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1. Vaterlandskunde - S. 234

1831 - Leipzig : Reclam
234 ihre Hauptgewerbe. Wle veränderlich und vergänglich zugleich alles Irdische ist, giebt ein Haus in dieser Stadt zu erkennen, welches früher ein Palast des Kai- sers und Königs Heinrich des Stadteerbauers war, und dessen Mauern jetzt ein Brauhaus umschlie- ßen. Des Drömlings ist zwar schon oben gedacht und von ihm gesagt worden, daß er ein großer ur- bar gemachter Bruch sey; indeß muß hier noch ein Beispiel der Tapferkeit und Vaterlandsliebe seiner Be- wohner aus der früher» Zeit angeführt werden. Zur Zeit des großen Kurfürsten nemlich, waren die Schweden, wahrend er sich mit seiner Armee am Rhe/'- ue befand, auch in die Altmark vorgedrungen, und hatten hier eben solche Verwüstungen ungerichtet, wie in der Priegnitz und in andern Kurfürstlichen Landern, wovon ihr schon oben bey der Stadt Rathenow ge- hört habt. Um das weitere Vordringen dieser grau- samen Feinde zu verhindern, vereinigten sich die Dröm- lingsbewohner, und zogen ihnen mit Piken, Mistga- beln, Sensen u. s. w. muthig entgegen, wodurch sie nicht nur den Drömling sicherten, sondern auch den Feinden selbst bis zur Elbe hin äußerst nachtheilig wur- den. Der Kurfürst Friedrich Wilhelm der Gro- ß e gab den tapfern Landleuten eine Fahne, welche noch jetzt in der Kirche des Dorfes Dan ne fe l d im Dröm- linge neben der Kanzel zum Andenken aufbewahrt wird. Oben ist sie mit dem Buchstaben F.w., in der Mitte mit einem rotheu Adler und mit der Jahrzahl 1676 (in welchem Jahre der Kurfürst die Schweden bey Fehr- bellin endlich gänzlich besiegte) bezeichnet. In ihrer Mitte führt sie die Inschrift; „Wir Bauern von geringem Gut, dienen u n se r m gnadigsten Kurfürsten mit unserm Blut."

2. Vaterlandskunde - S. 239

1831 - Leipzig : Reclam
239 dienten ließ mau späterhin einen Raben mit einem Ringe im Schnabel in Stein hauen und diesen in ei- ne Mauer setzen; auch wird bis jetzt noch ein zah- mer Rade auf dem Dome unterhalten. Der Mer- seburger Kreis ist außerdem noch durch mehrere an- dere Begebenheiten merkwürdig. Nicht nur daß sich in demselben 5 Salzwerke befinden, nehmlich .Dür- renberg, Kötschau und Teuditz, und der Ba- deort Lauchstadt; sondern es liegen in ihm auch noch die in der Geschichte so berühmt gewordenen Oer- ter, Lützen und Großgörschen, beide in geringer Entfernung von einander. Bey Lützen war es, wo im Zojahrigen Kriege der große König Gustav Adolph von Schweden mit der katholischen Armee unter dem grausamen Lilly kämpfte, und siegte; aber auch blieb. Als er nehmlich die Nachricht bekam, daß sein Fuß- volk weiche, eilte er demselben mit einem Haufen Rei- terei zu Hülfe, wagte sich aber zu weit vor und kam dadurch zu nahe au den Feind. Ein Tillyscher Sol- dat, welcher bemerkte, daß man dem Könige überall Platz mache, sagte zu seinem Kameraden, einem Schützen: „auf den dort schieße, der muß ein vornehmer Manu seyu!^ und in demselben Augenblicke stürzt der König blutend vom Pferde. Im 38sien Jahre seines Lebens, mitten auf seiner Sie- gesbahn, ward er abgerufen, weit entfernt von sei- nem Vaterlande starb er für unfern evangelischen Glau- den, für die Wahrheit und das Recht. Er war ein großer und zugleich ein frommer Held; „das wollt der liebe Gott! Jesu! Jesu! Hilf mir heut streiten zu deines Namens Ehre! mit solchen Worten gieng' er zur Schlacht. Ein ganz einfacher Stein, in der dortigen Gegend gewöhnlich der Schwe- denstein genannt, unmittelbar an der Straße von Leipzig nach Lützen, steht hier im Schatten einiger Vau-

3. Vaterlandskunde - S. 3

1831 - Leipzig : Reclam
3 heißt *—* den Stammlandern unsers Vaterlandes aus. Um diese Zeit aber ging eine große Veränderung unter den hier wohnenden Völkern vor, und trat ein für sie sehr wichtiges Ereigniß ein. Ums Jahr 800 nach Chri- sti Geburt nehmlich wurden die an der Elbe wohnenden Wenden von dem mächtigen Kaiser und Könige der Deut- schen, Karl dem Großen, angegriffen, mußten Ab- gaben an ihn geben und versprechen, das Christenthum anzunehmen» Wie gut würde es für sie gewesen seyn, wenn sie es gethan hatten, da die heilsame Lehre des Evangeliums nach dem Zeugnisse der Geschichte überall, wo sie hinkam, bessere Gesinnungen, bessere Sitten, wohl- thatigere Einrichtungen und also überhaupt ein glückliche- res Leben unter den Menschen hervorbrachte! Allein die Wenden trennten sich nicht nur nicht von ihren Götzen, sondern machten sich auch bald wieder frei;; zumal da die Nachkommen Karls des Großen meistentheils schwache Regenten waren. Jndeß dauerte dieser Zustand der Freiheit kaum hundert Jahre; denn ein anderer Kö- nig der Deutschen, Heinrich I., der gewöhnlich der Vogelsteller oder Stadreer bau er genannt wird, siel mit stärkerer Macht in ihr Land ein, eroberte ihre Hauptburg Brennibor, das heutige Brandenburg, zwang sie von neuem, bestimmte Abgaben zu leisten, und suchte das Christenthum auf alle nur mögliche Weise unter ihnen zu verbreiten. Um nun aber seine Einrich- tungen zu sichern, und besonders um das aufrührerische und kriegerische Volk der Wenden besser im Zaume hal- ten zu können, errichtete er da, wo seine Lander mit den ihrigen zusammenstießen, mehrere feste Burgen, und leg- te einen Statthalter mit Besatzung hinein, welcher Markgraf oder Beschützer der Grenzen genannt wur- de. Unter ihnen ist derjenige für uns der merkwürdig- ste, welchen er in Soltwedel, dem jetzigen Salz- wedel in der Altmark, nach Christi Geburt ein- A 3

4. Vaterlandskunde - S. 4

1831 - Leipzig : Reclam
4 setzte/ weil dies gleichsam der Grundstein zu unserm Vaterlande war. Jedoch auch diese Markgrafen konn- ten die Ruhe und den Frieden nicht erhalten, und den Einfallen der Wenden in das deutsche Gebiet steuern; sie wurden vielmehr oft genug von den letzter» mit ih- ren Mannschaften geschlagen und getödtet; die christli- chen Priester und ihre Anhänger wurden vertrieben, ihre Einrichtungen zur Befestigung und Verbreitung des Christenthums, wohin besonders die um 946 gestifteten Bisthümer zu Havelberg und Brandenburg ge- hören, zerstört, und der Götzendienst fast überall wieder eingeführt. Fast dreihundert Jahre dauerten diese Kam- pfe und Verwüstungen, bis endlich im Jahre i i56 ein äußerst tapferer und einsichtsvoller Mann, Alb recht, wegen seiner Tapferkeit der Bar genannt, zum Mark- grafen gewählt wurde, welcher der Herrschaft der Wen- den in diesen Gegenden ein Ende machte, indem er sie sich völlig unterwarf. Er eroberte die schon so oft er- oberte und wieder verlorene Burg Brandenburg, nahm seinen Sitz in derselben, und nannte sich seitdem Mark- graf von Brandenburg; die Stamme der Wen- den wurden vertrieben, oder sie erkannten Albrecht als ihren Oberherrn an, und unterwarfen sich seinen Gese- tzen. So stieg also aus den Trümmern der Herrschaft der Wenden ein neuer Staat, die Grundlage unsers jetzi- gen Vaterlandes auf, der zwar anfangs klein und von wenig Bedeutung war, der aber von Jahrhundert zu 'Jahrhunderd immer mehr an Größe und Starke wuchs, so daß er jetzt zu den wichtigsten Staaten unsers Erd- theils gehört, und allgemein für einen Staat gehalten wird, in welchem Recht und Gerechtigkeit den Thron des Regenten umgiebt, Fleiß und Betriebsamkeit, Ge- horsam und Treue die Unterthanen auszeichnen, durch Beförderung der Künste und der Wissenschaften eine hö- here Geistesbildung bezweckt wird, und dessen Volk durch

5. Vaterlandskunde - S. 5

1831 - Leipzig : Reclam
5 seine Tapferkeit, durch seinen biederen und religiösen Sinn, so wie durch seine Anhänglichkeit an König und Vaterland vor vielen andern kenntlich ist. Dank sei es daher dem Herrn der Heerschaaren, daß er den kleinen Anfang segnete, und die junge Pflanze des neuen Staa- tes zum kräftigen Eichbaume aufwachsen ließ; der zwar manchen Sturm schon über sich losbrechen sah, und über- stehen mußte, aber keine Gewalt zu zerstören vermoch- te! Und hierzu trug schon der soeben genannte Mark- graf, Albrecht der Bar, viel bey. Er vergrößerte nicht nur sein Land durch Erwerbung einiger angrenzen- den Lander, aus welchen er ebenfalls die Wendischen Volksstamme vertrieb, so daß es sich jetzt schon von der Elbe bis zur Oder erstreckte, sondern er legte auch meh- rere Städte in demselben an, z. B. Berlin, Sten- dal, Spandau u. s. w. rottete Sümpfe und Wäl- der aus, und besetzte es mit fleißigen Arbeitern aus an- dern Gegenden. Albrecht der Bar hat sich also schon in den frühesten Zeiten um unser Vaterland sehr- verdient gemacht. Und in seinem Geiste regierten fast alle Nachfolger aus seinem Geschlechte; sie beförderten Handel und Gewerbe, erbaueten Städte und Dörfer, führten bessere Gesetze ein, und suchten ihr Land auf alle Weise zu beglücken. Das Christenthum, dessen Ve- schützung und Ausbreitung sie sich besonders annahmen, milderte die Rohheit der Sitten immer mehr, beförderte häusliche und bürgerliche Tugenden, und war eins der vorzüglichsten Mittel, wodurch der nachherige Wohlstand und die Kraft des neuen Landes gegründet wurde. Ei- ner unter den Markgrafen und Nachfolgern Albrechts,^ der als Held, Staatsmann und Landesvater sich vor- züglich auszeichnete,.war Otto Iv. mit dem Pfei- le, welcher von 1266—> i3o8 regierte und den Bei- namen daher erhielt, weil er in einem Kriege von einem Pfeile am Kopfe getroffen wurde, dessen Spitze über ein

6. Vaterlandskunde - S. 8

1831 - Leipzig : Reclam
8 mordeten und schleppten, nachdem sie i4o Dörfer in 2lsche gelegt hatten, gegen 6000 Menschen als Sclaven mit sich fort. Viele unter den bisherigen Markgrafen erworbene Lander gingen wieder verloren, und das Elend wurde noch dadurch vergrößert, daß die Pest, der schwar- ze Tod genannt, die übrig gebliebenen Lander schreck- lich heimsuchte, und gefährliche Rauberbanden, die ge- wöhnlich Stellwelser genannt wurden und ihren Sitz jenseit der Elbe in der Altmark hatten, dasselbe durchzo- gen. Ein sonderbarer Vorfall ereignete sich noch zu dieser Zeit, welcher nicht wenig dazu beytrug, das Unglück und die Verwirrung zu vermehren. Wahrend der damalige Markgraf Ludwig I. i542 aus seinem Lande gereis'c war, um sich mit einer Gräfin von Tyrol, Marga- rethe Maultasche, zu vermahlen, bey deren erstem Anblick er jedoch unwillkürlich zurückschauderte, so häß- lich war sie; trat plötzlich ein alter Mann im Lande auf, den Niemand kannte, und gab vor: der Markgraf Wal- demar sei nicht gestorben, sondern habe sich nur tobt gestellt, um von seiner Gemahlin loszukommen. Er selbst sey es, und ein Siegelring, den er bei sich führe, könne die Wahrheit seiner Aussage beweisen, denn es sei Waldemar's Ring. Er habe sich unterdessen, wah- rend man glaubte, er sei gestorben, in Jerusalem bep dem Grabe Christi aufgehalten, und wolle nun, da er gehört habe, daß es seinem Lande so schlecht ergehe, dasselbe wieder regieren und es von den baierschen Für- sten befreien. Hierzu kam noch, daß der fremde Mann wirklich einige Aehnlichkeit mit dem verstorbenen Walde- mar hatte. Was geschah? der Mann fand viele An- hänger sowohl unter den Vornehmen als auch unter dem Volke, weil sich alle die glücklichen Zeiten unter Wal- demar's Regierung zurückwünschten. Eine Menge Städ- te öffneten ihm die Thore und erkannten ihn als ihren rechtmäßigen Herrn an; nur Frankfurt, Spandau

7. Vaterlandskunde - S. 11

1831 - Leipzig : Reclam
H verpfändete. War die Noth schon vorher groß genug gewesen, so wurde sie jetzt doch noch größer. Jobst nemlich bekümmerte sich nur wenig um sein Unterpfand; er überließ das Land geizigen und habsüchtigen Statt- haltern, blieb in Mahren, und kam nur, wenn er Geld brauchte, in die Brandenburgischen Lander. Nicht nur die Edelleute im Innern des Landes raubten jetzt wieder ungestraft, was sie nur erlangen konnten, son- dern auch die Nachbarn, als die Lüneburger, Mag-, deburger und Anhalter sielen in das Brandenburgische ein, und verheerten es auf eine schreckliche Weise. Be- sonders mußte die Stadt Rathenow an der Havel viel erdulden; indem die Magdeburger auf 100 Wa- gen das geraubte Gut der vertriebenen Einwohner fort- schaften. Eben so schlecht stand es zu der damaligen Zeit auch um die Religion, welche man fast ganz zum äußern Ceremoniendicnst herabgewürdigt hatte, und deren We- sen man in Fasten, Kasteiungen, Wallfahrten nach so- genannten heiligen Oertern, in Beschenkung der Klö- ster u. s. w. setzte. Mönche und Geistliche benutzten sie zur Bereicherung ihrer Klöster und anstatt das Evangelium zu verkündigen und das Volk dadurch zu erleuchten, zu bessern und zu trösten, ersannen sie ei- ne Menge Wundergeschichten, und wurden dadurch die vorzüglichsten Beförderer des Aberglaubens und der Finsterniß. Nur ein Beispiel sollt ihr davon hö- ren, obgleich man deren mehrere anfül)reu könn- te. Das Dorf Wilsnack im West Prieguitzischeu Kreise war i585 von einem adeligen Räuber in ei- nen Aschenhaufen verwandelt worden. Ein dortiger Priester fand unter der Asche da, wo die Kirche ge- standen hatte, eine Büchse mit einigen Hostien oder Oblaten, welche man, wie ihr wisset, bey dem heiligen Abendmahl gebraucht, ganz nnversehrt, und, welch' ein Wunder! die darin besindlichen Hostien sind ganz

8. Vaterlandskunde - S. 12

1831 - Leipzig : Reclam
12 gut erhalten und mir Blutflecken bedeckt. (Wahrschein- lich hatte er die Büchse nebst den mit Blut befleckten Ho- stien erst unbemerkt hiugelegt.) Sogleich strömt das Volk herbey, um das Wunder zu sehen, fallt ehrfurchtsvoll vor den Hostien nieder, nennt den Ort, wo sie gefun- den wurden, einen heiligen, und je weiter sich das Ge- rücht davon verbreitet, desto größer wird die Anzahl derer, welche herzuströmen, um Vergebung ihrer Sün- den, Befreiung von Krankheiten u. s. w. zu erlangen. Ja es wird sogar von den Bischöfen allen, die nach Wils- nack zum Wunderblute ziehen wollten, für jede Meile Weges auf i4 Tage Vergebung von allen Sünden ver- sprochen. Welch' ein Mißbrauch der Lehre Jesu! Welch' ein Aberglaube unter den Menschen! Es versteht sich von selbst, daß man nicht mit leeren Händen kommen durfte; bald konnte die Kirche wieder aufgebaut wer- den, und das Dorf verwandelte sich in eine Stadr, wie wir sie späterhin noch werden kennen lernen. In der Sakristei war eine große Waage angebracht, auf deren eine Schaale sich der Sünder stellte, wahrend er die andere so lange mit Geld, oder mit Speck oder mit Würsten u. s. w. belegen mußte, bis das Gleichgewicht da war. Eben so trieb man es auch noch an mehreren andern Oertern. Kurz, die Verblendung der Menschen, der Aberglaube und die Unwissenheit war sehr groß zu der damaligen Zeit. Endlich aber. Dank sei es der göttlichen Vorsehung, ging eine schö- nere Morgenröthe über unserm Vaterlande auf. Jobst starb, das verpfändete Land siel wieder an Sigismund zurück, und dieser, schon Kaiser und König in Ungarn, verkaufte in seiner Geldnoth das Land für 4oo,ooo Dukaten an Friedrich, Grafen von Hohenzol- lern im Jahre i4i5, von welchem alle nachfolgende Regenten bis zu unsrer Zeit abstammen. Und mit diesen Fürsten von Hohenzollern, wer wollte es leug-

9. Vaterlandskunde - S. 121

1831 - Leipzig : Reclam
121 große kaiserliche General Wallen stein, der sie fast ganz eingeschloffen harre, in seinem Uebermuthe sagte: „ich will diese Stadt wegnehmen, und wä- re sie mit Ketten an dem Himmel gebun- den", so mußte er sie doch ungenommen lassen und mit einem großen Verluste abziehen. Jetzt hat Stral- sund i4,ooo E., welche besonders Schiffbau und See- handel treiben, aber auch zugleich mehrere Fabriken unterhalten. Durch Dampfschiffe kann man vou hier leicht in 8 bis 9 Stunden nach Schweden kommen. Die Gegend um Stralsund ist fruchtbar; das Meer macht hier mehrere Busen, gewöhnlich Bodden ge- nannt, wie z. B. bey der Stadt Barth mit 57 00 E., und bildet dabey zugleich mehrere kleine Inseln und Halbinseln, als: Dc?rs, Zingst und Danholm, deren Bewohner meistens' Fischer sind. Auch der Kreis Grimme hat sehr fruchtbare Gegenden, aber keinen Ort von besonderer Merkwürdigkeit. Mehr zeichnet sich dagegen Greifswalde aus unweit der Ostsee an dem schiffbaren Fahrwasser Ryck mit 6000 E. Sie ist der Sitz hoher Gerichtsbarkeiten, hat eine Universität, auf welcher sedoch nur wenig Studenten sind, eine Schifffahrts- und mehrere andere Schulen und Wohl- thatigkeitsanstalten. Ein Salzwerk, mehrere Fabriken, Schiffbau und Seehandel geben einer großen Anzahl der Einwohner Nahrung und Beschäftigung; so auch Wolgast mit 4ooo E. an der Peene. Von meh- rern Jnselchen, welche hier liegen, ist besonders Rü- den in der Hinsicht merkwürdig, weil sie es war, und nicht Rügen, wie von vielen geglaubt wird, auf welcher der große Schwedenkönig Gustav Adolph im Jahre 1600 mit seiner Armee landete, um der ge- fährdeten Freyheit des Evangeliums beyzustehen und der unterdrückten Sache der Evangelischen im Zojahrigen Kriege aufzuhelfen. Hier war es, wo er mit seinem r

10. Vaterlandskunde - S. 9

1831 - Leipzig : Reclam
9 und Briezen thaten dies nicht, sondern blieben ihrem Herrn, dem Markgrafen Ludwig, treu, woher auch die letztgenannte Stadt den Namen Treue nbriezen erhielt, und wovon ein Dichter unserer Zeit folgenden Vers gemacht hat: Dein Nam', o Stadt, sei fernen Enkeln theuer, Sei deiner Bürger Zier. Stolz frag' und laut: war eine Stadt je treuer? Heil, Treuenbriezer, dirl Ihr könnet leicht denken, welche Verwirrung Ludwig in seinem Lande fand, als er zurück kam; er mnßre sein Recht mit Gewalt der Waffen suchen, und erst viele Kriege führen, ehe er den angeblichen Waldemar und seine Parthei unterdrückte. Endlich wurde es ent- deckt, so wie zuletzt alles an den Tag kommt; der Fremde war ein Betrüger, hieß eigentlich Jacob Reh- bock, und soll ein Müller, oder wie andere meinen, ein Bäcker gewesen seyn. Er mußte seine prächtigen Kleider ausziehen, wurde ausgelacht und lebte nach seinem Falle von der Höhe des Glücks in der Verbor- genheit. In der Geschichte nennt man ihn gewöhn- lich den falschen Waldemar. Führwahr, eine höchst traurige und schreckliche Zeit für unser Vaterland war die Zeit dieser Jahre, welche auch dadurch noch nicht aufhörte, als dasselbe im Jahr i356 zu einem Kurfürstenthu me erho- den wurde, wodurch die Regenten desselben das Recht erhielten, an der Wahl eines deutschen Kaisers An- theil zu nehmen, und ihre Stimme dabey abzugeben. Gleichwohl aber war diese Erhebung der Brandenbur- gischen Lander zum Kurfürstenthum von nicht gerin- ger Wichtigkeit; denn dadurch erlangte der Regent der- selben, der sich von nun an auch Kurfürst von Brandenburg nannte, nicht nur einen großen Zuwachs
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