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1. Außereuropäische Erdteile - S. 124

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 124 — Jitl: Welche Bedeutung haben die Pflanzen für den Men schen? Gemeinsam wird gesunden: A. Die Pflanzen dienen zur Nahrung und znm Gennft. Die wichtigsten Nährpflanzen find a. Das Getreide. (Die größten Kornkammern sind das obere Mississippibecken und das südliche Rußland.) b. Der Reis. (Ihn erzeugt Hinterindien in gewaltigen Massen.) c. Der Brotfruchtbaum aus den hinterindischen Inseln und die Kokospalme. 6. Die Banane in Vorder- und Hinterindien und Südamerika, e. Die Kartoffel. 2. Die wichtigsten Genußmittel. a. Der Kaffee (Brasilien, Westindien, Hinterindien.) b. Der Thee. (China.) c. Der Kakao. (Mittelamerika.) 6. Der Wein. (Frankreich, Italien, Spanien u. s. w.) e. Der Tabak. (Nordamerika, Westindien, Philippinen.) 3. Die wichtigsten Gewürze. a. Der Zucker. (Westindien, Indien.) b. Der Zimmet. (Ceylon.) c. Der Pfeffer. (Hinterindien.) d. Die Muskatnnß. (Hinterindien.) e. Die Vanille. (Mittelamerika und Mexiko.) B. Manche Pflanzen liefern Kleidung und Wohnung. 1. Kleidung: Baumwolle und Flachs. 2. Wohnung: Unsere Laub- und Nadelbäume — das Bambusrohr. C. Manche Pflanzen bilden wichtige Handelsartikel. Zucker, Zimmet, Pfeffer, Muskatnuß, Vanille, Kaffee, Thee, Kakao, Tabak, Reis, Getreide. v. Die Pflanzen beeinflussen die Bewohnbarkeit eines Gebietes. 1. Übermäßiger Reichtum an Pflanzen macht ein Gebiet unbewohnbar. (Urwälder!) 2. Armut an Pflanzen macht ein Gebiet ebenfalls unbe- wohnbar. (Prairien, Pampas, Llanos, Heiden, Moore, Tundren.) E. Manche Pflanzen sind direkt Feinde des Menschen. (Unsere Giftpflanzen!) C. Ergebnisse. A. Vorderindien. I. Grösze und Gestalt. Etwa siebenmal so groß wie das

2. Außereuropäische Erdteile - S. 146

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 146 — schmücken damit ihre Häuser und ihre Tempel. — Auch die Porzellan- fabrikation und die Herstellung lackierter Waren ist bemerkenswert. Die Japaner verstehen Möbel und Gerätschaften aufs herrlichste zu lackieren. Sie überziehen nämlich diese Sachen nicht allein mit einem Lack, dem an Feinheit und Dauerhaftigkeit keiu auderer gleichkommt, sondern verstehen es auch, in diesen Lack Vögel, Blumen, Bäumchen oder Blätter aus dünnem Elfenbein, Schildkrot oder Perlmutter einzulegen. (Vorzeigen eines solchen Gegenstandes!) d. Japan treibt wie Großbritannien einen regen Handel. Dieser Handel wird im Innern durch gute Straßen und Eisenbahnen, nach Außen durch eine stattliche Handelsflotte unterstützt. *) Die Ausfuhr er- streckt sich hauptsächlich auf Reis und Thee, Seiden- und Baumwollen- waren, Porzellanwaren, Papier und Kupfer. Wie sehr sich Japans Handel in den letzten Jahren gehoben hat, lehrt ein Beispiel: 18a4 führte Japan nach China für 800 090 Doli, 1894 für 19 1/2 Mill. Dollar Baumwollengewebe ans. In 10 Jahren war die Ausfuhr auf das Vieruudzwanzigfache gestiegen. Aus Grund der angestellten Betrachtungen gelangen wir zu eiuer dritten Hauptfrage: Iii. Worauf ist es zurückzuführen, das? Japan ein so blühender Staat ist? Die Gründe hierfür find folgende: 1. Die Japaner sind ein sehr gut beanlagter Volksstamm. Körperlich ähneln sie zwar in vielen Dingen den Chinesen. (Gesichts- färbe, hervorstehende Backenknochen, schiefliegende Augen, schwarzes, straffes Haar, das sie zu einem Zopfe vereinigen) aber sie zeichnen sich vor ihren Nachbarn dnrch Reinlichkeit, Kunstsinn und durch das Streben aus, fremde Vorzüge bei sich einzubürgern. 2. Die japanische Regierung sorgt unermüdlich dafür, daß europäische Bildung und europäische Erfindungen und Einrichtungen im Lande Eingang finden. Sie sorgt für den Bau von Eisenbahnen lind Dampfern und für die Anlage von Telegraphenlinien. Sie läßt das Heer nach europäischem Muster ausbilden. Sie schickt begabte Japaner nach Europa, läßt sie dort ausbildeu und überträgt ihnen nach ihrer Rückkehr solche Staats- ämter, in denen sie ihre erworbenen Kenntnisse zum Nutzen des Landes verwenden können. So wird z. B. solchen, die ans der Bergakademie in Freiberg studiert haben, die Leitung von Staatsbergwerken übertragen. Sie hat weiter mit großen europäischen Staaten Handelsverträge abge- schlössen und so nicht nur den Produkten und Erzeugnissen des eigenen Landes neue Absatzgebiete erschlossen, sondern mich die Einfuhr europäischer Wareu und Stoffe erleichtert. Welcher Umschwung sich in Japan in *) 1893 zählte Japans Handelsflotte 18193 Seeschiffe einheimischer und 1492 Seeschiffe europäischer Banart, darunter 643 Dampfer.

3. Außereuropäische Erdteile - S. 145

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 145 — britannien vom freien Ozean und einem Binnenmeer (Japanisches Meer — Nordsee) bespult und wie Großbritannien nur durch einen schmalen Meeresarm vom Festlande geschieden. 2. Die Gliederung. Japan setzt sich wie Großbritannien aus mehreren Hauptinseln und mehreren Inselgruppen zusammen und. besitzt wie Großbritannien zahlreiche tief einschneidende Buchten und weit hervorspringende Halb- inseln. 3. Die Größe. Japan hat ungefähr so viel Flächeninhalt wie Großbritannien und zählt auch ungefähr so viel Einwohner wie dieses Reich. 4. Die Bodenform. Japan hat wie Großbritannien Gebirge und Küstenebenen. Vom Fusijama aus überblickt man einen großen Theil Japans, ähnlich wie vom Snowdon aus einen beträchtlichen Teil Großbritanniens. 5. Die Bewässerung. Japan ist gut bewässert, hat aber wie Großbritannien nur Flüsse von geringer Länge. 6. Das Klima. Japan hat wie Großbritannien Seeklima. Sein Sommer wird wie der britische durch Seewind gekühlt, sein Winter wie der britische durch eiue warme Meeresströmung gemildert. (Kuro-Siwo — Golfstrom.) 7. Die Erwerbsquellen. a. Japan treibt wie Großbritannien vorzugsweise Ackerbau. Es ist eines der fruchtbarsten und wohlangebautesten Länder der Welt. Jedes nutzbare Fleckchen Erde wird angebaut. Niedrige Berge sind bis zu ihrer Spitze, Felfen wenigstens auf dem Scheitel urbar gemacht. Die wichtigsten Erzeugnisse sind Reis, Thee, Baumwolle und Tabak. Außer- dem zieht man Maulbeerbäume zum Zwecke der Seidenraupenzucht und der Bastgewinnung. b. Japan hat einen ausblühenden Bergbau. Sind doch seine Gebirge reich an Steinkohlen, Eisen, Kupfer und Porzellanerde. c. Japan hat wie Großbritannien eine vielgestaltige Industrie. Zu den wichtigsten Zweigen gehören die Baumwollen- und Seiden- Weberei. Tie hergestellten Seidenzeuge sind von solcher Feinheit, daß eine Frau wohl an 20 solcher Gewänder übereinander ziehen kann, ohne sich zu entstellen — Weit entwickelt ist auch die Kunst, die Metalle zu verarbeiten. Alles was aus den Händen eines japanischen Gold- oder Silberarbeiters, eines Eisen- oder Kupferschmiedes kommt, ist sauber und hübsch. Tie japanischen Waffen z. B. find ausgezeichnet. — Bedeutsam ist auch die Verarbeitung des Papiers, das aus dem Baste des Maul- be erbaumes hergestellt wird. Aus diesem wasserdichten Papier verfertigt man nämlich Regenschirme, Taschentücher, Überzieher und dergl. — Die Japaner verfertigen auch sehr schöne Bilder und Vasen von Bronze und Tis chendorf, Fremde Erdteile. iq

4. Europa - S. 177

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 177 — .gelische Kirche der Welt. Von ihrer Höhe aus kann man ganz London überschauen. b. Weiter betrachten wir das Parlamentsgebäude. Es dient einem ähnlichen Zwecke, wie das Reichstagsgebäude in Berlin. (Also?) In ihm halten die Volksvertreter Großbritanniens in zwei Abteilungen ihre Sitzungen ab. Die vornehmsten dieser Herren bilden das sogenannte Oberhaus oder das Haus der Lords, die übrigen das Haus der Ge- meinen oder das Unterhaus. Jede der beiden Abteilungen hat ihren besonderen Sitzungssaal. c. Ferner sehen wir uns die großartigen Hasenanlagen oder Docks au. Diese Docks sind große, ausgegrabene Wasserbecken, die man mit ungeheueren Kosten hergestellt hat, da die Themse nicht ausreicht, um allen einlaufenden Schiffen (Täglich 3—400!) Raum zum Anlegen, Ans- und Einladen zu bieten. Manche dieser Becken sind so groß, daß in ihnen 2—300 Schiffe Platz haben. Da liegen dänische, belgische, französische, deutsche, amerikanische Schiffe nebeneinander. Die dänischen Fahrzeuge bringen Hornvieh, die belgischen und französischen laden Glas Leder, Obst und Gemüse aus, die russischen und deutschen Schiffe sind mit Getreide befrachtet, die amerikanischen Dampfer haben Baumwolle und Tabak au Bord u. f. w. Die meisten der Docks sind von großartigen Warenhäusern um- geben. Diese Speicher sind oft 5—6 Stockwerke hoch und angefüllt mit den Produkten aller Weltteile. Da sind z. B. Häuser, in denen große Vorräte von Elefantenzähnen und Schildkrötenschalen angehäuft sind. Ganze Reihen von Warenhäusern enthalten Thee oder Tabak. Selbst unter der Erde birgt man die Güter. In den großen Dockkellern reiht sich Faß an Faß des köstlichen Weins, der in Spanien oder in Frankreich, im Kaplande oder in Calisornien gekeltert worden ist. d. Sehenswert ist auch das britische Museum. „Es enthält die größte Sammlung der Welt von Büchern und Handschriften aus allen Zeiten, von Kupferstichen und Zeichnungen, Statuen, Münzen und Alter- tümern, Tieren, Pflanzen, Versteinerungen aus allen Erdteilen." e. Auch eine der gewaltigen Brauereien Londons müssen wir uns betrachten, wir könnten uns sonst keine Vorstellung machen von der Größe einer solchen Anlage. Einst fragte der König einen der größten dieser Braueigner, wieviel Fässer er wohl habe. „Die Zahl kann ich nicht angeben", war die Antwort, „wollte ich sie aber der Länge nach dicht aneinander legen, so würden sie wohl von London bis Windsor (4 deutsche Meilen! — Veranschaulichen!) reichen." In diesen großen Brauereien werden besonders zwei Bierarten in ungeheueren Mengen hergestellt und dann in alle Welt geschickt: ein braunes und ein weißes. Das braune Bier heißt Porter, das weiße führt den Namen Ale (spr. ähl.) Zur Ergänzung: Tischendorf, Europa. 3. Aufl. 12

5. Europa - S. 229

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 229 — 7. Handel. (Ausfuhr von Kaviar, Getreide, Hanf, Wolle, Leder und Häuten, Pelzwaren, Metallen.) Vergleich. a. 3ifl: Wir vergleichen heute Rußland und Spanien mit- einander. Dies kann geschehen in Bezug auf: 1. Lage. a. Beide Länder sind Grenzländer, und zwar bildet Rußland den äußersten Osten, Spanien (und Portugal) den äußersten Westen unseres Erdteils.) b. Beide Länder grenzen im Süden an ein Binnenmeer, dessen Ausgang sie nicht besitzen. Gibraltar befindet sich in den Händen der Engländer, Konstantinopel in dem Besitze der Türken. 2. Bevölkerungsdichte. Beide Länder haben eine geringe Bevölkerungsdichte. In Spanien kommen nur 34, in Rußland sogar nur 18 Einwohner auf 1 qkm. (In Sachsen dagegen!) 3. Bodenbeschaffenheit. a. Beide Länder besitzen Randgebirge. (Ural, Kaukasus, Jailagebirge — cantabrisches Randgebirge, Pyrenäen, Gebirge von Granada.) b. Beide Länder haben im Inneren Erhebungen. (Waldai- höhe, Bergufer der Wolga — Scheidegebirge.) Doch ist das Innere Rußlands Tiefebene, das Innere Spaniens dagegen meist Hochebene. 4. Bewässerung. a. Beide Länder haben große Ströme aufzuweisen, doch haben die Flüsse Spaniens mit Ausnahme des Ebros alle eine entschieden West- liche Richtung, während die Flüsse Rußlauds sich vom Innern aus strahlenförmig über das Land verbreiten. Außerdem ist hervorzuheben, daß die spanischen Flüsse wasserärmer und nicht so zur Schisfahrt geeignet sind, wie die russischen Ströme. b. Rußland ist reich, Spanien arm an großen Seen. 5. Klima. Beide Länder haben Kontinentalklima, doch liegt das bei Spanien daran, daß die Randgebirge den Seewinden den Eingang versperren, während es in Rußland daher kommt, daß das Innere zu weit von dem

6. Außereuropäische Erdteile - S. 145

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 145 - leichtgewebtes Tuch, bcts Kopf und Oberkörper bedeckt, und als Schmuck Ringe an Nase, Hand und Fuß.) — Auch vornehmere Hindus zeigt unser Bild! (Leichte Jacke, leichte Beinkleider aus Leinwand oder Seide, Sandalen.) Sie kehren auf ihren Elefanten von der Jagd zurück und lassen den erlegten Tiger durch ihre Diener an einem Bambusrohr nebenher tragen. Jeder Elefant trägt auf reichverziertem Sitze einen Herrn, welcher sich den Sonnenschirm von einem Diener halten läßt, während dev Führer des Tieres auf dessen Halse seinen Platz eingenommen hat. 18. Hindufamilie. *) 2. Die Besitzer des alten Wunderlandes sind gegen- wärtig die Engländer.2) Der König von England ist gleichzeitig Kaiser von Indien und läßt das Land durch einen Vizekönig verwalten. Dieser Vizekönig hat seinen Wohnsitz in Kalkutta. (Lage!) Kalkutta war vor 150 Jahren ein ganz unbedeutender Ort. Seitdem es aber Sitz der englischen Regierung ist, ist es großartig emporgeblüht. Es zählt mit seinen Vorstädten über eine Million Einwohner und hat 50 km im Umfange. Der Handel ist jetzt von der größten Bedeutung. Ausgeführt werden besonders Zucker, Baumwolle, Jute, Indigo, Opium,3) rohe Seide und Seiden- 1) Völkertypen von Lehmann-Leutemann. — 6 Tafeln ä 3 Mk. 20 Pfg. Bild Nr. 4: Hindufamilie mit Hütte, Hausgerät und Waffen. 2) Das Kaiserreich Indien umfaßt an direktem Besitz 2,8 Mill. qkm und 244 Mill. Einwohner. Dazu kommen nun noch die Schutzstaaten (Kaschmir usw.) mit 1,8 Mill. qkm und 70,8 Mill. Einwohnern. 3) Mohnsaft — genauer bei China. Tischendorf, Außereuropäische Erdteile. 19. Aufl. 10

7. Außereuropäische Erdteile - S. 340

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 340 — Auf dem Boden des heutigen Deutschen Reiches wohnten 1860 : 25, 1870:40, 1895 : 52 Millionen Menschen. 1910 zählte das Reich bereits 65 Millionen Einwohner,- 1930 wird es voraussichtlich 80, 1950 aber 100 Millionen Bewohner umschließen. Für eine so große Bevölkerung wird es wohl Raum, aber nicht mehr genügend Gelegenheit zu lohnendem Erwerb bieten. Tausende werden jährlich hinausziehen, um sich in der Ferne eine Heimat zu begründen. Ihnen soll Gelegenheit geboten werden, trotz der Auswanderung indeutschland, im größeren Deutschland wohnen zu können, damit ihr Kapital, ihre tätige Hand, ihr Unternehmnngs- und Erfindungsgeist nicht fremden Völkern zugute kommt, sondern dem Bater- lande erhalten bleibt. 2. Wir brauchen sie als Pflanzuugsgebiet für Kolonial- waren. Gegenwärtig sind wir mit unserem Bedarf an Baumwolle, Kaffee, Tee, Kakao, Kautschuk fast völlig vom Auslande abhängig und müssen jährlich viele, viele Millionen an das Ausland für solche Rohstoffe und Produkte zahlen, die uns unentbehrlich sind und in unserem Vaterlande nicht erzeugt werden können. Beziehen wir doch jährlich allein sür 500 Millionen Mark Baumwolle aus dem Auslande. jö3as sollte aus unserer blühenden Baumwollenindustrie werden, wenn eines Tages — vielleicht infolge eines Krieges — die Zufuhr von amerikanischer Wolle (New- Orleans) ins Stocken käme oder ganz aufhörte? Ein großes mächtiges Reich muß dafür besorgt sein, daß es wenigstens einen Teil der Rohstoffe, die es braucht, selbst erzeugt, um nicht vom Auslande in beschämender und gefährlicher Weise abhängig zu sein. 3. Wir brauchen sie als Absatzgebiet für uufere In- dustrieerzeugnifse. Deutschland erzeugt soviel Eisenwaren, Tuche, Zeuge, Seidenwaren, Kleider, Glas- und Tonwaren, Spielwaren usw., daß es sie bei weitem nicht alle im eigenen Lande verwenden kann. Im Jahre 1900 hat es viel- mehr 2800000 Tonnen Fabrikate in das Ausland geliefert. Wollte man diese Waren alle in einem Eisenbahnzug befördern, so würde er ungefähr von Paris bis Moskau reichen. Um diese ungeheure Warenmenge absetzen zu können, muß der deutsche Kaufmann bis an den Rand der Wüsten und Urwälder fremder Erdteile vordringen und dabei oft sein Leben und seinen Besitz aufs Spiel setzen. Was sollte aus unseren Fabriken und ihren Arbeitern werden, wenn einmal der Absatz dieser Waren ins Stocken gerät, weil fremde Staaten nicht mehr bei uns kaufen wollen und durch hohe Eingangszölle unsere Waren so verteuern, daß sie keine Käufer mehr finden? Es würde bald mancher Kessel kalt und mancher Fabriksaal leer stehen und manches Arbeiterkind vergeblich nach Brot rufen! Nein! das Deutsche Reich muß in der Ferne Gebiete haben, in denen ihm niemand durch hohe Eingangszölle oder andere feindselige Maßregeln den Absatz seiner Er- Zeugnisse erschwert.

8. Außereuropäische Erdteile - S. 97

1914 - Leipzig : Wunderlich
- 97 — wie unser Bild zeigt, zur Zeit der Ernte'einen eigenartigen Anblick, es sieht aus, als sei das ganze Feld mit Schnee bedeckt. Die Wolle wird aus den Kapseln mit der Hand herausgenommen, von den Samenkörnern befreit und dann in großen Batten (2—3 Zentner!) versandt. Ihr weiteres Schicksal (Vgl. Europa, England!) kennen wir. Sie wird ge- lockert, gereinigt, zu Watte geschlagen, zu Fäden gesponnen (Näh- und Strickgarn!), gewebt (Kattun, Barchent, Tüll, Musselin, Pikee), gefärbt und bedruckt (Kattunschürze!). 13. Die Baumwollenernte.*) c. Die Zuckerregion. Sie wird durch die Landstriche am Busen von Mexiko gebildet. Außer Weizen, Baumwolle und Zuckerrohr wird fast überall noch Tabak und Mais gebaut. Insbesondere hat der Maisbau eine hohe Be- dentung. Die Bereinigten Staaten sind das erste Maisland der Erde. 3. Durch ihre bedeutsame Viehzucht. Diese erstreckt sich auf alle europäischen Haustiere, auf Pferde, Maul- esel, Rinder, Schafe und Schweine. Wie ausgebreitet die Schweinezucht ist, haben wir ja schon bei der Besprechung von Chicago (Vgl. S. 80) kennen gelernt. i) Goering-Schmidt, Ausländische Kulturpflanzen. Größe 88/66 cm Preis jeder Tafel schulfertig 2,20 Ji. Ti scheu d orf, Außereuropäische Erdteile. 19. Aufl. 7

9. Außereuropäische Erdteile - S. 147

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 147 — Uneinigkeit hat nicht wenig zur Eroberung des Riesenlandes, das nach China das größte Reich der Erde ist, beigetragen und ermöglicht noch heute den Engländern die Herrschaft über die ihnen an Zahl so überlegenen V'ölkermassen Indiens.) b. Haben nicht auch wir Anteil an Indien? (Durch den Weltverkehr! Indische Perlen und Edelsteine schmücken unsere Ringe, indische Baumwolle ist in unseren Kleidern, indischer Reis, indischer Pfeffer und indischer Zimmet erscheinen auf unserem Tische, indische Kokosnüsse werden auf unserem Jahr- markt feilgeboten, indisches Opium kann auf ärztliche Vorschrift hin auch aus unserer Apotheke bezogen werden, indisches Pelz- werk verarbeiten unsere Kürschner, indische Tiere können wir im Tiergarten der nahen Residenz betrachten.) 0. Auf welche Weise suchen wohl die Engländer das Land immer mehr nutzbar zu machen? (Anlage von Landstraßen, Eisenbahnen und Telegraphenlinien, Bau von Seehäfen, Her- stellnng von. Staubecken, welche größere Wassermengen auf- sammeln und dann über weite Gebiete verteilen, um so durch diese künstliche Bewässerung den Anbau zu erschließen. — Be- kämpfung der Cholera und der Fieberkrankheiten. — Ausrottung wilder Tiere und giftiger Schlangen angestrebt.) d. Indien ist für England ein überaus wertvoller Besitz. Inwiefern? („Indiens Besitz ist ein Glück für England, nicht nur weil es ihm Reichtum gibt, sondern auch weil es für seine Söhne eine unübertreffliche Schule der Tatkraft, Geduld und Selbstbeherrschung, aber auch der selbstlosen Hingabe und Pflicht- treue ist." W. v. Brandt.) Zusammenfassung. Vorderindien. 1. Lage und Größe. Vorderindien ist die mittlere der drei großen Halb-- inseln Südasiens, erstreckt sich in Dreiecksform zwischen dem Arabischen Meer und dem Golfe von Bengalen in den Indischen Ozean und ist ungefähr siebenmal so groß wie das Deutsche Reich. 2. Der Bodenbeschaffenheit nach zerfällt es in drei große Gebiete, in a. das Himalajagebirge, das höchste Gebirge der Erde, b. das fruchtbare Tiefland von Hindostan, welches aus den Strom- ebenen des Indus und des Ganges besteht, c. das Hochland von Dekan. 3. Die Bewässerung ist überaus reich. Vorderindien besitzt gegen 1000 schiffbare Flüsse uns Flußarme. Die wichtigsten Ströme sind Indus, Ganges und Brahmaputra, die sämtlich auf dem Himalajagebirge ent- springen. 4. Die Produkte. Der Reichtum Vorderindiens beruht auf der Frucht- barkeit des Bodens und dem Reichtum an Mineralien. a. Wärme und Feuchtigkeit rufen auf einem Boden, der teils einst Meeresgrund war, teils vom Schlamme der Riesenströme befruchtet 10*

10. Außereuropäische Erdteile - S. 189

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 189 — 41/2 Mill. Stück Zigaretten her, vier Jahre später, 1902, bereits über 700 Millionen! b. Japan hat einen aufblühenden Bergbau. Sind doch seine Gebirge reich an Steinkohlen, Kupfer und Porzellanerde. Eisen freilich wird nur in geringer Menge gefunden und mnß daher eingefahren werden. c. Japan treibt wie Großbritannien einen regen Handel. Dieser Handel wird im Innern durch gute Straßen und Eisenbahnen, nach außeu durch eine stattliche Handelsflotte unterstützt.') Die Ausfuhr erstreckt sich besonders auf Rohseide, Seiden- und Baumwollwaren, Reis und Tee, Porzellanwaren, Lackwaren, Strohgefleäite, Kohle und Kupfer. Die wichtigsten Einfuhrartikel fiud Eisen und Eisenwaren, Maschinen, Zucker, Getreide, Petroleum. Deutschland bezieht aus Japan Haupt- sächlich Seide, Kupfer und Reis und Strohbänder zur Hutfabrikatiou. — Die wichtigsten Handelsstädte sind Jokohama und Nagasaki. d. Japan' hat wie Großbritannien einen sorgfältig geregelten Ackerbau. Es ist infolge seines wertvollen Bodens und seines milden, feuchten Klimas eins der fruchtbarsten und Wohlangebautesten Länder der Welt. Jedes nutzbare Fleckchen Erde wird angebaut. Niedrige Berge siud vom Fuße bis zu ihrer Spitze, Felsen wenigstens auf dem Scheitel urbar gemacht. Die wichtigsten Erzeugnisse sind Reis, Tee, Baumwolle und Tabak. Außerdem zieht man Maulbeerbäume zum Zwecke der Seidenraupeuzucht und der Bastgewinnung. Unser Bild (S. 190) zeigt uns eine japanische Landschaft. Jm'schutze einer mächtigen Eiche stehen leicht gebaute Bauerhütten,' deren Bewohner auf den umliegenden Feldern beschäftigt sind. Jenseits des fischreichen Flusses, der auf einer geschwungenen Brücke überschritten wird, liegt auf einer Anhöhe, halb von Pinien verdeckt, ein Tempel, und dahinter erhebt sich das schneebedeckte Haupt des Fuschijama. Auf Grund der angestellten Betrachtungen gelangen wir zu einer dritten Hauptfrage: Iii. Worauf ist es zurückzuführen, daß Japan ein so blühender Staat ist? Die Gründe hierfür sind folgende: 1. Die Japaner sind ein sehr gut beaulagter Volks- stamm. Körperlich ähneln sie zwar in vielen Dingen den Chinesen (Gesichtsfarbe, hervorstehende Backenknochen, scheinbar schiefliegende Augen, schwarzes, straffes Haar!), aber sie zeichnen sich vor ihren Nach- barn durch Ordnungsliebe, Tatkraft, Kunstsinn und durch das Strebeu *) 1912 zählte Japans Handelsflo tte 21735 Seeschiffe einheimischer und 10767 Seeschiffe europäischer Bauart, darunter 2789 Dampfer. Die Leistungs- fähigkeit der jungen Kriegsflotte zeigte sich in überraschender Weise im Russisch- japanischen Kriege (1904 05).
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