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1. Teil 3 - S. 48

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 48 — 5. Die Provinz Hessen-Nassau. Jitl: Wir betrachten heute die kleinste preußische Provinz. Wir reden von Hessen-Nassau. I Wo liegt die Provinz Hessen-Nassau. Die Grenzen dieser Provinz sind — ähnlich wie die der Provinz Sachsen, nicht leicht zu bestimmen. Wir finden mit Hilfe der Karte: Die Provinz Hessen-Nassau breitet sich aus zwischen Main, Rhein und Werra. sie umfaßt das Gebiet der Lahn und der Fulda und grenzt an die Rheinprovinz, an Westfalen, Waldeck, Hannover, Sachsen, Thüringen, Bayern und Hessen-Darmstadt. Der Oberflächenform nach gehört die Provinz dem deutschen Mittelgebirgslande an. Wir finden innerhalb ihrer Grenzen Teile des Rhöngebirges, des Vogelsgebirges, des Taunus und Westerwaldes. Ii. Woraus erklärt sich ihr Doppelname? Die Provinz wurde im Jahre 1866 aus mehreren Teilen zusammen- gesetzt. Die beiden Hauptteile waren das Kurfürstentum Hessen (Nord- östlicher Teil der Provinz. — Zeige!) und das Herzogtum Nassau (Süd- westlicher Teil der Proviuz. — Zeige!). Euch ist bekannt, warum der Kursürst und der Herzog ihre Länder an Preußen abtreten mußten. Gebt es an! — Der Doppelname bewahrt auch vor Verwechslungen? Inwiefern? Zeige das Großherzogtum Hessen! Iii. Hat Preußen in der Provinz Hessen-Nassau einen wertvollen Zuwachs erhalten? Der Unterricht führt unter Bezugnahme auf den früheren Unterricht ^Behandlung des Rheines!) zu folgendem Resultate: Die Provinz bildet einen wertvollen Zuwachs, denn 1. ein großer Teil Hessen-Nassaus ist sehr fruchtbar. a. Im Südteile der Provinz, also zwischen Rhein, Main und Tau- nus, finden wir zahlreiche, herrliche Weinberge. Hier liegen ja jene Orte, die durch ihren Wein in der ganzen Welt berühmt sind: Rüdes- heim, Johannisberg, Hochheim und Geisenheim. Zeige! b. Hier giebt es weiter fruchtbare Thäler, in denen Getreide, Obst und Gemüse in vorzüglicher Weise gedeihen. Zu diesen Thälern gehört nicht allein das Thal des Rheius und das des Mains, sondern auch das der Wetter. Zeige sie und bestimme Quelle, Lauf und Mün- dnng! Die „Wetteraue" gleicht der uns bekannten goldenen Aue. Hier wogt goldenes Getreide auf fruchtbarem Ackerboden. Hier wächst allerlei zartes Gemüse in wohlgepflegtem, sich weit ausbreitenden Gärten. Hier breiten Obstbäume ihre Zweige aus, die im Frühlinge in herrlichem Blütenschmucke prangen und im Sommer und Herbst mit köstlichen Früchten, besonders mit Äpfeln und Birnen, beladen sind.

2. Teil 3 - S. 1

1895 - Leipzig : Wunderlich
Srste methodische Einheit. A. klarheitsstuft. 1 Die Provinz Brandenburg. Anschauungsmittel: Schwefel, Holzkohle, Salpeter, Schießpulver. 3tcl: Wir werfen heute einen Blick auf das Stammland der Hohenzollern. Wir sprechen von der Provinz Brandenburg, die man früher des deutschen Reiches Streusandbüchse nannte. Nachdem die Kinder noch einmal alles das angegeben haben, was sie auf Grund des Geschichtsunterrichts*) von Brandenburg gelernt haben, werden gemeinsam die Fragen festgestellt, nach denen die Besprechung fortzuschreiten hat. 1. Wo liegt die Landschaft? In der Geschichtsstunde haben wir ihre Lage nur im allgemeine« festgestellt. (Nördlich von uns — Havel, Spree, Oder). Heute wollen wir genauer Verfahren. Was lehrt die Karte über die Lage der Provinz? (Sie zeigt, daß die Provinz Brandenburg sich ungefähr in der Mitte des preußischen Staates befindet und sich ausbreitet zwischen dem Großherzog- tume Mecklenburg, und den Provinzen Pommern, Posen, Schlesien und Sachsen. 2. Warum hiefz die Provinz Brandenburg, früher des deutschen Reiches Streusandbüchse? In früherer Zeit war die Provinz Brandenburg zum größten Teile ein sehr unfruchtbares Gebiet. Sie enthielt nicht allein weite öde Moor- *) In der Geschichte haben wir uns kurz vorher mit dem Manne beschäftigt, der den Franzosen am Rheine so entschieden entgegentrat und sodann die Schweden besiegte, die — von Ludwig Xiv. aufgehetzt — von Pommern aus in Deutschland eingefallen waren. Wir haben sodann, nachdem wir die Thaten dieses Mannes kennen gelernt hatten (Zurückweisung der Bewerbung Ludwigs Xiv. — Kämpfe am Rhein — Sieg bei Fehrbellin), die Frage aufgeworfen: Woher stammte denn Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst? Diese Frage führte uns u. a, auf den Burggrafen von Nürnberg (Friedrich von Hohenzollern), der einst vom Kaiser Sigismund die Markgraffchaft Brandenburg erhielt, zu der Heinrich I. den Grund gelegt hatte. (Nordmark zum Schutze gegen die Sklaven!) Tischendorf, Deutschland. 2. Abt. 2. Aufl. 1

3. Teil 3 - S. 41

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 41 — heit geboten, das tägliche Brot zu verdienen, und Tansende wenden sich daher aus anderen Gegenden hierher, um ihren Wohnsitz hier auf- zuschlagen. b. Welche Vorteile erwachsen den Bewohnern der Rhein- Provinz daraus, daß ihre Heimat reich an landwirtschaftlichen Schönheiten ist? (Fremdenverkehr!) Zusammenfassung und Einprägung an der Hand der Übersicht: Die Rheinprovinz. 1. Die Lage der Provinz. (Grenzen — Flüsse — Boden.) 2. Die Bodenbeschaffenheit. (Ebene — Gebirge.) 3. Die Bewässerung. (Rhein mit Mosel, Lahn, Sieg, Ruhr, Lippe.) 4. Die Bodenschätze. (Eisen, Kohlen, Mineralquellen.) 5. Die Beschäftigung der Bewohner. (Ackerbau, Obstbau und Weinbau — Bergbau und Hüttenwesen — Gewerbe — Handel.) 6. Die Ortschaften (Trier, Koblenz, Bonn, Köln, Düffel- dorf, Essen, Elberfeld und Barmen, Solingen, Remscheid, Aachen.) 7. Geschichtliche Erinnerungen. (Trier — Köln — Aachen — Saarbrücken 1870.) 3. Die Provinz Westfalen. a. Jitl: Wir lernen nun die Provinz Westfalen näher kennen und hören da zunächst, wie es auf einem westfälischen Bauern- Hofe aussieht und zugeht. Zunächst wird natürlich wieder mit Hilfe der Karte die Lage der Provinz genau festgestellt. Die Kinder finden: Die Provinz Westfalen umfaßt das Gebiet der oberen Ems, der Ruhr und der Lippe. Sie reicht vom Sauerland im Süden bis zum Teutoburger Wald im Norden und grenzt an die Niederlande, an Hannover, an Schaumburg-Lippe, Lippe-Detmold, Braunschweig, Waldeck, Hessen-Nassau und an die Rhein- Provinz. Westfalen hat die Gestalt eines auf die Spitze gestellten Vier- ecks. Sodann schreitet der Unterricht fort an der Hand zweier Haupt- fragen: I. Wie ist ein solcher Bauernhof beschassen? Die Antwort auf diese Frage giebt uns ein Gedicht. Wir lesen:

4. Teil 3 - S. 103

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 103 — Barem Ackerboden. Hier wächst allerlei zartes Gemüse in wohlgepflegten Gärten. Hier breiten Obstbäume ihre Zweige aus, die im Frühlinge in herrlichem Blütenschmucke prangen und im Herbste mit köstlichen Früchten beladen sind. Hier gedeiht edler Wein, besonders an den Ufern des Rheins und des Mains. Hier — im Gebiete des Odenwaldes — breiten sich saftige Wiesen und rauschende Buchen- und Eichenwälder aus. 5. Welche Erwerbszweige finden wir demnach im Großherzog- tum Hessen? (Ackerbau, Obstbau und Weinbau in der oberrheinischen Tiefebene und in der Wetterane, Viehzucht im Odenwald und im Vogelsgebirge, Waldbau im Odenwald.) Aber auch Industrie und Handel blühen! So finden wir z. B. große Fabrikanlagen in der Hauptstadt des Landes, in Darmstadt (Zeige und bestimme die Lage!) und in Offenbach (Zeige!), und lebhaften Getreide- und Weinhandel in Mainz. Weniger bedeutend sind Handel und Industrie in Worms. (Zeige und bestimme die Lage!). 6. Doch knüpfen an diese Stadt sich wichtige geschichtliche Erinnerungen. Welche? (Geschichte Heinrichs Iv. — Reformations- geschichte.) 7. Nenne nun zum Schluß uoch einmal die Namen der Städte, die wir uns zu merken haben! (Darmstadt, Offenbach, Mainz, Worms.) Prüfe die Karte, ob nicht noch ein bekannter Ort dem Großherzogtum angehört! (Bingen!) - Fasse zusammen! Zur sachlichen Besprechung: a. Wie erklärst du es, daß gerade Mainz bedeutenden Handel treibt? (Lage an zwei schiffbaren Strömen — fruchtbare und gewerbreiche Gegend!) b. Bestimme mit Hilfe der Städtezeichen, wie groß un- gefähr die erwähnten Städte sind! c. Wie groß mag das Großherzogtum Hessen ungefähr sein? Vergleiche es mit dem Königreiche Sachsen! (Halb so groß wie das Königreich Sachsen, also ca. 7500 qkm.) 3. Das Königreich Bayern. Ziel: Wir betrachten heute den größten süddeutschen Staat. Wir reden vom Königreiche Bayern.) (Zeigen.) Gieb den Gang an, den unsere Unterredung nehmen wird! (Wir setzen zunächst die Lage des Staates fest, werden uns dann über die Bodenbeschaffenheit klar u. f. w.) — Woraus richten wir also zunächst unser Augenmerk? (Lage.) 1. Was lehrt die Karte über die Lage des Königreiches? Sie zeigt uns, daß das Königreich in einen größeren östlichen und einen kleineren westlichen Teil zerfällt.

5. Teil 3 - S. 124

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 124 — ist, besonders stark bevölkert sein? (Rheinprovinz, Schlesien, Westfalen, Hesfen-Naffau.) Welche werden nur eine dünne Bevölkerung aufzuweisen haben? (Hannover, Pommern, Posen, Schleswig-Holstein.) 3. Nenne und zeige die süddeutschen Staaten! 4. Nenne und zeige die Hauptstadt eines jeden Staates! 5. Welche Staaten haben Anteil an der süddeutschen Hochebene? Welche an dem schwäbisch-fränkischen Stufenland? Welche an der ober- rheinischen Tiefebene? 6. Welche Bedeutung hat Straßburg? Welche München? Welche Stuttgart? Welche der Paß von Zabern? 7. Welche geschichtlichen Erinnerungen knüpfen sich an Metz, Straß- bürg, Augsburg, Regensburg, Worms, Heidelberg, Konstanz? 8. In welchen Staaten liegen die Städte: München, Pforzheim, Offenbach, Worms, Augsburg, Mühlhausen, Tübingen, Nürnberg, Er- langen, Mannheim? 9. Welche Städte berührt man auf einer Fahrt von Dresden nach München? 19. Gustav Adolf nannte München einmal einen „goldenen Sattel auf dürrer Mähre". Wie meinte er das? 11. Nenne und zeige alle dir bekannten Kanäle! 12. Wo haben wir bis jetzt innerhalb der deutschen Grenzen Leute getroffen, die nicht die deutsche Sprache reden? (Wenden, Polen, Dänen, Franzosen!) 13. Erkläre: Rhein-Rhonekanal, Rhein-Marnekanal, Paß von Zabern, Fort, Reichsland, Statthalter, Kamin, Jalousien, Kulmbacher Bier, Er- langer Bier, Münchner Bier. Die Loiyentration des Unterrichts. 1. Lesen mtb Besprechen. a. Muttersprache Iv: Elsaß-Lothringen. b. Jüting u. Weber (Vaterland): Zwei Berge Schwabens — Das Straßburger Münster — Nürnberg. 2. Aufsatzbildung: • Der Hohenstaufen. Durch das Schwabenland zieht sich von Südwesten nach Nordosten eiu Gebirgswall. Er führt den Namen die „Schwäbische Alp". Tie Schwäbische Alp hat eine Reihe wichtiger Berge aufzuweisen. Einer der bedeutendsten ist der Hohenstaufen.

6. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 24

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 24 — Wir verurteilen aber ganz und gar ihre große Grausamkeit und Raubgier. Rauben und morden, plündern und zerstören nichts weiter wollten sie in Sachsen. Sie hausten ebenso schlimm wie ernst die wilden Ungarn und die Raubritter. Durch sie erlitt Sachsen ungeheuren Schaden, denn sie haben viele Tausende von wehrlosen Einwohnern erschlagen, sie haben die Felder, Gärten und Weinberge verwüstet, viele Hunderte von Dörfern und Städten vollständig niedergebrannt und unermeßliche Beute fortgeschleppt. In den Husiiteu kam der Haß der Tschechen gegen die Deutschen zum Ausbruch. Glaubens- und Völkerhaß vereinigten sich mit der Mord-nnd Raubgier zum schrecklichen Bunde. 5. Rückblick auf die Wettiner. Im Jahre 1127 erhielten die Wettiner die Mark Meißen als erbliches Besitztum. Konrad von Wettin ist der Stammvater unseres Fürstenhauses. Heinrich der Erlauchte erwarb Thüringen und das Pleißnerland. Friedrich der Streitbare erhielt das Herzogtum Sachsen und den Kurfürstennamen. Als Kurfürsten konnten die Wettiner den neuen König wühlen. Noch heute heißen die Könige von Sachsen auch Herzog von Sachsen. 6. Rückblick auf Sachsen. Die alten Sachsen bewohnten das Land zwischen Rhein und Elbe und zwischen der Nordsee und dem Harze. Sie wurden von Herzogen beherrscht. Einer von den berühmtesten ist Widukiud, der mit Karl dem Großen viele Kriege führte und sich endlich unterwarf und sich taufen ließ. Herzog Heinrich wurde 919 deutscher König und begann das sächsische Kaiserhaus. Unter dem Hohenstauseu Friedrich Rotbart wurde das Herzogtum Sachsen geteilt. Nur der kleine Teil an der Elbe behielt den Namen Sachsen; der übrige bekam andere Namen, wie z. B. Braunschweig, Westfalen usw. Die Hauptstadt des kleinen Herzogtums war Wittenberg. Die Herzöge von Sachsen waren Kurfürsten, denn sie wählten den deutschen König mit. Unter Kaiser Sigismund bekamen 1423 die Wettiner Sachsen. Seit der Zeit hießen die Länder der Wettiner Sachsen, obwohl sie nicht von den alten Sachsen bewohnt wurden. So wanderte der Name Sachsen von Norden nach Süden. Jetzt gibt es ein Königreich Sachsen, vier sächsische Herzogtümer und die Provinz Sachsen, die zu Preußen gehört.

7. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 159

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
169 Dünn ftudirte er zu Leipzig und erhielt 1544 die Admi- nistratur des Hochftifts Merseburg, die er aber nieder- legte, als er sich 1548 mit Anna, der Tochter Königs Christian Iii. von Dänemark, vermählte. Sein Bru- der verstattete ihm die von dem Vater angeordnete Mitre- gierung nicht, wies ihm aber ein kleines Gebiet mit lan- desherrlichen Rechten zu seinem Einkommen an, und ernannte ihn zu seinem Stellvertreter bei den inländischen Regierungs- geschäften, wenn er selbst in auswärtigen Kriegen abwesend wäre. Unter diesen Umständen, so wie schon bei seinem früheren Aufenthalte zu Prag, hatte der Prinz hinlänglich Gelegenheit, sich Kenntnisse von Staatsgeschäften zu erwer- den , die er auf das Beste benutzte und dadurch einer der einsichtsvollsten Regenten wurde. Der Zustand Kursachsens war eben kein erfreulicher, als August die Regierung übernahm. Von Außen her wurde der Staat durch einen Ueberfall vom Markgrafen Albrecht bedroht, und zugleich forderte die Ernesti- nische Linie die i. Jahre 1547 abgetretenen Länder, Rechte und Würden zurück. Im Innern war die Verwaltung noch ungeordnet und manches in Verwirrung. Das Land wurde von einer Schuldenlast von i,ooo,ooy Gulden gedrückt, die Verarmung und Entvölkerung nahm überhand und unter den Geistlichen erhoben sich so heftige Streitigkeiten, daß dadurch die Ruhe des Landes gestört werden konnte. Nur ein weiser und kraftvoller Fürst, der mit Muth und Stand- haftigkeit auch Mäßigung und Vorsicht vereinigte, vermochte die mannigfachen Wirrnisse im Staate zu enden und die Gefahren, die ihn bedrohten, abzuwenden, und als ein sol- cher erwies sich August. Gleich nach dem er die Huldi- gung von den Ständen empfangen, bewog er sie, eine Ver- mehrung der Kriegsmacht zu bewilligen, um einem Angriffe Markgraf Alb rechts widerstehen zu können, dann aber schloß er durch dänische und kurbrandenburgische Vermittelung am 11. September 1553 Frieden mit diesem streitlustigen Fürsten. Die Forderungen der Ernestini- schen Linie brachte er am 24. Februar 1554 durch den Vertrag zu Naumburg zum Schweigen, durch welchen er die vier Aemter, Altenburg, Eisenverg, Sachsen- burg und Herbiöleben an die ältere Linie abtrat und

8. Das Deutsche Reich - S. 60

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 60 13. Die Provinz Hessen-Nassan.') lgröße: 15700 qkm, also ungefähr so groß wie das Königreich Sachsen.) Iiell Wir betrachten heute die Provinz Hessen-Nassau, in der Preußen zwar einen kleinen, aber sehr wertvollen Zuwachs erhielt. I. Wo liegt die Provinz Hessen-Nassau? 1. Die Grenzen dieser Provinz sind — ähnlich wie die der Provinz Sachsen ■— nicht leicht zu bestimmen. Wir finden mit Hilfe der Karte: Die Provinz Hessen-Nassau breitet sich aus zwischen Main, Rhein und Werra, sie umfaßt das Gebiet der Lahn und der Fulda und grenzt an die Rheinprovinz, an Westfalen, Waldeck, Hannover, Sachsen, Thüringen, Bayern und das Großherzogtum Hessen. 2. Der Oberflächenform nach gehört die Provinz dem Deutschen Mittelgebirgslande an. Wir finden innerhalb ihrer Grenze Teile des Rhöngebirges, des Vogelsberges, des Taunus und Westerwaldes. Ii Woraus erklärt sich ihr Doppelname? Die Provinz wurde im Jahre 1866 aus mehreren Teilen zu- sammengefetzt. Die beiden Hauptteile waren das Kurfürstentum Hessen (Nordöstlicher Teil der Provinz. — Zeige!) und das Herzogtum Nassau. (Südwestlicher Teil der Provinz. -— Zeige!) Euch ist bekannt, warum der Kurfürst und der Herzog ihre Länder an Preußen abtreten mußten. Gebt es au! — Der Doppelname bewahrt auch vor Verwechselungen! Inwiefern? Zeige das Großherzogtum Hessen! Iii. Inwiefern hat Preußen in der Provinz Hessen- Nassau einen wertvollen Zuwachs erhalten? Der Unterricht führt unter Bezugnahme auf den früheren Unterricht (Behandlung des Rheines!) zu folgendem Resultate: Die Provinz bildet einen wertvollen Zuwachs, denn 1. ein großer Teil Hessen-Nassans ist sehr fruchtbar. a. Im Südteile der Provinz, also zwischen Rhein, Main und Taunus, finden wir zahlreiche herrliche Weinberge. Hier liegen ja jene Orte, die durch ihren Wein in der ganzen Welt berühmt sind: Rüdes- heim, Johannisberg, Hochheim und Geisenheim. (Zeige!) b. Hier gibt es weiter fruchtbare Täler, in denen Getreide, Obst und Gemüse in vorzüglicher Weise gedeihen. Zu diesen Tälern gehört nicht allein das Tal des Mains und das der Fulda (bei Kassel!), sondern auch das der Ems. (Nebenfluß der Lahn!) Der „Goldene Grund" an der Ems (Am Nordabhange des Taunus!) gleicht der uns bekannten „Goldnen Aue". Hier wogt goldues Getreide auf fruchtbarem Ackerboden. *) Nassau — Nassaue = bewässertes Wiesenland.

9. Das Deutsche Reich - S. 64

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 64 — Die Schlußzusammenfassung kann lauten: Die Provinz Hessen-Nassau. Hessen-Nassau, die Fulda-Lahnprovinz, ist die kleinste Provinz des König- reichs und zugleich die am meisten gebirgige und die waldreichste. Ein Teil der Landschaft ist sehr fruchtbar. Im Rheingau reift ausgezeichneter Wein (Rüdes- heim, Johannisberg, Hochheim, Geisenheim!). Im Maintale, im Tale der Fulda und im Emstale (Goldner Grund!) gedeihen Getreide, Obst und Gemüse in vor- züglicher Weise. In diesen gesegneten Gegenden liegen auch die bedeutsamsten Städte der Provinz. Am Südabhange des Taunus erhebt sich Wiesbaden, der besuchteste Badeort Europas. In einem weiten, fruchtbaren Talbecken der Fulda liegt Kassel, die gewerbtätigste Stadt Hesseu-Nassaus. Im Maintale breitet sich das altertümliche Frankfurt aus, in alter Zeit „des Reiches Stolz und der Städte Blume" genannt und heute eine der wichtigsten Handelsstädte Deutschlands. (Getreide, Wein, Eisen- und Wollwaren.) Hessen-Nassau hat freilich auch unfrncht- bare Gebiete. Zu ihnen gehört in erster Linie der an Torfmooren, Heiden und Wäldern reiche Vogelberg, der spottweise auch die „Heidelbeerprovinz" ge- nannt wird. 13. Die Provinz Hannover. (Größen 38 500 qkm, also ca. 2^ x das Königreich Sachsen.) 3tcl: Wir betrachten heute das zweite der 1866 erwor- benen Gebiete. Wir reden von der Provinz Hannover. I. Wir stellen zunächst wieder die Lage der Provinz fest. Mit Hilfe der Karte wird gefunden: Die Provinz Hannover ist eine Grenzprovinz. Sie reicht von der Elbe bis an die Niederländische Grenze jenseits der Ems, von dem Strande der Nordsee bis zu den Höhen des Harzes und des Teutoburger Waldes. Sie zerfällt in drei Teile, nämlich in einen östlichen, einen westlichen und einen südlichen. Der östliche Teil ist der größte. Er wird von der Weser und ihrem Haupt- Nebenflüsse, der Aller, durchströmt; der westliche Teil liegt ander Ems. Er steht nur durch einen schmalen Landstreisen mit dem östlichen Teil in Verbindung. Der südliche Teil, der kleinste, ist völlig von den übrigen getrennt. (Braunschweig!) Ii. Über die Bodenbescliaffenheit der Provinz ist uns aus dem früheren Unterricht bereits viel bekannt! Die Karte lehrt, daß die Provinz Hannover zwei Bodenformen aufzuweisen hat: i) Vergleiche, was Bd. Ii, Das deutsche Vaterland, hierzu über Moorland schaft, Lüneburger Heide, Harz usw. bietet!

10. Das Deutsche Reich - S. 84

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 84 — Man erbaut außer Getreide, Kartoffeln und Futterkräutern auch Flachs und Zuckerrüben in großen Mengen. — Die fruchtbarste Provinz ist Sachsen. Fast auf derselben Höhe stehen einzelne Gebiete in Brandenburg (Oderbruch!), Han- nover und Schleswig-Holstein (Marschen!) und Hessen-Nasfan. d. Der Gartenbau wird meist als Nebenbeschäftigung getrieben. Als Hauptbeschäftigung begegneten wir ihm bei Erfurt, bei Quedlinburg und im Spreewalde. c. Der Weiubau hat nur im Westen des Staates eine größere Bedeutung (Rheinprovinz, Hefsen-Nasfau). Hier liegen Wein- orte, die in der ganzen Welt bekannt sind, z. B. Rüdesheim, Johannesberg, Geisenheim und Hochheim. d. Der Wald wird sorgfältig gepflegt. Am waldreichsten sind Hesfen-Nafsan, Brandenburg und Schlesien. 2. Die Viehzucht liefert Pferde, Rinder, Schafe und Schweiue. Von besonderer Bedeutung ist die Pferdezucht. Sie wird vornehmlich in den Provinzen Ost- und Westpreußen (Trakehnen!) und Hannover betrieben. Ausgezeichnete Rinder werden in den Marschen (z. B. in Schleswig-Holstein) gezogen, wo fette Wiesen zur Verfügung stehen. Die Schafzucht blüht in Pommern und Posen, in Brandenburg und Schlesien, weil sich hier ausgedehnte Weideflächen ausbreiten. Die besten Schweine züchtet man in Westfalen, wo gute Futtermittel billig zu haben find (Eicheln!). In der Bienenzucht steht Hannover an erster Stelle, weil die weite Heide der Provinz reich an honigbietenden Pflanzen (Buchweizen, Heidekraut!) ist. 3. Der Bergbau steht in Preußeu in hoher Blüte. a. Das wichtigste Mineral ist die Kohle. — Steinkohle wird in fünf großen Bezirken zu Tage gefördert: an der Ruhr, am Fuße der Eifel (Aachen!), an der Saar, in Oberschlesien (Königshütte!) und in Niederschlesien (Waldenburg). — Das Ruhrkohlenbecken ist das größte Kohlenbecken Deutsch- lauds. Es hat eine großartige Industrie hervorgerufen und versorgt seit Fertigstellung des Dortmuud-Ems-Kanals auch die deutschen Häfen (Bremen, Hamburg!) mit Kohle. — Weiter besitzt Preußen ausgedehnte Braunkohlenlager. Die wichtigsten liegen in den Provinzen Sachsen und Brandenburg. Eine andere wichtige Brenze ist der Bernstein. Er wird in West- und Ostpreußen teils aus dem Saude gegrabeu, teils gefischt, teils am Strande ausgelesen und in den Küsten- städten (Danzig!) zu prächtigen Schmucksachen verarbeitet. b. Preußen ist auch reich an Metallen. Es hat reiche Lager an Eisenerzen aufzuweifen. Die wichtigsten Gruben liegen in der Rheinprovinz, in Westfalen und in Schlesien, also
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