Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 1

1895 - Leipzig : Wunderlich
Srste methodische Einheit. A. klarheitsstuft. 1 Die Provinz Brandenburg. Anschauungsmittel: Schwefel, Holzkohle, Salpeter, Schießpulver. 3tcl: Wir werfen heute einen Blick auf das Stammland der Hohenzollern. Wir sprechen von der Provinz Brandenburg, die man früher des deutschen Reiches Streusandbüchse nannte. Nachdem die Kinder noch einmal alles das angegeben haben, was sie auf Grund des Geschichtsunterrichts*) von Brandenburg gelernt haben, werden gemeinsam die Fragen festgestellt, nach denen die Besprechung fortzuschreiten hat. 1. Wo liegt die Landschaft? In der Geschichtsstunde haben wir ihre Lage nur im allgemeine« festgestellt. (Nördlich von uns — Havel, Spree, Oder). Heute wollen wir genauer Verfahren. Was lehrt die Karte über die Lage der Provinz? (Sie zeigt, daß die Provinz Brandenburg sich ungefähr in der Mitte des preußischen Staates befindet und sich ausbreitet zwischen dem Großherzog- tume Mecklenburg, und den Provinzen Pommern, Posen, Schlesien und Sachsen. 2. Warum hiefz die Provinz Brandenburg, früher des deutschen Reiches Streusandbüchse? In früherer Zeit war die Provinz Brandenburg zum größten Teile ein sehr unfruchtbares Gebiet. Sie enthielt nicht allein weite öde Moor- *) In der Geschichte haben wir uns kurz vorher mit dem Manne beschäftigt, der den Franzosen am Rheine so entschieden entgegentrat und sodann die Schweden besiegte, die — von Ludwig Xiv. aufgehetzt — von Pommern aus in Deutschland eingefallen waren. Wir haben sodann, nachdem wir die Thaten dieses Mannes kennen gelernt hatten (Zurückweisung der Bewerbung Ludwigs Xiv. — Kämpfe am Rhein — Sieg bei Fehrbellin), die Frage aufgeworfen: Woher stammte denn Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst? Diese Frage führte uns u. a, auf den Burggrafen von Nürnberg (Friedrich von Hohenzollern), der einst vom Kaiser Sigismund die Markgraffchaft Brandenburg erhielt, zu der Heinrich I. den Grund gelegt hatte. (Nordmark zum Schutze gegen die Sklaven!) Tischendorf, Deutschland. 2. Abt. 2. Aufl. 1

2. Königreich Sachsen - S. 42

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 42 — Saale.) Wie mag es dort ausgesehen haben? (Wie bei uns. Es wird Dörfer, Städte, Flüsse, Felder, Äcker und Wiesen gegeben haben, vielleicht auch ein schönes Schloß, in dem König Heinrich wohnte.) b. Warum Vertrieb er die Sorbeu? (Schilderung der Verwüstung.) Warum hat er sie aber nicht sogleich drüben im deutschen Lande bestraft? (Sie sind gewiß zu schnell fort- gewesen. Sie hatten ja flinke Pferde und waren gute Reiter.) e. Wohin zogen die Sorben? (Sie zogen mich Osten. Sie wohnten nun dort, wo ihre Götterberge lagen, östlich von der Elbe.) Zeige ihre neue Heimat! Nun hatten sie andere Grenzen oder Marken im Westen ihres Reiches! Wieso? (Früher war die Saale ihre Grenze oder Mark gewesen, von nun an war es die Elbe.) d. Warum kamen'sie nicht wieder über die Elbe zurück? (Sie konnten ja nicht. An der Elbe stand die Burg Meißen. In der Burg wohnte ein Hauptmann mit vielen Soldaten. Diese be- wachten die Grenze.) Diesen Hauptmann nannte Heinrich Mark- graf. Wir hätte er noch fagen können (Grenzgraf.) Wieso paßt dieser Name? Der Markgraf von Meißen halte aber nicht allein an der Grenze zu befehlen, sondern im ganzen Grenzenlande Meißen. Darum nannte man das Grenzland Meißen auch die Markgrafschaft Meißen. Wieso paßt dieser Name? Zeige die Markgrafschaft Meißen! B. Tie Markgrafen, welche in der Markgrafschaft Meißen regiert haben, wollen wir uns uicht alle merken, es sind deren gar viele. Jedes- mal, wenn ein Markgraf gestorben war, schickte der deutsche König einen andern Mann nach Meißen. Einmal regierte nuu, nachdem König Heinrich längst gestorben war, ein König in Teutschland, der die Markgrafschaft eiuem Manne schenkte. Er sprach zu ihm: Du sollst die Markgrafschaft für alle Zeit behalten. Wenn du gestorben bist, soll sie dein ältester Sohn Otto bekommen. Der Mann, der die Markgrafschaft geschenkt bekommen hat, hieß Konrad, und weil er an der Saale bei Halle ein Schloß hatte, welches Wettin hieß, nannte er sich Konrad von Wettin. (Zeigt Wettin auf der Karte!) Zur ethifcheu Besprechung: Wer war denn eigentlich daran schuld, daß die Sorben aus ihrer Heimat fort- ziehen mußten? (Sie waren selbst schuld. Sie hätten sich mit dem Ihrigen begnügen sollen, hätten still und friedlich in ihrem Lande bleiben müffen. Ihnen ist es ergangen wie den Franzosen, von denen 'wir am Sedanseste hörten. Die wollten auch immer mehr haben. Darum hat sie der Kaiser Wilhelm besiegt und ihren Kaiser Napoleou gefangen genommen. Ja, Friede ernährt.

3. Königreich Sachsen - S. 58

1897 - Leipzig : Wunderlich
Vierte methodische Einheit. Der Silberreichtum des Erzgebirges. (Entdeckung der Silberschähe. — Die ersten Bergwerke. — Freiberg. — Segen des Bergbaues.) a. Iiel: Warum der Sohn des Markgrafen Konrad „der Reiche" genannt worden ist. I. Wer der Sohn Konrads war, wißt ihr schon! (Konrads Sohn heißt Otto. Er war Markgraf von Meißen wie sein Vater, wohnte also in dem festen Schlosse Meißen und hatte aufzupassen, daß die Sorben nicht wieder ins deutsche Land kamen. Er mußte auch — wie jeder rechte Markgras — dafür sorgen, daß das Land immer mehr an- gebaut wurde, d. h. daß immer mehr Städte und Dörfer gebaut und Wiesen und Gärten angelegt wurden.) Und wie kam dieser Otto wohl zu dem Namen „der Reiche?"*) (Er war gewiß der einzige Sohn, so daß er alles be- kommen hat, was sein Vater besaß: Die Burg mit den Schwertern und Lanzen, die Wälder, in denen man Hirsche und Bären schießen konnte, die Felder und Wiesen, welche um die Burg herumlagen. Vielleicht hat er auch vom Könige Burgen und Länder noch geschenkt erhalten, weil er so gut aus die Grenze achtgab. Vielleicht hat er auch den Sorben noch mehr Land abgenommen und so großen Reichtum erworben.) — Zusammenfassung. Ii. Ich will euch jetzt sagen, woher der Reichtum Ottos kam. Er hatte ihn nicht geschenkt erhalten oder den Sorben abgenommen. Ottos Reichtum kam aus der Erde. Im Süden seines Landes, dort, wo die Mulde, die wir bei Würzen, Grimma, bei Leisnig, Döbeln, Roßwein *) Im Deutschunterricht wurde vorher besprochene „Wie ein Graf Hab und Gut unter seine Söhne teilt." (Schwert und Pflug.)

4. Königreich Sachsen - S. 43

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 43 — Unfriede zerstört. Dies lernten wir schon aus der Geschichte vom Kaiser Napoleon. Hier sieht man es wieder.) — Zusammenfassung mit Entflechtung aller Resultate der Besprechung unter der Überschrift: Wie aus Sorabia die Markgrafschaft Meißen wurde. b. Ziel: Wie sich die Deutschen in der Markgrafschaft Meißen wohnlich eingerichtet haben. I. Zeige die Mark! Ich denke, das ist das Sorbenland? (Ja, früher war es das Sorbenland, jetzt aber heißt es anders, denn jetzt wohnen keine Sorben mehr darin u. f. w.) Den Deutschen kam es erst in der Mark Meißen gar nicht wohnlich vor. Warum wohl? (Ihnen konnten wahrscheinlich die großen Wälder nicht gefallen, sie mochten gewiß auch nicht in Holzhütten wohnen, wollten vielleicht auch mehr Wiesen und Felder sehen.) Was werden sie nun gethan haben, damit es schöner wurde? (Sie haben gewiß die Wälder umgeschlagen, haben Dörfer und Städte gebaut mit steinernen Häusern, haben Brücken über die Elbe und Mulde ge- schlagen und Korn und Weizen gesäet. Sie haben vielleicht auch die heidnischen Altäre umgerissen und Kirchen gebaut. Ii. Es ist so, wie ihr sagt! 1. Die Deutschen schlugen einen großen Teil des Waldes um und machten aus den leeren Stellen Gärten, Wiesen und Felder. 2. Sie bauten neue Städte, Dörfer und Schlöffer. 3. Sie rissen die heidnischen Altäre um und bauten schöne Kirchen. Eine von denen, die König Heinrich bauen ließ, steht noch heute, es ist die Domkirche zu Meißeu. — Zusammenfassung. Vergleich. a. Ziel: Wir wollen die alten Sorben mit den Leuten ver- gleichen, die jetzt an der Elbe wohnen. Was können wir vergleichen? (Wohnung, Beschäftigung, Aus- sehen, Sprache, ihr Wissen über den lieben Gott, ihre Art zu begraben.) Wir beginnen mit dem Jl. Aussehen: Die Sorben hatten dunklere Haut und dunkleres Haar als wir und die Leute, die jetzt an der Elbe wohnen. Unter den Sorbenkindern gab es keine Mädchen mit blauen Augen und blonden Zöpfen wie bei uns. 2. Sprache: Die Sorben redeten die sorbische Sprache. Wir und die Leute, die jetzt an der Elbe wohnen, reden die deutsche Sprache^

5. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 70

1907 - Leipzig : Wunderlich
— ?o — zugleich als Lehnrichter die niedere Gerichtsbarkeit aus. Jeder Siedler bekam eine Hufe und mußte dafür nach einigen Freijahren eine Pacht in Form von Abgaben zahlen. Die Kirche wurde mit ein oder zwei Hufen bedacht. Nun baute man flugs längs des Baches oder der angegebenen Straße die Gehöfte und begann den Waldboden zu roden oder das Bruchland zu entwüffern und urbar zu machen. Vor dieser schweren Arbeit scheute der gemächliche Sorbe zurück. Da nun viele deutsche Ritter, Grafen, Markgrafen, Bischöfe, Äbte usw. ausgedehnten Waldbesitz erhalten hatten und diesen in keiner Weise ausnützen konnten, so lag ihnen sehr viel daran, ihn mit deutschen Siedlern zu besetzen. Desgleichen schufen diese aus Sümpfen und Einöden fruchtbare Gefilde und halfen fo den Grund-herren die Grundrente erhöhen und neue Einnahmen zu erschließen. So war das Streben dieser Grundherren, ihre Gefälle zu vermehren, die Ursache dazu, immer neue Scharen von deutschen Bauern ins Land zu ziehen. Je mehr deutsche Bauern erschienen, desto mehr nahm deutsches Wesen, deutsche Sprache und Sitte überhand und verdrängte zugleich die sorbische. Dazu verschmolzen auch die deutschen Bauern nach und nach mit den Sorben, erst selten, dann öfter und zuletzt ohne Bedenken. Seitdem gewöhnten sich die Wenden an die deutsche Sprache und wandten sie immer mehr an. In Leipzig, Altenburg und Zwickau konnte die wendische Sprache 1327, in der Mark Meißen 1424 als Gerichts- und Amtssprache verboten werden. Doch sind einzelne wendische Ausdrücke von den Deutschen angenommen worden, wie z. B- Peitsche (bitsch), Grenze (graniza), Plauze (pluzo, Lunge), Halunke (holanek, Wende, Wicht, „Wende" war lange das schlimmste Schimpfwort gegen Deutsche), Mutfche (mutscha, Kuh), Huschegans (hus, Gans), Kaule (kula, Kugel), Quark (twaroch, geronnene Milch), Schmetten und Schmand (smje-tana, das Zusammengerührte), Jauche (jucha, Brühe), padauz (pad, Fell), pietschen (pitsch, trinken), pimpeln (pimplitsch, zimperlich sein), Kretscham (Gasthaus, Erbschenke) usw. Die Bevölkerung des Flachlandes enthält mehr wendisches Blut, als die des mittleren Berglandes, und die des Gebirges ist strichweise ganz sorbenrein. 6. Die Ausbreitung des Christentums in Sachsen. Zu dieser Verschmelzung der Deutschen und Sorben trug die Verbreitung des Christentums unter den heidnischen Wenden nicht wenig bei. Schon unter Heinrich I. kamen christliche Sendboten nach der Mark Meißen. Sie dienten allerdings zuerst nur den christlichen Deutschen ^ welche die Burgwarten besetzt hielten. Darum wurden die ersten Kirchen, einfache Bauten aus Holz, oder Feldsteinen, auch in den Burgen errichtet. Die nächsten Kirchen entstanden in den rein deutschen Niederlassungen, sowie in den Klöstern

6. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 17

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 17 — Vater und Sohn. Otto ward besiegt und gefangen genommen. Auf der Burg Döben bei Grimma ward nun Otto der Reiche in strengem Gewahrsam gehalten. Als dies der Kaiser Rotbart erfuhr, befahl er dem Sohne Albrecht, seinen Vater wieder frei zu lassen. Albrecht gehorchte dem Kaiser und entließ seinen Vater ans der Gefangenschaft; doch nagte der Kummer über dies Geschick wie ein Wurm an dem Herzen Ottos. Kurze Zeit darnach starb er im Jahre 1190. In der Fürstengruft des Klosters zu Altzella wurde er bestattet. Hier schlummert er als erster Wettiner. B. Besprechung. 1. Was hat Otto der Reiche für Sachsen gewirkt? Konrad der Große verschaffte den Wettinern die Mark Meißen als erbliches Besitztum und vergrößerte sie. Otto der Reiche dagegen hob den Wohlstand seines Landes, wie noch kein Fürst es zuvor getan hatte. Unter ihm wurden die Silbergruben zu Freiberg entdeckt. Dies war für Meißen von der größten Wichtigkeit. Dadurch wurde aus dem schwarzen Gebirgswalde Miriqnidi das silberreiche Erzgebirge. Daher wurden viele neue Städte und Dörfer angelegt. Dadurch wurde das Erzgebirge bald ein bevölkerter Landesteil der Mark Meißen. Durch deu Bergsegen hob sich der Wohlstand Meißens sehr. Bald gehörte es zu den berühmtesten Ländern Deutschlands, wie uns das Gedicht „Der reichste Fürst" zeigt. Darin rühmt sich der Markgraf von Meißen: „Herrlich, sprach der Fürst von Sachsen, ist mein Land und seine Macht; Silber hegen seine Berge wohl in manchem tiefen Schacht!" Otto beschützte die Städte, indem er sie mit Ringmauern umgeben ließ. Er legte den Grund zu Leipzigs blühendem Handel, indem er die Oster- und Michaelismesse daselbst stiftete. 2. Die Frömmigkeit im Mittelalter. Gleich seinem Vater stiftete auch Otto ein Kloster und beschenkte es reichlich. Damals unterstützten fromme Fürsten und Adlige gern und reichlich die Klöster; wer ein gutes Werk tun wollte, der schenkte dem Kloster oder der Kirche Land oder etwas anderes. So bewies auch Otto seine Frömmigkeit. Dadurch glaubte man, sich die Seligkeit zu verdienen und das Wohlgefallen Gottes zu erwerben. Die Klöster waren damals sehr wichtig für das Land. Die Mönche rodeten viele Wälder ans und bebauten das Land. Sie trieben fleißig Ackerbau und Gartenbau. Sie haben darin mancherlei Verbesserungen eingeführt. Die Mönche schrieben auch auf, was geschah. Sie unterhielten auch Schulen. Dies war deshalb so wichtig, weil es damals keine andern Schulen gab als Kloster- und Kirchenschulen. So haben die Mönche die Bildung Franke, Sächsische Geschichte. 2. Stuft. 2

7. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 24

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 24 — Wir verurteilen aber ganz und gar ihre große Grausamkeit und Raubgier. Rauben und morden, plündern und zerstören nichts weiter wollten sie in Sachsen. Sie hausten ebenso schlimm wie ernst die wilden Ungarn und die Raubritter. Durch sie erlitt Sachsen ungeheuren Schaden, denn sie haben viele Tausende von wehrlosen Einwohnern erschlagen, sie haben die Felder, Gärten und Weinberge verwüstet, viele Hunderte von Dörfern und Städten vollständig niedergebrannt und unermeßliche Beute fortgeschleppt. In den Husiiteu kam der Haß der Tschechen gegen die Deutschen zum Ausbruch. Glaubens- und Völkerhaß vereinigten sich mit der Mord-nnd Raubgier zum schrecklichen Bunde. 5. Rückblick auf die Wettiner. Im Jahre 1127 erhielten die Wettiner die Mark Meißen als erbliches Besitztum. Konrad von Wettin ist der Stammvater unseres Fürstenhauses. Heinrich der Erlauchte erwarb Thüringen und das Pleißnerland. Friedrich der Streitbare erhielt das Herzogtum Sachsen und den Kurfürstennamen. Als Kurfürsten konnten die Wettiner den neuen König wühlen. Noch heute heißen die Könige von Sachsen auch Herzog von Sachsen. 6. Rückblick auf Sachsen. Die alten Sachsen bewohnten das Land zwischen Rhein und Elbe und zwischen der Nordsee und dem Harze. Sie wurden von Herzogen beherrscht. Einer von den berühmtesten ist Widukiud, der mit Karl dem Großen viele Kriege führte und sich endlich unterwarf und sich taufen ließ. Herzog Heinrich wurde 919 deutscher König und begann das sächsische Kaiserhaus. Unter dem Hohenstauseu Friedrich Rotbart wurde das Herzogtum Sachsen geteilt. Nur der kleine Teil an der Elbe behielt den Namen Sachsen; der übrige bekam andere Namen, wie z. B. Braunschweig, Westfalen usw. Die Hauptstadt des kleinen Herzogtums war Wittenberg. Die Herzöge von Sachsen waren Kurfürsten, denn sie wählten den deutschen König mit. Unter Kaiser Sigismund bekamen 1423 die Wettiner Sachsen. Seit der Zeit hießen die Länder der Wettiner Sachsen, obwohl sie nicht von den alten Sachsen bewohnt wurden. So wanderte der Name Sachsen von Norden nach Süden. Jetzt gibt es ein Königreich Sachsen, vier sächsische Herzogtümer und die Provinz Sachsen, die zu Preußen gehört.

8. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 96

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 96 — von Dippoldiswalde und Pirna ein, wo sie alles verwüsteten. Hierauf brannten sie Altdresden und Kötzschenbroda nieder, nachdem sie die Keltern zerschlagen und den neuen Wein getrunken hatten. Sodann verschütteten sie die Bergwerke von Scharfenstein. In Meißen konnten sie nur die Vorstadt einäschern, denn die innere Stadt war gut bemannt. Dafür sanken Strehla, Belgern und unzählige Dörfer bis in die Nähe von Magdeburg in Schutt und Asche. Durch Brandenburg und die Lausitz kehrten sie beutebeladen in ihre Heimat zurück. Eine andere Bande hatte Schlettau, Elterlein, Grünhain und die ganze Umgegend gebrandschatzt und heimgesucht. Im Jahre 1430 kamen sie in viel größerer Zahl wieder, da der erste Raubzug so einträglich gewesen war. Das wehrlose flache Land ward unsäglich verwüstet, die Kirchen wurden verbrannt, die Bauern erschlagen, die Burgen geschleift und die Felder zerstampft, während die Geistlichen gewöhnlich gemartert und verstümmelt wurden. Vom Elbtale aus wendeten sie sich über Döbeln, Colditz, Oschatz, Dahlen, Grimma nach Leipzig zu. Zwar sandte ihnen Friedrich der Sanftmütige ein Heer entgegen, aber es ward vernichtet. Nun zogen sie nach Altenburg und ließen es in Flammen aufgehen. Alsdann bereiteten sie außer vielen Dörfern den Städten Schmölln, Glauchau, Waldenburg, Werdau, Crimmitschau, Reichenbach, Auerbach, Ölsnitz und Plauen große Not und Trübsal. In Plauen mordeten sie sogar gegen 900 Bewohner in unmenschlicher Weise. Dann zogen sie sengend und brennend durch Franken und Bayern nach Böhmen zurück. Im nächsten Jahre wandten sie sich nach der Oberlausitz und nach Schlesien, wo sie ebenfalls unmenschliche Greuel begingen. Zwar rüstete endlich das Reich ein gewaltiges Heer aus, bei dem sich auch Friedrich der Sanftmütige befand, aber es floh vor Tauß, als es der gefürchteten Hnssiten ansichtig wurde. Glücklicherweise trat unter den Hussiteu Uneinigkeit und Zwiespalt ein, so daß sie sich untereinander selbst bekämpften und ihre gefährliche Macht verloren. Sachsen aber hatte von allen Nachbarländern Böhmens am meisten gelitten. Die Hussitenkriege bilden eine der schwersten Heimsuchungen, welche je unser Vaterland betroffen haben. Auf lange Jahre hinaus war der blühende Wohlstand Meißens vernichtet. Zahlreiche zerstörte Ortschaften wurden nicht wieder aufgebaut und blieben als wüste Marken (gegen 300, die meisten in den Amtsbezirken Oschatz und Wurzen) in der Erinnerung des Volkes haften. Noch jahrelang trieb sich böhmisches Raubgesindel im Lande umher und verübte mancherlei Verbrechen. 3. Gebietserweiterungen unter Friedrich dem Sanftmütigen. Innerhalb der wettinischen Lande gab es noch zahlreiche unabhängige reichsunmittelbare oder böhmische Herrschaften. Es lag von

9. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 25

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
25 worden. Er stiftete 1162 das Kloster Altenzelle, und schenkte dazu 800 Hufen Land. Zu dieser Schenkung ge- hörten auch die Dörfer Christiansdorf und Losnih, und ein Theil des Waldes M i r i q u i d i. Als dieser Wald ausgerottet werden sollte, wurden Silberadern entdeckt*). Otto tauschte nun die beiden Dörfer und den Wald im I. 1174 gegen die Stadt Roßwein ein, berief Berg- leute vom Harz, und ließ den Bergbau fleißig betreiben. Die Entdeckung dieser Bergwerke, wovon die Gegend das Erzgebirge genannt wird, hat die segensreichsten Früchte für das Land und die Fürsten gehabt. Die Stadt Frei- berg wurde deshalb 1179 gegründet, und die Gegend durch die Bergarbeiter stark bevölkert; Markgraf Otto er- hielt aber von den Bergwerken eine reiche Ausbeute, die er zur Aufnahme des Landes- verwandte. Er befestigte die Städte Freiberg und Leipzig, kaufte die Herrschaft Weißenfels und noch viele andere Güter in Thürin- gen, und baute die Burg Landsberg. Da aber durch den Bergseegen der Verkehr im Lande sich vergrößerte, so stiftete Markgraf Otto zwei Jahrmärkte mit großen Vorrechten in Leipzig, aus welchen nachmals die beiden Hauptmeffen entstanden sind. So ist unter diesem Mark- grafen durch die Auffindung der Bergwerke der Grund zu dem nachmaligen großen Wohlstände des Landes und zum Reichthum seiner Regenten gelegt worden. Verdient der gute Gebrauch, den Markgraf Otto der Reiche von den Schätzen machte, die er durch den Bergbau gewann, dank- bare Anerkennung, so darf doch nicht verschwiegen werden, daß er in seinen letzten Negierungsjahren durch die unbe- dachtsame Nachgiebigkeit gegen die Vorliebe seiner Gemah- lin Hedwig für ihren jüngcrn Sohn Dietrich viel Un- heil über sein Land, über seine Familie und über sich selbst gebracht hat. Sein ältester Sohn Alb recht sollte nach deutschem Rechte, und wie auch üblich und billig, die Markgrafschaft Meißen erben, dem jüngern Die- trich war die Herrschaft Weißenfels nebst einigen an- dern Gütern zugedacht. Die Markgräfin Hedwig aber, *) Nachandern haben Salzsuhrlcute bei der Ausbesserung des Weges die Silberadern gefunden.

10. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 159

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
169 Dünn ftudirte er zu Leipzig und erhielt 1544 die Admi- nistratur des Hochftifts Merseburg, die er aber nieder- legte, als er sich 1548 mit Anna, der Tochter Königs Christian Iii. von Dänemark, vermählte. Sein Bru- der verstattete ihm die von dem Vater angeordnete Mitre- gierung nicht, wies ihm aber ein kleines Gebiet mit lan- desherrlichen Rechten zu seinem Einkommen an, und ernannte ihn zu seinem Stellvertreter bei den inländischen Regierungs- geschäften, wenn er selbst in auswärtigen Kriegen abwesend wäre. Unter diesen Umständen, so wie schon bei seinem früheren Aufenthalte zu Prag, hatte der Prinz hinlänglich Gelegenheit, sich Kenntnisse von Staatsgeschäften zu erwer- den , die er auf das Beste benutzte und dadurch einer der einsichtsvollsten Regenten wurde. Der Zustand Kursachsens war eben kein erfreulicher, als August die Regierung übernahm. Von Außen her wurde der Staat durch einen Ueberfall vom Markgrafen Albrecht bedroht, und zugleich forderte die Ernesti- nische Linie die i. Jahre 1547 abgetretenen Länder, Rechte und Würden zurück. Im Innern war die Verwaltung noch ungeordnet und manches in Verwirrung. Das Land wurde von einer Schuldenlast von i,ooo,ooy Gulden gedrückt, die Verarmung und Entvölkerung nahm überhand und unter den Geistlichen erhoben sich so heftige Streitigkeiten, daß dadurch die Ruhe des Landes gestört werden konnte. Nur ein weiser und kraftvoller Fürst, der mit Muth und Stand- haftigkeit auch Mäßigung und Vorsicht vereinigte, vermochte die mannigfachen Wirrnisse im Staate zu enden und die Gefahren, die ihn bedrohten, abzuwenden, und als ein sol- cher erwies sich August. Gleich nach dem er die Huldi- gung von den Ständen empfangen, bewog er sie, eine Ver- mehrung der Kriegsmacht zu bewilligen, um einem Angriffe Markgraf Alb rechts widerstehen zu können, dann aber schloß er durch dänische und kurbrandenburgische Vermittelung am 11. September 1553 Frieden mit diesem streitlustigen Fürsten. Die Forderungen der Ernestini- schen Linie brachte er am 24. Februar 1554 durch den Vertrag zu Naumburg zum Schweigen, durch welchen er die vier Aemter, Altenburg, Eisenverg, Sachsen- burg und Herbiöleben an die ältere Linie abtrat und
   bis 10 von 17 weiter»  »»
17 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 17 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 3
6 0
7 0
8 0
9 1
10 1
11 0
12 0
13 4
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 1
23 0
24 0
25 0
26 1
27 0
28 1
29 2
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 6
37 3
38 3
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 5
46 7
47 4
48 5
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 7
2 0
3 6
4 8
5 1
6 3
7 24
8 0
9 14
10 5
11 0
12 1
13 0
14 0
15 0
16 16
17 77
18 25
19 0
20 6
21 1
22 2
23 21
24 1
25 2
26 6
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 1
33 0
34 4
35 1
36 8
37 156
38 7
39 7
40 1
41 14
42 3
43 11
44 6
45 18
46 5
47 0
48 0
49 1
50 0
51 0
52 3
53 0
54 12
55 0
56 4
57 0
58 6
59 10
60 0
61 1
62 0
63 0
64 0
65 10
66 6
67 3
68 11
69 6
70 3
71 2
72 14
73 3
74 0
75 0
76 11
77 3
78 9
79 0
80 0
81 0
82 5
83 22
84 0
85 4
86 5
87 2
88 2
89 0
90 6
91 3
92 17
93 0
94 12
95 3
96 0
97 0
98 29
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 23
1 41
2 4
3 28
4 1
5 27
6 99
7 9
8 3
9 19
10 13
11 16
12 75
13 194
14 44
15 0
16 0
17 1
18 17
19 3
20 1
21 8
22 2
23 0
24 10
25 59
26 2
27 1
28 33
29 24
30 7
31 2
32 34
33 40
34 39
35 8
36 29
37 0
38 15
39 37
40 4
41 1
42 23
43 51
44 74
45 1
46 0
47 88
48 3
49 2
50 162
51 82
52 36
53 1
54 8
55 14
56 3
57 3
58 7
59 48
60 3
61 11
62 4
63 0
64 3
65 12
66 25
67 8
68 1
69 2
70 16
71 11
72 4
73 1
74 2
75 8
76 5
77 1
78 33
79 2
80 5
81 96
82 10
83 15
84 6
85 1
86 8
87 4
88 0
89 53
90 9
91 8
92 16
93 41
94 74
95 15
96 23
97 7
98 2
99 13
100 43
101 5
102 24
103 2
104 4
105 7
106 2
107 47
108 1
109 5
110 9
111 12
112 3
113 8
114 81
115 2
116 7
117 4
118 0
119 56
120 10
121 8
122 31
123 28
124 32
125 96
126 1
127 22
128 0
129 20
130 67
131 28
132 2
133 167
134 1
135 16
136 14
137 27
138 0
139 46
140 5
141 3
142 78
143 31
144 6
145 37
146 1
147 1
148 0
149 4
150 1
151 6
152 34
153 9
154 35
155 24
156 4
157 9
158 0
159 4
160 4
161 6
162 0
163 0
164 4
165 4
166 9
167 0
168 50
169 6
170 8
171 4
172 2
173 12
174 95
175 79
176 5
177 42
178 2
179 14
180 3
181 0
182 14
183 294
184 4
185 27
186 0
187 2
188 60
189 1
190 1
191 3
192 3
193 9
194 6
195 22
196 27
197 1
198 2
199 17