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1. Außereuropäische Erdteile - S. 222

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 222 — der das Kautschuk liefert. In der Nähe der Dörfer erblickt man Jams- Mais-, Kakao und Baumwollenfelder. Tie wichtigste Pflanze aber ist die Ölpalme. Ihre Fruchtkerne werden jährlich in Tausenden von Centnern nach Europa zur Olbereitung geschafft. b. Kamerun eignet sich vorzüglich zur Viehzucht. Man zieht bereits jetzr schönes Rindvieh, Schafe, Ziegen und Schweine. c. Der Handel mächst von Jahr zu Jahr. An der Küste giebt es bereits zahlreiche, von Deutschen begründete Faktoreien, bestehend aus einem Wohnhause und mehreren Lagerräumen. Zu diesen Faktoreien, bringen die Eingeborenen aus dem Innern Elfenbein, Palmenkerne und Kautschuk und tauschen dafür Zeuge, Tabak, Gewehre und Muuitiou ein. Kamerun würde eine sehr wertvolle Kolonie sein, wenn es nicht so ungesund wäre. Tie Hitze steigt hier bis auf 36 0 C. Zur Regenzeit entstehen Fieber, die besonders den Europäern sehr schädlich sind und jährlich viele dahinraffen. 3. Togoland nimmt hinsichtlich des Wertes die dritte Stelle ein. a. Togoland ist an manchen Stellen, besonders an den Flußläufen und Bergabhängen sehr fruchtbar. Hier gedeiht wie in Kamerun die Ölpalme. Außerdem eignet sich der Boden auch zu Baumwollen- Tabak und Kaffeebau. b. Togoland eignet sich vorzüglich zur Schafzucht. Doch wird der Wert der Kolonie dadurch vermindert, daß a. Die Küste völlig hafenlos ist und die Schiffe daher in offener See vor Auker gehen müssen. Dazu wird durch die stets hier herrschende Brandung der Verkehr zwischen Schiff und Küste sehr erschwert. Menschen und Ladung sind bei der Landung gewöhnlich durchnäßt. Nicht selten kommt es auch vor, daß ein Boot umschlägt. b. Sandflöhe und Mosquitos peinigen Menschen und Tiere. 4. Am wenigsten ist Süd-Westasrika wert. a. Es ist wasserarm und daher auch zum Anbau gauz wenig geeignet. b. Die Verbindung zwischen Küste und Hinterland ist schlecht: Sie besteht in steilen Schluchten, in denen man nur mit Hilfe schwerfälliger, von 19—20 Ochsen gezogener Wagen fortkommt. c. Es ist schwach bevölkert. Daher ist der Handel (Einsuhr von Waren!) ganz gering. B. Vergleich. a. 3tfl: Wir vergleichen heute Afrika mit Südamerila. Das geschieht in Bezug auf I. Gestalt und Lage.

2. Außereuropäische Erdteile - S. 57

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 57 — 5. Nach Cincmnati, der Königin des Westens. Zitll Wir reisen heute nach der deutschen Hauptstadt Amerikas, nach Cincinnati, der Königin des Westens. I. Wo liegt Cincmnati? (sp. cirtcinetti). Die Stadt liegt südlich vom Westende des Eriesees am Ohio, einem Nebenflüsse des Mississippi. Von unserem letzten Aufenthaltsorte aus (Bnssalo) erreichen wir unser neues Ziel auf folgende Weise. Wir be- steigen eines der großen Dampfschiffe, die den Eriesee beleben und lassen uns von ihm quer über die weite, schimmernde Wasserfläche tragen bis nach Detroit am Westende des Sees. Hier besteigen wir die Bahn. Sie führt sie uns in zwölfstündiger Fahrt über fruchtbare Fluren und durch schöne Thäler an das Ziel unserer Wünsche. Ii. Warnm nennt man Cincmnati „die deutsche Hanpt- stadt Amerikas? 1. Sie zählt mehr als 100000 Deutsche zu ihren Be- wohnern. Die englische Sprache, die fast überall in Amerika die vorherrschende ist, tritt hier hinter die deutsche Sprache zurück. Die Amerikaner, Eng- länder und Jrländer, die in der Stadt wohnen, lernen deutsch, um mit den Deutschen deutsch reden zu können, und befestigen dann an ihren Läden die Inschrift: „Hier spricht man deutsch". Überall begegnet man deutschen Zeitungen, und deutschen Firmenschildern. Überall hört man deutsche Namen und deutsche Lieder. 2. Die Umgegend der Stadt erinnert an die Landschaften am deutscheu Rhein, Der Ohio fließt in einem Thale dahin, das von schönen Hügeln eingefaßt ist, die zum Teil mit Wald, zun: Teil aber auch mit Gärten, Rebenpflanzungen und Landhäusern geschmückt sind. Flöße und Segel- boote gleiten langsam auf dem breiten, rauschenden Strom dahin und prächtige Dampfer, die ihre Rauchwolken hoch in die Lüfte senden, tragen Güter, Waren und Reisende zu dem geräumigen Landeplatz der Stadt, wo es wie ain Hafen zu Köln wimmelt von Karren und Wagen, von Kaufleuten und Schiffern, von Lastträgern und gehenden oder kommenden Reisenden. Iii. Verdient Cincinnati anch die Bezeichnung „Königin des Westens?" Sie verdient diese Bezeichnung. 1. Cincinnati ist der Stapelpatz für alle Waren und Pro- dukte, die nach dem Westen gehen oder aus dem Westen kommen, und ist darnm ein gewaltiger Handelsplatz. Auf Schiffen (Ohio!) und Eisenbahnen kommen hierher die Waren,

3. Außereuropäische Erdteile - S. 219

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 219 — einen größeren Flnß bemerken wir. — Außerdem, fügt der Lehrer hinzn, rauschen vom Küstengebirge zahlreiche Bäche und Flüsse dem Meere zu. Das Innere freilich ist wasserarm. Es besitzt nnr Regenströme. (D. h.?) Ii. Auf welche Weise ist Deutschland in den Besitz seiner Kolonien gelangt? „Schon vor 200 Jahren wurde dentscherseits einmal der Versuch gemacht, Kolonien in Afrika zu erwerben. Der große Kurfürst schickte im Jahre 1681 ein Schiff seiner neugegründeten Flotte nach der asri- kanifchen Sklavenküste (Zeigen!), ließ in den Gebieten einiger Neger- stamme die preußische Flagge hissen und nahm dadurch von dem Lande Besitz. Zum Schntze der kleinen Kolonie ließ er dann in den folgenden Jahren die kleine Festnng „Groß-Friedrichsburg" anlegen. Allein schon unter Friedrich Wilhelm I. wurde die Kolonie für 6000 Gulden wieder verkauft. — Erst in unserem Jahrhunderte richteten sich die Blicke Teutschlands wieder auf Afrika und zwar zunächst auf die Westküste. Deutsche Kausleute ließen sich an verschiedenen Stellen der Westküste nieder, um mit den eingeborenen Völkern Handel zu treiben. Sie hatten jedoch unter Feindseligkeit fremder Händler und unter den Räubereien und Gewaltthaten der wilden Eingeborenen so zu leiben, daß sie den Schutz ihres Mutterlandes, des nengegründeten Reiches, anriefen. In- folgedeffen schickte die deutsche Reichsregieruug Kriegsschiffe an die West- afrikanische Küste, ließ im Jahre 1884 an verschiedenen Stellen des- selben die deutsche Flagge hisseu und dieselben dadurch unter den Schutz des Reiches stellen. Die Besitzungen an der Ostkttste sind später erworben worden. Im März 1884 bildete sich in Deutschland die „Gesellschaft für deutsche Kolonisation", welche sich die Aufgabe stellte, außereuropäische Länder für Deutschland zu erwerben und wirtschaftlich nutzbar zu- machen. Diese Gesellschaft rüstete im Oktober desselben Jahres eine Expedition, die unter Dr. Peters stand, aus, welche an der der Insel Sansibar gegen- überliegenden Küste Ostafrikas Ländergebiete erwerben sollte. Dr. Peters und seine Begleiter schlössen nun in den folgenden Monaten eine Reihe von Verträgen mit den Häuptlingen jener Küste, in welchen dieselben ihr Land für einige Husarenjacken, Perlen und bunte Taschentücher sür ewige Zeiten an die deutsche Gesellschaft verkauften. Am 27. Februar wurde der Gesellschaft ein kaiserlicher Schutzbrief erteilt, durch welchen diese Länder unter die Oberhoheit des Deutschen Reiches gestellt wurden. Deutschland hatte dadurch binnen weniger Wochen eine Kolonie von der Größe Bayerns erworben. Aus der genannten Kolonial-Gesellschast ging im Jahre 1885 „die ostafrikanische Gesellschaft" hervor. Dieselbe rüstete nun Expeditionen aus, die in den verschiedensten Landesteilen die deutsche Flagge hißten

4. Europa - S. 177

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 177 — .gelische Kirche der Welt. Von ihrer Höhe aus kann man ganz London überschauen. b. Weiter betrachten wir das Parlamentsgebäude. Es dient einem ähnlichen Zwecke, wie das Reichstagsgebäude in Berlin. (Also?) In ihm halten die Volksvertreter Großbritanniens in zwei Abteilungen ihre Sitzungen ab. Die vornehmsten dieser Herren bilden das sogenannte Oberhaus oder das Haus der Lords, die übrigen das Haus der Ge- meinen oder das Unterhaus. Jede der beiden Abteilungen hat ihren besonderen Sitzungssaal. c. Ferner sehen wir uns die großartigen Hasenanlagen oder Docks au. Diese Docks sind große, ausgegrabene Wasserbecken, die man mit ungeheueren Kosten hergestellt hat, da die Themse nicht ausreicht, um allen einlaufenden Schiffen (Täglich 3—400!) Raum zum Anlegen, Ans- und Einladen zu bieten. Manche dieser Becken sind so groß, daß in ihnen 2—300 Schiffe Platz haben. Da liegen dänische, belgische, französische, deutsche, amerikanische Schiffe nebeneinander. Die dänischen Fahrzeuge bringen Hornvieh, die belgischen und französischen laden Glas Leder, Obst und Gemüse aus, die russischen und deutschen Schiffe sind mit Getreide befrachtet, die amerikanischen Dampfer haben Baumwolle und Tabak au Bord u. f. w. Die meisten der Docks sind von großartigen Warenhäusern um- geben. Diese Speicher sind oft 5—6 Stockwerke hoch und angefüllt mit den Produkten aller Weltteile. Da sind z. B. Häuser, in denen große Vorräte von Elefantenzähnen und Schildkrötenschalen angehäuft sind. Ganze Reihen von Warenhäusern enthalten Thee oder Tabak. Selbst unter der Erde birgt man die Güter. In den großen Dockkellern reiht sich Faß an Faß des köstlichen Weins, der in Spanien oder in Frankreich, im Kaplande oder in Calisornien gekeltert worden ist. d. Sehenswert ist auch das britische Museum. „Es enthält die größte Sammlung der Welt von Büchern und Handschriften aus allen Zeiten, von Kupferstichen und Zeichnungen, Statuen, Münzen und Alter- tümern, Tieren, Pflanzen, Versteinerungen aus allen Erdteilen." e. Auch eine der gewaltigen Brauereien Londons müssen wir uns betrachten, wir könnten uns sonst keine Vorstellung machen von der Größe einer solchen Anlage. Einst fragte der König einen der größten dieser Braueigner, wieviel Fässer er wohl habe. „Die Zahl kann ich nicht angeben", war die Antwort, „wollte ich sie aber der Länge nach dicht aneinander legen, so würden sie wohl von London bis Windsor (4 deutsche Meilen! — Veranschaulichen!) reichen." In diesen großen Brauereien werden besonders zwei Bierarten in ungeheueren Mengen hergestellt und dann in alle Welt geschickt: ein braunes und ein weißes. Das braune Bier heißt Porter, das weiße führt den Namen Ale (spr. ähl.) Zur Ergänzung: Tischendorf, Europa. 3. Aufl. 12

5. Außereuropäische Erdteile - S. 182

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 182 — 50 qkm groß. Die beiden Inseln haben eine Größe von 30 bzw. 8 qkm. Hierzu kommt der um die Bucht laufende Landstreifen. Die gesamte Besitzung nimmt einen Flächenraum von ca. 550 qkm ein, ist also etwas größer, als das Gebiet der freien Stadt Hamburg. Ii. Was veranlaßte China, uns dieses Gebiet zu überlassen? In der Provinz Schantnng waren im Jahre 1897 zwei deutsche Missionare vom chinesischen Pöbel ermordet worden. Die deutsche Re- gierung forderte Genugtuung für diese Freveltat. Da aber die chine- sische Regierung zögerte, den Familien der Ermordeten eine Entschädi- gnng zu zahlen, die zerstörte Kirche wieder aufzubauen und die Mörder zu bestrafen, so ließ Deutschland, das seine Kriegsschiffe nach Ostasien geschickt hatte, am 14. November 1897 30 Offiziere, 77 Unteroffiziere und 610 Soldaten in Kiautschou landen und von der Bucht und von dem Küstenlande Besitz ergreifen. Diese Besitzergreifung sollte die chi- nesische Regierung zwingen, ihr Versprechen, Entschädigung zu zahlen und strafend vorzugehen, zu halten. Der kühne Schritt war auch nicht ohne Erfolg. China zahlte nicht allein 200 000 Tael (1 Tael — 6 Mk. 50 Pf.) Entschädigung für die Familien der ermordeten Mifsio- nare, sondern gewährte auch Deutschland folgende Vorteile: 1. Die Bucht Kiautschou und ihre nächste Umgebung wird dem Deutschen Reich auf 99 Jahre pachtweise überlassen. 2. Alles Land, welches in einer Umgebung von 50 km die Bucht umgibt (Also ein Teil der Provinz Schantnng!)/) wird neutrales Ge- biet. Innerhalb dieses Gebietes darf die chinesische Regierung ohue Zustimmung der deutschen Regierung keine Maßnahmen treffen. 3. Deutschland hat das ausschließliche Recht, in der Provinz Schantung Kohlenbergwerke anzulegen. 4. Deutsche sollen beim Bau von Eisenbahnen in der Provinz Schantung besondere Vorrechte erhalten. Iii. Welchen Wert hat diese neue Erwerbung für Deutschland? 1. Kiautschou bildet einen vorzüglichen Stützpunkt für unsere Kriegsflotte. „Das Ansehen und die Schlagfertigkeit nn- serer Flotte wird verdoppelt, wenn sie nicht mehr heimatlos umher- schwimmt, sondern als Hauptquartier einen Hafen hat, wo sie zu Hause ist." (Reichskanzler Fürst Bülow.) Und die Bucht von Kiautschou ist ein sehr wertvoller Hafen. Sie ist von der See aus leicht zugänglich, leicht abzusperren und daher leicht zu verteidigen, vor Stürmen geschützt, im Winter fast ganz eisfrei, genügend tief und so geräumig, daß in ihr die größte Flotte der Welt Platz finden kann. i) Die Provinz Schantung ist ungefähr doppelt so groß wie Bayern, hat 36 Millionen Einwohner und ist eine der dichtbevölkertsten Provinzen Chinas. Bon ihr sind ca. 6500 qkm neutrales Gebiet.

6. Außereuropäische Erdteile - S. 185

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 185 — Zur sachlichen Besprechung: a. Tsing-tau ist Freihafen. Wie verstehst du das? (In Tsing-tau können, ähnlich wie in Hamburg und Bremen, Schiffe aller Nationen landen und ihre Waren zollfrei ans Land bringen lassen, um sie hier aufzuspeichern, umzupacken, zu sortieren oder zu bearbeiten. Zoll ist nur zu entrichten, wenn diese Waren von Tsing-tau aus weiter ins Binnenland befordert werden.) b. Finden wir außer in Kiautschou und Schantung noch in anderen Teilen Chinas deutsche Kaufleute? (Auf dem wichtigsten Strome Chinas, dem Jang-tse-kiang, lassen deutsche Dampfschiffahrtsgesellschaften mächtige Dampfer ver- kehren, welche deutsche Erzeugnisse in das Innere tragen und dafür chinesische Produkte (z. B. Reis) an die Meeresküste bringen. Auch auf dem Kantonflusse brausen deutsche Dampfer stromauf und stromab.) c. Haben andere europäische Staaten in China ähnliche Besitzungen wie wir? (Gewiß! Frankreich besitzt ein Pachtgebiet gegenüber der Insel Hainan. Großbritannien nennt die Insel Hongkong vor dem Kantonbusen sein eigen. Auf Hongkong liegt der Welthafen Viktoria.) Zusammenfassung an der Hand der Übersicht: Deutsch-Kiautschou. 1. Lage und Größe Kiautschous. 2. Erwerbung Kiautschous. 3. Bedeutung Kiautschous. 8. Das Kaiserreich Japan. (671122 qkm und fast 69,5 Mlll. Einwohner.)!) Ziel'. Wir lernen heute das „Asiatische England" kennen. Wir betrachten das Kaiserreich Japan. Der Unterricht schreitet fort an der Hand zweier Hauptfragen. I. Was lehrt die Karte über Japan? A. Sie verschafft uns zunächst eine genaue Kenntnis der Lage und Gliederung des Landes. Wir sinden: Japan ist ein Jnselreich. Es liegt an der Ostküste Asiens und ist Das eigentliche Japan lzentral-, Nord-, West-Nipon, Schikoku, Kiuschiu, 'v5es° und die Kurilen) hat 382400 qkm und 52 Mlll. Einwohner.

7. Außereuropäische Erdteile - S. 332

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 332 — Auch Telegraphen- und Telephonleitungen sind schon eingerichtet. Alle größeren Ortschaften, z. B. Dar-es-Salam, Tanga und Bagamojo, haben Ortsfernsprechnetze. Auf den großen Seen der Kolonie brausen deutsche Dampfer. 6. Aus der Geschichte der deutschen Kolonien. 3tfl: Wir hören heute, wie das Deutsche Reich seine Kolo- nien erworben und siegreich behauptet hat. 1. Winkelstation. Spann- tation 2. Winkel- station 44. Drahtseilbahn von Mkumbara nach Neu-Hornow. Verkleinerung des farbigen Wandbildes aus dem Verlage, von Ie. Wachsmuth.') 1. Schon vor 200 Jahren wurde deutscherseits einmal der Versuch gemacht, Kolonien in Afrika zu erwerben. Der Große Kurfürst schickte im Jahre 1681 ein Schiff seiner neugegründeten Flotte nach der afrikanischen Sklavenküste (Zeigen!), ließ in den Gebieten einiger Neger- stamme seine Flagge hissen und nahm dadurch von dem Lande Besitz. Zum Schutze der Kolonie ließ er dann in den folgenden Jahren die kleine Festung „Groß-Friedrichsburg" anlegen. Allein schon unter i) Bilder aus dem Wirtschafts- und Berkehrsleben der Neuzeit.

8. Außereuropäische Erdteile - S. 333

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 333 - Friedrich Wilhelm I. wurde die Kolonie für 6000 Gulden wieder der- kauft. 2. Erst im neunzehnten Jahrhundert richteten sich die Blicke Deutschlands wieder auf Afrika und zwar zunächst auf die Westküste. Deutsche Kaufleute ließen sich an verschiedenen Stellen der Westküste nieder, um mit den eingeborenen Völkern Handel zu treiben. Sie hatten jedoch unter der Feindseligkeit fremder Händler und unter den Räubereien und Gewalttaten der wilden Eingeborenen so zu leiden, daß sie den Schutz ihres Mutterlandes, des neugegründeten Reiches, anriefen. Infolgedessen schickte die deutsche Reichsregierung Kriegsschiffe an die westafrikanische Küste, ließ dort im Jahre 1884 an einigen Stellen die deutsche Flagge hissen und so mehrere Landesteile dadurch unter den Schutz des Reiches stellen. Die Eingeborenen innerhalb dieser Gebiete fügten sich sämtlich der deutschen Oberhoheit, nur Hendrik Witbooi, der Führer eines Hottentottenstammes in Südwestafrika, ließ sich zu kriegerischem Widerstande hinreißen, bis er endlich durch Major Leutwein zur Unterwerfung gezwungen wurde. Noch einmal erhoben sich dann die Hereros (1896) zum Kampfe gegen die deutsche Schutztruppe, aber auch ihr Aufstand wurde bald niedergeworfen. Fast 8 Jahre lang erfreute sich nun Südwestafrika einer ruhigen Entwicklung. Ansiedler strömten herbei und fingen an, die weiten Steppen des Innern dem Ackerbau und einer geordneten Viehzucht zu erschließen. Da brach im Jahre 1904 ein neuer Aufstand los. Die Eingeborenen waren durch die fortschreitende Besiedelung des Landes mit deutschen Farmern mit Erbitterung erfüllt worden, ^ie fürchteten, mit der Zeit ihr Land ganz zu verlieren und beschlossen, die Deutschen zu vertreiben. Als im Januar 1904 der Gouverneur fast mit der gesamten Schutztruppe im äußersten Süden der Kolonie weilte, brach der Aufstand so plötzlich los, daß viele Farmer nicht einmal Zeit hatten, sich und ihre Angehörigen nach den schützenden Stationen zu retten und auf bestialische Weise ermordet wurden. Nun entbrannte ein Krieg, der dem Deutschen Reiche gewaltige Kosten (Jnwie- fern?) auferlegte und an die hinausgesandten Truppen Anforderungen stellte, wie sie in einem europäischen Kriege undenkbar sind. Schon die Reise der Truppen von der Küste (Swakopmund) ins Innere (Windhuk) war reich an Anstrengungen und Entbehrungen, ob- gleich sie mit der Eisenbahn zurückgelegt wurde. Ein Mitkämpfers er- zählt uns von ihr: „Der Zug bestand aus einer endlosen Reihe von kleinen rohen Sandwagen,' davor waren fünf oder sieben ganz kleine Maschinen gespannt. Wir wurden auf die Wagen verteilt und stiegen ein. Dann ging es langsam mit Fauchen und Stoßen und Klappern hinein ins Land. Es ging immer bergan. Stunde auf Stunde. Soweit wir zu beiden Seiten und nach vorne sahen, war nichts da als weißgelbe Sanddünen, Aus „Peter Moors Fahrt nach Südwest" von G. Frenssen.

9. Außereuropäische Erdteile - S. 114

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 114 Vi. Bodenschähe. Nordamerika ist wie Südamerika reich an Edelmetallen (Gold und Silber), besitzt aber außerdem noch reiche Eisen- und Kohlenlager. Daher hat sich auch in Nordamerika eine viel regere Industrie entwickelt. Sie steht hauptsächlich im Osten der Union in hoher Blüte. Vii. Bewohner. Die ursprünglichen Bewohner Nordamerikas, die Indianer, nehmen an Zahl ab. Sie haben den Weißen weichen müssen, welche von Osten aus eingewandert sind, die Urwälder gelichtet, den Boden bebaut und Städte angelegt haben. Außerdem wohnen in Nord- amerika noch zahlreiche Neger, Nachkömmlinge jener Unglücklichen, welche einst auf den Antillen und am Golfe von Mexiko für den Plantagen- betrieb angesiedelt worden sind. Der größte Teil der Bewohner Nordamerikas spricht die englische Sprache. Nur im Südwestteile der Union und in Mexiko tritt die englische Sprache hinter die spanische zurück. Viii. Staatsverhältnisse. Nordamerika umfaßt 1. zwei Republiken (Union und Mexiko), 2. eine englische Kolonie (Britisch-Amerika). Das wichtigste Staatswesen sind die Vereinigten Staaten von Amerika (Union). Sie verdanken ihre Bedeutung der günstigen Lage zwischen zwei stark befahrenen Meeren und dem Reichtum an Natur- Produkten. Ihre Bewohnerzahl hat sich durch starke Zuwanderung aus Europa rasch gehoben und wächst noch jetzt stetig. Unter den zahlreichen Großstädten sind die wichtigsten im Osten: New-Aork, Philadelphia, Boston, „ Westen: San Francisco, „ Süden: New-Orleans, in der Mitte: St. Louis und Chicago. B. Schematische Aöersicht. Nordamerika. I. Lage und Grenzen. Nördlich vom Äquator — bespült vom Nördlichen Eismeer, vom Atlantischen Ozean und vom Großen Ozean, Ii. Größe und Gestalt. Etwas größer als Südamerika (21 Millionen qkm1) und über 100 Millionen Einwohner). Rechtwinkliges Dreieck. (Spitze — Seiten!) 1) 21230140 qkm. (Ohne Grönland, Zentralamerika und Westindien!)

10. Außereuropäische Erdteile - S. 183

1914 - Leipzig : Wunderlich
183 — 2. Kiautschou hat eine hohe Bedeutung für Industrie und Handel. Schon beim Bau der großen Eisenbahn *), welche die Bucht mit dem Innern verbindet und hinsichtlich derer den Deutschen besondere Vorrechte zugesichert sind, haben unsere Heimat- lichen Eisenwerke durch Lieferung von Eisenbahnschienen, Lokomotiven, Wagen usw. glänzende Geschäfte gemacht. Wenn dann weiter auf dieser Bahn die ausgezeichneten Steinkohlen der Provinz Schantung zur Küste gebracht werden können, so erschließt sich dem Handel ein neues, großartiges Gebiet. Von Kiautschou aus können alle Hafenplätze Ost- asiens und Japans mit Steinkohlen versehen werden. Und nicht allein der Handel mit Kohlen wird blühen! Die 36 Millionen Chi- nesen, welche die Provinz Schantung bewohnen, werden einerseits gute Abnehmer für hunderterlei Artikel fein, die in Deutschland gefertigt werden,- sie können aber auch andererseits nun mit Leichtigkeit das, was sie selbst erbauen oder herstellen (Tee, Obst, Gemüse, Baumwolle, Seide2), Seidenwaren, Strohgeflechte), an die deutschen Kaufleute verhandeln, die es dann weiter in alle Welt gehen lassen. Schon jetzt hat sich ein reger Handel entwickelt. Sein Mittelpunkt ist Tsing-tau, vor wenigen Jahren noch ein ungesundes, schmutziges Fischerdorf, jetzt eine aufblühende, freundliche Stadt mit schmucken Häusern, großen Hotels und einem schönen Park. Der Badestrand ist mit zierlichen Badehäuschen besetzt, und schon jetzt benutzen wohlhabende Bewohner Hongkongs und Schanghais Tsingtau als Sommerfrische. Tsingtau ist auch der Standort des aus 2000 Sol- dateu bestehenden Auslandsbataillons, das aus Infanterie, Artillerie und Pionieren besteht. Alljährlich wird etwa die Hälfte der Mannschaften durch frische Truppen aus der Heimat abgelöst. Die Reise von Hamburg nach Tsingtau dauert etwa 35 Tage und kostet mit voller Verpflegung 1. Klasse etwa 1500 Jl, 3. Klasse ungefähr 600 Jl. Mit Hilfe der sibirischen Eisenbahn kann man das Schutzgebiet in 15 Tagen erreichen, und die Zeit ist nicht mehr fern, wo direkte Wagen Berlin-Tsingtau laufen werden. (Reisekosten ohne Verpflegung etwa 1000 Jl.) Unser Bild zeigt uns den Außenhafen von Tsing-tau. Er ist durch viele Fahrzeuge belebt. In der Mitte des Hafens liegt stolz und achtunggebietend ein Panzerschiff, welches Kohlen einnimmt. Deutlich hebt sich der vordere Panzerturm ab, aus dem drohend zwei Riesen- kanonen hervorragen. Neben dem Panzerschiff durchschneidet ein schlankes Torpedoboot die gelben Fluten der Bucht. Seine furchtbare Waffe ist das Torpedo, d. i. ein Geschoß in Gestalt einer Zigarre, 4—6 m lang und 0,35—0,45 m dick. Es wird aus einem Rohre abgeschossen, *) Die Linie Tsingtau-Tsinan (am unteren Hoangho!) ist im Frühjahr 1904 dem Betrieb übergeben worden. Sie ist 400 km lang, also ungefähr so lang wre bte Strecke Berlin—frankfurt a. Main. (Luftlinie.) 2) Schantung gehört zu den ältesten Sitzen der Seidenraupenzucht.
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