erhielt sich länger als in andern deutschen Ländern. Die Lau sitz en blieben mit B öh- men vereinigt, bis sie in dem Vertrage zu Ollmütz 1479 vom König Wladislaw nebst Schlesien und Mäh- ren an Ungarn abgetreten wurden. Nach dem Tode des Königs Matthias Corvinus 1490 standen Ungarn und Böhmen unter dem Zepter des Königs Wladis- law und nach dessen Tode 1316 bis 1526 unter seinem Sohne Ludwig. Von diesem erbte beide Reiche sein Schwager Ferdinand I. von Oe streich. Dieser versagte den Lausitzern bei der Huldigung die Bestätigung ihrer Freiheiten, die sie endlich 1544 erhielten, nachdem die Stände zu einer Türkensteuer sich hatten bereitwillig finden lassen. Zugleich wurden auch die langwierigen Streitigkeiten entschieden, die zwischen der Ritterschaft und den Städten wegen der Obergerichte, der Vertheilung der Steuern und anderer Angelegenheiten bis dahin stattgefun- den hatten. Die Reformation fand in den Lau sitz en schnel- len Eingang, obgleich die Bischöfe von Brandenburg

3. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 267

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
267 leon den Erbau einer Landesfestung in Torgau, die unter 5 bis 6 Millionen Thlr. nicht herzustellen war, Gegen den Willen des gewaltigen Kaisers galt kein Wi- derspruch, das Land mußte die schwere Last ohne Murren übernehmen. Was hals es, daß der König von Napo- leon persönlich hochgeehrt wurde, wer vortheilte davon, daß der König von Sachsen über mehr Land und Leute gebot, als der König von Preußen, stiegen doch die Ab- gaben und die Staatsschulden jährlich höher, während der Handel in Verfall gerieth, der Ackerbau stockte und beinah alljährlich einige Tausend Männer und Jünglinge ihr Leben verloren auf dem Schlachtfelde oder in den Spitälern. Zwar erhielten die Manufacturen und Fabriken durch die Handelssperre einigen Aufschwung und ihre Zahl vermehrte sich ansehnlich von Jahr zu Jahr, allein es ließ sich vor- aussehen, daß dieser Vortheil nur vorübergehend sein würde, auch war er so bedeutend nicht, um die andern großen Schadenstände auch nur einigermaßen zu übertragene Nur ein Thor konnte den traurigen äußern Schimmer Sach- sens für etwas Erfreuliches halten! Eine Schreckenszeit rückte immer näher heran, der Ausbruch eines Völkerkriegs war unvermeidlich. Spanien und P ortugal hatten seit 1808, von England unter- stützt, die Waffen ergriffen. Alexander I. mannigfach durch Napoleons Herrschsucht bedroht, rüstete gewaltig, söhnte mit England sich aus, schloß Frieden mit der Pforte, Bündnisse und Verträge mit England, Schwe- den und den Cortes von Spanien. Frankreichs Kaiser wünschte diesen Krieg, durch den er die letzte selbst- ständige Macht des europäischen Festlandes zu brechen hoffte. Ganz Italien und dem rheinischen Bund gebot er schleunig zu rüsten, mit Oeftreich und Preußen schloß er Bündnisse, durch die sie sich verbindlich machen mußten, bedeutende Streitkräste zu stellen, ganz besonders aber nahm er das von ihm gestiftete Herzogthum Warschau in An- spruch, dessen Bewohnern er mit der Wiederherstellung des Königreichs Polen schmeichelte und dadurch zu den un- erhörtesten Anstrengungen in Stellung von Mannschaft und Kriegsbedürfnissen verinochte, denn nur von dem Eifer, mit dem sie sein Unternehmen unterstützten, sollte es ab-

4. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 280

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
280 rüsten beeifertcn sich die Sachsen und brachten freiwillige Gaben dar, Künstler ihre Preismedaillcn, Kinder ihre Spar- büchsen, Frauen ihren Schmuck. Von den Linientruppen konnten schon im Januar 6000, eine gleiche Zahl im Fe- bruar, und im Marz eben so viel in's Feld ziehen. Eine neue Kriegsverwaltungskammer trat an die Stelle des aufgelösten Geheimenkriegsraths - Collegiums. Außer der terstellung des Kriegswesens war die Herbeischaffung des eldes zu den laufenden Bedürfnissen und zu den Zinsen der Schulden die Hauptsorge der Negierung, deren Ver- waltung nothwendiger Weise bei den geringen Hilfsmitteln drückend werden mußte. Es erfolgten viele Dienstentlas- sungen und Gehaltsentziehungen, doch wurde auch die Aushebung oder Veränderung der großen Sporteln bei manchen Landes - Collegien verfügt. Am 12. November wurde eine außerordentliche Steuer ohne alle Befreiungen von 2 Millionen ausgeschrieben, zu welcher die Städte rmd das Land 4 beitragen mußten. Doch nicht allein durch Steuern und Anleihen, sondern auch durch Erspa- rung oder Einziehung von Aemtern suchte die russische Verwaltung die nöthigen Ausgaben zu decken. Die Be- soldungen aller beim geheimen Kabinet angestelltcn Per- sonen, die S ch w e i z e r g a r d e und das Generailriegsge- Lichts - Collegium wurden cingezogen. Beim Hofstaate wurden 570,000 Thlr. erspart, das Oberjagermeisteramt übgeschafft, das Jagdwesen, welches 35,000 Thlr. gekostet hatte, durch Verpachtung auf eine Einnahme von 40,000 Lhlr. gebracht. Die Gesammtersparungen wurden auf i Million 221,000 Thlr. berechnet. Dessen ungeachtet war noch immer eine mindere Einnahme gegen die Aus- gabe von beinahe 800,000 Thlr. Doch beschrankte sich die neue Regierung nicht allein auf Ersparungen und Einrichtung des Kriegswesens, sie war auch ernsthaft bemüht, das zu Grunde gerichtete Land Wieder berzustellen, und begründete vor Allen: die Hilfs- rind Wi ed erh erste ll u n g s co m m i ssi on, der ein groß- ßes Capital und das bei den Rentämtern bis Michaelis 1814 eingehende Getreide zugewiesen werden konnte. Auch gingen aus England große Unterstützungen ein, und die Wohlhabenden säumten nicht, ihre Beiträge zur Hemmung

5. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 16

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
it> scheu Völkern gegen Morgen, und rückten, nachdem die deutschen Völkerschaften durch Auswanderungen ihnen Platz gemacht hatten, immer weiter gegen Abend vor. So gingen sie über die Weichsel, überschritten darauf die Oder, und gelangten endlich bis zur Elbe, die sie um die Mitte des 6.. Jahrhunderts nach dem Untergange des thüringischen Königreichs überschritten und sich des Lan- des zwischen der Saale, Mulde und Elbe bemächtigten. Die Slaven waren gleich den Deutschen in mehrere Völkerschaften getheilt. Die nördlichen Völkerschaften führ- ten gewöhnlich den Gesammtnamen Wenden, oder auch Slaven-Wenden. Zu ihnen gehörten auch die Mil- zetter und Lusitzer in den nachmaligen Lausitzen, und die Sorben, die sich im Thüringischen ausbreiteten. Die slavischen Völkerschaften, mithin auch die Sorben, unterschieden sich in ihren Sitten und in ihrer Lebensweise gar sehr von den Deutschen. Sie waren bei Weitem so kriegerisch nicht als diese, nicht so ernsthaft, nicht so achtungsvoll gegen die Frauen. Ihr Götzendienst war blu- tiger und, grausamer als bei den Deutschen, auch hat- ten sie rohere Vorstellungen von dem Wesen und Walten ihrer Götter, als diese. Sie waren gewinnsüchtig, lieb- ten deshalb den Handel, den die Deutschen verabscheu- ten, daher wohnten sie auch gern in Städten, was jene nicht mochten. Sie trieben sieißig Acker- und Gartenbau, doch bauten sie, wo ihnen die Wahl blieb, lieber den leichten Acker, als den schweren, was bei den Deutschen das Gegentheil war, die überhaupt mehr Beharrlichkeit hatten als die Slaven. Im Uebrigen waren die Sla- ven heitere, fröhliche Menschen, die Tanz, Gesang und Lustbarkeiten liebten, aber auch, nachdem sie lange von den Deutschen Druck und Verfolgung hatten leiden müssen, hinterlistig und rachsüchtig wurden. Die Sorben-Wenden blieben nicht unangefochten in dem von ihnen besetzten thüringischen Gebiete, die Herzoge von Thüringen, und nachmals die Franken, suchten sie wieder daraus zu vertreiben, und es wurde un- aufhörlich darum gekämpft. Die Sorben behaupteten sich aber im Besitz, wenn sie gleich, doch mehr scheinbar, als in der That, die fränkische Lehnshoheit anerkannten.
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