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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 130

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 130 — 5. Er hat das Recht, den Krieg zu erklären, wenn ein Angriff auf das Reich (Landesgrenze) erfolgt. 6. Er hat das Recht, Bündnisfe und Verträge mit anderen Staaten einzugehen. (Dreibund!) Ii. Wer den Kaiser in der Regierung unterstützt. 1. Die Reichsbeamten. (Reichskanzler — Gesandte — Reichs- gericht in Leipzig.) 2. Der Bundesrat. Er wird gebildet durch die Vertreter der 25 deutschen Staaten.*) Preußen sendet 17, Bayern 6, Württemberg und Sachsen je 4, Baden und Hessen je 3, Mecklenburg-Schwerin und Braunschweig je 2, die übrigen Staaten je 1 Vertreter. Der Bundes- rat wirkt bei der Reichsgesetzgebung mit. Ohne Jeiite Zustimmung ist kein Reichsgesetz giltig. 3. Der Reichstag. Er besteht aus den Vertretern des deutschen Volkes. Auf je 100 000 Einwohner wird ein Reichstagsabgeordneter gewählt. Jeder Deutsche, der das 25. Lebensjahr überschritten hat, darf sich an der Wahl beteiligen. Aller fünf Jahre findet eine Reichstags- wähl statt. Die Wahl geschieht durch Stimmzettel und ist geheim. Gegen- wärtig giebt es über 400 Reichstagsabgeordnete. Diese versammeln sich in Berlin zu gemeinsamer Beratung (Reichsgesetze, Zölle, Reichssteuern.) Iii. Woher das Geld kommt, welches das Reich braucht für Heer, Flotte u. f. w. Es kommt 1. aus den Erträgen der Zölle, 2. aus deu Erträgen der Steuern (Salz, Branntwein!), 3. aus den Überschüssen des Post- und Telegraphenwesens, 4. aus den Beiträgen, die jeder einzelne Staat aus seiner Kasse zu leisten hat. Zur sachlichen Besprechung. a. Zähle die Staaten auf, die den Buudesftaat Deutsch- land bilden! (4 Königreiche, 6 Großherzogtümer, 5 Herzogtümer, 7 Fürstentümer und 3 sreie Städte.) b. Warum entsendet Preußen mehr Vertreter in den Bundesrat als die übrigen Staaten? (Größe!) c. Woran erkennen wir, daß Post- und Telegraphenwesen Reichsangelegenheiten sind? (Wappen mit der Überschrift „Kaiser- liches Postamt" — Kaiseradler auf Briefmarken, z. B. auf Zehnpfennig- marken — Kopf der Depefchenformulare!) 6. Was erkennst du daraus, daß uach dem Tode Wilhelmsi. sein Sohu Friedrich Iii. und sodann sein Enkel Wilhelm Ii. auf den Kaiserthron gelangte? (Die Kaiserwürde ist erblich im Hohenzollerngeschlecht.) *) Elsaß-Lothringen ist kein selbständiger Staat.

2. Das Deutsche Reich - S. 27

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 27 — Sarge seiner heißgeliebten Gattin Luise zu beten, der der Schmerz über die Schmach des Baterlandes das Herz so frühe gebrochen hatte. Hier weilte Kaiser Wilhelm I. am 19. Juli 1870 tiefbewegt am Sarge semer Mutter, ehe er hinauszog zum Kampfe gegen den Erbfeind: „Heute war's vor 60 Jahren, Heute war's vor 60 Jahren, leise seine Lippe spricht, als ihr deutsches Herze brach als ich sah zum letzten Male um den Hohn des bösen Heindes, meiner Mutter Angesicht! um des Vaterlandes Schmach! Jene Schmach hast Du gerochen, längst, mein tapfrer Vater, Du, aber Frankreich wirft aufs neue heute uns den Handschuh zu!" Hier erscheint alljährlich an den Geburts- und Sterbetagen der Entschlafenen Kaiser Wilhelm Ii., um in stiller Andacht sich neue Kraft zu erflehen für sein schweres Herrscheramt. Wir könnten noch viele Straßen und Plätze, Gebäude und Denk- mäler in Berlin aussuchend) Wir wollen uns aber mit dem begnügen, was wir bis jetzt gesehen haben. Gib es noch einmal an! Zur sachlichen Besprechung. a) Wieviel Leute mögen in Berlin wohnen? In Berlin wohnen fast soviel Leute, als im ganzen Großherzogtum Baden, nämlich mehr als 2 Millionen. 2) Vergleiche die Einwohnerzahl Berlins mit der unseres Vaterlandes? Vergleiche sie mit der unserer Vaterstadt! b) Ist Berlin immer eine so große Stadt gewesen? O nein! Einstmals war Berlin ein armseliges Fischerdorf. Dort, wo heute Paläste stehen, hatten einst die Wenden ihre ärmlichen Hütten aus Holz und Lehm gebaut. Noch vor dreihundert Jahren war Berlin noch nicht so groß wie unsere Vaterstadt. Zur Zeit des Großen Kurfürsten, also vor ungefähr 250 Jahren, besaß es gegen 6000 Einwohner.3) c) Wie ist es gekommen, daß Berlin eine so große und prächtige Stadt geworden ist? Das hat Berlin weniger seiner Lage (Weit vom Meere — nicht an einem großen Flusse gelegen!), als vielmehr der Fürsorge seiner Fürsten zu danken. So ließ der Große Kurfürst „die wüsten Plätze mit neuen 1) Die fast eine Stunde lange Friedrich straße mit ihren glänzenden Läden, großen Hotels und zahlreichen Bier-, Wein- und Kaffeehäusern. — Die Leipziger Straße mit ihren Riesenkaufhäusern ltietz, Wertheim usw.!). 2] Berlin umfaßt 63 qkm und hatte bei der Volkszählung 1910 — 2070000 Bewohner. Unter den Hauptstädten Europas nimmt es hinsichtlich seiner Ein- wohnerzahl und räumlichen Ausdehnung die dritte Stelle ein. 3 1820 hatte Berlin 200 000, 1840 = 300000, 1850 schon 400 000, 1870 = 80000(1, 1885 = 1310000, 1895 = 1 676 000, 1900 = 1 900 000, 1910 — 2 070 000 Bewohner.

3. Geschichtszahlen für die Volksschule - S. 23

1914 - Leipzig : Wunderlich
Das 1(9. Jahrhundert n. Chr. 25 \806 sagten sich J(6 deutsche Fürsten vom Reichsverbande los und schloffen unter dem Protektorat (-Schutzherrschaft) Napoleons den Rheinbund. Franz Ii. legte die Kaiserkrone nieder. 2lm Oktober wurden die verbündeten Preußen und Sachsen bei Jena und Anerstädt geschlagen. Sachsen wurde von Napoleon zum Königreich erhoben. 181.2 führte Napoleon seine und seiner Verbündeten (Rheinbund, Preußen und (Österreich) Truppen nach Rußland, wo der größte Teil derselben durch Kälte, Mangel und die fortgesetzten Angriffe der Russen zugrunde ging. 18(3 begann der große Freiheitskrieg (Preußen und Rußland — Österreich, England und Schweden: gegen Napoleon: Groß-<§örschen und Bautzen, — (Zroßbeeren, an der Katzbach, bei Dresden, bei Kuhn und Nollendorf, bei Jennewitz und (am 1,6., 1.8. und 19. Gktober) bei Leipzig. 18(5 wurde der von (Elba zurückgekehrte Napoleon von Wellington und Blücher bei Waterloo ober Belle Alliance geschlagen und nach 5t. Helena verbannt; es endete der wiener Kongreß, der 39 deutsche Staaten zum Deutschen'bunde vereinigte und die Teilung Sachsens beschloß. \85\ erhielt Sachsen durch Anton den Gütigen eine Verfassung (Konstitution); es ward eine konstitutionelle Monarchie. \85^ ward der Deutsche Zollverein gegründet. J(8^8 und \8^9 brachen revolutionäre Bewegungen in Frankreich und vielen deutschen Bundesstaaten aus. Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen lehnte die ihm von der Nationalversammlung (in Frankfurt a. Ztt.) angebotene deutsche Kaiserkrone ab. \86^ kämpften die deutschen Bundestruppen gegen Dänemark und erzwangen die Abtretung Schleswig-Holsteins. \866 besiegten die Preußen Österreich und seine Verbündeten (Bayern, Württemberg, Sachsen, Hannover, Baden, beide Hessen, Nassau) und gründeten den Norddeutschen Bund. \870 und \87\ erfocht das geeinte Deutschland im Kampfe gegen Frankreich ruhmvolle Siege: Weißenburg, Wörth, Spicheren, Zttetz, Sedan. Die Festungen Straßburg, Zhetz und Paris fielen in die Hände der Deutschen. \87\ am \8. Januar wurde König Wilhelm von Preußen im Schlosse von Versailles zum erblichen deutschen Kaiser ausgerufen. 1888 am 9. Xhärz starb Kaiser Wilhelm I. und am J5. Juni Kaiser Friedrich Iii. Seitdem regiert Kaiser Wilhelm Ii. das Deutsche Reich.

4. Neuzeitliche Weltgeschichte der Weltmächte - S. 131

1908 - Leipzig : Wunderlich
— 131 — besetzte, das der Zar zu einem Flottenstützpunkte gegen die Türkei machen wollte. Deshalb bemächtigte sich auch 1798 eine rnssisch-tür-kische Flotte der unter französischer Herrschaft stehenden Ionischen Inseln. Da sich die russischen Truppen 1798 unter Snwnrow sehr auszeichneten und den Franzosen viel zu schaffen machten, erkannte der schlaue Napoleon den Zaren Paul I. als rechtmäßigen Herrn von Malta an und erreichte dadurch dessen Rücktritt vom Bunde. Sein Nachfolger Alexander I. (1801—1825) aber schloß sich 1805 wieder Österreich und England an, erlitt aber bei Austerlitz eine Niederlage. Dem Könige Friedrich Wilhelm Iii. schwur er am Grabe des Großen Friedrich ewige Freundschaft und schloß mit ihm zu Potsdam einen Bundesvertrag gegen Napoleon. 1807 sandte er wirklich ein Heer, verriet aber im Tilsiter Frieden seinen ewigen Freund und scheute sich nicht, sich den preußischen Kreis Bialystok abtreten zu lassen. Seit 1807 war Rußland unbestrittener Herr im Osten, denn Österreich und Preußen waren gedemütigt, Polen aufgeteilt, Schweden schon längst zur Ohnmacht verurteilt. Nur die Türkei bildete noch eine ansehnliche Macht. Auf dem Fürstentage zu Erfurt (1808) kamen Napoleon und Alexander auch überein, gemeinsam die europäischen Angelegenheiten zu ordnen und Europa in ein französisches und russisches Einflußgebiet zu teilen. Dem Lande Schweden nahm Alexander im nächsten Jahre Finnland ab, verpflichtete sich aber, dem Großherzog-tume seine Sonderstellung zu lassen. Hiermit war die Oberherrschaft, ja Alleinherrschaft Rußlands auf der Ostsee vollendete Tatsache. Aber Napoleon verscherzte sich die Gunst Alexanders und unternahm 1812 sogar einen Zug nach Moskau. Hierdurch ward Rußland Frankreichs Feind und schließlich Preußens und Österreichs Bundesgenosse. Freilich hat Alexander die Bestimmungen des Kalischer Vertrags (1813) Preußen gegenüber nur sehr mangelhaft eingehalten und er sah stets darauf, daß sein geliebtes Frankreich nicht zu sehr geschwächt und Preußen nicht zu sehr gestärkt würde. Darum erleichterte er auch dem preußischen Könige die Bürde des polnischen Besitzes beträchtlich und ließ auch sonst kein einiges, kräftiges Deutschland erstehen. Alexander und England haben zusammen 1814—1815 Deutschland um die Früchte seiner herrlichen Waffensiege gebracht. Aber Rußland erhielt als Preis die Vorherrschaft in Europa und den entscheidenden Einfluß auf die deutschen Verhältnisse. Das war kein erfreuliches Ergebnis der ruhmvollen „Befreiungskriege". Der Heilige Bund, der auf Alexanders Betreiben abgeschlossen ward, hat auf dem deutschen Volke wie ein Alb gelastet. Sein Nachfolger Nikolaus I. (1825—1855) setzte diese Politik fort, die Deutschland beherrschte und zu keiner politischen Einigung und Erstarkung kommen ließ. 1850 zwang Rußland Preußen zum schmachvollen Gange nach Olmütz, d. h. zum Verzicht auf seine Vormacht- 9*

5. Lektüre zur Geschichte des 19. Jahrhunderts - S. 128

1910 - Leipzig : Wunderlich
128 Otto Fürst v. Bismarck. Haft, daß wir die Errungenschaften des Feldzuges in ferneren Kriegen zu verteidigen haben würden, wie Friedrich der Große die Ergebnisse seiner beiden ersten schleichen Kriege in dem schärferen Feuer des Siebenjährigen. Daß ein französischer Krieg auf den österreichischen folgen werde, lag in der historischen Konsequenz, selbst dann, wenn wir dem Kaiser Napoleon die kleinen Spesen, die er für seine Neutralität von uns erwartete, hätten bewilligen können. Auch nach russischer Seite hin konnte man zweifeln, welche Wirkung eintreten werde, wenn man sich dort klar machte, welche Erstarkung für uns in der nationalen Ent- Wicklung Deutschlands lag. Wie sich die späteren Kriege um die Be- hauptung des Gewonnenen gestalten würden, war nicht vorauszusehen; in allen Fällen aber war es von hoher Wichtigkeit, ob die Stimmung, die wir bei unseren Gegnern hinterließen, unversöhnlich, die Wunden, die wir ihnen und ihrem Selbstgefühl geschlagen, unheilbar sein würden. In dieser Erwägung lag für mich ein politischer Grund, einen trinmphie- renden Einzug in Wien, nach Napoleonischer Art, eher zu verhüten als herbeizuführen. In Lagen, wie die uuferige damals war, ist es politisch geboten, sich nach einem Siege nicht zu fragen, wie viel man dem Gegner abdrücken kann, sondern nur zu erstreben, was politisches Bedürfnis ist. Die Verstimmung, die mein Verhalten mir in militärischen Kreisen ein-- trug, habe ich als die Wirkung einer militärischen Ressortpolitik be- trachtet, der ich den entscheidenden Einfluß auf die Staatspolitik und deren Zukunft nicht einräumen konnte. Iii. Als es darauf ankam, zu dem Telegramm Napoleons vom 4. Juli Stellung zu uehmeu, hatte der König die Friedensbedingungen so skizziert: Bundesreform unter preußischer Leitung, Erwerb Schleswig- Holsteins, Osterreichisch-Schlesiens, eines böhmischen Grenzstrichs, Ost- srieslands, Ersetzung der feindlichen Souveräne von Hannover, Kur- Hessen, Meiningen, Nassau durch ihre Thronfolger. Später traten andere Wünsche hervor, die teils in dem Könige selbst entstanden, teils durch äußere Einflüsse erzeugt waren. Der König wollte Teile von Sachsen, Hannover, Hessen annektieren, besonders aber Ansbach und Bayreuth wieder an sein Haus bringen. Seinem starken und berech- tigten Familiengesühl lag der Rückerwerb der fränkischen Fürstentümer nahe. Ich erinnere mich, auf einem der ersten Hofseste, denen ich in den dreißiger Jahren beiwohnte, einem Kostümballe bei dem damaligen Prinzen Wilhelm, diesen in der Tracht des Kurfürsten Friedrich I. ge- sehen zu haben. Die Wahl des Kostüms außerhalb der Richtung der übrigen war der Ausdruck des Familiengefühls, der Abstammung, und selten wird dieses Kostüm natürlicher und kleidsamer getragen worden sein als von dem damals etwa 37 Jahre alten Prinzen Wilhelm, dessen

6. Neuzeit - S. 366

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 366 — Die Friedenszett unter Friedrich Wilhelm Iii. A. Darbietung. Wie Friedrich Wilhelm Iii. im Frieden für das Wohl seines Landes sorgte. 1 Die neue Ordnung seines Landes. Durch die Kriege mit Napoleon hatte das Land furchtbar gelitten. Preußen war tief in Schulden geraten. Sie betrugen über 600 Millionen Mark. Wie bei seinem Regierungsantritte, so suchte er auch jetzt die Schuldenlast zu mindern. Die Einnahmen und Ausgaben des Staates wurden streng geregelt, die Einkünfte erhöht, die Ausgaben dagegen beschränkt. Einen großen Teil seiner Rittergüter ließ er verkaufen und schenkte das Geld der leeren Staatskasse. Für sich behielt er nur eine Jahresrente, die sogenannte Civilliste, die aber weit niedriger war als der Ertrag aus deu Gütern. Um das Land sorgfältig ver- walten zu können, teilte er es in acht Provinzen ein, nämlich: Preußen, Posen, Pommern, Brandenburg, Schlesien, Sachsen, Westfalen und Rheinprovinz. Unermüdlich sorgten pflichttreue Beamte für das Wohl des Landes, und so gewöhnten sich auch allmählich die Bewohner der neuerworbenen Gebiete an das preußische Wesen. 2. Hebung der Landwirtschaft. In den alten Provinzen war schon von 1810 an der Bauernstand völlig frei: in den neuen Provinzen wurde derselbe ebenfalls von der Erbuuterthänigkeit und den Fronlasten befreit. Um den Bauern die Ablösung der ehemaligen Abgaben und der Dienstleistungen an die einstigen Lehensherren zu erleichtern, wurden Rentenbanken gegründet. Diese Kassen streckten ihnen das Geld zur Ablösung vor und ließen sich dasselbe allmählich wieder zurückzahlen. Noch heute entrichten manche Bauern die „Renten" oder „Zehentgelder". Wichtig für die Landwirtschaft war die Verteilung der Gemeindeländereien. Nach altem Herkommen waren Wiese, Wald *md Gewässer Gemeineigentum der Gemeinde. Jedes Gemeindeglied konnte dasselbe nutzen. Mancher Häusler hielt sich deshalb eine Ziege oder eine Kuh, weit diese vom Gemeindehirten mit auf die Gemeindeweide getrieben wurde. Leider wollte jeder das Gemeindeland nutzen, aber nichts daran thun. Oft wurden daher die Gemeindewälder schonungslos niedergeschlagen, ohne daß man für neue Anpflanzung sorgte. ^So brachten die Gemeindeländereien lange nicht den Ertrag, den sie bei vernünftiger Bewirtschaftung bringen konnten. Daher hatte schon Friedrich der Große mit der Verteilung derselben begonnen. Friedrich Wilhelm setzte dieselbe fort. Anfangs wollten freilich viele nichts davon wissen, aber mit der Zeit erkannten sie auch deren Vorteile. Hand

7. Neuzeit - S. 423

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 428 — Vermehrungen beträgt die deutsche Wehrkraft im Kriegsfälle etwa 3 Millionen Mann, eine staunenswerte Kriegsmacht, die jedem Gegner Furcht einflößen muß, da sie mit den vortrefflichsten Waffen ausgerüstet und aufs sorgfältigste für den Kriegsdienst ausgebildet ist. Dazu wurde noch die Seemacht fort und fort erhöht, damit Deutschland auch zur See den Feinden Trotz zu bieten imstande sei. Um eine leichte Verbindung der beiden Kriegshäfen Kiel und Wilhelmshaven herzustellen, wurde der Nordostseekanal angelegt. Derselbe fördert auch die Kauffahrteischiffahrt in hohem Maße. Doch nicht bloß durch ein stets schlagfertiges Heer suchte Kaiser Wilhelm den Frieden zu schirmen, sondern er strebte auch durch freundliches Einvernehmen mit den auswärtigen Mächten den Ausbruch eines Krieges zu verhindern. Der wunderbaren Staatskunst des unvergleichlichen Reichskanzlers Bismarck gelang es, Österreich mit Deutschland völlig auszusöhnen, ja, diesen Gegner zu einem treuen Freunde Deutschlands zu machen. Er wies eben den Wiener Hof auf die gemeinsame Gefahr hin, die von Osten durch Rußlands gewaltige Übermacht droht. Da zu jener Zeit sich Rußland wegen des türkisch-russischen Krieges an Frankreich anschloß, so war der Friede im höchsten Maße gefährdet. Da schloß im Jahre 1879 Deutschland mit Österreich ein Bündnis zur Erhaltung des Friedens. Demselben trat später auch Italien bei. Dieser „Dreibund" ist eine der wichtigsten Errungenschaften des Kaisers Wilhelm des Großen und seines großen Staatsmannes und bildet eine der sichersten Bürgschaften für den Frieden. So konnte Kaiser Wilhelm seinen Lebensabend -in Ruhe und Frieden beschließen, wie er sich sehnlichst gewünscht hatte. 4. Die Erwerbung überseeischer Schutzgebiete. Bei der Teilung der Erde war Deutschland leider leer ausgegangen; denn gerade in der Zeit, in der die übrigen europäischen Staaten überseeische Besitzungen erwarben, war Deutschland durch innere Wirren und Kriege geschwächt. Aber schon der große Kurfürst Friedrich Wilhelm erkannte den hohen Wert der überseeischen Schutzgebiete für den Handel und den einheimischen Gewerbefleiß und erwarb daher ein Stück Land in Westafrika, wo er das Festungswerk Großfriedrichsburg anlegte. Leider aber ließen seine Nachfolger diese Schöpfung wieder verfallen und veräußerten sie sogar. Inzwischen nahmen hauptsächlich die Engländer fast alle ergiebigen, fruchtbaren und wertvollen Landstriche des heißen Erdgürtels in Besitz und begründeten dadurch ihre Macht und ihren Handel, die unversiegbare Quelle ihres Reichtums. Während früher Spanien und Portugal die größten Kolonien besaßen, verloren diese die meisten an das aufstrebende England, das jeden Krieg auf dem Festlande dazu ausbeutete, seine Macht in den übrigen Erdteilen auszudehnen und zu befestigen. Solange Deutschland zerrissen und schwach war, solange konnte
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