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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. XIV

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
Xiv und Künste, zur Gründung gemeinnütziger Anstalten, wie der Hochschulen zu Leipzig 1409, zu Wittenberg 1506, zu milden Stiftungen, Errichtung großer Bauwerke, zur Zierde und zur Sicherheit des Landes, und zu Vielem, was ihnen ruhmwürdig und ihrem Volke heilsam war. Darum standen auch die Sachsenfürsten im In- und Auslande in hohen Ehren, und das Sachsenvolk galt für ein vorzüglich rechtliches, biederes, frommes, gewerbthä- tiges und aufgeklärtes Volk, und sein Name ward mit Achtung genannt in allen Landen. — Doch eine ganze besondere Wichtigkeit für alle kommende Zeiten erhielt Sachsen dadurch, daß aus seiner Mitte der Mann hervorging, der von der Vorsehung dazu bestimmt war, das schwere Joch des Aberglaubens und Irrwahns zu brechen, womit seit vielen Jahrhunderten eine herrschsüchtige und eigennützige Priesterschaft die gesammte Christenheit belastet hatte; der Mann, der mit einem Riesengeiste und Löwenmuth gegen eine Welt voll Trug und Wahn in den Kampf trat, der so lange mißhandelten und irre geleiteten Menschheit ihre heiligsten Rechte wieder erkämpfte, und die erhabene Chri- stuslehre von den widersinnigen Satzungen reinigte, womit -r Aberwitz und die Hinterlist sie verunstaltet hatten. Hat aber der Sachse Luther sich um die Menschheit die- ' • ses unvergängliche Verdienst erworben, so gebührt den Sachsen der Ruhm, daß sie den Lehren ihres großen |:/ Landsmann's offene Herzen und empfängliche Gemüther entgegen brachen, daß sie ihn in seinem Kampfe gegen Wahn und Boheit wacker unterstützten, und daß ihre Sittlichkeit und Bildung ihm der fruchtbare Boden war, in welchem die Saarseiner gereinigten Lehre Wurzel faßte -und gedieh. Und die Sachsenfürsten Friedrich der Weise und Johann der Beständige haben ihre Namen unsterblich gemacht durch der Schutz, den sie der Kirchen-

2. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 3

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
3 ten zu leben, da kehrten sie 593 in ihre Heimath zurück. Mit diesen zu gleicher Zeit war ein anderer Haufe in Gal- .lien eingebrochen und zurückgetrieben worden. In ihren früheren Wohnsitzen hatten sich unterdessen Schwaben angesiedelt und ließen sich nicht wieder daraus verdrängen, sie wurden daher dem Sachsen Volke cinverleibt, behielten aber ihr angestammtes Recht. Mit den Thüringern, denen die fränkische Herrschaft zu drückend wurde, ver- einigten sich die Sachsen mehrmals gegen die Franken zum Kriege, doch konnten sie nie viel ausrichten, weil sie ihre Streitkräfte stets theilen mußten, um die östlichen Grenzen gegen die vordringenden Slaven zu bewahren. Die Sachsen waren gezwungen, oftmals mit dem großen Frankenreiche blutige Kriege zu führen, denn die Fran- ken hätten die Sachsen gern unterjocht, strebten auch, das Christenthum ihnen aufzudringen, die Sachsen dage- gen wollten unabhängig dem Glauben ihrer Väter treu bleiben, und rächten sich für die Anfechtungen der Fran- ken durch Verheerungen und Plünderungen fränkischer Provinzen. Behielten die Franken die Oberhand, so sie- len sie ins Sachsenland ein, zwangen viele Sachsen, sich taufen zu lassen und verpflichteten sie zu einer jährli- chen Abgabe. Doch kaum hatten die gewaltsam Bekehrten wieder einige Streitkräfte gesammelt, als sic die christlichen Priester verjagten und die Zinszahlung verweigerten. So ging es, bis der Frankenkönig Karl der Große den langen und blutigen Unterjochungskrieg begann. Es war kein Wunder, daß die Sachsen sich gegen die Vereinigung mit den Franken und gegen die Einführung des Chci- stusglaubens aus allen Kräften sträubten, denn der Fran- ken Thun und Treiben, ihre Verfassung und ihre kirchliche Einrichtung dienten eben nicht dazu, den Sachsen Lust zur Verbindung mit ihnen und zur Annahme des Christcn- thums zu machen. Die Sachsen waren unverdorbene Deutsche, keusch, redlich, ihren Freunden und ihrem ge- gebenen Worte treu, zwar rachsüchtig und blutgierig gegen ihre Feinde, aber milde gegen ihre Hausgenossen und Un- tergebene. Das alles waren sie bei ihrem Aberglauben, bei ihrem Heidenthum und bei ihrer Rohheit. Die christ- lichen Franken dagegen waren unzüchtig, meineidig, hin-

3. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 15

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
15 gebracht. Gozberts Sohn, Hathan Ii. machte 704 dem heiligen Wilibrord eine reiche Schenkung in Thürin- gen. Einige Jahre darauf wurde das Herzogthum Thürin- gen, ungewiß auf welche Weise, aufgelöst, und mit dem Frankenreiche völlig vereinigt. Als dies geschah, waren die Thüringer noch bei- nahe alle Heiden, nur wenige Vornehme bekannten sich zum Christenglauben, und von diesen die mehrsten nach den von der katholischen Kirche für falsch erklärten Lehren der Arianer. Die rechtgläubigen Regenten der Franken konnten aber nicht dulden, daß ihre Unterthanen Götzen dienten, oder Irrgläubige waren, daher kam es ihnen ganz erwünscht, daß aus England der Mönch Winfried, ein geborner Angelsachse-erschien, um die Thüringer zu bekehren. Dieser beherzte und für seinen Glauben eif- rige Mann war viermal in den Jahren 719, 722, 726 und 736 in Thüringen, um das Christenthum zu pre- digen, und das Heidenthum sowi? den Arianismus auszurotten. Er brachte Schutzbriefe von dem Papst Gre- gor Vi. und von dem fränkischen Großhofmeister Karl Ma r te ll mit, und wandte sich an die Häupter des Volks, die schon dem Christenthume zugethan waren. Er zerstörte den Götzendienst, unterrichtete nebst einigen Gehülfen das Volk, stiftete Kirchen und Klöster, und richtete die bischöf- lichen Sprengel ein. Für das eigentliche Thüringen das Bisthum Erfurt, welches aber bald darauf mit Mainz vereinigt wurde. Nach seinem Tode fetzten seine Gefährten und Schüler das Bekehrungswerk fort, und da ihnen der weltliche Arm der fränkischen Regenten zu Hülfe kam, die harte Strafen gegen die Abgötter verhäng- ten, so wurden die Thüringer alle dem Christenglauben zugewandt. Viertes Capitel. Von den Sorben und der Thüringer Mark. Die Slaven gehören gleich den Deutschen zu den großen europäischen Stammvölkern, wohnten den deut-

4. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 2

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
2 memi cf) so sehr in Verfall gerathen war, daß es keine Besatzung zur Verteidigung von Britannien mehr hal- ten konnte, da riefen die Britten im Jahre 450 zu ih- rem Schutze gegen die Picten, von denen sie angegriffen wordey waren, die Sachsen herbei. Zwei sächsische Heerführer, Namens Hengift und Horsa, kamen mit einer rüstigen Schaar Krieger und verjagten die Picten, blieben aber selbst im Lande und gründeten daselbst ein ei- genes Fürstenthum. Ihr Beispiel lockte bald mehrere Sachsen zur Übersiedelung nach Britannien, und in weniger als 50 Jahren hatten sie gemeinsam mit den ihnen stammverwandten Angeln das ganze Brittenland sich unterworfen. Die auf dem Festlande zurückgebliebenen Sachsen hatten sich während der Zeit gegen Westen und Süden zu weiter ausgebreitet, kleinere Volksstämme überwältigt oder mit sich vereinigt und die Gebiete in Be- sitz genommen, die von den Franken verlassen worden wa- ren, als diese Gallien besetzten. Das Sachsen land ging nunmehr über den Harz und die Weser hinaus bis an den Rhein. Mit den Franken geriethen sie wieder- holt in Streit, worin sie bald siegten, bald Niederlagen erlitten. Unterlagen sie, so mußten sie eine jährliche Ab- gabe an Kühen oder Pferden leisten; siegten sie, so mach- ten sie sich wieder frei davon. Sie würden wohl noch öf- ters gesiegt haben und den Franken stets gewachsen ge- wesen sein, wenn sie besser zusammengehalten hätten, allein sie waren in vier Genossenschaften, in Westphalen, Ost- phalen, Cngern und Nordelber geschieden; oft führte eine Genossenschaft Krieg, ohne daß ihre Stammverwand- ten Theil daran nahmen. Als um 530 das Thüringer- reich von den Franken zertrümmert wurde, da sollen die Sachsen bei Erklärung der thüringischen Königs- Scheidungen Hilfe geleistet haben. Dafür ist ihnen ein Landgebiet von der Wipper und der Unstrut bis zum Harz und rechts bis zur Elbe zu Theil geworden, wel- ches Nordthüringen, oder-auch Ostphalen genannt wurde. Im Jahr 568 zogen 20,000 Sachsen dem Lon- gobardenkönig Alboin zu Hülfe, als er Italien er- oberte, wo er ihnen auch Wohnsitze anwieß. Als er ih- nen aber nicht verftatten wollte, nach ihren eigenen Rech-

5. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 36

1846 - Dresden : Arnoldi
36 Süddeutschland, Niederlande, England, Helvetien, europäische Tür- kei, Kleinasien bis über den Tigris, Aegypten, Nordküste Afrika's. — Milde Gesetze. Angnstus war: mäßig, thätig, gerecht. Landbau und Gewerbe blühten. Geburt Jesu Christi. Häusliches Unglück des Kaisers durch seine Gemahlin Livia und Tochter Julia. T i b e r i u s 14 — 37. Mordlustig. Gesetze über Majestäts- Verbrechen. Wohnort: Insel Capri. Sejan. Jesus Christus stirbt 33. Casus Caligula 37—41. Enkel des Drusus. Mensch- liches Ungeheuer. Lächerlicher Feldzug gegen Gallien und England. Claudius 41 — 54. Zweite Gemahlin, Agrippina, bringt ihm Nero zu. 'Nero 54 — 68. Anfangs viel versprechend, nachher schlimmer, als Tiber und Caligula. Wollüstling. Schauspieler. Harfenspieler. Mörder seines Stiefbruders Britannikus (Sohn des Claudius), sei- ner beiden Gemahlinen, seiner Mutter und seines Erziehers Seneea. 64 neuntägiger Brand in Rom. Christenverfolgungen. Stirbt durch Selbstmord. Vespasian 69 — 79. Großer Feldherr. Gerecht. Gutegesctze. Kriegszucht. Innerer und äußerer Friede befestigt. Amphitheater faßte (Colosseum) 60,000 Menschen. Sein Sohn Titus zerstört im Jahre 70 Jerusalem. Titus 79—81. Edel. Ausbruch des Vesuvs im Aug. 79. Herculauum, Pompeji und Stabiä verschüttet (1711 Entdeckung und 1738 Ausgrabungen). Plinius der Jüngere. Brand in Rom. Pest. Domitian 81—96. Britanien unterjocht. Später grausam. — Nerv a f 98. — Trajan f 117. Hochverdient um das Reich. Herablassend, gerecht, tapfer. — Hadrian 117 — 38. Starkes Gedächtniß. Gerecht, aber ruhmsüchtig. Durchreist sein weites Reich. — Antonius Pius 138 — 61. „Vater der Menschen". — Mark Au rel 161 — 80. Philosoph. Sein ausgezeichnetes Beispiel. Erd- beben. Ueberschwemmungen. Pest. — Eine Reihe fast nur schlech- ter und grausamer Kaiser. Rom von allen Seiten von Feinden be- drängt. — Aurelian 270 — 75. Wiederhersteller des Reichs, schlägt die Feinde zurück, besiegt die Zenobia und erobert Palmyra. — Mehre Kaiser zu gleicher Zeit. Hauptkaiser: Augusten; Ne- benkaiser: Cäsaren. — 306 auf einmal sechskaiser. Der jüngste Konstantin d. Große (306 — 337). 312 der Nebenkaisermaren- tius geschlagen. Christenthum Staatsreligion. 324 Licinius besiegt und Konstantin Alleinherrscher. 329 Konstantinopel Hauptstadt. Hof- und Staatseinrichtung. Sophienkirche. Seine Söhne: Konstantin 337 —40, Konstans 337— 50 und Konstantins 337 — 60. — Julian der Abtrünnige 360 — 63. Im Kriege gegen Per- sien tödtlich verwundet. — Valens 364 — 79 (Völkerwanderung). 2. Die alten Deutschen. Deutschland vom Hercynischen Walde durchzogen. Viel Wild. Große Sümpfe. Bedeutende Rind- viehzucht. Produkte: Gerste, Hafer, wenig Obst, viel Beeren. Ein- wohner : Germanen (Geer H Spieß). Ursprung: von dem Gotte Teut oder Tuiskon abgeleitet. Die ältesten Stämme: Sachsen nord-

6. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 15

1846 - Dresden : Arnoldi
15 2. Kurz nach der Sündfluch Heidenthum, und zwar als: a) Fetischismus Zz Verehrung eines Fetisch, d. i. eines natürlichen oder küüstlichen Körpers; k) Sabäismus uz Sternanberung; e)Zoo- latrieuz Thierverehrung; 6) Anthropolatrie Zz Menschenverehrung; e) Polytheismus zz Verehrung vieler Götter. — Die Bibel und besonders die Profan-(Welt-)geschichte nennen unter heidnischen Völkern folgende: 3., a) Indier. Achor zz Urwesen. Brahma (Schöpfer), Wischnu (Erhalter), Schiwen (Zerstörer) zz drei von jenen ausge- gangene göttliche Wesen. Brahmanen (Brahminen) — indische Got- tcsgelehrte. — Buddhisten. Dalai Lama (Meerpriester). Seelen- wanderung. Sanskrit zz heilige Sprache. b) Perser, Gebern oder Gueberu zz Anhänger der alten per- sischen Religion. Ormuzd (gutes), Ahriman (böses Wesen). Prie- sterkaste der Magier. Zoroaster (Zcrduscht) in Medien und Persien. Zend Avesia (lebendiges Wort). c) Chinesen. Kong-fu-tse (Konfucius), wichtigster Religions- lehrer. 6) Aegypter. Osiris (Sonne), Isis (Mond) zu Nationalgott- heiten. Apis zu Memphis. Nützliche und schädliche Thiere. See- lenwanderung. e) Chaldäer. Baal (Bel) zz Name des Jupiterplaneten. f) Griechen. Eine große Anzahl Götter, deren oberster Zeus (Jupiter, Kronion) ist, theilen sich unter die Herrschaft der Welt. Halbgötter. — Olymp. Tartarus. Orakel. Sokrates, der weiseste Sittenlehrer der Griechen (470 — 399 v. Chr.). g) Die Mythologie (Götterlehre) der Römer ist der der Griechen sehr nahe verwandt. fc) Die alten Deutschen. Odin, bei einigen deutschen Völkern auch Wodan zu vornehmste Gottheit. Thor zu Kriegsgott. Edda zu Quelle der nordischen Göttergeschichte. Walhalla zu Heldenhim- mel. Hela zz Verdammungsort. Tempel in Hainen und Wäldern. Die Religion der alten Sachsen stimmte im Allgemeinen mit der der übrigen Deutschen überein. Die christliche Religion, nicht durch Sagen, sondern aus göttlicher Offenbarung, nicht blos für ein Volk, ein Land, sondern zur Beglückung aller Völker, zur Verbreitung in allen Ländern bestimmt. Ihr Stifter Jesus Christus (4000 n. E. d. W.). 1. Periode bis Constantin d. Großen 306. - Gregor Vh. 1073. s zum Anfange der Reformation 1517. - - westphälischen Frieden 1648. - zur Gegenwart 1845. 2. - 3. - 4. 5. i

7. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 17

1846 - Dresden : Arnoldi
17 i Zweite Periode bis 1073. 7. Konstantin der Große, seit 325 Alleinherrscher im römischen Reiche, errichtet christliche Tempel, schließt die heidnischen, ordnet die Sonntagsfeier an, verbietet die Götzenopfer, ertheilt den Lehrern des Christenthums Freiheiten und Borrechte. — 337 ge- tauft durch Bischof Eusebius von Nikomedien, beerdigt in der Apo- stelkirche zu Konstantinopel. (Erstes Beispiel der Bestattung in Kirchen.)-— Seine Söhne: Konstantin Ii., Konstantins und Kon- ftans schenken den christlichen Lehrern liegende Güter und viele Pri- vilegien. 8. Julian der Abtrünnige (Apostata), Neffe Konstan- tin des Großen, als Christ erzogen, 360 als Kaiser zum Heiden- thume wieder übergetreten, jedoch schon f 363. 9. Weitere Ansbreitung des Christenthums. In der Mitte des 4. Jahrh, übersetzt der gothische Bischof Ulphilas (Wolf) die 4 Evangelien in die gothische Sprache. — Theodostus der Große wirkt kräftig für Erhaltung des Christenthums als Staats- religion von 379—395. — 496 nimmt Chlodwig (Ludwig), der erste König des Frankenreiches, die christliche Religion an. — 718 — 755 wirkt Bonifacius (Winfried aus England), geb. 684, als Apostel unter den Deutschen. — Donnereiche bei Geismar. — Die erste christliche Kirche in Altenberga bei Gotha (724).—Bisthümer in Salzburg, Regensburg, Eichstädt, Würzburg re. — Abtei Fulda von Bonifacius, Erzbischof von Mainz, gegründet, -s 755, von den Friesen erschlagen. — 785 nach Karl des Großen Siegen ließen sich Wittekind, Anführer der Westphalen, und Alboin, Anführer der Ostphalen, taufen. — Ferner wurden mit dem Christenthume be- kannt: die Burgunder, Sueven, Longobarde«, Engländer, Mähren, Böhmen, Wenden, Ungarn. — Es entstanden die Bisthümer: Pa- derborn, Minden, Münster, Meißen, Merseburg, Zeiz, Naumburg, Brandenbnrg, Posen und das Erzbisthum Magdeburg. — 826 ließ sich der Dänenkönig Harald, 965 der polnische Fürst Miezislaw und 988 der russische Fürst Wladimir taufen. — 997 bestätigen der Un- garnkönig Stephan und 1013 der Dänenkönig Kanut das Christen- thum in ihren Reichen. 10. Die vorzüglichsten christlichen Lehrer im 4. u. 5. Jahrh. Eusebius, Bischof zu Cäsaren in Palästina, f 340. — Athanasius, Patriarch von Alexandrien, f 372. Athanasianisches Elanbensbekenntniß. — Ambrosius, Bischof in Mailand, f 397. — Johannes Chrysostomns, Bischof in Kvnstantinopel, f 407. — Hieronymus zu Bethlehem, -j- 420. — Augustinus, Bischof von Hippo in Afrika, f 430. 11. Muhamed (Mohammed), geb. zu Mekka in Arabien 569 oder 571, Stifter des Islam (der muhamedanischcn Religion) von 611 an, vorgeblich vom Engel Gabriel zum Apostel Gottes er- klärt. Flucht von Mekka nach Medina (Hegira, Hedschra) 622; ch 632. Grab in Medina. Moslemin — Bekenner des Islam. Mo- scheen m Bethäuser. Koran oder Alkorann heilige Urkunde. Allah 2

8. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 8

1846 - Dresden : Arnoldi
8 Darstellung des 33tägigen und Auftreten des zwölfjährigen Jesus, Je- sus in Nazareth, Jüngling zu Nain, die Sünderin im Hause Si- monis; ferner Kap. 9, 51 — 18, 14., der Rangstreit unter den Jüngern. 49. Evangelium des Johannes. Johannes, Sohn des Zebedaus und der Salome, Bruder Jakobus des Aeltereu, aus Bethsaida gebürtig, schloß sich mit diesem, nachdem er früher Jo- hannes dem Täufer gefolgt war, mit großer Liebe an Jesum au, war Zeuge seines Todes, pflegte Maria in Jerusalem bis an ihren Tod, wirkte als Vorstand der Gemeinde zu Ephesus, wurde nach Pathmos verwiesen und starb über 90 Jahre alt in Ephesus. — Das Evangelium schrieb er für die Heidenchristen. Da er das Christen- thum nicht begründen, sondern Irrlehren entfernen wollte, ließ er vieles Geschichtliche (Jugendgeschichte, Reisen, viele Wunder Jesu) weg. — Eigenthümlich sind ihm: Hochzeit zu Kana, Gespräch mit Nikodemus und der Samariterin, Heilung am Teiche Bethesda, Auferweckung des Lazarus, viele Reden Jesu, besonders auch Kap. 14 — 16., das hohepriesterliche Gebet, Thomas, Jesus am galilä- ischen Meere. 50. Apostelgeschichte des Lucas ist die Fortsetzung sei- nes Evangeliums, beginnt mit der Himmelfahrt Jesu, schildert die Pfingstbcgebenheit, die erste Wirksamkeit des Petrus, die Einrichtung der ersten Christengemeinde, das Ende des Stephanus, die Berufung des Paulus, dessen besondere Wirksamkeit und Schicksale bis zu sei- nem Aufenthalte in Rom, und reicht etwa bis zum Jahre 64 n. Chr-. I») Die apostolischen Briefe (Episteln, Sendschreiben), 51. an Gemeinden oder einzelne Personen. Ihre Namen nach den Empfängern oder nach den Verfassern. bßi Briefe des Paulus. Paulus (Saulus), aus Tarsus in Cilicien, in Jerusalem gebildet unter Gamaliel, unternahm als Apostel drei große Reisen (a) Apostelg. 13. 14. b) Kap. 15, 36 bis 18,22. c) Kap. 18, 23. bis 21, 17.), um neue Christengemeinden zu' stiften, oder bestehende zu ordnen, und, entfernt von diesen, schrieb er ihnen Briefe, deren wir nur noch 13 oder 14 haben. 53. 1.) an die Römer. Von Kenchrea aus geschrieben und' durch Phöbe, die Christin, an die Judenchristen zu Rom geschickt, die wegen Giltigkeit des niosaischen Gesetzes im Streite mit den Heidenchrisien lagen. — Inhalt: Grundwesen des Christenthums (Kap. 1 — 8.), die Lehre von der Rechtfertigung durch Jesum Christum (Kap. 9 — 11.). Von Kap. 12 an bis Ende Ermah- nungen zu einem dem christlichen Glauben gemäßen Leben. 54. 2.) zwei Briefe an die Korinther. Korinth, Hafen- stadt am Isthmus. — Ein diesen Briefen vorausgegangener Brief von Ephesus aus ist verloren gegangen. Gründer dieser Ge- meinde: Paulus auf seiner zweiten Reise (Apostelg. 18, 10. 11.). Veranlassung des Briefes: entstandene Parteien, eingerissene Unsitt- kichkeit und Irrlehren. Inhalt des ersten Briefes, von Ephesus aus

9. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 10

1846 - Dresden : Arnoldi
10 enthält namentlich Belehrungen über die Wiederkunft Christi, und wurde durch Mißverständnisse veranlaßt, die Jrrlehrer und ein un- tergeschobener Brief verursacht hatten, weßhalb Paulus auf feine Unterschrift aufmerksam macht. (Pastoral- oder Hirtenbriefe, weil die früheren Lehrer Hirten hießen.) 60. 8.) Zwei Briefe an den Timotheus (60 n.chr.). Ti- motheus, der Sohn eines heidnischen Vaters und einer jüdischen, spater christlichen Mutter, der geliebteste Schüler und gewöhnliche Begleiter des Paulus. Auf der dritten Reise des Paulus (Apostelg. 20 je.) blieb Timotheus in Ephesus zurück, wo er auch später als Bischof der Gemeinde den Märtyrertod gestorben sein soll. Von Makedonien der erste Brief. Inhalt: Warnungen vor Jrrlehrern, Belehrungen über gemeinschaftlichen Gottesdienst und Vorschriften über Führung des christlichen Lehramtes. — Zweiter Brief, aus der Gefangenschaft geschrieben. Inhalt: Aeußerungen herzlicher Liebe, Ermahnungen zu standhafter Wirksamkeit für Christi Reich, und Auf- forderung, ihn in Rom zu besuchen. 61. 9.) Brief an den Titus. Titus, von Geburt ein Heide, Schüler und Begleiter des Paulus, blieb auf der Insel Kreta (Kandia) als Gemeindevorstand zurück und erhielt in dem Briefe, wie Timotheus, Winke für seine Amtsführung. 62. Io.) Brief an den Phile mo n. Philemon, angesehener Mann in der Gemeinde zu Kolossen, wird vom gefangenen Paulus gebeten, den ihm entlaufenen und nun bekehrten Sclaven Onesimus wieder aufzunehmen. 63. 11.) Brief an die Hebräer. Hebräer find Iudenchristen in Palästina, die durch ihre ungläubigen Landsleute wieder zum prunkvollen Judenthume zurückgelockt werden. Der Verfasser, ver- muthlich Paulus, schildert: die Hoheit Christi als Hohenpriester der ganzen Menschheit, und zeigt, daß, weil er so hoch erhaben, sein Opfer allem gültig und jedes andere aufgehoben sei. Ermunterung zur Standhaftigkeit im Glauben und Ringen nach der Heiligung. 64. Die übrigen 7 Briefe anderer Apostel heißen ihres all- gemeinen Inhaltes wegen katholische, und sind jedenfalls für mehre Gemeinden bestimmt. 65. Zwei Briefe des Petrus. Petrus (Simon, Kess has), ein Fischer zu Bethsaida, früher Schüler Johannes des Täufers, war durch seinen Bruder Andreas Schüler Christi geworden, nächst Johannes und Jakobus der innigste Freund Jesu. — Petrus, Grün- der der ersten Christengemeinde in Jerusalem, wirkte unter Juden, nach der Bekehrung des Kornelius auch unter Heiden. Er reist mehrfach umher, soll endlich 67 unter Nero in Rom den Mär- tyrertod am Kreuze gestorben sein. — Die beiden Briefe sind an zerstreute Gemeinden in Kleinasien geschrieben; der erste, aus Baby- lon, enthält allerlei Ermahnungen zur Führung eines des Christen würdigen Lebens; der zweite, kurz vor seinem Tode geschrieben, ist rin Abschiedsbrief, der noch eindringlicher vor Jrrlehrern zmd ihren Satzungen warnt.

10. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 16

1846 - Dresden : Arnoldi
16 Erste Periode. 1 — 306. 1. Hauptnachrichten über das Leben und Wirken Jesu in kett 4 Evangelien.' Zwölf Jünger (Schüler Jesu (Matth. 10, 2 —4.]). Erstes Auftreten derselben als Apostel (Boten, Gesandte) am Pfingst- feste nach Jesu Himmelfahrt. Erste Christengemeinde zu Jerusalem. 2. Ausbreitung des Christenthums. Gemeinden in Antiochien, Ephesus, Koloffä, spater in Alexandrien, Philippin Ko- rinth, Theffalonich und Rom. — Als Apostel vorzüglich thätig: Petrus, Johannes, Jakobus, der bekehrte Paulus (Saulus) und andere Schüler dieser Apostel, als: Timotheus, Titus, Marcus, Lu- . cas, Apollo, Barnabas. — Namen der ersten Bekenner des Chri- stenthums: Brüder, Gläubige, Heilige, Christianer, Christen (zuerst in Antiochien — Äpostelg. 11, 26.). 3. Einrichtung der ersten Christengemeinden. Oeftere Zusammenkünfte, anfangs Sonnabends, später Sonntags. — Ge- meinschaft!. Gesang, Gebet, Schrifterklärung, Liebesmähler (Agapen), Abendmahl. Jüdische und heidnische Feste erhalten christliche Bedeutung. Gütergemeinschaft. Almosenpfleger ( Stephanus rc.). Presbyter (Aeltcste), später Episkopi, Bischöfe (Aufseher); ein- zelne von ihnen auch apostolische Väter genannt. Diakone (Die.ner), Diakonissinnen. Lektoren (Vorleser). Jauitoren (Thürhüter). Kate- chumenen (Hörende) zz diejenigen, welche zur Aufnahme in's Christen- thum vorbereitet wurden. 4. Verfolgungender ersten Christen von den Juden bis zur Zerstörung Jerusalems und ihrer Zerstreuung: Stephanus, Jacobus der Aeltere, Jacobus der Jüngere (Märtyrer); von Heiden, vorzugsweise unter 10 römischen Kaisern: 1) Nero (64 — 68), 2) Doniitian (94), 3) Trajan (104), 4) Antoninus (163), 5) Sep- timius Severus (202), 6) Marimin (235), 6) Decius (250), 8) Valerian (257), 9) Aurelian (274), 10) Diokletian (303). — Bedrückung ohne Untergang, vielmehr Bewährung in der Stand- haftigkeit. — Verbreitung durch Zerstreuung. 5. Parteien in der christlichen Kirche. Ebioniten und Nazarener vom 2 — 4. Jahrhunderte. Beide Parteien legten mehr ober weniger Werth auf das jüdische Ceremonialgesey. — Gnostiker (Gnosis zu höhere Einsicht) im 2. Jahrh. (Entstehung der Welt und des Uebels in derselben). — Montanisten (Stifter: Montanus, gab sich für den Paraklet (Tröster) aus) zu Ende des 2. Jahrh. — Chiliasten (Auf die Wiederkunft Christi und ein tausendjähriges Reich Wartende). — Manichäer (Stifter: Manes) im 3. Jahrh. (Reich des Lichtes und der Finsterniß). — Arianer (Anhänger des Arius) im 4. Jahrh. (Streitigkeiten über die Person Christi.) Gegen diese Sekte 325 das nicänische Elaubensbekenntniß. 6. Vertheidiger des Christenthums (Apologeten). Ju- stin, der Märtyrer, 156 zu Rom enthauptet. — Klemens von Ale- xandrien (f 220). — Oxigenes, dessen Schüler (1-253), — Ter- tullian in Karthago (1-220), u. And.
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