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1. Teil 3 - S. 1

1895 - Leipzig : Wunderlich
Srste methodische Einheit. A. klarheitsstuft. 1 Die Provinz Brandenburg. Anschauungsmittel: Schwefel, Holzkohle, Salpeter, Schießpulver. 3tcl: Wir werfen heute einen Blick auf das Stammland der Hohenzollern. Wir sprechen von der Provinz Brandenburg, die man früher des deutschen Reiches Streusandbüchse nannte. Nachdem die Kinder noch einmal alles das angegeben haben, was sie auf Grund des Geschichtsunterrichts*) von Brandenburg gelernt haben, werden gemeinsam die Fragen festgestellt, nach denen die Besprechung fortzuschreiten hat. 1. Wo liegt die Landschaft? In der Geschichtsstunde haben wir ihre Lage nur im allgemeine« festgestellt. (Nördlich von uns — Havel, Spree, Oder). Heute wollen wir genauer Verfahren. Was lehrt die Karte über die Lage der Provinz? (Sie zeigt, daß die Provinz Brandenburg sich ungefähr in der Mitte des preußischen Staates befindet und sich ausbreitet zwischen dem Großherzog- tume Mecklenburg, und den Provinzen Pommern, Posen, Schlesien und Sachsen. 2. Warum hiefz die Provinz Brandenburg, früher des deutschen Reiches Streusandbüchse? In früherer Zeit war die Provinz Brandenburg zum größten Teile ein sehr unfruchtbares Gebiet. Sie enthielt nicht allein weite öde Moor- *) In der Geschichte haben wir uns kurz vorher mit dem Manne beschäftigt, der den Franzosen am Rheine so entschieden entgegentrat und sodann die Schweden besiegte, die — von Ludwig Xiv. aufgehetzt — von Pommern aus in Deutschland eingefallen waren. Wir haben sodann, nachdem wir die Thaten dieses Mannes kennen gelernt hatten (Zurückweisung der Bewerbung Ludwigs Xiv. — Kämpfe am Rhein — Sieg bei Fehrbellin), die Frage aufgeworfen: Woher stammte denn Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst? Diese Frage führte uns u. a, auf den Burggrafen von Nürnberg (Friedrich von Hohenzollern), der einst vom Kaiser Sigismund die Markgraffchaft Brandenburg erhielt, zu der Heinrich I. den Grund gelegt hatte. (Nordmark zum Schutze gegen die Sklaven!) Tischendorf, Deutschland. 2. Abt. 2. Aufl. 1

2. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 24

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 24 — Wir verurteilen aber ganz und gar ihre große Grausamkeit und Raubgier. Rauben und morden, plündern und zerstören nichts weiter wollten sie in Sachsen. Sie hausten ebenso schlimm wie ernst die wilden Ungarn und die Raubritter. Durch sie erlitt Sachsen ungeheuren Schaden, denn sie haben viele Tausende von wehrlosen Einwohnern erschlagen, sie haben die Felder, Gärten und Weinberge verwüstet, viele Hunderte von Dörfern und Städten vollständig niedergebrannt und unermeßliche Beute fortgeschleppt. In den Husiiteu kam der Haß der Tschechen gegen die Deutschen zum Ausbruch. Glaubens- und Völkerhaß vereinigten sich mit der Mord-nnd Raubgier zum schrecklichen Bunde. 5. Rückblick auf die Wettiner. Im Jahre 1127 erhielten die Wettiner die Mark Meißen als erbliches Besitztum. Konrad von Wettin ist der Stammvater unseres Fürstenhauses. Heinrich der Erlauchte erwarb Thüringen und das Pleißnerland. Friedrich der Streitbare erhielt das Herzogtum Sachsen und den Kurfürstennamen. Als Kurfürsten konnten die Wettiner den neuen König wühlen. Noch heute heißen die Könige von Sachsen auch Herzog von Sachsen. 6. Rückblick auf Sachsen. Die alten Sachsen bewohnten das Land zwischen Rhein und Elbe und zwischen der Nordsee und dem Harze. Sie wurden von Herzogen beherrscht. Einer von den berühmtesten ist Widukiud, der mit Karl dem Großen viele Kriege führte und sich endlich unterwarf und sich taufen ließ. Herzog Heinrich wurde 919 deutscher König und begann das sächsische Kaiserhaus. Unter dem Hohenstauseu Friedrich Rotbart wurde das Herzogtum Sachsen geteilt. Nur der kleine Teil an der Elbe behielt den Namen Sachsen; der übrige bekam andere Namen, wie z. B. Braunschweig, Westfalen usw. Die Hauptstadt des kleinen Herzogtums war Wittenberg. Die Herzöge von Sachsen waren Kurfürsten, denn sie wählten den deutschen König mit. Unter Kaiser Sigismund bekamen 1423 die Wettiner Sachsen. Seit der Zeit hießen die Länder der Wettiner Sachsen, obwohl sie nicht von den alten Sachsen bewohnt wurden. So wanderte der Name Sachsen von Norden nach Süden. Jetzt gibt es ein Königreich Sachsen, vier sächsische Herzogtümer und die Provinz Sachsen, die zu Preußen gehört.

3. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 92

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 92 — dann aber auch zum Teil meißnische Vasallen geworden und ihr Besitz umfaßte außer Dohna noch Wesenstein, Königstein, Königsbrück, Auerbach und andere. In ihrem Übermute kündigten sie dem Frieden gebietenden Markgrasen sogar den Gehorsam auf, weshalb Wilhelm sie mit Waffengewalt bezwang. Ihre großen Gebiete wurden samt Pirna, das ehemals böhmische Zollstätte war, zu Meißen geschlagen. 2. Friedrich Iv. der Streitbare (1382 [1407]—1428). Friedrich der Streitbare war der älteste Sohn Friedrichs des Strengen und besaß anfangs nur das Osterland und das meißnische Vogtland. Da Wilhelm 1407 kinderlos starb, erbte Friedrich die westliche Hälfte Meißens. Seinen Beinamen empfing er wegen seiner Tapferkeit. Schon als Jüngling half er im süddeutschen Städtekrieg kühn das trotzige Nürnberg demütigen. Dann zog er mit dem deutschen Ritterorden nach Litauen. Darauf half er 1400 den „faulen" König Wenzel von Böhmen absetzen. Wichtiger war die Gründung der Universität Leipzig im Jahre 1409. Zn seiner Zeit gab es noch wenig Universitäten in Deutschland. Die älteste und berühmteste war die zu Prag, welche Kaiser Karl Iv. 1348 gestiftet hatte, während zu Erfurt die erste Universität in den wettmachen Landen entstand. In Prag entbrannte nun zu Friedrichs Zeit ein großer Streit unter den böhmisch-tschechischen, deutschen und polnischen Professoren. Früher hatten die böhmisch-tschechischen Professoren nur eine Stimme gehabt, aber Johann Hus veranlaßte den König Wenzel, ihnen drei Stimmen, den deutschen und polnischen dagegen nur eine Stimme zu gewähren. Über diese Zurücksetzung waren die deutschen und polnischen Professoren so erbittert, daß sie samt den deutschen und polnischen Studenten Prag verließen. Ein Teil davon, etwa 400—500, wendete sich nach dem Meißner Lande. Friedrich der Streitbare nahm sie freundlich auf und wies ihnen Leipzig als Aufenthaltsort an, um den ausgetriebenen Künsten eine Herberge zu vergönnen. Schnell wurden nun einige Gebäude zur Universität eingerichtet und der Markgraf wies ihr namhafte Einkünfte zu. So wurde die Universität noch im Jahre 1409 eingeweiht. Dies Ereignis war zunächst für Leipzig und feinen Handel sehr wichtig, da auch die Studenten zumeist Handel trieben, weil sie die Waren, welche sie von ihren Eltern anstatt des Geldes erhielten, verkauften. Es war auch für das ganze Land von Bedeutung, weil es mit der Universität eine wichtige Pflanzstätte der Wissenschaften bekam. Die Wettiner aber ließen es sich stets sehr angelegen sein, diese ihre höchste Bildungsstätte zu fördern. 3. Die Erwerbung von Kursachsen. (1423). a) Die Veranlassung. Friedrich der Streitbare stand treu zu Kaiser Sigismund. Als dieser in Konstanz die berühmte Kirchen-

4. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 71

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
7i platz, daher auch sein Beiname; doch kämpfte er nicht um Eroberungen zu machen, sondern nur zur Behauptung seiner Rechte, oder als Beistand seiner Bundesgenoffen. Schon 1384 zog er das Schwert, um die Wahlfreiheit des Dom- kapitels von Merseburg zu vertheidigen. Dann zog er 1388 dem Burggrafen Friedrich von Nürnberg in dem berühmten Städte kriege zu Hilfe, und half ihm Windsheim und Rothenburg erobern und Nürn- berg demüthigen. Darauf that er 1391 in Begleitung vieler Herrn und Ritter einen Kreuzzug nach Preußen gegen die heidnischen Lithauer. Gegen den König von Böhmen, den liederlichen Wenzel, that er 1400 einen Zug, und einen andren 1402, und zwang ihn für die, we- gen rückgängiger Verlobung mit des Königs Schwester fest- gesetzte, Summe, ihm die Städte, Brix und Laun zu verpfänden. In demselben Jahre half er seinem Oheim Wilhelm die Burggrafen fru Dohna überwältigen. Dieser vielen Kriege ungeachtet versäumte Friedrich doch die Sorge für das Wohl seines Landes nicht. Die größte Wohlthat, die er ihm erzeigte, und für die ihn noch die spätesten Nachkommen segnen müssen, war die Stif- tung der Universität zu Leipzig, die er gemeinschaftlich mit seinem Bruder Wilhelm ll. im Jahre 1409 voll- brachte, welches seit der Entdeckung der Freiberger Bergwerke wohl das glücklichste Ereigniß für die Wetti- li i sch en Lande war. Der neugestifteten Universität kam es zu Statten, daß wegen einiger Streitigkeiten über gewisse Vorrechte, die zwischen den Deutschen und Böhmen auf der Universität zu Prag entstanden waren, alle deut- sche Studenten, 5000 an der Zahl, mit ihren Lehrern auswandcrtcn und mehr als ein Drittel davon sich nach Leipzig begab, wodurch nicht nur die daselbst gestiftete Universität gleich im Anfang in großen Flor kam, sondern auch der Leipziger Handel einen neuen Schwung erhielt. Es waren nemlich unter den Studirenden viele Kaufmanns- söhne, deren Vater ihnen zum Unterhalte statt Geld Maa- ren sandten, die sie verkaufen mußten. Dadurch entstand ein Handelsverkehr vieler fremder Ortschaften mit Leipzig, wohin nun die Kaufleute, statt früher nach Prag, zogen. Durch die freigebige Unterstützung und den kräftigen Schutz

5. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 159

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
169 Dünn ftudirte er zu Leipzig und erhielt 1544 die Admi- nistratur des Hochftifts Merseburg, die er aber nieder- legte, als er sich 1548 mit Anna, der Tochter Königs Christian Iii. von Dänemark, vermählte. Sein Bru- der verstattete ihm die von dem Vater angeordnete Mitre- gierung nicht, wies ihm aber ein kleines Gebiet mit lan- desherrlichen Rechten zu seinem Einkommen an, und ernannte ihn zu seinem Stellvertreter bei den inländischen Regierungs- geschäften, wenn er selbst in auswärtigen Kriegen abwesend wäre. Unter diesen Umständen, so wie schon bei seinem früheren Aufenthalte zu Prag, hatte der Prinz hinlänglich Gelegenheit, sich Kenntnisse von Staatsgeschäften zu erwer- den , die er auf das Beste benutzte und dadurch einer der einsichtsvollsten Regenten wurde. Der Zustand Kursachsens war eben kein erfreulicher, als August die Regierung übernahm. Von Außen her wurde der Staat durch einen Ueberfall vom Markgrafen Albrecht bedroht, und zugleich forderte die Ernesti- nische Linie die i. Jahre 1547 abgetretenen Länder, Rechte und Würden zurück. Im Innern war die Verwaltung noch ungeordnet und manches in Verwirrung. Das Land wurde von einer Schuldenlast von i,ooo,ooy Gulden gedrückt, die Verarmung und Entvölkerung nahm überhand und unter den Geistlichen erhoben sich so heftige Streitigkeiten, daß dadurch die Ruhe des Landes gestört werden konnte. Nur ein weiser und kraftvoller Fürst, der mit Muth und Stand- haftigkeit auch Mäßigung und Vorsicht vereinigte, vermochte die mannigfachen Wirrnisse im Staate zu enden und die Gefahren, die ihn bedrohten, abzuwenden, und als ein sol- cher erwies sich August. Gleich nach dem er die Huldi- gung von den Ständen empfangen, bewog er sie, eine Ver- mehrung der Kriegsmacht zu bewilligen, um einem Angriffe Markgraf Alb rechts widerstehen zu können, dann aber schloß er durch dänische und kurbrandenburgische Vermittelung am 11. September 1553 Frieden mit diesem streitlustigen Fürsten. Die Forderungen der Ernestini- schen Linie brachte er am 24. Februar 1554 durch den Vertrag zu Naumburg zum Schweigen, durch welchen er die vier Aemter, Altenburg, Eisenverg, Sachsen- burg und Herbiöleben an die ältere Linie abtrat und

6. Das Deutsche Reich - S. 1

1912 - Leipzig : Wunderlich
Erste methodische Einheit. 1. Die Provinz ürandentmrg. (Größe: 40000 qkm, also über 21/2 X das Königreich Sachsen.) Ziel: Wir werfen heute einen Blick auf das Stammlaud der Hohenzollern. Wir sprechen von der Provinz Branden- bürg, die man früher „des Deutschen Reiches Streusaud- büchfe" nannte. Nachdem die Kinder noch einmal alles das angegeben haben, was sie auf Grund des Geschichtsunterrichts^) von Brandenburg gelernt haben, werden gemeinsam die Fragen festgestellt, nach denen die Be- sprechung fortzuschreiten hat: I. Wo liegt die Landschaft? In der Geschichtsstunde haben wir ihre Lage nur im allgemeinen festgestellt. (Nördlich von uns — Havel, Spree, Oder.) Heute wollen wir genauer verfahren. Was lehrt die Karte über die Lage der Provinz? (Sie zeigt, daß die Provinz Brandenburg ein Teil der großen Nord- deutschen Tiefebene ist, ungefähr in der Mitte des Preußischen Staates liegt und sich zwischen dem Großherzogtnme Mecklenburg und den Pro- vinzen Pommern, Westpreußen, Posen, Schlesien und Sachsen ausbreitet.) Ii. Warum hieß die Provinz früher „des Deutschen Reiches Streusandbüchse"? In früherer Zeit war die Provinz Brandenburg zum größten Teile ein sehr unfruchtbares Gebiet. Sie enthielt nicht allein weite Moor- flächen, sondern auch Gegenden, wo der Boden entweder ganz steinig i) In der Geschichte haben wir uns kurz vorher mit dem Manne beschäftigt, der den Franzosen am Rheine so entschieden entgegentrat und sodann die Schweden besiegte, die — von Ludwig Xiv. aufgehetzt — von Pommern aus in Deutschland eingefallen waren. Wir haben sodann, nachdem wir die Taten dieses Mannes kennen gelernt hatten Zurückweisung der Bewerbung Ludwigs Xiv. um die deutsche Kaiserkrone — Kämpfe am Rhein — Sieg bei Fehrbellin), die Frage aufgeworfen: Woher stammt denn Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst? Diese Frage führte uns u. a. auf den Burggrafen von Nürnberg (Friedrich von Hohen- zollern), der einst vom Kaiser Sigismund die Markgrafschaft Brandenburg erhielt, zu der Heinrich I. den Grund gelegt hatte. (Nordmark zum Schutze gegen die Slaven!) Tischendorf, Das Deutsche Reich. 20. Aufl. 1

7. Das Deutsche Reich - S. 13

1918 - Leipzig : Wunderlich
- 13 — I. Wo liegt die Landschaft? In der Geschichtsstunde haben wir ihre Lage nur im allgemeinen festgestellt. (Nördlich von uns — Havel, Spree, Oder.) Heute wollen wir genauer verfahren. Was lehrt die Karte über die Lage der Provinz? (Sie zeigt, daß die Provinz Brandenburg ein Teil der großen Nord- deutschen Tiefebene ist, ungefähr in der Mitte des Preußischen Staates liegt und sich zwischen dem Großherzogtume Mecklenburg und den Pro- vinzen Pommern, Westpreußen, Posen, Schlesien und Sachsen ausbreitet.) Ii. Warum hiest die Provinz früher „des Deutschen Reiches Streusandbüchse"? In früherer Zeit war die Provinz Brandenburg zum größten Teile ein sehr unfruchtbares Gebiet. Sie enthielt nicht allein weite Moor- flächen, sondern auch Gegenden, wo der Boden entweder ganz steinig oder mit grauem Flugsande bedeckt war, in dem höchstens Kiefern- Wälder und dürres Heidekraut genügende Nahrung fanden. Den Man- derer faßte ein Schrecken, wenn ihn der Weg durch diese Landschaft führte, wo der Fuß bei jedem Schritte tief einsank in den feinen, vom Winde leicht hin und her gewehten Sand, wo der Wagen sich mühsam fortschleppte und nur struppige Kiefern hier und da etwas Schatten ge- währten. Iii. Welches Bild bietet die Provinz jetzt? Jetzt ist der größte Teil der Provinz Brandenburg ein sorgfältig angebautes und fruchtbares Land*) mit volkreichen Städten, schmucken Dörfern und schönen Schlössern. 1. Der größte Teil des Sumpf- und Moorlandes ist ver- schwuudeu. So hat man z. B. einen an der Oder in der Nähe von Küstrin gelegenen Landstrich — Overbruch2) genannt — (Zeigen!) durch mühsame Arbeit in eine fruchtbare Gegend umgewandelt. Der Oder- bruch bot noch vor 160 Jahren ein überaus trauriges Bild. Meilen- weit breiteten sich grundlose Sümpfe und Moräste aus, umsäumt von knorrigen Weiden, Eichen und alten Erlen, bewachsen mit Rohr und Schilf- pflanzen, zwischen denen Wasser- und Sumpfvögel ihre Nester bauten und Fischottern und Biber hausten. Hin und wieder erblickte das Auge auf kahler Anhöhe eine elende mit Rohr oder Schilf gedeckte Lehmhütte. Woher stammt denn Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst? Diese Frage führte uns u. a. auf den Burggrafen von Nürnberg ifriedrich von Hohen- zollern), der einst vom Kaiser Sigismund die Markgrafschaft Brandenburg erhielt, zu der Heinrich I. den Grund gelegt hatte. (Nordmark zum Schutze gegen die Slaven!) 1) 46% Ackerland, 32% Wald, 14% Wiese, 8% Seen und unbebautes Land. [Schwer.] 2) Bruch = sumpfige, mit Erlen, Weiden usw. bewachsene Niederung.

8. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 166

1846 - Dresden : Arnoldi
166 Küstenhandel, Seeräuberei, Krieg. — Sitten: Erziehung der Knaben zu Kriegern. Liebe zur Redlichkeit und Keuschheit. Gast- freundschaft. Trunk- und Spielsucht. — Kleidung: Felle erlegter Thiere. Nahrung: Kräuter, Wurzeln, Fleisch und Milch der Thiere, später Gerstensaft. Wohnungen: Abbrechbare Zelte oder Hütten. — Religion: Verehrung der Hertha (Erde), des Kriegs- gottes Odin oder Wodan (höchste Gottheit, Menschenopfer), des Thor (Donnerer). Heilig gehalten wurde auch die, wahrscheinlich dem Hermann geweihte Jrmensäule in Westphalen. Walhalla: Verei- nigungsort der Gefallenen. Anbetung der Götter unter Bäumen, oder in Hainen. Priester: Druiden. Weissagungen aus dem Fluge der Vogel, dem Blute der Opserthiere :c. Untern ehmungen nach Außen: a) Ueberfahrt nach Eng- land unter Hengist imb Horsa 449, um die Pikten und Skoten zu vertreiben. Gründung von sieben Königreichen, die 827 vereinigt und bis 1066 von 'sächsischen Königen regiert wurden, b) Zerstö- rung des thüringischen Königreichs - mit den Franken (531), das nördlich von der Unstrut an Sächselt fiel, c) 568 Zug mit Alboin nach Italien (S. 39.). 6) Krieg mit Karl dem Großen (S. 40). 2. Sachsen ein Herzogthum bis 1180. Anführerder Sachsen gegen Karl den Großen: Wittekind der Große. 784 Flucht mit Alboin, Anführer der Ostphalen, nach Dänemark. 785 Wittekind's Taufe. Sachsen wurde ein Theil des Frankenreichs, Wit- tekind jedoch mit der Herzogswürde belehnt. — Bei der Länderthei- luitg 843 (S. 41) kam Sachsen an Deutschland. Unter Ludwig dem Deutschen sächsischer Herzog: Ludolph. Unter Otto dem Erlauchteit, der die deutsche Kaiserkrone ausschlug, Vereinigung Thüringens mir Sachsen. Seine Nachfolger waren zugleich deutsche Kaiser (S. 42.) Otto 1. übergab 968 Sachsen dem Herzoge Hermann Billing. Kampf mit Heinrich Iv. (S. 43). 1106 ch mit Magnus das Billing'sche Haus aus. Lothar (S. 44) belehnte, nachdem er die Kaiserkrone erhielt, 1127 Heinrich den Stolzen von Baiern mit Sachsen. Sachsens Schicksal unter ihm 'und Heinrich dem Löwen (S. 44). 1180 Zersplitterung des großen Herzogthums. Lehngrasen wurden unabhängig, Westphalen fiel an den Erzbischof von Köln. Andere Theile fielen an die Erzbischöfe und Bischöfe von Mainz, Magdeburg, Bremen, Verden, Minden. Albrecht des Bären Sohn, Bernhard von Anhalt (Vorfahren : Herren v. B a l- kenstedt (Ballenstedts, daher im Wappen 5 schwarze Balken im goldenen Felde, vom Hause Wettin beibehalten) erhielt den Titel ei- nes Herzogs von Sachsen. Bi* Herzogthum (seit 1356 Kurfürstenthum) Sachsen-Wit- tenberg unter dem Hause Askanien bis zur Vereinigung mit Meißen upd Thüringen. 1180 — 1428. 3. Bernhard (f- 1211). Entstehung des sächsischen Rauten- kranzes und des Marschallamtes.

9. Der sächsische Kinderfreund - S. 19

1868 - Leipzig : Arnoldi
19 in welcher Albrecht wohnte, und nahm diesen gefangen. So strafte der Himmel den Unartigen, der sich an seiner Gemahlin, an seinen Kindern, wie an seinen Unterthanen schwer versündigt hatte. Als ein Privatmann lebte er noch 7 Jahre zu Erfurt, wo er nicht selten Mangel litt; er fand keine Theilnahme, weil er Alle beleidigt hatte; gebengt von Mangel und Armnth starb er den 13. November 1314 in einem Alter von 74 Jahren. Friedrich der Streitbare, Landgraf von Thüringen und Markgraf von Meißen, ward 1369 zu Altenburg geboren. Sein Vater Friedrich der Strenge und seine Mutter Katharina hielten ihn frühzeitig zu allem Guten an und ermahnten ihn nicht nur zu einem wahrhaft christlichen Leben, sondern gingen ihm auch selbst mit dem besten Beispiele voran. Schon in seiner Jugend mußte der Prinz seinen Geist anstrengen und sich an ernste Beschäftigung gewöhnen. Gewiß die größte Wohlthat für ihn; denn noch hatte er das 14te Jahr nicht erreicht, als er seinen Vater plötzlich verlor, so daß er sich nun genöthigt sah, die Geschäfte der Regierung selbst zu besorgen. Er that dieß mit großer Einsicht; auch zeigte er sich als einen großen Helden seiner Zeit und erwarb sich durch seine Tapferkeit den Beinamen des Streitbaren. Friedrich aber liebte nicht blos den Krieg, sondern auch die Künste und Wissenschaften. Damals gab es in Sachsen noch keine Universität oder Hochschule, wo Gottesgelehrte, Rechtsgelehrte und Aerzte sich ausbilden können; son- dern wer ein Gelehrter werden wollte, der mußte die Universität zu Prag in Böhmen, oder die Hochschule zu Erfurt, Heidelberg, Cölu be- suchen. Dieß war mit den Deutschen, und folglich auch mit Sachsen der Fall. Als sich nun im Jahre 1409 ein Streit zwischen den Lehrern zu Prag entspann, verließen gegen 5000 Studenten nebst vielen ihrer Lehrer die Stadt, wendeten sich in mehrere Gegenden Deutschlands, und unter Andern kamen 2000 solcher Auswanderer auch nach Leip- zig, wo sie Friedrich der Streitbare mit Freuden aufnahm. Mit Bewilligung des Papstes Alexander V. gründete er daselbst 1409 eine neue Universität, aus welcher eine große Anzahl gelehrter Männer gebildet worden ist und immer noch gebildet wird. Weil Friedrich einer der tapfersten Fürsten seines Zeitalters'war, so verband sich mit ihm der Kaiser Sigismund, welcher damals einen hartnäckigen Krieg mit den H u s si t e n führte. Allerdings brachte diese Verbindung den armen Bewohnern Sachsens zuweilen großen Schaden; denn da Friedrich dem Kaiser großen Beistand leistete, so fielen die Hussiten häufig in Sachsen ein, legten viele Städte und Dörfer in Asche und behandelten die unglücklichen Einwohner mit un- 2*

10. Der sächsische Kinderfreund - S. 184

1868 - Leipzig : Arnoldi
184 Plauenschen Gründ, in welchem die Weisseritzhiesst. Durch diesen Grund hat man 1855 von Dresden nach Tharand eine Eisenbahn angelegt und sie nach dem Kronprinzen Albert die Albertsbahn genannt. Die Weisseritz bildet anfangs zwei Flüsse, nämlich die rothe und wi 1 de Weisseritz. Jene ent- springt bei Altenberg und berührt Dippoldiswalde. Diese kommt von der böhmischen Grenze und Hiesst bei Tharand vorbei. Im Plauenschen Grunde vereinigen sie sich. Beide werden benutzt, um das Holz aus dem Erzgebirge nach Dres- den zu flössen, ln diesem Grunde findet man die nützlichen Steinkohlen, von denen jährlich gegen 600,000 Tonnen von 1200 Bergleuten zu Tage gefördert werden. Auch giebt es hier eine Glashütte, wo man grünes Glas, z. B. Weinflaschen, Trink- und Arzneigläser fertigt. Das Glas bereitet man aus feinem Sande, aus Kalk und Holzasche, welche Massen man in einem Schmelzofen in feuerfesten Gelassen zum Schmelzen bringt. Darauf nimmt der Glasblaser sein eisernes Blasrohr, welches unten einen hohlen Kopf und oben ein hölzernes Mund- stück hat, taucht den Kopf in die flüssige, glühende Glasmasse, bläst in das Rohr und giebt dem daran hängenden Klümpchen die beliebige Form. Ist das Gelass fertig, so kommt es in einen Kühlofen, damit es nicht durch die plötzliche Kälte zerspringe. Meissen, an der Elbe, liegt in einer herrlichen Gegend. Die Stadt selbst wurde von dem Kaiser Heinrich I. 922 an- gelegt, damit er die räuberischen Sorbenwenden im Zaume halten konnte, die öfter in sein Land einfielen. Es giebt hier manches Merkwürdige. Meissen hat eine fast 1000 Jahre alte Domkirche, in welcher Friedrich der Streitbare be- graben liegt, der so tapfer gegen die Hussiten kämpfte. Meissen hat ferner eine Fürstenschule, die der Churfürst Moritz im löten Jahrhundert gründete, und in der 120 Schüler auf die Universität vorbereitet werden. Der Aufwand für die Lehr- anstalt beläuft sich jährlich auf 17,000 Thlr, so dass der Un- terhalt jedes Zöglings ungefähr 140 Thlr. kostet. In der Albrechtsburg, die von Albrecht dem Beherzten 1471 erbaut ward, befand sich seit 1710 die königliche Porzellanfabrik, die einzige in unserem Lande. Das Meissener Porzellan ist weit und breit berühmt. Ein gewisser Böttcher, der unter August dem Starken lebte, war der Erfinder desselben. Die Masse selbst besteht aus der weissen Porzellanerde, die man bei Aue im Erzgebirge gräbt, aus Kiesel, Quarz und Gyps. Nach sorg- fältiger Mischung dieser Mineralien formt man daraus Teller,
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