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1. Außereuropäische Erdteile - S. 220

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 220 — und schließlich das Schutzgebiet zu der oben bezeichneten Ausdehnung erweiterten. Der Sultan von Sansibar behauptete zwar zunächst, Eigentums- reckt auf jene Länder zu haben, schließlich erkannte er aber doch die deutsche Hoheit an, und 1886 kam ein Vertrag zustande, in welchem dem Sultan längs des deutschen Schutzgebietes ein 10 km breiter Küsten- strich zugesprochen wurde, den dieser jedoch im Jahre 1888 an die oft- afrikanische Gesellschaft Perpachtete. Die Gesellschaft legte nun überall Stationen mit Anpflanzungen und Handelsfaktoreien an, sie erhob für ein- und ausgeführte Wareu, be- sonders für Waffen und Munition, Zölle und war auf dem besten Wege, den Arabern den Handel aus den Händen zu ringen. Besonders fürchteten die Letzteren, daß die Lebensader ihres Reichtums, der blühende Haudel mit Menschensleisch, uuterbnuden würde, wenn das deutsche Unternehmen Fortschritte mache. Die Araber hetzten deshalb die zum Teil unwissen- den und harmlosen, zum Teil aber nach Blut und Raub dürstenden Stämme der Eingebornen auf, und es brach ein Aufstand los, der all die schönen Anfänge der Kultur im Sturm hinwegfegte. Fast alle Stationen fielen in die Hände der Rebellen; wo früher blühende Ort- schaften waren, rauchten jetzt wüste Trümmerhaufen; die Missionäre wurden gefangen, gemißhandelt und getötet und die deutschen Beamten verjagt. Unter den Empörern that sich besonders der Araber Bnschiri herpor, um welchen sich schließlich alles aufständische Gesindel sammelte. Das Reich konnte die deutschen Reichsangehörigen nicht schutzlos lassen. Im Januar 1889 bewilligte es zwei Millionen „zur Unter- drückung des Sklavenhandels und zum Schutz der deutschen Interessen in Deutsch-Ostasrika" und beauftragte den Hauptmann Wißmann mit der Unterdrückung des Anfstaudes. Dieser eilte sofort mit einer Anzahl deutscher Offiziere und Unteroffiziere nach Ostafrika, warb Sudanesen, Zulus und Neger zu einer Schutztruppe an und schlug mit Hilfe dieser und mit Unterstützung von sechs deutschen Kriegsschissen in kurzer Zeit den Aufstand nieder. Bnschiri wurde nach mehreren Niederlagen gefangen genommen und in Pangam gehängt. Freilich fiel mancher treue Soldat der afrikanischen Truppe, und mancher tapfere Offizier starb den Heldentod. Im deutsch-englischen Vertrage vom 1. Juli 1890 wurden die Grenzen des deutschen Schutzgebietes endgültig festgesetzt. Der oben- bezeichnete Küstenstrich wurde der ostafrikanischen Gesellschaft gegen eine Entschädigung überlasten. An Deutschland fiel damals bekanntlich auch die Felseninsel Helgoland." Iii. Wie ist es um den Wert unserer Kolonien bestellt? 1. Die wertvollste deutsche Kolonie ist Deutsch-Ostafrika. Denn a. Sie ist die größte Kolonie. Sie ist noch einmal so groß wie das gesamte Deutsche Reich, hat also über 1 Mill. qkm.

2. Außereuropäische Erdteile - S. 57

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 57 — 5. Nach Cincmnati, der Königin des Westens. Zitll Wir reisen heute nach der deutschen Hauptstadt Amerikas, nach Cincinnati, der Königin des Westens. I. Wo liegt Cincmnati? (sp. cirtcinetti). Die Stadt liegt südlich vom Westende des Eriesees am Ohio, einem Nebenflüsse des Mississippi. Von unserem letzten Aufenthaltsorte aus (Bnssalo) erreichen wir unser neues Ziel auf folgende Weise. Wir be- steigen eines der großen Dampfschiffe, die den Eriesee beleben und lassen uns von ihm quer über die weite, schimmernde Wasserfläche tragen bis nach Detroit am Westende des Sees. Hier besteigen wir die Bahn. Sie führt sie uns in zwölfstündiger Fahrt über fruchtbare Fluren und durch schöne Thäler an das Ziel unserer Wünsche. Ii. Warnm nennt man Cincmnati „die deutsche Hanpt- stadt Amerikas? 1. Sie zählt mehr als 100000 Deutsche zu ihren Be- wohnern. Die englische Sprache, die fast überall in Amerika die vorherrschende ist, tritt hier hinter die deutsche Sprache zurück. Die Amerikaner, Eng- länder und Jrländer, die in der Stadt wohnen, lernen deutsch, um mit den Deutschen deutsch reden zu können, und befestigen dann an ihren Läden die Inschrift: „Hier spricht man deutsch". Überall begegnet man deutschen Zeitungen, und deutschen Firmenschildern. Überall hört man deutsche Namen und deutsche Lieder. 2. Die Umgegend der Stadt erinnert an die Landschaften am deutscheu Rhein, Der Ohio fließt in einem Thale dahin, das von schönen Hügeln eingefaßt ist, die zum Teil mit Wald, zun: Teil aber auch mit Gärten, Rebenpflanzungen und Landhäusern geschmückt sind. Flöße und Segel- boote gleiten langsam auf dem breiten, rauschenden Strom dahin und prächtige Dampfer, die ihre Rauchwolken hoch in die Lüfte senden, tragen Güter, Waren und Reisende zu dem geräumigen Landeplatz der Stadt, wo es wie ain Hafen zu Köln wimmelt von Karren und Wagen, von Kaufleuten und Schiffern, von Lastträgern und gehenden oder kommenden Reisenden. Iii. Verdient Cincinnati anch die Bezeichnung „Königin des Westens?" Sie verdient diese Bezeichnung. 1. Cincinnati ist der Stapelpatz für alle Waren und Pro- dukte, die nach dem Westen gehen oder aus dem Westen kommen, und ist darnm ein gewaltiger Handelsplatz. Auf Schiffen (Ohio!) und Eisenbahnen kommen hierher die Waren,

3. Außereuropäische Erdteile - S. 339

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 339 — die Missionare wurden gefangen, gemißhandelt und getötet und die deutschen Beamten verjagt. Unter den Empörern tat sich besonders der Araber Buschiri hervor, um welchen sich schließlich alles aufständische Gesindel sammelte. Das Reich konnte die deutschen Reichsangehörigen nicht schutzlos lassen. Im Januar 1889 bewilligte es zwei Millionen „zur Unter- drückung des Sklavenhandels und zum Schutz der deutschen Interessen in Deutsch-Ostafrika" und beauftragte den Hauptmann Wißmann mit der Unterdrückung des Aufstandes. Dieser eilte sofort mit einer Anzahl deutscher Offiziere und Unteroffiziere nach Ostafrika, warb Sudanesen, Zulus und Neger zu einer Schutztruppe an und schlug mit ihrer Hilfe und mit Unterstützung von sechs deutschen Kriegsschiffen in kurzer Zeit den Aufstand nieder. Buschiri wurde nach mehreren Niederlagen ge- fangen genommen und in Pangani gehängt. Freilich fiel mancher treue Soldat der afrikanischen Truppe, und mancher tapfere Offizier starb den Heldentod. Im deutsch-englischen Vertrage vom 1. Juli 1890 wurden die Grenzen des deutschen Schutzgebietes endgültig festgesetzt. Der oben- bezeichnete Küstenstrich wurde der Ostafrikanischen Gesellschaft gegen eine Entschädigung überlassen. An Deutschland fiel damals bekanntlich auch die Felseninsel Helgoland. f. Bedeutung der deutschen Kolonien in Afrika fnr das Weich. Ziel: Wir überlegen heute: Waren die Kolonien in Afrika die Opfer an Blut und Geld wert, die Deutschland für ihren Besitz gebracht hat? Wir haben um den Besitz dieser Kolonien schwere Kämpfe führen müssen. Mancher deutscher Reiter hat in den Kriegszügen gegen die Ein- geborenen von Feindeshand fern von der Heimat seinen Tod gefunden, mancher ist in wasserloser Einöde unter den glühenden Strahlen der afri- kanifchen Sonne den Qualen des Durstes erlegen, mancher, der gesund und froh auszog, ist krank und elend von den unsäglichen Mühen und Strapazen ins Vaterland heimgekehrt. Und wie viel Geld hat es dem Reiche gekostet, Offiziere und Soldaten ins ferne Afrika zu schicken, sie dort zu nähren, zu kleiden und mit allem zu versorgen, was zum Kriege gehört, mit Pferden, mit Waffen, mit Munition. Wie viel Geld war nötig, um Bahnen im fernen Lande zu bauen, Gebäude für die Beamten zu errichten, Hafenplätze für die Schiffe anzulegen usw. War das wirklich alles nötig? Konnten wir uns nicht mit unserem großen und schönen Vaterlande Deutschland begnügen? Wir finden gemeinsam: Nein! Wir brauchen Kolonien. 1. Wir brauchen sie als Ansiedelnngsgebiete für unfern Bevölkerungsüberschuß. 22*

4. Das Deutsche Reich - S. 1

1912 - Leipzig : Wunderlich
Erste methodische Einheit. 1. Die Provinz ürandentmrg. (Größe: 40000 qkm, also über 21/2 X das Königreich Sachsen.) Ziel: Wir werfen heute einen Blick auf das Stammlaud der Hohenzollern. Wir sprechen von der Provinz Branden- bürg, die man früher „des Deutschen Reiches Streusaud- büchfe" nannte. Nachdem die Kinder noch einmal alles das angegeben haben, was sie auf Grund des Geschichtsunterrichts^) von Brandenburg gelernt haben, werden gemeinsam die Fragen festgestellt, nach denen die Be- sprechung fortzuschreiten hat: I. Wo liegt die Landschaft? In der Geschichtsstunde haben wir ihre Lage nur im allgemeinen festgestellt. (Nördlich von uns — Havel, Spree, Oder.) Heute wollen wir genauer verfahren. Was lehrt die Karte über die Lage der Provinz? (Sie zeigt, daß die Provinz Brandenburg ein Teil der großen Nord- deutschen Tiefebene ist, ungefähr in der Mitte des Preußischen Staates liegt und sich zwischen dem Großherzogtnme Mecklenburg und den Pro- vinzen Pommern, Westpreußen, Posen, Schlesien und Sachsen ausbreitet.) Ii. Warum hieß die Provinz früher „des Deutschen Reiches Streusandbüchse"? In früherer Zeit war die Provinz Brandenburg zum größten Teile ein sehr unfruchtbares Gebiet. Sie enthielt nicht allein weite Moor- flächen, sondern auch Gegenden, wo der Boden entweder ganz steinig i) In der Geschichte haben wir uns kurz vorher mit dem Manne beschäftigt, der den Franzosen am Rheine so entschieden entgegentrat und sodann die Schweden besiegte, die — von Ludwig Xiv. aufgehetzt — von Pommern aus in Deutschland eingefallen waren. Wir haben sodann, nachdem wir die Taten dieses Mannes kennen gelernt hatten Zurückweisung der Bewerbung Ludwigs Xiv. um die deutsche Kaiserkrone — Kämpfe am Rhein — Sieg bei Fehrbellin), die Frage aufgeworfen: Woher stammt denn Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst? Diese Frage führte uns u. a. auf den Burggrafen von Nürnberg (Friedrich von Hohen- zollern), der einst vom Kaiser Sigismund die Markgrafschaft Brandenburg erhielt, zu der Heinrich I. den Grund gelegt hatte. (Nordmark zum Schutze gegen die Slaven!) Tischendorf, Das Deutsche Reich. 20. Aufl. 1

5. Das Deutsche Reich - S. 199

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 199 — Zur sachlichen Besprechung. a. Zähle die Staaten auf, welche den Bundesstaat Deutschland bilden! (4 Königreiche, 6 Großherzogtümer, 5 Herzogtümer, 7 Fürstentümer, 3 Freie Städte und 1 Reichsland.) d. Warum entsendet Preußen mehr Vertreter in den Bundesrat als die übrigen Staaten? (Größe!) e. Woran erkennen wir, daß Post- und Telegraphenwesen Reichsangelegenheiten sind? (Wappen mit der Überschrift „Kaiserliches Postamt". — Germania auf den Briefmarken, z. B. auf Zehnpfennigmarken. — Kopf der Depeschenformulare!) d. Was erkennst du daraus, daß nach dem Tode Wil- Helms I. sein Sohn Friedrich Iii. und sodann sein Enkel Wilhelm Ii. auf den Kaiserthron gelangten? (Die Kaiserwürde ist erblich im Hohenzollerngefchlechte.) e. Wer ist gegenwärtig Reichskanzler? (Bild vorzeigen.) — Wie hieß der erste Reichskanzler des neuen deutschen Reichs? (Bild!) f. Wie ist man darauf gekommen, das Reich gerade in 397 Wahlkreise einzuteilen? (Die Einteilung erfolgte bei Grün- dung des Reiches und wurde nach dem damaligen Be- Völkerungsstand vorgenommen. Auf je 100000 Einwohner entfiel ein Abgeordneter.) g. Die Bewohner des Königreichs Sachsen wählen 23 Abgeordnete in den Reichstag. Wieviel Abgeordnete müßten auf Sachsen kommen, wenn das Ergebnis der Volkszählung des Jahres 1911 maßgebend wäre? (48!) h. Die an der Reichsgrenze erhobenen Zölle find Schutz- zölle. Wie kommen sie zu diesem Namen? (Sie sollen die deutsche Landwirtschaft und die deutsche Industrie davor schützen, daß ausländische Erzengnisse so billig in Deutschland verkaust werden, daß es sich nicht mehr verlohnt, gleichartige Güter im Vaterlande selbst herzustellen. Der russische Bauer z. B., der niedrige Arbeitslöhne zahlt und geringe Ausgaben für seinen gesamten Haushalt hat, kann sein Getreide viel billiger verkaufen, als der deutsche Landwirt. Dürfte daher das russische Getreide ohne Zoll eingeführt werden, so würden viele deutsche Bauern an den Bettelstab kommen. Den Preis, den sie für ihr Korn fordern müssen, um bestehen zu können, würde niemand zahlen wollen, weil ja billiges russisches Getreide in Menge zu haben wäre.) Vergleich. I. Zur weiteren Klärung und Befestigung des Stoffes werden nun noch einmal das engere und das weitere Vaterland verglichen. Es wird festgesetzt:

6. Das Deutsche Reich - S. 204

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 204 — 2. Wie lieblich sind hier Berg und Tal, die Wälder wie so schön, wie lockend auch im Sonnenstrahl die rebumkränzten Höh'n! 3. An Städten rauscht vorbei der Strom, trägt reicher Kausherr'n Gut, und freundlich spiegeln Burg und Dom sich in der blauen Flut. 4. Meji^Kaiser aber thront als Held in tapfrer Heldenschar und Mrt in seinem Wappenfeld den sieggewohnten Aar. 5. £>rum, fragt man mich nach meinem Land, brennt mir das Herz sogleich, und, stolz dem Frager zugewandt, ruf' ich: „Das Deutsche Reich!" Jul. Sturm. 3. Anfsatztnldung: Wie unser Deutsches Reich regiert wird. Einleitung: Größe Deutschlands. — Ausführung: Der Kaiser. Der Bundesrat. Der Reichstag. — Schluß: Staateneinteilung. Das Deutsche Reich ist mein Vaterland. Es umfaßt über 540000 qkm und hat 65 Millionen Einwohner. An der Spitze des Reiches steht der Kaifer. Er ist der oberste Befehlshaber über Heer und Flotte. Er ruft den Reichs- tag zusammen und entscheidet über Krieg und Frieden. Mit dem Kaiser regiert der Bundesrat. Er besteht aus den Vertretern der deutschen Staaten. Jeder Staat sendet mindestens einen Vertreter zum Bundesrate. Preußen schickt 17, Sachsen nur 4 Abgeordnete. Der Bundesrat wirkt bei der Gesetzgebung mit. Zur Reichsregierung gehört endlich auch der Reichstag. Er besteht aus den Vertretern des Volkes. Diese Vertreter werden aller fünf Jahre vom Volke durch Stimmzettel gewählt. Die Hauptaufgabe des Reichstages besteht in der Teilnahme an der Reichsgesetzgebung. Das Deutsche Reich zerfällt in 26 Staaten. Es besitzt 4 Königreiche, 6 Großherzogtümer, 5 Herzogtümer, 7 Fürsten- tümer, 3 Freie Städte und ein Reichsland.

7. Das deutsche Vaterland - S. 12

1917 - Leipzig : Wunderlich
— 12 — bereit Bergbau, Großlandwirtschaft, Großviehzucht und Großindustrie zu 3, ja zu 4 Fünfteilen in den Händen der Deutschen liegt. Deutsche Eisenbahnen, deutsch nach Kapital, Material, Intelligenz und Arbeit, führen Hunderte von Kilometern lang durch Gebiete Südamerikas oder Kleinasiens. Und wohnen nicht im Ungarischen Erzgebirge, im Winkel zwischen Drau und Sau, Tausende von Deutschen? Ist nicht der Bakonywald reich an deutschen Dörfern? Ist nicht das Banat, einst das Grab der Ansiedler genannt, durch deutscher Hände Fleiß zu einer Kornkammer Ungarns geworden? Retteten nicht deutsches Geld, deutsches Blut, deutsche Tapferkeit und der Heldengeist eines Ludwig von Baden und Prinz Eugen Ungarn aus der Schmach der Türkenherrschaft? Leben nicht in Siebenbürgen 200000 Sachsen, von denen Matthias Corvinus sagte, sie seien der ungarischen Krone vorzüglichstes Volk, welches das Reich mit Städten und Dörfern zierte und durch seine Tapferkeit des Landes Kraft, Stütze und Vormauer sei im fernen Osten? Sind nicht unsere siegreichen Truppen, als sie die Grenzen Kurlands über- schritten hatten, mitten im Feindesland auf Schritt und Tritt deutscher Sprache, deutschem Glauben, deutscher Art und Sitte begegnet? Und als die Truppen der deutscheu Südarmee über Ungarn her in die Kar- pathen einrückten, fanden sie da nicht dort, wo sie eine fremde slavische Bevölkerung vermutet hatten, deutsche Dörfer mit deutschem Namen, in denen die liebe deutsche Sprache erklang, deutsche Luft wehte, blauäugige, blonde Kinder um sie herumliefeu? Und als deutsche Kavallerieregi- menter ins südöstliche Galizien vorrückten, nach Kolomea, Nadwörna usw.? Da fanden sie auch dort deutsche Dörfer. Sie kouuteu in Kirchlein ein- treten, in denen sie die Predigt in ihrer Muttersprache hörten, sie her- bergten in deutschen Schulen und deutschen Bauernhöfen^). Unserer Jugend soll das in Zukunft nicht vorenthalten werden. Dann umspinnen feine Fäden nationalen Gefühls auch die Fremde. — Besondere Auf- merksamkeit ist bei der Behandlung der Ferne den deutscheu Kolo- nien und deren wirtschaftlicher Bedeutung zuzuwenden, denn jeder Deutsche soll wissen, wie sie die Natur ausgestaltet hat, inwieweit sie eine Stütze des Reiches sind, und was wir in Zukunft bei steigender Kultivierung von ihnen noch erwarten dürfen, wenn unsere Flotte weiter erstarkt, unser Kabelnetz ausgedehnter, unsere Kohlenstationen zahlreicher werden. Jeder Deutsche muß schon in der Schule lernen: Wir brauchen Kolonien. Wir brauchen sie als Ansiedelungsgebiete für unseren Bevölkerungsüberschuß, wir brauchen sie als Pflanzungsgebiete für Kolonialwaren, damit wir nicht mehr mit der Versorgung von Baum- wolle, Kaffee, Kakao, Gewürzen so sehr von anderen Staaten abhängig sind wie bisher, wir brauchen sie endlich als Absatzgebiete für unsere Industrie. Der Weltkrieg hat uns ja warnend vor Augen geführt, in *) Vgl. Zöckler, Das Deutschtum in Galizien,

8. Das Deutsche Reich - S. 280

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 280 — ein Reichsland, zwei Reichshälften, nämlich Nord- und Süddeutsch- land, drei freie Städte, vier Königreiche, fünf Herzogtümer, sechs Großherzogtümer und sieben Fürstentümer.) b) Woran erkennen wir, daß Post- und Telegraphenwesen Reichsangelegenheiten sind? (Wappen mit der Überschrift „Kaiserliches Postamt". — Germania auf den Briefmarken. — Kopf der Depeschenformulare!) c) Was erkennst du daraus, daß nach dem Tode Wilhelms I. sein Sohn Friedrich Iii. und sodann sein Enkel Wilhelm Ii. auf den Kaiserthron gelangten? (Die Kaiserwürde ist erblich im Hohenzollerngeschlechte.) ä) Wie ist man darauf gekommen, das Reich gerade in 397 Wahlkreise einzuteilen? (Die Einteilung erfolgte bei Gründung des Reiches und wurde nach dem damaligen Bevölkerungsstand vor- genommen. Auf je 100 000 Einwohner entfiel ein Abgeordneter.) s) Die Bewohner des Königreichs Sachsen wählen 23 Abgeordnete in den Reichstag. Wieviel Abgeordnete müßten auf Sachsen kom- men, wenn das Ergebnis der Volkszählung des Jahres 1910 maß- gebend wäre? (48!) f) Wieviel Abgeordnete müssen anwesend sein, damit der Reichstag beschlußfähig ist? (1/2 von 397 + 1 = 199.) g) Was ist erforderlich, wenn ein gültiges Reichsgesetz zu- stände kommen soll? (Beschluß des Reichstags, Zustimmung des Bundesrates, Unterschrift des Kaisers, Gegenzeichnung des Kanzlers, Veröffentlichung des Gesetzes.) h) Auf welche Weise werden neue Reichsgesetze zur öffent- lichen Kenntnis gebracht? (Abdruck im Reichsgesetzblatt.) i) Das deutsche Reichstagswahlrecht hat vier Eigenschaften. Es ist allgemein, gleich, direkt und geheim. Wie ver- stehst du das? (Allgemein = Es steht jedem deutschen Bürger zu. Gleich = Jeder deutsche Bürger hat nur eine Stimme. Di- reft = Der Wähler wählt unmittelbar den Abgeordneten, nicht erst Wahlmänner, die dann zur Wahl des Abgeordneten zusammen- treten. Geheim^ Der Wähler gibt seinen Wahlzettel in einem verschlossenen Umschlage ab, so daß niemand erfährt, wem er seine Stimme gegeben hat.) k) Die an der Reichsgrenze erhobenen Zölle sind Schutz- zölle. Wie kommen sie zu diesem Namen? (Sie sollen die deutsche Landwirtschaft und die deutsche Industrie davor schützen, daß aus- ländische Erzeugnisse so billig in Deutschland verkauft werden, daß es sich nicht mehr verlohnt, gleichartige Güter im Vaterlande selbst herzustellen. Der russische Bauer z. B., der niedrige Arbeitslöhne zahlt und geringe Ausgaben für seinen gesamten Haushalt hat,

9. Das Deutsche Reich - S. 262

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 262 — menkerne!) Aber er suchte sich durch größeren Anbau von Futterpflanzen auf eigenen Grundstücken (Klee, Wicken) zu helfen, oder trug mühsam Fut- termittel ein, die er bisher nicht verwendet hatte, z. B. Brennesseln, Laub, Schilfrohr, Heidekraut oder Kastanien. So half der deutsche Bauer durch seinen Fleiß und seine Umsicht den englischen Aushungerungsplan zunichte machen, denn wenn es oft auch recht knapp herging in den deutschen Küchen und Stuben: mit Hilfe einer sorgfältig geregelten Verteilung (Brot-, Fleisch-, Milch-, Eier-, Fett-, But- ter- und Kartoffelkarte!) reichte schließlich doch das, was der deutsche Boden hervorbrachte aus, unser Volk in der Zeit schwerer Not zu erhalten. Das wird für alle Zeiten der deutschen Landwirtschaft zum Ruhme gereichen. Ii. Daß wir aushalten und durchhalten konnten im Wirt- schaftskriege, danken wir an zweiter Stelle dem deutschen Berg- fort«.*) Er lieferte uns die Stoffe in reicher Menge, die für die Kriegsfüh- ruug unentbehrlich sind: Kohle, Eisen, Blei, Kupfer, Zink usw. 1. Der deutsche Boden birgt gewaltige Kohlenlager. Die deutschen Kohlenbergwerke liefern jährlich für etwa 2 Milliarden Mark Kohle und beschäftigen ungefähr 750 000 Arbeiter. Wir kennen die vier wichtigsten Steinkohlenlager des Vaterlandes und wollen sie noch einmal nennen und zeigen: a) Das Rheinisch-westfälische Kohlenbecken mit dem Mittelpunkte Dort- mund, das größte Deutschlands, b) das Oberschlesische Kohlenbecken mit dem Mittelpunkte Königshütte, c) das Kohlenbecken von Elsaß-Lothringen mit dem Mittelpunkte Saar- brücken, cl) das Sächsische Kohlenbecken mit dem Mittelpunkte Zwickau. Wir haben auch das größte deutsche Braunkohlengebiet besucht, den Sächsisch-Thüringischen Braunkohlenbezirk mit den Mittelpunkten Halle und Meuselwitz, der 3/4 aller deutschen Braunkohle liefert. Was hätte ohne diese Kohlenschätze im Weltkriege aus Deutschland werden sollen! Brauchen doch die Kruppschen Werke in Essen allein täglich 300 Eisenbahnwagen Kohle! Und wir brauchen nicht zu fürchten, daß die schwarzen Schätze in der Tiefe bald zu Ende gehen. Man hat ausgerechnet, daß Deutschlands Kohlenlager noch 1000 Jahre ausreichen, während die Englands schon in 300 Jahren aufgebraucht fein dürften. 2. Der deutsche Boden ist weiter reich an Eisenerzen (Rot-, Braun- und Spateisenstein), und zwar finden sich die Haupteisenlager Deutsch- lands in der Nähe seiner Hauptsteinkohlenlager. Die bedeutendsten Eisen- erzlager sind also i) Bergbau und Eisenindustrie waren das Rückgrat der deutschen Kriegs- industrie.

10. Das Deutsche Reich - S. 273

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 273 — Frankreichs 2 mal so groß wie die deutsche. Aber von Jahr zu Jahr wuchs die Zahl unserer Haudelsdampfer. 1911, also 49 Jahre nach der Reichs- gründung, zählte sie bereits 2999 Dampfer. Vor dem Kriege hatte sie die französische Handelsflotte weit überflügelt und sich der riesigen englischen Handelsflotte so weit genähert, daß die englische Flotte nicht mehr 16 mal, sondern nur noch 5mal so groß war wie die deutsche. Die deutsche Handels- flotte ist gegenwärtig dre zweitgrößte der Erde. Und noch immer entwickelt sich die deutsche Handelsflotte weiter. Die großen Schiffsbauanstalten uu- seres Vaterlandes in Stettin, Kiel, Danzig usw. stellen nicht nur immer mehr, sondern auch immer vollkommenere Schiffe her. So kommt es, daß nicht nur die Zahl der Schiffe, sondern auch ihre Größe und Schnellig- keit zummmt. Das erste Schiff, das die große Schiffahrtsgesellschaft Ham- burg-Amerika-Linie (Vgl. S. 161) im Jahre 1847 herstellen ließ, bot Raum für 29 Kajütenpassagiere und brauchte zur Fahrt von Hamburg bis New Mrk 25 Tage. Jetzt hat die Hamburg-Amerika-Linie Ozeanriesen in ihren Dienst gestellt, die 4999 Menschen aufnehmen können und den Weg von Hamburg nach New Jork in 5—6 Tagen zurücklegen. (Abbildungen.) — Ihr wißt, daß die Hamburg-Amerika-Linie nicht die einzige große Schiffahrtsgesell- schaft unseres Vaterlandes ist! (Vgl. S. 164.) Ihr kennt auch die wichtig- sten Seehäfen Deutschlands. Zähle sie auf und zeige sie! (Hamburg mit Cuxhaven, Bremen mit Bremerhaven, Danzig, Stettin, Lübeck, Kiel, Saß- nitz, Königsberg.) 5. In Deutschland steht das Post-, Telegraphen- und Fern- fprechwefen auf hoher Stufe. a) Es hat sich, als nach Gründung des Reiches Handel und Industrie einen ungeahnten Aufschwung nahmen, den veränderten Verhältnissen schnell und ausgezeichnet angepaßt. Stand doch in der Zeit der stärksten Verkehrsentwicklung an seiner Spitze als Generalpostmeister ein Mann (Heinrich von Stephan) von hervorragenden Geistesgaben, der für die Verkehrsbedürfnisse der neuen Zeit einen scharfen Blick hatte und es verstand, durch Schaffung neuer Einrichtung und zweckmäßige Ausgestal- tnng vorhandener Verkehrsmittel das Post- und Telegraphenwesen Deutsch- lands auf eine so hohe Stufe zu heben, daß es an Schnelligkeit und Sicherheit die Posteinrichtungen aller Länder der Erde übertraf. Was hat er doch alles geschaffen! Er hat in Deutschland die Postkarte ein- geführt, die uns allen unentbehrlich geworden ist. Er hat die Besörde- rnng der Drucksachen, Warenproben und Geschäftspapiere neugeregelt, den Paketverkehr erleichtert und verbilligt, das Postauftrags- und Post- nachnahmeverfahren eingeführt und vieles andere neueingerichtet oder verbessert. Seine Nachfolger haben sein Werk fortgesetzt. Welche staunens- werte Entwicklung das deutsche Postwesen genommen, könnt ihr aus einigen Zahlen ersehen: Im Jahre 1871 gab es in Deutschland 614 Eisen- bahnpostwagen, 1998 aber 3969, im Jahre 1871 betrug die Zahl der Tischendorf, Das Deutsche Reich. 21. Aufl. Ig
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