Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 1

1895 - Leipzig : Wunderlich
Srste methodische Einheit. A. klarheitsstuft. 1 Die Provinz Brandenburg. Anschauungsmittel: Schwefel, Holzkohle, Salpeter, Schießpulver. 3tcl: Wir werfen heute einen Blick auf das Stammland der Hohenzollern. Wir sprechen von der Provinz Brandenburg, die man früher des deutschen Reiches Streusandbüchse nannte. Nachdem die Kinder noch einmal alles das angegeben haben, was sie auf Grund des Geschichtsunterrichts*) von Brandenburg gelernt haben, werden gemeinsam die Fragen festgestellt, nach denen die Besprechung fortzuschreiten hat. 1. Wo liegt die Landschaft? In der Geschichtsstunde haben wir ihre Lage nur im allgemeine« festgestellt. (Nördlich von uns — Havel, Spree, Oder). Heute wollen wir genauer Verfahren. Was lehrt die Karte über die Lage der Provinz? (Sie zeigt, daß die Provinz Brandenburg sich ungefähr in der Mitte des preußischen Staates befindet und sich ausbreitet zwischen dem Großherzog- tume Mecklenburg, und den Provinzen Pommern, Posen, Schlesien und Sachsen. 2. Warum hiefz die Provinz Brandenburg, früher des deutschen Reiches Streusandbüchse? In früherer Zeit war die Provinz Brandenburg zum größten Teile ein sehr unfruchtbares Gebiet. Sie enthielt nicht allein weite öde Moor- *) In der Geschichte haben wir uns kurz vorher mit dem Manne beschäftigt, der den Franzosen am Rheine so entschieden entgegentrat und sodann die Schweden besiegte, die — von Ludwig Xiv. aufgehetzt — von Pommern aus in Deutschland eingefallen waren. Wir haben sodann, nachdem wir die Thaten dieses Mannes kennen gelernt hatten (Zurückweisung der Bewerbung Ludwigs Xiv. — Kämpfe am Rhein — Sieg bei Fehrbellin), die Frage aufgeworfen: Woher stammte denn Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst? Diese Frage führte uns u. a, auf den Burggrafen von Nürnberg (Friedrich von Hohenzollern), der einst vom Kaiser Sigismund die Markgraffchaft Brandenburg erhielt, zu der Heinrich I. den Grund gelegt hatte. (Nordmark zum Schutze gegen die Sklaven!) Tischendorf, Deutschland. 2. Abt. 2. Aufl. 1

2. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 193

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 193 — ein und bahnten damit ein engeres Verhältnis zu den Wet-tinern an. Mit den Habsburgern gerieten die Wettiner gleich von Anfang an in ein feindliches Verhältnis. Rudolf I. von Habsburg nahm ihnen 1290 Brehna und das Pleißnerland, ja, Albrecht I. zog sämtliche Länder der Wettiner ein und belegte die Wettiner mit der Reichsacht. In der Schlacht bei Lucka (1307) siegte zwar Friedrich der Freidige über Albrechts Heer, dennoch wäre seine Herrschaft in Frage gestellt gewesen, wenn nicht 1308 Albrecht I. ermordet worden wäre. Von nun an zeigten sich die Wettiner streng kaiserlich und unterstützten namentlich die Habsburger in ihren Kämpfen gegen die Türken und die Franzosen. Je mehr aber die Hohenzollern sich emporschwangen, je mehr sie den Neid der Habsburger, welche keine andere deutsche Macht emporkommen lassen "wollten, erregten, desto unausbleiblicher war es, daß die Wettiner in diese Kämpfe zwischen Preußen und Österreich verwickelt wurden. Zunächst überflügelten die Hohenzollern ihre mächtigen Nachbarn, die Wettiner, je mehr und mehr. Ter jülich-klevische Erbfolgestreit (1609) entzweite die beiden lutherischen Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg und hätte jedenfalls einen Krieg zwischen ihnen heraufbeschworen, wenn gerade kampflustige und tatkräftige Wettiner am Ruder gestanden Hütten. Infolge von deren Nachgiebigkeit erwarb Johann Sigismund von Brandenburg Jülich - Kleve-Mark und Ravensberg und legte so den Grund zu den rheinischen Besitzungen der Hohenzollern. Da diese 1613 noch zur kalvi-nischen Lehre übertraten, so ward die Verstimmung zwischen ihnen und den Wettinern, welche in ihrer streng lutherischen Gesinnung den Kalvinismus haßten, dauernd. Unterdessen erwarb Brandenburg Preußen, und im Westfälischen Frieden setzte der große Kurfürst durch, daß ihm Magdeburg und Halberstadt, worauf Sachsen schon lange Erbanfprüche besaß, zusielen. So ist es leicht erklärlich, daß sich Johann Georg Ii. mit dem Kaiser gegen den Kurfürsten Friedrich Wilhelm verband, um ihn zur Herausgabe des eroberten schwedischen Vorpommern zu zwingen. Johann Georg Iii. hingegen vereinigte sich kurz danach (1681) mit demselben Fürsten, um Frankreichs Raubgelüste zu zügeln. Durch den Übertritt Friedrich Augusts I. zur katholischen Kirche erlangte Preußen die Führerschaft der deutschen Protestanten und überflügelte somit auch auf diesem Gebiete Sachsen. Im nordischen Kriege gingen Sachsen und Preußen wieder zusammen und eroberten gemeinsam Stettin und Stralsund. Ebenso stand es im ersten schlesischen Kriege auf der Seite Preußens, doch schon 1743 schloß Brühl ein Verteidigungsbündnis mit Österreich, dessen Spitze sich gegen Preußen richtete. So ward Sachsen in den 2. und 3. schleichen Krieg hineingezogen und bildete leider den Haupt- Franke, Sächsische Geschichte. 2. Aufl. 13

3. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 189

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 189 — hat sich Sachsens Gebiet im Laufe der Geschichte oft verändert. Durch die deutsche Reichsverfassung aber ist fernerhin jede Gebietsveränderung ausgeschlossen, da sie jedem deutschen Staate seine Unverletzlichkeit zusichert, es sei denn, daß Deutschland selbst von einer fremden Macht zerstückelt würde. 2. Sachsens politische Stellung zu Schweden, Polen und Frankreich, zu Österreich und Preußen. Für Sachsens Geschicke war die Stellung, die seine Fürsten teils zu Frankreich, Polen und Schweden, Preußen und Österreich einnahmen, von wesentlicher Bedeutung. Zu Schweden trat es im Dreißigjährigen und im Nordischen Kriege in nähere Berührung. Zwar hatte Sachsen anfangs niemals unmittelbaren Grund, mit Schweden in Beziehung zu treten; aber besondere Umstände zwangen es dazu. Im Dreißigjährigen Kriege war es die Einmischung Gustav Adolfs in die deutschen Angelegenheiten und im Nordischen Kriege Sachsens Verbindung mit Polen und Augusts Bündnis mit Rußland und Dänemark. Im Dreißigjährigen Kriege war zwar Schweden zweimal Sachsens hochgepriesener Retter aus der Not, aber dann ein um so mehr gefürchteter Bedränger, im Nordischen Kriege war gleich von Anfang an das Verhältnis feindseliger Natur und verhängte gleichfalls über unser Vaterland großes Unheil. Noch einmal kamen zwar die Schweden nach Sachsen, nämlich im Jahre 1813, wo sie an der großen Völkerschlacht auch gegen unser Vaterland kämpften, aber diesmal traten sowohl die Schweden als die Sachsen zurück, da beide nur unbedeutende Verbündete der mächtigen Hauptgegner bildeten. So verdankte zwar unser Vaterland nebst dem übrigen Deutschland den Schweden die wertvolle Glaubensfreiheit, aber dieses Gut wurde teuer erkauft, und vornehmlich war es unser Vaterland, das den Kelch des Leidens bis auf die Neige leeren mußte. Es ist darum kein Wunder, daß trotz Gustav Adolf die Schweden bei uns in keinem guten Andenken standen und stehen. „Warte du Schwede!" In den ältesten Zeiten wurde Polen der Mark Meißen gefährlich, als der kühne Polenherzog Boleflaw 1004 Bautzen eroberte und 1015 sogar Meißen bestürmte. Als aber Konrad Ii. (1024 bis 1039) die Polen besiegt hatte, schoben sich zwischen Sachsen und Polen die Lausitz und Schlesien ein, und jahrhundertelang fand zwischen beiden Ländern kein näherer Verkehr statt. Erst als Friedrich August I. als August Ii. 1697 den polnischen Königsthron bestieg, da ward jene für Sachsen so unheilvolle Verbindung gestiftet, die zuerst bis 1763 währte. Zwar lehnte Friedrich August Iii. die polnische Krone ab, aber wider seinen Willen übergab ihm Napoleon 1807 das Herzogtum Warschau, das er bis zum Jahre 1813 inne hatte. Auch diese zweite Verbindung erwies sich unheilvoll für

4. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 24

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 24 — Wir verurteilen aber ganz und gar ihre große Grausamkeit und Raubgier. Rauben und morden, plündern und zerstören nichts weiter wollten sie in Sachsen. Sie hausten ebenso schlimm wie ernst die wilden Ungarn und die Raubritter. Durch sie erlitt Sachsen ungeheuren Schaden, denn sie haben viele Tausende von wehrlosen Einwohnern erschlagen, sie haben die Felder, Gärten und Weinberge verwüstet, viele Hunderte von Dörfern und Städten vollständig niedergebrannt und unermeßliche Beute fortgeschleppt. In den Husiiteu kam der Haß der Tschechen gegen die Deutschen zum Ausbruch. Glaubens- und Völkerhaß vereinigten sich mit der Mord-nnd Raubgier zum schrecklichen Bunde. 5. Rückblick auf die Wettiner. Im Jahre 1127 erhielten die Wettiner die Mark Meißen als erbliches Besitztum. Konrad von Wettin ist der Stammvater unseres Fürstenhauses. Heinrich der Erlauchte erwarb Thüringen und das Pleißnerland. Friedrich der Streitbare erhielt das Herzogtum Sachsen und den Kurfürstennamen. Als Kurfürsten konnten die Wettiner den neuen König wühlen. Noch heute heißen die Könige von Sachsen auch Herzog von Sachsen. 6. Rückblick auf Sachsen. Die alten Sachsen bewohnten das Land zwischen Rhein und Elbe und zwischen der Nordsee und dem Harze. Sie wurden von Herzogen beherrscht. Einer von den berühmtesten ist Widukiud, der mit Karl dem Großen viele Kriege führte und sich endlich unterwarf und sich taufen ließ. Herzog Heinrich wurde 919 deutscher König und begann das sächsische Kaiserhaus. Unter dem Hohenstauseu Friedrich Rotbart wurde das Herzogtum Sachsen geteilt. Nur der kleine Teil an der Elbe behielt den Namen Sachsen; der übrige bekam andere Namen, wie z. B. Braunschweig, Westfalen usw. Die Hauptstadt des kleinen Herzogtums war Wittenberg. Die Herzöge von Sachsen waren Kurfürsten, denn sie wählten den deutschen König mit. Unter Kaiser Sigismund bekamen 1423 die Wettiner Sachsen. Seit der Zeit hießen die Länder der Wettiner Sachsen, obwohl sie nicht von den alten Sachsen bewohnt wurden. So wanderte der Name Sachsen von Norden nach Süden. Jetzt gibt es ein Königreich Sachsen, vier sächsische Herzogtümer und die Provinz Sachsen, die zu Preußen gehört.

5. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 159

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
169 Dünn ftudirte er zu Leipzig und erhielt 1544 die Admi- nistratur des Hochftifts Merseburg, die er aber nieder- legte, als er sich 1548 mit Anna, der Tochter Königs Christian Iii. von Dänemark, vermählte. Sein Bru- der verstattete ihm die von dem Vater angeordnete Mitre- gierung nicht, wies ihm aber ein kleines Gebiet mit lan- desherrlichen Rechten zu seinem Einkommen an, und ernannte ihn zu seinem Stellvertreter bei den inländischen Regierungs- geschäften, wenn er selbst in auswärtigen Kriegen abwesend wäre. Unter diesen Umständen, so wie schon bei seinem früheren Aufenthalte zu Prag, hatte der Prinz hinlänglich Gelegenheit, sich Kenntnisse von Staatsgeschäften zu erwer- den , die er auf das Beste benutzte und dadurch einer der einsichtsvollsten Regenten wurde. Der Zustand Kursachsens war eben kein erfreulicher, als August die Regierung übernahm. Von Außen her wurde der Staat durch einen Ueberfall vom Markgrafen Albrecht bedroht, und zugleich forderte die Ernesti- nische Linie die i. Jahre 1547 abgetretenen Länder, Rechte und Würden zurück. Im Innern war die Verwaltung noch ungeordnet und manches in Verwirrung. Das Land wurde von einer Schuldenlast von i,ooo,ooy Gulden gedrückt, die Verarmung und Entvölkerung nahm überhand und unter den Geistlichen erhoben sich so heftige Streitigkeiten, daß dadurch die Ruhe des Landes gestört werden konnte. Nur ein weiser und kraftvoller Fürst, der mit Muth und Stand- haftigkeit auch Mäßigung und Vorsicht vereinigte, vermochte die mannigfachen Wirrnisse im Staate zu enden und die Gefahren, die ihn bedrohten, abzuwenden, und als ein sol- cher erwies sich August. Gleich nach dem er die Huldi- gung von den Ständen empfangen, bewog er sie, eine Ver- mehrung der Kriegsmacht zu bewilligen, um einem Angriffe Markgraf Alb rechts widerstehen zu können, dann aber schloß er durch dänische und kurbrandenburgische Vermittelung am 11. September 1553 Frieden mit diesem streitlustigen Fürsten. Die Forderungen der Ernestini- schen Linie brachte er am 24. Februar 1554 durch den Vertrag zu Naumburg zum Schweigen, durch welchen er die vier Aemter, Altenburg, Eisenverg, Sachsen- burg und Herbiöleben an die ältere Linie abtrat und

6. Das Deutsche Reich - S. 1

1912 - Leipzig : Wunderlich
Erste methodische Einheit. 1. Die Provinz ürandentmrg. (Größe: 40000 qkm, also über 21/2 X das Königreich Sachsen.) Ziel: Wir werfen heute einen Blick auf das Stammlaud der Hohenzollern. Wir sprechen von der Provinz Branden- bürg, die man früher „des Deutschen Reiches Streusaud- büchfe" nannte. Nachdem die Kinder noch einmal alles das angegeben haben, was sie auf Grund des Geschichtsunterrichts^) von Brandenburg gelernt haben, werden gemeinsam die Fragen festgestellt, nach denen die Be- sprechung fortzuschreiten hat: I. Wo liegt die Landschaft? In der Geschichtsstunde haben wir ihre Lage nur im allgemeinen festgestellt. (Nördlich von uns — Havel, Spree, Oder.) Heute wollen wir genauer verfahren. Was lehrt die Karte über die Lage der Provinz? (Sie zeigt, daß die Provinz Brandenburg ein Teil der großen Nord- deutschen Tiefebene ist, ungefähr in der Mitte des Preußischen Staates liegt und sich zwischen dem Großherzogtnme Mecklenburg und den Pro- vinzen Pommern, Westpreußen, Posen, Schlesien und Sachsen ausbreitet.) Ii. Warum hieß die Provinz früher „des Deutschen Reiches Streusandbüchse"? In früherer Zeit war die Provinz Brandenburg zum größten Teile ein sehr unfruchtbares Gebiet. Sie enthielt nicht allein weite Moor- flächen, sondern auch Gegenden, wo der Boden entweder ganz steinig i) In der Geschichte haben wir uns kurz vorher mit dem Manne beschäftigt, der den Franzosen am Rheine so entschieden entgegentrat und sodann die Schweden besiegte, die — von Ludwig Xiv. aufgehetzt — von Pommern aus in Deutschland eingefallen waren. Wir haben sodann, nachdem wir die Taten dieses Mannes kennen gelernt hatten Zurückweisung der Bewerbung Ludwigs Xiv. um die deutsche Kaiserkrone — Kämpfe am Rhein — Sieg bei Fehrbellin), die Frage aufgeworfen: Woher stammt denn Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst? Diese Frage führte uns u. a. auf den Burggrafen von Nürnberg (Friedrich von Hohen- zollern), der einst vom Kaiser Sigismund die Markgrafschaft Brandenburg erhielt, zu der Heinrich I. den Grund gelegt hatte. (Nordmark zum Schutze gegen die Slaven!) Tischendorf, Das Deutsche Reich. 20. Aufl. 1

7. Das Deutsche Reich - S. 13

1918 - Leipzig : Wunderlich
- 13 — I. Wo liegt die Landschaft? In der Geschichtsstunde haben wir ihre Lage nur im allgemeinen festgestellt. (Nördlich von uns — Havel, Spree, Oder.) Heute wollen wir genauer verfahren. Was lehrt die Karte über die Lage der Provinz? (Sie zeigt, daß die Provinz Brandenburg ein Teil der großen Nord- deutschen Tiefebene ist, ungefähr in der Mitte des Preußischen Staates liegt und sich zwischen dem Großherzogtume Mecklenburg und den Pro- vinzen Pommern, Westpreußen, Posen, Schlesien und Sachsen ausbreitet.) Ii. Warum hiest die Provinz früher „des Deutschen Reiches Streusandbüchse"? In früherer Zeit war die Provinz Brandenburg zum größten Teile ein sehr unfruchtbares Gebiet. Sie enthielt nicht allein weite Moor- flächen, sondern auch Gegenden, wo der Boden entweder ganz steinig oder mit grauem Flugsande bedeckt war, in dem höchstens Kiefern- Wälder und dürres Heidekraut genügende Nahrung fanden. Den Man- derer faßte ein Schrecken, wenn ihn der Weg durch diese Landschaft führte, wo der Fuß bei jedem Schritte tief einsank in den feinen, vom Winde leicht hin und her gewehten Sand, wo der Wagen sich mühsam fortschleppte und nur struppige Kiefern hier und da etwas Schatten ge- währten. Iii. Welches Bild bietet die Provinz jetzt? Jetzt ist der größte Teil der Provinz Brandenburg ein sorgfältig angebautes und fruchtbares Land*) mit volkreichen Städten, schmucken Dörfern und schönen Schlössern. 1. Der größte Teil des Sumpf- und Moorlandes ist ver- schwuudeu. So hat man z. B. einen an der Oder in der Nähe von Küstrin gelegenen Landstrich — Overbruch2) genannt — (Zeigen!) durch mühsame Arbeit in eine fruchtbare Gegend umgewandelt. Der Oder- bruch bot noch vor 160 Jahren ein überaus trauriges Bild. Meilen- weit breiteten sich grundlose Sümpfe und Moräste aus, umsäumt von knorrigen Weiden, Eichen und alten Erlen, bewachsen mit Rohr und Schilf- pflanzen, zwischen denen Wasser- und Sumpfvögel ihre Nester bauten und Fischottern und Biber hausten. Hin und wieder erblickte das Auge auf kahler Anhöhe eine elende mit Rohr oder Schilf gedeckte Lehmhütte. Woher stammt denn Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst? Diese Frage führte uns u. a. auf den Burggrafen von Nürnberg ifriedrich von Hohen- zollern), der einst vom Kaiser Sigismund die Markgrafschaft Brandenburg erhielt, zu der Heinrich I. den Grund gelegt hatte. (Nordmark zum Schutze gegen die Slaven!) 1) 46% Ackerland, 32% Wald, 14% Wiese, 8% Seen und unbebautes Land. [Schwer.] 2) Bruch = sumpfige, mit Erlen, Weiden usw. bewachsene Niederung.

8. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 166

1846 - Dresden : Arnoldi
166 Küstenhandel, Seeräuberei, Krieg. — Sitten: Erziehung der Knaben zu Kriegern. Liebe zur Redlichkeit und Keuschheit. Gast- freundschaft. Trunk- und Spielsucht. — Kleidung: Felle erlegter Thiere. Nahrung: Kräuter, Wurzeln, Fleisch und Milch der Thiere, später Gerstensaft. Wohnungen: Abbrechbare Zelte oder Hütten. — Religion: Verehrung der Hertha (Erde), des Kriegs- gottes Odin oder Wodan (höchste Gottheit, Menschenopfer), des Thor (Donnerer). Heilig gehalten wurde auch die, wahrscheinlich dem Hermann geweihte Jrmensäule in Westphalen. Walhalla: Verei- nigungsort der Gefallenen. Anbetung der Götter unter Bäumen, oder in Hainen. Priester: Druiden. Weissagungen aus dem Fluge der Vogel, dem Blute der Opserthiere :c. Untern ehmungen nach Außen: a) Ueberfahrt nach Eng- land unter Hengist imb Horsa 449, um die Pikten und Skoten zu vertreiben. Gründung von sieben Königreichen, die 827 vereinigt und bis 1066 von 'sächsischen Königen regiert wurden, b) Zerstö- rung des thüringischen Königreichs - mit den Franken (531), das nördlich von der Unstrut an Sächselt fiel, c) 568 Zug mit Alboin nach Italien (S. 39.). 6) Krieg mit Karl dem Großen (S. 40). 2. Sachsen ein Herzogthum bis 1180. Anführerder Sachsen gegen Karl den Großen: Wittekind der Große. 784 Flucht mit Alboin, Anführer der Ostphalen, nach Dänemark. 785 Wittekind's Taufe. Sachsen wurde ein Theil des Frankenreichs, Wit- tekind jedoch mit der Herzogswürde belehnt. — Bei der Länderthei- luitg 843 (S. 41) kam Sachsen an Deutschland. Unter Ludwig dem Deutschen sächsischer Herzog: Ludolph. Unter Otto dem Erlauchteit, der die deutsche Kaiserkrone ausschlug, Vereinigung Thüringens mir Sachsen. Seine Nachfolger waren zugleich deutsche Kaiser (S. 42.) Otto 1. übergab 968 Sachsen dem Herzoge Hermann Billing. Kampf mit Heinrich Iv. (S. 43). 1106 ch mit Magnus das Billing'sche Haus aus. Lothar (S. 44) belehnte, nachdem er die Kaiserkrone erhielt, 1127 Heinrich den Stolzen von Baiern mit Sachsen. Sachsens Schicksal unter ihm 'und Heinrich dem Löwen (S. 44). 1180 Zersplitterung des großen Herzogthums. Lehngrasen wurden unabhängig, Westphalen fiel an den Erzbischof von Köln. Andere Theile fielen an die Erzbischöfe und Bischöfe von Mainz, Magdeburg, Bremen, Verden, Minden. Albrecht des Bären Sohn, Bernhard von Anhalt (Vorfahren : Herren v. B a l- kenstedt (Ballenstedts, daher im Wappen 5 schwarze Balken im goldenen Felde, vom Hause Wettin beibehalten) erhielt den Titel ei- nes Herzogs von Sachsen. Bi* Herzogthum (seit 1356 Kurfürstenthum) Sachsen-Wit- tenberg unter dem Hause Askanien bis zur Vereinigung mit Meißen upd Thüringen. 1180 — 1428. 3. Bernhard (f- 1211). Entstehung des sächsischen Rauten- kranzes und des Marschallamtes.

9. Von der germanischen Urzeit bis zum Ausgange der Regierung Friedrichs des Großen - S. 272

1912 - Leipzig : Wunderlich
272 Brandenburg-Preußen bis zum Ausgange Friedrichs des Großen. y) 1708—17 09. Der russische Krieg. 1703. Gründung Petersburgs. 1709. Schlacht bei Pultawa. <5) 1709—1714. Karls eigensinniges Verweilen in der Türkei, in Bender am Dnjestr. e) Ausgang Karls Xii. und des Nordischen Krieges. Bei seiner Rückkehr aus der Türkei findet Karl das Bündnis seiner alten Feinde erneuert und als neue Feinde Georg I. von England (und Hannover) mit) Friedrich Wilhelm I. von Preußen, der vergeblich vou ihm die Neutralität der deutsch-schwedischen Länder gefordert hat. Karl versucht, das dänische Norwegen zu erobern, fällt 1718 bei Frederikshald (36j.). Friedensschlüsse: 1719 zu Stockholm mit Hannover: Schweden tritt Bremen und Verden ab. 1720 mit Preußen, das Vorpommern bis zur Peene nebst Usedom und Wollin gegen Geldzahlungen erhält. 1721 zu Nystädt (Finnland) mit Rußland, wo Jngermanland und Karelien, Esthland und Livlaud an Rußland abgetreten werden. Schweden hat die Großmachtstellung verloren, Rußland sie erruugen. In Schweden folgt auf Karl Xsl. dessen Schwester Ulrike Eleonore, 1751 Adolf Friedrich von Holstein, 1810 wird der französische Marschall Bernadotte zum Kronprinzen gewählt. — In Rußland stirbt das Haus Romanow mit Elriabeth (1741 —1762) aus. Es folgt mit Peter Iii. das Haus Holstein-Goiwrp (Oldenburg). n. Brandenburg-Preußen bis zum Ausgange Friedrichs des Großen. 1. Brandenburg bis 1640. 1134—1320. Tne Askanier (der erste Albrecht der Bär, der letzte Waldemar der Große). 1323—73 Die Wittelsbacher. 1373—1415. Die Luxemburger (Karl Iv. und Sigismund). 1415 Die Hohenzouern*). (Friedrich I. 1415 — 1440, Friedrich ü. —1470, Albrecht Achilles —148ö Johann Cicero —1499, Joachim I. Nestor —1535, Joachim Ii Het'tor —1-71, Johann *) Stammvater der Hohenzollern ist Graf Burchard von Zollern in der zweiten H >lfte des I I. Jahrh. Etn Zweig dieses Siammes. Friedriv s., erhielt von velnrich Vi. 1190 die Burqgrafichaft Nürnberg Burgqraf Fr>edrich Iii. kämpfte für Rudolf von Habsburg auf dem Marchfelde, Friedrich Iv. für Luüwig den Bayern bei Mühldorf

10. Neuzeit - S. 187

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 187 — ols unabhängiger Landesherr von Preußen anerkannt. Seitdem besaß er die volle Staatshoheit über Preußen. Von jetzt an standen die Hohenzollern mit gleichem Rechte neben den andern Herrschern der Erde. Unter seinen drei Landesteilen war doch wenigstens ein Gebiet, worin er frei schalten und walten konnte, wo er außer Gott niemand Rechenschaft schuldig war. Als Kurfürst von Brandenburg galt er zwar noch als Lehensmann, aber als Herzog von Preußen war er von jetzt an ein völlig selbstherrlicher Fürst. Zwar verweigerten ihm widerspenstige preußische Adlige den Huldigungseid und Gehorsam; aber wie einst Friedrich I. in der Mark die Quitzows samt ihrem Anhange niederbeugte, so zwang auch Friedrich Wilhelm sie dazu, seine landesherrliche Gewalt anzuerkennen und ihm gehorsam zu sein. So war seine Landeshoheit außen und innen unbestritten. Hiermit hatten die Hohenzollern das preußische Erbe erst ganz und gar zu ihrem vollen Erbe gemacht. Das Jahr 1660 ist für sie ebenso wichtig wie das Jahr 1415, wo sie die Kurwürde von Brandenburg erhielten. 6. Der Einfall der Schweden in Brandenburg. Als der länder- und raubgierige König Ludwig Xiv. von Frankreich in Holland und am Rhein einfiel, da ergriff auch Friedrich Wilhelm die Waffen und stritt zuerst für Holland und dann als treuer deutscher Reichsfürst für den Kaiser gegen den westlichen Erbfeind. Er hatte einen Weck- und Mahnruf an die Deutschen erlassen und sie darin aufgefordert, ihr Vaterland gegen des Feindes Angriffe tapfer zu verteidigen. Derselbe schloß mit dem herrlichen Ehrenworte: „Gedenke, daß du ein Deutscher bist." So gab er seinen Mitfürsten und Zeitgenossen ein schönes Beispiel deutscher Vaterlandsliebe. Dem Franzosenkönige lag sehr viel daran, besonders diesen gefährlichen Gegner los zu werden. Darum erweckte er ihm im Rücken einen berüchtigten Feind. Er verband sich mit den Schweden, welche hofften, durch diesen Krieg Hinterpommern zu erwerben. Sogleich fielen sie verheerend in Pommern und Brandenburg ein. Vor allem die Mark litt entsetzlich unter den schändlichen Bedrückungen der rohen Horden. Die märkischen Bauern rotteten sich zur Abwehr der schwedischen Greuel zusammen und schrieben auf ihre Fahnen, die der rote brandenburgische Adler zierte, die Inschrift: „Wir sind Bauern von geringem Gut Und dienen unserem gnädigsten Kurfürsten mit Leib und Blut!" So mutig sie auch stritten, konnten sie doch nichts gegen die kampf-geübten Schweden ausrichten: die Kriegsgreuel nahmen daher kein Ende.
   bis 10 von 10
10 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 10 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 4
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 2
11 0
12 0
13 3
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 1
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 2
35 0
36 1
37 0
38 1
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 2
46 3
47 7
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 7
2 0
3 6
4 8
5 1
6 3
7 24
8 0
9 14
10 5
11 0
12 1
13 0
14 0
15 0
16 16
17 77
18 25
19 0
20 6
21 1
22 2
23 21
24 1
25 2
26 6
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 1
33 0
34 4
35 1
36 8
37 156
38 7
39 7
40 1
41 14
42 3
43 11
44 6
45 18
46 5
47 0
48 0
49 1
50 0
51 0
52 3
53 0
54 12
55 0
56 4
57 0
58 6
59 10
60 0
61 1
62 0
63 0
64 0
65 10
66 6
67 3
68 11
69 6
70 3
71 2
72 14
73 3
74 0
75 0
76 11
77 3
78 9
79 0
80 0
81 0
82 5
83 22
84 0
85 4
86 5
87 2
88 2
89 0
90 6
91 3
92 17
93 0
94 12
95 3
96 0
97 0
98 29
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 7
1 16
2 1
3 6
4 0
5 8
6 9
7 8
8 0
9 30
10 7
11 6
12 4
13 4
14 26
15 0
16 2
17 1
18 10
19 3
20 0
21 8
22 0
23 0
24 0
25 13
26 0
27 0
28 2
29 7
30 43
31 6
32 5
33 27
34 8
35 7
36 22
37 0
38 11
39 37
40 13
41 0
42 1
43 0
44 92
45 0
46 2
47 62
48 0
49 5
50 4
51 10
52 4
53 0
54 8
55 29
56 0
57 2
58 2
59 29
60 3
61 4
62 4
63 1
64 1
65 6
66 21
67 13
68 0
69 0
70 14
71 16
72 0
73 0
74 1
75 7
76 0
77 0
78 23
79 3
80 5
81 39
82 3
83 3
84 0
85 0
86 0
87 8
88 6
89 3
90 1
91 4
92 2
93 41
94 13
95 2
96 15
97 0
98 2
99 3
100 10
101 1
102 1
103 6
104 0
105 1
106 1
107 15
108 0
109 3
110 1
111 5
112 0
113 3
114 7
115 0
116 0
117 10
118 0
119 17
120 1
121 2
122 21
123 1
124 5
125 4
126 0
127 8
128 0
129 7
130 46
131 6
132 0
133 58
134 0
135 16
136 8
137 8
138 0
139 39
140 4
141 2
142 8
143 3
144 10
145 4
146 0
147 0
148 3
149 0
150 21
151 7
152 1
153 1
154 1
155 14
156 7
157 9
158 0
159 0
160 1
161 4
162 0
163 0
164 1
165 3
166 10
167 0
168 1
169 2
170 8
171 2
172 1
173 4
174 100
175 16
176 15
177 16
178 0
179 4
180 3
181 0
182 17
183 112
184 0
185 2
186 0
187 1
188 39
189 0
190 1
191 4
192 1
193 2
194 0
195 2
196 5
197 2
198 6
199 10