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1. Teil 3 - S. 137

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 137 — 3. Steine: Sandstein (Pirna) — Kalkschiefer (Solnhofen) — Schiefer (Rhein). 4. Salz: Halle, Staßfurt, Schönebeck, Schwäbisch-Hall. Viii. Handel und Gewerbe. A. Handel. 1. Landhandel: Berlin, Leipzig, Köln, Frankfurt a. M., Breslau, Nürnberg, Augsburg, Magdeburg. 2. Seehandel: Hamburg, Bremen, Stettin, Danzig, Lübeck, Stralsund. B. Gewerbe. 1. Herstellung von Metallwaren: Rheinprovinz, (Essen, Solingen, Remscheid), Westfalen (Iserlohn), Sachsen (Chemnitz), Württemberg (Eßlingen, Aalen, Pforzheim). 2. Herstellung von Banmwoll- und Wollwaren: Rheinprovinz (Aachen, Elberfeld, Barmen), Sachsen, (Glauchau, Reichenbach, Crimmitschau), Elsaß (Mühlhausen), Bayern (Augsburg). 3. Herstellung von Leinenwaren: Westfalen (Bielefeld), Schlesien. 4. Herstellung von Holzwaren: Baden (Schwarzwald!), Sachsen (Erzgebirge), Thüringen (Sonneberg), Bayern. 5. Herstellung von Rübenzucker: Provinz Sachsen (Magdeburg), Braunschweig, Anhalt, Schlesien. 6. Herstellung von Glaswaren: Schlesien (Riesengebirge) — Baden (Schwarzwald), Thüringen. 7. Herstellung von Porzellan: Sachsen (Meißen) — Thüringen. 8. Verarbeitung von Tabak: Bremen, Hamburg, Kaisers- lautern. 9. Herstellung von Bier: Bayern (München, Kulmbach, Nürnberg, Erlangen). Ix. Verkehrswege. A. Natürliche; Meere, schiffbare Ströme. (Beispiele!) B. Künstliche: Kanäle, Straßen, Eisenbahnen. (Beispiele!) X. Bewohner: Verschieden sind in den einzelnen Gegenden: 1. Sprache: Deutsche (Friesen, Schwaben, Franken, Bayern, Thüringer), Franzosen, Dänen, Polen. 2. Religion: Protestanten, Katholiken. 3. Sitten und Gebräuche: (Alpen, Schwarzwald!) 4. Kleidung: (Alpen, Schwarzwald, Altenburg, Helgoland). 5. Anlage und Einrichtung der Wohngebäude: (Schwarzwald, Alpen, Marsch, Westfalen).

2. Teil 3 - S. 92

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 92 — sehr vornehme Personen oder Kranke zu trinken. Hat man doch berechnet, daß ein Glas dieses alten Rheinweins mit Zins und Zinseszins über tausend Mark wert ist. — Auch im Dom ist ein merkwürdiger Raum. Es ist dies der Bleikeller. In ihm herrscht eine so austrocknende Lust, daß Leichen, die man in ihm unterbringt, sich Jahrhunderte lang gut erhalten.*) Zur sachlichen Besprechung. a. Wie gelangen denn nun die Waren von Bremerhafen nach Bremen? (Umladen in kleinere Schiffe!) Würden nicht die Waren mit der Eisenbahn, die Bremen und Breinerhafen verbindet, schneller an Ort und Stelle kommen? (Schneller schon, aber es würden größere Kosten entstehen, denn die Wasserfracht ist billiger als die Eisenbahnfracht.) Woraus erklärt sich dies? (Bau- und Unterhaltungskosten der Eisenbahn!) b. Wie gelangen die Waren von Bremen bis in unsere Vaterstadt? (Großhandel — Kleinhandel!) B. Vergleich. a. 3irl: Wir vergleichen heute die zuletzt betrachteten Staaten Norddeutschlands nach verschiedenen Gesichtspunkten. Es geschieht dies in Bezug aus 1. Lage. a. Im Stromgebiet der Weser liegen: Das Fürstentum Waldeck ^Oberlauf), — das Herzogtum Braunschweig, das Fürstentum Lippe- Detmold, das Fürstentum Schaumburg-Lippe (Mittellauf), — das Groß- herzogtum Oldenburg und die freie Stadt Bremen (Unterlauf). d. Im Stromgebiet der Elbe liegen: Das Königreich Sachsen, das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, das Herzogtum Meiningen, das Herzogtum Altenburg, das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha, das Herzogtum Anhalt, die schwarzburgischen Fürstentümer und die reußischen Fürstentümer (Mittellauf) — die freie Stadt Hamburg (Unterlauf). c. Im Gebiet der Küstenflüsse zwischen Elbe und Oder liegen: Die Großherzogtümer Mecklenburg und die sreie Stadt Lübeck. 2. Gliederung. a. In der Hauptsache abgerundet: Königreich Sachsen, Groß- Herzogtum Mecklenburg-Schwerin, Sachsen-Meiningen, Lippe-Detmold, Lippe-Schaumburg, Lübeck. b. Mehrfach zerrissen: Oldenburg (3 Hauptteile), Sachsen-Weimar- Eisenach (3 Hauptteile), Braunschweig (3 Hauptteile), Altenburg (2 Haupt- *) Z. B. die Leichen zweier schwedischen Offiziere de? dreißigjährigen Krieges

3. Teil 3 - S. 99

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 99 — Xviii. Das Fürstentum Reust jüngere Linie. (Gera.) 1. Lage: 2 Hauptteile (Elster — Saale) — Sachsen-Weimar! 2. Bewässerung: Elster — Saale. 3. Ortschaften: Gera. 4. Beschäftigung! Waldbau — Industrie. Xix. Die freie Stadt Lübeck. Trade — Bauten, welche an die einstige Größe erinnern — Handelsverkehr mit den Ländern der Ostsee. Xx. Die freie Stadt Hamburg. Elbe und Alster — Leben am Hafen und in den Straßen Vierlande. Xxi. Die freie Stadt Bremen. Weser — Handel mit Amerika — Gewerbsleben — Aus- wanderer — Bremerhafen. D. Anwendung. 1. Nenne und zeige die dir bekannten Königreiche, Großherzogtümer, Herzogtümer und Fürstentümer! 2. Nenne und zeige die Hauptstadt eines jeden dir bekannten Staates! 3. Sprich über die Lage der Staaten Oldenburg, Sachsen, Anhalt, Mecklenburg-Schweriu! 4. Welche Staaten gehören dem Tieflande an, welche dem Mittel- gebirgsland? Welche Staaten liegen am Meere? 5. Nenne Staaten, die an Strömen liegen! Nenne solche, die an größeren Nebenflüssen sich ausbreiten! 6. Nenne a. abgerundete und b. zerrissene Staaten! 7. In welchen Staaten liegen die Städte: Jena, Braunschweig, Sondershausen, Gera, Weimar, Koburg. Bückeburg, Arolsen, Leipzig, Greiz, Detmold, Freiberg, Dessau, Zwickau, Meiningen, Plauen? 8. Welche geschichtlichen Erinnerungen knüpfen sich an Leipzig, Dresden, Bautzen, Hochkirch, Lübeck, Altenburg, Meiningen, Plauen? 9. Über welche Gebirge führt der gerade Weg a. von Braunschweig nach Erfurt, b. von Gotha nach Meiningen? 19. Wie kommt es, das Lübeck an Größe und an Bedeutung hinter Bremen und Hamburg zurücksteht? (Die Lage Lübecks ist weniger günstig, denn es liegt an keinem offenen Meere und au keinem großen Strome.) 11. Wie gelangen wir von unserem Heimatsorte aus am schnellsten nach Hamburg, nach Zwickau, nach Weimar, nach Schwerin? Welche be- kannten Städte berühren wir auf unserer Fahrt? (Karte benutzen!) 7*

4. Teil 3 - S. 100

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 100 — 12. Erkläre: Hansastadt, freie Stadt, Reuß ältere Linie, Brühlsche Terrasse, Raphaels Madonna, Grünes Gewölbe, Gothaer Servelatwurst, Leipziger Messe, Meißner Porzellan. 13. Was bedeutet die Abkürzung Reuß j. L.? Wie kürzt man demnach wohl den Namen des anderen Fürstentums ab? (Reuß ä. L.) 14. Wie erklärst du den alten Spruch: „Lübeck, aller Steden schone, von riken Ehren tregest du de Krone"? 15. Was will wohl das Wort sagen: „Das Herzogtum Bremen gleicht einem abgeschabten Mantel (Geest!) mit goldner Verbrämung?" (Marsch!) 16. Deute: „Brunsewick, du leiwe Stadt, vor veel tuseud Städten, de san gude Mumme (Bier) hat, da ick Wust kann eten." Zur Konzentration des Unterrichts. 1. Lesen und Besprechen: a. Muttersprache: Dresden und Pillnitz — Die sächsische Schweiz — Der pirnaische Sandstein — Das sächsische Erzgebirge — Freiberg — Die sächsische Spielwarenfabrikation — Das Vogtland — Thüringen. b. Jüting it. Weber (Vaterland): Hamburg — In Leipzig — Das Handelshaus Gruit von Steen. 2. Aufsahbildnng: Die Stadt Dresden. Die Hauptstadt des Königreichs Sachsen heißt Dresden. Sie breitet sich zu beiden Seiten der Elbe in einem fruchtbaren Thalkessel aus. Dresden ist eine sehr schöne Stadt. Wir finden hier Herr- liche Bauwerke. Am bekanntesten ist die Brühlsche Terrasse. Sie erhebt sich am linken Ufer der Elbe und gewährt einen herrlichen Blick auf den von Dampfern, Flößen, Segelschiffen und Gondeln belebten Fluß und auf die Höhenzüge, die ober- halb und unterhalb Dresdens an den Strom herantreten. Dresden hat weiter wertvolle Kunstschätze. Im grünen Ge- wölbe werden kostbare Elfenbeinschnitzereien, schöne Gold- und Silbergefäße, reich verzierte Waffen, teure Perleu und Edel- steine aufbewahrt. In der Nähe des grünen Gewölbes befindet sich eine berühmte Bildergallerie. Diese enthält mehrere tausend wertvolle Gemälde. Unter ihnen befindet sich ein von Raphael gemaltes Bild der Mutter Jesu.

5. Teil 3 - S. 62

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 62 — D. Industrie. 1. Metallwaren und Maschinen: Rheinprovinz (Essen, Solingen, Remscheid) und Westfalen. 2. Herstellung von Leinwand: Rheinprovinz, Westfalen (Viele- felb), Schlesien. 3. Herstellung von Wollwaren: Rheinprovinz (Aachen — Elberfeld, Barmen.) 4. Glasfabrikation: Schlesien (Riesengebirge!). 5. Zuckerfabrikation: Provinz Sachsen (Magdeburg) und Schlesien. 6. Bernsteinverarbeitung: West- und Ostpreußen (Danzig und Königsberg.) E Fischfang. West- und Ostpreußen, Pommern und Schleswig-Holstein (Heringe!). F. Handel. 1. Bedeutende Landhandelsplätze. a. Brandenburg: Berlin, Frankfurt a. d. Oder. b. Provinz Sachsen: Magdeburg, e. Schlesien: Breslau. 6. Rheinprovinz: Köln, e. Hessen-Nassau: Frankfurt am Main. 2. Bedeutende Seehandelsplätze. a. West- und Ostpreußen: Danzig und Königsberg. b. Pommern: Stettin. c. Schleswig-Holstein: Kiel und Altona. ä. Ziel: Wir stellen die Hauptstädte der Provinzen zusammen und vergleichen sie nach Lage und Größe. 1. Lage. a. In der Nähe des Meeres: Stettin, Danzig, Königsberg und Schleswig. b. An Flüssen: Köln, Kassel, Hannover, Posen, Breslau, Berlin, Magdeburg — Stettin, Danzig. Königsberg. 2. Größe. Mit Hilfe der Städtezeichen ordnen die Kinder zu Hause selbst die 12 Provinzialhauptstädte nach der Einwohnerzahl. — Die fertiggestellte Übersicht lautet:

6. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 90

1907 - Leipzig : Wunderlich
wütete allerdings die Pest schrecklich in seinem Lande, das kurz zuvor von einem Erdbeben heimgesucht worden war. Ganze Dörfer und Städte wurden entvölkert. In kurzer Zeit raffte der schwarze Tod in Weimar 5000, in Erfurt angeblich sogar 12 000 Menschen dahin. Das schlimmste war noch, daß man aus Unwissenheit, Aberglauben und Haß den Juden diese schreckliche Plage aufbürdete. Mau beschuldigte sie, die Brunnen vergiftet zu haben. Daher begann überall das im Wahne befangene Volk, die Juden zu verfolgen. Selbst die Obrigkeiten standen unter dem Banne dieser Verfolgungssucht und ließen die Judenqnälereien nicht bloß zu, sondern ordneten sie wohl gar noch an, wie z. B. in Dresden. Da beraubte man die armen Juden*) nicht bloß ihrer Güter, sondern spannte sie auf die Folter, trieb sie scharenweise ins Feuer oder marterte sie auf andere Weise schrecklich zu Tode in der Meinung, ein gottwohlgefälliges Werk zu tun. Zu allen diesen Schrecken und Übeln gesellte sich bald noch eine schlimmere Landplage. Die Geißel- oder Kreuzbrüder durchzogen in großen Scharen das Land und führten überall ihre wunderlichen Aufzüge auf, um dann milde Gaben einzusammeln, von denen sie ihren Unterhalt bestritten. Da das Volk im Wahne war, daß durch solche Mittel der Pest Einhalt getan werden könne, so ließ man die Geißelbrüder ruhig gewähren. Als aber ihr Wesen zum Unwesen entartete, als ihre großen Scharen immer mehr eine schlimme Landplage bildeten, da verbot die Obrigkeit den Kreuzbrüdern das Umherziehen. Doch lösten sich die Geißelbanden nicht sofort auf, und noch lange Zeit nach dem Pestjahre 1349 wurden in Thüringen beinahe 100 Kreuzbrüder auf einmal verbrannt. *) Die Juden waren bis zu den Kreuzzügen die einzigen Kaufleute in Deutschland. Seitdem bemächtigten sich die Deutschen des Warenhandels und verdrängten die Juden aus dem Groß- und Kleinhandel. Da aber den Christen verboten war, Geld gegen Zinsen zu verleihen, so fanden die Juden, des heiligen römischen Reiches Kammerknechte, in der Pfand- und Geldleihe einen neuen und höchst einträglichen Erwerbszweig. Wollten Christen ihr Bargeld zinsbar anlegen, mußten sie es den Juden überweisen; anderseits mußte jeder geldbedürftige Christ sich an Judeu wenden. Bei wöchentlicher Zinsberechnung erlaubte der rheinische Städtetaq 1255 bis 48,5 °/0, bei jährlicher bis 331/8 v. H. Durch solche Wucherzinsen ward natürlich das Volk ausgebeutet, und die Obrigkeit sah sich öfter genötigt, alle Schuldscheine für null und nichtig zu erklären. Dazu konnte ein Jude gestohlene Waren hehlen, ohne der Hehlerei bezichtigt zu werden, und sein Eid galt mehr als der eines Christen. Er stand unter eigenem Richter und Rechte. Dafür zinste er dem Kaiser, bzw. dem Erzbischof und Markgrafen. In Erfurt, Freiberg und seit Heinrichs des Erlauchten Erwerbung von Thüringen auch in Leipzig waren Juden zahlreich vertreten. Aber Messen und Märkte durften sie nicht beschicken und besuchen. Der Judenschutz, der dem Landesherrn oder der Obrigkeit viel Geld einbrachte (in Erfurt außer einer Jahressteuer von 100 Ji Silbers an den Erzbischof noch eine Totensteuer von je 30 3,), belastete und erbitterte daher das Volk und erzeugte deshalb öftere Judenverfolgungen.

7. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 147

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 147 — natürlich die Preise der Lebensmittel, und so kam es, daß ein Scheffel Korn 20—50 Gulden kostete. Hundert Taler geprägtes Geld enthielten zuletzt kaum noch für fünf Taler Silber. Man nannte diese Betrügereien der Münzpächter „kippen und wippen"; auf der Wag-fchale „kippten" nämlich die guten alten vollwertigen Münzen nieder, während die leichten neuen in die Höhe „wippten". Durch diese künstliche Teuerung litten natürlich alle die, welche ein festes Gehalt bezogen, am allermeisten. Johann Georg El schritt zwar gegen die betrügerischen Münzpächter ein, aber das neue gute Geld wanderte sofort ins Ausland und wurde durch schlechtes ersetzt. Darum vereinigte er sich mit Brandenburg und setzte den Feingehalt der Münzen fest. 1690 ward der Leipziger Münzfuß festgesetzt und Johann Georg Iv. verpflichtete alle Kaufleute und Krämer, genau danach zu rechnen. Handel und Verkehr wurden weiter gefördert durch die Einrichtung der Post. Noch zur Zeit der Reformation kannte man keine landesherrliche fahrende oder reitende Post. Die Regierungen hielten sich Boten oder Lohnklepper, die die Nachrichten so schnell als möglich beförderten. Das Volk hingegen mußte sich auf den Zufall verlaffen oder auch eigene Boten schiefen. Vater August ließ zuerst (1574) in Dresden eine staatliche Postanstalt einrichten, welche ein Postmeister leitete. Aber auch sie stand als Hofpost nur im Dienste der Regierung. Der Rat zu Leipzig dagegen tat einen Schritt weiter und stellte (1590) einen Botenmeister und 30 immer bereitstehende Boten an, welche die Brieffchaften der Leipziger Kaufleute befördern mußten. Unter Johann Georg I. entstand dann zwar in Leipzig die erste Post, die für Fürst und Untertanen zugleich bestimmt war, aber sie verfiel schließlich fast ganz im Dreißigjährigen Kriege. Nach dem Vorbilde Brandenburgs, das sich ein eigenes Postwesen einrichtete, entstand auch unter Johann Georg Iv. ein eigenes sächsisches Postwesen unter dem Leipziger Oberpostmeister. In allen Hauptplätzen wurden Poststationen errichtet und Fahrposten eröffnet. Die Straßen verbesserte man der Post halber auch, wodurch der Verkehr im allgemeinen erleichtert ward. Außer der gewöhnlichen Post gab es Extraposten und geschwinde Posten. Die Eilpost legte den Weg von Leipzig nach Schneeberg in 21 Stunden zurück und kam namentlich dem Blaufarbenhandel zugute. Für Leipzig waren diese neuen Verkehrswege sehr wichtig; denn es zog um diese Zeit den Buchhandel von Deutschland so an sich, daß es dessen Hauptplatz bildete. Ferner ward in Leipzig um dieselbe Zeit (1656) die erste Zeitung Kursachsens, die Leipziger Zeitung, gegründet. So verbreitete sich von hier aus nicht bloß das Buchdruckergewerbe, sondern auch das Zeitungswesen über das ganze Sachsenland. Mit der Post aber war es leicht, sowohl die Bücher als die Zeitungen schnell und sicher zu versenden. Im kirchlichen Leben vollzogen sich im 17. Jahrhundert auch 10*

8. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 103

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 103 hob sich dennoch der Wohlstand des Landes und entwickelten sich Handel und Gewerbe immer mehr. Leipzig bildete sich in dieser Zeit zur ersten Handelsstadt Sachsens aus. Friedrich der Sanftmütige stiftete die Neujahrsmesse (1458) und später erhielt es das Stapelrecht für einen Umkreis von 15 Meilen. Wichtig war auch die Gründung der Universität in Leipzig und die Einführung der Buchdruckerkunst daselbst. Kachelofen war der erste Buchdrucker Sachsens, der in Leipzig 1480 die erste Buchdruckerei errichtete und so den Grund legte zu Leipzigs blühendem Buchhandel. Von den übrigen Gewerben blühten außer dem Silberbergbau im Erzgebirge namentlich die Tuchmacherei und Leinweberei in Chemnitz, wo es auch schon eine Bleiche mit Verbietungsrecht gab. Diese Erwerbszweige verdankte Sachsen namentlich der niederländischen Einwanderung. Die Ernestiner als Kurfürsten von Sachsen. I. Friedrich der Weise, l. Friedrich des Weisen Jugend. Ernsts ältester Sohn und Nachfolger war Friedrich (1486—1525), welchem die Geschichte mit Fug und Recht den Ehrennamen der Weise erteilt hat. Eine sorgfältige Erziehung wurde ihm zuteil. Nicht bloß den Leib suchte man zu stählen und abzuhärten in ritterlichen Übungen und Handfertigkeiten, wie Hobeln, Schnitzen und Drechseln, auch der Ausbildung des Geistes wandte man die größte Aufmerksamkeit zu. Mit seinem Bruder Johann besuchte er zuerst die Klosterschule zu Grimma. Alsdann erhielt er in Kemmerlein einen tüchtigen und braven Hauslehrer. Nach des Vaters Gebot wurde der Sohn fleißig zur Lehre, Tugend und Zucht gehalten, um später mit den Leuten nach ihrem Stande und Wesen ehrbarlich handeln zu wissen. Eifrig las Friedrich die Schriften der Alten und lernte frühzeitig die lateinische Sprache, die Sprache der damaligen Gelehrten. Die schönsten Aussprüche der alteu Schriftsteller sammelte er, schrieb sie auf Papierstreifen und heftete diese an die Wände seines Schlafzimmers, um sie immer wieder ins Gedächtnis zurückrufen zu können. Zuletzt konnte er sie sämtlich auswendig und sie bildeten sortan Regeln für sein Handeln und eine kostbare Würze seiner Rede. In der Stern- und Naturkunde bildete er sich gleichfalls mit großem Eifer aus, ja, auch in der französischen Sprache, welche damals in Deutschland noch wenig bekannt war, übte er sich. Noch spät bewies er seinen Lehrern die aufrichtigste Verehrung.

9. Das Deutsche Reich - S. 136

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 136 — b. 3tcl: Wir stellen die Hauptstädte bcr betrachteten Staaten zusammen nnb vergleichen s i e nach Lage und Größe. 1. Lage. a. In der Nähe des Meeres: Lübeck, Hamburg, Bremen. b. An Seen: Schwerin, Neu-Strelitz. c. Au größeren Flüssen: Dresden (Elbe), Oldenburg (Hunte), Brannschweig (Oker), Meiningen (Werra), Dessau (Mulde), Alteuburg (Pleiße), Rudolstadt (Saale), Gera (Elster), Greiz (Elster), Weimar (Ilm). 2. Größe. Mit Hilfe der Städtezeicheu der Handkarte ordnen die Kinder selbst zu Hause die Hauptstädte nach ihrer Größe. Die Übersicht wird sodann in der Schule vorgelesen und beleuchtet, so z. B. besonders hervorgehoben, daß Hamburg fast eine Million Einwohner besitzt, also die zweitgrößte Stadt ist, die wir bis jetzt kennen gelernt haben, daß die 5 Städte Gotha, Gera, Altenburg, Dessau, Schwerin un- gefähr gleich groß sind usw. c. Ziel: Wir denken darüber nach, ob es sich besser in einer Großstadt (Berlin, Leipzig, Hamburg!) oder in einer Klein- stadt (Vaterstadt!) wohnt.*) Zunächst wird festgestellt, daß man die Städte in Großstädte (niehr als 100000 Einwohner), Mittelstädte (mehr als 20000 Einwohner) und Kleinstädte (weniger als 20000 Einwohner) einteilt, und dann ge- meinsam gefunden: 1. Die Großstadt hat eine ganze Reihe Vorzüge. a. Sie bietet mancherlei Bequemlichkeit. (Eisenbahnlinien nach allen Richtungen, Straßenbahnlinien, gut gepflasterte Straßen, breites Trottoir, Gasbeleuchtung oder elektrisches Licht, Wasser- leitnng, große Geschäfte, in denen alles zu haben ist, was ge- braucht wird usw.) b. Sie bietet viel Gelegenheit zur Unterhaltung. (Theater und Opernhaus, Panorama, Konzerte, allerlei Sehenswürdigkeiten, wie Denkmäler, Schlösser usw.) i) Hierbei wird natürlich auch das Material herangezogen, welches in früheren Jahren Heimatkunde und Baterlandskunde geboten haben.

10. Das Deutsche Reich - S. 82

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 82 — b. Provinz Sachsen: Magdeburg. 0. Schlesien: Breslau. d. Rheinprovinz: Köln. e. Hessen-Nassau: Frankfurt am Main. 2. Bedeutende Seehandelsplätze. a. West- und Ostpreußen: Danzig und Königsberg. b. Pommern: Stettin. c. Schleswig-Holstein: Kiel und Altoua. e. Ziel: Wir vergleichen die Provinzen Posen und Preußen hinsichtlich ihrer Beschaffenheit in Vergangenheit und Ge- genwart. Gemeinsam wird festgesetzt: 1. Beide Provinzen waren früher wenig wert. Preußen be- saß einstmals dichte Wälder, einsame Heiden und stundenlange Sümpfe und Moore. Es war bewohnt von einem wilden, heidnischen Volke. Posen hatte fast durchgängig versumpfte Wiesen, schlecht bestellte Felder, elende Dörfer und träge, schmutzige Bewohner. 2. Beide Provinzen haben sich bedeutend zu ihrem Vor- teile verändert. Beide Provinzen haben jetzt viel frncht- bares und sorgfältig angebautes Gebiet. Beide besitzen große und blühende Städte (Danzig, Königsberg — Posen, Brom- berg). In beide haben Bildung und Christentum ihren Ein- zng gehalten. 3. Beide Provinzen sind durch Fleiß und Ausdauer zu wertvollen Gliedern des Preußischen Staates um- geschaffen worden, so daß sich aus sie der Spruch anwenden läßt: Ein sinniger Geist (Die Pläne, Maßregeln und Vorschrift ten der preußischen Fürsten oder der Hochmeister der Ordens- ritter!), eine tätige Hand (Die eingewanderten Deutschen, die zur Tätigkeit angeregten Polen usw.), sie ziehen den Segen ins Vaterland. Ergebnisse. Das Königreich Preußen. ^Charakterbild.) I. Lage und Größe. Das Königreich Preußen reicht von der Memel im Osten bis zu der Saar im Westen und von der Nord- und Ostsee im Norden bis zum Main und zum Riesengebirge im Süden.
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