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1. Außereuropäische Erdteile - S. 52

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 52 — der Unbemittelten. Schon seit 1857 besitzt die deutsche Gemeinde eine öffentliche Schnle, an der nur Deutsche als Lehrer angestellt sind." (Dr. Buchholz.) 7. Die Republik Argentinien. Sie umfaßt den größten Teil der Pampas (vgl. S. 47) und reicht im Osten bis zum Uruguay, im Süden bis zum Kap Hoorn. Die Hauptstadt liegt am La Plata, heißt Buenos- Aires und ist die größte Stadt Südamerikas. Zur sachlichen Besprechung. a. Womit mögen sich die Bewohn er von Argentinien Haupt- sächlich beschäftigen? In erster Linie mit Viehzucht. Die Gauchos bilden einen wichtigen Teil der Bevölkerung. Der Vieh- bestand wurde 1910 auf 29 Millionen Rinder, 8y3 Millionen Pferde, 71 Millionen Schafe und Ziegen und 1y2 Million Schweine geschätzt. — Neben der Viehzucht gelangt der Ackerbau von Jahr zu Jahr mehr zur Blüte. Erhält doch Deutschland allein jährlich für ca. 70 Millionen Mark Weizen ans Argentinien? b. Bnenos-Aires bedeutet „gute Lüfte". Wie erklärst du diesen Namen? (Gesundes Klima der Stadt!) c. Wie breit mag wohl der La Plata bei Buenos-Aires sein? Miß mit Hilfe des Zirkels und des Maßstabes! (Ungefähr 70 km, also so breit, wie die Entfernung zwischen Hamburg u.lübeck!) ä. Wie mögen die Ungeheuern Mengen Rindvieh nutzbar ge- macht werden? (Die Hauptnutzung besteht im Verkauf für die Salvaderos, d. f. große Schlachthäuser, in denen jährlich l1^ Mil- lionen Rinder geschlachtet werden, um zum größten Teil als ge- trocknetes Salzfleisch nach Euba und Brasilien oder in gefrorenem Zustande nach Europa, besonders nach England, ausgeführt zu werden. Ein Teil der geschlachteten Tiere wird auch zu Fleisch- extrakt (Vorzeigen einer Büchse!) verarbeitet und in dieser Form nach Europa versandt. Die Häute der geschlachteten Tiere werden ebenfalls nicht nur in die Nachbarstaaten, sondern auch nach Europa ausgeführt. Deutschland z. B. bezieht jährlich für ungefähr 30 Millionen Mark Rindshäute aus Argentinien. 8. Die Republik Uruguay. Das Gebiet dieses Staates liegt nörd- [ich vom Rio de la Plata und ist auf drei Seiten von Wasser umgeben. Wir finden a. im Süden den Rio de la Plata, b. im Osten den Atlantischen Ozean, 0. im Westen den Uruguay. Die Hauptstadt heißt Montevideo. Sie liegt am Ausgange des La Platabeckens. Da auch dieser Staat im Gebiete der Pampas liegt, so findet sich hauptsächlich Viehzucht hier. (9 Mill. Rinder und 26 Mill. Schafe und Ziegen.) Daher führt man auch von hier aus Häute, Wolle, Talg und Fleischextrakt (Erkläre!) in großen Mengen aus.

2. Außereuropäische Erdteile - S. 365

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 365 — Kolonien. Sie bilden zusammen mit Tasmanien (6. Kolonie) den Australischen Staatenbund. Zur sachlichen Besprechung. a) Wie steht es heute um die Goldausbeute? Sie ist noch immer sehr bedeutend. Hat man doch erst vor wenigen Jahren neue, ergiebige Goldfelder in Westaustralien entdeckt, t) Doch bildet der Bergbau durchaus nicht die wichtigste Erwerbs- quelle. Als solche ist vielmehr die Viehzucht anzusehen, welcher ausgedehnte Weideländer zur Verfügung stehen. Sie hat — obgleich sie öfters durch langanhaltende Dürren schwer ge- schädigt wird — einen großen Aufschwung genommen. Man zählt gegenwärtig (1911) ungefähr 93 Millionen Schafe und gegen 11 Millionen Rinder. So mancher Squatter, so nennt man in Australien einen Viehzüchter, besitzt mehr als 100000 Schafe und 8—10000 Rinder. Er beschäftigt zahlreiche Hirten, die zur Zeit des reichlichen Graswuchses (Regenzeit) leichten Dienst haben, zur Zeit der Trockenheit aber die schwere Aufgabe lösen müssen, täglich Futter und Wasser für die Herde zu beschaffen. Stundenlang müssen sie oft in brennender Sonnenglut von Ort zu Ort ziehen, um ein Wasserloch oder einen Grasfleck auszu- suchen und so ihre Herde vor dem Verschmachten zu bewahren. b. Findet man in Australien nur Gold? Nein, der Bergbau fördert auch Silber, Kupfer, Zinn, Eisen und Stein- kohlen zutage. Auch an Salz, Marmor, Schiefer, Ton und Porzellanerde ist kein Mangel. c. Und wie mag es umjndnstrie und Handel bestellt sein? Die Industrie steht noch auf niedriger Stufe. Sie beschränkt sich auf Wollverarbeitung und Erzeugung der ge- wöhnlichsten Verbrauchsartikel. (Also?) Der Handel dagegen hat seit dem Bau zahlreicher „Stichbahnen", die von der Küste aus hinein in das Innere führen, einen bedeutenden Aufschwung genommen. Worin mag die Ausfuhr bestehen? (Gold, Silber, Blei, Kupfer, Zinn — Wolle, Felle, Häute, Fleischt) Die wichtigsten Handelsstädte sind Melbourne, Sydney und Adelaide. (Lage!) Deutschland bezieht aus Australien Wolle, Erze (Blei und Kupfer) und Weizen. cl. Wie ist es um den Bodenbau bestellt? Er steht nur an der regenreichen Küste des Großen Ozeans in Blüte. Hier finden wir das wertvollste Acker- und Gartenland. 1) Australiens Goldproduktion betrug im Jahre 1909 = 106843 kg. 2) Das Fleisch wird teils gesalzen, teils gefroren (Künstliche Kälteerzeugung!) versandt, doch ist England der Hauptabnehmer. Die Versuche, das gefrorene Fleisch auch auf dem Festlande von Europa einzuführen, sind als gescheitert anzusehen.

3. Das Deutsche Reich - S. 42

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 42 — c. Warum nennt man das Salz, welches in Schönebeck und Halle gefnnden wird, „Qnellsalz" und das in Staßfurt gefundene „ Steinsalz " ? d. Wie erklärt es sich, daß die Steinsalzlager in der Tiefe nicht im Laufe der Jahrtausende durch das in die Erde eindringende Wasser (Regen!) ansgelöst wor- den sind? (Uber dem Salzlager liegt eine Schicht Tonerde. Sie läßt kein Wasser hindnrch.) 6. Wie wird das Salz verwendet? (Würzen der Speisen, Salzen der Bntter, Einsalzen von Fleisch und Fischen, Znsatz zum Futter vieler Haustiere, z. B. der Ziegen, Schafe nfw., Sol- bäder, Glasur der Tongeschirre, Seifenbereitung nfw.) C. Die Provinz Sachsen verarbeitet geschickt, was der Boden bietet, hat also auch eine blühende Industrie. 1. Aus dem Kraut, das auf den Feldern wächst, die sich in Magde- burgs Umgebung ausbreiten, wird — wie uns fchon bekannt ist — das berühmte Magdeburger Sauerkraut gemacht. 2. Aus den Zuckerrüben gewinnt man in zahlreichen Zuckerfabrikenx) — ebenfalls meist in und bei Magdeburg — durch Pressen und Wässern, durch Filtrieren, Einkochen und Abdampfen den Rübenzucker. (Vergl. S. 57, 2. Teil.) 3. Aus einem Teile des Getreides, welches die Goldene Aue hervor- bringt, stellt man in Nordhansen (Zeige!) eine Branntweinsorte her, die nnter dem Namen „Nordhäuser" überall bekannt ist. 4. In Suhl (Zeige!), wo man im Mittelalter Rüstungen und Schwerter herstellte, verarbeitet man noch heute das Eisen des Harzes zu mancherlei Waffen, z. B. zu Jagdflinten, Pistolen, Jagdmessern, Hirschfängern, Säbeln nfw. 5. Mit dem Salzbergbau ist der Betrieb großer chemischer Fabriken verbnnden, die Salpeter, Soda, Bittersalz und Düngemittel (Erkläre!) bereiten. Solche Fabriken erheben sich sowohl bei Staßfurt, als auch in der Nähe von Halle und Schönebeck. (Vergl. S. 40.) Iii. Welche geschichtlichen Erinnerungen knüpfen sich an den Boden der Provinz Sachsen? Die Kinder geben die ihnen bereits aus dem übrigen Unterrichte bekannten Orte an, bestimmen ihre Lage und ordnen sie znletzt zu folgender, vom Lehrer an der Wandtafel fixierten Übersicht: 1. Die Provinz Sachsen ist die Lutherprovinz. Die Provinz Sachsen erzeugt den vierten Teil des deutschen Zuckers.

4. Das Deutsche Reich - S. 199

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 199 — Zur sachlichen Besprechung. a. Zähle die Staaten auf, welche den Bundesstaat Deutschland bilden! (4 Königreiche, 6 Großherzogtümer, 5 Herzogtümer, 7 Fürstentümer, 3 Freie Städte und 1 Reichsland.) d. Warum entsendet Preußen mehr Vertreter in den Bundesrat als die übrigen Staaten? (Größe!) e. Woran erkennen wir, daß Post- und Telegraphenwesen Reichsangelegenheiten sind? (Wappen mit der Überschrift „Kaiserliches Postamt". — Germania auf den Briefmarken, z. B. auf Zehnpfennigmarken. — Kopf der Depeschenformulare!) d. Was erkennst du daraus, daß nach dem Tode Wil- Helms I. sein Sohn Friedrich Iii. und sodann sein Enkel Wilhelm Ii. auf den Kaiserthron gelangten? (Die Kaiserwürde ist erblich im Hohenzollerngefchlechte.) e. Wer ist gegenwärtig Reichskanzler? (Bild vorzeigen.) — Wie hieß der erste Reichskanzler des neuen deutschen Reichs? (Bild!) f. Wie ist man darauf gekommen, das Reich gerade in 397 Wahlkreise einzuteilen? (Die Einteilung erfolgte bei Grün- dung des Reiches und wurde nach dem damaligen Be- Völkerungsstand vorgenommen. Auf je 100000 Einwohner entfiel ein Abgeordneter.) g. Die Bewohner des Königreichs Sachsen wählen 23 Abgeordnete in den Reichstag. Wieviel Abgeordnete müßten auf Sachsen kommen, wenn das Ergebnis der Volkszählung des Jahres 1911 maßgebend wäre? (48!) h. Die an der Reichsgrenze erhobenen Zölle find Schutz- zölle. Wie kommen sie zu diesem Namen? (Sie sollen die deutsche Landwirtschaft und die deutsche Industrie davor schützen, daß ausländische Erzengnisse so billig in Deutschland verkaust werden, daß es sich nicht mehr verlohnt, gleichartige Güter im Vaterlande selbst herzustellen. Der russische Bauer z. B., der niedrige Arbeitslöhne zahlt und geringe Ausgaben für seinen gesamten Haushalt hat, kann sein Getreide viel billiger verkaufen, als der deutsche Landwirt. Dürfte daher das russische Getreide ohne Zoll eingeführt werden, so würden viele deutsche Bauern an den Bettelstab kommen. Den Preis, den sie für ihr Korn fordern müssen, um bestehen zu können, würde niemand zahlen wollen, weil ja billiges russisches Getreide in Menge zu haben wäre.) Vergleich. I. Zur weiteren Klärung und Befestigung des Stoffes werden nun noch einmal das engere und das weitere Vaterland verglichen. Es wird festgesetzt:

5. Das deutsche Vaterland - S. 11

1917 - Leipzig : Wunderlich
— 11 — Menschen von Fleisch und Blut zeigt, ihnen vielleicht einmal den Rhein- länder zeichnet, jenes vollblütige, feurige Geschlecht mit seiner immerdar frischen Lebensfreudigkeit, schnell fortgerissen von Liebe und Haß, wenn man ihnen das Leben im Rheingau schildert, das weingetränkt, das weingrün geworden ist, wie die guten alten Fässer. Man erzählt ja im Rheingau von Müttern, die ihren Kindern als erste Nahrung ein Löffelchen guten alten Rheinweins einschütten, um schon in der Wiege das Blut zum Pulsschlag der Heimat zu befeuern. Und wie erfrischt der rheinische Humor, wenn man erzählt von den haarspaltenden Wein- gelehrten, von den Weinpropheten und Probenfahrern, die von einer Weinversteigerung zur anderen ziehen, um sich an den Proben umsonst satt zu trinken, bis sie einmal an den Rechten kommen, der sie mit dem „Grofcheuberger", dem „Flöhpeter" und anderen „Kutscherweinen" trak- tiert, oder gar mit dem „Dreimännerwein", der sich nur dergestalt trinken läßt, daß zwei Männer den Trinker festhalten und ein dritter ihm das edle Naß in die Kehle gießt. Aber genug der Beispiele! — Zwei Jahre sollen der Behandlung des deutschen Vaterlandes gewidmet sein. Dann wenden wir uns der Ferne zu. Im 7. bez. 8. Schuljahre behandeln wir Guropa und die fremden Grdteile. — Es ist selbstverständlich ausgeschlossen, daß wir sie in derselben Ausführlichkeit behandeln können wie das Vater- land : wir müssen uns auf das Nötigste beschränken. Aber was wählen wir aus? Unser Leitgedanke: „Nationale Erdkunde in der Volksschule!" gibt uns auch hier die erforderlichen Richtlinien. Die Auswahl des Stoffes richte sich nach den Weltinteressen Deutschlands! Solchen Staaten, die mit Deutschland in unmittelbarer, mannigfaltiger Berührung stehen, gilt die Hauptarbeit, Ferne Gebiete von geringer wirtschaft- licher und politischer Bedeutung werden entweder ganz unbeachtet ge- lassen oder nur im Überblick mit wenigen scharf kennzeichnenden Strichen dargestellt. Es ist z. B. durchaus nicht nötig, daß Spanien so aus- sührlich wie England, Turau, Dekan, Arabien so gründlich wie die Vereinigten Staaten besprochen werden, denn es kommt keineswegs darauf an, daß das Volksschulkind ein umfangreiches geographisches Wissen im landläufigen Sinne erwirbt, wichtiger ist, daß es erfährt, wie deutscher Fleiß längst die Grenzen des Vaterlandes überschritten hat und in der fernsten Ferne Volksgenossen wirken und schaffen, um der deutschen Kultur eine Gasse zu öffnen. Fallen doch vielleicht bei keinem anderen Volke der Erde Volkssitze und Staatsgrenzen so wenig zu- sammen wie beim deutschen Volke. Wir wollen uns einmal vor- haltend) Es gibt Länder in Amerika, deren auswärtiger Handel, 1) Vergl. Gruber, Geographie als Bildungsfach. 2) Ricek-Gerolding, Nationaler Unterricht. (Leipzig, Wunderlich. Preis Mk. —.80.)

6. Das Deutsche Reich - S. 261

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 261 — I. Daß wir im Weltkriege aushalten und durchhalten konn- ten, verdanken wir in erster Linie der deutschen Landwirt- schaft. Als wir von aller Zufuhr aus anderen Ländern abgeschnitten waren, lebten wir von den Erzeugnissen der heimischen Landwirtschaft. Fassen wir ihre beiden Hauptbetriebszweige, Ackerbau und Viehzucht, einmal näher ins Auge. 1. Der Ackerbau. Fast die Hülste des deutschen Bodens ist landwirt- schaftlich nutzbar gemacht. Im Kartoffelbau und Zuckerrübenbau übertrifft Deutschland alle Länder Europas, im Getreidebau wird es nur durch das Riesenreich Rußland übertroffen, dessen Ackerfläche fünfmal so groß ist wie die deutsche. Und dabei ist der deutsche Boden nicht etwa überall von großer Fruchtbarkeit. Neben fruchtbaren Gebieten (Marschen, Weichseldelta, Leip- ziger Ebene, oberrheinische Tiefebene, Neckar- und Maintal usw.) haben wir auch Gegenden kennen gelernt, in denen der Feldbau wegen des sandigen, sumpfigen oder steinigen Bodens oder wegen der Ungunst der Witterung wenig lohnt. (Heide- und Moorflächen Westdeutschlands, Eisel und Rhön, Pommersche Seenplatte usw.) Aber überall weiß der deutsche Bauer durch seine angestrengte und wohlüberlegte Arbeit (Düngung, Verwendung von Maschinen, Entwässerung und Bewässerung!) dem Boden Frucht abzu- ringen^). Ja, er begnügt sich nicht damit, dort zu ernten, wo seine Vorfahren geerntet haben, sondern vergrößert seine Ackerfläche immer mehr, indem er Sümpfe und Moore austrocknet, Brüche urbar macht, Sandflächen in Acker- land umwandelt. Wieviel Ödland ist während des Weltkrieges urbar ge- macht worden! 2. Auch die Viehzucht steht in Deutschland in hoher Blüte. Durch die verständige Zucht und Pflege, welche der deutsche Bauer seinem Vieh- bestand zuwandte, und durch weise Maßregeln der Regierung (Bekämpfung der Viehseuchen, Errichtung von Wiesenbauschulen und Tierarzeneischnlen usw.!) hat die deutsche Viehzucht die Englands und Frankreichs weit über- flügelt. Während im Jahre 1873 Deutschland nur 3,3 Mill. Pferde, 15,7 Mill. Rindvieh, 7,1 Mill. Schweine und 2,3 Mill. Ziegen zählte, hatte es 40 Jahre später (1913) 4,5 Mill. Pferde, 21 Mill. Rindvieh, 25,6 Mill. Schweine und 3,5 Mill. Ziegen auszuweisend) Die deutsche Viehzucht ist infolge dieses gewaltigen Zuwachses nicht nur für die Volksernährung (Fleisch, Fett, Milch, Butter, Käse), sondern auch für die Industrie (Wolle, Häute, Haare, Därme) von großer Bedeutung geworden. Freilich hatte der Vieh- züchter während des Krieges einen schweren Stand, da er aus dem Auslands keine Kraftfuttermittel mehr beziehen konnte. (Mais, Futtergerste, Pal- 1) Der Ernteertrag hat sich im Verlaufe der letzten drei Jahrzehnte fast ver- doppelt. 2) England zählte 1913:10,6 Mill. Rinder, 3,2 Mill. Schweine, 2 Mill. Pferde und 0.2 Mill. Ziegen.

7. Das Deutsche Reich - S. 262

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 262 — menkerne!) Aber er suchte sich durch größeren Anbau von Futterpflanzen auf eigenen Grundstücken (Klee, Wicken) zu helfen, oder trug mühsam Fut- termittel ein, die er bisher nicht verwendet hatte, z. B. Brennesseln, Laub, Schilfrohr, Heidekraut oder Kastanien. So half der deutsche Bauer durch seinen Fleiß und seine Umsicht den englischen Aushungerungsplan zunichte machen, denn wenn es oft auch recht knapp herging in den deutschen Küchen und Stuben: mit Hilfe einer sorgfältig geregelten Verteilung (Brot-, Fleisch-, Milch-, Eier-, Fett-, But- ter- und Kartoffelkarte!) reichte schließlich doch das, was der deutsche Boden hervorbrachte aus, unser Volk in der Zeit schwerer Not zu erhalten. Das wird für alle Zeiten der deutschen Landwirtschaft zum Ruhme gereichen. Ii. Daß wir aushalten und durchhalten konnten im Wirt- schaftskriege, danken wir an zweiter Stelle dem deutschen Berg- fort«.*) Er lieferte uns die Stoffe in reicher Menge, die für die Kriegsfüh- ruug unentbehrlich sind: Kohle, Eisen, Blei, Kupfer, Zink usw. 1. Der deutsche Boden birgt gewaltige Kohlenlager. Die deutschen Kohlenbergwerke liefern jährlich für etwa 2 Milliarden Mark Kohle und beschäftigen ungefähr 750 000 Arbeiter. Wir kennen die vier wichtigsten Steinkohlenlager des Vaterlandes und wollen sie noch einmal nennen und zeigen: a) Das Rheinisch-westfälische Kohlenbecken mit dem Mittelpunkte Dort- mund, das größte Deutschlands, b) das Oberschlesische Kohlenbecken mit dem Mittelpunkte Königshütte, c) das Kohlenbecken von Elsaß-Lothringen mit dem Mittelpunkte Saar- brücken, cl) das Sächsische Kohlenbecken mit dem Mittelpunkte Zwickau. Wir haben auch das größte deutsche Braunkohlengebiet besucht, den Sächsisch-Thüringischen Braunkohlenbezirk mit den Mittelpunkten Halle und Meuselwitz, der 3/4 aller deutschen Braunkohle liefert. Was hätte ohne diese Kohlenschätze im Weltkriege aus Deutschland werden sollen! Brauchen doch die Kruppschen Werke in Essen allein täglich 300 Eisenbahnwagen Kohle! Und wir brauchen nicht zu fürchten, daß die schwarzen Schätze in der Tiefe bald zu Ende gehen. Man hat ausgerechnet, daß Deutschlands Kohlenlager noch 1000 Jahre ausreichen, während die Englands schon in 300 Jahren aufgebraucht fein dürften. 2. Der deutsche Boden ist weiter reich an Eisenerzen (Rot-, Braun- und Spateisenstein), und zwar finden sich die Haupteisenlager Deutsch- lands in der Nähe seiner Hauptsteinkohlenlager. Die bedeutendsten Eisen- erzlager sind also i) Bergbau und Eisenindustrie waren das Rückgrat der deutschen Kriegs- industrie.

8. Die Länder Europas - S. 227

1908 - Leipzig : Wunderlich
— 227 — Iv. Erwerbsquellen. 1. Die wichtigste Erwerbsquelle ist die Viehzucht. Sie wird be- günstigt durch die Fruchtbarkeit der Marschen und versendet ihre Pro- dukte (Butter, Käse) weithin. 2. Bedeutsam sind weiter Acker- und Gartenbau, die in den Marschen außer Getreide, Flachs und Tabak auch Gemüse, Blumen und Blumenzwiebeln liefern. Noch heute ist Haarlem durch die Zucht von Zwiebelgewächsen (Tulpen und Hyazinthen) berühmt, wenn man auch für seine Erzeugnisse nicht mehr die Preise zahlt, wie zur Zeit der „Blumenzwiebelwut". 3. Die dritte bedeutsame Erwerbsquelle ist der Handel, der nicht nur die Produkte der Viehzucht (Schlachtvieh, Butter und Käse) und die Erträgnisse einer ausgedehnten Fischerei (Heringe), sondern auch die- jenigen Waren, welche aus den holländischen Kolonien herbeigeschafft werden, den Nachbarstaaten zuführt. Zu diesen Waren gehören in erster Linie Kaffee, Zucker und Tabak. Deutschland bezieht aus Holland hauptsächlich Butter, Käse, gesalzene Heringe und Tabakblätter. Es liefert ihm Steinkohlen und Erzeugnisse der Web- und der Eisenindustrie. Die wichtigsten Handelsplätze sind Rotterdam und Amsterdam. 4. Die Industrie der Niederlande ist gering, denn sie besitzen weder Kohlen noch Wasserkräfte, und der beständig wehende Wind, der viel- fach seine Kraft spenden muß, ist nur ein geringer Ersatz für das Fehlende. Daher beschränkt sich die niederländische Industrie in der Hauptsache auf die mit Handel und Schiffahrt zusammenhängenden Ge- werbe. V. Weltstellung. Die Niederlande sind wie Belgien ein kleiner Staat, aber bedeutsam durch Lage, Fruchtbarkeit des Bodens, Bewässerung und Handel. Sie sind stark bevölkert, und ihre Bewohner sind ebenso durch ihren Unternehmungsgeist wie durch ihre sprichwörtlich gewordene Sauberkeit bekannt. — Die Hauptstadt des Königreichs, Amsterdam, das „Nordische Venedig" genannt, ist eine der ersten Handelsstädte Europas. B. Die schematische Übersicht. 1. Britisches Reich. I. Lage und Grenzen. Der einzige Inselstaat Europas — bespült vom Atlantischen Ozean, der Nordsee, dem Ärmelkanal und der Irischen See. Ii. Größe. Kleiner als das Deutsche Reich (315000 qkm), aber dichter bevölkert. (44 Millionen Einwohner.) — Engländer, Schotten, Iren. Iii. Einteilung. 1. Zwei Hauptinseln: Großbritannien und Irland. 15*

9. Die Länder Europas - S. 208

1908 - Leipzig : Wunderlich
— 208 — scheu laden Glas, Leder, Obst und Gemüse aus, die russischen und deutschen Schiffe sind mit Getreide befrachtet, die amerikanischen Dampfer haben Baumwolle und Tabak an Bord usw. Die meisten der Docks sind von großartigen Warenhäusern um- geben. Die Speicher sind oft 5—6 Stockwerke hoch und angefüllt mit den Produkten aller Weltteile. Da sind z. B. Häuser, in denen große Vorräte von Elefantenzähnen und Schildkrötenschalen angehäuft sind. Ganze Reihen von Warenhäusern enthalten Tee oder Tabak. Selbst unter der Erde birgt man die Güter. In den großen Dockkellern reiht sich Faß an Faß des köstlichen Weines, der in Spanien oder in Frank- reich, im Kaplande oder in Kalifornien gekeltert worden ist. ä. Sehenswert ist auch das Britische Museum. Es enthält die größte Sammlung der Welt von Büchern (1600000 Bände!) und Handschriften aus allen Zeiten, von Kupferstichen und Zeichnungen, Statuen, Münzen und Altertümern, Tieren, Pflanzen, Versteinerungen aus allen Erdteilen. e. Auch eine der gewaltigen Brauereien Londons müssen wir uns betrachten, wir könnten uns sonst keine Vorstellung machen von der Größe einer solchen Anlage. Einst fragte der König einen der größten dieser Braueigner, wieviel Fässer er wohl habe. „Die Zahl kann ich nicht angeben," war die Antwort, „wollte ich sie aber der Länge nach dicht aneinander legen, so würden sie wohl von London bis Windsor (4 deutsche Meilen! — Veranschaulichen!) reichen." In diesen großen Brauereien werden besonders zwei Bierarten in unge- Heuren Mengen hergestellt und dann in alle Welt geschickt: ein braunes und ein weißes. Das braune Bier heißt Porter, das weiße führt den Namen Ale (fpr. ehl). Zur Ergänzung: Zum Schluß wollen wir noch eins hervorheben: „Trotz einzelner Prachtbauten swestminsterabtei, Paulskirche, Parlamentsgebäude!) kann London keine schöne Stadt genannt werden: es lagert fast stets darüber ein grauer, dicker Nebel; der Kohlenruß aus Tausenden von Fabrik- schloten schwärzt sie; das sinnenverwirrende geschäftliche Getriebe der Weltstadt verwirrt". Weiter gibt es auch Hunderte von versteckten Gassen und Gäßchen, wo Schmutz, Not und Elend aus allen Fenstern schauen und Menschen wohnen, die niemals eine Schule besucht und niemals in einem Bett geschlafen haben. Ja, hier treiben sich Menschen herum, die nichts ihr Eigentum nennen können, als einige Lumpen, die sie auf dem Leibe haben. Sie besitzen überhaupt keine Wohnung. Sie arbeiten am Tage in den großen Fabriken oder suchen sich durch Dieberei zu erhalten und schlafen des Nachts für wenige Pfennige auf Stroh und eng zusammengepfercht in den sogenannten Miets- kasernen.

10. Die Länder Europas - S. 226

1908 - Leipzig : Wunderlich
— 226 — Getreide, Zuckerrüben, Flachs, Hanf, Hopfen und Tabak in Hülle und Fülle gedeihen, sondern auch wundervolle grüne Wiesen, auf denen statt- liche Pferde, wohlgenährte Rinder und wollereiche Schafe weiden. Doch decken Ackerbau und Viehzucht den Bedarf des dichtbevölkerten Landes an Nahrungsmitteln keineswegs. Der 3. Handel führt daher neben Rohstoffen für die Industrie (Wolle, Baumwolle) in erster Linie Lebensmittel ein, und den umliegenden starkbevölkerten Staaten liefert er dafür die Jndnstrieerzeuguisse des ge- werbreichen Landes. Diesem Handel steht ein dichtes Eisenbahnnetz, das engste der Erde, und ein weitverzweigtes Kanalnetz zu Gebote. Antwerpen und Brüssel sind die Knotenpunkte der Schienen- und Wasserwege und so die bedeutungsvollen Zentren des großartigen Verkehrs. V. Staatsverhältnisse. Belgien ist ein Königreich und zum größeren Teile von den uns Deutschen verwandten Vlämen, zum kleineren von den Wallonen bewohnt, die eine Mundart der französischen Sprache reden. Es ist eines der dichtbevölkertsten Länder Europas und besitzt auf einer Fläche, die nur doppelt so groß ist wie das Königreich Sachsen, vier Großstädte: Brüssel, Antwerpen, Lüttich und Gent. 3. Das Königreich der Niederlande. I. Lage. Die Niederlande gehören zu den Nachbarstaatm des Deutschen Reiches. Sie liegen am offenen Meere, das in tiefen Buchten in das Land eindringt, und umfassen das Mündungsgebiet des Rheins, der Maas und der Schelde. Ii. Bodengestaltung. Die Niederlande sind, wie schon aus ihrem Namen herausklingt, ein Tiefland. Dieses Tiefland ist die Fortsetzung des westelbischen Teils der Norddeutschen Tiefebene und bat wie dieser Marschen und Moore aufzuweisen. Ein Teil der Marschen ist dem Meere oder den Flüssen abgerungen und liegt daher tiefer als der Meeresspiegel oder der Spiegel der Ströme. Man hebt aus diesen tief gelegenen Gebieten das sich immer wieder sammelnde Wasser mit Hilfe von Windmühlen und Schöpfrädern in die zahlreichen Kanäle, welche geradlinig die Landschaft kreuz und quer durchziehen. Diese Tätigkeit würde aber nicht ausreichen, das eroberte Land zu behaupten, wenn nicht gewaltige Deichbauten Meer und Ströme in ihren Schranken hielten. Iii. Bewässerung. Die Niederlande sind das wasserreichste Gebiet Europas. Sie haben Anteil am Rheine, an der Maas und an der Schelde und sind von zahlreichen Flußarmen und Kanälen durchzogen. Diese Kanäle dienen nicht nur der Entwässerung des Landes, sondern sind zu gleicher Zeit wichtige Verkehrsstraßen, auf denen der Gärtner sein Gemüse und das Bauernmädchen Milch, Butter und Käse zum Markte bringt, der Krämer von Ort zu Ort zieht und der Bauer sein Getreide und sein Heu nach Hause befördert.
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