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1. Teil 3 - S. 1

1895 - Leipzig : Wunderlich
Srste methodische Einheit. A. klarheitsstuft. 1 Die Provinz Brandenburg. Anschauungsmittel: Schwefel, Holzkohle, Salpeter, Schießpulver. 3tcl: Wir werfen heute einen Blick auf das Stammland der Hohenzollern. Wir sprechen von der Provinz Brandenburg, die man früher des deutschen Reiches Streusandbüchse nannte. Nachdem die Kinder noch einmal alles das angegeben haben, was sie auf Grund des Geschichtsunterrichts*) von Brandenburg gelernt haben, werden gemeinsam die Fragen festgestellt, nach denen die Besprechung fortzuschreiten hat. 1. Wo liegt die Landschaft? In der Geschichtsstunde haben wir ihre Lage nur im allgemeine« festgestellt. (Nördlich von uns — Havel, Spree, Oder). Heute wollen wir genauer Verfahren. Was lehrt die Karte über die Lage der Provinz? (Sie zeigt, daß die Provinz Brandenburg sich ungefähr in der Mitte des preußischen Staates befindet und sich ausbreitet zwischen dem Großherzog- tume Mecklenburg, und den Provinzen Pommern, Posen, Schlesien und Sachsen. 2. Warum hiefz die Provinz Brandenburg, früher des deutschen Reiches Streusandbüchse? In früherer Zeit war die Provinz Brandenburg zum größten Teile ein sehr unfruchtbares Gebiet. Sie enthielt nicht allein weite öde Moor- *) In der Geschichte haben wir uns kurz vorher mit dem Manne beschäftigt, der den Franzosen am Rheine so entschieden entgegentrat und sodann die Schweden besiegte, die — von Ludwig Xiv. aufgehetzt — von Pommern aus in Deutschland eingefallen waren. Wir haben sodann, nachdem wir die Thaten dieses Mannes kennen gelernt hatten (Zurückweisung der Bewerbung Ludwigs Xiv. — Kämpfe am Rhein — Sieg bei Fehrbellin), die Frage aufgeworfen: Woher stammte denn Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst? Diese Frage führte uns u. a, auf den Burggrafen von Nürnberg (Friedrich von Hohenzollern), der einst vom Kaiser Sigismund die Markgraffchaft Brandenburg erhielt, zu der Heinrich I. den Grund gelegt hatte. (Nordmark zum Schutze gegen die Sklaven!) Tischendorf, Deutschland. 2. Abt. 2. Aufl. 1

2. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 188

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 188 — Herrschaft über Quedlinburg (1477) und über Erfurt (1483) erlangten, ja 1482 Thüringen wieder erbten; aber durch die Teilung von 1485 zerrissen sie die wettinischen Lande für immer in zwei Linien, in die ernestinische und albertinische, zwischen denen sich in der Folge ein tiefer Gegensatz herausbildete. Die albertinische Linie führte 1499 die Erbfolge nach dem Rechte der Erstgeburt ein und machte somit den verderblichen Teilungen ein Ende, wovon allerdings Johann Georg I. noch eine Ausnahme machte. Die Erwerbung von Friesland war nicht bloß von kurzer Dauer (1494—1514), sondern auch für Sachsen kein Vorteil, da dieser Besitz zu entlegen war. Der Schmalkaldische Krieg brachte neue und bleibende Gebietsveränderungen für Sachsen. Infolge der Wittenberger Kapitulation verlor 1547 die ernestinische Linie die Kurwürde und das Kurfürstentum Sachsen, sowie den östlichen Teil vom Pleißnerlande bis an die Weiße Elster samt allen Ansprüchen auf Magdeburg und Halberstadt an das albertinische Herrscherhaus, während das Vogtland als böhmisches Lehen an das Haus Reuß fiel. Hiervon gab zwar Vater August im Vertrage zu Naumburg 1554 Altenburg und den Neustädter Kreis zurück, dafür aber erwarb er von Johann Friedrich dem Mittleren die vier Ämter Weida, Ziegenrück, Arnshaugk und Sachsenburg, sowie 1569 von dem verschuldeten Grasen Reuß-Plauen den vvgtländischen Kreis, ferner die Grafschaft Henneberg, Mansfeld und die drei Bistümer Merseburg (1561), Naumburg (1564) und Meißen (1581), so daß sein Land gegen 550 Geviertmeilen umfaßte. Johann Georg I. vergrößerte fein Gebiet beträchtlich, indem er die beiden Lausitzen 1623 pfandweise und 1635 durch den Prager Sonderfrieden erblich erwarb, allein er teilte das Land und stiftete so die drei selbständigen Fürstentümer Sachsen-Weißenfels (1652—1746), Sachsen-Merseburg (1652—1738) und Sachsen-Zeitz (1652 — 1718). Zum Glück für das albertinische Fürstenhaus fielen diese später wieder an das Stammhaus zurück. Friedrich August I. erlangte zwar Polen, aber dafür veräußerte er das Amt Petersberg und das Schutzrecht über Quedlinburg und Nordhaufen an Preußen, die Ansprüche auf Sachsen-Lauenburg an Hannover. Friedrich August Iii. erlangte 1779 im Frieden zu Teschen, daß Österreich auf die Lehenshoheit der Schönburgifchen Lande verzichtete und diese ihm zuerkannte. Im Frieden zu Posen 1806 erhielt er für einige abgetretene thüringische Ämter den Kreis Kottbus und außerdem im Frieden zu Tilsit 1807 das Herzogtum Warschau, das von Napoleon später durch Galizien vergrößert ward. Im Jahre 1815 hingegen verlor Sachsen durch die Teilung außer Polen noch 368 Geviertmeilen an Preußen und den Neustädter Kreis an Weimar. Es war dies die letzte große und entscheidende Gebietsveränderung. 1845 und 1848 trat Österreich Schirgiswalde nebst mehreren Ortschaften an unser Vaterland ab. So

3. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 24

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 24 — Wir verurteilen aber ganz und gar ihre große Grausamkeit und Raubgier. Rauben und morden, plündern und zerstören nichts weiter wollten sie in Sachsen. Sie hausten ebenso schlimm wie ernst die wilden Ungarn und die Raubritter. Durch sie erlitt Sachsen ungeheuren Schaden, denn sie haben viele Tausende von wehrlosen Einwohnern erschlagen, sie haben die Felder, Gärten und Weinberge verwüstet, viele Hunderte von Dörfern und Städten vollständig niedergebrannt und unermeßliche Beute fortgeschleppt. In den Husiiteu kam der Haß der Tschechen gegen die Deutschen zum Ausbruch. Glaubens- und Völkerhaß vereinigten sich mit der Mord-nnd Raubgier zum schrecklichen Bunde. 5. Rückblick auf die Wettiner. Im Jahre 1127 erhielten die Wettiner die Mark Meißen als erbliches Besitztum. Konrad von Wettin ist der Stammvater unseres Fürstenhauses. Heinrich der Erlauchte erwarb Thüringen und das Pleißnerland. Friedrich der Streitbare erhielt das Herzogtum Sachsen und den Kurfürstennamen. Als Kurfürsten konnten die Wettiner den neuen König wühlen. Noch heute heißen die Könige von Sachsen auch Herzog von Sachsen. 6. Rückblick auf Sachsen. Die alten Sachsen bewohnten das Land zwischen Rhein und Elbe und zwischen der Nordsee und dem Harze. Sie wurden von Herzogen beherrscht. Einer von den berühmtesten ist Widukiud, der mit Karl dem Großen viele Kriege führte und sich endlich unterwarf und sich taufen ließ. Herzog Heinrich wurde 919 deutscher König und begann das sächsische Kaiserhaus. Unter dem Hohenstauseu Friedrich Rotbart wurde das Herzogtum Sachsen geteilt. Nur der kleine Teil an der Elbe behielt den Namen Sachsen; der übrige bekam andere Namen, wie z. B. Braunschweig, Westfalen usw. Die Hauptstadt des kleinen Herzogtums war Wittenberg. Die Herzöge von Sachsen waren Kurfürsten, denn sie wählten den deutschen König mit. Unter Kaiser Sigismund bekamen 1423 die Wettiner Sachsen. Seit der Zeit hießen die Länder der Wettiner Sachsen, obwohl sie nicht von den alten Sachsen bewohnt wurden. So wanderte der Name Sachsen von Norden nach Süden. Jetzt gibt es ein Königreich Sachsen, vier sächsische Herzogtümer und die Provinz Sachsen, die zu Preußen gehört.

4. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 284

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
284 die ganze Nieder Lausitz, den Kurkreis mit Barby und Gommern, Th eile des in eigner und leipziger Kreises, den größten Theil der Stifte Merseburg und Naumburg, Zeiz, das sächsisch e Mannsfeld, den thüringischen und n e u städter Kreis und das Fürsten- thum Q u e r f u r t, Görlitz, Lübben, Guben, T o r - g a u, Wittenberg, E i l e n b u rg, M e r se b u rg, W ei- st e n fe l s, Naumburg und Schulpforta, Langen- salze, Weißensee, Neustadt und andere Städte, über- haupt 13674 Geviertmeilen und 864,400 Menschen mit allen S a l z w e r k e n, dem fettesten Kornboden und den ge- schontesten Wäldern gingen damit verloren. Die an Preußen abgetretenen Landschaften erhielten den Namen das Herzogthum Sachsen. Die Räumung des Landes soll 15 Tage nach der Auswechselung der Unterschriften vor sich gehen. Besondere Behörden werden unverzüglich die Auseinandersetzung wegen der Archive, Schulden, Rückstände Cassenbillets, des Eigenthums der öffentlichen Anstalten und milden Stiftungen, des Heeres, der Artillerie und der Kriegsvorräthe beginnen. Bei dem Heere haben alle Offi- ziere, Feldprediger und Chirurgen, so wie alle Ausländer die Wahl des Dienstherrn, bei den übrigen entscheidet der Geburtsort. Die Schulden der getheilten Provinzen bleiben auf denselben haften, auch bei den getheilten gehen sie nach den Einkünften. Dasselbe gilt von den ausstehen- den Forderungen. Alle Gemeinden, Corporationen, fromme Stiftungen und Unterrichtsanstalten behalten ihre Besitzungen und Einkünfte. Preußen verpflichtet sich 150/0(10, nöthigen Falls 250,000 Centner Salz ohne Ausgangszoll zu einem Preise an Sachsen zu liefern, der dem Könige von Sachsen seine bisherige Salzsteuer nicht schmälert. Am 27. Mai trm der König der am 27. März geschlos- senen Verbindung gegen Frankreich bei und stellte 8,000 Mann Linientruppen und eine gleiche Zahl Landwehr. Am 8. Juni wurde die deutsche Bundesacte für Sach- sen unterzeichnet. So war denn das Aer^ste über das unglückliche S ach - scn verhängt, das, was Jahrhunderte lang durch gemein- same anden zusammengehalten worden und in ein Ganzes verwachst^, wurde, getrennt und zerriffen. Landsleute, Brü-

5. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 287

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
287 setzt, und die vielen Untersuchungen beschrankt wurden. Da- gegen blieb die auf den Landlagen zur Sprache gekommene Veränderung der nicht mehr zeitgemäßen Verfassung ohne Folge. Zwar wurden am 19*. October 1817 die Stände der bei dem Königreiche gebliebenen Oberlausitz und die Hochstifter Merseburg, ist aumbürg und Zeiz mit denen der 4 Kreise vereinigt, auch wurde der enge und weite Ausschuß der Ritterschaft in einem Collegium verbunden, dann wurden 29 neue Ritterschaftliche Stellen gegründet; das war aber auch in der Hauptsache Alles, im Uebrigen blieb es beim Alten, und wie viel auch auf den Landtagen zur Sprache gebracht wurde, so wenig wurde ausgerichtet. Nur die strenge Gerechtigkeitsliebe des Königs entschädigte gewißermaßen für dieses allerdings dem Bildungszustande des Volks keineswegs angemessene Festhalten bei dem Alten. Dennoch fehlte es an Veränderungen bei den Landes- behörden nicht. An die Stelle des geheimen Consiliums trat am 6. October 1817 der geheime Rath, welches die oberste Staatsbehörde war, hauptsächlich zur Berathung des Regenten, wie zur Aufsicht über die übrigen Landesbehörden und zur Annahme der Beschwerden der Unterthanen be- stimmt. Für außerordentliche Fälle bildete der geheime Rath mit Zuziehung der königlichen Prinzen und der Häupter anderer Collegien den Staasrath. Die zweite höchste Lan- desbehörde, das geheime Finanzcollegium, erlitt wegen Verringerung des Landes eine Verminderung seiner Mitglieder. Das Finanzcollegium that alles, jeden Zweig des Staatshaushaltes empor zu bringen, wobei ihm der König durch die veränderte Ordnung des Kas- senwesens zu Hilfe kam. Es wurden 2 Centralkas, sen, die Hauptkasse und die Rentkammer mit 5 ver- schiedenen Zahlämtern eingeführt. 25 Millionen rückstän- dige Zahlungen der keraegnaiious - Kasse von 1807 bis 1817 wurden für niedergeschlagen und erloschen erklärt, wo- durch freilich Viele einen Theil ihres Vermögens verloren. Besonders viel geschah für die Verbesserung des Forstwesens, welches um so nöthiger war, da die nutzbarsten und ge- schontesten Wälder für das Königreich Sachsen verloren gegangen waren. Auch wurde am 13. April 1816 die Forstbildungsanstalt zu Tharandt zu einer Forstaca-

6. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 159

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
169 Dünn ftudirte er zu Leipzig und erhielt 1544 die Admi- nistratur des Hochftifts Merseburg, die er aber nieder- legte, als er sich 1548 mit Anna, der Tochter Königs Christian Iii. von Dänemark, vermählte. Sein Bru- der verstattete ihm die von dem Vater angeordnete Mitre- gierung nicht, wies ihm aber ein kleines Gebiet mit lan- desherrlichen Rechten zu seinem Einkommen an, und ernannte ihn zu seinem Stellvertreter bei den inländischen Regierungs- geschäften, wenn er selbst in auswärtigen Kriegen abwesend wäre. Unter diesen Umständen, so wie schon bei seinem früheren Aufenthalte zu Prag, hatte der Prinz hinlänglich Gelegenheit, sich Kenntnisse von Staatsgeschäften zu erwer- den , die er auf das Beste benutzte und dadurch einer der einsichtsvollsten Regenten wurde. Der Zustand Kursachsens war eben kein erfreulicher, als August die Regierung übernahm. Von Außen her wurde der Staat durch einen Ueberfall vom Markgrafen Albrecht bedroht, und zugleich forderte die Ernesti- nische Linie die i. Jahre 1547 abgetretenen Länder, Rechte und Würden zurück. Im Innern war die Verwaltung noch ungeordnet und manches in Verwirrung. Das Land wurde von einer Schuldenlast von i,ooo,ooy Gulden gedrückt, die Verarmung und Entvölkerung nahm überhand und unter den Geistlichen erhoben sich so heftige Streitigkeiten, daß dadurch die Ruhe des Landes gestört werden konnte. Nur ein weiser und kraftvoller Fürst, der mit Muth und Stand- haftigkeit auch Mäßigung und Vorsicht vereinigte, vermochte die mannigfachen Wirrnisse im Staate zu enden und die Gefahren, die ihn bedrohten, abzuwenden, und als ein sol- cher erwies sich August. Gleich nach dem er die Huldi- gung von den Ständen empfangen, bewog er sie, eine Ver- mehrung der Kriegsmacht zu bewilligen, um einem Angriffe Markgraf Alb rechts widerstehen zu können, dann aber schloß er durch dänische und kurbrandenburgische Vermittelung am 11. September 1553 Frieden mit diesem streitlustigen Fürsten. Die Forderungen der Ernestini- schen Linie brachte er am 24. Februar 1554 durch den Vertrag zu Naumburg zum Schweigen, durch welchen er die vier Aemter, Altenburg, Eisenverg, Sachsen- burg und Herbiöleben an die ältere Linie abtrat und

7. Das Deutsche Reich - S. 1

1912 - Leipzig : Wunderlich
Erste methodische Einheit. 1. Die Provinz ürandentmrg. (Größe: 40000 qkm, also über 21/2 X das Königreich Sachsen.) Ziel: Wir werfen heute einen Blick auf das Stammlaud der Hohenzollern. Wir sprechen von der Provinz Branden- bürg, die man früher „des Deutschen Reiches Streusaud- büchfe" nannte. Nachdem die Kinder noch einmal alles das angegeben haben, was sie auf Grund des Geschichtsunterrichts^) von Brandenburg gelernt haben, werden gemeinsam die Fragen festgestellt, nach denen die Be- sprechung fortzuschreiten hat: I. Wo liegt die Landschaft? In der Geschichtsstunde haben wir ihre Lage nur im allgemeinen festgestellt. (Nördlich von uns — Havel, Spree, Oder.) Heute wollen wir genauer verfahren. Was lehrt die Karte über die Lage der Provinz? (Sie zeigt, daß die Provinz Brandenburg ein Teil der großen Nord- deutschen Tiefebene ist, ungefähr in der Mitte des Preußischen Staates liegt und sich zwischen dem Großherzogtnme Mecklenburg und den Pro- vinzen Pommern, Westpreußen, Posen, Schlesien und Sachsen ausbreitet.) Ii. Warum hieß die Provinz früher „des Deutschen Reiches Streusandbüchse"? In früherer Zeit war die Provinz Brandenburg zum größten Teile ein sehr unfruchtbares Gebiet. Sie enthielt nicht allein weite Moor- flächen, sondern auch Gegenden, wo der Boden entweder ganz steinig i) In der Geschichte haben wir uns kurz vorher mit dem Manne beschäftigt, der den Franzosen am Rheine so entschieden entgegentrat und sodann die Schweden besiegte, die — von Ludwig Xiv. aufgehetzt — von Pommern aus in Deutschland eingefallen waren. Wir haben sodann, nachdem wir die Taten dieses Mannes kennen gelernt hatten Zurückweisung der Bewerbung Ludwigs Xiv. um die deutsche Kaiserkrone — Kämpfe am Rhein — Sieg bei Fehrbellin), die Frage aufgeworfen: Woher stammt denn Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst? Diese Frage führte uns u. a. auf den Burggrafen von Nürnberg (Friedrich von Hohen- zollern), der einst vom Kaiser Sigismund die Markgrafschaft Brandenburg erhielt, zu der Heinrich I. den Grund gelegt hatte. (Nordmark zum Schutze gegen die Slaven!) Tischendorf, Das Deutsche Reich. 20. Aufl. 1

8. Das Deutsche Reich - S. 13

1918 - Leipzig : Wunderlich
- 13 — I. Wo liegt die Landschaft? In der Geschichtsstunde haben wir ihre Lage nur im allgemeinen festgestellt. (Nördlich von uns — Havel, Spree, Oder.) Heute wollen wir genauer verfahren. Was lehrt die Karte über die Lage der Provinz? (Sie zeigt, daß die Provinz Brandenburg ein Teil der großen Nord- deutschen Tiefebene ist, ungefähr in der Mitte des Preußischen Staates liegt und sich zwischen dem Großherzogtume Mecklenburg und den Pro- vinzen Pommern, Westpreußen, Posen, Schlesien und Sachsen ausbreitet.) Ii. Warum hiest die Provinz früher „des Deutschen Reiches Streusandbüchse"? In früherer Zeit war die Provinz Brandenburg zum größten Teile ein sehr unfruchtbares Gebiet. Sie enthielt nicht allein weite Moor- flächen, sondern auch Gegenden, wo der Boden entweder ganz steinig oder mit grauem Flugsande bedeckt war, in dem höchstens Kiefern- Wälder und dürres Heidekraut genügende Nahrung fanden. Den Man- derer faßte ein Schrecken, wenn ihn der Weg durch diese Landschaft führte, wo der Fuß bei jedem Schritte tief einsank in den feinen, vom Winde leicht hin und her gewehten Sand, wo der Wagen sich mühsam fortschleppte und nur struppige Kiefern hier und da etwas Schatten ge- währten. Iii. Welches Bild bietet die Provinz jetzt? Jetzt ist der größte Teil der Provinz Brandenburg ein sorgfältig angebautes und fruchtbares Land*) mit volkreichen Städten, schmucken Dörfern und schönen Schlössern. 1. Der größte Teil des Sumpf- und Moorlandes ist ver- schwuudeu. So hat man z. B. einen an der Oder in der Nähe von Küstrin gelegenen Landstrich — Overbruch2) genannt — (Zeigen!) durch mühsame Arbeit in eine fruchtbare Gegend umgewandelt. Der Oder- bruch bot noch vor 160 Jahren ein überaus trauriges Bild. Meilen- weit breiteten sich grundlose Sümpfe und Moräste aus, umsäumt von knorrigen Weiden, Eichen und alten Erlen, bewachsen mit Rohr und Schilf- pflanzen, zwischen denen Wasser- und Sumpfvögel ihre Nester bauten und Fischottern und Biber hausten. Hin und wieder erblickte das Auge auf kahler Anhöhe eine elende mit Rohr oder Schilf gedeckte Lehmhütte. Woher stammt denn Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst? Diese Frage führte uns u. a. auf den Burggrafen von Nürnberg ifriedrich von Hohen- zollern), der einst vom Kaiser Sigismund die Markgrafschaft Brandenburg erhielt, zu der Heinrich I. den Grund gelegt hatte. (Nordmark zum Schutze gegen die Slaven!) 1) 46% Ackerland, 32% Wald, 14% Wiese, 8% Seen und unbebautes Land. [Schwer.] 2) Bruch = sumpfige, mit Erlen, Weiden usw. bewachsene Niederung.

9. Von der germanischen Urzeit bis zur Französischen Revolution - S. 146

1911 - Leipzig : Wunderlich
146 Reinhold Koser. Um von der Ausdehnung der Frondienste ein Bild zu gewinnen, ließ sich Friedrich 1748 von dem Generaldirektorium eine nach Provinzen geordnete Zusammenstellung einreichen. Das Ergebnis war für die Laude jenseits der Weser ein sehr günstiges. Im Herzogtum Kleve leistete die Mehrzahl der Bauern das ganze Jahr über nur zwei, vier oder sechs Tagesftonen, die Schlüterei Kleve ausgenommen, wo die einen wöchentlich zu zwei, die andern monatlich zu zwei oder auch nur einem Dienste verpflichtet waren. Ebenso waren die Untertanen in Geldern im ganzen Jahre höchstens zu viermaligem Dienste, teilweise nur zu drei-, zwei- oder einmaligem gehalten. In Ostfriesland waren bis aus wenige Ausnahmen die Dienste schon seit 1611 in eine geringe Geldleistung verwandelt. In Minden und den übrigen westfälischen Landesteilen hatten die Bauern, soweit sie erbuntertänig waren, allerdings regelmäßig zu fronen, aber doch nie tagtäglich, und überall waren die Verpflichtungen schriftlich festgestellt, während die geleisteten Dienste in Quittungsbüchern bescheinigt wurden. Je zufriedener der König mit dieser Sachlage war, um so mehr beklagte er die Uberbürduug der Bauern in den mittleren und östlichen Provinzen. Daß auf Bauernhöfen die Verpflichtung zu täglicher Stellung eines Gespanns lastete, gehörte nicht zu den Ausnahmen, oder die Fronen waren gar ungemessene, ganz in die Willkür der Grundherrschaft gestellt. In Pommern gab es Domänen, denen Hand- und Spanndienste in einer Zahl geschuldet wurden, daß der Pächter nicht nötig hatte, eigenes Gespann oder Gesinde zu halten. Der König stellte jetzt für die Erneuerung der Pachtverträge den Grundsatz auf, daß die Untertanen nirgends mehr als drei- bis viertägigen Wochendienst leisten sollten; den adeligen Grundherrschaften ließ er vorstellen, daß die gleiche Einrichtung zu ihrem eigenen Vorteile gereichen würde. Noch bestärkt wurde er in seiner Abneigung gegen das Fronwesen durch eine Darlegung des Obersten Retzow, daß erfahrungsmäßig die im Frondienst bestellten Acker bei weitem nicht den Ertrag der Wirtschaft mit eigenem Gespann ergäben; er verfügte deshalb 1755, daß bei den Ämterverpachtungen in Zukunft die Spanndienste durchgängig auf ein Dienstgeld umgerechnet werden sollten. Gegen körperliche Mißhandlung hatte wieder schon Friedrich Wilhelm I. die Bauern schützen zu wollen erklärt. 1738 sah man ein Prügelmandat öffentlich in den Dorfkrügen ausgehängt, das den Domänenpächtern und ihren Wirtschaftshilfen „das barbarische Wesen, die Untertanen mit Prügeln oder Peitschen wie das Vieh anzutreiben," bei schwerer Ahndung verbot; immerhin hatte Friedrich Wilhelm dabei Littauen und Preußen ausdrücklich ausnehmen zu müssen geglaubt, da das Volk dort noch gar zu faul und gottlos fei. Friedrich Ii. ließ diese traurige Ausnahmestellung einer großen Provinz aufhören und wachte überhaupt ungleich stetiger als sein Vorgänger über die Einhaltung der zur Abschreckung erlassenen Gebote. Wo er auf einer Reife einen Do-

10. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 166

1846 - Dresden : Arnoldi
166 Küstenhandel, Seeräuberei, Krieg. — Sitten: Erziehung der Knaben zu Kriegern. Liebe zur Redlichkeit und Keuschheit. Gast- freundschaft. Trunk- und Spielsucht. — Kleidung: Felle erlegter Thiere. Nahrung: Kräuter, Wurzeln, Fleisch und Milch der Thiere, später Gerstensaft. Wohnungen: Abbrechbare Zelte oder Hütten. — Religion: Verehrung der Hertha (Erde), des Kriegs- gottes Odin oder Wodan (höchste Gottheit, Menschenopfer), des Thor (Donnerer). Heilig gehalten wurde auch die, wahrscheinlich dem Hermann geweihte Jrmensäule in Westphalen. Walhalla: Verei- nigungsort der Gefallenen. Anbetung der Götter unter Bäumen, oder in Hainen. Priester: Druiden. Weissagungen aus dem Fluge der Vogel, dem Blute der Opserthiere :c. Untern ehmungen nach Außen: a) Ueberfahrt nach Eng- land unter Hengist imb Horsa 449, um die Pikten und Skoten zu vertreiben. Gründung von sieben Königreichen, die 827 vereinigt und bis 1066 von 'sächsischen Königen regiert wurden, b) Zerstö- rung des thüringischen Königreichs - mit den Franken (531), das nördlich von der Unstrut an Sächselt fiel, c) 568 Zug mit Alboin nach Italien (S. 39.). 6) Krieg mit Karl dem Großen (S. 40). 2. Sachsen ein Herzogthum bis 1180. Anführerder Sachsen gegen Karl den Großen: Wittekind der Große. 784 Flucht mit Alboin, Anführer der Ostphalen, nach Dänemark. 785 Wittekind's Taufe. Sachsen wurde ein Theil des Frankenreichs, Wit- tekind jedoch mit der Herzogswürde belehnt. — Bei der Länderthei- luitg 843 (S. 41) kam Sachsen an Deutschland. Unter Ludwig dem Deutschen sächsischer Herzog: Ludolph. Unter Otto dem Erlauchteit, der die deutsche Kaiserkrone ausschlug, Vereinigung Thüringens mir Sachsen. Seine Nachfolger waren zugleich deutsche Kaiser (S. 42.) Otto 1. übergab 968 Sachsen dem Herzoge Hermann Billing. Kampf mit Heinrich Iv. (S. 43). 1106 ch mit Magnus das Billing'sche Haus aus. Lothar (S. 44) belehnte, nachdem er die Kaiserkrone erhielt, 1127 Heinrich den Stolzen von Baiern mit Sachsen. Sachsens Schicksal unter ihm 'und Heinrich dem Löwen (S. 44). 1180 Zersplitterung des großen Herzogthums. Lehngrasen wurden unabhängig, Westphalen fiel an den Erzbischof von Köln. Andere Theile fielen an die Erzbischöfe und Bischöfe von Mainz, Magdeburg, Bremen, Verden, Minden. Albrecht des Bären Sohn, Bernhard von Anhalt (Vorfahren : Herren v. B a l- kenstedt (Ballenstedts, daher im Wappen 5 schwarze Balken im goldenen Felde, vom Hause Wettin beibehalten) erhielt den Titel ei- nes Herzogs von Sachsen. Bi* Herzogthum (seit 1356 Kurfürstenthum) Sachsen-Wit- tenberg unter dem Hause Askanien bis zur Vereinigung mit Meißen upd Thüringen. 1180 — 1428. 3. Bernhard (f- 1211). Entstehung des sächsischen Rauten- kranzes und des Marschallamtes.
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