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1. Außereuropäische Erdteile - S. 146

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 146 — schmücken damit ihre Häuser und ihre Tempel. — Auch die Porzellan- fabrikation und die Herstellung lackierter Waren ist bemerkenswert. Die Japaner verstehen Möbel und Gerätschaften aufs herrlichste zu lackieren. Sie überziehen nämlich diese Sachen nicht allein mit einem Lack, dem an Feinheit und Dauerhaftigkeit keiu auderer gleichkommt, sondern verstehen es auch, in diesen Lack Vögel, Blumen, Bäumchen oder Blätter aus dünnem Elfenbein, Schildkrot oder Perlmutter einzulegen. (Vorzeigen eines solchen Gegenstandes!) d. Japan treibt wie Großbritannien einen regen Handel. Dieser Handel wird im Innern durch gute Straßen und Eisenbahnen, nach Außen durch eine stattliche Handelsflotte unterstützt. *) Die Ausfuhr er- streckt sich hauptsächlich auf Reis und Thee, Seiden- und Baumwollen- waren, Porzellanwaren, Papier und Kupfer. Wie sehr sich Japans Handel in den letzten Jahren gehoben hat, lehrt ein Beispiel: 18a4 führte Japan nach China für 800 090 Doli, 1894 für 19 1/2 Mill. Dollar Baumwollengewebe ans. In 10 Jahren war die Ausfuhr auf das Vieruudzwanzigfache gestiegen. Aus Grund der angestellten Betrachtungen gelangen wir zu eiuer dritten Hauptfrage: Iii. Worauf ist es zurückzuführen, das? Japan ein so blühender Staat ist? Die Gründe hierfür find folgende: 1. Die Japaner sind ein sehr gut beanlagter Volksstamm. Körperlich ähneln sie zwar in vielen Dingen den Chinesen. (Gesichts- färbe, hervorstehende Backenknochen, schiefliegende Augen, schwarzes, straffes Haar, das sie zu einem Zopfe vereinigen) aber sie zeichnen sich vor ihren Nachbarn dnrch Reinlichkeit, Kunstsinn und durch das Streben aus, fremde Vorzüge bei sich einzubürgern. 2. Die japanische Regierung sorgt unermüdlich dafür, daß europäische Bildung und europäische Erfindungen und Einrichtungen im Lande Eingang finden. Sie sorgt für den Bau von Eisenbahnen lind Dampfern und für die Anlage von Telegraphenlinien. Sie läßt das Heer nach europäischem Muster ausbilden. Sie schickt begabte Japaner nach Europa, läßt sie dort ausbildeu und überträgt ihnen nach ihrer Rückkehr solche Staats- ämter, in denen sie ihre erworbenen Kenntnisse zum Nutzen des Landes verwenden können. So wird z. B. solchen, die ans der Bergakademie in Freiberg studiert haben, die Leitung von Staatsbergwerken übertragen. Sie hat weiter mit großen europäischen Staaten Handelsverträge abge- schlössen und so nicht nur den Produkten und Erzeugnissen des eigenen Landes neue Absatzgebiete erschlossen, sondern mich die Einfuhr europäischer Wareu und Stoffe erleichtert. Welcher Umschwung sich in Japan in *) 1893 zählte Japans Handelsflotte 18193 Seeschiffe einheimischer und 1492 Seeschiffe europäischer Banart, darunter 643 Dampfer.

2. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 69

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 69 — den Namen geliehen. Vielfach gründete man Städte nahe bei einem Burgwart; man denke an die obige Burgenliste. Einen neuen Aufschwung nahm die Besiedelung und Eindeutschung erst mit der Einwanderung deutscher Bauern, die namentlich von 1100—1300 sehr stark war. Natürlich ward So-rabien von Westen nach Osten zu allmählich mit deutschen Ortschaften überzogen. Thüringen lieferte von Anfang an viele Ritter, Bürger und auch Bauern. Namentlich die Gebiete zwischen Saale und Pleiße sind vor allem von Thüringern besiedelt worden. Die Sachsen wandten sich vornehmlich dem Niederlande zu, doch haben sich einzelne Siedlerscharen auch mehr nach Norden gewandt. Sachsendorf, Sachsenfeld, Sächsftadt in Freiberg usw. geben uns noch heute Kunde davon. Die Niederländer und Flamen bevorzugten die Gebiete der Provinz Sachsen (Fläming), doch sind auch im Königreich verschiedene flämische Siedelungen angelegt worden (Kühren bei Wurzen, von Bischos Gerung von Meißen gegründet, Flemmingen bei Waldheim und Altenburg). Die Franken der Maingegend besiedelten vor allem die Gebiete der Saale, Pleiße, Wyhra, Mulde und einzelne Gebiete vom Vogtlande und Erzgebirge (Frankenberg). Die Bayern haben vornehmlich das Vogtland bevölkert (Beiersdorf, sowie die Ortschaften auf reut, grün). Auch die Schwaben fehlen nicht (Schwaben bei Waldenburg). So haben die meisten deutschen Stämme an der Besiedelung Sachsens mitgewirkt. Viele haben ihre alten Mundarten noch ziemlich treu bewahrt. Langsam schob sich die deutsche Siedelungswelle von West nach Ost vor. Zunächst mehrten sich die deutschen Ortschaften in der Nähe der Burgwarten und Städte, Klöster und Kirchen. Die hohe Straße, die von Mainz über Erfurt, Halle, Leipzig, Wurzen, Oschatz, Riesa, Großenhain, Kamenz, Bautzen, Löbau, Görlitz bis hinein nach Polen führte, ward zu beiden Seiten mit deutschen Dörfern besetzt. Desgleichen umsäumten die Reichsstraße, die von Franken nach Leipzig führte, bald Zeilen deutscher Orte. Ebenso entstanden längs der Heerstraße, die von Franken nach Planen, Reichenbach, Zwickau, Chemnitz, Freiberg, Dresden, Bischofswerda, Bautzen führte, viele deutsche Siedelungen. Die Siedler kamen nicht einzeln und es baute nicht einer sich hier, der andere dort an. Nein, sie erschienen stets in solcher Zahl, die ein ganzes Dorf oder mehrere auf einmal errichten konnten. Viele Grafen, Ritter, Bischöfe, Äbte und Domherren riefen aus dem Westen die auswanderungslustigen deutschen Bauern herbei und machten ihnen günstige Angebote. Man vereinbarte einen Ansiedelungsvertrag. Nun ward die Dorfflur abgesteckt, in lauter handtuchartige Streifen zerlegt und unter die Siedler verteilt. Der Erb-schulze erhielt in der Regel zwei Hufen ohne Abgaben und übte

3. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 284

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
284 die ganze Nieder Lausitz, den Kurkreis mit Barby und Gommern, Th eile des in eigner und leipziger Kreises, den größten Theil der Stifte Merseburg und Naumburg, Zeiz, das sächsisch e Mannsfeld, den thüringischen und n e u städter Kreis und das Fürsten- thum Q u e r f u r t, Görlitz, Lübben, Guben, T o r - g a u, Wittenberg, E i l e n b u rg, M e r se b u rg, W ei- st e n fe l s, Naumburg und Schulpforta, Langen- salze, Weißensee, Neustadt und andere Städte, über- haupt 13674 Geviertmeilen und 864,400 Menschen mit allen S a l z w e r k e n, dem fettesten Kornboden und den ge- schontesten Wäldern gingen damit verloren. Die an Preußen abgetretenen Landschaften erhielten den Namen das Herzogthum Sachsen. Die Räumung des Landes soll 15 Tage nach der Auswechselung der Unterschriften vor sich gehen. Besondere Behörden werden unverzüglich die Auseinandersetzung wegen der Archive, Schulden, Rückstände Cassenbillets, des Eigenthums der öffentlichen Anstalten und milden Stiftungen, des Heeres, der Artillerie und der Kriegsvorräthe beginnen. Bei dem Heere haben alle Offi- ziere, Feldprediger und Chirurgen, so wie alle Ausländer die Wahl des Dienstherrn, bei den übrigen entscheidet der Geburtsort. Die Schulden der getheilten Provinzen bleiben auf denselben haften, auch bei den getheilten gehen sie nach den Einkünften. Dasselbe gilt von den ausstehen- den Forderungen. Alle Gemeinden, Corporationen, fromme Stiftungen und Unterrichtsanstalten behalten ihre Besitzungen und Einkünfte. Preußen verpflichtet sich 150/0(10, nöthigen Falls 250,000 Centner Salz ohne Ausgangszoll zu einem Preise an Sachsen zu liefern, der dem Könige von Sachsen seine bisherige Salzsteuer nicht schmälert. Am 27. Mai trm der König der am 27. März geschlos- senen Verbindung gegen Frankreich bei und stellte 8,000 Mann Linientruppen und eine gleiche Zahl Landwehr. Am 8. Juni wurde die deutsche Bundesacte für Sach- sen unterzeichnet. So war denn das Aer^ste über das unglückliche S ach - scn verhängt, das, was Jahrhunderte lang durch gemein- same anden zusammengehalten worden und in ein Ganzes verwachst^, wurde, getrennt und zerriffen. Landsleute, Brü-

4. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. XIII

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
Xiii Stammgenossen aber darin übertrifft; als ein Volk, wel- ches vor andern mit dem wärmsten Eifer Wissenschaften und Künste pflegt, in Gewerbfleiß raum seines Gleichen hat, und in vielen Zweigen menschlicher Kenntnisse andern Völkern Lehrmeister und Vorbild geworden ist: als ein Volk end- lich, welches in Freud und Leid, in Glück und Jammer nie seine Menschenwürde, nie seinen chrenwerthen Charak- ter verleugnet hat. Sachsen, an Landgebiet und Volkszahl im Vergleich mit andern Staaten nur unbeträchtlich, hat doch in der Welt- und Menschengeschichte eine größere Bedeutung, als manche andere Staaten, die es an Umfang und Bevölkerung um das Fünffache übertreffen. Davon ist die Ursache theils die natürliche vortheilhafte Lage und Beschaffenheit des Landes, theils die Regsamkeit, und tüchtige Sinnes- und Gemüthsart seiner Bewohner, theils die Weisheit seiner Fürsten. Seit vielen Jahrhunderten ist Leipzig der Haupt- ftapelplatz sür den deutschen Binnenhandel gewesen, und seit Langem einer der Hauptmarkte Europas geworden, wo- durch nicht nur des Landes Wohlstand unmittelbar eine reiche unerschöpfliche Quelle erhalten hat, sondern auch das Volk mit dem Kunstfleiß aller Länder unseres Erdtheils bekannt geworden, und ihn bei sich heimisch zu machen veranlaßt worden ist. Der große Segen der sächsischen Bergwerke machte den Bürger und Landmann wohlhabend, den Fürsten reich und mächtig. Doch wcht in eitlem Prunk, nicht in verderblicher Ueppigkeit wurde dieser Se- gen vergeudet — wiewohl zu Zeiten uno von Einzelnen auch wohl ein tadelnswerther Uebermut.) getrieben worden ist — sondern das Volk vermehrte -seine Betriebsamkeit, so daß Handel, Gewerbe, Acker- Wein- und Gartenbau in der schönsten Fülle blüheten; oie Fürsten aber verwand/ ten ihren Reichthum zu Unt-»stützung der Wissenschaften

5. Außereuropäische Erdteile - S. 181

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 181 — b. Die Industrie ist uralt. Sie erstreckt sich noch wie einst hauptsächlich auf die Herstellung von Porzellan, Seidenwaren, Papier und Kunst- waren. Die Hauptsitze der Industrie sind Nanking und Kanton. c. Der Handel, an dem in erster Linie England, die Union und Japan beteiligt sind, erstreckt sich auf die Erzeugnisse des Bodens und der Industrie. Deutschland bezieht aus China hauptsächlich Tee und Gold. Die wichtigsten Handelsstädte sind Kanton, Schanghai, Tientsin. 6. Bevölkerung. Die Chinesen gehören der mongolischen Rasse an. Sie sind klng, genügsam und sparsam, fleißig und ausdauernd, aber lügnerisch, grausam und vielfach unsauber. Sie halten mit Zähigkeit an den alten Überlieferungen, Sitten und Gebräuchen fest und blicken hochmütig auf andere Völker l„Barbaren") herab. 7. Geschichte. Die Kultur der Chinesen ist uralt. Sie kannten lange vor den Europäern Kompaß, Schießpulver, Porzellan, Papier und Buchdruckerkunst. Da sie sich aber Jahrtausende lang streng von andern Kulturvölkern abgesondert haben, hatten sie bis vor kurzer Zeit keinen Anteil an den großartigen Fortschritten des Abendlandes. Erst seitdem den Europäern Häfen geöffnet worden sind, vollzieht sich eine langsame Weiterentwicklung Mau von Eisenbahnen, Telegraphenlinien usw.). Der größte Teil der Bevölkerung ist aber immer noch von glühendem Fremdenhaß beseelt. Die Ermordung des deutschen Gesandten war ein trauriger Beweis hierfür. 7. Das deutsche Pachtgebiet Kiautfchon in China. Ziel: Wir lernen heute das Gebiet näher kennen, das China dem Deutschen Reich überlassen hat. Wir sprechen von der deutschen Besitzung Kiautschou. I. Wo liegt diese neue Erwerbung Deutschlands, und wie groß ist sie? Kiautschou ist ein Teil der chinesischen Provinz Schantung und liegt der Halbinsel Korea gegenüber am Gelben Meer. Es zerfällt in zwei Hauptteile: 1. Die Bucht. Sie hat in der Gestalt Ähnlichkeit mit dem Jadebusen, ist aber fast dreimal so groß wie er.*) Ihr Eingang wird von zwei gegenübertretenden gebirgigen Halbinseln gebildet, die sich einander bis aus 3 km nähern. Sie nimmt mehrere kleine Flüsse auf, darunter den, der dem Gebiete den Namen gegeben hat, den Kia-Ho (Ho = Fluß). 2. Das Landgebiet. Es ist ein Teil der Provinz Schantung und besteht in der Hauptsache aus zwei Halbinseln und zwei kleinen Inseln. Die Halbinseln bilden den Eingang zur Bucht. Die größere nördliche Halbinsel ist ungefähr 200 qkm, die kleinere südliche ungefähr ™ .. Jadebusen — 190 qkm Wasserfläche, Bucht von Kiautschon — 540 qkra Wasserfläche.

6. Außereuropäische Erdteile - S. 250

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 250 — 2. Beide Halbinseln sind noch heute reich an Ruinen und Denkmälern. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel finden wir noch heute die Reste der herrlichen Paläste (Alhambra!) und großartigen Kanalanlagen. b. Auf Kleiuasien hat man die Ruiueu von Troja freigelegt. Außerdem finden sich noch an der Nord- und Westküste zahlreiche Spuren einstiger Herrlichkeit. 3. Beide Halbinseln sind vielfach ein Zankapfel zwischen den verschiedensten Ländern gewesen. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel haben Deutsche und Mauren Reiche gegründet und eine Zeitlang behauptet. b. Um die Kolonien an der Westküste Kleinasiens entbrannte der Streit zwischen Persern und Griechen. — Später kämpften die Römer um die Halbinsel. — Im Mittelalter stritten hier Türken und Kreuzfahrer. f. 3icl: Wir vergleichen Asien und Enropa. Dies geschieht in bezug auf I. Größe. Asien ist fast fünfmal so groß wie Europa und hat ungefähr 2mal so viel Einwohner. Ii. Gestalt und Gliederung. Asien hat die Gestalt eines Vierecks, Europa die eines Dreiecks. Asien ist weniger reich gegliedert als Europa, doch laufen beide Erd- teile nach Süden zu in je drei Halbinseln aus. Iii. Bodengestaltung. 1. Asien und Europa siud hinsichtlich der Bodenform vielfach ähnlich. a. Beide Erdteile werden durch eiue von Westen nach Osten streichende Gebirgsachse in einen nördlichen und eiueu südlichen Teil geschieden. Diese Gebirgsachse wird in Europa durch die Alpeu und Karpaten, in Asien durch den Hindukusch und das Himalaja- gebirge gebildet. b. Beide Erdteile haben im Norden, Süden und Osten dieser Ge- birgsachse große Tiefländer. In Europa finden wir das Nordeuropäische Tiefland (Germanische und Französischetiefebene), die Sarmatische Tiefebene und die Potiefebene. In Asien be- merken wir das Sibirische Tiefland, das Chinesische Tiefland, das Tiefland von Hindostan und das Tiefland von Mesopotamien. c. Beide Erdteile haben in den Halbinseln isolierte Er- Hebungen, das sind solche, die mit der Hauptgebirgsmasse

7. Das Deutsche Reich - S. 193

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 193 — der meisten. „Von dort her wurden weite Länderstrecken für billiges Geld angeboten, und auch in das fernste Dorf gelangten Anpreisungen. Es hatten nämlich Spekulanten viele Gebiete aufgekauft und suchten nun durch Wiederverkauf reichen Gewinn zu erzielen. In Brasilien gewährte man den Einwanderern Grund und Boden, die ersten Geräte und das erste Samenkorn ohne Entschädigung; ähnlich war es in Argentinien. Weitere hervorragende Gebiete der deutschen Answande- rnng sind Chile und Texas gewesen." In den letzten Jahren ist die Zahl der Auswanderer erfreulicherweise sehr zurückgegangen. Sie betrng im Jahre 1910 noch 25 531. (1881 = 220 798.) Wie erklärst du das? — Hoffentlich lenken in Zukunft die Volksgenossen, welche in der Ferne ihr Glück suchen wollen, ihre Schritte nicht in das Ausland, sondern in unsere deutschen Kolonien, damit ihr Kapital, ihre Arbeits- kraft und ihre Wehrkraft dem Mutterlande nicht verloren gehend) Zur Vertiefung: a. Vorlesen eines Aufsatzes über „Die Deutschen im Auslande". b. Vortrag des Gedichtes: „Die Auswanderer" von Freiligrath. B. Die Sprache. Das Deutsche Reich zählt, wie wir bereits wiederholt hervorgehoben haben, 65 Millionen Einwohner. Der größte Teil dieser Einwohner spricht die deutsche Sprache. Nur im Osteu (Posen z. B.!), im Norden (Schleswig!) und im Westen (Elsaß-Lothringen!) leben Leute, die eine andere Sprache reden. Wir wissen, woher das kommt! (Posen ist erst bei der Teilung des Königreichs Polen dem Königreich Preußen ein- verleibt worden. Schleswig war lange Zeit unter der Herrschaft Däne- marks und ist erst 1864 wieder mit Deutschland vereinigt worden. Elsaß-Lothringen gehörte lange Jahre zu Frankreich.) Nach den Er- gebnissen der letzteu Volkszählung leben innerhalb der Reichsgrenzen Polen = 3 250 000 Franzosen = 212 000 Dänen — 141000 Am gefährlichsten sind dem Reiche die Polen. Sie sind ein Volks- bruchstück (Wieso?), das sich wie ein sremder Keil in den Reichsstamm hineintreibt. Sie hoffen noch immer auf Wiederaufrichtuug des alten Polenreiches („Noch ist Polen nicht verloren!") und halten daher zäh an ihrer Sprache und an ihren Sitten und Gebräuchen sest. In Posen, Westpreußen und Schlesien gibt es 78 Städte und Städtchen mit pol- nischen Mehrheiten, darunter die Großstadt Posen. Die Deutschen, die sich in diesen Ortschaften ansiedeln, werden von den Polen als Ein- Der Statistiker Kapp berechnete den Kapitalwert eines jeden Auswanderers auf 1500 Mark, sein mitgenommenes Barvermögen auf 450 Mark, den ganzen Schaden seit 60 Jahren auf 7*/* Milliarden Mark. Tischendorf, Das Deutsche Reich. 20. Slufl. 13

8. Das deutsche Vaterland - S. 11

1917 - Leipzig : Wunderlich
— 11 — Menschen von Fleisch und Blut zeigt, ihnen vielleicht einmal den Rhein- länder zeichnet, jenes vollblütige, feurige Geschlecht mit seiner immerdar frischen Lebensfreudigkeit, schnell fortgerissen von Liebe und Haß, wenn man ihnen das Leben im Rheingau schildert, das weingetränkt, das weingrün geworden ist, wie die guten alten Fässer. Man erzählt ja im Rheingau von Müttern, die ihren Kindern als erste Nahrung ein Löffelchen guten alten Rheinweins einschütten, um schon in der Wiege das Blut zum Pulsschlag der Heimat zu befeuern. Und wie erfrischt der rheinische Humor, wenn man erzählt von den haarspaltenden Wein- gelehrten, von den Weinpropheten und Probenfahrern, die von einer Weinversteigerung zur anderen ziehen, um sich an den Proben umsonst satt zu trinken, bis sie einmal an den Rechten kommen, der sie mit dem „Grofcheuberger", dem „Flöhpeter" und anderen „Kutscherweinen" trak- tiert, oder gar mit dem „Dreimännerwein", der sich nur dergestalt trinken läßt, daß zwei Männer den Trinker festhalten und ein dritter ihm das edle Naß in die Kehle gießt. Aber genug der Beispiele! — Zwei Jahre sollen der Behandlung des deutschen Vaterlandes gewidmet sein. Dann wenden wir uns der Ferne zu. Im 7. bez. 8. Schuljahre behandeln wir Guropa und die fremden Grdteile. — Es ist selbstverständlich ausgeschlossen, daß wir sie in derselben Ausführlichkeit behandeln können wie das Vater- land : wir müssen uns auf das Nötigste beschränken. Aber was wählen wir aus? Unser Leitgedanke: „Nationale Erdkunde in der Volksschule!" gibt uns auch hier die erforderlichen Richtlinien. Die Auswahl des Stoffes richte sich nach den Weltinteressen Deutschlands! Solchen Staaten, die mit Deutschland in unmittelbarer, mannigfaltiger Berührung stehen, gilt die Hauptarbeit, Ferne Gebiete von geringer wirtschaft- licher und politischer Bedeutung werden entweder ganz unbeachtet ge- lassen oder nur im Überblick mit wenigen scharf kennzeichnenden Strichen dargestellt. Es ist z. B. durchaus nicht nötig, daß Spanien so aus- sührlich wie England, Turau, Dekan, Arabien so gründlich wie die Vereinigten Staaten besprochen werden, denn es kommt keineswegs darauf an, daß das Volksschulkind ein umfangreiches geographisches Wissen im landläufigen Sinne erwirbt, wichtiger ist, daß es erfährt, wie deutscher Fleiß längst die Grenzen des Vaterlandes überschritten hat und in der fernsten Ferne Volksgenossen wirken und schaffen, um der deutschen Kultur eine Gasse zu öffnen. Fallen doch vielleicht bei keinem anderen Volke der Erde Volkssitze und Staatsgrenzen so wenig zu- sammen wie beim deutschen Volke. Wir wollen uns einmal vor- haltend) Es gibt Länder in Amerika, deren auswärtiger Handel, 1) Vergl. Gruber, Geographie als Bildungsfach. 2) Ricek-Gerolding, Nationaler Unterricht. (Leipzig, Wunderlich. Preis Mk. —.80.)

9. Das Deutsche Reich - S. 225

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 225 — Krankheiten sind gesetzliche Vorschriften über den Handel mit Nahrnngs- Mitteln, über öffentliche Reinlichkeit und über den Bau von Wohn- Häusern erlassen worden. Ein Kinderschntzgesetz sucht körperliche Schädi- guug der noch im Wachstum begriffenen Staatsangehörigen zu ver- hindern, und die Kranken-, Jnvaliditäts- und Altersversicherung wollen kranken und alten Arbeitern die notwendige Pflege möglich machen." 3. Deutschlands Bevölkerung würde noch zahlreicher sein, wenn nicht so viele Deutsche ihrem Vaterlande den Rücken kehrten, um in der Fremde ihr Glück zu suchen. Von 1820 bis zum Jahre 1900 sind ungefähr 6 Millionen Deutsche ausgewandert. Amerika war das Ziel der meisten. „Von dort her wurden weite Länder- strecken für billiges Geld angeboten, und auch in das fernste Dorf ge- langten Anpreisungen. Es hatten nämlich Spekulanten viele Gebiete auf- gekauft und suchten nun durch Wiederverkauf reichen Gewinn zu erzielen. In Brasilien gewährte man den Einwanderern Grund und Boden, die ersten Geräte und das erste Samenkorn ohne Entschädigung; ähnlich war es in Argentinien. Weitere hervorragende Gebiete der deutschen Aus- Wanderung sind Chile und Texas gewesen." In den letzten Jahren ist die Zahl der Auswanderer erfreulicherweise sehr zurückgegangen. Sie betrug im Jahre 1910 noch 25 531. (1881 = 220 798.) Wie erklärst du das? — Hoffentlich lenken in Zukunft die Volksgenossen, welche in der Ferne ihr Glück suchen wollen, ihre Schritte nicht in das Ausland, sondern in unsere deutschen Kolonien, damit ihr Kapital, ihre Arbeits- kraft und ihre Wehrkraft dem Mutterlande nicht verloren gehen.*) Zur Vertiefung: a) Wie groß mag wohl gegenwärtig die Zahl der Aus- landsdeutschen sein (30 Millionen) und in welchen Län- dern wohnen sie? (Die Auslandsdeutschen sind über die ganze Erde verstreut. Die größte Zahl wohnt in Österreich, Schweiz, Luxemburg, Belgien, Holland, Rußlaud, in den Ver- einigten Staaten von Nordamerika und in Brasilien.) b) Auf welche Weise können die Auslandsdeutschen zei- gen, daß sie auch in der Ferne treu zu Volk und Vaterland stehen? (Pflege der deutschen Sprache und Be- Wahrung der deutschem Sitte — Errichtung deutscher Schulen — Bezug deutscher Bücher — Gründung deutscher Zeitungen — Anteilnahme an Freud und Leid des deutschen Vaterlandes.) c) Auf welche Weise können wir die Deutschen im Aus- lande in ihrem Bestreben, deutsch zu bleiben, unter- lu?er Statistiker Kapp berechnete den Kapitalwert eines jeden Auswanderers aus 1500 Mark, sein mitgenommenes Barvermögen auf 450 Mark, den ganzen Schaden feit 60 Jahren aus 7y4 Milliarden Mark. Tischend orf. Das Deutsche Reich. 21. Aufl. 15

10. Das Deutsche Reich - S. 226

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 226 — stützen? . (Geldsammlung für die Errichtung und Erhaltung deutscher Schulen im Auslande!) ä) Kennst du deutsche Dichter, deren Wiege außerhalb der Reichsgrenze stand? (Nikolaus Lenau und Peter Rosegger!) B. Die Sprache. 1. Das Deutsche Reich zählt, wie wir bereits wiederholt hervorgehoben haben, über 65 Millionen Einwohner. Der größte Teil dieser Einwohner spricht die deutsche Sprache. Nur im Osten (Posen z. B.!), im Norden (Schleswig!) und im Westen (Elsaß-Lothringen!) leben Leute, die eine andere Sprache reden. Wir wissen, woher das kommt! (Posen ist erst bei der Teilung des Königreichs Polen dem Königreich Preußen ein- verleibt worden. Schleswig war lange Zeit unter der Herrschaft Däne- marks und ist erst 1864 wieder mit Deutschland vereinigt worden. Elsaß-Lothringen gehörte lange Jahre zu Frankreich.) Nach den Er- gebnissen der letzten Volkszählung leben innerhalb der Reichsgrenzen Polen = 3 250 000 Franzosen — 212 000 Dänen — 141000 . Am gefährlichsten sind dem Reiche die Polen. Sie sind ein Volks- brnchstück (Wieso?), das sich wie ein fremder Keil in den Reichsstamm hineintreibt. Sie halten zäh an ihrer Sprache und an ihren Sitten und Gebräuchen fest und hoffen im stillen wohl auf eine Vereinigung mit dem neu aufgerichteten Königreiche Polen. In Posen, Westpreußen und Schlesien gibt es 78 Städte und Städtchen mit polnischen Mehr- heiten, darunter die Großstadt Posen. Die Deutschen, die sich in diesen Ortschaften ansiedeln, werden von den Polen häufig als Eindringlinge angesehen und sind vielfachen Anfeindungen und Schädigungen aus- gesetzt! („Kauft nicht bei Deutschen!") Dieser Deutschenhaß darf und wird unsere Reichsregierung nicht abhalten, alles aufzubieten, um auch in den von Polen bevölkerten Gebieten dem Deutschtum zum Siege zu verhelfen, indem sie die Einwanderung deutscher Ansiedler unterstützt, deutsche Schulen errichtet und den polnischen Versuchen, das Deutschtum zu unterdrücken, tatkräftig entgegentritt. 2. So wie wir hier in der Schule die deutsche Sprache miteinander reden, wie sie in der Kirche erklingt und in unseren Büchern und Zei- hingen steht (Hochdeutsch), wird sie nicht überall gesprochen. Ihr selbst redet zu Hause und auf Markt und Gasse oft anders.- ihr sprecht nicht hochdeutsch, sondern in einer Art, die eurem Munde bequemer erscheint, in der vogtländischen Mundart. (Beispiel!) Und so wie ihr, so haben Millionen Deutsche in Nord und Süd, Ost und West des Vaterlandes ihren besonderen Dialekt. Diese deutschen Mundarten sind teils sehr verschieden voneinander, teils einander sehr ähnlich. Man unterscheidet
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